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Am Morgen fuhe | Seich, mit dem Herren Magiſter Tobiss | Björk, der damals Prediger bey der FED Schwedifchen Gemeine in Londen war, und . einem Engelländer, über die Thames, nach Eſſex, um diefe Provinz genauer kennen ju lernen. So bald wir über den Fluß gefommen waren, befanden wir das Land, auf dem Wege, denn wir nahmen, ungefaͤr in det Weite einer Engli⸗ ſchen Meite, ganz niedrig zu ſeyn. Hierauf fieng es nad) und nach an, erhabner zu werden. Diefer niedrige Boden iſt, in den entferneten Zeiten, ein Theil von der Thames geweſen, jeßt aber von ſelbiger, durch die Erdwälle und Bänke, die fie einfchlieffen, gefchieden, Dadurch hat man groſſe Ebenen gewonnen, welche in Wecker, Wiefen und Trifz 7. | pe | ten a ee 1 — F * * y» 4 1748, im Julius | rn abgefondert find. Wenn das Waſſer im Aerzte let, welches zweimal des Tages — ſen Oberflaͤche gemeiniglich viel hoͤher, ** Felder. Sollten daher die erwehnten Erdwaͤlle ni f geworfen feyn: fo würde das Gewaͤſſer überall austreten, und diefe weitläuftigen Ebenen in eine See verwandeln. Man hatte tiefe, und um eine Klafter breite, Graben vers ſchiedentlich durch fie gezogen. Dieß war in der Abficht gefihehen, das Waffer abzuleiten, und den Boden aus: zutrocknen. Auſſerdem hatte man auch von dieſen Gra⸗ ben eben den Nutzen, den Hecken und Zaͤune ver— ſchaffen ſollen, daß das Vieh abgehalten ward, von ihren Triften auf die Aecker und Wieſen auszuſchweifen. Den Graben erfuͤllete, an den meiſten Stellen me gemeine fumpfige Nietgras,* welches von dem Viehe fo weit es hatte zufommen Finnen, abgefreffen war. Die Aecker waren für dießmal mit Gerfte befäet: die fehr ſche blühete. Der Boden beftand aus einer fetten Erde. e ⸗ nige von den Aeckern lagen brach. Auf den Wieſen w war! jetzt, mit aller Macht, das Heu geſchlagen. Wir bemerkten ſowol hier in Eſſer, als uͤberall um Graveſend in Kent, daß man den Dung vom Viehe her— ausgefuͤret, und bey einem Acker, oder einer Wieſe, in groſſen viereckigen Haufen, aufgeſchuͤttet hatte. Er war aber fehichtweife mit Torf vermifchet, damit er fo zufammenbrennen fönnte, ehe man ihn, auf den Aeckern, Wieſen, oder Gärten, brauchte. Ben den Höfenzu Hau: fe fanden wir, in wi fer und Kent, die Dünge fo ge: fammlet * Arundo vulgaris paluftris, C. B. * — —— EL Etheland ee | former und zubereitet, wie ich in dem eifteh Theile meiner Reiſebeſchreibung * von Little Gaddesden erzaͤ⸗ gas. Auf dieſer Seite 3 Thames werden * und ön Breitberge von eben der Art und Beſchaffenheit, als in Kent, angetroffen. Wir ſahen, an einer und der an: telle, daß man die Kreite auf die Aecker gefuͤret, und Dafetft entweder nur noch aufgefehüttet, oder ſchon usgebreite hatte, um damit zu düngen. Die Haͤuſer der Bauren in Eſſer waren verſchie⸗ deneich, ‚ganz von Ziegelfteinen erbauet: die mehreften az ber beſtanden aus Fachwerk. Dieß war theils mit Zie⸗ gelſteinen ausgefuͤllet, theils mit Brettern beſchlagen, theils durch Latten beſetzet, welche man mit Leim und Kalt überzogen hatte, Die von der letztern Art wurden nur von Koͤtern, und anderen armen Tageloͤnern, bewonet. Denn die Haͤuſer der Meier und vermoͤgenden Bauren waren ſo gut gebauet, daß man fi e für ziemliche Edelhoͤ⸗ fe: © gelten laffen Eonnte. Die Dächer waren theils mit Ziegeln, theils mit Stroh, gedecket. Die Vorgebaͤu⸗ de, als Scheunen und Tennen, imgleichen die Wonun: gen der armen Leute, hatten Strohdaͤcher von der Art, wie ich fie fonft ** bey Little Gaddesden beſchrieben habe. Sie wurden bier fehr hoch, und ungemein fteil angelegt, fo daß der Regen und andere Feuchtigfeiten nicht lange dar⸗ auf verbleiben konnten, fondern ſich bald herunter ziehen mußten. Dadurch ward die Fäulniß verhindert: und “3 kann = 5 8% Mon der zorten Geife an. * Im erſten Theile, auf der 244ten Grite. Eifer, Steohdächer verfertiget. 6 1748, im Julius kann alfo ein folches Dach viel mehrere Jahre baren, ale ein flächer liegendes, Man gab ihm auch eine yiemli Dicke, von einem Schuhe und darüber, Zu den Wän den einiger Scheunen waren Feurſteine genommen wor⸗ den. An verſchiedenen Orten wurden jetzt J ir wa | Der Roggen ward in der Geaffchaft Ken | gebauet und man ſah nur hin und wieder eini e Landes für feldigen beſtimmt. Allein in diefen Gege von Eſſex trafen wir faſt eben ſo viele Aecker mit Rog als mit Wetzen, an. Der Roggen war beinahe völlig reif: und die Hälme fiengen ſchon an, falb zu werden. Hin: gegen hatte dev Weizen jeht ” Aeren beſchoſen. "und war noch ganz gruͤn. Eine Rirche welche, auf einem hoben Berge, ge: rade gegen Graveſend überlag, war meift ganz aus dem Mortlandsfteine erbauet, von welchem ich in de * | ſten Theile* geredet habe. ke Die erhabeneren Gegenden enthielten verfiehene Biefen, die allein mit Sein Soin bewachfen gewefen waren, welches man jetzt abgemahet und in groſſen Hau⸗ fen aufgefchüttet hatte. ; Das Zeu bey den Hoͤfen ward ebenfalls 3* in ſol⸗ chen Stapeln verwaret, als ich bey Little &addesden ** angetroffen hatte. Gie glichen, ihrer Geftalt nach, wirk— lichen Scheunen und Häufern. Man ſchneidet auch, auf eben die Art, dasnötige Heu, mit einem befonders dazu gemachten Meſſer, heraus. 2 Faſt * Auf der 438ten Seite. Nach der 254aten Seite des erſten Theile. 2 1 —————— N a N u Es ZFaſt bey allen Höfen, ſowol in Eſſer, als Kent, fanden WOafferbehäleniffe: tbeils um bie Pferde zu tränfen; theilg auch für das Waſſer zum Kochen. Die fe Behaͤltniſſe war an bald aus dem Portlandsftein, bald von Bley gemacht. "Das Waſſer hielt ſich gar kuͤle dar⸗ in. Die bleienen Gefaͤſſe waren gemeiniglich von auſſen KR mie Holz eingefaflet: indem das weiche Bley fonft leicht ) ER RE we * we hätte, Far 431 te. mian in dieſer Gegend von Eſſer, keine Senſe, wie an den meiſten Orten in Schweden, ſondern Handſchaͤren. Hingegen werden Gerſten und Haber mit jenen abgemaͤ— het. Das Eiſen an den Handſchaͤren, deren man ſich ‚bier bediente, war, wie, ben den Schwedifchen, gekruͤm⸗ inet, aber, faſt um die Hälfte, fhmäler , damit es der ſto leichter zwiſchen die Sat geſtochen werden koͤnnte. An dem unteren Theile mar die Schneide nicht gleich ge: fhliffen : fondern man hatte, mit einer feinen Seile, ſchreg über diefelbe weg, Fleine Einfehnitte, ganz dicht neben ein: ander, gemacht. "Die war ohne Zweifel in der Abſicht geſchehen, damit ſowol die Haͤlme um fo viel geſchwinder abgeſchnitten werden konnten, als auch indeſſen feſt an⸗ Hegen möchten. Die ebere Schneide vonder Schare war gem gleich gefchlifen. a nur rosa Die Senfe, deren man fich Bier zum. Heuſchlagen bediente, hatte ein groſſes und breites Eiſen; weil ſie ſonſt bey dem dichten Graswachſe, den ſehr viele Engliſche Wieſen haben, nicht wuͤrde durchdringen koͤnnen. Wir J maſſen rbogen worden ſeyn, wenn jemand daran geſtoſ Den Roggen und Weizen abzufehneiden brauchet er *8 “ — 8 — im IE PR @ eraffh ein Sin, und fanden es drey — acht Zölle lang, und drittehalb Zolle breit. 1 — * ‚re 45 ©. Gegen den Abend teifeten wir nad) Graveſend zu ruͤck. In der Provinz Kent halten die Sandmänner nur —F eintge wenige Kuͤhe: ſo daß ſie nicht mehr Milch emp: fangen, als fie zu ihrer ‚eigenen: Haushaltung brauchen, Die Mil ſeihet man, wenn fie noch ganz. friſch iſt, in viereckige Behaͤltniſſe von Bley. Die Laͤnge ſolcher Ge⸗ ſchirre betraͤgt ungefaͤr zwey Schuhe, ſechs Zolle, und die Breite anderthalb, bis zen Schuhe. Bisweilen fi ind auch beide ſich gleich. ‚Die- Tiefe war von der Breite 305 Hand. Wenn, dieß Gefäß he en it Mitch be zwanzig Sundern, oder bien zum Morgen, fißen, Dann wird der Nam abgenommen, Die zurůckgebliebe⸗ ne ſaure Milch aber bleibet entweder fuͤr die Dienſiboten oder wird, welches. auch am meiften. geſchiehet, den Schweinen gegeben. Auf eben die Art wird auch die Milch, welche an dem einen Abend geſammlet worden, an dem nächfolgenden abgefchöpft. Man laͤſſt alſo im Sommer fie nie länger, als vier und zwanzig Stunden, ſtehen. Im Winter aber giebt man ihr wol anderthalb Tage: ſo daß von der Milch, welche am Morgen ducchgefeiz het worden, der Nam nicht eher, als am Abend des folz genden Tages, genommen wird. Bon dleſem Rame wird hernach die Butter gemacht. Ich erjälete den Engtifhen Frauensleuten, wie lange wir in Schweden die Mil ſte⸗ hen lieſſen, ehe wir den Ram von ihr abfehöpferen. Dar⸗ auf aber ward mir geantwortet: daß wir, in dieſem Fal⸗ . le, 9 Engelland. Kent Gravefend 9 16, Feine fü gute Butter, ‚als fie, erhalten Fönnten. Denn fie hätten es aus der Erfarung , daß, wenn die Butter aus einem: Harte verfertigt würde, : der von einer ſo ſau⸗ ren Mitch geſchoͤpfet worden, felbige nicht den angeneh⸗ men Geſchmack zur Hälfte babe, den die Englifche gemeis niglich zu befigen pflegt. Cine folhe Buster, die von einer ſo ſeht geronnenen Milch gemacht wird, nennet man hier die Butter der Gierigkeit. Sie glauben ferner, daß man von dem ſuͤſſen Rame eben ſo viele ah als von dem ſaͤurlichen jr erhalten: koͤnnte· ur — | Dan aſſt auch in in Engelland die, Mich nie in der ⸗ ſchwediſche übunka hat. Denn man kennet hier die erfriſchende Koſt nid "Die bleienen Behältnife werden deswegen ——— Verwarung der Milch gebraucht: Hie “ ob man ſi ch dann zu dieſem Zwecke gar feiner hoͤl⸗ zernen Gefaſt bediente? Man antwortete: Nein, das iusgebracht werden koͤnnte. Die bleienen Gefaͤſſe wer⸗ den fo oft man. ‚fie e ‚gebraüchet, mit warmen Waffer forgs fülsig ausgewafchen; ‚damit nicht das geringfte von ‚der. vorigen Mid. oder, ihrer, hinterlaſſenen Saͤure zuruͤck⸗ bleibe, Denn diefe würde, den Ram der neu eingegofler nen Milch, und folglich auch die Butter, verderben. In dieſer Gegend von Kent wird kein Kaͤs, oder nur gar we⸗ niger, gemacht. Das Gefaͤß zum Buttern iſt eine Tonne, —4 horizontal auf einem Geſtelle lieget. Dieſe iſt Na groͤſſer F Über fiehen,. daß fü fie zu der Dicke getinne, welche un⸗ vei il, fie fie. in ihnen des Sommers kuͤler erhaͤlt. Ich gel ſHaͤhe nicht: weil ſich eine Säurei in dem Holze feſtſetzte we Ihe bie Milch verderbte, und nicht fo leicht wieder her⸗ u — I, PEN 2 RR ieh nen. io 1748, im Julius — gröffer, oder Feiner , nachdem ein. Vorrath von Milch da it, und inwendig mit ſchmalen und ‚überall durchloͤcherten Brettern, der Laͤnge nach, verſehen, damit der Ram de⸗ ſto beſſer — hen: — onne wird nee eine Kunde ———— hi ECTS F — J 1 Kr Br " Vom WE Mir Bi Ei es ſelbſt geſehen haben wollen, erzaͤlet, daß man in Lin⸗ colnfhire, und anderen Orten in Engelland, einmal des; Sahres, und zwar im. Sommer, — * alle ——— Dunen den lebenden Goͤnſen auspflü m — Stel le wachſen in einiger, AN andere wiet Wie abe theurlich aber muſſen die Gaͤnſe anfängfi PR N geraufet worden, ausfehen? Diejenigen, welche dief Gewonheit folgen, geben vor, daß die Dunen — dern, welche den Gaͤnſen, ſo lange ſie noch lebendig find, j aͤbgepfluͤcket werden, die Eigenſchaft haben follen: d wenn mit ihnen ein Küffen ausgeftopfet worden, und je, mand darauf gelegen, und es niedergedruͤcket hat; ſel ge ſich, ſo bald man das Bett verlaͤſſet, wieder ausde nen, und den Ueberzug fo völlig geründer wieder herſtellet daß man kaum bemerken kann, daß jemand darauf ſein Lger gehabt habe. So elaſtiſch folfen diefe Federn fen. Wenigftens foll man einen gar merflichen Unterfchied darz in zwiſchen denen wahrnehmen Fönnen, die von einer Gang gepflücket worden, wenn fie noch lebt, und denen von ei⸗ ner todten. Sowol in Kent, als in Effer, hielt der Sandmann eine ziemliche Menge von Gänfen, und eben⸗ falls von Enten, » ee | Engelland. ‚Kent: Graveſend 78 gi Die Landſchaft Eſſex iſt in Engelland vor andern be⸗ fonders wegen ihrer Kälber berümt, die ein angeneh; mes, fettes, fehr muͤrbes, und ‚ungemein weiſſes Fleiſch haben. Ich bemerkte, bey meinem Aufenthalte in Woord⸗ ford, daß die Haushalter die Gewonheit hatten, an den Orten, too fie ihre Maſtkaͤlber hielten, ein groſſes Stuͤck Kreite in den‘ Waſſertrog zu legen, damit fie daran lek⸗ fen möchten Dieß ſollte, nach ihrer Meinung, dazu hel⸗ fen, daß das Fleiſch der Kälber um fo viel weiffer würde. Heute ‚aber wurde mir ein zuverläffigeres Mittel entdecket, weiches darin beftand. Wenn man, zum Exempel, un Mei e fehlächtet, da man ihm in die Kele fticht, und das $ t allmaͤlig abzapfet: ſo laͤſſt man dieß ſo lange laufen, ſo laͤſſt man es bis zum folgenden Tage leben: da es voͤl⸗ tig abgethan wird. Man verficherte, daß ein Kalb, wel: | ches ſo hingerichtet worden, ein viel weiſſeres Fleiſch ha⸗ Be, als weiches nach der gewönlichen Art fih auf einmal 3 erblutet haͤtte. Eben ſo redet hievon der geſchickte Do⸗ | ctor Liſter, in der Beſchreibung ſeiner Reiſe nach Paris.” , Was das Fleifch von Schafen und Rindern in Frank⸗ betrifft: ſo giebt es dem Engliſchen nichts nad). Doch kann ich nicht fügen, daß es felbiges überträfe. Allein ihr Kalbfleiſch iſt, mit unſerem Engliſchen, nicht zu verglei⸗ chen: weil es roth und grob iſt Ich glaube, daß keine Nation ourney to Paris, of der 157ten Seite, fed 8 Uhr des Nachmittags, ein Kalb auf die gewoͤnliche | Ä bis das Thier faſt todt iſt. Dann wird das wenige Blut, ſo noch uͤbrig iſt, geſtopft, daß es nicht weiter flieſſen kann, und das Kalb einiger maſſen ſi ch wieder erholet. Und Pfunden, und im Gewichte verfaufet werden, wie 12 1748, im Julius Nation in Europa daffelbe fo wol zu Sereiten wife, als die Engelländer. Es war eine Zeit, da man dief Ge heimniß blos in Effer beſaß. Jetzt aber ift es genugſam befannt, daß nichts mehr beittage, den Kälbern ein weiſſes und mürbes Fleifch zu verfchaffen, als wenn man ihnen oft das Blut abzapfet, und fie mit Milch und Mehl fuͤt⸗ tert. Doch iſt auch ſehr dienlich, daß ſie ihre eigenen Muͤtter ſaugen. Durch das oftere Abziehen des Blutes verlieren ſich nach und nach die rothen Kuͤgelchen, und es entſtehet in den Gefaͤſſen ein weiſſer Saft, oder Chylus. Zu Canterbury i in Kent ſoll die Butter nicht n ch durchaus in Engelland gewoͤnlich iſt: ſondern ſi ſie wird a ein Brett, ins Öevierte,' ausgebreitet, und nach bem Elfen: maafle verhandelt. Man hielt die Butter von Effer, um ein gutes Theil, beſſer und wolfehmecfender, als die von Kent, wenigftens als die, welche um Gravefend gemacht wird. Bey einem Dorfe, welches nicht weit von einem Kreitbruche entfernet war, ſahen wir ein Vorwerk, deſ⸗ ſen Mauren gaͤnzlich von Kreite aufgefuͤret waren, wel⸗ he man in gevierte Stücke zerſchnitten hatte. Nur ak ‚dein die Ecken des Gebäudes, und die Eroͤfnungen für die Thuͤren und Fenfter waren von Ziegelfteinen aufger mauret. Es hatte zwar einer und der andere von diefen reitjleinen, wenn ich fie fo nennen darf, von der Luft etwas gelitten, und fieng an bruͤchig zu werden. Die mei⸗ ſten aber waren eben und unbeſchaͤdigt. Nach meiner Rechnung mochte das Haus ſchon acht, bis zwoͤlf Jahre geſtanden haben. Bey * Engelland. Kent. Graveſend 3 u. Den verfehiedenen Hoͤfen wuchs der Saumepbeu,* dicht an den Wänden. An diefen ſchlung er ſich herauf, und bedeckte fie oft, fo lang fie waren: welches überaus angenehm ausſah. Auf eine gleiche Art bekleidete er, an vielen Ortem die Mauren um die Kirchen, Höfe und Gaͤr⸗ gen. Auch die Mauren des alten Klofters, von dem ich or ben geredet habe, waren mehrentheils von dieſem Epheu umwachſen. In gar vielen Höfen von Graveſend, und fonft auch in vielen andern, die man Überall herum auf dem Lande zerſtreut erblickte, fie mochten nun reichen oder armen Bewonern gehören, hatte man Weinranken an denjeni⸗ gen Seiten der Haͤuſer gepflanzet, welche gegen die Son⸗ ne gekehret waren. Man fand daher ſelbige um dieſe Zeit groͤßten Theils damit bezogen. Kent iſt diejenige Landſchaft, welche den Ruhm hat, daß in ihr die beſten und ſchmackhafteſten Kirſchen, nicht nur von Engelland, ſondern auch, wenn man dem Vor⸗ geben der Einwoner glauben will, von der ganzen Welt wachſen. Nach welcher Gegend man auſſerhalb Grave⸗ ſend, und auch ſonſt tiefer im Lande, ſich hinbegiebt, er⸗ blicket man groſſe Felder und Gehaͤge, die allein mit Kirſch⸗ baͤumen bepflanzet ſind. An anderen Orten werden weit⸗ laͤuftige Gärten voll von Apfelbäumen und Birnbäumen gefunden, die theils für fich, theils mit Kirfhbäumen unter: mifchet ſtehen. Man pflanzet diefe vielfältig.fo : daß die Baͤu⸗ me der näheften Reihe jedesmalgegen die Zwifchenräume der vorhergehenden, oder folgenden gerichtet find; und alfo ir . ein * Hedera — GB, 17 u ein jeber Baum, mit zweien gegen über ſtehenden, ein late iniſches groſſes V, oder Dreyeck, a ‚au Der Boden unter ihnen wird an einigen er he pfluͤget gelaffen, und zu Wiefen oder Triften g An der Süderfeite der Kirche von Northſteet war ein groffer Garten mit Kirſchbaͤumen. Hier hatte man das Erdreich zwifchen den Bäumen umackert, und dadurch fo ‚gut zubereitet, daß es einen Weizen trug, der jeßo fo herr? Sich ftand, als an einem Orte, den ich in diefer ganzen Gegend gefehen hatte. Aus dem Gebrauche und der Bearbeitung des Bodens Fonnte man fehlieffen, daß man denfelben ſchon lange zum Ackerbaue genüßet habe, Es waren auch verfchtedene Apfelbäume hier gepflanzet. Die Kirſchbaͤume hingen voll von Früchten, Die Erde muß fehe gutgepfleget worden feyn: indem man gar nicht merfen konn⸗ te, daß der Weizen, der die Bäume am näheften umgab, dar durch etwas von feinem guten Anſehen verloren haͤtte. Da ich mich in dem Theile von Eſſer, der Grave⸗ ſend gerade gegen uͤber liegt, umſah, bemerkte ich, daß faſt nirgends, wo ich herumwanderte, einzelne Kirſchenbaͤume, und noch vielweniger ein ganzer Garten von ihnen, zu entdecken war. Es hatte daher die Gegend von Grave— ſend einen befondern Vorzug darin, Dieß veranlaffete mich, die Leute in jener Landſchaft zu fragen: warum fie ſich nicht befliffen, bier fo viele Kirfhenbäume zu ziehen, als in Kent, angetroffen würden; da doch diefe Provinz; an die ihrige fo nahe gränzete, und nur die Thames beide - e —F * von * V — oerdine quincuncali. * 24 KYAgTIR HIS Engelland. Kent, Graveſend 15 u von einander ſchiede? Man antwortete: es lieſſe ſich dieß dne wohl hun?" indem die Kirſchen in Eifer niemals den lieblichen Geſchmack wie in Kent erhielten. Andere rtheileten : daß die Kirſchenbaͤume in Eſſer deswegen nicht ſo gut fortkaͤmen; weil das Erdreich in dieſer Landſchaft us einem groͤblichen Sande* beſtuͤnde. Im Gegen: eil gedeihen die Birnbaͤume daſelbſt wol. — "ward, zwiſchen Graveſend und Rocheſter, auf bei⸗ den Seiten des Weges, einer groſſen Menge von Gaͤrten gewar, die mit Kirfchenbäumen befeget waren. Die mehreften von ihnen lagen doch näher nach Gravefend Hin. Die Bäume fanden bier, nicht in abwechſelnden Keihen, fondern im Viereck, fo daß fie insgefammt auf einander zutrafen. Die Entfernung eines Baumes von dem andern betrug acht Ellen, Der Boden zwiſchen und unter ihnen war entweder in Wecker verwandelt, os der auch mit Sain Fein, Kiee, oder gemeinen Wir cken**beſaͤet. Es ſchien dennoch biefe Gewonbeit, die Ooſtgaͤrten zugleich zum Acker zu gebrauchen, mit eini⸗ ger Ungelegenheit verbunden zu fenn. Denn da die Kits ſchen einige Wochen, vor dem Weizen, und dem Öetraide überhaupt , reiften: fo wurde der Eigentümer genötiget, woferne fie jene anders einſammlen wollten, das leßtere, ‚an vielen Stellen, rund um die Bäume, unten und zwiſchen ihnen, niederzutreten. Wir faben auch, daß dieß überall, fo mit dem Weizen, als ber Gerfte, und dem Haber gefehehen war. Da aber, wo die Gärten wit Klee, Sein Foin, und Wicken befäet worden, fand a — Be * Gravel. ** Vieia vulgaris fativa. C. B. 16.517487 imo Jalius ſich dieſe Beſchwerlichteit nicht. Denn dieſe Heuarten Wwaren gemeiniglich ſchon abgemaͤhet und — die Kirſchen zur voͤlligen Reife kamen. Die Engliſchen Gaͤrtner behaupten die Of 3 baͤume dann am beften fortfämen , und. ‚die häufigften and fhmackhafteften Früchte trieben; wenn das Erdreich unter und zwiſchen ihnen beſtaͤndig locker, als ein umge⸗ pfluͤgter Acker, erhalten wuͤrde; obne daß man einige Ar ten vom Getraide oder Graſe, fo wenig als Unkraut, darauf wachfen lieſſe. Die Uefte der Bäume hingen voll von todten Dolen, Raben, Krähen, Elftern und andern Voͤgeln diefer Art: welche man gefchoffen und bier ans gebunden hatte, um die übrigen ihres Öefchlechtes abzur ſchrecken, die Früchte oder das Gerraide zn berauben. An diefen Vögeln konnte man fchon in der Ferne erken⸗ nen, daß ein Kirfchengarten vorhanden feyn müßte. In der Nähe aber war der Anblick von hakbverfaulten und “ ſtinkenden Aeſern nicht eben angenehm. Diefe ganze Zeit über wurden taͤglich angefüllete Böte mit Kirfchen aller Art, von Gravefend nach Londen geſchickt. ' | Vom neunzebenten. Viele von den Aeckern, | welche brach lagen, waren fo voll vom wilden Weizen, * daß es recht zu bedaucen war. Ich ward niemals eines Grabens, bey allen den Aeckern gewar, welche in der Nähe von Öravefend lagen, noch auch bey den mehr ent: ferneten. Go waren auch feine Furchen, um das Waf fer abzuziehen, Feine Raine zu ſehen. Die niedrigften Ders ter waren mit zweizeiliger Gerfte befüet, welche gemeinig-” lich zwölf bis dreizehen Körner in jeder Neihe hatte, Die Farbe * Triticum, Fl. Sv. 105. —— Engeln ‚Kent. Graveſend 17 gatbe des Erdreichs, und abwechſelnd auch der Aecker, fiel ins roͤthlichgelbe. Die umpfluͤgeten Lagen waren gar locker, und mit vielen runden und glatten kleinen Feur— feinen und Stuͤckgen von Kreite vermiſcht. An einigen — Orten konnte man deutlich ſehen, daß Graben noͤtig gen weſen waͤren: indem das Waſſer ſtehen geblieben und ver⸗ faulet war; fo, daß der Weizen gar dünne ftand, Viel⸗ fättig Batte man auch die brachliegenden Wecker, nad} der Aernde des vorigen Jahres noch nicht wieder umpflügen, Daher waren fie jeßt ganz mit Unkraut bewachſen. Das Harnkraut,⸗ welches zum Gelbfaͤrben ger braucht wird, war, an verfchiedenen Orten, ganz mit der Wurzel herausgezogen, und, in Fleinen Buͤndgen, auf den Acker, zum Austrocknen, hingeſetzet worden, wie wir mit dem Leine zu thun pflegen. Deſſen Same war noch nicht mehr, als halb, reif. Es waͤchſt dieß Kraut bier theils wild in Menge: theils wird in auch mit Fleiß gepflanzet. Vom J Die — Fluren an der Thames in Kent waren in Wieſen und Triften ein getheilet Diefe lagen fo tief, daß wenn das Waffer im Fluſſe feine völfige Höhe erreiche hatte, deſſen Flächen weit über diefe Felder ſtanden. Es verhinderten aber die an den Ufern aufgeworfenen Erdwälle den Strom, felbiz ‚ge zu uͤberſchwemmen; wie id) bereits oben erzälet habe, ee diefen niedrigen Wiefen wachfen Feine Bäume Sie BAHEDeN u durch Feine Hecken, ober anderen Zaun, eine - uf 3 geſchloſ⸗ — Wan. Relkd foliis ee — integfis. Fl. Su, 439. Reifen ro, Cheil. B & Kb: ni 8 7017748, im Julius geſchloſſen: fondern man hatte, anftatt derfelben, tiefe Graben, ungefär von der Breite einer Klafter, gezogen s welche jeßt voll von Waſſer ftanden, und hier eben die Dienfte, als ein anderes Gehaͤge, thaten, indem fie das Vieh verhinderten, von einer Trift, oder Wieſe, auf die anderen auszuſchweifen. In dieſen Graben wuchſen der gemeine Schilf, und die Binfen,* in groͤßter Menge, und wurden von den Kühen begierigft gefucht. Die Ars ten des Grafes, welche auf diefen Wieſen vornaͤmlich bluͤ⸗ beten, waren das dem Fuchsſchwanz änliche, das Roggen⸗ fürmige,und das mit dem rauchen Kölbgen.** Diefe mach⸗ ten hier das feinefte, dichtefte und frifchefte Gras aus, das fich jemand auf feiner Wiefen nur wünfchen kann. Jetzt war man im vollen Mäben begriffen, Die Triften waren in mehrere Theile abgefondert: Hatte man das Vieh, in einer Woche, auf einen gevoiffen Abſchnitte, geweidet: fo ließ man denfelben zwey oder dren Wochen ruben, damit das Gras wieder wach: fen fünnte. Das Vieh ward: indeffen auf die nähefte Weide, und fo immer weiter getrieben: bis es endlich auf dem erfien Plage, ein hinfängliches Futter wieder vor» fand. Hiedurch gefchah es zum Theil, daß das Gras dem Viehe über die halben Beine wegftand. Auf jeder Hut war gemeiniglich ein Feiner Teich anzutreffen, 5 mit einem abfchieffenden Rande an einer Geite verfehen war: damit das Vieh daraus trinfen koͤnnte. Denn die Känder an den Graben waren, mit allem Fleiſſe, fo fteil gemacht, * Arundo vulgaris paluftris, I. B. Fl. Sa.99, Scirpus 39. ** Alopecurus culmoere&to. 52. — Gramenfecalinum praten- fe elatius. Morif. — Aira, gramen lanatum, Dilech. 67. . emacht, daß die Herde zum Waſſer nicht gelangen onnte. Auf den Wieſen ward nicht das geringſte Zei⸗ hen vom Mooſſe gefunden. Denn das dichte und ftifche Sras verhinderte dejlen Entſtehen. Anden meiften Stel: en waren die Wieſen ganz eben, ohne einige Aufwuͤrfe. Sinige aber, insbefondere die, fo am näheften an bie Aecker ſtieſſen, zeigten derſelben genug, ob ſie gleich klein varen. Wir umftachen einige diefer Hügel: und fanden n allen eine Menge von kleinen gelben Ameifen. An erſchiedenen Stellen, wo ſie heute erſt das Heu geſchla⸗ en hatten, ſahen wir mehrere Häufgen von loſer Erde, welche ganz neulich, und vielleicht in derfelben Woche noch, zufammen getragen waren, und Maulwurfshuͤgeln lichen. Wenn wir aber diefe Erde zerftreueten: fanden ie ebenfalls unzälige von erſterwaͤhnten Ameifen, ‚Es kamen alfo jene Erdhoͤcker von ihnen vielfältig ber. ir hatten aber auch Gelegenheit, noch eine andere Urſache pon ihnen an dieſem Orte zu entdecken. Selbige waren gewifle fpißige Binfen, mit ausgebreiteter Kolbe,* Dies fe wuchfen an vielen Stellen in gar geoffer Dienge, und hatten die Eigenſchaft, daß fie ſich überall in Schöpfen ausbreiteten. Kein Thier wollte fie, wegen ihrer Härte, und der ftachlichten Blätter, anbeiſſen. Und Staub, Stroh und andere Dinge, die der Wind mit fich fürete , feßten ſich in ihnen feft. Wenn daher diefe Binfen auf dem e⸗ beneften Sande zu wachſen anfangen: fo werden fie, in wenigen Jabren, daſſelbe duch ſolche Erdhuͤgel gan; verſtellen. B2 Die N dfancus acutas panicula ſpatſa, C Br % ; — In ENT: Mer) —— ——— a.) > 2 a ua Die Erde, welche ausgeſtochen worden, Ha man oben erwehnte Graben verfertigte, ward, nach einiger Zeit, | von den Landmännern nach Haufe gefüret. Hier vermengte man fie ſchichtenweiſe mit dem Unflate, der von dein Vie h geſammlet worden, und erhielt dadurch eine —— gute Duͤnge. | Un einem einzigen Orte beinerften wir eine ver 3 zaͤunung, die von Ruten geflochten war. Doch fo änliche Gehaͤge, in einigen Gegenden des Sandes, ger. braͤuchlich genug feyn. Gie werden auf die Art gemacht, Ä daß, da wir zwey Pfäle in die Breite einfchlagen, bier nur ein einziger errichtet wird, der gemeiniglich nicht laͤn⸗ ger iſt, als die Höhe der Verzäunung felbft. Ein jeder Pfal fteher von dem andern um eine Efle ab. Anſtatt der Stangen hatte man Nuten gebraucht, oder, duͤnne Aeſte von Bäumen, welche abwechfend um die Staͤ⸗ be gewunden waren: ſo, daß wenn der erſte von dieſen der horizontal angelegten Rute zur einfen war, ber fol | gende ihr zur Rechten ftand. | Die Ackerdiſtel* wuchs, an vielen Hrreh, in der Iofen Exde auf den Erdwaͤllen, in größter Menge Hin und wieder hatte man fie abgeftoffen: damit fie nicht zur. Reife gelangen und Samen zeugen koͤnnte; welches den nahe gelegenen Aeckern und Blumengärten fehr ſchaͤdlich wuͤrde geweſen ſeyn. Sonſt aber hatte man auch, nach der boͤſen Gewonheit in Schweden, die Diſteln ungehin⸗ dert wachſen laſſen: welche dadurch um ſo viel mehr ſich rund herum ausbreiten, und das Getraide und andere nußbare Gewaͤchſe verdrängen Fonnten. _ * Serratula. Foliis dentatis fpinofis. Lin. Fl. Su. 662. Un Engelland. Kent. Graveſend 21 ie . An, beiden. ‚Seiten. der Landſtraſſe waren faſt Hecken von Hagedornen gepflanzet: ſo, daß es — einen Luſtgarten, wanderte, oder fuhr. Diefe Wege wa: ten nicht von der Urt, wie die Schwediſchen, welche hoͤ⸗ a — als das Land herum. Hier fand man gerade Ertl, daß der Weg mehrentheils in einer Tiefe ar Bis | ei $6 Suben, | in bie Erde eingefchnitten war. Man haͤtte N er er leicht glauben fönnen, daß man nur eiz nen ausgetrockneten Bach vor ſich ſaͤhe. Doch iſt gemei⸗ niglich an einer Seite des Weges, wenn nicht an beiden, auf. den. Erdmwällen, oder dem erhabeneren Sande, ein Fußſteig, auf dem die Wanderer gehen koͤnnen, damit ſie der Gefar nicht ausgeſetzet ſeyn, unter die Wagen und Pferde zu geraten. Die tiefen Wege aber. feinen da: ber. zu kommen, daß. man in dieſem Lande ungemein groſſe gen brauchen, die von mehreren Gefpannen der Pfer— Denn dieſe muͤſſ ſen, durch die Furen von ſo vielen Jahren, den Boden immer. mehr ausgeſchnitten, und bie Wege endlich fo tief gemacht haben. ; Hingegen hatten die Hecken welche zu beiden Seiten gepflanzer waren, ‚die Erde. da ſelbſt ſtets vermehret: theils Auch den. Staub, der auf fie ſich geſetzet hatte; theils durch. das Laub, das ſie jaͤr⸗ lich fallen lieſſen; theils durch die Erde ſelbſt, welche, als ein kleiner Wall, an die Wurzeln. des. Gebuͤſches bin aufgefehüttet:r wird, indem man die ‚Hecke neu anleget, o⸗ der. nur umfeßet. - Doch ift wol den’ Laſtwagen diefe Vertiefung bauptfächlich zuzuſchreiben: indem ebenfalls die re Wieſen und Felder an den Seiten meiftenz B 3 en theils Re, EN nn — — nicht anders ſhien „ al wenn man durch eine Allee, ober und mit unzäligen Laſten beladen werben 22 1748, im Julius theils ——— liegen, als der Weg, der durch fie bins. läuft. DasErdreich, welches bier aus gemeinem groͤb⸗ lichen Sande und Klapperſteinen beſtehet, und alſo das Waſſer gleich in ſich ziehet, verhindert an ſich, daß die⸗ ſe Wege von dem Regen nicht viel leiden. Bey ſtarken Guͤſſen ſammlet ſich zwar einiges Gewoͤſſer in dieſen Tie⸗ fen. Es verläuft aber bald wieder. Man ſiehet auch ſonſt, auſſer der Thames, ſelten ein flieſſendes Waſſer. \ Vom ein und Ich mochte die Ge⸗ genden von Graveſend von einer Seite betrachten, son welcher ich wollte: fo. erblickte ich allezeit, bey einer jebeit, Laͤnderey, ein geoffes Bonenſtuͤck. An einigen Drten waren fo gar weitläuftige Aecker und Felder ganz allein | damit beſaͤet. Diefe Bonen waren gemeiniglich von der Art, welche Fleine und ſchmale Schoten haben. 280 ich ſie nur ſah, bluͤheten ſie in Reihen. Die letzteren hatten feine gewifle Weite von einander: haben. Ws fie e | . gerne drittehalb Schuhe, bisweilen weniger. Ja man fand auch Ranken, welche nur fechs Zolle von einander abftan: den. Doch fehienen diefe zu dicht zu ſtehen. Denn es waͤre nicht zu Hiel gewefen, wen man jeder um einen ganzen Schuh Platz gelaffen hätte. Der Raum zwifchen zweien Bonenränfen in jeder Reihe war auch) nicht gleich, fondern fo, wie man ihn, bey der Eile in der Ausſat, ungefaͤr getroffen hatte. Ich fand einige Kanfen um einen Schuh von einander abftehen. Bisweilen hatte man ihnen auch nur die Weite eines Zolles gelaſſen. Gemei⸗ niglich ſtanden ſie einen halben Schuh von einander. Und —— Platz brauchten fie gerne ‚wenn nicht einen noch etwas ‘ Engelland. Kent: Graveſend | 3 v Man ſaͤete aber die Bonen in Reihen. Zuerſt deswegen, damit man um ſo viel leichter an ſie Aangen koͤnnte: um theils das Unkraut zwiſchen ihnen, mit einer Hacke, abzuſtoſſen; theils die gruͤnen Scho⸗ ten deſto bequemer abzupfluͤcken, welche zum Verkauffe nach donden häufig geſchicket wurden. Hiernoͤchſt ward | auch „ durch bie Aufſchuͤttung der Erde an den Nanfen, ihr Wachstum befördert. Wenn der Stengel einiger maſſen feine Länge erreichet hatte: ward die Spiße davon | abgehauen; damit er ſelbſt nicht weiter in die Hoͤhe ſchieſ⸗ ‚fen, ſondern alle Kraft zur Reife der Bonen anwenden möchte, Sie waren zu verfchiebenen Zeiten geſetzet. Da⸗ her kam es, daß wenn einige Stuͤcke ſchon reife Bonen igeigten., die Raulen auf andern eben erft anfingen ihre Bluͤthe zu tragen. Die Haupturſache, warum hier ſo viele Bonen geſaͤet werden, iſt, weil man damit die Pferde und Schweine im Hinter fuͤttert. Nom zwey und zwanzigſten. Bey einem der Kreitbruͤche war ein Garten, der theils Kirfehenbäume, theils Wallnußbaͤume trug. Hier hatte man, an einer Seite gegen den Kreitbruch hin, alle lockere oder fette Erde, die über det Kreite lag, weggenommen. Diefe Erde war nicht ſchwarz, fondern faft mehr fleiſchfaͤrbig. Ihre Hoͤhe betrug hier mehrentheils einen Schuh, fechs ‚Zelle: an andern Stellen zwey Schuhe,drey Zelle: noch ie: etwas groͤſſern. * * gendwo einen Schuh, ſechs Zolle, und etwas daruͤber. Die Oberflaͤche der Kreite lag auch nicht horizon lief gleichſam in Wogen. B4 tal, ſondern Die Quartiere vom woldiftilfirten 24 01.1748, im Julius Die Wirtin, bey der ich zu Graveſend wonete, batte einen Wein, den fie ſelbſt aus Rofinen gemacht. hatte. Derſelbe war fo fchön, dag diejenigen, die fuͤr Weinkenner gehalten werden wollten, ibn ſchwerlich vom Maderafecte unterfcheiden konnten. Ich erhielt den Auf⸗ ſatz von deſſen Verfertigung: und hier theile ich ihn mit. Auf hundert Pfund Swmyrniſche Roſinen werden fünfund vierzig, bis funfzig Kannen Waſſers gegoſſen. Dieſe Ver ⸗ miſchung ruͤret man, vierzehen bis ſechszehen Tage durch, taͤglich zweimal um. Darauf werden die Roſinen wol gepreſſet: und der Wein, oder ihr. ausgedruͤckter Saft, in ein Anker gegoſſen, welches beinahe dreizig Kannen haͤlt. Dann nimmt man ein Stück graues Papier, ftiche, es voll Sicher, und legt es über das Spundlsh. Bon dem ausgepreßten Safte muß etwas in einem Gefäffe auf behalten werden: um das Unfer damit wieder anzufülfen, fo wie fich der enthaltene Moſt herausarbeiter, m ‚dur die Gaͤrung vermindert. So laͤſſt man ihn ſtehen, bis er völlig ausgegoren iſt. Darauf nimmt man drey Brandwein, ein Pfund des beften Zuefers , das Weiſſe von fehszehn Eiern, Indets ne Unze Mann, fo in einem Quartier Waſſer zerkocht de worden. les“ Dieß wid gut Jufümtengemifehe, ir dem Mofte gegoffen, umd mit felbigem wohl Durchfehätz telt, Endtich ſchlagt man den Spund auf das Gefäß, und laͤſſt es fo ein Jahr ſtehen da man dann feinen Wein ebjapfer Mat bemerfer noch folgendes, bey dieſer Arbeit. Wenn im Anfang die Roſinen mit dem Waſſer vermiz ſchet x Eneland.s Kent. Graveſend 25 ſchet werden ſollen: ſo oh dieß in eine Kufe gegofien, welche ganz rein ſeyn muß· Und indeſſen, daß man beie des brav untereinander ruͤret, uͤberdecket man das Gefaͤß mit einem Tuche, damit Fein Staub, oder dergleichen, hin⸗ einfalle. Der Zucker und das Weiffe von den Eiern werden. ifannmengequertelt, ehe der Alaun binzuger than wird. Denn wenn dieſer zugleich hineingeworfen werden ſollte: wuͤrde das Eierweiß davon gerinnen. Das Waſſer/ ‚in welchem der Alaun gekocht worden, muß auch ſo ſtehen, bis es ſich abgekuͤlet hat, ehe es zum Zucker und dem Weiſſen von den Eiern gegoſſen wird. m Benn man auf Die erzälete Art einen ſtarken Wein erhalten hat: ſo ſchuͤttet man von neuem zwanzig Kannen Waſſers auft die ausgepreßten Roſinen, und laͤſſt t ſie darauf, eine, Woche fo. ſlehen. Hiernaͤchſt gieſſt man fie wieder b, indem man den noch uͤbrigen Saft der Roſtnen zus i gleich wol ausdrucket. Dieſe Vermiſchung wird in ein Anker gegoſſe en, weiches an zehen Kannen faſſt. Mate 1aff t ſie gaͤren: und wenn fie nichts mehr auswirft, ſchůt⸗ tet man halb ſo viel Brandwein, Zucker, Eierweiß, und Alaun dazu, als vorher. Nach dreien Wochen iſt das Ge raͤnke ſchon fo weit fertig, daß man es abziehen kann. Es hätt ich aber dieſer ſchwache Wein nicht lang Daher muß man ihn, wenn er erft auf Butteln gezapfet worden, bald verbrauchen. Allein der von der ſtarken Art wird deſto beſſer und angenehmer, je laͤnger er hernach unangeruͤrt ſtehet. Ja er dauret mehrere Jahre. Der Wein, der, nach dieſer Vorſchrift, aus rothen Sumuifeen Roſinen gemachet wird, bat einen füllen 5 not 26 1748, im Julius Geſchmack. Preſſet man ihn aber aus den ſchwarzen Roſinen dieſer — gleicht er dem er vom Mader, Gleich an der Kgeftfeite von Mortbflet, ee uns gefär ein Par Engliſche Meilen weftlih von Graveſend lieget, war an ber. Landftraffe eine geoffe Gruft befindlich:: aus welcher man theils Kiefelfteine,* den Weg damit zu bauen, theils Sand zum vielfältigen Gebrauche, genom⸗ men hatte. Hier fanden wir eine ſehr gute Gelegenheit / an den ſteilen Waͤnden, oder ausgeſtochenen Seiten, die mannigfaltigen Erdſchichten zu bemerken. Wir trafen ‚fie in folgender Ordnung an. Die oberſte La⸗ ge beftand aus Biefelfteinen, geöfferen und Fleineren. Sie waren mit einem etwas feinen ziegelfärbigen Saw de vermiſchet, machten aber ſelbſt das meiſte aus. v Die | Dicke bievon betrug zwey Schuhe, ſechs Zolle. Darauf fot gete ein etwas feiner Sand, in der Höhe eines Schuhes. Er war hier am dickeſten, nam aber, nach beiden Sei⸗ ten, ab, und verlor ſich endlich zwiſchen den Bieſelſteinen. Dann zeigte ſich wieder eine Schichte von dieſen, in der Vermiſchung mit einem etwas feinen ziegelfärbige Sande, aufzwey Schube. Doc) hatte dieſe Be durchaus einerley Die. Denn hier in der Mitte war fie am fchmäfeften: und gegen beide Seiten nam fi fi e zu. Hierunter lag ein Sand von der obigen Gattung, ſechs Zolle hoch. Er verlief ſich gleichfalls zwiſchen den Kieſel⸗ ſteinen, war aber ſelbſt jederzeit ganz rein, und mit kei— nen Riefeln vermifcht. Diefe machten wiederum eine dene Schichte, von * Schuhen, mit dem ziegelfaͤrbigen Sande pebbleſtones. Engelland. Rent. Northfleet 27 N ande, aus, der fie dießmal häufiger umgab. Die fechste Lage,von weien Schuhen /enthielt eben die Art des Sandes, als bey der weiten und vierten ſchon vorgeweſen war. Mir konnten aber deutlich erkennen, daß ſelbiger nicht auf einmal, ſondern nad) und nach fich bier angeleget bat ge: denn er war in gang ſchmale Schichten zertheilet. Segt Fan ein dunkelbrauner Leim, von vier Zolfen. Er hatte ſich aber nicht ſo ſehr ausgebreitet, daß er bie unte⸗ re Kreite überall’ bedecket hätte: ſondern der erfterwehn: te Sand ſtieß zum Theil noch an fie Die Kreite hat: B: ste die Hohhe eines Schuhes, und dren Zolle. Sie ſtellte ei⸗ ne der ſeltenſten Schichten dar, die wir jemals in einem Sandbruche wargenommen hatten. Doch war fie ziem⸗ uch mit kleinen Kieſeln vermiſcht. Einige Stuͤcke der Kreite waren von auſſen ganz glatt, und, der Bildung nad); bald eiförmig, Bald rund: fo daß ſie den Kiefeln faſt gli⸗ chen. Wenn mir ‚fie aber entzwey fehlugen, befunden fie aus bloffer Kreite. Auch diefer Streifen war nicht überall gleich dick, ſondern nam nach beiden Seiten hin, allmaͤ⸗ ig ab, bis er fich endlich ganz verlor. Hieran ſchloß ſich sein ziegelfaͤrbiger groͤberer Sand, yon ſechs Schu⸗ Gen, der mit Kiefeln ſehr befegt war. Noch ferner ſahen wir eine Vermiſchung von Kreite, einem feinen hellen Sande, Heinen Kieſeln, und einer Menge zerriebener Muſcheln und Schneckenſchalen, in der Dice von anderts halb Schuben. Es kamen aber auch Stellen vor, die ſchmaͤler waren, und bis auf ſechs Zolle abfielen. ‚Die unterſte Lage endlich, machte ein ganz feiner, heller, und gelblich ausſehender Sand, der von allen fremden Theis Ir h len * ver 28 1748, im Juli us len frey war. Deſſen Hoͤhe betrug vier Schuhe. Wer weiß aber, wie tief er noch gelegen babe? ‚Denn die" berunterfallenden Klumpen von verfhiedenen S chi chten verbinderten uns, Die Unterſuchung fortzufegem > Es verdienet mach bemerkt zu werden, daß die Diele bey allen diefen Lagen fich nicht gleich wars indem fie bald ſchmaͤler würden, bald gänzlich verfehwanden; als wenn jemand in uralten: Zeiten, felbige mit einer Schubkarre jo | hingeworfen hatte. Man kann aber dieſe Verſchieden⸗ heit dem ungleichen Schwanken der Waſſerwogen den Stuͤrmen, And anderen Wirkungen der Ratır) zuſchrei⸗ J Bon dieſem Berge mochte die nähefte Kreitgrube —3 etwa um einen Nuſt etenſchuß oder anderthalb, enfernee * I feyn. Deren ausgebrachene Wände beftanden aus bloſſer Kreite, und hatten ‚eine Tiefe von zwölf und mehreren Ida | Klaftern · Man kaun daher verfichere ſeyn, daß der gan⸗ —J ze vorher beſchriebene Berg, mit gllen feinen, mannigfal⸗ I tigen Sagen Auf Kreite fich : da er ſelbſt uͤber die Ober⸗ | | | | flächen der Hügel bey dem Kreitbruche erhaben iſt. Denn A ER fo viele von: diefen an dem Strande der Thames, in ges dachter Entfernung, liegen, beſtehen insgeſammt aus Kreis te, bie entweder ganz wein, oder auch, mie Feurſteinen uud Fleinen Kieſeln vermiſchet iſt. — "u RER, Die Schweine zu verhindern, daß fie die Erde J nicht aufwuͤlen, oder, durch die Hecken, auf die Sat⸗ —9 | länder einbrechen könnten, hatte man, fo wol in Kent, 9 als Eſſer, ihnen einen Ring durch die Schnauze gezogen, ie und ihr dreieckiges höfgernes Joch an den Hals geleget, vr auf eben die Art, wie es bey uns gewoͤnlich ift. TR EN A Es } { Engelland. Kent Northfieet 29 Es war am Ufer des Fluſſes, unter Northfleet, wo wir jene Huͤgel antrafen, die faſt ganz aus Kreite beſtan⸗ den, und nur hin und wieder einige eingefprengte Feur⸗ feine zeigten. Deren Oberfläche deefte eine lockere Er de, die doch eine Ziegelfarbe hatte, : Hierben bemerk⸗ ten wir, wie die geoffen Almen, welche in den Hecken, auf dem Berge am Strande, wuchſen, mit ihren Wur⸗ AR mehr austrug, bis an die Kreite, durchgedrungen waren. So bald ſie aber dieſe erreichet hatten: ſo fanden wir gar ſelten, daß fie in ſelbige weiter eingewachfen geweſen wär ‚ren? ſondern fie fiengen an, horizontal durch die ziegel⸗ fürbige Erde zu laufen, welche die Kreite bedeckte . Wir imerften eben dieß ben gar vielen Ulmen an. Es fcheinet die Kreite für ihre Watʒeln zu hart geweſen zu fenn. Mur an einer Stelle fand ich, daß ein Par davon, ſich, durch eine Ritze, in die Kreite, auf anderthalb Schuhe tief, eingedrungen hatten, Der Berg war eingefallen, oder von dem Gewaͤſſer des Fluſſes unten weggefpület worden, Daher Fonnte ich eben dieß, an gar vielen Bäumen, ganz deutlich, warnehmen. · RN Vom ‚drep und zwan zigſten. In der Fruͤhe lieſſen wir uns, uͤber den Fluß, nach Eſſex bringen, um auch dort die Gegenden zu betrachten. Die niedrigen Flaͤ⸗ hen, an der Thames, welche hinter den Erdwaͤllen lagen, waren durch Graben zerſchnitten, und in Hecker, Wieſen und Triften eingetheilet. Einige von den Satlaͤndern feireten jetzt. Sie lagen ganz flach: waren aber mit vie⸗ len Waſſerfurchen, nach der Loaͤnge, durchſchnitten. De⸗ ren jefn, durch die Exde, welche hier zwey Schuhe und noch 30 1748; im Julius ven jede fland von der andernungefär zehen Schuhe ab, Der Boden war ein grauer Leim. Hin und wieder zeigten fich, einige Fleine u An verfchiedenen Drten, waren groſſe Seldftücke mit Bonen beſaͤet: welche hier beſſer zu geraten ſchienen, als in allen Landſtrichen von Engelland, welche ich bisher geſehen hatte. Sie waren aus freier Fauſt, und nicht in Reihen, geſaͤet. Verſchiedene Aecker trugen Weizen: und der ſtand jetzt ſehr herrlich. Das Land dazu war in kleine Ruͤcken oder Erhoͤhungen vers heilt, welche gegen vier Schuhe in der Breite hatten, und. flach genug lagen. Raine fühe man gar nicht. Vor al⸗ Ten Satarten war Die zweizeifige Gerfie* hier am bäufigften ausgeſaͤet. Sie zeigtefich jetzt in ſchoͤnſter Blüte, DerStens . gel war zwey bis drey Schuhe fang, undeine Wurzel trug zwey und mehr. Sin den meiften Aeren fonnten wir fieben und zwanzig volle Körner zaͤlen. Die Aecker beftanden aus flachen und breiten Stücken Landes: ** und zwanzig Schu: be waren ungefär von einer Wafferfurche, jur anderen. Alle diefe Satländer, Wiefen und Triften waren durch Graben von einander abgefondert: fo daß auch bier ein jeder Landmann fein Eigentum , von demjenigen feines Nachbaren, gefchieden hatte; damit er daffelbe bearbei: ten und hüten Fonnte, aufs befte als er wolfte, oder vers mochte | | SRH Wiir ſahen auch, an verfchiedenen Stellen in Effer groſſe Feldſtriche, die nur allein mit weiffem Haber ber füet waren. Eine andere Artdes Habers fanden wir nichts Der Boden hatte mehr Gartenerde, als derjenige un Graveſend in der Landfchaft Kent. Er war ziegelfärbig, | Es * Gumrik im Schwediſchen. ** Broad-land, \ 4 \ Engelland fe 38 Es lagen bier, auf vielen Aeckern, kleine Kieſeln, und Stuͤck⸗ gen von Feurſteinen in groͤßter Menge, Auf einigen wies derum war fehr wenig davon zu bemerfen, Die Haupt: aAbſicht, warum fie, fowol in Effer, als in Kent, einen folchen Vorrat von Haber füen, iſt diefe, ein recht gutes Futter für die Pferde zu haben. —7 Indeſſen, daß wir dieſe Gegenden von Effer fo durch? wanderten, kamen uns viele Landhoͤfe vors Geſicht: welche hier eben ſo gut gebauet waren, als an den uͤbri⸗ gen Orten von Engelland, die wir ſchon geſehen hatten. Sie ſchienen mehr Edelhoͤfe, als Baurhoͤfe zu ſeyn. Die Haͤuſer in welchen die $andleute* ſelbſt woneten, waren meiſt von Ziegeln, gemeiniglich zwey Stockwerke hoch, und gleichfalls groͤßtentheils mit Ziegeln gedeckt. Doch trafen wir derſelben auch ziemlich viele an, die nur Daͤcher von Stroh hatten, welche aber ſehr abſchuͤſſig und dick | geleget worden. Die Tagelöner, welche meift folche Leu⸗ te find, als die Schwediſchen Torpare, *hatten hin und wieder ihre Haͤuſer, deren Waͤnde aus einem Fachwerke beſtanden, und mit eichenen Bolen von auffen beſchlagen waren. Die Steinhäufer harte man mit Kalch angeworz fen, und übertünchet. Gleich bey den Höfen, landen die Tennen und Scheunen. Sie waren gemeiniglic) eben fo angeleget, als die Upländifchen in Schweden, nämlich unter einem Dache: die Tenne in der Mitte, und dieScheunen aufbeiden Seiten ; obnedaß eine and, oder fonft einige Scheidung; dazwifchen geweſen wäre. Die beiden Scheunen hatten feine Dielen, In der Ten⸗ Er. . | ne * Farmers. 5 Koͤter. IE % 1; E him N | l l | | ie. 2» Tas Zur ne aber waren Bretter geleget, darauf zu dreſchen. Dies fe lagen meiftentheils nur anf dem bloſſen Boden. Die Tenne batte vorn und binten eine groſſe Pforte: damit durch die erfte das volle Fuder mir Getraide herz eingebracht, und abgeladen, und, durch die andere, | ber ledige Wagen wieder — koͤnnte. Das gan⸗ ze Gebaͤude, die Tenne und Scheunen zuſammen, hatte Waͤnde von Fachwerk, welches von dranfien, ı mit eichenen Bolen, horizontal befchlagen war, und ein hohes und ab⸗ ſchuͤſſiges Strohdach, in der Dicke von anderthalb Schu⸗ hen. Neben der Tenne, bisweilen auch von ihr abge⸗ ſondert, ſtand ein kleiner Schoppen, der auf einigen Pfaͤ— len ruhete, mit einem Strohdache. Bisweilen hatte derſelbe auch feine Wände von geflochtenen Ruten. Un: ter diefen Schoppen wurden die Pflüge und das übrige ‚Geräte zum Ackerbau verwaret. Dergleichen Verdecke hatte man gemeiniglich auch für die Wagen, und das Furzeug Gegen die Wände der Haͤufer waren oft Weinranken gepflanzet, welche diefelben ganz uͤberdeck⸗ ten. Fuͤr das Heu wurden, weder ben den Höfen,nohauf den Wiefen, Scheunen gebraucht, fondern felbiges Nas in Stapeln aufgeſetzt. Verſchiedene von den — dieſer — * richteten, daß auch in Eſſex, an den Ufern der Thames, hier und da Areitbrüche angetroffen würden, aus der. nen fie das Nötige holeten. Es wäre aber diefe Kreite nicht fo gut, als diejenige, welche in Kent gegraben wür; de, Wir bemerften, daß fie, an einigen. Orten, die Kreis te auf Die Aecker gefüret hatten, die ie jept uhe und meiſt Dr — Ener 33 meift auf den Anhöhen lagen. Die Kreite war, nach den Furen, — worden: und ſtand theils noch auf; gehäuft; th eils hatte man ſie auch uͤber den Acker verbrei⸗ tet; und theils ſchon untergepfluͤget. Ich erkundigte mich ob ſie hier die Gewonheit ſtark haͤtten, das Land damit zu duͤngen; und welchen Nutzen insbeſondere ihnen dieß ver—⸗ (pre ‚Man antwortete ir ; bie Kreite würde häufig ger zr ur Duͤnge auf dem Acker gebraucht: ſie ware vornaͤm⸗ pt einem falten Grunde gut: und wenn das Land ein. | mal damit geduͤnget w worden, könnten fie eben und mehr Jahte vorbengehen, chef fie, es aufs neue thaͤten. Man — die Erfarung babe vielfältig beftätiget, daß es beſſer: waͤre, wenn man, die, Kreite erſt zu einem Kalke brenute, und dieſen hernach auf den Acker herausfuͤre⸗ te; es waͤre aber auch dieß viel foftbaret. Mir konnten | bie und da den Yeckern , | die auf dem. niedeigen Öefitbe an der Thames lagen, es anſeben, fe ie mit Kreiten waren —— worden, rn BERN EST >$ 8 & . Heute, wurden. wir in Kr ter. einiger: grofin, Felder mit Roggen gewar, der jetzt ſehr ſchoͤn fand... Ic frage⸗ te diet Leute: ob fie aus dieſem Getraide Brod backeten; o⸗ der in welcher anderen Abſicht ſie es ſaͤeten Sie ertheile⸗ ten mir die Antwort: daß nur die Armut Roggen zu ihrem Brode naͤme. Die Haupturſache aber , warum man ihn ſaete waͤre dieſe, daß ſie ihn nach Londen braͤchten, wo + an die Handelsleute verkauft wuͤrde, welche ihn, in groſſe en aften, nach auswärtigen Ländern, wieder ver: MN cn. Es fheinet auch das Erdreich „ in biefer Ge: gend von Effer, welches ſehr trocken, * genug, und weile 10, Cheil. na mie& in voll 34 . 17487 im‘ gutins voll von Kieſeln ift, dienlicher für Roggen, ie - zu ſeyn. Auf den Sandäcern, waren die Si zwey Ellen, und die meiften Aeren vier bis fünf er le lang. Die Wecker, auf denen fie fo herrlich bluͤheten, beſtan aus flachen Stücken * era zwanzig Schuhe i der: Breite hatten ua uni u Gr J Dergleichen erh ats man fh bebienete , auf das Pferd zu fteigen, und‘ welche ich vorher Befehtiehen Babe, ** waren bier faft bey allen Höfen befindfich. Far | in Kent würden fie überalf angetroffen. Die rauen leute hatten es dadurch gan ſch aufe ein — ſetzen. s * Ich habe ſchon im eſten Theile meiner Keifes beſchreibung, eine Art erzälet, die Dünge in die Fäur niß übergeben zu laſſen. Selbige war nicht weniger hier uͤblich: und wir ſahen die zubereitete Haufen nicht nut bey jedem Landhofe, ſondern auch oft bey den Aeckern ſelbſt. Man hatte den Unrat, der im Viebhofe gefammler ı wor⸗ den, in groſſen gevierten tagen, aufgefchütter, | damit er hierin zufammenbrennen, oder faulen möchte. Genei- | niglich war er ſchichtenweiſe, und abwechſelnd mit Torf öder Erde, geleget: fo, daß wenn von dem Teßtereh” die unterſte Lage gemacht worden, die folgende: aus der geſammleten Duͤnge beſtand von der doch der größte Theil nur Halmſtreu war. Und ſo wechſelten Torf und Dünge in immer ab, Gar oft waren diefe Haufen beh ei: Broad -· land. en TEE * Im erſten Theile, auf der 35 sten Seite, a IR * Auf derzorfen und 302fen Seite, na * ei“, | M am Acker hinge — * ee deſto Aher bey der Hat nd. zu ſeyn. Selten lagen ſie auf ihm ſelbſt/ fon ehe ſchien mir aber, nüßlicher eweſen au ſeyn wenn man die Dunge da ſie doch ein⸗ ter dem frehyen MHimmeluſtehen ſollte warf einen _ Strich) von den: brachliegenden Aeckern gleich hingefaren haͤtte. Denn der 9 latz den fie, alsdann (einnam, wuͤr⸗ de ſchon alleir durch die Feuchtigkeit Bedtinget Worden die fid heruntergezogen haͤtte > Wir maſſen werten hen: Dünghanfen, und fanden ihn'hindert unser Ber it ser en nut —— vr Er — N San yet % Er er Ka geiten —— A iin A, | gu {4 2 eat dabe ni um on, a 3 jtäce dei des zum B enhen wg eben — a as Han dan 1b Bar. aud, in in — — — w ‚ei nübrigen, die ih) in Engelland beieh — n,abe & ine ie Fer, Wie en ‚Zeiften,gemeine Felder, und jg weiter ge gett heilg Le; i Wr | J Ein jehes | eſondere ‚Sie umſchloß viel — A hehe v von Hagedornen, mit, welchen f 1 h ernad h) 0 hr Hs dere belaubte Bäume, als Ulmen, C Ede he ii Ranmdenn und, deegleichen ie ae Bar, J ‚Die Udten anakhten. an allen BE wo ”. Binde Ariel Kt; 183 —*328* ID it BE a Ya 09 —— ki — | Ei kenifa — Rai fyn. 47 36 1748, im Julius kommen bin, die.geößte Menge aus. Doch wurden ſie von den Hagedornen, aus welchen die, Hecken beftanden, übers troffen. Wir ſahen aber hier bisweilen auch Gehaͤge, an eiz ner Seite. der Aecker die aus bloſſen Ulmen beſtanden. So erblickten wir auch hin und wieder eine Eiche, welche um Graveſend ſelten anzutreffen iſt. Buͤchen und Hainbuͤ⸗ chen* habe ich weder. hier, noch in Kent, gefißenz.da doch, beiderley Arten - ‚in Hertfordſhire häufig wachſen⸗ An einer einzigen Stelle fanden wir einen Zaun von zu⸗ ſammengewundenen Ruten, wie ich vorher beſchrieben habe. Sonſt waren die Hecken hier vielfaͤltig ſchwach genug: fo daß ſchwerlich ein ſolches unbaͤndiges Vieh, als wir in. ‚Schweden haben, durch fi fie vom. Einbrechen wies de abzuhalten fen. Allein an den Drten,, wo die Hecken in ihrer gehörigen Berfaff jung waren, „Fonnten fi fie allezeit den wildeſten Stier, und dag mutige‘ Pferd: von dem Acker ausſperren. Dog man hatte auch an ‚vielen Orten, fein, ſar⸗ keres Gehaͤge nötig: Hr ‚auf „den Triften herum um ein ſolcher Vorrat oo € gutem Graſe war, daß das Vieh ein beſſeres gar nicht ſuchen durfte, Ferner wurden auch die Schweine mehrentheils nahe bey den Hoͤfen geweidet, ‚und, felten weit von ihnen weggetrieben. Daher gefchießet es daß, bey vielen Hecken das Gras, „aufs, friſcheſte und vom Viehe überfehen wird, und daß an — Wegen die Kräuter ganz unverfeßtt Reben. x Bear NER Bir faben, auf den Hoͤhen, einen und | den ‚anderem elelnen Unger, der allein mit Sain Soin befäet wor⸗ ben. Man hatte ı es aber jeßt ſchon elle und heim: Ati Eefuͤ⸗ * Carpinus. * — * a Samen gefebet. — — Erbe, voll von leinen Kieſeln· TE ae Bir fahen, bey Feinem von ben Aeckern, die bien liegenden Aeckern war gut 4 * Engelland. Eſſer z7 daher fen, daß in Kent mehr Kreitberge find, alsin Effer; ja, faſt der ganze Grund lauter Kreite ie!” Wir kamen Der Boden war, eine trockene fandige auf den Anhöhen Ingen, einen Graben, Cs weist auch Teine Raine bey ihnen gelaflen worden: fondern längs ben Hecken lief nur ein Streifen Gras; der aber fehr ſchmal war, fo daß. niemand hindurd) Fommen konnte, ohne die Aecker felbft zu betreten. , Aecker, Wiefen und Teiften Ein: jeder. Maier hatte feine für ſich, und mit den übrigen nichts zu thun. Die Aecker waren abwechfelnd mit Weizen, Roggen, zweizeiliger Gerſte „weiſſem Haber, und Erbſen beſaͤet. Einige feireten auch. Ich ward auf dieſen erhabe⸗ nen Gefilden nirgends gewar, daß die. Bonen ſonſt wo, als. bey den Höfen, gefüet geweſen waͤren. Mit den brach⸗ umgegangen worden, und die ——— Erde Erde anf * ganz —* Aıf ‚einige, wat Kreue⸗ m andere eigentliche Duͤnge ausgefuͤret, und, ach ren, hingeſchuttet worden: Und fo:aufgehäu man fie noch. An dem Abſchuſſe eines Huͤgels hatte man die. ruhenden Aecker in Stücke *getheilet / die zweh Schuhe breit, und einen Schuh hoch waren: um durch das — a deſto beſſer vom Unkraute — 3) Das Sarntenur * machte hier eben Ka vg, als in’ Schweden, dag, wenn eg einmäf’ahf ein f 2 zu wachfen angefangen, es hernach fehwer wieder au | beuton war. "Sch ſah heute miehrere Landſtriche wo es nicht, mie auf den brachliegenden Aeckern, ſondern auch zwiſchen dem Roggen in a Sum und a a 3 ſtand. Wir ſahen an ſi Otten ar Gebe gEcbfen Befege, die wol zu geraten fehienen. "Sie — nicht in Reiben, ſondern mit voller Hand, geſaͤetz wie bey uns gewoͤnlich iſt. Man fand kein Reiſig Buſchwert⸗ oder etwas dergleichen, unter ihnen: ſondern ſie lagen an der bloſſen Erde. Die Schoten waren ſchon ziemlich zur Reife gefommen. ' Sch öffnete einige, fand’ aber-in einer jeden eine ungeheure Menge-i von feinen "Würmern, die, tie es fehien , wicht alle von einer Art waren. Ich ie über hundert und frebenzig Würmer in einer Scho⸗ - te Sn den reifeſten waren die meiſten anzutreffen. In denen aber, die erſt anfingen zeitig zu werden, fand man weniger, und mehrencheits feine, Doch waren auch ei⸗ — ———— RR en ** Preris, Lin, FI. Su. 323, De, ‘ * Auf einem andern Erbſenbete, wo die Schoten erſt ausgebrochen waren, ließ ſich "gar kein Wurm in ihnen fehen. ı Es kann gielleicht ſeyn, daß die Inſecten von denen die vielen erſtgedachten Wuͤrmer erzeuget worden, ihr kurzes Leben ſchon geendiget gehabt, als dieſe letzteren Exbfen zu blühen angefangen, und daß felbige deswegen befreiet geblieben. Dann wuͤrde es von dem Ungeziefer ein Gluͤck fuͤr den Landmann ſeyn: wenn er feine Ausſat ſo einrichten koͤnnte, daß die Inſecten, welche dem Acker einen ſolchen Schaden zufuͤgen, entweder zu fruͤh oder zu ſpoͤt kommen. Am Abend furen wir wieder nach Graveſend zuruͤck. e e eſten IunErgellaud fteineger wiſſe Art zu reiten ſehr gewoͤnlich, welche man in Schwer den fat gar nicht feben wird: da eine Mannsperfon und ein Frauenzimmer zugleich auf einem Pferde figen. Je⸗ ner reitet vorderſt, und regieret das Pferd, wie fonft. Und diefe ſitzet hinter ihm, fo wie Frauensleute zu thun pfle⸗ gen, in die Quere. Cs iſt hier nichts feltenes, einen fol- Hen Aufzug zu feben, nicht nur in den fleinen Städten, und auf dem Lande, fondern gleichfalls mitten in Londen, vor nämlich an ſchoͤnen Sommertagen, da die Leute, fi ein Vergnügen zu machen, aus der Stadt reiten. | Vom fünfund swansigffen. Die Wiefen war von jeßt groͤß tentheils ſchon abgem aͤhet. Doch beſchaͤftigte man ſich damit noch an einigen Orten. Mit dem Heue ward eben ſo verfaren, wie ich ſonſt erzaͤlet habe.” Nach⸗ MR ee dem Im erſten Theile auf der sröten Seite. | - — | Engelland. Kent. Gravefend 39 nige von den völlig reiſen Schoten ganz frey vom Gewuͤr⸗ 40 01708, im gulius * —F u dem es völlig. getrocknet worden, fhüttete man Haus fen davon. auf, die eine Kiafter hoch, und an dem Bor den eben fobreitwaren. Und hieraufward es endlich nach —J PER dem Orte gebracht, wo dev Heufkapel errichtet werden. foltte. Wenn die Wiefen nahe bey den Höfen lagen: fo ward das Heu dahin gefaren, und dafelbft in Schobern aufgetuͤrmt. Waren aber jene ziemlich weit von dem Haufe entfernet: fo errichtete man den Stapel auf der Wieſe ſelbſt. Aufden erhabeneren Plägen beſtand das. Heu meift aus Sain Foin, auf den niedrigeren aber aus allerley Grasarten. Das Heu ward nach den Stapeln auf einem Wagen gebracht. Wo aber die Wieſen eben waren, bediente man ſich einer noch behaͤndern Art, ſel⸗ biges ſortzuſchaffen. Man befeſtigte einen Strick an die eiſernen Stangen, oder die Kette, womit das Pferd zog. Diefer Strick ward hernach um den Schober gezogen, in ſel⸗ bigen nach unten zu gleichfam eingefäger, und hernach duch, einen Hafen, an die Ketten gehenfet. Dann 309 das Pferd den ganzen Haufen nach dem Stapel bin, d r auf den Wieſen errichtet ward, Man bemerkt, wenig 4J kein Heu, ſo von dem Schober etwa zurück geblieben wär ve: fondern er fam faft fo ganz, als er geweſen, nach dem Stapel bin. Die Graben, über die man zu faren hatte, waren an dem Orte, wo eine Brücke nötig geweſen wäre, mie Heu ausgefüllt. N Die Heuſtapel * wurden theils rund, theils laͤng⸗ lich, in der Aenlichkeit eines Hauſes, errichtet. So wie ſie gemacht wurden, trat man das Heu ſtark nieder, damit. es * Von beiden Arten liefert die erſte Kupferplatte eine Abbildung. er wol gar Engelland. Kent. Graveſend 41 es recht feſt liegen möchte. Sm "fange, wenn der Sta: pel noch niedrig iſt, werden Pferde herauf gefüret, welche dieß Treten verrichten müffen. So wie er aber höher wird, gefchiehet es von mehreren Kerlen. Wenn der Stapel, nad) einer von vorgedachten Figuren, fertig ger bilder worden: fo fchneidet man defien Seiten, mit einem befonders dazu verfertigten Meſſer, eben: damit theils das Vieh ſo leicht nichts von ihm abreiſſe; theils die Feuchtigkeiten ſich nicht aͤberall anhaͤngen; theils er ſelbſt um ſo viel beſſer ausſehe. Sch will, der Deutlichkeit wegen, die oberen und abfegüffigen Seiten, A E, ud VACOB, by dem viereckigten Stapel, und LR, ud AM, ben dem’runden, das Dach nennen, Die unteren und jwerchftehenden Seiten aber ESGC, ud CG AD, des erſteren, fo wie LYT, und MO des letzteren ſollen Waͤnde heiſſen. Die Stapeln werden allezeit ſo geleget, daß fie, bey dem Dachſtule, am breiteſten ſind, und her⸗ nach mit ihren Seiten, bis zum Boden, immer ſchmaͤler werden, Dieß geſchiehet in der Abſicht, daß das Waf fe welches von ihrem Dache abträufelt, an die Wände, or » d e rg ſich nicht anhaͤnge, und ſie verderbe. Nun, will ich erzaͤlen wie das Dach auf denſel⸗ ben ar wird. „Dazu wird gemeiniglich Stroh ger nommen, und zwar bier Weizenſtroh, weil man dieſes für bas befte halt. Bisweilen decfet man auch den Sta: pel mit Heu. Das gefchiehet aber feltener. Bey der Arbeit ſelbſt wird.auffolgende Art verfaren. Manrichteteine Leiter gegen den Stapel, fo, daß fie längs: den abfehüfligen Sei⸗ ten zu Besen | koͤmmt, welche — werden ſollen. Her⸗ ” Ä 4 I nach BE \ . - A2 . er 17487) im Julius nach faffet man ein ſchmales Buͤſchel Stroh, un d umwin⸗ det daſſelbe, an beiden Enden, mit anderem. Dieſer Schaub wird unten an den Dachſtul C AT, und ED ; horizontal geleget: und damit: er feft anliege, ‚wird ein duͤnner Stecken, mitten durch jeden ſeiner Knoten, in den Stapel geſtochen. Auf den ſo gemachten Rand deckt man jetzt loſes Stroh, in der Höhe einer Querhand, ei⸗ nes halben Schuhes, oder noch um etwas weniges mehr» Dabey wird das dünne Ende der Hälme gegen die Spige des Stapels gekehret, und das dicke nach unten, quer —8 über den befeftigten Schaub bin. Doch muͤſſen die En⸗ ——— den des Strohes etwas uͤber die unteren Seiten des Sta⸗ 144 pels hervorragen, um zu yerhindern, daß das. Waſſer, ER ” welches bey regnigter Witterung herunter fliefft, ſich an Lie. felbige anhänge. Wenn das Stroh auf diefe Art geleget —100 worden, hat man lange ſchmale Sproſſen bey, der Hand, wel⸗ ar | che an einer Seite gefchärfer find. Von denfelben wird | Mi \ eine genommen, und, mit dem zugefpißten Ende, an der | einen Seite des aufgelegten Strohes, doch nach obenhin, ai in den Stapel geftochen. Dann bieget man ihn quer is wi ber die tage weg. Ihn aber fo zu erhalten, und zugleich, | das Stroh zu befeftigen , braucht man noch einen andern Sproffen. Dieferift zwey bis brittehald Schuhe lang, und an beiden Enden zugefpißt, und, in der Mitte, auf ei⸗ ner Seite, ein wenig ausgeſchnitten, damit er, ohne zu zerbrechen, zuſammengebogen werden koͤnne.* Diefer gekruͤmmete Sproſſen PR & wird in das Stroh fo hin eingeſtecket, daß deſſen beide Spigen die quer über die Halmlage gelpannete lange Rute ge a ſi ich faſſen. un. - Hierauf n,| © # Die erfte Kupferplatte bildet ihn, neben den — A Engelland. Kent. Graveſend 43 Hierauf wird neues: Stroh genommen, und über das vorige, welches auf die erzaͤlete Art befeſtiget worden, geleget, fe, daß die dicken Enden der nenen Schichte die zugefpigten der unteren nebft den Sproffen, bie über fie ausgefpannet, dedfen. "Auf diefe neue Lage koͤmmt keine Sproſſe? ſondern man nimmt noch mehr Stroh, leget es etwas hoͤher herauf, und ziehet dann uͤber ſelbi⸗ ges erſt eine lange Rute, auf die Art, wie ich vorher ber ſchrieben habe. Hiemit füret man fort, bis die Spitzen des Stapels erreiche, und auch da das Stroh befeftiget worden. Dann ruͤcket man die feiter weiter fort, und fängt wiederum von dem Dachſtule an, dicht an die vor rigen Strohlagen, und längs denfelben herauf, neue zu mas die Spike, jedesmal geleget wird, che man die Leiter weis ter fchiebet, ift fo breit, als ber Kerl, indem er auf ihr fee, nur hinausreichen kann. Under Erde ficher man einen, auch wol zwey, welche das Stroh zurecht mas then, und an den, der da dediet, hinanfreichen: deu ſelbiges fo lange bey fich hinleget, Bis er deffen bedarf Damit ihm nun fein Vorrat defto beffer zur Hand fen: ſtecket er zwey Stoͤcke, bie drittehalb, bis drey Schuhe lang ſind, in der Breite, auf eine Elfe voneinander, ho⸗ tigontaf in den Stapel. Auf diefe wird das Stroh gele⸗ get. Iſt es aber ſehr windig: fo hat er noch auſſerdem wen andere Stoͤcke, einen jeden von der Länge zweier Schuhe, die an einem Theile zugeſpitzet, und an dem os beren durch einen Strict verbunden find.“ Diefe Stoͤcke u wer⸗ Man ſiehet fie, in der anderen Nebenfigur, bey den Stapeln, auf der erſten Kupferplatte vorgeſtellet. en. Die Reihe, welche von dem Stande an, bis an au 19487 im Zulius werden fi in den Stapel —— daß einer an die un⸗ tere Seite des Strohes, und der andere an die obere ſchlieſſet: da dann das Band, welches zwiſchen beiden iſt, quer über ſelbiges zu liegen: koͤmmt und es J fe Pi ! daß e8 nicht weggewehet werden kann. — — Wenn der Kerl zwey Reihen Stroh aha, u. alfo die feiter zweimal verrücer hat: fo faſſet er einen etz was dicken Stod, oder ‚eine Kolbe, von: vierſchuhiger Laͤnge, und ſchlaͤgt damit das Stroh nieder, daß es eben liege. Hernach faͤret er damit laͤngs den Schich⸗ ten herunter: indem er oben von der Spitze anfaͤngt, und bis zum Dachſtule fortſtreichet. Dabey feget er auch al⸗ les das loſe Stroh weg, welches auf der Decke geblieben iſt, und machet dieſe ganz eben und ſchlicht. Nach ſol⸗ — cher Arbeit faͤret er fort, den noch uͤbrigen Theil des ‚Star pels, auf die oben befchriebene Art, zu belegen. a Die unteren Seiten fiehen niemals ſenkrecht, ſon⸗ dern allezeit ſo, daß ſie, ſo wie ſie hoͤher werden, um deſto mehr herauslaufen. Sie ſind daher an der Erde an ſchmaͤleſten, und unter dem Dachſtule am breiteſten. Dieſe Eigenſchaft haben ſowol die runden, als viereckigen Stapeln: in der Abſicht, die ich ſchon erwehnet habe, daß das Waſſer, welches vom Dache herunterflieſſt, ſich an die unteren Seiten nicht anſetze, und daſelbſt ſtocke. Man ſetzet keine Stange in die Mitte des Stapels, wie bey uns. An einigen Orten werden ſie ungemein groß und hoch gemacht. Wenn dann der Stapel eine ſolche Hoͤhe ſchon erreichet hat, daß man das Heu von unten, den Kerlen, die oben ſtehen, nicht mehr zuwerfen kann: ſo wird, an einer — ein Geſtell von Brettern ger macht, Engelland. Kent. Gravefend 45 nacht, auf welches ein Handlanger fleiget, der das Heu von unten entgegen nimmt, und fo weiter befördert Wenn die Stapeln mit bloffem Heu, gedecket werden; ja auch bisweilen, da man Halm dazu nimmt: werden fie | von oben und mit einem Rechen geebnet, fo daß man den⸗ * als einen a me —— a —— — "Die meiſten w waren | mit Stroh gedecket. Die Sproſſen lagen gegen die Dach: | ſihe a aule zeit frey und: unverwaret, und Fonnten alſo geſehen werden. Die Stapeln waren ſtets ſo angeleget, daß das Dach ſehr ſteil abfiel, damit der Regen, und | ‚andere — * —— f — — moͤchten. WE —* Die eifernen Surfen, deren, fh Si Yebeitet auf Shin Zefde bedienten, waren von. verfchiebener Groͤſſe und Ange. er Un denen, r. mit, welchen das Heu auf den Sta⸗ ) (geworfen ward, war das Eiſen ſelbſt einen Schuh lang: ‚die Leite wiſchen beiden Hoͤrnen betrug die Hälfte, in | eiferner Ring befefligte es, wie bey einer Eispike, an den Schaft. . Und diefer enthielt zwey Klafter in | N Länge, oder auch weniger; nachdem es fuͤr gut befunden | worden, Die Fleineren Zurfen, um das Heu auf dem Felde umjumerfen, waren fieben Zolle, fang, und vier, zwiſchen den Zacken breit. Der Schaft war willkuͤrlich. Alle diefe Gabeln aber hatten Feine gerade, fondern ein wenig gefrümmete ae il fann ihte Abbildung in | des = 4 7 vario vl = #6 1749) im’gutiasın Des Ritters Linndus Befreiung * Scho⸗ ah Reife finden." at nt we u Bey der Veengen ie —— ſta aut \ e 3 si ein’ Kerl unten, und wart mit feiner r Heu herauf. Einer oder zwey flengen e es obena uf, verbreiteten es um den Stapel, fo wie fie es am — ſeyn glaubten, ‚Dann, aber. waren noch ‚wol vierz wel: dr. ‚nichts. anders thaten, „als. es nedertreten „Die unteren Seiten wurden mit, ‚einem, Rechen: geebnet, und befonders nach dem Bo den. hin ſcharf geſtrichen, damit ſie daſelbſt um fo viel ſHhndern — at —— möchten. BR #, \ NH Ed ae ML 4 wi —26 en Pa Hi eh J 9 * —— dns Dom: ſechs und zwanzigſten. In der Frühe giengen wir. von; Graveſend nach Röchefter, einer Stadt, die fieben Englifche Meilen von der erſten entfer⸗ me:ift. Wir hatten auf dieſem gantzen Wege eine be⸗ ſtandige Abwec ſelmgv von Aeckern — Gaͤrte tem, weiche alte mit Hecken von Hagedornen uinpflanzet taz * zen, in denen allerleh Laubbäume, as nen, ‚Del H bit, Bromberftanden, —— Eigen Korberhäi au ie, Ejpen, Baumephen, lehen hi itweiden, * | Spi delbaume, ** Ahornbaume ar fanden, 3 Set und de a dalay ein ſchoͤner Ho "Das Land war, pie an "der Ä Gegenden Engellands, die ih biehen defegen Hacke, nicht gleich und flach/ ſondern ſtellete eine beſtaͤndige ib: hie Ne von etwas Dee und Kg a x 0A, nord 190 Ruf der zosten m N A‘ Br —W — Cornus ı * Hein, Ei * roh L BERR Acer campeftre & minus, C, B. Engelland Kent. Rocheſter 47 Hügeln, und Thälern — ihnen, dar. Diefe Höhen waren von verſchiedener Bildung, rund, eifoͤrmig, und ſonſt unzaͤlbar veraͤndert. Die umſchloſſ enen Aecker und MWiefen* Tagen ſowol ober, mitten auf den Hügeln, und an ihren Seiten, als unten am Fuffe, und in den Thaͤ⸗ Teen. ' Einige bieſer Höhen fielen auch fteil genug. "Sie befanden alle aus blofler Kreite, die nur eine Bedeckung von Gartenerde, in der Dicke von neun Bolten, bis zu anderthalb · Schuhen hatte· Gemeiniglich aber betrug ſie doch nicht mehr, als einen Schuh. Dieß konnten wir, auf unſerer üftreife, gar eigentlich berechnen indem der Weg uͤber diefe Hügel fortgieng, und man an bei⸗ den Seiten verſchiedentlich die Kreite gebrochen hatte: | Eben dieß wies fich auch in allen Kreitgeuben, die hin und wieder gemacht waren... Wir entdeckten auf der ganz zen Sa ſe, die wir nahmen, nicht: das geringſte Merk⸗ — mal von einem fliſſ enden Beche * den Strom Midway | ausgenommen, der bey Rochefter yorbeiläufts ‚Und ders gleichen ı rinnende Gewaͤſſer muſſen auch, auf den Kreitber⸗ ‚gen, undi in ihrer Nähe, felten ‚genug, angetroffen ı werden. Die meiſten der Gehaͤge, au die, wir gelangeten, ent; hielten Satfelder, die abwechfelnd mit Winterweizen,'* | zweizeiliger Gerſte weiſſem Haber, Bonen und Erbſen beſaͤet waren Sch Fann nicht befünmen, ob mehr Bei: zen, oder Gerfte, gebauet worden. „Es ſchien, als wenn von der letzten Art mehr gegen Gravefend, und von der, erſten gegen Rocheſter fand, Dom Haber. kam am we⸗ nigſtene vor. An einigen Stellen wurden wir groſſer Hop: | fen⸗ 87 e cast [4 * En ei eh ed. ns — Triticum hybernum, Be carens, 48 1748, im Julius fengaͤrten gerar. Nach Graveſend hin waren weitlaͤuftige Gehaͤge mit Kirſchenbaͤumen bepflanzet. * Gegen und um Hochefter aber ſahen wir fie ſeltener. Da wit uns von der erfien Stadt um eine Meile entferner hatten, kamen wir an einen Fleinen Wald, der aus alleriey Laubbaͤumen von obigen Arten beftand. Unter diefen bemetkten wir; als eine groſſe Seltenheit, befonders zwey, die. wir, in Engelland wild blühen zu. fehen , vorher noch nicht die Freude gehabt hatten: eine Birke, die in einem Fleinem Sumpfe wuchs; und einige Wachholderftauden, die auf einem Kreithügel befindlich waren. Die Teßteren flanden auf der harten Kreite, und hatten kaum drey Zolle Gar; tenerde, zu wurzeln. Dennoch war ihr Ausſehen ganz © 9 erdwehato Fü ver, Daß wir foßt ve er ten mit Rirfchenbäumen und andern Seuchebäumen 6erflänget aigereoffeß Dätizh. Die Bemttinnen, tee che ich bey den erfteren in diefer Gegend’ emacht, find _ fehon, unter Dem achtzehente bes Julius, Votgeßract war den. Was die anderen Fruchtbaͤume betrifft! fo fanden - wir gleichfalls eine groffe Menge von Apfelbaͤumen, und Birnbäumen, entweder ineben den Gärten mit Kirſchen⸗ baͤumen abwechfelnd, oder auch für ſich allein, gepflan: zet. Der Boden, ‚der fie umgab, war auf eben die Art, | als ich ſchon oben bey den Kirfehenbäumen erzaͤlet habe, um: pflüget, und zu Aeckern und Wiefen beſtimmt: fo daß dieſe Bäume mitten zwiſchen dem Getraide, oder dem Grafe, ftanden. Es ſchickte ſich auch viel beffer fuͤr ſie, als die Kirfchbäume, daß man die Erde um.fie befäete. N | A a. wadyiı ya Denn ji ee J f | Engellan wdl Kent. Nocheſter 49 Deunn das Getraide veifete wenigftens bir: fo geſchwinde, wenn nicht noch eher, als ihre Frucht. Es Fonnte alſo vor⸗ her abgemaͤhet werden, ebe die letzteren eingeſammlet wur⸗ den’? fo daß man nicht nötig hatte, die Haͤlme deswegen niederzutreten. An den: Seiten diefer Gärten, auch oft an dem Rande der Aecker, und zu Haufe bey. den Höfen, wuchſen viele groſſe Wallnußbäume, die dahin gepflanzet waren, Re jetzt voll von Seächten hiengen. | ar Bry gedachte Eur. — daß faſt alle Pr in ſchen Gr aveſend und Rocheſter, aus bloſſer Kreite beſtuͤn⸗ den, und nu ‚oben eine duͤnne Ninde von G Gartenerde haͤt ten. Dennoch wurden wir, an zweien oder dreien Stellen gewar, daß einige dieſer Breifberge von einer: Loft, Sand bedecket waren, zwiſchen dem bisweilen *— iefelfteine lagen. ‚Dabey war dieß befonders merke wuͤr ig, daß die Kreitberge, welche einen folhen Sande. Gägel,i ‚noch auf fich hatten, meiſt die hoͤchſten unter allen; waren, die wir auf diefem Wege ſahen. Wie aber diees ſer and, in den vorigen Zeiten, bieher gefommen ;, ob ihn eine Flut, oder ein anderer Vorfall dahin gefürer: kann ich nicht ſagen. Wir fanden auch, daß der Sand, in einem ſolchen Hügel; nicht einerley, fondern von verr ſchiedenen Arten war, welche ſchichtenweiſe auf einander lagen, Ich will ihre Solge, in einer von dieſen Anhoͤ⸗ | ben, welche die Landſtraſſe mitten durchſchnitt beſchreie ben. Ganz oben lag eine Gartenerde, in der Dicke von neun Zollen, bis einen Schuh. Sie wat aber mit Sand genug vermifchet, "Datan fie ein ‚gelber, harter, und in Kloͤſſen zufammenhängender, feiner Sand, auf. zwey Reiſen 10. Theil. a Schu feiner und lofer Sand, in der Höhe von dreien J— 17487 im Julius Schuhe, ſechs Zolle. Hiernaͤchſt kam ein belgelber ganz Schuhen · Und endlich ſah man noch einen uͤberaus zarten Sand von grauer Farbe. Er hatte, fo weit er herworftand, drey Schuhe. Er kann aber noch tiefer gelegen. haben. Denn der Boden des Abſchnittes verhinderte uns, dieß genau zu beſtimmen. Daß er aber nicht gar zu weit mehr gegangen ſey, konnten wir daher ſchlieſſen: weil die Huͤ⸗ gel, auf beiden Seiten unten, aus bloſſer Kreite beſtanden, wie uns die in ihnen gemachten Einſchnitte des Landwe⸗ ges deutlich zeigeten. In allen dieſen hergezaͤleten Sandlagen ſaſſen bin; und wieder einige Feine Stuͤckgen, die ich nicht zu nennen weiß. Sie ſahen aber, als ver⸗ roſtete Nägel, aus | Faft um alle Keder, Wiefen und Gärten waren Gehaͤge von Hagedornen gepflanzet. Sie ſtanden aber verſchiedentlich ſchlecht genug. An einer Stelle etwa kam | ein Zaun von Reifig vor. Bisweilen, obgleich felten, et blicften wir auch einen von gefloptenent Sproffen, wie, ich * beſchrieben habe.* Rn J— Die Aeder, welche wir heute antrafen, fee 6. wol oben auf den Hügeln, als an ihren Seiten. Ich bar be fur; zuvor! erwenet, was fuͤr Arten vom Getraide ſie trugen. Nie ward man auf und neben ihnen eines Gra⸗ bens, oder einer Waſſerfurche, gewar. Beide konnten auch hier eher entberet werden. Denn es ſcheinet der kreiti⸗ ge Boden, alles Waſſer in ſich zu ziehen. Daher moch⸗ te es auch wol geſchehen, daß wir nicht das geringſte flieſ⸗ ende * Aufderzoften Seite. > f —X Kent Rocheſter SI fenbe Gewaͤſer af dieſem — ——— vorfanden. Ich bemerkte auch an der laudſtraſſe feine Graben. Ein Ahr zeichen, dag das Waſſer nicht fange fich darin wird er: halten konnen. Fand man etwa, bei) einer oder der an: deren Hecke, einen Graben: ſo ſchien er blos deswegen ges macht zu fenn, Erde daraus zu nemen; um einen Wall aufzuſchůtten in den das Gebuſche —— werden koͤnn⸗ te; oder auch jur Bedeckung der Wurzeln von den Hage⸗ — aus denen die Hecke beſtand. Es waren auch keine Raine auf den Satfeldern gelaffen ? als nur einige ganz ſchmale Streifen, , an ihren Seiten, längs dem Ge⸗ häge. Sie fielen aber fo ſchmat, * man ſchwerlich darauf vorbey kommen konnte. Und um fo viel weniger war davon einiges Heu zu macheits Sie meiſten dieſer Aecker waren voll von Eleiz nen Kieſeln Das and lag ganz eben und flach, ſowol das, was mit Weizen, als das, fo mit anderen Getrais deatten befäet war; ohne alle Rücken und Erhöhungen Auf den brachliegenben Aeckern wuchs ungemein vieles. Unkraut. Einige waren mit dem Buchweizen fo befeßet, als wenn er dahin geſaͤet waͤre. Andere bedeckte der witz de Mohn verſchiedene Arten der Diſteln, und ſonſt als lerley Unkraut. Man hatte aber barüber ſich nicht zu verwundern: da der Acker an dieſen Orten ob es gleich ſchon weit im Jahre war, noch nicht umpfluͤget worden Man konnte auch aus ad : — begreifen, Vonen befeßten Aecker ein 5 Säufiges nkram, und ins⸗ beſondere den wilden Mohn in ſolcher Menge, erzeuget D 2 hattem Ri brachliegenden Aecker ſo febt verabfäumet wor ER 2... 17487 Ki Julius hatten. Denn dieß kam groͤßtentheils d daher, daß die Unkraut alle Freiheit gehabt hatte, Samen zu freuen, ei ſich auszubreiten. J Ich bemerkete, daß die Landleute viele‘ | fältig ihre Pferde, Schafe und Kühe.auf diefe Felder zu treiben pflegten.. Allein fie thaten fid) durd) das, woran, ſie einen Bortheil zu haben glaubten , doppelten She, den. Denn obgleich das Vieh den wilden Mohn meiſt wegfraß: fo blieb doch das übrige fchlimmefte Unkraut, als Difteln und dergleichen unberüret ſtehen. Oft ließ man einen folchen ruhenden, Acker zwey bis drey Jahre. ungepflüget liegen, und brauchte ihn nur zur Viehweide. Dann geſchah es zwar, daß wenn die Erde gleichſam eine Rinde v von Raſen erhalten hatte, ſich die Diſteln undibes: Aecker Phi und —— befäet worden: ſo er⸗ 7 hielten die bisher vergrabenen Samen des Unkrauts gleich: ’ ſam ein neues teben, und zeugeten ihre Gewaͤchſe; ‚mel: che friſch bluͤheten, und an vielen Orten die Ausſat unter: - druͤckten. Denn es hat dieſer Same die Eigenſchaft, daß, * wenn die Erde hart ift, und fein Aufkommen verhindert, er viele Jahre vergraben liegen kann, ohne zu faulen, o⸗ der ſonſt Schaden zu nehmen, und wieder auflebet , 1 — * bald die Erde geruͤret und umgewandt wird. Hieraus kann man abnemen, wie noͤtig es ſey, daß man einen mit Unkraut bewachſenen Acker, im Sommer, zu meh⸗ reren malen ducchpflüge, hi. —— % . ui Die Bu ‘ ! > Engelland. Kent. Rocheſter 53 9 Die gebfen taten, yum Teil, i Reiben geie Gute Haushälter hatten die Erde zwiſchen diefen aufge ſtochen, das Unfraut ausgereutet, und die Wurzeln und Manken, mit der lockeren Erde, umgeben. Wir ſahen aber auch Elbſenſtůcke, welche auf eben die Art in Neihen be: ſaͤet worden, bey denen man doch weder bie Erde umwuͤ⸗ tet, noch das Unkraut ausgejätet hatte, Daher wuchs ‚die es mit aller Macht, und benam den Erbfen Saft und seben. Vielfaͤltig waren die Erbfen auch, aus freier Fauſt, wie bey ung, ausgeſtreuet worden. Und da hatten fie gute Zeit, mit dem Unfraute zu ftreiten, wwelches ihnen faft ‚überlegen war. Ich fand fie nirgends mit einigem Ge. ſtraͤuche bedecket. Bey den hier gebräuchlichen Eggen und Walzen iſt nichts beſonders zu erinnern: da ſie den unſrigen faſt gleich find. Der Pflug in Kent hat darin einen Vortheil, daß dae deſſel „ben, verſetzet werden kann. Sonſt aber verdienet derſelbe nichts weniger, als angeprieſen zu werden; da er an fich gar ſchwer und ungeheur iſt. Die Erde aller diefer Aek— fer war von Natur ſchon fo los, daß der Landınann fie, in | der größten Dürre, aufpflügen Fonnte, wenn es ihm ger fiel. And ben diefem fü lockeren Boden ſpanneten fie doch meiſt allegeit drey Par Pferde, die ſo groß, als die groͤß⸗ | gen Dragonerpferde, waren, vor ihren Pflug: da dann ein recht flarfer Kerl dazu erfordert ward, ihn felber zu füren, und ein Sunge, die Pferde anzutreiben. Sa, 3 bisweilen fahen wir, daß fünfbis ſechs Par folcher groffen Pferde, an einem Pfluge, zogen. Eine folhe Erde, als a a | D3 fie Streichbrett leicht, an eine gefällige Seite deſſel⸗ * 54 1748, im Julius ’ fie bier, miteinem Vorſpanne von dreien Zügen, umackern, Können. wir in Schweden allezeit, duch den Pflug von Weſtmannland, und beſonders durch denjenigen des Ba⸗ rons von Brauner, mit zweien Pferden, wenn nicht mit einem einzigen, eben ſo gut und fein, ſicher bearbeiten. Der Pflug von Kent hat die Eigenſchaft, daß er Her, | a ae * als die meiſten übrigen, einſchneidet. Wir trafen doch heute auch ſolche Brachfeldere an, | Welche gar wol aufgepfläget, und gehandhabet waren? fo daß die Erde auf ihnen fo locker und fein war, als das beſte erſt vollendete Gartenbett. Die Bonen waren meiſt in Reihen geſaͤet, und auf ſolche Art beſchicket worden, wie ich oben* erzaͤlet habe. Doch hatte man ſie auch, an ‚einigen Orten, fo wie bey uns, aus freier — aiche⸗ ſtreuet. Die Wege waren hier gut genug — all obgleich dev Boden aus Kreite beftand, und daher ſchon an ſich feft wars fo hatte man es doch dabey nicht bewen⸗ den laſſen; ſondern groben Sand und kleine Kieſelſteine uͤ⸗ berall ausgebreitet. DieſeFuͤrſorge war nötig, da der Kreite⸗ grund, bey naſſer Witterung, ziemlich ſchluͤpftig wird. An Beiden Seiten des Weges blüheten Hecken. Er ſelbſt ſchnitt, inſonderheit, wo er uͤber Berge gefuͤret worden, acht Bis geben Schuhe tief, in die —— ent Meben un waren. feine Graben. ” © Hier und da faben wir, auf —— Bi Wind a die u die RO Art angeleget worden. Bey a Roche⸗ * e Aufder ii Seite, Engelland. Kent. Rocheſter 5 Rocheſter war eine, welche das Waſſer, zum Gebrauche der Einwoner, heraufpumpete. | Daß der Weſtwind in diefer Gegend von Engels Tand vor den übrigen befonders langwierig und - heftig feyn muͤſſe, fonnten wir daran deutlich erkennen, daß in den Gärten, weiche fonft ganz eben lagen, und bie: fem Winde nicht aufferordentlich. eben ausgefeßet waren, die Gipfel der Bäume, von Weften, nah Oſten, gar merk Lich überhiengen, Denn es ift Fein Zweifel, daß bie - Stürme aus Weften diefen fehiefen und geneigten Wuchs verurſachet haben. | a Sch habe, in dem erften Theile,“ angemerfet, daß faſt alle alte Kirchen diefer Landfchaften von Seurfkeiz sen erbauet worden. So fand id) es zu Chadwell in Eſſex, ſo zu Northfleet, welches weſtlich von Graveſend Neget, und an verſchiedenen anderen Orten von Kent. Heute wurden wir gewar, daß gleichfalls viele Kirchen in Rocheſter, größten Theils, aus bloſſen Feurfteinen beſtan⸗ den, und nur etwas weniges vom Portlandsſteine dazu genommen worden. Wir wichen hernach, von den Laͤnde⸗ veien etwas ab, nad) einem Dorfe bin: wo wwir gine alte Kirche fahen, aus der man jegt ein Malzhaus machte, Dieſe war nicht weniger faft ganz aus Feurſteinen errich⸗ tet: nur daß man die Fenſterſimſe, und Ramen, nebſt den Thuͤrpfoſten, vom Portlaͤndiſchen Steine gehauen hatte. Die Fenſter waren ganz klein. Man erblickte zwar, hin and wieder, in der Maur, einige Ziegelfteine. Es war aber zugleich deutlich zu erfennen, daß diefe Stellen r Dar ſchad⸗ *Auf der 564ten Seite. £ ‚en, aus eben dieſem Steine gehauen: oft auch die € * — * J 56 ‚1748, im — ſchadhaft ce und die eingefegten Ziegeln ein Werl der neueren Zeiten waͤren. „Wir betrachteten. hen : ne andere Kirche. Und au zu. dieſer waren Feur gebraucht worden, auffer daß, bier und da, Stide Portlandsfteine ſich zeigeten. Die Fenflergefimfe, ı Thürpfoften waren überhaupt, i in allen folchen alten“ der Mauren und Türme, Die —— Aafın “ie Eo Eleine SEHfeee — Wir haben hier. die Anleitung zu ei —— Solgerung, Die erfte: Das Ziegelbvennen muß, in den alten Zeiten, hier weniger bekannt, oder doch nicht ſehr im Gebrauche geweſen ſeyn. Die andere: Man kann auch, in eben den Jahrhunderten, nicht viele gehabt haben. An der Süderfeite Bin anderen Kirche waren ans faͤnglich drey groffe Thüren, in der Breite, gewefen, 5 batte fie aber hernach mit ae, ugemauret, und in Feine Senfter verwandelt, Einige dief er Gebaͤut uns den jeßt, zum Zeichen ihres hoben: Alters, tie der Erde: : ſo daß ihr Pflafter viel tiefer lag, als das —— re der Kirchhoͤfe. Daher muß entweder die Kirche ge⸗ ſunken, oder die Erde um ſie, durch den Staub, und, die | Saͤrge der in ihr verfehatreten teichen, ‚oder. durch a al⸗ lerley, ſo man ſonſt dahin gebracht, erboͤhet worden ſeyn. | Warſcheinlich haben ſich alle erwente Urſachen vereini⸗ get. Ich bemerkte auch hier faſt uͤberall, und ſo gleich⸗ falls in Effer, daß die Leute Auf diefe Pläge,, welche zum Vegrabniſe ihrer Todten beſtimmet waren, ihre Pferde, ‚Eier * — 2 “ —— —— ELLE — WR oe nn RT 7 π(ανα ναναν RO Tr Br * 4 * Engelland. Kent: Rocheſter 7 [, und Schweine zur. Weide trieben. Insbeſondere geafeten die. Pferde auf ihnen herum, Verſchiedentlich ward auch der Kicchhof, als eine Wiefe, genuͤtzet: ſo daß man — un cz em das Be heran gelaß Wr FR ——— öcheft er ik eine — und — aroffe Sudt⸗ —J ſehr weit zuruͤck gehet. Sie lieget an beiden Seiten des Fluſſes Midway, ungefaͤr ſieben und zwanzig j Engliſche Meilen von London. Verſchiedene Huͤgel um⸗ en ſie: und ſelbſt ein Theil der Stadt iſt auf ſolchen Anhoͤhen erbauet. Die meiſten Haͤuſer aber ſtehen doch in den Thaͤlern, nach dem Fluſſe zu. Es ſind mehrere Kirchen darin, und einige darunter von gar alter Bauart. VUeber den Strom gehet eine Bruͤcke, welche für eine der anſehnlichſten in Engelland gehalten wird, Die Stadt hat auch einen Bifchofsfig und eine Doͤmkirche. In ei⸗ niger Entfernung von ihr lieget das bekannte Chatham, | wo die Englifchen Kriegsſchiffe, zum Theil, gebauet, aus⸗ | gebeflett,. ‚und veriwaret werden. | Am Abend langten wir wieder in — an. * om fi eben und zwansigffen. Swifchen zweien Kreibrüchen bey Northfleet gieng eine Spiße hervor, welche man unberüret ‚gelaffen hatte, und die wol acht, Eis neun Klafter breit war. An beiden Seiten derfelben lagen groſſe Gruben, in der Tiefe von ſechs, bis ſieben > Deren Wände waren. — ee erey Derfe war rund, J von — Schu: A ee beu # * un 4 58 rag i im Julius ben, ſechs Zolfen, und mit Ziegeln — Ich maß ſeine Tiefe, und fand, daß, von dem Rande bis zur Oberflaͤche des Waſſers, acht und zwanzig, und eine hal ⸗ ‚be Elle waren. Das Waffen, fo bier gefchöpfet ward, war überaus klar und wolfehmeckend, wie das befte Quell⸗ waſſer, umd fehr leicht. Die Bewoner diefer Gegenden nemen bier allen Vorrat davon, den fie zum Kochen, Brauen, Waſchen, Punfh, Thee und fonft nötig ba ben. Xufferdem werden auch noch täglich acht Pferde, u und vier Kühe aus diefem Brunnen getränfer. Denn obgleich die Thames ganz nahe fliefft: fo Faffen dennoch die Haushälter das Vieh nicht: von ihrem Waſſer trinfen, weil es zu folzig iſt. Denn die Flut füret das gefalzene Meerwaſſer mit fich herauf. Und die Pferde und Rin— der follen fich nicht wol dabey befinden, wenn man fie davon fauffen laͤſſt. Man verſicherte, das Waſſer in dieſem Brunnen verminderte ſich nie: der —— .. ge noch fo trocken ſeyn. # Ich erfundigte mich : ob bie Leute, — davon truͤnken, ſich wol darauf befaͤnden? Und maı nt⸗ wortete mir: daß Fein beſſeres Waſſer gefunden werden Fönnte, als dieß; und daß diejenigen, fd es brauchten, nie eine ſchlimme Wirkung davon erfaren hätten, oder an⸗ deren gewiſſen Krankheiten unterworfen waͤren. Ich that darauf einen recht guten Trunk davon, ohne daß ich die geringſte Ungelegenheit davon verſpuͤret haͤtte. Ich habe, bey meinem ganzen Aufenthalte in Graveſend ſowol, als fonft in Engelland, gar nichts von der Wirfung empfuns den, welche einige dem Waſſer zuſchreiben, das in einer Kreit⸗ PN) — Kreitgrube geſchoͤpfet wird, daß ein nicht daran Gewoͤ⸗ neter anfänglich von einer Diarrhee befchtveret werben ſoll, ehe fein Körper es vertragen lernet. In Grave: fend find die meiften, und vielleicht alfe Brunen, in dem harten Kreitberge, ausgehauen : ſo, daß das Waſſer, ‚welches ich bey der Malgeit, oder wenn mid) durftete, die ‚ganze Zeit über getrunken habe, Fein anderes geweſen, als ‚was durch die Kreite hervorgequollen war. Ich habe aber nicht die mindefte Veränderung darnach in meinem — bemerket. vVom acht und Awansigfken. Auf der Suͤder⸗ x feite des Berges, neben Gravefend, aufdem eine Wind: muͤle ſtehet, war eine groſſe Grube befindlich, aus wel⸗ cher man Sand geholet hatte, Wir konnten alſo die mannigfaltigen Erdarten, aus welche der Berg an diefer - s Seite beftand, deutlich erfennen, und die verfchiedenen Schichten berechnen. Gie waren folgende. 11Gartenerde — | — 2Eine Vermiſchung von aan; und feinem Sande, die eine gelbe Farbe hervorgebracht bite — — — — 3Ein hellgrauer feiner Sand, in welchem, hin und. | wieder, Flecken von Ocher, oder Rofte, waren Y A! Ein heller ocherfärbiger Sand, der in Wogen lief 5 Der vorerwente — — Sad — * Ein feiner fehr heller Sand a 8 Ein ochergelber feinee Sand — — — J Der feine ſehr helle Sand, aus * ſiebenten Schichte. h 4 Ein feiner weifler Sand - 1 Der feine weiſſe Sand — i8 Der ochergelbe Sand — sn Julius Er lag bis an den Grund der Grube: und es war nicht | zu beftimmen , ‚wie weit er ſich erſtrecket haben mag. J x nd Noch hoͤher auf dem Berge,wareine andere . grube, deren Boden erbabener fand, als der Gipfel der ’ vorhergehenden. In felbiger folgeten ſich die tagen in, diefer Ordnung und Höhe, Die oberſte machte eine Gartenerde aus, die aber ſtark, mit einem feinen ziegel⸗ “ färbigen Sande, und Heinen Kiefeln, vermiſchet war. Sie betrug einen Schuh. Siernächft lagen lauter Kieſelſtei⸗ ne, zwey bis drittehalb Schuhe hoch. Dieſe waren meh⸗ rentheils fo groß, wie Schnellkugeln, kolſchwarz ruͤnd⸗ lich, oder eiförmig, und ganz glatt von auſſen. Wen man einen davon inzwey ſchlug: fo fand ſichs, daß er ein bloſſer Feurſtein war. Eckige Kleſeln fabent wir gar nicht, 3 Ein ocherfärbiger. feiner. Sand —— — 5 Ein ocherfaͤrbiger Sud (2 Der — Ne e or so Der A wei e Sa 11 Der geaugefärbte Thon 12 Der ochergelbe Snd — 13 | Der feine weiſſe Sand u 34| Det graue Thon — ‚Der graue Thon. — J Der feine weiſſe Sand — - — —— vera Ra en — — Ze .. —— — Rocheſter — 20 Der * er a er 21] Der feine weiſſe Sud _ | 4 22 Der graue Thon — ee —9 23 Der feine weille anhand mit «kauf euch it ne | 24 Ein lichtgrauer aa N 25|Der feine weiſſe e Sand. Sei 26 Der ocherfaͤrbige an ee 7|Der feine weiſſe Sand — u 8 Det ohergelie Std — .—..— a 29T Ser feine weiſſe Sand a ‚30| Der fi lichtgraue Sand, mit häufigen Kopfeden 2. 31 Der ocherfärbige Sand — 1:38 ai! mit einem. hellgelben Sande ver⸗ a 33, D8 feine weiſſe Sand — — Hier wurde das Auge durch den Grund der Grube, aufgehalten. Ich kann daher auch nicht ſagen, wie tief die letzte Schichte mag gelegen haben. Ob aber alle dieſe Erd: freifen, bey der Schöpfung, der Sändflut, oder duch. andere Vorfaͤlle, entftanden feyn, überlaffe ich dem Urtheile der rNaturforſcher, die mehr Scharfſinnigkeit beſitzen. Der Sandberg ſelbſt muß warſcheinlich auf einem Kreitgrun⸗ de liegen. Denn alle Felder hier herum beſtehen aus bloſſer Kreite, die nur mit einer maͤſſi —2 dicken — von Gartenerde bedecket fa > Kir bemerften zwar, aufden härteften — bisweilen etwas von einem jenen äftigen Mioofle.* Pr de Man * Hypnum. \ 62 1748, im Julius Man konnte aber wol ſehen, daß, auf den Geſthen um Graveſend, dieß Gewaͤchs nicht ſonderlich fortkommen mußte. Denn ich ward, ſo genau ich auch darne rſch⸗ te, nichts davon gewar: weder auf den Aeckern; noch den J Wieſen, die hier mit Klee, Sain Foin, und dergleich beſaͤet waren; ja, nicht — ” ben — en den n Hecken. — Der ſchwarzbleiche groͤſſere Vellerwuch ward — Menge überall auf den Kreitbergen gefunden, fo daß es ſchien, als wenn hier recht ſeine Heimat waͤre. Wenn jemand ihm zu nahe Fam: fo zog er ſich gleich zuſammen, daß er ganz rund ward, und wie ein ſehr kleines ſchwar⸗ zes glaͤnzendes Eh ausſah. Er war groͤſer, als unſere gemeinen Kellerwuͤrmer. ** Vom neun und swansigfken. Dert höne nächte liche Schmetterling, den die Sammler den geoparden . zu nennen pflegen,* und twegen feiner angenemen ro⸗ ten Farbe beſonders ſchaͤtzen, hatte meiſt ſeinen Aufent⸗ halt in alten, mit kleinen Gebuͤſche uͤberwachſenen, Kreit⸗ D— genommen. Hier flogen gar viele ſeiner Art ber Sonſt waren fie felten zu fehen. Sie hätten dabey einen viel längfamern Flug, als ihn andere Schmetterlin⸗ ge wol zu haben pflegen. Die Blumen der gemeinen Felde ſcabioſen“* waren gar ſtark von ihnen beſetzt. » ‚ Die, * Onifeus, cauda obtuſa i integerrima. Linn. * Su. ie — Aſellus liuidus maior. Raü inf, 42. * Graoſugg or. * Phalaena ſubulicornis fpirilinguis: alis fuperioribus Tabeike tuleis, pun&is fex rubris; inferioribus emnino rubris; Linn. Fau. Su. 814. x* Scabiofa pratenfis hirſuta. C. B: | Engelland. Kent. Rocheſter 6 Die Spinne, mit dem ſchwarzbraunen Bauche, J weißlichen Streifen auf dem Ruͤcken, und dem zwei⸗ zinkigen Schwanze * ward bier, fo wol auf den Kreitbers gen, als an anderen Orten, häufig gefunden. Ich fahe fie auch in. Eier ‚Bey der genauen Befchreibung, wel⸗ che der Herr Ritter Linnaͤus, in feiner Schwedifchen Sauna, von der Art gemacht hat, ‚wie diefes Inſeet fein — ich nicht noͤtig, eine neue zu verferti⸗ un die Engliſche Spinne verfur dabeh eben ſo. — Unterfchied, beftand nur.darin, daß wir ihre kuͤnſtli⸗ chen. Wonungen und Schlingen, nicht nur uͤber dem Gra⸗ ſe, ſondern auch an der Seite von abſchuͤſſigen Hoͤgela, wo die Erde heruntergeftürzet war, antrafen. Sie hatte da gemeiniglich ſolche Stellen erwaͤlet, wo eine kleine Hoͤ⸗ le, von der Weite amd Tiefe einer Fauſt, in dem Berge bineingieng In dieſen bauete fie ihr eylindriſches Neſt. Ueber demſelben aber breitete. ſie ihr Gewebe nach allen Seiten aus, ſo daß es einem groſſen Trichter aͤnlich job: insbeſondere/ wenn ein kleines Gebuͤſche in der Naͤhe ge⸗ weſen, an welches ſie einige Faͤden von ihren Schlingen hatte befeſtigen koͤnnen. Es kann kein Fiſcher ſeine Reu⸗ ſen geſchickter aufſtellen, als dieſe Spinne ihr Netz. Oft hatte ſie auch ihre Wonung, in einem Gebaſche, gewaͤlet. Hier waren von dem chlindriſchen Reſte, Draͤ⸗ te, ungefaͤr von zweyen Ellen, auf jeder Seite ausgeſpan⸗ net: fo daß Fein Inſect ‘dem Buſche zu habe kommen Fonnte, ebe es ſchon gefangen war Sie ſelbſt ſaß ber ſtaͤndig, * —* abdomine fuſco ovato, linea exalbida pinnata, cau⸗ da bifurca. Linn. Fau, Su. 1223, a mar im Julins ſtandig⸗ entweder auf dem Boden, oder in dee Deffning ih⸗ res cylindriſchen Neſtes, das ei einem offenen Beutel tig herauszuſpringen, wenn fie einigen Raub erhaſch koͤnnen vermeinte. War ein Inſect gefangen :fo lief ſie dahin, biß daſſelbe einigemal in den Kopf, fehleppte es’ hernach bis zum Eingange ihres Neſtes, und verzerete es da. Es war eine Luſt, zu ſehen, welche Arbeit ſie mit den. Kornwuͤrmern hatte, Denn da dieſe mit einer harten: Schale bedecket find: fo konnte fie faft nie mit ihnen fer⸗ tig werden. So bald ein ſolcher Wurm auf das Gewebe der Spinne kam: wurde er von ihr angegriffen. Er t war’ aber fo vorſichtig, daß er die Fuͤſſe und den Kopf einzog. Danu biß fie ihn zwar in die Schale: allein ohne Wir⸗ kung. Kaum hatte fie ihn losgelaſſen: ſo fieng er wieder an, ————— Sie ſprang aufs neue auf, und biß ihn, Ihr Beſtreben aber dar auch dießmal eben ſo ver⸗ geblich. Endlich ward fie müde, lief in ihre Zelle, und ließ den Gefangenen entfliehen. Sie hatte allezeit, indem ' Boden ihres Neſtes ein Loch, durch welches fie, im Not⸗ falle entfommen Fonnte, fo daß ſie vor dem Verſperren gefie chert war, Wann fie daher verfcheucher ward: ſchlupfte ſie geſchwinde davon, und verbarg ſich hinter einen Aſt/ oder in der Erde. So bald man aber ſich etwas ſtill hielt: ſchlich ſie wieder, durch das Loch, in ihr Neſt, kam an deſſen obere Oeffnung hervor, und erforfehte, ob einige Gefar weiter da, oder alles ruhig waͤre. Ich zerſtoͤrete bisweilen ihr Gewebe. Es war aber, nach einem oder zweien Tagen, ſchon wieder in dem vorigen Stande. EN | * Curculio, Linn. Sylt. nat, 45 — Engelland. Kent, Gravefend. 65 en An Kent haben die Maier gemeiniglich nicht mehr _ Schweine, als fie zu ihrer eigenen Haushaltung gebrau⸗ hen, Daher Finnen fie felten einige davon verfaufen. Aber in und nahe um London halten bie Brandweins⸗ brenner groſſe Herden davon, oft von zweihunderten, bis ſechshunderten. Sie maͤſten ſie mit dem Hefen, der bey dem Brennen zuruͤckbleibet. Und wenn ſie feiſt genug ſind, werden ſie an die Fleiſcher, mit vielem Vorteile, verkauft. Auf eben die Art, und in derſelben Abſicht, wer⸗ den auch, bey den Staͤrkefabriken viele Schweine gehalten, welche von demjenigen gefuͤttert werden, was von dem Weizen, bey der Verfertigung der Stärke, abgeſchrotet wird. Der Stall, in welchem bie Schweine Randen, ward Ba ausgeferet und gewafchen. | Verſchiedene alte und erfarne Sandleute verſi⸗ ee daß, wenn der Acker wol zubereitet wird, man von dem Weizen das zwanzigfte Korn, bisweilen aud) etwas mehr, einärnden koͤnnte. Allein das Land muß recht gut beſtellet ſeyn. Bey diefer Vorſicht koͤnnen fie auch wol von der Gerſte zwanzigmal fo viel wieder einſamm⸗ Ien, als fie ausgefäet haben. Man wechfelt järlich mit den G Getraidearten zur Sat bey jedem Acker um: Wenn er alfo im vorigen Sommer gerubet hätte: fo wird er jeßt mit Weizen oder Rüben befäet, biernächft mit Bonen, dann mit Gerſte, oder Haber. Die brachliegenden Felder werden gewönlich im Sommer dreimal gepfluͤget. Sit Zeit dazu übrig: fo geſchiehet es aud) wol zum vierten male: So oft es aber gefihehen, wird mit der Egge und Walze darüber gefaren. Man nußte auch hie die Kreite Reifen 10. Theil, — zur w * 9J 4 \ N 6 17a, im Julius zur Düngung des Ackers. Und hatte er einmal diefelbe erhalten: fo war in zeben, vierzehen und mehreren Ja⸗ ven Feine neue nötig. Man behauptete, die Kreite wäre vornaͤmlich auf einen zähen Tettigen Boden gut, Unter “ anderen Arten, den Acker zu duͤngen, ward, die fuͤr eine der beſten gehalten, daß man die Schafe auf ſelbigen des ° Nachts, in engen Hürden, verfperrete, damit fie fich dicht aneinander fehlieffen möchten, Einige verfuchte Männer erzaͤleten: daß fie es ſelbſt verfuchethätten, den Weizen in Reihen zu füen, und die Erde zwifchen denfelben, mitdem Fleinen leichten Pfluge, der nur von einem Pferde gezo⸗ gen wird, *aufzupflügen: es hätte ihnen aber nie gluͤcken wollen. Sie glaubten dennoch, daß es vielleicht angehen Fönnte, Der gedachte Fleine Pflug wird hier fonft ftarf gebraucht, das.Unfraut, zwifchen den gefüeten Reihen mit Bonen und Erbfen, wegzureuten. Denn dieß erleichtert die Arbeit ſehr. Ruͤben werden, in diefem Striche von Kent, zum Futter und zur Maft von Schafen, Schweinen, und Rindern, häufig geſaͤet. Den Weizen unter die Er: de zu bringen, hielt man dafür, die befte Zeit getroffen zu haben, wenn es einen Monat vor dem Michaelisfer fie ** gefchähe: Einige follen ihn auf vier Wochen fpäter ſaͤen. Man fand dieß aber nicht fo gut. = Die meiften Wiefen in diefen Gegenden werden mit gewiſſen Henarten, als Gain Zoin, Klee, Wicken, Lucer⸗ ne, und anderen, beſaͤet. ſaget, daß es auf den Kreitbergen überaus gut fortkaͤ— me: und wir befanden es auch fo überall, Vor dreizig * Horfebreak. Jaren ** Nach dem alten Kalender. Bon dem Sein Soin ward ger Engelland. Kent. Graveſend 67 Jaren bat. man hier von (einem Gebrauche noch nicht ſo viel gewuſſt, als jeßt, ‚Seitdem aber haben die Engli: fen Landleute von den Sranzöfifchen es beffer kennen ger lernet. - Diefer Spaniſche Klee iſt ein unvergleichliches Futter für die Pferdes ‚Wenn er ‚aber auftrocknet: ſo iſt er fuͤr die Kuͤhe nicht ſo dienlich, als gutes Heu. Denn ſie geben nach dieſem Futter mehr Milch, als nach jenem. Das Sain Foin kann, nachdem es geſaͤet worden, wol ſechszehen, und mehr Jahre ſtehen, ehe dieß aufs neue er⸗ fordert wird. Man wirft es entweder ſo ganz, wie es iſt, den Pferden vor: oder es werden auch, in einer Schneidela⸗ de, Stengeln und Blumen untereinander ganz klein geſchnit⸗ ten, mit Haber, Spreu, Bonen oder Erbſen vermiſchet, und in die Krippe geſchuͤttet. Dieß Futter bekoͤmmt den Pferden überaus gut, Man kann aber das. Sain ‚Sein nicht mebr, als einmal, im Sommer abmaͤhen. Auch der groſſe purpurfarbene zame Rlee* wird hier nicht in Menge gebraucht. Er ſtehet aber nicht ſo lange, als das Sain Foin, ehe er mit Weizen, oder anderen Getraidearten, ausgeſaͤet werden muß. Denn er haͤlt ſich nur kurze Zeit. Man kann faſt niemals mehr, als zwey Aernden davon halten: ehe er umgeſaͤet werden muß. Es wuͤrde auch der Muͤhe des Einbergens nicht einmal wert ſeyn, wenn man ihn laͤnger ſtehen lieſſe. Denn wenn er in zweien Sommern gebluͤhet hat: fo ſchwin⸗ det er hernach ſo ſehr, daß man ſchwerlich die Senſe bey ihm würde brauchen koͤnnen. Daher pfluͤgen die fand; E 2 | leute, # Clover. — Tirifolium purpureun maius, ſatiuum, piatenfk fimile Rail, Syn & * leute, fo bald fie zwey Aernden von einent folchen Adler, gs 1748, im Julius ja gar oft nur eine, gehalten haben, denfelben um, und bes füen ihn aufs neue mit Klee. Und diefe Arbeit ift gar E wol angewandt; wenn gleih das Gewaͤchs ſelbſt nicht fange beftcher: insbefondere an diefen Orten, wo auf den Kreibergen Feine gewoͤnliche Grasarten gedeihen wollen: Denn.es giebt der ausgefücte Klee, in dem erfien Som: mer, da er gefchlagen wird, eine groffe Menge voneinem Fräftigen.wolfchmefenden Heue. Dieß Futter iſt fuͤr die Pferde vortrefflich: aber fuͤr die Kühe fo ſehr nicht. Denn ſie geben zwar eine Menge Milch darnach. Aber dieſe hat einen eigenen Geſchmack, und iſt lange nicht fo ange— nem, als wenn die Kühe mit anderem guten Heue ge: fürtert werden. Vornaͤmlich kann man dieſen Nachſchmack der Milch vom Klee gar wol merken: wenn die Kuͤhe, im Sommer, auſſen im Gruͤnen gehen, und ihn da abwei— | den. Allein, dann muͤſſen fiein Acht genommen werden, daß fie nicht nach ihrem Belieben davon freffen. Denn ‚der Klee ſchmecket ihnen fo gut, daß fie nicht aufhalten koͤnnen. Sa, fie nämen bisweilen, aus groffer Begier⸗ de, fo viel zu fi, daß fie davon aufſchwellen, und fler- ben. Diefer Klee hat auch darin einen Vorzug vor anz deren Heuarten, daß er gemeiniglich zweimal im Sommer abgemäbet werden kann. SR Einige hatten jeßt angefangen, den Schnecken» Elee* zu fäen, und waren noch ungewiß, wie er geraten würde. Diegemeine Wicke ** aber war, als ein gutes | RN Futter * Lucerne, 0 ** Tares — Vicia vulgaris fatiua, Park. * Kent: Senf — Futter, ſchon lͤngſt bekannt. Ja es bezeugten einige Land⸗ leute, daß ſie feine Heuart kenneten, nach welcher die Kü- be eine fo häufige Milch gäben, als nach diefen Wicen, insbefondere wenn fie noch grünen. Und diefe Milch ſchmecket dabey fehr gut. Dennoch hat man befunden, daß die angenemfte Milch von den Kuͤhen erhalten werde, wenn fie auf einem guten Örafe meiden. An gar vielen Orten in Engelland mähet.man die Wieſen in einem Som: BEE dr — mer zweimal, bisweilen auch dreimal. Dann aber laſſen ſie ſelten einiges Vieh darauf, weder im Fruͤhlinge, noch in Herbſte . Es geſtanden aber die Maier, daß das Heu, welches ſpaͤter geſchlagen worden, nicht ſo gut und kraͤf⸗ 2 —— WVon Bonen wird hier viel geſaͤet: ‚indem man die Pferde und Schweine damit fuͤttert. Gleichfalls werden ihnen Erbſen vorgeworfen. Es wußte niemand, daß man die Kreite auf irgend ‚eine Art, in den Fruchtgaͤrten, brauchen ſollte. In den Hopfengaͤrten aber wandten einige ſie als eine Duͤngung an, nachdem fie vorher mit anderer vermifchet worden. Zaſt eine jede Landſchaft von sEngelland bat etwas befonderes, welches fie, entweder in gröfferer Menge, oder in mehrerer Güte, erzenget, als eine ande: re. So liefert gemeiniglich Kent einen beſſern Hopfen ‚und fhönere Kirfhen, Hertfordfbire ein feineres Weiz zenmel, Chefchire und Glocheſterſhire ein fehmackhafteres Obſt, und Suffolk eine lieblichere Butter. Hierbey iſt merkwuͤrdig, daß die Provinz, welche die angenemſte But—⸗ ter ausgiebt, keinen fo guten Kaͤs mitteilen Fann, und ge. sea fo — — BEE np 1748, im UN 6 fo wieder umgekert. Als eine Urfache hievo f an, daß ſowol zu der Butter, als dem Käfe ‚ bie befte und fetrefte Milch erfordert wird, Da, wo Butter ge: J macht wird, macht man auch Kaͤs. Jene aber wird zu⸗ erſt aus der Milch verfertiget, und dieſer hernach. Da⸗ her kann er nicht ſo gut ſeyn: weil die meiſte Kraft de * Milch ſchon benommen worden. Der Roggen ward hier herum in Kent von verfchier denen geſaͤet: Die ihn theils verfauften, theils, mit Weizen vermifcht, malen lieffen, und Brod daraus badeten. Das Stroh davon erhandelten die Schiffer oder Ruderer | gerne, welche mit ihren Boͤten und Jachten, zwiſchen | tondon, bin und her furen. Denn fie befegten damit den Boden ihres Farzenges, und deflen Bänfe: damit die Reiſenden defto bequemer fißen, * ihre Kleider wit beſchmutzen möchten. 0 Vom dreisigffern. Heute begab ich mich, anfeinens der bedeckten Boͤte, * die zwifchen London zu. faren pfles gen, nad) diefer Hauptftadt: um mich zu erfundigen, ob der Capitain und das Schiff, auf welchem ih mit nach Amerika geben follte, nicht endlich einmal, zur Reife ferz tig wäre? Am Nachmittage aber kehrete ich, auf eben einem folchen Bote, fehon wieder nach Öravefend zurück, In der Nähe um Öravefend werden die Aecker über: aus ſelten, oder faft nie mit Kreite gedbünget: weil der Grund, der hier meift aus Tauter Gartenerde beftehet, an ſich fehon fo fos und trocken ift, daß er gar nicht nötig hat, noch) lockerer gemacht zu werden. Weiter hin aber, wo | * re * Tilt· boat. — er ? Ken —— J a uw. Engelland. Kent. Gravefend 71 * RE ; Y x \ die Aecker viele Näffe befißen, niedrig liegen, und leimig find, werden fie dann und wann mit Kreite geduͤnget. Es kamen auch alle hieſige Landleute darin überein, daß diefe Düngung vornaͤmlich für ein folhes Land ge: yörete, welches ans einem zaͤhen Keime, und Falter Erdart beftünde. Denn die Kreite Löfer fie auf, und mas chet fie geſchickt, eine Menge Getraide bervorzubringen. Daher: kommen die Haushälter in Eſſex, deren Landſchaft gar wenig Kreite hervorbringet, wenn ſie gleich weit ent⸗ fernet wonen, hieher an den Strand der Thames, an welcher ganze Berge davon liegen; ‚und kaufen viele Laften von Kreiteein, die fie oft, durch einen fangen Weg zu Lan⸗ de /erſt nach ihrer Heimat bringen Fönnen: um diejenigen von ihren Aeckern dadurch zu verbeſſern, die aus einem zähen Leim beftehen. Eben das Mittel brauchen auch die Sand: Ieute, welche in Kent tiefer hinein wonen, wenn ihr Bo: den von erwänter Art iſt. In einer ſandigen Erde aber ſoll die Kreite gar keinen Nutzen ſchaffen. Dieſe Duͤngung ſuchen daher alle Oekonomen, in der Naͤhe, und Ferne, wenn es nur angehet, fuͤr ihre Aek⸗ ker und Wieſen zu erhalten. Von Eſſex, Midleſex, Sur ry, und vielen andern Engliſchen Provinzen, welche ent: weder an der Thames, oder an bet Scefüfte, liegen, wer: den beſtaͤndig, auffleinen Farzeugen, allerley Eßwaren, als Weizen, Gerſte, Butter, Kaͤs, und dergleichen, nach Lon⸗ don gebracht, Wenn nun bie Schiffer wieder nad) Haufe feren : fo wollen fie ihre Boͤte nicht gerne Teer. laſſen. Daher faren fie mit ihnen nach diefee Grube hin, und nehmen eine Ladung von Kreite, bie hier gar “8 ; E 4 wol⸗ — 72 7a, img wolfeil ift, mis Die PEN welche ſelbige hernach von ihnen kaufen, brennen ſie entweder erſt zu, Kalf, ehe fie über den Acer ausgebreitet wird, oder fie ſtreuen fie, fo wie fie ift,; fiber denfelben. Die auständifchen Schif⸗ fe werden gleichfalls oft, bey ihrer Heimrene wine 1 Menge von Kreite beladen. a Der Grund von den willen und Bänfen an, beiden Seiten der Thames ift mit dieſer Kreite geleget: x theils, weil dieſelbe gut ſchlieſſet; theils, weil feine ander re Steine in der Nähe zu finden geweſen ſi ind. Es: wa: ten ſowol gröffere, als Fleinere Stücke dazu genommen worden. An einigen Vorgebaͤuden beſtanden ganze Mau⸗ ren aus lauter Kreite. Doch der vornaͤmſte Gebrauch den man von derfelben hier machet, beſtehet darin, daß ein Kalk daraus gebrannt wird: wie ich etwas weiter bin erjäfen werde, In dem Komoedienhauſe in tons den pflegten bie geinentänger, welche ihre gefaͤrliche Be: ſehen lieſſen, ihre Schuhe unten ſtark mit Kreite zu beſtr chen, damit ſie nicht ausglitſchen moͤchten. Es ward auch das Seil ſelbſt damit vorher ein wenig uͤberfaren. Vom ein und dreizigſten. Northfleet iſt ein Dorf, welches, eine feine Englifche Meile, wertich von Graveſend, an eben der Seite ‘des Fluſſe es, lieget Hier, und" bis nach erwaͤneter Stadt bin, beſtehen alle Berge an der Thames, und in den angraͤnzenden Land⸗ ſtrichen, ganz aus Kreite Und dieſelbe iſt nur mit einer duͤnnen Lage von Gartenerde bedecket. Man fie: het, auf dieſem Wege, eine groſſe Kreitgrube, nach der anderen, von geraumer Weite und Tiefe, ER Brüche find Engelland. Kt. Morthflet 73 "Ri: neifteneeite: viereckig, und ihre Seiten ſenfeecht. Ihre Tiefe von dem oberſten Umtreife, ‚bis auf den Grund, macht acht, zwölf, funſfzehen und mehrere Klafter aus. Sie hören nicht einer Derfon allein zu: fondern verſchiedene haben zugleich Theil daran. Die ei⸗ gentlichen Beſitzer wonen faſt alle in London: fie haben aber ihre Leute bier, ‚welche bey der. Kreitgeube wonen, und Acht geben, daß es ben der Arbeit gut und richtig. zur gehe Daß, ſeit vielen hundert, Jahren fehon, ‚bier Kreite gebrochen fey, Fan man ſchlieſſen: theils aus den Nachrichten alter Geſchichtſchreiber; theile aus der Mens ge, und ungeheuten Tiefe und Weite der Gruben; theils ‚auch aus der anfebnlichen Zahl dev ſchon eingegangenen, welche vielfaͤltig mit Schutt zugeworfen, und mit aller⸗ * Bäumen und. Dflanzen überwachfen find. vVon den Gruben; in denen man. jeßt Kreite brach und brannte, waren verſchiedene noch ganz nahe bey dem Stufe fe: die meiften aber,um einige Mufketenſchuͤſſe davon entfer⸗ net. Denn man ‚hatte, in der Naͤhe des Waſſers, ſchon das Brauchbareſte weggenommen: ſo, daß ſehr we⸗ ni mehr. übrig wat: Hingegen ſahen wir da geoffe Haufen” von Erde,, welche ſowol wiſchen der Kreite, die da gebrochen worden, als oben auf, gelegen hatte, von eurſteinen, von untauglichen Kieiftüchen, Ziegeln: un anderem Schutte. | | In diefen Kreitbrůchen hatten wir eine uͤberaus gu⸗ te Gelegenheit, zu unterſuchen, wie hoch die Gartenerde war, welche auf dem Gipfel der Hügel liege, wie die # Es mannigs 74 | 1748, im Julius }- mannigfaltigen Schichten in ben Wänden der Grube = ’ folgeten, ‚woraus fie befianden, und dergleichen mehr. | Die Dede von Gartenerde, welche über der Kreis | te ſich befand, war gemeiniglich einen Schub und dren Holle did, und mit Eleinen Feurfteinen vermifchet, welche ‚eben ſo weiß ausſahen/ als die, ſo auf dem freien Felde liegen/ und von der Sonne gebleichet worden ſind. Die Farbe diefer loſen Erde war braun. Ihre Dicke aber Konnte wicht überall dieſelbe ſeyn. Denn che man es fi) derfah, kam eine Vertiefung, die, bald einem Bogen, Bald einem Keile änlich war, und wol vier Schuhe, fen recht gemeſſen, ausmachen konnte. Die Weite eines ſol⸗ chen Abfalles mußte auch notwendig faſt jedesmal verſchie⸗ den ſeyn. Sie betrug aber bald fuͤnf bis ſechs Ellen, bald kaum eine einzige. Eben ſo wechſelte das Maaß allezeit ab. Dennoch erhielt ſich die Höhe der fruchtbaren Erde, auffer und über diefen Abſchnitten, bey einem Schuhe, ſechs Zollen. — Hierauf folgete die Kreite. Sie war aber zuoberſt che ganz lauter, fondern etwas mit der braͤunlichen Erde vermiſchet faſt in der Hoͤhe von dreien Schuhen. Daher ſah die Kreite ganz ſchmutzig aus. In dieſer Schichte fe fen viele. Seurfteine ‚und Fleine Kiefeln: und! beiderley Arten glichen denjenigen voͤllig, die ganz frey in der Sonne fiegen. Wir gruben in den Berg hinein, 'und fanden überall folche gebleichte Feurfteine und Kiefeln. Wir fchlugen auch manche von der erften Art inzwey: und dann fahen fie oft fo aus, als ein Feurſtein auszuſehen pflegt, der im Feur gewefen ift, und doch noch. nicht ſo DR RER worden, daß er in ein Glaß verwandelt wäre, Engelland Rent. Graveſend 75 ware. ——— wurden, bis auf acht Schuhe, in ſenk⸗ rechter Tiefe, in der Kreite, groſſ e Flecken angetroffen, die, im Durchſchnitte, gegen zwey Schuhe hielten, und aus ſolcher braͤunlichen Erde beſtanden, als oben den Gipfel deckete, und wir Gartenerde* nennen. Dieſe Flecken waren wie die Kreite, welche ſie umgab, voll von kleinen Kieſeln. Wir bemerkten dergleichen Stelle von Erde in vielen Bruͤchen. Ja, in einigen von diefen, muß ten die Arbeiter erſt, auf ſechs Schuhe tief, graben, ehe ſie, nebſt der oberſten Bedeckung, die Vermiſchungen von Feurſteinen, Kieſeln und Erde voͤllig weggeraͤumet hatten, und an die reine Kreite — die fi e zum Kalk⸗ Bam füchten. | Ich habe i in verfihiedenen Gruben die Lagen forgfül tig gemeſſe ſen, und die weſentlichen Theile einer jeden er⸗ ſorſchet. Hier folgen alſo die Bemerkungen, die ich ben einer oder der anderen gemacht habe. : > Nabe bep Graveſend war ein Rreitbruch, in web | Be diefe Ordnung der. Schichten vorkam. Ganz oben lag die lockere Erde, ‚die hier meift eine braune Farbe hat⸗ te, „ungefät in der Dicke eines Schuhes. In den Ab⸗ fällen, die wie Keile, in die Kreite hinein giengen, und zwey, Iren bis vier Schuhe tief, und ungleich breit waren, fieß fich ihre Höhe nicht füglich Geftimmen. Hierauf kam eine Kreite, die mit Kiefeln, und vorgedachter Erde etz was vermifchet, und alſo nicht gänzlich rein war, im der Höhe von einem Schuhe, mehr oder weniger Diele Kreite hatte die Härte nicht, welche die fteilen Wände in * = Ye den *Auf Schwediſch Swartmylla. ar — 76 001748, im Julius | den. Kreitbrüchen fonft haben. Jetzt erblickten wir einen meiſt horizontal laufenden Streifen, aus eiteln Wurzeln, von der Breite anderthalb, bis dreier Linien. Die ſtaͤrke⸗ ſten unter diefen waren von der Dicke ‚einer Gansfeder. | Es konnte aber nicht entdecket werden, zu welcher Art von Baͤumen ſie gehoͤret hatten. Sie waren nicht fonderlich verfault, Mir fam es vor daß man ſi e fuͤr feine Wur⸗ zeln von Hagedornen zu. halten hätte, ‚welche ſo tief einge⸗ drungen geweſen, und da ſie hernach eine haͤrtere Kreite angetroffen gehabt, ‚nicht, weiter kommen koͤnnen/ und da⸗ her, uͤber derſelben, ſich horizontal ausgebreitet, und, durch ihre Verwickelung einen ſolchen Streifen hervorge⸗ bracht haͤtten. Dieß zu mutmaſſen, bewegeten mich die Umſtaͤnde: daß die Kreite, welche unter den Wurzeln ſtehet, überaus hart war; und daß ich ferner friſche und noch wachſende Wurzeln. von Hagedornen, in eben der Bi antraf, welche horizontal zwiſchen den übrigen durch⸗ liefen. Endlich war der harte Kreitberg ſelbſt da. Das, was wir davon ſehen konnten, hielt drey Klafter. Wei⸗ ter aber zu forſchen, verhinderten uns ‚die herabſchieſſende Ede, und Kreitſtuͤcke. he ‚Su einer ‚Grube, welche bie — bey der Ries | che zu Vorthfleet war, fand ich die Lagen auf folgen⸗ de Art ‚geordnet, und ungefär in der angegebenen Höhe r ‚ 3 Die obere fruchtbare @ide —...p — 2Der harte Kreitberg in welchen doch | * hier und da Feuerſteine ſaſſen — Is8’-60) — ine Schichte von lauter Feurſteinen, die .r | ganz dicht bey einanderlagen — I — |3”-6” Engelland. Kent. Graveſend 77 4 Der harte Kreitberg, abermals mit einzel: = nen eingeftreneten Feurfleinen — Ein Abſchnitt von Feurſteinenn — —1213 Selbige ſchloſſen ſich auch bier gepreſſt/ zuſammen. Die Stuͤcke aber waren ganz duͤnn, als kleine zerſchlitzte Bretterchen. Oft lagen zwey auf einander. 4 6 Die harte Kreite — cn Noch, eine Schicht von ei, den erſten in allem änlich — — | g|Die harte Kreite, bis zum Boden der Örube, 4 | —— — weit konnten wir nur die Unterſuchung anſtellen. Noch eine andere von dieſen groſſen Gruͤften, welche Graveſend naͤher war, enthielt folgende Lagen. — —25 von lockerer Erde, welche mit Kreite vermiſchet, und daher faſt zie— gelfaͤrbig war — — — —— 2 "Keine Kreite — — — ve 3 Eine Schichte von Feurſteinen, die fo hori⸗ zontal lag, als wenn ſie nach einer af ferwoge gerichtet worden — — — 13" og? 4 Seite — — — EN gar as 5 Eine neueSchichte vonFeurfteinen,voneben | der Beſchaffenheit wie die vorige — 2% 3"- gr 6 Abermals Kreite — — 7 Feurſteine, in ſolcher Lage, wie zuvr — — 137-6" Kreite — ER — Sie kann aber noch viel tiefer in die Erde gegangen ſeyn. Denn mich hielt auch hier der herunterſtuůͤrzende u ab, meiter nachjuforfchen. Die 44 un 1748, im Sulius Die Schichten von Seurfkeinen befkanden nue 78 aus der Hoͤhe eines einzigen, und nicht mehrerer, die auf einander gehäufet gewefen wären. Dieße fah nicht anders aus, als wenn jemand ein ebenes gleiches Feld von bloffer Kreite vor ſich hätte, über felbiges eine einfa⸗ che Lage von Feurſteinen, ſo dicht verbreitete, daß ſie ins⸗ geſammt ganz nahe zuſammen ſchlieſſen muͤßten, und dann wieder Kreite daruͤber goͤſſe. Die Feurſteine ſelbſt hat⸗ ten verſchiedentlich eine Dicke von ſechs Zollen. An an⸗ deren Orten aber waren ſie duͤnne, bis zu einer Scholle, die nur eben einen Viertelzoll betrug. In der Kreite, zwi⸗ ſchen der dieſe Streifen liegen, waren ſelten einige Feur⸗ ſteine zu ſehen, fondern nur hier und da ein einzelner. Go erblickte man auch in ihr, obgleich gar ſparſam, bisweis len einen Fleinen Kiefel, bald von ——— bald von runder Geſtalt. Die Feurſteine werden, in ihren Scichten, von der Kreite fo genau umſchloſſen: daß es vökig das Anz ſehen hat, als wenn dieuntere Kreite ganz weich gewefen, da die Steine dahin gefommen find, und daher infie her: eingefunfen wären; und daß hernach eine andere, gleich falls weiche Kreite wieder über fie hergededet worden. Diefe Schichten von Feurfteinen fi nd gar befonders. Sie waren fo horizontal, und fo dicht vereiniget, als wenn fie, mit Fleiß, von menſchlichen Händen, fo bingebreitet wär Wie mögen fie doch zuerſt, in einer ſolchen Ord⸗ ung, dahin gekommen ſeyn? ren. Der langgeſtreckte Berg an der Thames, a lich von Gravefend, beftand aus lauter Kreite, . An feiz nen \ —— Engelland. Kent: Graveſend 79 Hi gene Suffeaber;, dem die Oberfläche des Waſſers, wenn die Flut am hoͤchſten war, gleich kam, lag eine ſolche Schichte von Feurſteinen, wie ich vorher beſchrieben habe, ausge⸗ breitet, ſo richtig horizontal, als wenn die Waſſerwage dabey gebraucht waͤre. Die Steine ſchloſſen ſich auch hier dicht aneinander. Man fonnte diefen Streifen, bey nier drigem Waffer, faft eine halbe N Meile, * * Ufer des Fluſſes, ſehen. Die Sarbe der fenfrechten Winde in den Areita gehften ift mebrentheils fehneeweiß. An einigen Dt ten aber hatten fie eine gefbliche Farbe angenommen: wo die fofe Gartenerde noch darüber befindlich war, und Baͤu⸗ me wuchſen. Denn hiervon zog fich bisweilen einige Feuchtigkeit herunter, und lief über die Wände weg. Da, wo viele Defen zum Kalkbrennen angetroffen wurden, wma? ren ſelbige, von dem häufigen Rauche der. Steinfolen, meift ſchwarz. An einigen Stellen, wo die Kreite heur cd) abgefallen war, wurden, wenn man ſie inzwey ſchlug viele kleine Puͤnetgen bemerket, in der Groͤſſe von Mar delknoͤpfen: als haͤtte gleichſam ein Baummooß hier zu wachſen angefangen. In einem und dem anderen Stuͤk⸗ ke ſaſſen wiederum groſſe Roſtflecke, welche en lich etwas um fich gefreffen hatten. Die perpendifulären Seiten der Rreitgäfte i ‚find gemeiniglich voll von Kigen, welche theils ſenk recht, theils horizontal laufen, und einander ungefaͤr nach rechten Winkeln durchſchneiden. Die Breite einer ſolchen Ritze iſt ſich nicht gleich: bisweilen ſo gering, a man Faum eine Mefferfpiße hinein bringen kann; und biswei⸗ Be: V1743, im Julius bisweilen auch wol ſo ſtark, daß ſie einen Fe —— hält, Ich kann fo genan nicht beftimmen, von, welcher | ‘ rt die meiften gefunden werden , von dem perpendifus | lären ,. oder horizontalen, Doch ſchien es mir, daß die letzteren die groͤßte Zal ausmachten. Wenn ich aber von den Ritzen fage, daß fie fenfrecht ausgefallen ſeyn: ſo iſt u das nicht nach einer mathematifchen Nichtigkeit zu verfier ben. Bisweilen ftanden fie zwar ganz perpendifulär, oft aber auch um etwas weniges geneiget, Eben dieß ift bey dem Ausdrucke horizontal zu bemerfen. In den, Mau: ren einiger von den alten ‚Kreitbrüchen, waren groſſe e Kuf te, als Gewoͤlbe, ausgegraben worden. Einige Leute, die in der Naͤhe woneten, ſageten, ſie glaubten, daß dieſelben i in vorigen Zeiten zu Kellern gebrauchet ſeyn muͤß⸗ ten. Es hatten weder die Decke, noch die Waͤnde, in ſo vielen Jaren, ſonderlich Schaden gelitten. Doch ſchie⸗ nen von oben einige Stuͤcke dann und wann herunter ge⸗ fallen zu ſeyn. Die Waͤnde ſtanden ſenkrecht. Und in dieſen ſah man eben ſolche Ritzen, die verſchiedentlich per⸗ pendikulaͤr, horizontal, und auch wol ſchief giengen. Ih bezeichne hier, durch die letztern, ſolche, die gleichſam ein Mittel zwiſchen den beiden erſteren hielten, oder nicht weit davon waren. Doc kamen uͤberall ihrer recht wer nige vor: ſo daß fie, der Menge nach, gar nicht mit den | übrigen verglichen werben fonnten. Der Abſtand der Spalten von —— war auch nichts weniger, als gleich. Denn da die eine Schichte, wenn ich es ſo nennen kann, eine anſehnliche Dicke hatte: fo war oft die naͤheſte ganz ſchmal. In den alten Kel—⸗ | N fern » | \ ja ⸗ ® & Pi Engelland. Kent. Graveſend 81 ten betrug die Breite der Lagen insgemein ſechs Zolle, doch auch bisweilen mehr, oft aber nur einen Zoll, ja ver⸗ ſchiedentlich nur die Haͤlfte, ſo daß ſie te wie ſchmale Strei— fen ausſahen. Die meiſten Ritzen waren ſo enge, daß man kaum eine Meflerf pitze hinein bringen konnte. In X andere aber gieng das ganze Meſſerblatt ganz leicht hin⸗ ' ein, Es war aber auch dieſelbe Schichte nicht allezeit wi einer Hleichen Dicke. Denn ob dieß ſchon gemeinig? üch fü fich fo befand: fo geſchah es doch bisweilen, daß das Stuͤck allmaͤlig ſchmaͤler ward, und ſich endlich in einem ſpitzigen Wintel ſchloß. Die Spalten verhielten ſich gleich konnte eine ganz horizontal laufen, fo weit die Kreit⸗ gruft es nur geſtattete. Die folgende hingegen brach, nachdem ſie dieſer Richtung ein wenig gefolget war, auf einmal ab: und eine andere horizontale Spalte fieng da chfalls nicht beſtaͤndig auf einerley Art. Denn jetzt an, um einen Zolloder etliche, unter oder über der vorigen, und feßte den Wegfort, "Wenn man ein ſolches Kreitſtuͤck e Auszog, das den Raum zwiſchen zweien Spalten aus⸗ aͤllete ſo war ſowol die untere als obere Seite davon tanz flach und eben, ohne Erhoͤhungen Ihre Sarbeaber ſah etwas dunkler aus, als die, welche die Kreite hatte: zum Zeichen, daß ſie von der Luft und dem eingedrungenen Waſſer angegriffen worden. Es kann aber auch der Stein: kolenrauch, der von den Kalkoͤfen aufſteiget, ſo faſt in al⸗ len dieſen Bruͤchen angeleget ſind, die gedachte dunkele Farbe verurſachet haben. Einige wenige Linien, die ganz horizontal zu laufen angefangen hatten, wichen auf eins anal ab, und wurden ganz ſchraͤge. Reifen 10, Theil. 8 a: 21 drittehalb Schuhen... N; ae 2 nn y \ i i Unter den wagerechten Spalten waren gemeinig⸗ | | Jich einige groͤſſere, welche die ganze Wand quer buche fepnitten, und ich dadurch, wie durch ihre breitese Defnungs von den fleineren gtiten merküch unterfhieben. Die Entfernung einer von ber andern war nicht gleich. Sie betrug eine’ Elle, bis zwey, und felten weniger als andert halb Schuhe. Das Stück aber, fo dazwifchen (ag, war, oft noch in ſehr viele Heine Hiffe zerplaßete a. 2. Die fenkrechten Spalten verbielten fich gleichfalls nicht auf einerley Art. Denn einige lieſen in einerigeras gen Knie, die ganze Wand hinauf, Andere brachen / nachdem fie nur eine gewiſſe Höhe erreicher hatten, auf einmal ab. . Und da fing, in einer Heinen Enrfernungs auf einer der Seiten, eine nene Nike an, und folgte, in ihrem Laufe, der erſtern Richtung Bon der Weitediefer Nißen gilt; eben dieß, was ich vorher yon den wagerechs ‚ten angemerfet babe: So ward auch. bey ihrem Abftande von einander eben das Verhaͤltniß, als bey diefen, anz getroffen. Der Zwiſchenraum war nicht gleich , ſondern bald groͤſſer, bald Heiner: oft nur von der Breite eines Zolleo, und noch weniger, bisweilen aber auch wol ‚von | — ——— — Es hielten dieſe ſenkrechten Spalten, gemeinige Ach einen gewiflen Strich. Denn fie giengen meift von Oſten nach Weften, und von Norden nach Süden, ober auch, wenn eine Abweichung da war, in einer kleinen von Weſten gegen Norden, und von Oſten gegen Suͤden, oder auch von Suͤden gegen Weſten, und von Norden gegen Oſten. Dieß machte aber etwas fo weniges AUS, — J— daß * Engellande Kant, — | 3 babe kaum gemerket EN: konnte. Doc) fand man unterweilen Ausnamen hierin, da eine Spalte der Rich⸗ tung von Suͤdoſten nach Nordoſten, von Mordoſten nach ‚Südoften;wder einer anderen, gefolget wars: Allein dieß Fam nur felten vor, Denn gemeiniglich hielten fie die zu⸗ —* ermehnten Striche: und zwar in Kreitgruͤften, die gane Engliſche Meilen von einander entfernet waren. — 2 "Die Städt, welche aus dem Berge gebrochen wur den," "waren ; auf den Seiten, welche die ſenkrechten Spalten ine‘ ausgemacht harten, ganz gleich und fo eben, als wenn ſie mit einem Meſſer, nach dem Lineale, Hefchnitten wären, Die Wände, die ſchon länger frey ſtane den, und daher den Wirkungen der Sonne, der uft und des —— mehr ausgeſetzet geweſen waren, Feigten weit baͤufigere Riſſe von aller Art, als diejenigen, bie man neulich erſt ausgeſtochen hatte» Wenigſtens konnten bie, etfteren viel deutlicher bemerfet werden, Denn eine alte, Kreite, die lange am Tage gelegen, ift meiſt ganz zerfpruns , gen da man in einer eben gebrochenen, auſſer den groſe fen, 9— ſenkrechten, als wagerechten Spalten, ſchwerlich einige andere watnehmen wirds In den groͤſſeren Riſſen finder. man ‚bisweilen, daß duͤnne und flache, Sentfteine, als Schieferſtuͤcke die Heftuung ausfüllen, Sollten dieſe wol bier erſt erzeuget worden feyn, nachdem die Kreis. te fo zerplatzet geweſen? | Man fiehet hieraus, hab die Vreitberge die Art an ſi ch baben, aufzuberſten, wie unſere Felſen. Wenn Stuͤcke davon einige Zeit an’ der Luft liegen, daß Sonne und Regen ß e. wart treffen konnen: fo entſtehen g 3 — N ——— ® * » ; BERN 1— * 7 Ma — 2 * * rm Y an i or * 34 mar imgulius nn oft;;in der äuffeen Seite, Heine Löcher, die als Blantäer geübgen ausſehen. Ihre’ Tiefe ift doch ſelten uͤber eine bis zwey geometriſche Linien, Die Feurſteine, fo zwi⸗ J ſchen der Kreite gefunden wurden, "patten feine gewiſſe e Geſtalt. Die meiſten waren unfoͤrmliche Stuͤcke: als zu entſtehen pflegen, went man Metalle oder Etzte ſchmel⸗ J zet, und dieſelben auf die Erde hinflieſſen, und ſich ſo bilden Ortem gang von geurſteinen bedecket. Allein ob fe, Laft fo waren fie doch dadurch nicht weiter verandert worden, als daß ein Theif davon von auſſen ehe weil, oder Kisweilen etwas ins Blaue tube bs SE, sch hatte; wie Feurſteine anzuneh fin, die wir ie aufpbch, unb injwep Ahfngen, (ei und ſchwarz ans, als die, welche aus den Kreitgruben eben heraus gebrochen wurden. Einige Feurſteine hat⸗ ten eine gleichſam vom Roſte angefreſſene, oder ochergelbe Schale. Bisweilen fand man auch inwendig dergleichen’ Roſtflecken. Die Geftalt war, wie ic) vorher ſchon ber merfet habe, den unförnlichen Klumpen aͤnlich, die aus’ ———— einem ® * Engelland⸗ gent. Graveſend 85 “einem geſchmolzenen Metalle, dns auf: die Erbe frey ge⸗ goſſen worden, entſtehen moͤchten. Gemeiniglich waren die Stuͤcke ablang, und voll von Hoͤckern und Ungleich⸗ heiten von auſſen. Oft bildeten ſie auch von ungefaͤr et was ab, ‚als Finger, Fuͤſſ le, Zapfen, einen Theil der Hand, Hörner, und dergleichen, Inwendig waren fie meiſt fehwarzs doch auch mit. hellern Flecken, mehr oder went: Als fremde Theile,* oder folche, die zwifchen der Kreite, und den Feurfteinen, nicht fo gewoͤnlich anzutref—⸗ fen. waren, Fonnten einige Stralflinfen, Wiufelfchalen, Kryſtalle, und Kreiteier angeſehen werden, die ich hier gefunden habe. Steelflinfen nenne ich eine Art von Steinen, die. fich,, wie Schwaͤmme, an die Feurſteine ge⸗ ſetzet hatten, breit und flach waren, und aus gleichlau⸗ fenden Faͤden beſtanden, die dicht aneinander ſchloſſen, und perpendifulär gegen ihre flache Seite ftanden. Gie waren. dem ‚amiantartigen Stralgypfe des Herrn Profeſ⸗ ſors Wallerius* in allem aͤnlich, nur daß diefer etwas dichter iſt. Der Farbe nach waren die Stralflinſen weis, oder hellgrau. Sie gehoͤren doch zu den Feurſteinen. Denn ſie geben, wann man mit dem Stal an ſie ſchlaͤ⸗ get, Feur von ſich. Sie ſetzten ſich nicht allein auf die Feur⸗ ſteine, ſondern auch bisweilen auf die Kreite. Die Mu⸗ ſchelſchalen waren gleichfalls ſo wol in ſelbiger, als in den Hoͤlungen von jenen, feſt gewachſen. Kleine Berg⸗ kryſtalle fand man, in den zerſchlagenen Feurſteinen 2 * und ee war neben ihnen ein lediges 83 — — Heterogenea. Fein feiner Miner alogie, 4 F sten Seite * NR im’ gute) —— platgen befindlich. Den Namen der Kreiteier, gebe ich, wie die Engelländer, durch ihr Chalk- egg / gewiſſen kugelrunden Feurfteingen, welche an die gewönlichen Stüs cke gar oft angewwachfen waren. Ein folches Kreitey, o⸗ der richtiger Flinfenen, hat eine aͤuſſere Schale von Keeite, ‚die eine halbe Linie dick iſt. Wenn diefe aber zerbrochen | ‘wird: fo fann man fehen, daß das Ey meift ganz aus eis | nem Feurfteine beftehe. Sie find gemeiniglich wie Ki geln, bisweilen auch etwas laͤnglich rund. Verſchiedent⸗ lich beſtehen ſie ganz aus einem Feurſteine. Manche aber ſind auch inwendig hol, und ſchlieſſen ein wenig Kreite in ſich, die entweder an dem Steine feſt ſitzet, oder auch los iſt, ſo daß man, wenn das Ey geſchuͤttelt wird, hoͤren kann, wie ſie an die inneren Seiten anſtoͤſſt. Von einer ſolchen Hoͤlung gehet nicht etwan ein Loch, oder Lauf zu dem aͤuſſerem Umfange, ſondern der Stein iſt um ſelbige dicht verſchloſſen. Dieſe Eyer ſind, zum Theil, fo Hein, wie die von GSchwalben, ‘oder als Flintenkugeln / * Theil aber auch po groß als Lanonenkugeln Ar ‘ In einigen Kreitgeüften daff en Tageloͤner, 9 und ſchlugen die dafelbft gefammleten Slinfen in Bleine Stůͤk⸗ ke entzwey, um ſie an Leute zu verkaufen, die ſie zum Feuranſchlagen verlangten. Neben dergleichen Gruͤf⸗ ‚gen, und oft auch an andern. Orten, waren die Mauren der Häufer, und um die Höfe, ganz von Steinen diefer Alrt aufgefüret: indem man die groflen Stuͤcke entzwey geſchlagem die ſchwarze flache Seite davon nach auflen, und die rauhe geründete einmärts gefefeet hatte. Ja es waren, wie je (pr angemafet ganze — von Feur⸗ rk ſteinen Engeland: Kent. Graveſind a fieinen erbauet, die man durch einen Kalk verbunden hat: te, der fo, wie fie feldft, aus diefen Kreitgrüften genom⸗ men war. Selbige hatten daher faft alles herliefern koͤn⸗ ‚nen, was zur Auffürung einer Kirche erfordert ward, Verſchiedene Kreitbruͤche, welche, in vorigen Zei: zen, bearbeitet worden, lagen jege ode, und waren mit Na Bäumen und Kräutern bewachfen. Unter den PR = eifteren fand man vornämlic die Rainweide, * den Fleiz onen Mehlbaum, ** den Dornbuſch, und den Hundber: Baum * in groffer Menge. Hier und da war, mitten in den Grüften, eine Seite fiehen geblieben, die als eine alte verfallene Maur, oder Säule, ausfah. Wenn die Sonne fheinet, indem man in einer folhen Grube ſich befindet: fa leiden die Augen von der weilfen Kreite fehr. In ber loſen heruntergeſtuͤrzten Erde und Kreite hatten die Kanninchen ſich Loͤcher und Wonungen gemacht, bey Denen man fie des Abends in ganzen Scharen fand. Die Spahen wiederum hatten ihre Nefter in den ausgegraber nen Gewölben gebauet. In einem Kreitbruche war ein Kuͤchenkraͤuter trug. Die Rreitgruben bey Rochefker, die anderthalb Schwediſche Meilen von den jet befchriebenen bey Northe fleet weg waren, hatten mit dieſen durchaus einerley Ber fehaffenheit. Ihre Wände waren eben fo fenfrecht und Wwagerecht geborften , enthielten dieſelben fremde Theile, und hatten auch folche abwechfelnde Schichten von Feur⸗ 2 Br | a fteinen, Liguſtrum . ** Viburmum | * Cornus foemina, C. B, ſchoͤner Garten angeleget, der allerley Fruchtbaͤume, und 88 Mr. 17487. im. Sutius feinen, die dicht beheinander lagen, und vonder Kteite, in einer Höhe‘ von zweien, bis. dreien Klaftern. Sn diefer Ebtern ſaſſen gleichfalls bin und vide Mine, Feut⸗ eine a Ich babe vorher — daß das. — um Northfleet aus lauter Kreite beſtehe, welche an vielen Or⸗ ten ausgegraben worden, theils um ſie ſo roh zu verhan⸗ deln, theils um einen Ralk daraus zu brennen. Jetzt iſt noch die Art zu beſchreiben, wie bey dem letzteren ver⸗ faren worden. Ich will dieß nach der Ordnung gun, in der die Sache ſelbſt vorgenommen wird, Die Arbeiter brechen, mit einem Hebeifen, * Ya | . Seiten der Kreitgruben, groffe Stücke herunter, und laſſen fie fo bis auf den Boden der Grube hinabftürzen. Sie fangen damit ganz von oben an, nachdem fie vorher die lofe Erde, die auf der Kreite Lieget, weggeräumet har ben, und faren bamit, bis zum Grunde, fort. Es wird aber auf einmal nicht mehr Tosgebrochen, als zum Brenz nen für eine Woche, oder zwey, hinlaͤnglich iſt. Alle die Waͤnde, welche unbearbeitet gelaſſen worden, ſind meiſt fenftedhr, Diejenige aber, wo fie brechen, ift ziemlich abhängig; fo daß man wegenthen auf ihr herab und 4 hinauf gehen kann. Die Stüde, welche —— ea —9— zu groß find, werden, mit einer eifernen Hack ‚ in klei⸗ nere serhauen. Dann machen fie fi ch gleichfam einen Haublock von Kreite, auf dem die einigermaffen ſchon zer⸗ faͤlleten Stuͤcke, noch kleiner gemacht werden, ſo daß die groͤßten ſelten eine geballete dauſi uͤbertreſſen. Hiezu bedie⸗ A * Engelland. Kent. Northfleet 89 bedienen ſie ſich einer Hacke, derjenigen gleichet, mit der wir die Muͤlſteine zu behauen pflegen: nur daß die Schaͤrfe von jener, nicht, wie bey dieſer, mit dem Schafte gleichlaufend, ſondern nach einem rechten Win⸗ far mit ihm, in der Quere, als bey einer Zwerchart, ange bracht: if Die Schärfe diefer Hacke iſt ungefaͤr zwey Zoll breit. Die Feurſteine, ſo unter der Kreite gefunden werden, ſammlet man, und wirft fie. auf ann Haufen: RR ‚fie. hernach zu verhandeln. "Jet wird ein: Sieb herheygebracht —— Shoe zwey Schuhe, fehs Zolle im Durchſchnitte haͤlt, und deſſen Boden aus duͤnnen Eiſenſtangen beſte⸗ bet, die mit Staldrat umwunden worden. Gelbige find fo, wie fonft bey den Sieben, zufammengefeßet, daß fie eine Menge von Fleinen gevierten Loͤchern ausmachen... Jede Seite eines folhen Duadrats beträgt anderthalb, bis zwey Zoll, Dieß Sieb ward von einer Perfon ge⸗ halten, unterdeffen, daß fonft jemand die zerhackte Kreis te hineinwarf. So mußten notwendig alle die Stuͤck— ' gen, die Eleiner waren, als die Loͤcher im Boden, durch⸗ f allen, nebft der übrigen Kreite, die, unter dem Hauen, zerkruͤmelt worden. Die Stuͤcke, welche im Siebe zurück. blieben, wurden aus ihm in Körbe geſchuͤttet, und darin nach dem Ofen hingetragen, wo Kalk daraus gebrannt werden ſollte. Die kleineren Stuͤcke aber, die, nebſt dem Mele, durch die Loͤcher gefallen waren, ließ man liegen. Die Urſache, warum das alles ſo verworfen ward, war, weil es das Feur im Ofen ausloͤſchete, da es zu fein ifl. Schaufeln, die hiezu gebraucht wurden, waren el 5 5 was 90 vet, im gutius was ausgehoͤlet, und denen vbllig gleich, mitt welchen Gi | Getraide und Salz aufgeſchuͤttet wird. Die Körbe, web che, die ansgefonderten Kueitftücke, nach dem Ofen zu brin⸗ gen, beflimmet waren, befianden aus geflochtenen Weider ſproſſen, und Schößfiägen, und glichen einem Becher. Idhre Höhe hatte etwas über einen Schub, der Durch⸗ Tchnitt des Bodens fechs Zolle, und der vom oberen Nans de gegen einen Schub, und noch darüber. Wenn die Koͤr⸗ be angefuͤllet waren, die hier in groſſer Menge ſtanden: ſo wurden ſie von Frauensleuten nad) der Brennerey ger Kragen. Bey, derſelben nahm ein Kerl fie entgegen, und ſchuͤttete die Kreise in den. K alfofen, doch ſchlenkerte er da⸗ 1 bey die Stücke überall herum, damit fie nicht aufeinander, RR, gleich, ‚ausgebreitet, zu Tiegen kaͤmen. nn Der Balkofen war von Ziegefn erbauet. Wenn er ledig war, und man von oben hereinſah: fo glich feine Bildung völlig einem, Becher. Er hatte eine vollkomme⸗ ‚ne Nündung. Unten war er am engftens je höher et aber ward, deftomehr erweiterte er fi ch, nah alfen Geis ten, Der Durchſchnitt des inneren Bodens hielt gegen ſechs Schuhe: allein derjenige des oberen Randes drey⸗ zehen, und bisweilen noch einige Zolle daruͤber. Endlich betrug die fenfrechte i innere Höhe drey und zwanzig Schu⸗ be. Unten am Boden war der Ofen von auffen, in einer "Höhe von fechs Bis fieben Schuhen, mit einer ſenkrechten Maur umgeben. Hernach aber breitete er ſich, wie ein Regenſchirm, nach allen Seiten aus, Auf diefe ſenkrecht ſtehende Maur waren dicke Balken horizontal geleget merden? : in welche man wiederum einige etwas bünnere ber feſtigt Engelland. Kent. Northflet gr feſtigt hatte, die insgefammt nach. auſſen, wie die Halter eines Negenfehiemes, fhräge ftanden. Innerhalb diefen Boalken lagen groffe Kreitftüce. Und darauf folgte gleich die Maur des Brennofens, welche, indem fie fich nach und nad) erweiterte, von den nahe beyeinander befeſtig— gen fhrägen Balken unterſtuͤtzet und getragen ward, Denn wenn felbige nicht geweſen wären: fo würde ber obere Theil des Ofens fich nicht haben erhalten koͤnnen. Dieſe neben ibm errichteten Balfen waren zuoberft an ander ze befeftiget, die wiederum horizontal lagen, und auf eis nem befonders dazu gemachten Geſtelle ruheten. Hieruͤber war ein Boden, und um den Ofen, angeleget, auf welchem die Handlanger ficher gehen, und Kreite, Steinkelen, und andere Dinge, die erfordert wurden, zutragen konnten. Unten an der Erde hatte der Kalfofen vier Oeffnun⸗ ‚gen oder Münde: durch welche theils die genugſam ges brannte Kreite herausgenommen ward; und theils die | Luft beftändig ſtrich, fo daß immerfort ein flarfer Zug - da war. f Ein jedes von biefen Löchern „ toelche vierecfig, hatte zwey Schuhe zur Höhe, und uoch ſechs Zolle dar⸗ Über zur Breite. Dev ganze untere Theil des Ofens aber war in einem Achtecke erbauet: und zwar auf die Art, war in daß wenn eine Släche davon ganz fenfrecht ftand, die naͤchſtfolgende, deren oberer Hand doch demjenigen deu “is 5 erften gleich. kam, ſo wie fie ſich der Erde näherte, allmaͤ⸗ ig tiefer hineinging. Und in einer ſolchen Seite, von dem wey jedesmal auf einander zutrafen, waren die Oeft nungen, ganz nach unten zu, angebracht. Man hatte auch um den Ofen m Plankwerk errichtet, mit zweien Eingängen, einen RL * jeder ehrentheils ein mn ein ag! — * m — — * — — ——— — SC en nn kn _ ne — — — ————— — — — u * — — —— F je * u Re, — 2* = Sn —— jr * + 92 _ 17487 im Julius jeder Seite, um einen Schuß zu ——— es orten i zu flarf wehen follte, Dieſes Planfwerf fand ander Hörderen Seite des Dfens. ‚Denn ander. hinteren leiſte⸗ ten die ſenkrechten Seiten der Grube, am welche dee Brennofen nahe gebauet war, diefelben Dienſte. Der Grund des Berges, wo jeßt die. Kreite EEE ae Tag mit dem oberen Rande des Ofens horizontale Wenn nun das Kaltbrennen ı vorgenommen wer⸗ den ſoll: ſo leget man ganz unten duͤrres Reiſig, um das Feur damit anzuzuͤnden; hierauf Steinfolen, ganz dünn; dann die erfte Schichte von der zerſtuͤckten Kreite; fo rn der Steinfolen; und darnächft abermals Kreite. Und auf diefe Art folgt eine Schichte abwechſelnd der ande⸗ ten, bis der becherfoͤrmige Ofen bis an den Rand ange füllet if. Das Feur wird unten angemacht, und breitet ſich hernach allmaͤlig, ſo wie die Steinkolen wegbrennen, immer weiter nach oben aus. Die Kreite kann auch ſchon in einen Kalk verwandelt ſeyn: wenn ſie gleich in Stuͤcken noch eben ſo zuſammenhaͤnget, als da ſie hin⸗ eingeleget ward. So wie ſie hinlaͤnglich durchgebrannt iſt, wird ſie, unten an dem Boden des Ofens, durch die vorher beſchriebenen Oeffnungen, berausgenommen. Dann ſi inken die obern Lagen, nach und nach, immer tiefet herunter, in den ausgeleereten Raum. Und um dieß noch mehr zu befoͤrdern, wird, mit einer eifernen - Stange oder Feurgabel, oben unter der Kreite, ‚überall berumgefaren: wornach fie fich defto leichter fenfer. Den erhaltenen Kalk unten herauszuziehen, gebraucht man eben * breite Schaufeln, wie ich oben beſchrieben habe. Dieß — England. Kent Nothfleet 98 Dieß ren t allein mie. Steinko⸗ len. Nur im‘ — ige Bündel Rei⸗ fig, um das Feur anzuſtecken s indem bie Steinfolen fonft nicht ſo leicht ſich entzunden wuͤrden. Unweit von dene Ofen liegen groſſe Haufen von Steinkolen. Ehe man ſie N fie, mit einem eifeeneh "Hammer, a ganz Heine Stücke zerfchlagen‘, die nicht viel groͤſſer fini # als.da8 — Glied eines Fingers. Zum Theil waren ſie auch in einen Staub zermalmet. Die Arbeitse leute gaben vor: daß ſie auf dieſe Art beſſer und ebener brenneten; 7 und auch nicht groͤſſere erfordert wuͤrden, da ‚eine fo, duͤnr e Lage von ihnen hinlaͤnglich genug wäre, die Schichte von Kreite, die ſich uͤber oder unter ihnen be⸗ faͤnde, durchzufeuren. Nachdem ein Han dlanger ſo viele Steinkolen klein gemacht harte, als er, einige Koͤr⸗ be mit zu fuͤllen, hinlaͤnglich zu. ſeyn glaubte: ſchoͤpfte er Waſſer in einen Eimer, und feuchtete ſeinen Vorrat damit ein wenig an. Dieß geſchah deswegen, damit die Kolen, welche jetzt zum Theil wie Staub waren nicht vom Winde weggeblaſen wuͤrden. Man wollte aber auch daß fie, fo beſpruͤtzet, eine ſtaͤrkere Hitze geben en. Die Kolen werden, nachdem‘ fie fo zubereitet find, in dergleichen Körben, als ich bezeichnet habe, vo ; Sranensleuten zum Ofen getragen, und rund un. deſſen Rand gefeßet» · Hier nimmt fie ein Kerl ‚entgegen, und wirft fi fie, wie er es nötig! Rn eer die ar von Kreite — Man darf aber nicht benten ng die 1 Steinfoten ſo die geſtreuet werden, daß davor die Kreite gar ne mehr u — — area nn — * — — — 4 EN I ae En —— am — * * er * ——— = — — — — — —— — ——— % 2 = — — En ——— — — — Zi - — — a Se et — — wn_—— Ne 65 ER -: — ae 94 — ‚17487 im Julius zu fehen fen, ſondern nur die ſchwarze Bedeckung. Nein, fie liegen fo dünn und luͤckig, daß Thon. wen en ' Bier, folcher Tragkoͤrbe genug er fie Schichte am Rande des Dfens, welche doch den wein zeften Umfang bat, auszumachen. Eben fo verhält es fich mit der Kreite: die auch fo weitläuftig verbreitet wird, * man überall die Steinkolen dazwiſchen echo Hier duͤrfte man fragen: verändert dann bie Kreite nichts von ihrer weiſſen Farbe dadurch, daß die Stein⸗ kolen mit ihr fo ſchichtenweiſe vereiniget werden? oder weiß man dieſe hernach wieder von jener abzufondern? . Dorauf antworte ich: die Steinkolen werden von der Krei⸗ to, nachdem fie gebrannt worden , nicht geſchieden. Es wuͤrde ſich das auch nicht thun laſſen, da, wie ich vorher erwehnet habe, die Stuͤcke davon ganz Flein, und zum’ Theil wie Staub geweſen. Sie bleiben alfo bey der Krei⸗ te, und werden mit ihr vermiſchet. Man muß aber mer⸗ ken, daß dieſe Kolen, wenn ſie ſo ausgebrannt find, ihre ſchwarze Farbe ganz verloren, und belle ausſehen. Da⸗ her leidet die Kreite, in Anſehung ihrer Weiffe, gar wer nig davon. Auf erdem behauptete man bier auch, daß ein Kalk, der aus einer Kreite gebrannt worden, mit der fi) die ausgebrannten Steinfolen vereinbatet hätten, weit! mehr bindend in einem Gemaͤure ſey, als irgend eine andere. Und man ſchrieb dieſe — a der Aſche von den Kolen zn: | Ber jedem Dfen befanden fich fechs Derfoneh, We . Kom männlichen, und drey vom weiblichen. Geſchlechte. Zwey Kerle haben die Arbeit, die Kreite zu brechen, fie. Ri; in Engelland, Kent: Rorthfleet 95 in kleine Stuͤcken zu. zerhauen, und die angefuͤlleten Koͤrbe uf die Achſeln der Frauensleute zu heben. Es geſchiehet doch aber auch oft, daß dieſe eben ſo woh die Kreite zerhacken. Die beiden Kerle, und alle drey Frauensleute helfen einander, die Koͤrbe zu fuͤllen: wobey die erſteren gemeiniglich die Stuͤcke in das Sieb werfen; und dieſe dagegen, was abge⸗ ſondert worden, wieder heraus in die. Körbe: ſchuͤtten· Und: felbige werden auch. meiſt durch ſie allein von dem Orte, wo die Kreite gebrochen wird, nad) den Kalkofen ge⸗ bracht. So möffen fie gleichfalls die Köche mit Stein⸗ belen dahin tragen · Der dritte Kerl iſt beſtaͤndig bey ‚dem Dfen: w wo er die. angeſuͤlleten ‚Körbe den Frauens⸗ leuten abnimmt; und: Kreite und Kolen ſchichtenweiſe uͤ⸗ bereinander ſtreuet. Er verrichtet alſo alle Geſchaͤfte, die bey dem Brennen ſelbſt erfordert werden. Hat er Zeit t ſo buft er auch wol, die Steinkolen zu zerſtuͤcken. Mr „Eine iede. ee trägt jedesmal ihre drey Köche, ‚Sieju 6 dienet fie fi h eines Brettes, welches ungefür die Breite weier Finger, ‚und die Lange eines he bat, i An deſſen beiden Enden iſt ein Band bes Mm ige: welches, mit feihee Schleife in der Mitte, fe. auf dem Wirbel des Kopfes geleget ward, ‚daß das Brelt Auer | über die Achſeln zu ftehen Fam. N Hiedurch erhieſta al Er} der erfte Korb eine Stuͤtze. Die anderen beiden wur den darauf, in einer Breite, auf den erſten und den Kopf zugleich. gefeßet. Doch mußte dieſet beym Tragen etwas | gebuͤckt gehalten werden. Die Weiber hatten dabey ei | hen männlichen Hut auf dem Haupte, und, unter deut Brette und Bande, ein dickes Tuch um den Hals, damit die taft den Rüden hicht ſo ſehr druͤckele ⸗ | Kenn en a ER — — — 34 IE a H 3 ln mn Zu — — — — — % E - —— — we i “ auch hier nnd, dar. alte Defen ſtehen die nicht mehr Eu braucht: werden, nachdem die Kreite neben ihnen wegg roͤumet iſt, und die a) zu weit heraebrat t wert * nn ER et! ı Bon den — aha ‚ehe * des Ta⸗ Br ungefaͤr acht Pence.“ Und dieß Geld verdienen ſie ungemein tool: dein fie. arbeiten, als. Sflavinnen. Sie fagten, man bezalete fie auf die Art, daß fie. für ſechs— zehen Körbe „die fie — — ya einen Pen— FR Beinahe nf gute Grorhen: \ \ IN Engelland, ‚Kent Gravefend 9%. Peum* erhielten: ‚ Daher. waren fie gar eilfertig. Det, fo. die Aufſicht uͤber ſie hatte, beſtaͤtigte dieß, und ſetzte hinzu, daß, nachdem fie fleiſſig wären, fie zwölf, ſechs⸗ zehen bis achtzehen Pence des Tages ſich erwerben koͤnn⸗ ten. Von den Mannsperſonen bekoͤmmt jeder, zum Wo⸗ chenlone, neun bis zehen Shelings.** Sie müfjen aber für ihre Koſt und alles uͤbrige ſelbſt ſorgen. — Ein wenig von Rocheſter, nad) der Seile von Gr veſend, waren gleichfalls verſchiedene Kreitbruͤche. Und ich fand in, det Arbeit keinen Unterſchied. Die Kreite ward eben ß, durch Brecheiſen losgemacht, mit Hacken jeuftücket, in noch Fleinere Theilgen zerhammert, hernach in ein grobes Sieb geworfen, ‚darin von dem Gruſe ab: gefondert, und endlich zum Brennofen getragen, Die Zeutfteine, die da zwiſchen ſich fanden, wurden ausgele: fen , ‚aufgehäuft, und fo. verfauft, Die Brennöfen ſtan⸗ den hier ganz in der Erde: fo daß ihr oberer and, mit der Flaͤche des Bodens umber, horizontal war. Sie waren auch um ein. Drittel, ja faft um die Hälfte Fleis net, als die bey Rorthfleet. Sonſt aber hatten ſie mit dieſen faſt einerley Bildung: ausgenommen, daß unten nur ein Zugloch ſich fand, da dort deren mehrere an⸗ gebracht waren. Zu dieſer Oefnung fuͤrete ein eigner Gang herunter, wie zu einem Holzſtapel aus dem Ko⸗ len gebrannt werden ſollen. Sonſi war das Gemaͤure ganz don Ziegelfteinen,. Der Kerl, der das Brennen be: | Torgte,. Tagte, daß bie Kreite, welche an einem Morgen 3. einge '* Sieben gute fennige. | * Zwey Reichsthaler, und ſunſſchn. Bi eh ind Imanı hute Groſchen. ee 2 P} — — ee N —— * — Br FREE — — — — — — — — — —— — — ana — — — ee — — 2 — —— — — —— —— at eingelegt würde, an dem folgenden f ſchon fo durchgebrannt wäre, daß fie wieder herausgenommen werden koͤnnte. | Der Kalk, den man bier machet, wird nicht nach London Y 9— verſchickt, fonderni in Rochefter, und daherum verbrauchet. Bey den Brennen deſſelben verfur man gaͤnzlich ſo, als bey Northfleet, da zerſtoſſene Steinkolen und Kreitſtuͤcke — uͤber einander geleger wurden. Ur N Rn. | Im Augufe Vom erffen. Der Spaniſche lee, Be das Sein Soin,* ift in diefer Gegend von Kent fehr ſtark gebraͤuchlich. Die meiſten hier nennen die Bluͤte, wel⸗ che ſie davon abgebrochen Cinquefoil.** Wenn diefer Klee einmal gefüet worden: fo kann er zehen bis zwölf Jahre dauren, ehe dieß wieber erfordert würde, Sn fol: er Zeit wird er järlich abgemähet. Nachher aber fängt er an, gar zu dünne zu wachen, als daß es der Muͤhe wert ſeyn ſollte, ihn ferner einzubergen. Dennoch wird das Feld, auf dem er waͤchſet, nicht gleich umpflüget: fondern man laͤſſt das Gain Foin noch zwey, drey, ja vier Jahre ſtehen, und das Vieh darauf weiden. Da: durch wird das Land zugleich) gedünget, Man ift hier gez zwungen, auffolche Art zu verfaren: indem diefer Strich von Kent gar wenige Triften bat, worauf die Schafe grafen koͤnnten. Wenn nun ein ſolches Land aufgepflüget worden : fo befüet man es, im erften Jahre,gemeiniglich mit Erbſen. Doch) werden auch unterweilen aibere da— u RN Onobrychis, foliis viciae, fru&tu echinato, floribus rc N bus. — Hanenfopf, Eſelswicken. Bu N | 9 %%* Quinte- feuille. — Fuͤnffingerkraut. 11} x | Engelland. ‚Kent, Graveſend 101 zu erwaͤlet, nachdem es notig befunden. wird. Es ift dieſer Spaniſche Klee, fuͤr die Pferde wie im Sommer, ſo auch im Winter, ein ſchoͤnes Futter. Wenn er aber aufge⸗ trocknet den Kuͤhen vorgeworfen wird, freſſen ſie nichts weiter davon, als nur die oberſte Blumenknoſpe. Das übrige werfen fie weg, und treten es unter die Füffe. Man bat zwar, an einigen Orten in Efler, verfüchet, das Sain Foin, aus dem Samen zu ‚ziehen, der bier in | Kent genommen worden. Allein es ift faft auf Feine Art geraten, fondern hat ein fo fehlechtes Ausfehen gehabt, daß man nicht für dienlich gefunden, es weiter zu ſaͤen. Der Hoden in jener en beftehet aus einem —— lichen Sande. Man ſaͤet auch hier den EN, samen Klee in Menge. Die gefchiebet gemeiniglich im Fruͤh⸗ jahre. Man Fann ihn aber nicht eher, als im nächften. Sommer darauf, fehlagen. Dieß thut man im folgen: den Jahre zum jweitenmale. Gar oft bleibt es auch bey dem erften: und in dem anderen Sommer, wird das Vieh zur Weide'daraufgetrieben. Denn hierzu ift man, wie ich ſchon erwaͤnet habe, durch den Mangel an Teiften, genötiget. Es ift aber auch der Vorteil dabey, daß der Acker gedünger wird, indem die Schafe ihn abweiden. Diefen Klee effen die Kühe begierig, mit Stengel und Blumen, er mag frifch oder ttöcfen ſeyn. Die gemeine Wicke wird hier gleichfalls von die: fen, zum Futter für ihr Vieh, geſaͤet. Der hauptſaͤchlich⸗ fie Gebrauch davon ift diefer, daß man fie, um diefe Zeit des Sahres , abmaͤhet, und den Pferden im Stalle vor⸗ G 3 wirft, — — — ——— J a — — 102 1748, im Auguſt Pr wirft, welche ſi fie ſehr gerne freſſen. | Auf dem “en laͤſt maͤſtet werden. man davon nicht mehr ſtehen, als man, zur Sammlung des Samens, auf das naͤheſte Jahr, fuͤr zureichend hält. Denn diefe Wicke ift eine von den Pflanzen, welche jaͤr⸗ lich wieder NR werden müflen. Dieß gefchiehet zeitig | im Srühfinger da fie dann, um diefe Zeit, zum Viehfut⸗ ter abgemaͤhet werden kann. Man hielt auch jetzt die Pferde zu Hauſe, weil ſie auf der Weide gar zu ſehr von Stiegen und anderen Inſecten beunruhiget wurden. 4 Endlich füete man auch bier, wie in anderen fand fchaften Engellands, die Rüben häufig. Selbiges ge fchichet gemeinigfich um diefe Jahreszeit. Ich war heute Nachmittag auf einem groſſen umſchloſſenen Felde, wo man an dem Vormittage die Ausſat angefangen hatte. Hier war das ganze Gehaͤge in Ruͤbenaͤcker verteilet. Das Land lieget den ganzen Sommer vorher brach. Und ine Anfange des Julius wird darauf eine Düngegefüret, die mehrenteils aus Halmftreu beftehet, welche im Viehhofe geſammlet worden, wo ſi ie zur Streu gedienet hatte" Diefe Dinge wird auf den Acker, nad) den Fudern, bin geworfen, fo bald es. aber feyn Fann, ausgebreitet, und in die Erde gepflüget. Dann uͤberziehet man den Acker mit der Egge und Walze, damit er recht locker werde, Die hauptſaͤchlichſte Urſache, warum hier eine ſolche Men⸗ ge von Ruͤben gebauet wird, iſt dieſe, daß fo wol Scha: fe, als Rinder, im Winter, mit Br ae und ges Die An Wie ich, nur der "Eee Seite, des erſten Theils ſchon ange» mierket habe, % e R — BR af A ' R . 2 e > Engelland. Kent. Gravefend 103. EN Bis Felder, weiche im Herbſte mit Weigen befüct . (werden follen, liegen, um diefe Zeit, entweder brach: — PS quellen angetto etwas feltener feyn. Bey meinem Aufenthalte in Gra⸗ veſend ducchftrich ich ziemlich ale Gegenden umber. Sch war gleichfalls ein parmal nad Eſſer hinuͤber, und ſah mich auch daſelbſt fleiſſig um. Allein ich hatte doch das Vergnuͤgen nicht, nur eine einzige ‚elle‘, oder einen. Bach, zu entdecken, als gleich weſtlich von Northfleet. Alſo habe ich hier kein anderes flieſſendes Waſſer geſehen, als in der Thames, der Midway, die bey Rocheſter und in dieſem kleinen Bache. vorbellaͤuft 7— un —W 404 0117487 im Auguſt oe koͤmmt es heraus, daf er dadurch die tiefen. Brunnen in ‚ Anmut vermehret die beftändige Abwechfelung von hohen, a er .% Fraͤgt man einen Engelländer , ob feine Auelfen | hier gefunden werden: fo antwortet er gleich; ja! und zwar recht fehöne. Wenn er fie aber zeigen fol: fo den Kreitbergen verftehe, Bon denen will er, daß ſie eine Springader haben : weil das Waffer darin fich nicht ausfchöpfen läffet, ob fie gleich einige Klafter tief liegen, Es ift gewiß, daß das fand bier überaus angenehm ift: da es, durch die gepflanzten Hecken, welche die Aecker um⸗ einem Garten uͤberall änlich feheinet. Und diefe x Bergen und tiefen Tälern nicht wenig, und daß. man feinen geöfferen Stein antrifft, als etwa ein Knabe- tragen koͤnnte. Allein fo vermiffet man doch die reizende Aus ficht von kryſtallhellen Bächen, welche durch die grünen Täler vaufchen. Dieß Vergnügen hat hier niemand empz funden. Doch rede ich nur von den Orten, wo ich ge⸗ weſen bin. Denn in anderen Gegenden von Engelland findet man eine Menge von ſchoͤnen Springquellen. Hier aber muß alles Waſſer, ſo die Einwoner, ſo wol fuͤr ſich, — als fuͤr ihr Vieh, brauchen, entweder aus den tiefen Brunnen in den Kreitbergen geſchoͤpfet, oder, in groſſen Gruben und Teichen, vom Regen, geſammlet werden. Die letzteren find auf allen Triften befindlich, um das | Bich, fo da geweidet wird, daraus zu tränfen. Das ber haben fie auch durchaus folche Geiten, die allmälig abhängig find, damit’ die Ab um fo viel Aichtn zum Ball er Fommen fönnen. ‚Hier verdienet wol die — ein —— warum in dieſen —— ſo gar wenige, ja faſt gar kei⸗ ne. [ai ie | | — Gi Te Engelland. Kent, Gravefend 105 ne Quellen und Baͤche gefunden werden; da doch das Land aus Höhen und Tälern beſtehet, und da es hier bis; weilen recht ftarf regnet. Sch getraue mich zwar nicht dieß fo eigentlich zu beftimmen. Folgende Bemerkungen aber habe ich gemacht. I. Man teifft bier überall, fo . wol in der Nähe der Thames, als weiter. weg in dei Kreitbergen, tiefe Brunnen an, in denen flets eine Men: ge Wafl jers befindfich. ift, fo. niemals gebricht. 2. Die Oberfläche des Bodens. beſtehet aus einer lofen Erde, auf | der man faft nie einiges. Waſſer ftehen bleiben fieher, fo heftig es auch regnet: fondern felbiges werlieret fich for gleich, und der Boden ift bald wieder trocken, wenigftens oben auf. 3. Wenn die Arbeiter die Gruben fo weit ausgebrochen haben, daß fie eine ziemliche Tiefe des Kreitz bergs erreichet: : fo erhält ſich das Waſſer darin, und ftehet einige Tage, ehe die Sonne es völlig austrocknen kann. 4. Man mag in einer Kreite, die noch im "Berge fißet, nur um ein gar weniges graben: fo ift fie inwendig ganz feucht, und j je tiefer man graͤbt, defto mehr Naͤſſe wird fie haben. 5. Sn den Grüften ſiehet man, daß die Kreite nicht ganz dicht lieget,fondern voll von horizontalen und pers ‚pendifulären Spalten if. 6. Gehet man, des Morgens ganz zeitig, ehe die Sonne den Thau aufteocfnen kann, in einen Kreitbruch; ; oder nur auf ein Feld, wo Stuͤcke von Kreite fiegen : fo wird man finden, daß diefe fchlüpftich anzufaſſen, und feuchter ſeyn, als eine andere Erdart, _ > Aus allen den Erfarungen ziehe ich folgende Schliß fe. Der Regen und Schnee fönnen auf der. oberften Tem nicht ftehen bleiben :* da felbige zu los ift Daher 65 miuß 106 muß das Waffer in die Kreite Se * hat ie genſchaft, die Feuchtigkeiten an ſich zu ziehen. Un dd fe müflen, durch die vielen Rigen der Kreite ſich noch tiefer J ſeihen. Daher koͤnnen auf den Kreitbergen nicht gerne Quellen gefunden werden. Denn ſie trinket gleichſam alles Waſſer in ſich, ehe ſo vieles geſammlet waͤre, daß eine Quelle dara entſtehen koͤnnte. Deswegen aber iſt nicht nötig, daß die Sat, welche auf ſolchen Bergen F wächfet, vertrockne. Denn die Kreite, welche gleich unter der fruchtbaren Erde ift, Fann des Nachts den Thau in ſich Ä - ziehen, Und am Zage dunften die ae aus, welche in den Risen enthalten ins er — Von dieſem Mangel an Quellen und fleſſ IR Bat | ſer kommt es, daß das Vieh unterweilen im Sommer, "wenn die Dürre langwärend und ſtark iſt, vieles leidet. Es muß oͤfters einige Engliſche Meilen weit getrieben ' werden, ehe es getränfet, werden fann. Sa, an einigen | Orten, ſoll man, zur Bereitung der Speiſen, kein anderes Waſſer haben, als ſolches, das in den Kreitgruͤften ge⸗ ſammlet wird, ganz weiß und dick, und oft. fo voll von ‚Heinen Inſecten ift, daß man es vorher ducchfeiben und Fochen muß, ehe man ſich getrauen darf, es den hen Sm en zu gebrauchen. he a Sc babe vorher erwänet, daß die — Trif⸗ ten in dieſem Striche von Kent, mit dem Spaniſchen Blee beſaͤet geweſen. Heute ſah ich Stellen, wo der— ſelbe ſchon in dem Jahre einmal geſchlagen, und weggefuͤ⸗ ret war, Da man aber nachher Fein Vieh zur Weide kei gelaflen hatte: fo war er feit dem fehon wieder fo ſehr A In Ri [4 J 14 — Engelland. Kent. Gravefend 107 ſehr gewachſen, daß er auf neun Zolle hoch ſtand, mit eis ner Menge von zarten und weichen Blättern, die von den Wurzeln und Stengeln ausgerrieben worden. Dabey bluͤhete er ſehr dicht: fo, daß er, in diefem Sommer, gerne noch einmal abgemähet werden konnte. ' Das Glasſchmalz *wuchs, an dem niedrigen Ge ftade der Thames, welches, ben jeder Flut, von dem ges falzenen Waffer derfelben, uͤberſchwemmet ward. Denn es iſt zu merken, daß diefes, in dem ganzen Theile des Fluſſes bey und unter Ötavefend, fehr ſalzig iſt: weil die Flut, die zweimal in vier und zwanzig Stunden fteiget, das geſal⸗ jene Meerwaſſer herauf treibet. Dieſe Pflanzen lieſſen jegt die Engliſchen Frauen pfluͤcken, und einmachen. Und dabey ward auf folche Urt verfaren. Das Kraut felbft brach man, fo ganz wie es war, ben der Wurzel ab, und fammlete davon fo viel, als man brauchte. Diefer Bor rat ward in Falten Weineffig gewafchen: eine Pflanze, nach der anderen, damit aller Staub und andere Uns veinlichkeit, welche ſich an fie gefeßet hatten, abgefpület ‚würden. Mit Waſſer dürfen fie nicht gewafchen werden 5 weil diefes den Weineflig, in den fie doch hernach geleget — verbivbet, daß er ſchwach, trůbe und ſchim— lich wird. Dann ‚würde die ganze Mübe vergeblich. feyn, Wenn alfo die Pflanzen in dem Weineſſig gehörig gewar ſchen find: fo werden ſie auf einen Tiſch geleget, daß die Naͤſſe fi) etwas abziehe. Hierauf nimmt man. ein ſtei⸗ nernes Gefaͤß, von der Groͤſſe, die fuͤr den eingeſammle⸗ sen Vorrat gerecht iſt, und füllt es mit den Pflanzen an, und giefft einen flarfen und ganz Tautern Weineflig dar “ * Salicornia herbacea. Linn. Flo, Su 1. Raii Syn, 136% auf % — 108 7 1748, im Auguß, auf, daß er, über dem Glasſchmalze, bis an den Rand, ſte⸗ he. Jetzt wird einiger Senf ganz trocken zerrieben: weit | derfelbe Feine Kraft hat, oder wenigftens nicht ſo ſtark ift, wenn er ungemalen und ganz bleibt. Man ſchneidet ei⸗ nen reinen linnenen Lappen, in der Ruͤnde und Weite, welche das Geſchirr inwendig hat, und hernach noch einen von eben der Beſchaffenheit. Beide werden am Rande als ein rundes Küßgen vernehet, mit dem zermalnen trof: kenen Genf, in ber Diefe eines Mefferblades, angefül- let, zugenehet, und noch überdieß mit vielen Querftihen kreuzweiſe verbunden, fo wie zu geſchehen pflegt, wenn man eine Decke mit Baumwolle ausſtopft, damit dieſe eben liege. Der fo angefuͤllete Beutel wird über die Pflan⸗ zen geleget: und drücket felbige nicht alfein nieder, daß alz les unter dem Eifig, und nichts heraus ſtehe; fondern macht auch, daß Fein Schimmel fich darauf feßen fan. Herz nach wird ein groffes Stück vom femifchen Leder, welches den Topf gut bedeckt, daruͤber geſpannet, und feſt umbun⸗ den, damit die Kraft vom Weineſſig ſi ich nicht verliere. So' bleibt alles, vierzehen Tage, oder auch wol ei— nen Monat ſtehen. Dann fiehet man nach, ob die ein: gelegten Pflanzen ihre grüne Farbe noch behalten haben. Wenn dieß ift: fo werden Nelken, Ingwer, P Pfeffer, Muffatenblumen, jedes zu einer halben Unze ſchwer, ges nommen, und miteinem Samaifanifchen Pfeffer von gleiz chem Gewichte zufammengefochet. Nachdem diefe Gemwür: ze wieder erkaltet, leget man fie zu dem Glasfchmalze, decket ben Seufbeutel wieder darüber, und bindet den Topf zu Wenn die Pflanzen eine Zeitlang fo geftanden, find fie zum Beifage fertig. Sol DE We Engelland. Kent. Gravefend. 109 Bi Sollte es aber geſchehen, wie es gemeiniglich ſich zutraͤgt, daß das Glasſchmalz feine gruͤne Farbe nicht ber ‚halten, fondern eine gelbe angenommen bätte: fo ſchuͤttet man daſſelbe, mit dem Weineffig, worin es gelegen, in einen ebenen Topf, wirft die vorerwänten Gewürze hinzu, und focher alles fo lange, bis die Pflanzen, wel: che vorher gelb. ansfahen, eine ſchoͤne gruͤne Farbe erhals ten. Man rüret dabey dann und wann in dem Geſchir⸗ ve herum, So bald das. verlangte Grüne fich wieder zeigetz welches. gemeiniglich nach einer halben Stunde, Ay doch bisweilen auch in kuͤrzerer oder laͤngerer Zeit, ge⸗ ſchiehet: hebt man das Geſchirr vom Feur, ſchuͤttet die Pflanzen, mit dem Uebrigen, in den Topf, leget den Senf beutel darüber, und verwaret alles, durch ein feſt umbun⸗ em ſemiſches Leder, a wol. Oft wird auch bey bier Yıbeit fo gehalten, daß * —— die Pflanzen in Weineſſig gereiniget, und ein anderer darauf € gegoſſer en worden, man dieſelben fogleich, mit den gedachten Gewürzen, Fochet. Dann werden fie, ob ſi fü e ‚gleich, , bey dem Hereinfchütten i in den ebernen Topf, grün geweſen, gleich ganz gelb auszuſehen anfangen, ſo bald ſie nur warm geworden. Man muß aber das Ko⸗ chen fortſetzen, bis fie ihre erſte lebhafte Farbe wieder an⸗ genommen haben. Nachher hält man es mit ihnen fo, wie vorher ſchon angemerfet ift, Sie dauren am beften, wenn fie, in einem Topfe, in einem. etwas warmen Ger mache, verwaret ftehen. Man feßet fie, im Herbfte und Winter, bey den Braten und anderen Effen auf, wie es mit den eingemachten —— oder Gurken zu geſche⸗ / ben Sg ⸗ ar. \, KL; [ J I a 1; iR — | * —n— u. E —— ——— — x — — — — TEE — — we & u BO u 2748, im Auguſt ben pffeget * ohne daß etwas weiter an ſie 4J thar würde Der Weineffig, in dem fie abgewafchen * | | als, unbrauchbar, weggegoſſen. er J Mit den Champignonen ir Ah N verfaren. Man pfluͤcket ſi ſie, weil ſie noch ganz Hein find, | ab: denn fo haften fie fih am beſten. Darauf werden | ſie ie, in einem gar ſalzen Waſſer, ungefär sehen Mi nuten, gekochet: dann wieder herausgenommen, und in eine kein? weoand zum Trocknen geleget. Hiernächft nimmt man Wein eſſig, ganzen P feffer, und Muffatenblumen, kochet dieß miteinander, und giefft gleichfalls etwas weiſſen Wein hinzu Nachdem es eine Weile gekochet, hebt man es vom Feur, und laͤſſt es erkalten Die Champignonen werden, nachdem fie trocken geworden, in ein glaͤſernes Geſchirr gethan, und nit dem Weineffige und den Ge wuͤrzen beſchuͤttet, daß ſie damit ganz bede et ſind. Ueber das Glas ſpannet man ein Stuͤck vom emiſcher und verbindet es dicht, Sof ‚find dieſe Crdfehwän me Gebrauche fertig. Die groſſen aber werden nicht einge: macht, fondern friſch gekocht. Jene fleine waren de ber Gröfle e der Fingerſpiten und beſtanden aus dem gan zen Hute, den Züßgen, den Blätter, n und allem übeigen, ji nichts ausgenommen, , Man wälht. fie nicht, SR ebe ſie e in die Salzlake zum Kochen geworfen worden, Vom vierten. Um die Mittagszeit 4 * ed ein Kawfon, von London nad) Gravefend: wo unfer Schiff ſchon, am ein und dreingſten des — angelan⸗ ee 7 —W1— ” Ay: rn AE i RR TER * — * — TEEN ET NG 5; > a he 6 | Grave⸗ _ Eigelland. Kent. Graveſend am arg —E iſt eine kleine Stadt, die in einer ange⸗ nehmen Gegend von Kent, nahe am Fluſſe Thames, lieget, — zwey und zwanzig Engliſche Meilen von London. Die Häufer find geoffenteils von Steinen erbanet, einige * ſchon alt/ und nicht beſonders anſehnlich. Die Gaſ⸗ ſen liegen nicht gerade, laufen ungleich, und find mit Feur⸗ ſteinen en gepflaſtert. In der Stadt ſtehet eine ſchoͤne Eng: uſche Kirche und Bethaus der Presbyterianer. An je⸗ ner lieſet man, in lateiniſcher Soprache folgende Aufſchrift: DiefeRiche welche durch eine Eläglichegeursbrunft,; eingeäfchert worden, hat, Georg der. andere, der mildeſte B B Sig Ju. nach der Vorſtellung des Ratbes, wieder, auf | füre zu laſſen ‚befchloffen,* Der Brand, deffen i in diefen © Sorten gedacht wird, iſt vor einigen Johren heſchehen, und ein groſſer Bezin ve der Stadt. dadurch ver: here e wordei, In dieſet ſo — als rund umher ſind viele Gärten, aus denen eine Meng e von Kuͤchengewaͤch⸗ en. faſt * nach, gondont all, wird. Und dabey faufen, die, € 23 farenden. noch vieles, . Jusbeſondere iſt der Spargel von "Gravefend berumt. Denn er wird fie den beiten, in ganz, Engelland gehalten * ——— "Die vornamſte Narung der Einwoner — dem Vertauſe von allerlen Eßwaren und gebrannten Waſſern an die Seeleute und Neifendens Ale, ‚Schiffe, die nach London hinfaren, erhalten hier Zollbe dienten. an den Bord. Und diejenigen, welche von dieſer Hanptftadt zuruͤckkom⸗ vun werden hier meiſtenteils mit — Etwaren vers TE Ba: ‚feben, Hane — sinkehälte, kagıäl — —— I, Rex muniſicentiſſimus, Senatus conſilio, inſtaurandam decreuit, | — — ſehen, ehe fie in die See ſtechen. von den Zollbedienten, nocheinmal vorihrer Abfart, ber fihtiget zu werden. gen daher gemeiniglich erſt vier oder fünf — nach der 112 17748, im Aug uſt Sie gehen deswegen auch, einigeTage vorher, von London ab: theils aber, um Die Schiffer und Reifenden gelan⸗ ; Sn BA Dune) Sn Ankunft des Schiffes, hieran 9. 0. 00004 ‚ Gravefend gegen über, ‚auf der andern Seite bee Thames, lieget die Feſtung Tilburgfort, welche die Ein fart von London bedecket. Zwifchen jener‘ Stadt und tondongehen täglich verfchiedene Fleine Jachten und Böte, | welche die Reifenden bin und: zurück faren, rg | Vom fuͤnften. Nach Mittag, um ſechs uht ‚ Mi den. wir an den Bord des Schiffes Mary Gall, wel es der Capitän Lawſon fürete, und nach — Pole, ii nördlichen Amerika, beftiminet war. a ‚Bir hr | einen guten Strich auf der Thames Berner, ‚ie — | Anker warfen. Hier Tagen wir, Bis an der go | Morgen, ungefär um drey An . da a. Ben fortfegten. Dom fechsten. Rach einigen n Stunden detangien \ wir an die Mündung der Thames. Darauf Tenften wie in den Canal, und tiefen hernach, fin ängs den Kuͤſten von Engelland, hinunter: Wir Fonnten den Strand von Kent beftändig fehen, und waren bisweilen unter dem Lavieren ihm fehr nahe, Er Beftand aus Kreitbergen, die hoch, fteit, und faft fenfrecht waren, Nach dem Augenmaaffe fehien die Höhe des Geftades, von der Fläche des Waſſers, bie I den — * bis vier ** u betragen, an wurd eini⸗ einigen KINO an Antara ‚weniger. ir konn⸗ ten ganz deutlich erkennen, daß in ihnen eben ſolche Schich⸗ ten von: Feurſteinen lagen, als ich oben vielfältig beſchrie— ben babe: ; Eine davon lief mitten, zwiſchen der Oberflä- che des Meeres, und der Erdhuͤlle, duch, fo horizontal, als wenn. fie nach einer Waſſerwage geleget wäre, Man fab fie faft längs dem ganzen Strande, der ſich damals. dem chte darſtellete. Tiefer herunter, und mir ein. weni? jes über dem Waffen, bemerkete man noch eine andere olhe Schichte. Sie war aber abgebrochen, und nicht zut zu erfennen. Auf‘ diefen Kreitbergen lagen vortreffe iche Aecker, auf denen die Sat, die meiftens aus Weizen seftand, ſchon bleich, und zur Aernde reif zu werden. an⸗ jefangen hatte, Wir konnten aber. doc), feine Garben, der ein abgemaͤhetes Getraide entdecken. Hingegen ſah ch, ſchon in der vorigen Woche, um On in is Sarden ‚von Roggen. Be Um ſechs Uhr des Abends: nie —— wir vor * an, und lieſſen da das Anker fallen, Deal iſt eine leine Stadt, oder ein Flecken der, am Strande, bey em Anfange eines Bufens, ſich befindet, den das Meer ier macht. Die Häufer ſind faſt alle von Ziegeln erbauet, nd auch mit dergleichen Steinen, theils ‚holen theils flae hen, gedecket. Der Flecken hat nur eine Witche, die nicht roß, und fo gut als ohne Turm iſt, indem nur ein klei⸗ er Aufſatz dafuͤr angebracht worden. Der Kirchhof aber ſt von ziemlichem Umfange, und rund herum mit einer lllee von Ulmen bepflanzet, in welcher man ſpatzieren kann. die Einwoner ſtehen ſich ganz gut, und naͤren ſich vors Reiſen 10. Theil. H naͤnu m * * BA... 1748, im Auguſt nämlich vom Handel. Denn da faft alle Schiffe von Sonden kommen, und durch den Canal wollen, und ſo auch die dahin beſtimmet find, hier einen Tag, oder mehr rere, zu liegen pflegen : fü verfehen fie’ fich bier gemeis niglich mit allerley friſchen Eßwaren, mit Brandwein und dergleichen Dingen. Sie muͤſſen aber alles, was ſie neh⸗ men, recht ſchwer bezalen. Denn die Leute verſtehen ſich hier gut darauf, ihre Waren theur anzubringen. Viele verdienen auch ihren Unterhalt durch das Rudern: ins dem fie die Reifenden von den Schiffen ans Land, und ſo wieder zurück füren; und ſich dafür brav bezalen laſſen. Das Fiſchen traͤgt ihnen gleichfalls ein ziemliches ein Denn die Seeleute, die hier vor Anker liegen, kaufen ib} nen die friſch gefangenen Fiſche gerne ab. Im letzten Kriege haben die meiſten vermoͤgenden Bürger Caperey getrieben, und dadurch zum Theil anſehnlich gewonnen. Der Hafen ift nicht fonderlich gut. Denn er iſt nach Süden und Oſten offen > und kann daher das Meer frey darauflosftürmen. Allein dieß thut zur Sache nichts Denn es geſchiehet meift, weil diefe Winde fehlen, daß die Schiffe fich Hier auf die Rhede legen. Die Lotſen, welche ihnen von London, oder Gravefend, zur, Beglei⸗ tung gedienet, bleiben hier zuruͤck. Wenn die Stürme aus Dften und Süden ſtark find: fo.ftoffen fie, mit aller Gewalt, auf das Staͤdtgen, weil es nach dieſen Himmels⸗ ſtrichen gar nicht verwaret iſt. Hier erhalten auch die Schiffe, welche nach London hin ſollen, ihre Lotſen. | Dom fiebenten. Am Morgen fubr ich an das sand nach Deal, und hielt mich da, bis gegen den Abend, auf. — Wenn nn era m Wenn das Gewaͤſſer vor der Stade, bey der Ebbe ſank: fo giengen die Fiſcher auf die feichteften Stellen des ‚Meeres hinab, welche mit einem feinen Sande bedecket waren; um die Meerwuͤrmer * aufjugraben, die unter demfelben ihre Loͤcher haben. Es hat ſi g der Nitter Line naͤus in der Beſchreibung ſeiner Weſtgothiſchen zeiſe, und gleichfalls in feiner Schwediſchen Fauna bezeichnet. ** Die Fifcher gebrauchten, zur Auffuchung dieſer Würmer, welche fie zum Angeln haben wollten, ‚eine kleine eiferne Gabel, von dreien Zinfen. Mit felbiger gruben fie den lofen Sand auf, in welchem diefe - | Gewürme fi fi ch verftecket hatten. Und fie fanden fie gemeiz ' niglich, in einer Tiefe von anderthalb Schuhen, Das Merkmal, woran fie vorher erfennen Fonnten, daß die Bürmer an gewiſſen Stellen angetroffen würden, waren einige Fleine Sandeinge, . Denn diefe Thierchen Friechen, bey hohem Waſſer, aus dem Sande hervor, und auf dem⸗ ſelben berum. Wenn aber die Ebbe eintritt, ziehen ſie ſich wieder in ihre Löcher Binunter, So lange fie indefien ür ber dem Sande find, laſſen fie ihren Unrat von ſich, dee aus bloffem feinen Sande beftehet, und fo ausfiebet, als wenn Fleine Würmer im Ringe da lägen, oder auf dem anderen Sande befondere ringfoͤrmige Erhoͤhungen ent⸗ ſtanden waͤren. Und dieſe eben verraten den Fiſchern den Aufenthalt der geſuchten Wuͤrmer. Die fi jie e finden, werden geſammlet, und auf den Haͤmen geſtecket um die Weiße tinge und Stockfiſche damit zu fangen, Man nannte dieſe Gewuͤtme bier Löogwormi | ISIS BRUNNEN 20 BR N * Eumbrieus; © xXxIn dem erſten Werke anf der 89 Sie fr, in dieſem unter der t279fen a 116 1748, im Auguſt Bey Deal ift Ebbe und Flut. "Das Waffer | | ſechs Stunden recht hoch, und fällt, in fechs an jeren, wie⸗ der ganz tief. Man ift daher genötiget, die Böte her⸗ aufsusieben, daß fie ficher fteben, und von den Wogen nicht zerfehlagen werden, wenn die Shut fich erhebt. Zu dem Zwecke find am Strande, über dem Orte, wodie Boͤte liegen, "eigene Winden perpendifulär hingeſetzet, | durch welche, vermittelft eines Taues, das unten an den Boͤten befeftiget ift, diefe fo hoch herauf gewunden wer: den, als man es nur verlanget, | ' N Vom achten. In der Fruͤhe, um drey Uhr, verr lieffen wir Deal, und folgten dem Steome im Canale | nach, ob gleich nicht geſchwinder, als er ſelbſt Tief. Bir | hatten auf der vechten Hand, und in einiger Ferne von uns, den Englifihen Wall, der aus bloffer Kreite beftand, ziemlich hoch, und mehrentheils ganz fteil war. Umzeben Uhr des Vormittags Famen wir Dover vorben : welches eine Hleine Stadt ift, mit einem Kaftele, auf einer Anhoͤ— her Die Küften waren, an einigen Orten, ganz gäbe. An anderen hatten fie einen allmäligen Abfall, zu einer hal⸗ ben Englifhen Meile ungefär: und darauf famen hohe Kreitberge, die nicht gerade, fondern faft mehr fhief | fanden, und jegt mit Gras überwachfen waren. Nach⸗ dem das Land eine Weile fo gedehnet abhängig ſich gezei⸗ ' get hatte: fieng es wieder an, fleil zu werden, fo daß man die bloſſe Kreite ſehen konnte . Be | Nach Mittag blies ein Füler Wind; und wir kreuze⸗ ten hin und her, zwiſchen dem Engliſchen und Franzoͤſi⸗ ſchen Walle. Bisweilen waren wir von dem letztern nicht weit y der Canal 217 weit entfernet: fo daß wir deutlich, insbeſondere mit ei⸗ ' nem Sehrohre, Häufer, Necker, und andere Öegenftände, | » warnehmen Fonnten.Hiet erinnerte ich mich desjenigen, was ich in des Cambdens Britannien gelefen hatte: dafich dieſer Gelehrte erklaͤret, wie er faſt der Meinung waͤre, daß Engelland in uralten Zeiten, mit Frankreich oder Flan⸗ dern, wo jetzt Dover und Calais liegen durch eine Erd: enge verbunden gewefen fen; und daß entweder die Fluten des Meeres, oder fonftein anderer Vorfall, diefelbe weg: geriffen habe, Sch bin auch ſelbſt ſehr geneigt, dieß zu glauben: wenn ich folgende Umſtaͤnde uͤberdenke. En⸗ gelland zeigt, gerade gegen Calais, zwiſchen Deal und Dover, eine Spike: und der gegenfeitige Wall machet gleichfalls eine aus. Berner beftehen diefe beiden Vorge⸗ birge aus einerley Erdart, naͤmlich erhabenen ſteilen Kreit: | wällen. Und endlich hat das Geftade von Kent und Ca: lais einerley Ausſehen. Denn beides ſtellet aͤnliche ge⸗ ruͤndete und langgeſtrekte Hoͤhen von Kreite dar: ſo daß jemand, der die Küften von Kent gefehen hätte, und den gegemüberliegenden der Picardie hernach nahefäme, ohne. zu wiſſe en, daß fie es wären, diefe für jene halten Fon te. An den Englifchen Ufern ſahen wir jeßt hier und da Kirchen und Dörfer, Die Aecker lagen an den Bergen. Die Bäume aber waren felten. Wir wurden auch feiner RR anfichtig, welche die Satländer umſchloſſen hätten. Gegen den Abend taumelten unzälige Meerfchweine beraũ in den Fluten herum. Um die Zeit ward auch, nach den gewoͤnlichen Gebraͤuchen zur See, eine Frau, die aus der Pfalz gebuͤrtig war, begraben. Unſer Schiff #9 ZEN hatte us | 1748, im Auguſt hatte gegen fechssig dergleichen Perfonen, Männer, Weis „ber und Kinder, am Bord, die aus Deutfchland, wegen der Meligion, wie man fagte, geflüchtet waren , und jeßt wach den Englifhen Kolonien in America wollten, um ſich dort nieder zu laffen. Das Begräbnig geſchah auf die Art. Die Leiche ward in ein Segeltuch eingehüllet, und an die Fuͤſſe ein alter Sad mit Steinfolen gebunden. Darz auf legte man fie auf ein Breit, und Tieß fie fo in das ’ Meer herunterglitfhen. Sie ſank auch, in dem Augen: blicke, zum Grunde hinab. Ben diefer Een wurden einige Lieder gefungen. Jen. Dom neunten. In der sten ließ man das Schiff, mit dem Strome, ſo lange forttreiben, als derſelbe da war. Vorher aber, da er uns entgegen lief, hat⸗ ten wir das Anker fallen laſſen. Da der Tag anbrach, ka⸗ men wir einer tandfpige von Kent vorbey, die Dunguneß ‚a hieß. Um neun Uhr ward uns der Strom zumider. Da: her anferten wir faft gerade gegen Fair Leight über. Auf dem Meere herrſchte jetzt eine folche Windftille, daß die Wellen ſich kaum bewegeten, wo fie nicht der Strom trieb, Wie Fonnten von bier den Engliſchen Strand deutlich betrachten: der an einigen Stellen hoch, und gaͤh, faſt wie eine Maur, war; an andern aber einen — men Hang hatte. Das hieſi ige fteile Geftade beftand nicht aus Kreite, fondern einer hellgrauen Erde. Wir Eonnten auch von der erften nirgends einige Merkmale entdecken. Die Franzöfiichen Küften lagen jeßt fo weit entfernet, daß wir ſie ee m zu. erkennen ver⸗ mochten, Um der Canal 119 Um zwoͤlf J des Mittags ftieg ein Fleinee Wind u ‚Daher ward das Anker wieder gelichtet. Die Se: gel wurden bengefeget: und wir firchten, durch das Lavie⸗ ven, weiter zu fommen. Bisweilen famen wir den Ufern von Engelland, in der Gegend von Fair Leight, ganz na⸗ be. Die Sehroͤhre verſicherte uns, wie die bloſſen Mugen, daß ſelbige nicht aus Kreite, fondern einem grauen feinen Gande, beftanden. Und eben dieß beftätigte auch der, Capitän Lawſon. ‚Diefer Strand war vielfältig jo feeit, daß es unmsglich gewefen feyn würde , ihn, ohne 5 ne Leiter, oder ein anderes Geraͤte, zu erſteigen. An ei⸗ nigen Stellen aber hatte er eine langgedehnte Schräge. Das obere fand ftellete, wie. in. den Provinzen Engellands, die ich Bisher gefehen. hatte, eine beftändige Abwechſelung don Bergen und Tälern vor. Doch ſchienen die erften bier mehr langgeſtreckt zu ſeyn. Man fah überall Aecker, | Wiefen, Triften und grüne Hecken, welche fie umgaben. Hier und da ftanden Kirchen: alle ‚mit niedrigen und ſpitzigen, obgleich dicken Tuͤrmen. Diefe werden des⸗ wegen fo gebauet, damit die Winde, weiche bier, von dent Meere, mit vollen Kräften blafen, fie nicht einſtuͤrzen. Das Ufer, ſo uns ferner vorkam, zeigte eben jo wenig einige Kreite. Gegen den Abend lagen wir eine Weile wieder | vor Anfer, Da aber, um neun Uhr, ein fanfter Oft: wind fich erhob, wurden bie Segel ſogleich aufgezogen, und die Fart die ganze Tracht über fortgefeßet. | Sonft fahen wir gewiſſe meerthiere auf dem Waſſer [hwimmen, * welche ic) nur obenhin ‚betrachten 5 H 4 N kaonn⸗ Die ate Figur der Kupferſtiche bildet fie ungefaͤr ab. + Konnte, Ihre Farbe fah meift violet aus. Sie ſelbſt aber muͤſſen eine Art von Meduſen ſeyn. Ich hatte keine Ge⸗ x ’ we J J — x er. 26 1748, im Auguſt 3 waren rund, und öffneten fich, wie ein Beutel, da man gleichſam vier weiſſe Ringe in der Mitte erblickte. Sie legenheit, auch nur ein einziges davon zu fangen, Der | Groͤſſe nach waren fie verfchieden: einige ganz flein, von dem Durchſchnitte eines le die — * | wol von ſechs. “ | dom sebenten. Die Reiſe ward, den dan zug üßer, fortgefeßet: da wir einen erwuͤnſchten und angeneh⸗ men Wind hatten, der das Schiff weiter trieb, ohne daß y das Meer ſonderlich Wellen warf. Um fieben Uhr des Morgens befamen wir die Inſel Wight ins Geſicht, die Portsmouth bedecket, Sowol ſie, als das Land da⸗ herum, ſchienen aus Kreite zu beſtehen: de der Er N ſchneeweiß ausſah. Indem wir weiter fegelten, und, nur in der —— | etwas. von dem Englifchen Geſtade entdeckten, fonft aber nirgends ein anderes fand, flogen verſchiedene weiſſe Schmetterlinge, über dem. Meere, um das. Schiff. | Bald folgten fie denfelben bisweilen einen Strich, bald flatterten fie vorbey. Ich konnte feinen fatgen, um zu ſehen, zu welcher Art er hingehoͤrete. Sie glichen aber | in allen den weiſſen Kolfchmetterlingen, ſowol der Gez ftatt, als der Gröffe, nach. Ich bemerkte nicht, daß ſe ſich irgend auf das Schiff niedergelaffen hätten. Wir fahen dergleichen auch ſchon geſtern. Alte verwunderten ſich, wie dieſe Zweifalter ſich ſo weit vom Strande in die See gewaget haͤtten. Um ii, RT Bunahert:. fa Fr — Unm die Mittagszeit liefen wir der Inſel Wight vor: or Ihr Boden lag an fich hoch, hatte aber doch, nach dein Strande zu, mehrentheils ‚einen merklihen Abfall, Die Erdart war Kreite. Es ward aber diefelbe nicht fo gut gehalten, als die bey Gravefend: denn fie foll härter ſeyn. Auf beiden Seiten diefes Eilandes wurden hohe ſteile Geſtade geſchen, die gleichfalls aus Kreite beſtan⸗ den. Die Felder von Wight waren durch Hecken zerthei⸗ let. Um fuͤnf Uhr des Nachmittags konnten wir in der Fer⸗ ne, ſchief vor uns, die Halbinſel Porthland erkennen. Wie erblickten auch ſonſt uͤberall, zur Rechten, die Engliſchen Ge⸗ ſtade, doch ſehr weit von uns. Daß es ziemlich ſteil war, und weiß ausſah, konnte ich wol unterſcheiden. Ob dieſe Farbe aber von der Kreite, oder einer weiſſen Stein⸗ art, oder ſonſt woher kam, vermochte ich, in dieſer Entfer⸗ wung, nicht zu beurtheilen. — Vom eilften. Wir hatten, in der ganzen vorigen Be unferen Lauf fortgefeßet: und fo Fonnten wir es ‚auch den Tag über thun. Um fechs Uhr des Morgens fahen wir Boltbead, eine Landfpiße von Engelland, Hinz ‚ter welcher Plymouth fieget. Hier und da mälzte fich ein Meerfchwein in. den Fluten herum. Um den Mittag leg: te fich der Wind faft gänzlich, fo daß unſer Schiff nicht ſonderlich weiter fortkommen konnte. Sonſt war ſelbi⸗ ges im Segeln ungemein ſtark, und wenige Schiffe duͤrf⸗ gen darinn mit ihm zu vergleichen ſeyn. Wenn der Wind einigermaflen bließ; und wir in der Abenddemmerung, oder noch etwas vorher am hellen Tage, nur den oberſten Maſt eines —— vor uns faben: fo ige wir, an dem fol H5 gene Plan 122 1748, im Auguſt genden Molgen um ſieben bis acht Uhr, gemeiniglich das⸗ ſelbe ſchon hinter uns. Schiffe, welche mit uns zugleich die Segel aufzogen, ‚blieben fo weit: zurück, daß, wenn dieß in der Frühe gefchehen war, fie fi am Abend (how | ganz aus dem Gefichte verloren hatten. Die Capitäne, die mitfuren, geftanden, daß ſie ſchwerlich jemals, ein Schiff gefehen hätten, daß fo ſchnell fegelte. Sie rech⸗ neten, daß wenn ein anderes, in einer Stunde, drey Mei⸗ len, das unfeige, in eben der Zeit, fünf zuruͤcklegte. Wir verlieffen, um den Mittag, die Küften von Engelfand, und. ſahen fie auch nicht mehr. Denn der Wind trieb uns weiter nach der Franzöfl fchen Seite hin. Wir wurden ech von dem Geſtade nichts anſichtig: denn die Entfernung war zu groß. Den ganzen Nachmittag über wirden WR Rs Seevogels gewar. Yin Vom zwölften. Wir verfolgten unferen Re ob⸗ gleich der Wind uns ziemlich zuwider war. Um eilf Uhr aber fiel er ſo ſehr, daß wir nicht ſonderlich weiterkamen. Wir ſahen jetzt gar kein Land, ſondern nur Waſſer und Himmel, Doc) zäleten wir einige Schiffe um uns her⸗ um. Es war Fein Seevogel, und auch fein Seegras zu entdecken. Eine Art von Fifchen aber, welche die En⸗ gellaͤnder Bottle-Noſe nenneten, und zu dem Delphi⸗ nengefchlechte hinzuzaͤlen find, zeigte fich bisweilen aufder Dberfläche des Waffers. Um drey Uhr nach Mittag ka— men ganze Züge von diefen Fifchen, und ſchwommen nah dem Schiffe. Einige fprungen au, aus dem MWaffer, hoch in die Luft. Sie hielten ſtark bey einander. Ihr Kopf iſt einer Ruttel aͤnlich. Und daher haben ſie auch ihren =. —— | nee Eanal ' 123 en Englifhen Namen erhalten, Die Seeleute hauen e bisweilen mit einem eg ine md u a ein, ericht daraus. ‚Der Capitän Lawſon bernhtete daß bey dem Ynfans 2, oder der Einfart des Canals, wo wie uns jet befans en, gemeiniglich entweder Sturm, oder trübes, regnig⸗ s und neblichtes Wetter angeteoffen würde. Nach Mit⸗ ig ſahen wir einen Fiſchahr über dem Waſſer fliegen. ie Seeleute behaupteten, daß wir ung, um die Zeit uns für, gerade gegen Lands⸗ End, der aͤuſſerſten töe li en Landſpitze von Engelland, befänden. Des Abends ſpaͤt fahen toir, hier und da, auf dem Vaſſer, gleichſam Zeurfunken flieſſen, insbefondere, 0 die Wellen erfehütfert wurden. Eine Sache, die uf em Meere nichts Seltenes ift. Ich habe auch ſelbſt, bey er Erzälung meiner Fart nad) Norwegen,* eine gleiche, zemerkung angefuͤret. Wir ſahen bisweilen einen ſolchen junfen % auf. den Fluten, eine ganze Minute über, hwimmen, che er verloſch. Gemeiniglich aber daurete Ir Schimmer felten über eine halbe. Die Seeleute bes chteten: daß ſie dergleichen Lichter gar oft ſaͤhen; daß ſie ichts bedeuteten; daß ſie insbeſondere bey und gleich nach inem Sturme aus Norden erſchienen; daß es bisweilen as Anſehen haͤtte, als wenn das ganze Meer voll Feur haͤre; und daß dieſe glaͤnzenden Funken ſich N an die Maften und Segel Bingen. Vom dreizebenten. Der Wind war, EN en größten ig der Naht, es, diefen zug durch, ung BEN | Im erſten Theile, auf bes raoften Seite. nn 24 1748, im Auguſt grade entgegen ſo daß wir ung nur, mit dem Lavieren forte helfen konnten. Um ſechs Uhr früh naͤherten wir uns. hf. ‚einem Sranzöfifihen Schiff, welches feine Flagge zuerſt AS - wehen ließ. Darauf ward aud) die unfrige. aufgezogen. 3 iR Und ſo fuhr ein jedes feinen Weg. Da wiraber laviere ten: kamen wir auf eben den Strich, den das andere Schiff ri nahm. Wir, erreichten es in einer. Biertelftunde, und erxfuren, daß es von Havre de Grace kaͤme, und nach Mar⸗ a! £inique beſtimmet wäre. Um fiben Uhr ſegelten wir ne⸗ i | —9— ben einander. Nach eilf aber waren wir ſeweit vor dem» IE y ſelbigen voraus, daß wir cs kaum mehr fehen konnten, ob ‘ 'E es gleich ein Segel mehr, als wir, brauchte, Um den | I! Mittag erblickten wir einen Seevogel, vom Gefchleht der I | i | Sifhahren, den die Schiffsleute Shair⸗ Water nannz ! | gen. Der Windlegte ſich nach und nah, und war Wefl- F füdweft. Bisweilen ſchwommen dergleichen Medufen, als ich vorher befprichen habe, auf dem Waffer. a ——— Bauald nach Mittag ſahen wir den Vogel fliegen, den der Ritter Linnaͤus, in feiner Schwedifchen Fauna, den le Sturmverkfündiger * nenner. Die Englifhen Naturz unlı forfeher geben ihm den Namen Petrell. Er glich einer, \ h Schwalbe, und folgte unferem Schiffe, in einiger Entz ‚h “— fernung. Abwechſelnd ſetzte er ſich auch auf das Waſſer, I N verweilte fid) darauf ein. wenig, und hob ſich dann wieder — in die Luft. Die Schiffleute erzaͤleten, daß er gemei⸗ a | 3 | | niglih vor einem nahen Sturme gefehen würde. Sie | N 12 verficherten aber auch, daß fie ihn bisweilen bey ſchoͤnem —* Wetter wargenommen haͤtten, ohne daß ein Sturm dar⸗ I ji N uf erfolgt wäre, Er flog fo weit hinter unferem Schiffe, 7 I daß N) * * Procellaria, Fau. Su. 249. Ei u 1 ee 775 daß er ſchwerlich mit einem Steinwurfe wuͤrde zu erreichen geweſen ſeyn. Der Eapitän Geeverſon glaubte, daß die⸗ fer Vogel, 1 Deswegen im ftärmifchen Wetter mehr geſehen würde, vöeil'er 078 wegen der Winde und der Wellen Toben, fü ich auf dag $ affer nicht niederlaſſen Fann. Wir ſahen ihn hernach nah verfehicdentlich. aus den Fluten auffteis gen, —— wieder auf ihnen ruhen. Er ſchien hiezu da wo es das Bafır eben durchgeſchnitten hatte, entſtan⸗ don. Es kam mir nicht anders vor, als wenn er bie wel⸗ len, auf eine‘ halbe Stunde, und länger ſich unter den Wellen Aa: Und die Schiff leute behaupteten, daß es wuͤrklich geſchaͤhe. Bisweilen ſchien es auch, als wenn er aus dem Waſſer einige Speife ſammlete. Alle drey Capitaͤne und wen Frauen, die mie, une | veifaten; verfiherten, daß i in. London die Tauben manche mal gebraucht wuͤrden, Briefe wohin zubringen. Man nimmt fie aber, zu dieſer Abſicht, von dem Orte, wo die Zuſchrift hin ſoll mit ſich. Wenn dieſe fertig iſt, wird ſi ſie an den Fuß der Taube gebunden, und ſelbige gleich losgelaſſen. Da fliegt ſie dann, ‚ohne Verzug, nah | der Heimat, in. den Taubenfchlag: two. der Brief ihr abges nommen wird. Es fonnte dich eine ferzhafte Erdich⸗ tung ſeyn. Man weiß aber, daß dieß Mittel, die Brie⸗ | fe zu befördern unterweilen angewandt worden. Einer von den Capitaͤnen fagter baß wenn es m gewehet hätte, und hernach ſtill wiirde, und dann die Wel⸗ len von einem gewiffen Striche ſich herwaͤlzeten; der Wind hernach von einem anderen zu blaſen pflegte, , der dem erfie ven, > x { Pr . (N \ nal — * z folche Flaͤchen zu wälen, die hinter unſerem Schiffe, en — — — — — — de daher nicht angenehm ſeyn, gleich davon zu trinken. Um aber das Waſſer von biefer Widrigkeit zu befreien, fter hen gemeiniglich, auf der Dede bes Schiffes, ein Pat 26 ° 1749, im Auguſt ren gerade entgegen wäre. > — oft ein⸗ 9 Fate EN ns Fe Ya: Pr en Das. Wie, welches, auf dem Schiff } zum | ; Thee, Kochen, Trinken, und ſonſt gebraucht ward, war in London aus der Thames gefchöpfer, und ftand hier, in groffen Tonnen von Eichen, verwaret, welche man zus | gefpondst hatte, um fi fie, nachdem es nötig, erſt anzubre⸗ chen. Wenn dieß Wafer zuerſt eingefülfet wird, ift es dick und truͤbe, wie das uͤbrige in der Thames. So wie es aber ſtehet, ſetzet ſich das dicke Zeug auf den Boden, | und das Wafler wird oben tein und belle, Doch da es in Tonnen ſo zugedeckt ſtehet, und daher die Luft ſelbiges nicht beſtreichen kann: ſo riecht es uͤbel genug. Es wuͤr⸗ ſehr groſſe Steinfrüge, von denen jeder beinahe eine Schwei difche Tonne in fich hält. Das Waſſer wird, aus einem | der Ochshöfde, in Eimer gezapft, und aus diefen wieder in die groffen Krüge gegoffen, big fie angefüllet find. Die: fe läfft man, entweder mit dem halben Deckel nur, oder auch ganz offen, eine gute Weile ftehen, daß die Luft frey { zum Waffer Fommen fan. Dadurch verlieret e8 den ir belen Geruch völlig wieder, den es vorher hatte, undwird ganz rein und wolfchmeckend. Wenn die Krüge ausgelee⸗ vet worden, zapfet man, aus den eichenen Gefäffen, ei? nen neuen Borrat, und füllet fie damit wieder am Dee ſtehet auch ein Par Stunden, und ift dann trinkbar. Ue⸗ APHREHPN ein Waſſer, welches davon OR viecht, daß | N) der Meerbirfen von Bıfaya 127 es in einem zugedeckten Gefaͤſſe geſtanden, darf nur, in einer Schale, auf den Tiſch, oder auſſen, unter dem freien Himmel, hingefeget worden : ſo wird.es diefe Unannehm- AUichkeit bald verlieren. » Wenn das Waffer , fo aus. dee Thames gefchöpfer, worden, lange verdeckt, und in Tons hen verſpondet fieben bleibt: ſo foll es, wenn bernach, bey dem: Anzapfen, ‚ein Licht daran gehalten wird, Feur fans en. Ein Maͤrgen! dürfte ein Zweifler ausrufen. In⸗ Affen waren doch die Capitaͤne und Frauen in dieſer Er⸗ | zälıng einig. Sa, fie meineten, „daß alles Wafler, wels ches lange verdeckt und zugefpondet gelegen, ——— > Ä genſchaft hatt, | Gegen‘ Abend kamen wir : aus dem — und in, ‚dern Meerbufen von Biſcaya. | Dom, ierzehenten. Man chat alles auf en Sir, um weiter zu kommen: ‚obgleich der Wind uns genug entgegen, ‚und dabey meift fill war: Das Ger waͤſſer, in welchem wir jetzt ſegelten, wird von den See⸗ leuten noch zu dem Meerbuſen von Biſcaya gerechnet, den die Kuͤſten von Frankreich und Spanien zuſammen bil⸗ den. Die Capitaͤne fagten, daß alle Seefarer dafür hiel⸗ ten, daß in dieſem Buſen, und gleich auſſer demſelben, die laͤngſten und breiteſten Wellen unter allen giengen. Die⸗ jenigen des Deutſchen Meeres und des Baltiſchen ſind dagegen nur. kurz und abgebrochen. Doc werden, die Wellen, welche der Dcean zwifchen Europa nnd Amerikg wirft, den Biſcayſchen gleich geſchaͤtzt. Es ſoll hier nichts ungewoͤnliches ſeyn, eine Welle zu fehen, die eine halbe Meile breit Ri und.eine DIR * die ſich dar⸗ nach — * 128 "01748, im Auguſt⸗ nach verhält. Es herrſchte jetzt eine ungeme mu de Die Schwallwogen aber dehneten fi ich in erftaunli er Länge, daß das Schiff davon gar ſtark ſchwankete. Be erblickten heute nur ein einziges anderes in der, Fer > Den ganzen Nachmittag blieben. wir faft an derſel⸗ J Stelle. Wir wurden heute ſo wenig, als in den naͤchſt vorhergehenden Tagen, einiges Sergenpes gewar. Es ſchwommen aber viele meduſen * aufdem Ba fer... Deren Befchreibung ich in. einem anderen Werke mittheilen werde, ., Wir bemerften. an. ‚einigen derfelben, A daß eine Menge Fleiner Fifche, in der Laͤnge von dreien bis vier Zollen, ſich darum verſammlet hatten, und in eins weg davon pflückten, Dieſe Seeneffeln, welche ſo zerriſſen wurden, waren der Farbe nach ſehr roth: als wenn ifie gleichſam darnach geblutet haͤtten. In denen — — — — — — — —— u — la on ee = Er aber, die wir fiengen, konnte fein Blut entdecket werden, Sie hatten die Eigenfehaft nicht‘, welche gewiſſe Geenef: feln ** bey Norwegen haben, daß fie demjenigen. groffe Schmerzen verurfachen, der fich damit wäfcher, oder! etz was davon an eine Stelle feines Leibes ſtreichet. Denn wir bildeten einem! ‚ungen Menfchen , der uns begleitete, ein, daß derjenige, fo fich damit wuͤſche⸗ unvergleichlich weiſſe Haͤnde erhielte. Er verſuchte es daher die ſeini⸗ gen, ſo wol von auſſen, als innen, aufs beſte damit ein⸗ zuſchmieren, bis die Meduſen ganz zerrieben waren. Ja, i er ließ fie auch fo eintrocknen. Und dennoch empfand er - | ver bie geringften — oder ke — Meduſae. — Seeneſſeln. a WManietter. Im erften Theile, auf der. — Seite — | | | 1, Gegen en unſer aller Vermuten. Det Menfch fältig, Als daß er ſich zu verſtellen gewuſſt ha⸗ haͤtte· Die, Eigelländer hai 9 a — * ie Wenn die Seeleute eines von —9*— Thieren frac RR welche ſi fie, jur Beröftigung ; mit auf das Schiff ge: nommen haben: fo fenten fie. die Stuͤcke Lleiſch da: von/ wenn fie no. ganz frifch find, ‚eine weile über Bord; in das falzige Meerwaſſer. Sie ſollen ſich darnach, einige Tage durch, beſſer halten, als wenn fie fo roh de: blieben wären; Man Re keine andere Art des Ein⸗ De: | a e Ei es Nach Mittag ſaben wir, zu verſchiedenen Malen, den Stuemverfindiger über dem Waſſer fiegeit, und zwar ganz nahe an deſſen Oberflaͤchen. Er war, ſeiner Bil: dung und dem Fluge nach, einer Schwalbe ſo gaͤnzlich aͤn⸗ lich, daß; jemand, der ihn nicht gekannt hätte, ihn ſchwer⸗ lich davon würde unterfchieben haben: Es flog dieſer Kir Vogel, auf allen Seite des Schiffes, ſowol Habe; al 18 ferne, herum: und ſchien er dabey niemals; fi ich auf das Wafter ; zu ſetzen. Um fieben Uhr des Abends ſahen | wir zugle ich drey dieſer Art hintereinander fliegen. Wir befanden ı uüs dennoch fehr tief in der See, und weit von allem Geftade entfernet: Wo mögen ſie ſich daher die Nacht, über aufhalten ? Ko Tegen fie Eier und brüten ib; ve‘ Jungen aus? Sollten wol die Fleinen Fiſche die vor⸗ ber die Medufe vergehreten, ‚sbre Speife fenn? — Reiſen io: Theil x NR, uſer De Renten ven Bifeaya 18 "Ace “ h vo en * er an ſeinen Haͤnden einige Pein gelitten — — — ER aa —— — ne TERN ———————— I 1748, im Auguſt RB Auſſer ihnen entdeckten wir ſonſt ein nie | ſhöbt als einen Sheerwater, der ſich auf das Waffen niederließ. Er gehörete zum Geſchlechte der Fiſchahren. Doch um den Mittag ſahen wir auch einen Zug —* ſchweinen, der bey uns vorbeykam. Dieſe ſchwimmen — laſſen, um ſie recht zu trocknen, und damit ſo lange ge⸗ faſt beſtaͤndig, in einiger Anzal, zuſammen. Per huͤpften fie hoch aus den. Fluten heraus: Dom fünfzebenten. Die ganze Nacht durch w mar der Wind ganz ftill gewefen. Einige Schwallwogen giengen zwar noch: das Waſſer aber war oben ganz eben. Wir faben hier und da einen Schaum darauf ſchwimmen: der; wie die Seeleute fagten, bey ſtillem Wetter, von felbft entfliehen, und gemeiniglich andeuten foll, daß es mehrer ve Tage durch wären dürfte, Um zwölf Uhr des Mit— tags erhob fich ein Fleiner Wind von Nordoſten. ‚Wie Tonnten daher, im Nomen Gottes, unfere. Reife weiter fortfeßen, — Das unreine Leinenzeug der Soſe und der Keifenden ward, mit dem gefalsenen Wafler, fo aus dem Meer gefchöpfet worden, gewafchen. Cs hats te aber das Zeug hernach die Ungelegenheit an fich, daß, . wenn es noch fo fange an der Sonne gehangen hatte, und fo völlig durchgetrocknet zu ſeyn ſchien, als es nur moͤg⸗ lich war, es doch wieder feucht zu werden anfieng, wenn die Luft neblig und regnigt war, Die Capitäne erzaͤle⸗ ten: daß fie dergleichen Kleider, die vom Meerwaſſer ganz ducchgezogen gewefen wären, an die Sonne hängen wartet hätten, bis ſie geglaubet, daß fie nicht trockner wer⸗ den Der Meerbuſen von Bifaya ar en koͤnnten. Sie hätten ſie daher in den Kaſten unter andere eider geleget. Da fie aber, nad einem Monate, fie wieder berausgezogen: wären fie ganz feucht gewefen, und durchaus mit einem Schimmel überzogen Es müffen alfo die Zeuge, welche im falzen Waſſer geweſen, die Eis oh Be ‚daß fie die a aus der Luft an 2 eben. ’ ee Ed Mittag fieng ber Ylordofkwind an, etwas - feärfer zu blaſen. Daher fonnten wir, mit Vergnügen, unſere Fart verfolgen, Die Wellen aber giengen noch jo niedrig, daß man mit einem Fleinen Bote, neben uns, ohne Gefar, würde haben fegeln koͤnnen. Und in den dreien verfloffenen Tagen herrſchte eine folhe Stille auf dem Meere, daß man fich hätte getrauen dürfen, darauf überall weg zu rudern. Sonſt fleichen heute den ganzen Tag die Schwallwogen von Nordweſten nach Südoften Als es daher jeßt aus Nordoſten zu wehen anfing: fo war es einangenehmes Schaufpiel, zu feben, wie auf dem Mieer sweierley Wellen berzogen, Die erften waͤlzten das Waſſer aus ſich hervor: die anderen wurden durch den Wind erreget. Und diefe leßteren Freuzten mitten ducch die erfieren, längs den Mücken, die fie machten, Die Windwellen waren noch ganz Flein: indem fie die an⸗ deren noch nicht hatten brechen, und zwingen Finnen, fi ch mit ihnen zu vereinigen. Wir furen, an einem Orte, üe ber einen Strom, oder fo genannten Current. Dieß konnten wir daran merken, daß die Wellen hier heftiger tobten, und gegeneinander ſchlugen, als ſonſt. Die Ca⸗ pitaͤne konnten aber ſeinen Lauf nicht beſtimmen. Ein 3 2 Zug den Abend ſchwamm ein Zug von Meerfchweinen neben un⸗ ferem Schiffe. Esfehien, als wenn fi f e ihre $uft davan hätz ten, 133 1748, im Argufe oo Zug von Bottelnoſen ſtrich bey unferem Schiffe vorbey /und ‚gegen den Wind an. An dieſem Nachmittage ſtarb auch wieder jemand von den Leuten aus der Pfalz, welche in A⸗ merika ihr Gluͤck zu machen hofften. Die beiche ward/ auf gewoͤnliche Art, uͤber Bord, ins Meer geworfen. IE vom ſechs zehenten Unſere Reiſe Begtäce, ein ſehr geneigter Wind. Doch giengen die Wellen noch ganz niedrig: fo daß man, ‚ohne Gefar, in einem etwas groffen Bote, auf dem Meere hätte herumfegeln koͤn⸗ nen. Unfer Schiff legte, nach der Berechnung des aus⸗— geworfenen Meßbrettgens, zehentehalb Engliſche Mei⸗ len, in einer Stunde, zuruͤck. Dann und wann ſahen wir einige Meerſchweine ſich in den Wellen tummeln. Es kam uns auch oft eine Art von Meergraſe vor, welches ei⸗ nem Gewirre von zuſammengebundenen Zwiebeln aͤnlich zu ſeyn ſchien. Dieſe Klumpen waren ungefaͤr von der | Groͤſſe einer geballeten Fauſt, und weiß von Farbe. Es konnte unmoͤglich etwas davon erhaſchet werden: ſowol wegen der ſchnellen Fart des Schiffes, als weil es, mit dem Waſſe fer, zugleich das aufſtoſſende Seegras weit wegwarf. Die Luft war fehr Falt, daß wir gar wol noͤtig hatten, Handſchuhe anzuziehen: und dabey fo feucht, daß wenn man eine Weile, aufder Decke des Schiffes ’ fi ch aufge⸗ halten hatte, die Hände wie naß zu werden anfiengen. Der Ort, wo wir ung jeßt befanden, ward, um den Mit⸗ tag, zwiſchen dem fieben und viersigften und achte und viersigften Grade der Breite beftimmt. Gegen | Das Meer oil en Europa und Amerifa 133 sen, daffelbe undfein Segeln zu betrachten. ‚Dieb war jeßt ungemein fehnell. Sie aber übertrafen es dennoch. Denn ſie eilten demſelben vorbey, und kamen uns ganz aus dem Geſichte. — Zeit — — u in a Re Ä ne einen. no evogel — Ben. "Die ern be mit ie Öerfe u I fuſſem Waſſer unterhalten. Denn.das gefalzene war ih⸗ nen nicht dienlich. Zerſchnittene Kolblätter. affen fie feht gern. Ich verfuchte daher, auf eben die Art, die. Huͤl⸗ fen von frifchen Bonen Hein zu machen, und ihnen vor: zuwerfen. Gie wollten.aber nichts | davon. genieffen, fo hungrig fie auch waren. Die Schafe. und Gaͤnſe lieſſen gleichfalls dieſe Huͤlſen liegen. . Die Huͤner aber verzehre⸗ ten fi er nachdem, Bei in Eleine Stüde. zerſchnitten waren · io Won ſiebenzehenten. "Die Reiſe befoͤrderte ein erwuͤnſchter Wind. Um halbacht des Morgens zeigte ſich ein ganzer Schwarm von Purpoiſen, nahe bey unſerem Shift. ‚Sie hielten fich befonders gleich vor demfelben, eine gute Stunde über, auf Es ſchien recht, als. wenn. es fie belu⸗ ftigte, das. Schäumen der durchſchnittenen Wellen zu fehen und zu hoͤren. Wenn einer von ihnen etwa zuruͤckgeblie⸗ ben war: that er ſehr eilfertig, um wieder vor den Schiffer ſchnabel zu kommen, - Diefe Fiſche ziehen allezeit in groſ⸗ feHaufen zufammen Um zeben Uhr bemerkten wir einen | S.andvogel. Sein Geflecht aber war nicht zu beſtim⸗ men. Wir mutmaſſeten, er muͤßte ſich vielleicht verflo⸗ * anben und von Irrland her ſeyn. Eine Weile darz 33 auf, D 5 ’ x 134° 1748, im Auguflo auf naͤherten fih uns ſechs Seevögel, bie gänzlich wie Fiſchahren ausfahen, wenn fie fich auf das Waffer nie: derlieſſen. Das Schiff ſtrich jetzt achtehalb bis acht voͤl⸗ lige Meilen, in einer Stunde, fort. Wir befanden uns bey dem fieben und viersigften Grade der Breite. Wir hatten nun, drey Tage nacheinander, einerlep ind gehabt, der auch ziemlich gewehet hatte. Den⸗ noch giengen die Wellen noch niedrig. Eine Sache, die ſonſt auf dieſem Meere ſehr ungewoͤnlich ſeyn ſoll. Die Capitaͤne meineten: dieß waͤre gemeiniglich ein Zeichen, das der Wind, der dann bliefe, lange dauren würde: hingegen pflegte derjenige nicht lange anzuhalten, der gleich an dem erften Tage, wenn er auftiege Di —— fürchtertich auftuͤrmete. — Das vorhergedachte, in Buͤndeln flieſſende, und den Zwiebeln aͤnliche, Seegras ward gleichfalls heute geſe⸗ ben. Am Abend erfhienen häufige Sunken auf dem Ge waͤſſer. Und der Schaum, der ſowol vor dem Schiffe, durch deffen Fart, als Tonft durch das Braufen der Wels len entftand, war ganz leuchtend. Doch ‚hatte er den Schimmer der Funken nicht, fondern den etwa ein ver⸗ | — Holz im Finſtern zeigt. SAT 7 Vom acht zehenten. Der Wind war uns te heute gar guͤnſtig. Um neun Uhr des Morgens erfchies nen viele hundert Purpoiſen. Das Schiff war vonibnen ganz umzingelt. Gie folgten demfelben eine gute Weife,und ſchienen fich darüber zu verwundern. Ihre Fänge hielt vier bis acht Schuhe. Unter dem Bauche waren fie weiß und ihr Maul glich dem Schnabel einer Gans, Es war | ein Das Meer zwiſchen Europa und Amerifa 135 ‚ein rechtes Vergnügen zu feben; wie fie ſich in die Luft ſchwungen, und oft Sprünge von vier Schuhen in die Hoͤhe, und von vier bis acht in die Laͤnge thaten. Bis: weilen huͤpften zwenzugleich heraus, und zeigten ſich wie ein Par Haſen in der Breite. Bisweilen fielen ſie, ſo wie ſie einen Sprung gewaget hatten, ruͤcklings wieder ins Waſſer, daß der Bauch heraufſtand. Nach Mittag Tan ‚ein Beiner Vogel, der wie eine Spiegelmeife* aus: weiter zu erhaſchen wars: Gegen ben Abend ke ſich ein Seevogel blicken, den die Schiffsleute einen Sherwater nannten. Er kam mit einem dunkelgrauen Fiſchahr ziem⸗ Lich überein, und ſatzte ſich auf das Waſſer, als wenn er h Fiſche gefuchet Hätte. Hier und da floß ein Seegras, welches Klumoen vom Moofie glich. KR on. 2m neunsebenten. Die Fark gieng, bey dem anhaltenden gutem Winde, erwünfcht von ſtatten. Das Schiff legte in einer Stunde acht Englifche Meilen zuruͤck. Wir ſahen feinen Vogel, und auch fein Seegras, Um vier Uhr des Nachmittags aber thaten verfihiedene groſſe Fiſche, in einiger Entfernung von uns, hohe Spruͤnge in die Luft. Einige hielten fie für Purpoiſen, andere nannten fie Albicols, und fagten, daß fie gut zu eſſen waͤren. Die Luft war ſonſt heute ziemlich Fül, daß wir- wol Handfhuhe und warme: Kleider nötig hatten. Am Abend ward wieder eine von den Pfaͤlziſchen Frauensper⸗ ſonen ins Meer gefenfet, die heute geftorben war. Ein a Seevo⸗ # Talgore. — Parus maior. Linn, Fau. Su, 238. % ah, und ſetzte ſich vorne auf das Schiff. Da man ihn aber fangen wolte, flog er hinter die Segel, daß er nicht ' 136° 71748, im Auguſt dan Seevogel, der faſt wie ein Fiſchahr ausſah, zog — J Die Eapitäne hielten den Rauch von den Stein⸗ kolen in London für ihr Tafelzeug ſehr ſchaͤdlich indem er daſſelbe brůchig, und gleichſam faulend machte, Andere beſtritten dieſe Klage, —— Meine Schiffsgeſellſchaft war darin einig, daß der Maderaſect viel angenehmer ſchmeckte, wenn er einige Zeit guf der See gefüret waͤrde "Daher follen auch die Handelsleute und Weinfenner in Sonden ihn auf die Schiffe mitgeben, die nach Amerifa gehen, und darauf | Bin, und wieder zurück bringen faffen, "Die Fracht die Ib! dafuͤr gezalet wird, er: verſchoͤnerte Geſchmack u des Seesen. Er foll auch die Befondere Eigenfhjaft Bar Er ben, daß, weni er faur geworden, und hernach fo geſehet J wird, daß die Sonne ihn beſcheinen fanıı, er alle feine \ | u Herbhigkeit verfieret, und eben den angenehmen Geſchmack | Wieder erhält, deu er vorher battle: 2: ade un 9 = Ey “ ß a 9 m 9 Dom zwanzigſten. Der Wind war ſich noch im⸗ J. en Um vier uthe nach Mittag unyaßeineim- | f | geheure Menge von Purpoifen unfer Schiff. Sie hiel⸗ | “ N ten ſich doc) aber meift bey dem Vordertheile deſſelben auf, # fh; 0 Prieen und Büpften hoch in bie’Xuft, wie ich fchon Anger 4 II merket habe, Bey diefen Springen fehnauften fie oft 4 4 recht ſtark: als wenn e8 fie nicht wenig angegriffen hätte, R N [N \ daſſelbe zu unternehmen. Sie begleiteten das Schiff un⸗ J gefaͤr drey Viertelſtunden, ehe fie es verlieſſen. I. | 2 i Für den Drt, den wir damals erreichet hatten, wurden MR vier und vierzig Grade, und dreizig Minuten der Breite, A | ——— dei und Ei ' \ * 6 Dis Meerzwiſch en Europa und Amerifa 137 Pr ſieben und zwanzig Grade der weſtlichen Laͤnge von London gerechnet. Der Sturmverkuůndiger flog hier und da über dem Waſſer, kam aber unſerem Schiffe nicht nahe, Meergras ſahen wir heute uͤberall nicht. Von Fiſchen lieſſen ſich feine blicken, als die ſchon oft erwaͤne⸗ ten Purpoiſen. DasSchiffvolk verſuchte es, ſie mit Wurf⸗ pfeiten zu bauen, indem fie vor dem Stamme herſchwam⸗ nen, Allein es war nicht möglich, ſie zu treffen. "Denn ” an Fonnte kaum auf fie: zielen, da fie ſchon einen ganzen Strich wegtvaten, Sonft ſtimmten die Seeleute darin beein: daß zwiſchen Europa und den Ajoriſchen Inſeln, (che fie die Weſtinſeln nannten, ‚Felten e ‚oder nie andere Fiſche gefehen würden, als die Purpoifen. Daher ftelfen fie es auch nicht einmal darauf an,- einen Fang zu thun. & bald ſie aber b ben den Morifchen Inſeln vorbengefommen find, finden fie eine groff © Menge | von Fiſchen md’ bar won allerleh, Arten Eben, fo ſoll es auf det 59 Seite dieſer Eitande Sefhafen. fen, nicht aber auf der nördtichen. = — ——— nn vom ein * —— "Bir ea zes vortrefflichen Windes noch ferner: Die Capitäneund andere Seeleute fagten, daß fie das Meer, in ‚allen den Gegenden, duch welche wir. gekommen waren, nie fo ſtille gefeben haͤtten, als. jetzt. Und noch weniger hätten. ‚fie einen fo langwierigen Oftwind gehabt. Denn es foll, zwiſchen Europa und den Azoriſchen Inſeln, etwas gar feltenes ſeyn, denfelben über ein. Dar Tage: zu befißen, Es koͤmmt vielmehr der Wind i in dieſem Mleerftriche gemeiniglich aus Welten, So bald man aber die Abend: | SH feite auſſen vor. ihnen viele gefärliche Felſen in der See ver⸗ 38 1 m17487 im Anguf RR. '' feite der. Azorifihen Inſeln erreichet hat: — um dieſe Jahreszeit, eine Abwechſelung der Winde anzu⸗ treffen; und die aus Weſten erhalten ſich nicht ſo lange. Daher geſchiehet es, daß ob man gleich, in der That, nun 3 den dritten Theil des Weges zurückgeleget hat, wenn man gegen die Azoriſchen Eilande, oder ihnen, vorbeikoͤmmt, doch die Seeleute technen.,. daß ſi fie. die halbe Reife ſchon vollbracht haben. ‚Denn, -fie dürfen hernach nicht fo febe die wibrigen Winde, bef: ischten. Sonft wägt es fich ſel⸗ ten zu, daß jemand dieſe Inſeln, auf. der Reiſe nach, oder, vonlimevica,zu feben bekoͤmmt: woferne: nichtStürme, oder, andere, Vorfälle, es. verurſachen. Denn es liegen —— welche die Seefarenden zu vermeiden ſuchen · Um den Mittag, maſſen die Capitaͤne die Hoͤhe der Eon. = und beſtimmten darnach die Breite des Orts 4 wo wir uns damals befanden, zu drey und vierzig. Gra⸗ den, und vier und zwanzig. Minuten. Die wefklihe Entfernung von Kondon aber ward auf dreizig Gra⸗ de und einen halben geſchaͤtzet. Den ganzen Tag über fahen wir weder Vögel, noch Fiſche, noch einiges Sees gras. Das Wafler hatte Feine andere Farbe, als wir die ganze Reife über bemerfer hatten, Es belehrten uns aud die Schiffleute , die von Engelland nad Penfylva: nien vielmals gefaren waren, daß das Meer dazwiſchen aberall gleich ausfähe: ausgenommen in der Nähe von Amerifa, wo es die Tiefe nicht: mehr hätte, und viele Sandbaͤnke lägen. Denn da foll fih die Farbe etwas ‘ändern, Das Schiff u —* Engliſche ‚Meilen, in einer Stunde, 3 u Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 139 Zu den Leuchten, die man brauchte, war Fein Glas genommen worden: weil dieß gar leicht hätte zerbrochen werden koͤnnen. ‚Einige beſtanden aus duͤnnem Hornex | en doch leicht Schaden nahm, wenn die Flamme zu nabe dran kam: und andere hatten Nauten aus Marien: — Dieſe hielte man für die beſten. Denn theils waren ſie uͤberaus hell, wie das ſchoͤnſte Glas: theils konn⸗ ten fie vom Lichte keinen ſonderlichen Schaden nehmen: und cheils waren ſie der — — zu werden, * | — unterworfen. Vom zwey und — Wir aa noch eben den erwuͤnſchten Wind. Um die Mittagszeit vers fiherten die Capitäne, daß wir i in vier und zwanzig Stun? den einen Südweft haben wuͤrden. Ich fragte, woher fie dieß wüßten? und ich erhielt zur Antwort: weil die Wolfen, welche in Suͤdweſten gefehen würden, die Spitz ze nach Nordoſten kehrten, und alſo aus jener Himmels⸗ gegend aufſteigen müßten. Nach Mittag fahen wir eis - nen Seevogel in der Ferne fliegen. Und gegen Abend wareine andere da, der einer Meerfchwalbe * glich, doch eine etwas dunffere Farbe hatte: Er flog in einiger Weite som Schiffe. Fiſche ſahen wir nicht, und auch kein See⸗ gras. Man rechnete, daß wir jetzt — nach Phi⸗ Aabeiei waͤren. ih Vom drey und erde Wenn * Sterne * Schimmer blicken laſſen konnten: fo waren bie Mächte fo gar dunkel — * Insbeſondere machte Jupi⸗ ter, *Tarna. — Sterna re&tricibus extimis maximis dimidiatee albis nigrisque. Linn. Fau. Su. 127. * go. 48, im Auguſt ſelben oft ſo hell, als es der Mond nur thun kann, we Uhr, acht Engliſche Meilen, in einer Stunde, zuruͤcklegte. Um den Mittag ward die Sonnenhoͤhe genommen, ) und daraus gefchloffen, daß die Breite unferes Örtes zwey und vierzig Örade, und drey und funfjig Minuten betruͤ⸗ 9... Des Morgens erblickte bereits. einge und, der andere einen fliegenden giſch. Und um halb vier, nach Mittag ſab ich fie gleichfalfs zum erſten Male: da vier oderfünf zugleich , aus dem Meere, vor, dem Schiffsſchnabel her⸗ aufflogen,. hernach nahe an der Oberfläche beffelben ſchwe⸗ beten, und ſich endlich wieder in die Fluten niederlieffen. Die, Weite ihres Fluges war uugefür yon einem Stein⸗ wurſe md ſchnell genug. Dann und wann ſahen wit einen Geevogel,,in der. Ferne fliegen, Sie waren aber allein, und nicht in Geſellſchaft von mehreren. Sie ſchie⸗ nen eine Öattung von Fiſchahren, mit langen und ſchma— len Fittigen, zu ſeyn. Doch, weiter gegen den Abend, zo gewrißgsr, dren BIS eier, zuſammen SOEBEN, zur ) ang vom vier und zwanzigſten. Wir ſetzten, in der vorigen Nacht, unfere Reife, mit einem ziemlichen ſtarken Suͤdſuͤdweſtwinde, fort. Nachher aber legte er fich , und ward ung fo zuwider, daß wir kaum aus der Stelle famen, An dieſem Vormittage fingen wir an, - ‚gine Menge Seegras klumpenweiſe auf dem Wafler flies: je ah ſen fen zu ſehen. Die Engelländer nannten es Bolf- Weed, und fagten, es Fame von dem Spanifchen Meerbufen bey . Fleridas Von anderen: wird es Sargaso genannt, Um | den Mittag fand man, aus der Sonnenhöhe, daß wir jet unter zwey und vierzig Graden, und fieben und zwan⸗ zig Minuten dev. Breite ſeyn müßten, Die weltliche. äns gevon London ‚aber feßte man zwifchen dern acht und dreis zigſten und neun und dreizigſten Grades Um ſechs Uhr des Abends ſahen wir ein Schiff weit. vor uns, ‚welches feinen anf gegen uns gerichtet hatte. Doch veränderte es denſelben ploͤtzlich; nachdem deſſen Beſatzung das un⸗ ſrige gewar zu werden ſchien: Kg Zweifel, weil ſie uns für RER: hielten, _ Men verkindigte ung einen Heinen Ztrurm, und zwar daher, daß die oberſten Wolken in Striemen zer⸗ theilet waͤren, als wenn man Wolle oder Linnengarn aus⸗ gekemmet hätte, und daben fehr dünne ausfähen. Denn dieß füllte allezeit einen bevorftehbenden Sturm bedeu⸗ ten. Die Striemen liefen von Nordweſten, und Suͤd⸗ oſten, wie der Wind damals ſelbſt ſtrich. Er hatte ſaſt den ganzen Tag aus Nordweſten gewehet: da er gegen den Abend auf einmal abbrach, und ſi ch legte. Dieß hielten die Seeleute fuͤr ein Anzeichen, daß er des näheften | Tages aus einer andern Himmelsgegend blaſen wuͤrde: weil eine Windſtille gerne dieſe —————— hervor⸗ braͤchte. Vom fuͤnf und en Sn kit — Nacht war es fo ruhig auf dem Meere, daß wir faft ftilfe liegen mußten. Um vier Uhr des Morgens aber erhob ſich of en Europa: und Amerika 141 ‘ e2 27a im Auguſt n ſich ein Weſtwind, der allmaͤlig immer ſtaͤrker warb, und uns endlich noͤtigte, das Schiff nordweſtlich gehen zu laffen. Der Wind wehete hernach noch. heftiger: und | die Wellen giengen anfehnlich hoch, Es hatten verfchies dene von den Pfätzifchen Frauen und Kindern, die mie uns reifeteh, um die Mittagszeit, ſich auf das Verdeck des Schiffes geleget, um ein wenig zu fchlafen. In demfelz ben ftürzte eine Welle von einer Seite herein, und zu der andern wieder hinaus, uber das ganze Verdeck weg. Hier: über entftand ein greßlicher Lärm von Weibern und Kin: dern: indem fie insgefammt fo naß geworden waren, als wenn man fie aus den Meere gezogen hätte, ER Die Englifchen Seeleute brauchen lange nicht fo viel Toback als unfere Schwediſchen. Wenige von ihnen ſchmauchen: und viele haben die Pfeife faft nie im Mun— de gehabt. Verfchiedene von den Capitänen, welche die ganze Zeit ihres Lebens über auf der See zugebracht hatten, genofengarnicht Toback. Und überhaupt hatten die See leute, die ihn etiva brauchten, ihn mehr zum Kauen + Vom fechs und zwanzigſten. Der Wind war uns entgegen: fo daß wir uns nur durch das Sanieren forthelfen Fonnten. Des Morgens fahen wir einen groß fen Tafchenkrebs von vorher Farbe, auf dem Waffer flieffen. Sonft aber kamen heute weder Voͤgel, noch Fir ſche, noch einiges Seegras vor ne Sowol in der Frühe, als des Abends, gleich nach dem Untergange der Sonnen, ließ der apitän mehrere Eimer mit Wafler, von demjenigen, welches aus dem Schiffe gepumpet ward, über dns ganze Verdeck gieflen, | Ä und Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 143 ind felbiges damit wol waſchen und abſpuͤlen. Dieß ger ſchah mun, theils damit es rein und fauber ‚wäre, theils am die Bretter feucht zu halten, Die Hiße der Sons ne trocknete fie am Tage fo aus/ daß das Verdeck hernach zu lecken wuͤrde angefangen haben, wenn es nicht beſtaͤn⸗ dig angefeuchtet worden waͤre. Denn die Dielen haͤtten von der anhaltenden Dürre fi ſich zuſammenziehen, und groſſe Ritzen bekommen muͤſſen. Und da haͤtte das Waſſer entweder, durch dieſe, ſich niedergezogen, und die Sachen naß gemacht, die unter dem Verdecke ſich befanden: oder es wuͤrde in ihnen ſtehen geblieben ſeyn, und eine Faͤul⸗ niß, durch ſich, und andere Unreinigkeit, die ſich darin ge— ſetzet, ‚hervorgebracht haben. Allen diefen Ungelegenhei— ten kam man durch jenes taͤgliche Anfeuchten zuvor. Die Gehaͤuſe der Rollen auf dieſem Schiffe was ven von Ulmen gemacht. Die Scheibe ſelbſt beſtand ans dem Holze des Lebens, welches Aus Oſtindien ge: bracht werden foll: Dief ift fee hart, und quille bey dem Regen und der Näffe nicht, Srgenfähhtiähr die be) den Rollen gar nötig find. Die Achfen, um welche fie liefen, waren entweder von en oder auch von —* Wood. RN Vom fieben und — Urn sier Uhr des Bormittaos erhielten wir wieder einen vortrefflichen Wind: fo daß die Reife abermals mit groffer Geſchwindigkeit fortgefeßer werden Fonntes In der Frühe fahen wir ei- ne Schildkröte, welche beinahe eine Elle lang war, auf dem Wafler, in einiger Weite vom Schiffe, ſchwimmen, ohne fich durch felbiges flören vi laſſen. Es floffen auch hin 4144 Nee 4 4 bin und wieder Haufen von Seegras. 9 giengen die Wellen noch ganz niedrig, daß jemand leicht ‚mit einem etwas groffen Bote hätte herumfaren koͤnnen. Nachdem aber der Sůdoſt zu⸗ blaſen anfing, wurden fie ? allmaͤlig immer groͤſſer: und am Abend bey dem Unter⸗ gange der Sonne entſtand ein ſtarker Sturm aus Nord: often, der ungefär bis Mitternacht anbielt: Die Eapi: i täne erwäneten, daß auf dem Atlantifchen Ocean vor: Nämlich der Weſtwind herrſchte, und ) der aus Oſten nicht um den dritten Theil dei Zeit fo lange anhieltes Daher gehet die Reife von Amerika nach Europa viel geſchwin⸗ der, als von hier dahin. Des Winters ſind die Winde beides ſtaͤrker und anhaltender, als im Sommer, und die Wellen gehen weit hoͤher. Denn in den warmen Mona⸗ ten a einerley Wind nicht lange, fondern wechfelt oft Ein Sturm erhält fi ch nicht uͤber einen halben od Ka Tag, und die Wellen legen ſich bald darnach. Es geſchiehet auch meiſtentheils, daß wenn es in einer Ge⸗ gend ſtuͤrmiſch iſt: einige Meilen weiter wenig davon ver: fpüret wirds. Im Winter aber erſtrecket 1 der Fu meiſt über die ganze Se A Vom acht und zwanzigſten. Der Wind Hüte | unferer Reife ziemlich. Wir fahen verfchiedentlich flie⸗ gende Fiſche, welche, gleich vor unferem Schiffe in die Höhe fliegen, ein wenig über dem Waffer fortflogen, und dann wieder in felbiges niederſtuͤrzten. Gemeiniglich ſtri⸗ chen fie dem Winde entgegen, und nicht höher, als un: gefär eine Elfe über der Oberfläche des Waffers. Die vorgedachten Seevögel, mit langen, ſchmalen Flügeln, waren Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 145 waren ebenfalls dann und wann zu erblicken. Und hin und wieder ſchwamm auch einiges Seegras.“ Für den Ort, den wir damals erreichet hatten, wurden vierzig Gira: de und fünfzig Minuten der Breite, und vier und vierzig der wefklichen Länge von London gezälet. Am Rad: mittage fielen die Wellen wiederum fo febr, daß man fich, in einem Bote, aufdas Meer würde haben wagen koͤnnen. Gegen den Abend ſahen wir den Fiſch zum erſten Male, den die Engelländer Dolpbin”* heiffen : und es famen ihrer zugleich mehrere zum Vorſchein, ſowol hin⸗ ter dem Schiffe, als vor demfelben. Sie fahen unver: gleichlih fehön aus, fo lange fie fich in der Oberfläche des Waffers herumwaͤlzeten. _ Denn ihre hohe blaue Far: be verfihwand meift, wenn fie aus den Fluten ſich erho: ben. Bisweilen hüpften fie, inder Höhe eines Klafters, perpendifulär in die Luft. Die Seeleute warfen einen An: gel aus, auf den fie ein wenig Eingeweide von einem Hubne geftecfet hatten, und waren glücklich genug, einen die: fer Delphine zu fangen, . Wir verzehrten ihn bald, zur Abendmalzeit. Er hatte einige kleine Fiſche in ſich. Sie waren aber ſchon ſo weit verdauet, daß man ihr Geſchlecht nicht erforſchen konnte, da ſie ihre Geſtalt ſchon meiſt verloren hatten. Er muß einige Zeit vorher, bey einem anderen Schiffe, gehauen — je, Denn wir fan: den —3* Colf- weed. > *x Der Herr Aetedins nennet in — Gener — em: anf der 15ten Seite, Coryphaena, ee bifurca, und ande re Naturforjcher hippurus. Reifen 10. Teil, K 146 ji aa, im Auguſt den auf dem Ruͤcken eine ie; groffe Schramme, die Io | er du wieder zugeheilet war. Vom neun nnd zwanzigſten. Der Wind fand | unsjegtfaftvöllig entgegen. Die eben gedachten Meer> fhwalben lieſſen fi, den ganzen Tag, nahe an der Dr berfläche des Waſſers, ſehen. Wir bemerften aber nie, daß fie ſich darauf niedergelaffen hätten. Es zeigten fich viele . dieſer Seevögel. So kam uns au) eine Menge vonflies genden Sifchen vor, die überall aus dem Waffer fi ſich emporſchwungen, und eine Weile in der freien Luft er⸗ hielten, ehe ſie wieder in die Fluten ſtuͤrzten. Oft flo⸗ gen, auf einmal, wol ihrer hundert, nebeneinander aus dem Waſſer. Diefe folgten bald demfelben Striche: bald, doch felten, nahmen fie einen verfchiedenen. Alle, die ich bisher geſehen, hatten ihren Flug entweder gerade, oder auch wenigſtens ſchief gegen den Wind genommen. Ich bin keines gewar geworden, der mit demſelben ge⸗ flogen, oder ihm gefolget waͤre. Die Striche, die ſi ie zu⸗ ruͤcklegen, ſind bald groͤſſer, bald kleiner. Die groͤßten, die ich geſehen habe, mochten einem guten Muffetenfchuss | fe gleichen. Sie ſchwungen fich nicht hoch, fondern blieben meift bey der Oberfläche des Meeres. Selten ‚erhoben | fie fich mehr, als eine Elle, über diefe. Daher gefchieher es oft, daß fie, auf ihrem Fluge, an Wellen ſtoſſen, die ih⸗ nen entgegen brauſen, und davon verſchlungen werden. Bisweilen kommen fie gleich, nachdem fie ſich in das Waſſer geſtuͤrzet, wieder hervor, und fliegen noch etwas weiter weg. Die Schiffleute erzaͤleten, daß die Delphi— nen ihnen nachjageten, und fie aus dem Waſſer bervorz trieben: Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 147 trieben: indem dieſe fliegenden Fiſche deren vornaͤmſte Speife wären, Wir fahen es auch heute noch ganz eiz. gentlich, daß die Delphine fte verfolgeten, und da ſelbige, aus den Fluten, ihnen entflogen, denſelben nach, hoch in die Luft ſprungen. Ihr Beſtreben aber war vergeb⸗ lich, und ſie taumelten gleich wieder in das Waſſer hin⸗ ab. Der Flug von jenen hatte mit der Eitrinelle* ihrem viel gemein. Wir ſahen auch heute Meerſchwalben genug: Ob ſie aber den fliegenden Fiſchen nachjageten, konnten wir, ſo ſehr wir auch darauf acht gaben, nicht entdecken, Amt Ahend flogen, hier und da einige Sturmverfündiger , oft waren ihe auch mehrere in Gefellfehaft Vom dreizigſten. Da uns der Wind zuwider blies, mußten wir nur durchs Lavieren weiter zu kommen ſuchen. Am Vormittage folgte ein ganzer Schwarm von Sturmverkuͤndigern dem Schiffe hinten nach, ungefaͤr in der Weite eines Mufferenfchuffes: Sie flogen meift über dem Waſſer: doch feßten fie fich bisweilen darauf nieder, Es ſcheinet, daß diefe Stellen recht für fie ſeyn: indem da, wo das Schiff eben durchgefaten, das Waffer am flaͤcheſten iſt. Dennfaft überall, wo die Wellen ſich frey bewegen, würden fie kaum ein Pläggen zum Ausruhen für ſich finden. Bisweilen flogen fie nicht über zwey Klaf⸗ ter von dem Schiffe, Der Capitaͤn Lawſon ſagte, daß fie demfelben deswegen fo nachzoͤgen, um allerley, fo etwa herausgeſchmiſſen würde, aufzupfluͤcken. Wir ſchuͤttel⸗ ten einiges Haͤckerling über Bord; Sogleich ſammleten Den. fie Bröning. — Fringilla teätieibus nigtteantibüs, extimis duas bus latere interiore alba acumigata macula, Linn, Fau- Su. 775 — 148 1748, im Auguft BEN - ber gleich auf dem Waſſer ruheten, hielten fie doch ber ftändig ihre Flügel ausgefpannt. Diefer Schwarm, der oft dreizig bis vierzig Vögel ftarf war, folgte uns, den ganzen Tag, bis fpät in die Nacht. Am Tage börete man feinen Laut von ihnen. In der Nacht aber fehrien fie bisweilen. Sie flogen meift ganz nahe an der Ober: fläche des Meeres, und felten höher. Wir bemerften ‚deutlich, daß fie die Dinge, welche vom Schiffe herab⸗ gefallen waren, aufpfluͤckten. Und wenn ſie dergleichen erſahen, ſammleten fie ſich daherum in groſſer Menge, Wir wurden nie gewar, daß ſie ſich auf das Waſſer ge⸗ leget haͤtten, um zu ſchwimmen: ſondern fie ſtanden nur darauf, und zwar allezeit mit ausgebreiteteten und flat⸗ ternden Fittigen. —— Geſtern Abend erſchienen, in den dicken Wolken, | die damals den Himmel bedeckten, bisweilen gar ſtarke Blitze. Dennoch hoͤreten wir es im geringſten nicht don- nern. Sch fragte die Capitäne, was dieß zu bebeuten haͤt⸗ te. Sie antworteten: es bedeute zu dieſer Zeit des Jah⸗ res gar nichts, ſondern ſey nur ein Anzeichen, daß die Luft ſehr erhitzet waͤre. Allein wenn die Seeleute im Winter einige Blitze ſchieſſen ſehen: ſo eilen ſie uͤberaus, die Se— gel einzuziehen. Denn fie find verſichert, daß fie, wenige Stunden darnach, einen fehrecklichen Sturm haben were. den. Eben fo halten fie es, in diefen Gewaͤſſer, wenn, in derfelben Sahreszeit, eine Wolfe aus Nordweſten auf⸗ ſteiget. Denn die Erfarung verkuͤndiget ihnen auch dann einen gewiſſen Sturm. —9 ——— ee irn, fie fich haͤufig dahin, und feßten fi darauf. fe Rd Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 149 um den Mittag ſahen wir ein Stid Holz auf dent Kaffe ſchwimmen, welches mit Entenmuſcheln * ganz befeger war, Wir furen auch damals über einen Strom im Meere : welches wir an dem befonideren Geräufche und Schwappeln der Wellen hören und fehen fonnten. Wer der Seegras, noch Fifche, famen uns heute vor. Ein Dan Meerfchwalben zeigten fih no, A — dom einunddreizigften. Wir ER uns auch Beute nur durch das Lavieren ferthelfen. Die Sturmverkuͤn⸗ diger fhwermeten, wie Mücken, hinter unfer Schiff ber, fo wie fie es geftern thaten. Den Seeleuten aber war ihr ve Geſellſchaft nicht angenehm. Sie belegten fie vielmehr‘; iR mit has Scheltnamen von Hexen. —— Die Meerſchwalben, deren ſchon vorher oft —— worden lieſſen ſich hin und wieder blicken, Wir fahen. * keine Fiſche, und auch kein Seegras, Man hielt für, daß wir ungefaͤr unter dem ein und vierzigſten da| Es der Breite ‚und dem: fü eben. und vierzigften | der. ange weſtlich von London, uns befaͤnden. Ehegeſtern ward eines von den Schweinen, * a wir mit uns genommen haften, wild, Die Urſache weiß ich nicht. Es fieng aber ploͤtzlich an, in einem weg, indie Ründe zu laufen, Wenn man verfüchte, es ſtille zu halten: fo arbeitete es, mit aller Kraft, Dagegen, und wollte in feinem Umdrehen gleich wieder fortfaren. Der — De man follte ihm ein * und den EN ee age, — * — teſta compreffa, baſi membrana end. — Con cha anatifera, Linn: Fau, Su. 4250 Witches. 150 01948, im Auguſt —— — abſchneiden. Als dieß geſchehen: kam es RR IR zu Ba und ward eben fo frifch, als zerhe —4 In den meiſten Engliſchen Kaſen ſfindet man ein kleines Loch eingeboret, welches doch wieder mit Kaͤs aus⸗ gefüller if. Dieß wird mit einem befondern Borer ges macht: damit derjenige, der den Käs Faufen will, ſehen koͤnne, ob er inwendig gut ſey. Hernach ftecket man das . Stürkgen „ fo herausgenommen, ‚worden , wieder hinein, daß es mit der ‚Aufl ern Rinde gut ſchlieſſet. Eine Frau: in unſerer Geſellſchaft erzälete, daß. man, ans dev Nor⸗ mandie, gewiſſe Kaͤſe nach Engelland fuͤrete, welche, nach⸗ dem ſie nur gemacht, in Pferdemiſt geleget wuͤrden, um noch lieblicher zu ſchmecken. Sie ſollen zwar daher von auſſen einen gar widrigen Geruch haben. Wenn ſie aber angeſchnitten werden, und man die aͤuſſere Rinde abſchaͤ⸗ let ſo findet man einen Kaͤs, der ſo angenehm iſt, alseie ner. Don den Franzoſen, welche nach Engelland heruͤ⸗ ber gefluͤchtet ſi find, haben einige aus der Engtifehen Mitch Käfe gemacht , die eben ſo fon geroefen, als die Fran: a 5 In a EEE | e AD) FE "3m September. 0 Ba Vom erſten. Der Wind war uns faſt entgegen. Die Sturmverkuͤndiger zogen gleichfalls heute, in groſſer Menge, dem Schiffe nach. Sie flatterten auch faſt uͤe berall auf dem Meere herum. Am zehen Uhr ſahen wir: ein Stuͤck Holz auf dem Waſſer flieſſen, um welches ſich die Delphinen zu hunderten verſammlet hatten. Die See⸗ leute erwaͤneten dabey, daß ſie hinter dergleichen Kloͤtze gerne zu ſchwimmen pflegten, und daß, wo dergleichen geſe⸗ Das Meer zwiſchen Europaund Amerika 15T“ gefehen würden, man ziemlich ſicher feyn koͤnnte, einen Schwarm von Delphinen daherum anzutreffen. Hin und wieder floß einiges Seegras, von demjenigen, welches die Schiffleute Golfweed nannten, und das aus dem Meer⸗ buſen bey Florida herkommen ſoll. | N Gleich nach Mittag flogen einige Landvoͤgel, wel⸗ che den Strandſchwalben ſehr aͤnlich ſahen, um unſer Schiff, und lieſſen ſich bisweilen entweder auf den Rand deſſelben, oder die Segel nieder. Sie glichen den Schwal⸗ ben ſowol im Fluge, als der Groͤſſe. Oben waren ſie greißbraͤunlich, unter der X ein wenig getheilet. Ein ö heftiger Regenguß trieb fie hernach von uns. So lange fie bey ung waren, flogen fie mehrentheils an der Geite des Schiffs herum, auf welcher es ſtill war, N | Vonm zweiten. Der Wind zeigte ſich heute, Gott ſey Lob! etwas geneigter für uns. Denn er hatte, um Mit⸗ ternacht, angefangen, aus Norden zu wehen. Und iſt es, als etwas Beſonderes, anzumerken, daß, die ganze Zeit un⸗ ferer Fart über, der Wind, wenn er fich änderte, dieß mebrentheils um Mitternacht that. Die Wellen giengen eben nicht hoch. In der Frühe ſahen wir zwar Feinen Sturmverkuͤndiger hinter dem Schiffe. Um neun Uhr aber ‘zeigten fich ſchon einige. Ich habe aud) vorher bereits Gemerfet, daß wir bisweilen des Morgens gar Feine war: genommen, wenn fie gleich, weiter hin am Tage, dem Schiffe zu hunderten folgeten. Heute begleiteten uns ſelten mehr als ein Par, und oft fahen wir, in einer lan⸗ gen Weile, Feinen einzigen. Ein Knabe aber ließ feinen 8a 68 ruſt weiß, und der Schwanz t — * 152 1748, im September. nn Hut von ungefär ins Waſſer fallen. Da fanımle nimleten ſich, iu der Zeit, da das Schiff ein wenig weiter a rücfet war, diefe Vögel in Menge umber, unterfu und feßten ſich bisweilen darauf. — N —— eg 3,4 J 3 % * Kane "Die Meerfchwalben welche wir, die ganze Reiſe über, faſt täglich gefehen Batten, lieſſen fich auch heute bier und da einzeln blicken. Um neun Uhr aber kamen fie, ; zu vielen hunderten, geflogen ‚und flatterten überall auf dem Gewaͤſſer herum. Nach Mittag fahen wir zwar auch genug von ihnen, allein nicht fo viele, als im der Frühe, Das Seegras floß ebenfalls Häufig daher. Dog ae | Mühe, erwas heraufzuziehen, war vergeblich: denn es ſchwamm gar zu entfeent von dem Schiffe. Nach Mittag flog ein Fiſchaht, ber ganz von den Meerſchwalben verfehie den, und auch etwas aröffer war, uns vorbey.. Die Schiffleute ſchloſſen ſowol von den Voͤgeln, die ſie geſtern ſaben, als von dieſem, daß wir in der Mähe von New: fonnötand fon müßten, _Des Mittags wurden, aus der Hoͤhe der Sonne, für die Breite vierzig Grade, und zwan⸗ — SU ve ENTE er —— ir u) sig Minuten gefunden. Und die wefkliche 4 änge von Condon Fhägte man auf neun und vierzig Grabe, Um drey Uße näherte NS uns einige Delphinen, und ſchwommen anfänglich hinter dem Schiffe, nadhz ber abewvor demſelben. Bey diefer guten Gelegenheit 3 trafen die Schiffleute ihrer zwey, mit dem Wurffpieffe, und zogen fie herauf, Beide waren drittehalb Schuhe lang. Die persendifuläre Breite etwas hinter dem Kopfe, wo der Delphin am ſtaͤrkeſten war, betrug ſechs Zolle ge: nau, und die uͤberzwerch gemeſſene drey. Die Farbe oben auf 4 H TUN : M ‚Das Meer zwiichen Europa und Amerika 153. auf dem Ruͤcken, nach dem Kopfe hin, war ein ſchoͤnes helles Gruͤn, auf einem ſilberweiſſen Grunde, gegen dem Schwanze aber > hochblau: und der Bauch ſah weiß aus. Der Floßfedern waren nicht fieben, ſondern ſechs: zwey bey der Bruſt; zwey bey dem Bauche; eine bey dem Schwan⸗ ze, welche Kon dem Hintern bis am denfelben reichte; und eine längs dem ganzen Rücken, Wenn diefe Delphine dem Sc e nachfchtwammen, bewegten ſie ſich langſam: ſor daß es gar nicht ſchwer war, ſi e zu treffen. Wie wir unſere Gefangenen aufſchnitten: fanden wie in ihnen fünf‘ verfchiedeneThiere,die fie verſchlucket ‚hatten: ein Oſtracion; einen kleinen Fiſch mit blauen Augen, der eben erſt er⸗ ſchnappt war, und noch lebte, von der Länge zweier Zolle; einen anderen kleinen Fiſch; ein ungewoͤnliches Seeinſeet, und einen fliegenden Fiſch. Ich legte fie insgeſammt in ei⸗ nen Weingeift, fie aufzubehalten: : weil noch feiner davon verleßet war. Der Delphin ward, auf allen Seiten, von dem Kopfe nad) dem Schwarze bin, immer ſchmaͤler "und! machte hier: die perpendikulaͤre Breite anderthalb Zolle, die uͤberzwerch gemeſſene aber kaum einen aus. Die hin⸗ terſte Breite des Schwanzes betrug, von der aͤuſſeren Sei⸗ te des einen Aſtes, bis zur aͤuſſeren des anderen, acht Zolle. Man hielt dafüt daß die fliegende Fiſche zum Fange der Delphinen beſonders dieneten. Und ein alter Matroſe ſetzte hinzu, daß ‚fie auch auf Stuͤcke von Fifchen und das Eingeweide anderer ihrer" Art überaus begierig waͤren. Sie werden, wie andere Fiſche sum Eſſen bereitet: entwe⸗ der gefocht, mit Butter darüber; oder zerſchnitten, und in einer Pfanne gebraten. Das Fleiſch ſchmeckte ange: nehm genug, * ein wenig trocken. Es war ganz un⸗ ss ge: 0 N 34 1748, im September r geſalzen, obgleich der Fiſch ſelbſt i in dem ſalzigſten Waſſer | lebte, / Am Nälmittage ſchwebte eine . Shin in der Höhe, und ſchlief. Sie war ungefaͤr von einer Elle. Gegen den Abend verſchaffete uns der Capitaͤn Lawſon ein groſſes Buͤndel von dem Golfweed, oder dem See⸗ graſe, welches wir taͤglich auf den Fluten ſchwimmen ge⸗ ſehen hatten. So bald ich es erhielt, war meine erſte Beſchaͤftigung zu unterſuchen, ob keine Inſecten darin angetroffen würden. Und ich war auch ſo gluͤcklich, zwey ſeltene Arten zu finden, die beide zum Krebsgeſchlechte ge⸗ hoͤreten. Die erſtere glich den Taſchkrebſen, und die anz dere den Krabben. Beide aber waren gar Flein. Von. jenen ſammlete ich drey, und von dieſen acht Stüde. Ich feßte fie anfänglich in ein Glas, und beſchrieb fie: ganz genau, Der Fleine Tafchenfrebs fuhr auf und nieder; und nach allen Seiten herum, als ein Pfeil, wie er es wollte, Bisweilen bewegte er fih ganz langſam: bisz weilen ftand er auch an einer Geite des Ölafes, oder auf dem Boden fill. So bald ibm eine von den Fleineit Krabben zu nahe fam: ergriff er fie, mit feinen vorderen Klauen, tödtete ſie, und fog ihre den Soft aus. Dar ber flohen ihn auch diefe Thiergen. fo ſehr. Er batte: mit den Tafchenfrebfen die genauefte Aenlichkeit. Wenn er ſchwamm, geſchah es allezeit mit einer Seite, bald der einen, bald der andern, oder auch mit dem hinteren Thei⸗ le voraus. Er konnte ſeine vorderen Klauen ganz in den Mund ſtecken: und die Bitßöener waren in beſtaͤndiger Bewegung. | — Das Meer ARE und Öfinerien 155. Ich ließ die Inſecten beider Art ie Nacht über —* einem Glaſe zuſammenſtehen. Am Morgen aber, da ich ſie wieder vornahm: fand ich, daß die Taſchenkrebſe alle Krabben getoͤdtet, und bey den meiſten das Eingeweide verzehret hatten. "Sie ſelbſt aber waren noch ganz friſch. Wie ich fie in den Weingeift warf farben fie auch nicht gleich; fondern ſchwammen noch ein parmal in der Fla⸗ ſche herum, ehe ſie das Leben zuſetzten. Die kleine Krab⸗ be bewegte fi, mit einer unglaublichen Lebhaftigkeit und Geſchwindigkeit, in dem Wafler. Bisweilen, wenn fie auf dem Boden des Glaſes ſich ‚befand, that fie einen fo ſchnellen Satz, daß ſie in dem Augenblicke die Oberflaͤche des Waſſers erreichte: ſo wie ein Floh, oder noch naͤher, wie eine Podure zu ſpringen pfleget. Bey dem Schwim⸗ men bewegte ſi ſie alle Fuͤſſe ungemein dicht. Bisweilen hielt fie feibige fo, wie andere, herunter: bisweilen lag fie auch gänzlich auf dem Rücken, Und fo bald fie auf börte, die Fuͤſſe zu bewegen, ſank ſie auf den Grund. Die ‚genauere Beſchreibung dieſer Taſchkrebſen und Krabben wi ih) in einem beſondern Werke⸗ mittheilen. z— us — Li Golfw ‚eed hatten. wir ‚Bisher, einige Zeie fhon, i r — flieffen ‚gefeben, a in geöffer ſerer und bald wleder in geringerer Menge. Es flieſſt in verwor⸗ renen Klumpen, ven, denen ein ide mi einen Schub lang und breit iſt. Der Art nach war es ein Hummel⸗ gras, * und deſſen Stengel ungemein zart, rundlicheckigt, und der Farbe nach) ſehr duntelgruͤn. Au dieſen ſaſſen ſehr sie Zweige und auf jeden derſelben wieder N * Fucus. — Caulis — ————— 56 1748, im September © ge Blätter, in der Reihe, von der Breite einer nie, | bis anderthalb. * Die leßtern waren überaus dünn ‚und Mehr aber habe ich nicht angetroffen, Bon der erſten Art waren. die meiſten. Doch kamen auch Plaͤtze vor, — auf der untern ſahe man die nach der Laͤnge laufenden er⸗ ae, Bat A a sa ee „* Folia linearia, 1, a 13 linearum latitudine, per margines | erebris denticulis notata, i *#* adalas foliorum), - x Ä . | Das Meet zwiſchen Europaund Amerika 157° habenen Adern * dog Blattes. Auſſer den — — Inſecten, die in dieſem Gewaͤchſe ſich aufhalten, findet man auch darauf viele Eſchara, und gewiſſe kleine, wie Hoͤrner ge⸗ ſpitzte, Schnecken. Dieß iſt das Seegras, deſſen ich in der Beſchreibung meiner Schifffart bisher erwaͤnet habe. Wir find auch, auf der ganzen Reife, Feiner anderen Meerz pflanze gewar ‚geworden, Der Steurmann erzälete, daß fie in America diefes Golfwveed trockneten, zu Pulver ftieffen, und es den Frauen in Kindesnoͤten eingäben. Denn es würde für eines der beften Huͤlfsmittel in ſolchem Falle gehalten. Er wußte auch, daß ſie ſich deſſelben in Fiebern bedieneten: aber warum, und wie es geſchaͤhe, konnte er nicht ſagen. Wenn man nach dem füdlichen Amerika fü vet: fo foll das Meer, an einigen Stellen, in der Weite von mehreren Meilen, mit diefem Graſe ganz bedecket ſeyn. Dieß bekraͤftigte der Capitaͤn ſowol, als der Steur? mann. Man glaubt gemeiniglich, daß das Golfweed eigentlich in dem Meerbufen ben Slorida erzeuget, und da: per durch die Ströme des Meeres en Dr ern | würde, F as Schiff, und feßte ſich bisweilen auf den Maft nieder. Siefchien recht müde zufeyn. Einige Male kam fi ie auch. mſerm Cqjuͤtfenſter ganz nahe, als wenn fe ie Sand c Zuflucht bier ſuchte. Dom dritten. Wir Fonnten nicht — nit dem Lavieren, weiter kommen . In der Fruͤhe Aber wir * Nervus longitudinalis fol, *%* Dentalium cornuforme fpirale. Ä Eine Schwalbe Alatterte, am Abend fpät, rund um | X ‘ * 4 ‘ 5 x \ L — — — u en ze er “ — BE ee —— Se — * = rn 158 17481 im. Septeibet wir einen fo genannten Tropicbird in einiger Weite von dem Schiffe fliegen. Auf dem Waſſer floß das Golf⸗ weed gar haͤufig. Wir zogen daher verſchiedene Klum⸗ | pen davon herauf, und durchforfchten fie ganz. genau: fanden aber nichts Merkwuͤrdiges darin, als die kleinen Taſchenkrebſe und Krabben, welche wir geftern ſchon ent⸗ decket hatten, in Menge, Wir betrachteten fl ie aufs neue, mit aller Sorgfalt, und verglichen damit unfere vorher verfertigte Befchreibung. Es geſchah ſelten, wenn wir dergleichen Seegras durchſuchten, daß wir nicht einen | won diefen Eleinen, und bisweilen gröfferen, Tafchenkrebfen j darzwiſchen gefunden haͤtten. Hier und da ſchwamm auch einer, in der Groͤſſe einer geballeten Fauſt, oben auf dem Waſſer, indem er die Fuͤſſe beſtaͤndig bewegte. Denn fo bald er dieß unterließ, ſank er wieder in die Tiefe hin⸗ ab. Vögel famen uns heute gar nicht vor Mach Mir tag fahen wir eine Art von Meduſen, welche unfere Enz | glifhen Seeleute, theils Spanifche, theils Portugiefiz | fche Kriegsfehiffe * nannten, auf dem Waſſer ſchwimmen. Sie glichen in der Ferne einer groſſen Blaſe, von ſechs Zollen im Durchſchnitte, und hatten eine ſchoͤne rothe ins Violette fallende Farbe, Sie follen von allen Meer: neſſeln diejenigen fegn,, welche am ftärkften brennen, wenn etwas davon auf die bloffe Haut koͤnmt. Wir fegeften ihnen nicht nahe gnug, um einige, zum naͤhern — chen, erhaſchen zu koͤnnen. | Gegen den Abend fahen wir "eitieh ib den anderen | Srurmverfündiger um uns berfliegen, ſelten hinter dem Schife I * cheSpanish man of war, Das Meer zwiſchen Europa und Amerila 159 Schiffe, ſondern meiſt auf einer der Seiten, und nur in der Ferne, Einige Meerſchwalben zogen auch hin und wieder herum. Gegen den Untergang der Sonne kam ein Hai von anſehnlicher Groͤſſe, und ſchwamm dem Schiffe nach. Er verlor ſich aber bald. Wenn die See⸗ leute dieſen Fiſch fangen: eſſe en fie nur den Schwanz das von; welcher das befte Stück feyn fol. Das übris ge werfen fie weg, oder vor die Schweine, Die Frans | zoſen wurden beſchuldiget, daß fie ihn ganz verzehren ſol⸗ Ion. Um diefe Zeit faben wir auch, zu verfchiedenen Ma: len, in Süden, doch ziemlich weit von uns, wie eine Menge Waffer hoc) in die Luft gefprüget ward. Dieß hielten die Seeleute für ein Anzeichen, daß dort ein Walls nid geweſen ſeyn muͤſſe. ai Vom vierten., Des Morgens, um vier uhr, erfreuete ung der Himmel durch einen ſehr guten Wind, ob er gleich etwas fuchte blies. Wir Fonnten daher unfere Reife mit beſſerem Erfolge fortfeßen, Der Tros piebirt ward auch heute gefehen: und die Meerſchwalben | erfchienen gleichfalls hin und wieder. Faſt den ganzen Tag durch aber fliegen groſſe Schwärme von fliegenden Fifchen, die vielleicht bis hundert ſtark gewefen feyn möchten, aus dem Meere hervor, flogen einen siemlichen Strich, und fielen dann wieder in das Waſſer. Die größte Weite, die fie zurücklegeten, mochte einen Muſketenſchuß austras gen: und die längfte Zeit, die fie in der Luft fehweberen, eine Viertelminute, und vielleicht auch gegen eine halbe, DerWeg,den fi fie auf ihrem Zuge nahmen, gieng,wie ich fehon angemerket habe, meiſt gerade, oder auchfchief gegen den Wind, > 4 Y W \ “ ö ae ER J — suche * FR rer mom —— N 160 ° 1748, im September ſeyn. Wenn die Wellen fich hoch ſchwungen, und ſtark brau⸗ —— aa “ Zr \ zer Wind. Ich babe niemals gefehen, daß fie ihm gefolget wären, oder denfelben hinter ſich gehabt hätten, Cs fan ſeyn, daß fie dann nicht fo gut fliegen Fönnen, oder daß der Wind fie cher wieder in die Tiefe getrieben haben würs de. Das Golfweed floß heute in gröfferer Menge auf dem Meere, als ich es an einem Tage vorher gefehen hat: . ’ te. Don dem Gturmverfündiger lieſſe ſich fein einziger blicken. Für den Ort, den wir erreicher hatten, zaͤlete man vierzig Grade, und neun und zwanzig Minuten der | nördlichen Breite, und ungefär neun und vierzig Gra⸗ de, und dreisig Minuten der weſtlichen Laͤnge von J London. k -. Dom fünften. Der Wind war uns noch eben fo geneigt: fo daß wir, von geſtern Mittag um zwölf Uhr, Bis heute um eben die Zeit, hundert und zwey und achtzig Engliſche Meilen zurückgeleget hatten. Die Sturmverr Fündiger blieben heute aus. Dafür fahen wir ziemlich _ viele Meerfchwalben, welche unfere Englifche Seeleute Shearwaters nannten. Am Vormittage brachen bier und da ganze Schwärme von fliegenden Fifchen aus den Wellen hervor, und hatten eben den Flug, wie alle die vorigen, Vom Golfweed floß genug auf dem Waſſer. Um den Mittag ward die Höhe der Sonne gemeffen, und, durch felbige, die Breite unferes Ortes, auf vierzig Gra⸗ de und drey Minuten, doch nach anderen, auf neun und dreizig Grade, und drey und fünfzig Minuten gefchäger, Don London aber glaubte man zwifchen dem drey und funfzigfien und vier und funfzigften Grade entfernee zu. feten ; « \ rn . r ‘ v * ! Bi \ i R 2 RR w .d — Den Das Mer zwiſchen Curopa und Amerika 16ı feten: ſo wär ihr oberſter Theil‘ ganz gruͤn, als wenn man ein Glas von dieſer Farbe ſaͤhe, Wir hatten faſt den gan⸗ zen Tag uͤber, auſſer den gewoͤnlichen Wellen, welche dem Winde folgeten, auch noch andere unrichtige, und über: aus hohe, welche aus Suͤdweſten kamen. Von felbigen nahmen die Capitäne ' Anlaß zu fehlieffen, daß in diefer Gegend ein Par Tagevorher ein ftarfer Sturm, aus Suͤd⸗ weten, getobet haben müfite, Diefe abweichenden Wel⸗ —— ſchon zeſtern nach Mittag an, ſich zu zeigen, vom ſechsten. Der Wind war erwuůnſcht. Das Shif lief mehrentheils acht Engliſche Meilen, in einer Stunde. Des Morgens ſahen wir einen Trobicbird um das Schiff fliegen. Er war einem Fiſchahre ziemlich aͤn⸗ lich, hatte aber zwey lange Federn in dem Schwanze. sie fahen toeiter bin am Tage noch mehrere dieſer Art. Das Golfweed floß uns heute noch haͤufiger entgegen, als vorher jemals. Es fehien uns daher ſchwerlich glaub⸗ uͤch zu fen, daß eine fo Hrofle Menge davon, als, wir nun die ganze Reiſe über, auf dem Waſſer ſchwimmen geſehen hatten, allein aus dem Meerbuſen bey Florida hergetrieben werben ſollte. Es wurden auch heute mehr fliegende Sifehe geſehen, als irgend zuvor. ‚Einige uns ferer Seefarer behaupteten, daß wenn fie aus dem Was: fer ausgeftöffen wären, fie bald bier bald da binflögen, | ſowol mit dem Winde, als gegen ihn. Sch befürchte aber, daß fie auf ihren Flug nicht Acht genug gegeben hatten. Alle, die ic) bisher geſehen, find niemals vor dem Winde hergezogen, fondern entweder. gerade gegen ihn, oder auch uͤberzwerch ſo, daß RN Side Reifen 10. —— U. | often N { % * 12 ; H r ”) N ne N 2m, “ \ 9 4 hi ’ N | N} —4 —— N | € , 1 J 4 —9* D ee DL, zu ei — ze er in — —— — — — 162 1748, im Se \ 7 * ptember oſten gewehet haͤtte, haben ſie, bey dem Auffliegen „ibm | bald gerade, bald etwas fchief entgegen, bald auch gegem Mordoften oder Suͤdweſten, und die Striche zwiſchen x dieſen beiden und Südoften, den Weg genommen, Ge⸗ meiniglich hielten fie ſich nahe ben dem. Waſſer. Doc babe ich auch bisweilen gefehen , daß fie ſich bis auf eine Klafter erhoben haben. - Die geſchah aber meift, wenn fie von dem oberften Gipfel einer hoben Welle fih in die 3 Luft ſchwungen, und jene gleich niederfanf. Die See leute ſtimmten darin uͤberein, daß ſie bisweilen auf das Verdeck des Schiffes geflogen kaͤmen. Wir ſahen oft groſſe Schwaͤrme davon zugleich in die Hoͤhe ſteigen. Von den Sturmverfündigern ließ ſich Beute kein einziger warnehmen. Seeſchwalben aber wurden hier und da ber merket. Auch ſegelten uns die Meduſen, welchen man | den Namen von Spanifchen Kriegsfchiffen gegeben batte, | verfchiedentlich worbey. Wir hatten, feit geftern Mit: tag / bunbert und ſechs und neunzig Englifche Meilen gemacht. x * Vom ſiebenten. Der Wind war noch eben. ders, ſelbe. Seeſchwalben waren genug zu fehen, fliegende | Fiſche gleichfalls, und vom Geegrafe gar viel, Allein weder die Sturmverfündiger, noch andere Vögel, lies⸗ fen fich den ganzen Tag über merken. Um den Mittag befanden wir ung, unter dem acht und dreizigften Gras de, und vier und funfjig Minuten der Norderbreite, und dem zwey und fechszigften der wefklichen Länge von London. Wir waren, in vier und zwanzig Stun: den, hundert und fechs und achjig nglifehe, Meilen h weiter | | | | | 1) nEuroba und Amerika 163 Pr BEN : Die Spanifchen Kriegsſchiffe im Klei⸗ * wurden heute oft von den Fluten hergefuͤret. Bey dem Untergange der Sonne entdeckten wirein shift, weit von uns in Suͤden, welches ſich hernach noch mehr näberter Dieß machte uns etwas beſorgt. Denn wir Eis daß es ein Spanifcher Kaper waͤre, oder ſonſt ein —— Denn deren ſtreifen, gegen den 1) sing eines Krieges, genug anf dem Meere herum. Un⸗ ſere Furcht aber verſchwand: da wir foben, daß es, um zehen Uhr des Abends, in einer geringen Entfernung, ans so und feinen meht ward BR als wir, | Wir bemerften allezeit ai unferer Seife, —— wenn die Wolken des Abends, bey dem Untergange der Sonne, roth ausſahen, am naͤheſten Tage darauf un⸗ fehlbar ein ſtaͤrkerer Wind wehete, als geweſen war So hatte der Himmel geſtern Abend eine ſolche SER und heute blies der Wind ganz heftig. — dom achten. Wir genofen unſetes BEN Windes noch. Mach der Sonnenhöbe um Mittage ward geurtheilet, daß wir acht und dreizig Grade,.und vier und jwanzig Minuten der Norderbrette haben müßten. Und die weftliche Entfernung von London rechnete man ungefaͤr auf fünf und fechszig Grade: Denn wir hatten , feit geflern um die Zeit, gegen hundert und vier und achtzig Engliſche Meilen zurückgelegen Das Golf⸗ weed ward hier und da hergefloͤſſt. Die Meerſchwalben flogen verſchiedentlich herum. Den Tropicvogel aber ſahen wir in den Fruͤhſtunden nur ein parmal. Er flog “2 | kangfant, 34 — — 164 zas, im September langſam, und hoch in die guft. Es Kö als werner ſich dem Schiffe blos genähert hätte, um es zu — Denn gleich darauf machte er ſich wieder davon. | Der Wind, der jetzt aus Norden blies, war RN a lich Falt, und hatte aud) die Luft genugfam abgekület, 1 Die Wellen giengen ſehr hoch. Dabey merkten wir, daß wenn jemand an der Seite des Schiffs gegen den Wind ſtand, und eine Welle mit groſſem Geraͤuſche ſich daher waͤl⸗ zete: dieſe einen warmen Dunſt von ſich gab. Ein Zeichen, daß das Waſſer jetzt waͤrmer, als die Luft ſeyn muͤßte. Das Weizenmehl, welches wir mitgenommen hat i sen, war nun, durch die Hiße, etwas in Säure geraten: fo I daß alles, was daraus gemacht ward, darnach ſchmeckte. Die Eapitäne erzäleten bey diefem Vorfalle: daß man im Amerika das Mehl, aufder Banf in einer Badftube, vorher wol trocknete, ehe es eingepacket wuͤrde; und daß es dar⸗ nach ſich gerne gut hielte, und eine bist Säure ic! ans name. a Um neun Uhr des Abends — wir an * 4 Ort, wo die Wellen ungemein hoch ſtiegen, und faſt die hoͤchſten waren von allen, die wir die ganze Reife über | gefehen hatten. Und dennoch blies der Wind eben nicht | ſehr heftig. Hieraus fehloffen die Capitäne, daß diefe | Stelle die Scheidung. zwiſchen dem aͤuſſern Dcean und: !| dem inneren Amerifanifchen Meerbufen ausmachen muͤß⸗ | ‚te. Denn, um zwoͤlf Uhr, kamen wir ineine Gegend, wo | die Wellen nur ganz Elein fielen, obgleich der Wind eben fo ſtark wehete. Wir waren fonft ſchon verfchiedentlich "| über ſolche Striche geſegelt, wo die Wellen höher ſtie⸗ gen, | bu | Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 165 gen, als an andern, wenn der Wind ſchon eben derfelbe wat. Da aber wurden fie von den Seeleuten einem flarz * — en ri ht zeigten fh den ganzen Sage. Wir ſchen an eine andere Art von Vögeln, welche dem Fluge, und der Bildung , ‚nach, den Enten aͤnlich waren. Das Golf⸗ weed ſoß aͤberall. groſſe Menge von dergleichen entenänlichen Bügeln vor, Der Steurmann, der in, „Philadelphia zu Haus gehoͤrete, nannte ſie Shearwaters. von Fiſchahren ſeyn, ob ſie gleich etwas geſchwinder flie⸗ gen. Wir ſahen ganz eigentlich, daß ſie Fiſche aus dem Waſſe er holeten, und fie aufaſſen. Sie waren. auf dem uͤcken nicht weiß, fondern braun, und meift: von. der Groͤſſe eines Fiſchahres. Um vier Uhr nach Mittag fien⸗ gen wir an, Flecken im Meere/ von einer anderen Sat» be warzunchmen. Denn das Gewaͤſſer hatte bisher durch: aus eine dunkelblaue gehabt. Heute aber kamen wir an Stellen die etwas heller ausſahen. Das merkwuͤrdigſte dabey war, daß wir bisweilen gar lange, aber. ſchmale Striche antrafen, ungefaͤr von zwoͤlf bis vierzehen Klafı tern. in, der Breite, wo das Waller eine. bellgeüne Farbe hatte, und dadurch gaͤnzlich von dem uͤbrigen ſich unter⸗ ſchied. Einer der Capitaͤne ſagte daß dieß durch ein feines. Seegras verurſachet ‚würde, welches darin floͤſſe. Iubere meineten, es läge. vielleicht eine, Bank darunter. Mir — uͤber einen ei Strich, der von Nordwe⸗ sten Gleich nach Mittag kam uns eine Sie muͤſſen eine Gattung * * der an dem Zage vorher, hier ei er Er; ‚0 166° 1748, im September ften nach Suͤdoſten lief. Wir bereueten hernach ſehr, daß | wir vergeſſen hatten, einiges Waffer in einem Eimer her⸗ aufziehen, und genau zu unterfuchen, ob darin nicht: vielleicht einige fremde Dinge enthalten feyn möchten. Ges Ä gen den Abend erblickten wir einen andern Seevogel, in | einer Ffeinen Entfernung vom Schiffe, Die Engellände | nannten ihn Zeahen. Die Stumverfündiger, welche wir in einigen Tagen nicht bemerket hatten, fingen vie? j der. an, fich ſehen zu Iaffen. Theils flogen fie auf der See { herum, nahe au der Oberfläche des Waflers: theils zo⸗ gen ſie „in ziemlicher Anzal, dem Sch iffe n ach, un d ver⸗ DIESEN ME AN wel h —— ⸗ fofgten Die gache welche f Shuteu,nach,und ach machte. . | Vom zehenten. Auch heute war der Wind noch Hiemtich'mit uns. In der Morgendemmerung hatten die Mattoſen einen groſſen Vogel gefeben, derumdas&chiff geflogen war, und fich bisweilen. auf den Maft gefeget Bätte, Sie hielten’ ihn für eine Eule) Mei tor bin ale Tage ließ ſich ein Fleiner Landvogel auf eines'ser.@d gel nieder. Wir wurden aber nicht gewar, wo er hernach blieb. Es war heute ziemlich ſelten etwas vom © si > feute fie ein Zeichen, daß wir meht tbeie mehr son dad de entfernet feyn müßten. Denn wenn man demfelben’fd nahe koͤmmt ‚ daß der Grund, durch das Senkbley leicht ktforſchet werden kann fo ſoll Fein Golfweed mehr vorgefunden werden. Um zehen Uhr vor Mittag näherte ſich uns ein gan;er Schwarm von Purpoiſen die wir nad rg N DI tg * Delphinus antiquorum, Linn. Fau. Su, 266. / Das Meer zwiſchen Europaund Amerika 167 in langer Zeit nicht geſehen hatten, Ihrer waren über dreizig· Sie zogen dem Schiffe, bey einer Viertelſtun⸗ de, nach, auf die Art, wie ich oben beſchrieben habe, ſo daß ‚fie bisweilen Sprünge in die Luft thaten. — edufen, welche die Engliſchen Seeleute Spaniſche Kriegs⸗ Kedut Yin er a —————— ſchi ffe nennen daherſchwimmen. Ihrer Farbe und Bil⸗ dung nad) glichen fie meiſt der Lunge eines Thieres: it: dem fie auf beiden Seiten zufammengedrückt waren. Die Heinen Wellen, die auf fie zurolleten, ſtuͤrzten fle zwar bisweilen herum, Gie richteten fich aber fogleich wieder ‚auf. Und gemeiniglich kehrten fie die female und ſchar⸗ fe Seite in die Höhe, Die Meerſchnecken erfchienen bie und da. Die Sheatwaters zeigten ſich auch bisweilen. Ihr Mücken war braun: und die meiften haften einen weiffen King um den Hals. Sie ſchwammen auf den Waſſer, und hatten einen eigenen und ziemlich langſamen Flug. Nach Mittag eilete wieder ein Zug von Purpois kamen fowol von Nordweften, als Nordoften, ber. Wir ſahen fie auch fonft auf allen Seiten im Meere wimmeln. Das Waſſer ward jeßt immer heller, Wie entdeckten auch in der Ferne, an einer und der anderen Stelle, Flecken von hochgruͤner Farbe. Einige der Seefarenden nannten die Purpoiſen Seahogs. Die Stuemverfün: diger zogen wieder überall herum. Gegen ben Untergang der Sonne Famen noch zwey Schwalben von derfelben | Art, als zuvor, flogen um das Schiff, und feßten ſich ’ bisweilen darauf, als wenw fie bier gleichſam eine Herz a beine ben auch heute ziemlich viefe von denjenigen f berge ſuchten. Wir fingen endlich eine dabvon, und ſteckten fie in eine Leuchte, um bie Nacht, über) zu. ruhen. Vom eilften. Der Wind hatte ng über, Faum zwey oder drep Klumpen. "Die © veräinbiger flogen bier und da herum. Des 9 gens ‚Famen gewille Fiſche, welche unſere Engliſchen Geelgute Bonitos nannten, in Menge an das Schiff, und folge ten demſelben hernach den ganzen Tag, bald auf der eis men, bald auf ber anderen Seite, Es lieffen ſich auch einige ganz, kleine Fiſche warnehmen. Hinter dieſe jag⸗ ten die. Bonitos ber: und dabey machten fie in den Flu⸗ ten ein folches Geräufch, als ‚wenn ein ziemlicher Waffers fett ober Strom da gewefen wäre, Bisweilen hüpften fie auch etwas aus dem Waffer hervor, Wenn fie diefe Bewegung hervorbrachten: waren fie faft alle in einen Haufen beifammen, und eilten voreinander her, Den noch aber Famen fie dem Schiffe nie fo nabe, daß einer mit einem Wurfipiefe hätte gehauen werden koͤnnen. Die Butter, welche auf. dem Schiffe war, zerfloß nun meiſt von der Wärme, und wurde aud) etwas uͤbelrie⸗ hend. Die Eapitäne, welche dieſe Reife oft gethan hatten, erzäleten: daß fie, dieß zu verhindern, eine groſſe Tonne genommen, fie mir Meerwaſſer angefüller, und das Buttergefaͤß hineingeſetzet haͤtten, ſo daß jenes hoͤher an deſſen Seite geſtanden wäre, als die Butter von innen, Das Waſſer aber hätten fie täglich abzapfen, und an deſ⸗ fen Stelle wieder frifches gieffen laſſen. Durch diefes Mittel 3 2 Furopa und Amerika 169 Mittel ſoll die — unter Pe warmen Resten | 2 * dem Schiffe, ſich langer alten, ‚als ſonſt. | a Duni Sipften, in Menge, weit vor ung im | a | — en a, d zogen von. Weſten nach Oſten. Sie 1 ein icht m unfer Schiff. Die Spanifchen Kriegs⸗ s 1} hiffe lei en wurden einzeln gefeben. Hingegen far Ben iie ee Art anderer. ‚Medufen, welche. die Enz en Be, nannten, ‚oft genug. Se waren ger LE meiniglich von dem Umfange eines gewoͤnlichen zinnernen Tellers, und. ‚braun in der Mitte. Der, Rand umberas 1 ber hatte. eine leichte Farbe, und ruͤrete ſich beſtaͤndig· a Gegen den ‚Mittag folgten ſechs Delphinen unſerem —4 Schiſſe. Einer davon ward mit ‚einem Wurſſpieſſe ges v Haven ı und ‚gefangen. Wie er aufgeſchnitten ward, fan⸗ . N den wir in feinem Magen viele Heine Fiſche, von der Ln⸗ J ge eines Fingers. Sie waren. ‚aber ſchon fo jermalmet, daß “ man fie ie nicht vecht | wol ‚erkennen konnte. Die Farbe des ij Delphins be id. vorher beſchrieben Hier will ich nur | N noch. dieß ; Gingufüg gen: : daß e er unter dem, Bauche ʒwar N N nsfiebet; — daß ein ſtarkes Ger damit vers weiß a au miſchet ift, ı und daß er hier und da, aufd den Seiten, Heiz | ne runde ‚Sleden \ von einer hellbraunen Fatbe dat. Die Floß feder des Ruͤckens wenn er eben aus dem Waſſer koͤmmt, gleichfalls von einer ſchoͤnen blauen Farben Die Sturmoerkundiger flogen, um den Abend⸗ zwar überall auf 4 dem Meere haͤufig herum, vornaͤmlich aber an den Orten, 4 wo unſer Schiff eben durchgeſegelt war. Wir bemerkten 4 ganz ; deutlich, daß fie aus dem Waſſer etwas aufſammle⸗ ven. Was es aber war, fonnten wir nit erkennen. ix | . Biels 1, — im Beytimbenitine oh find es’ die Fleinen Fiſche geweſen welche vie in der Oberflaͤche der See ſchwimmen a Heute trafen. wir auch, verſchiedene Ar ——— graſes an, „welche ung bisher noch Kr gefommen, ‘waren. Eines ward von unferen Seefarern Ro weed. genannt. Ein anderes glich einer Perſſhnut R to ein anderes war weiß, eine Balbe Eile lang, Soma, ‚ glide | Breit überall, und ganz gerade, u ir Vom zwölften. In der ganzen obigen Nadı, und an dem toren, war der Wind fo fill, daß die Flagge fich gar nicht ‚bewegete, Bin Schiff, welihed wir geftern, den ganzen Tag ı über, weit von ung — hatten, ward in der Demmerung etwas hinter dem in a 6 j gen bemerfet, nahm aber eben denſelben Luf mit uns. | Wir —J——— ale, daß es ‚ein Spaniſcher Kaper,, 0. Be ein Seeräuber fepn möchte: und war uns dabey niche font n dertich, zu Muth. Nachdem aber der Wind' wieder ein wenig, augefeßer hatte, und wir, mit vollen Segeln, fu: A . ven, lieſſen wir es bald we it genug zurůck. And f ver 4 ſchwand auch nach und ac) unfere, Sorge J Doch eben dieß Schiff kam, ein Dat "Tage nad uns gleichfalls — Philadelphia at, Es war ganz mit Denen angefäts iet, die in Amerika fü Hi hießerlaffen wollten, ‚Da dr ten, wir daß. fü ie fi ih eben fo ſeht vor uns, als wir vor ihnen 1 gefücchtet, und geglaubt hätten, Bf Tage bee | | &, entweder ihres Lebens ‚Der ihrer st weutgſtens 1 ehn. | u Bes der Frůhe kam — — daher geflo⸗ ſlen und feste ſich auf das Seilwert. Die Farbe auf dent * Hack ſpick. Das Meer zwiſchen Europa und Amerika 171 dem Rücken war grau gefprengt, Er fehien überaus muͤ⸗ de zu ſeyn. Auf einmal verſchwand er, und mußte fih irgendwo verborgen haben. Denn wie die Matrofen mehr Segel beiſetzen ſollten: kam er wieder hervor, flog rund um das Schiff, und ſchrie dabey. Bald darauf ſah man ihn nicht weiter. Da wird er vermutlich ſich an eine der ıfferen ( Seiten des Schiffes hingeſetzet haben. So ſuchte che jein anderer. Landvogel von demSpagengefchlechs in * — "Bir fonnten aber hernach u ie in Ya ner von 5 auf unfer Schiff zus ziehen. Wie ſie aber felbiges erreicher hatten: hielten ſie ſich nicht auf, ſondern ſchwammen gleich, nach Suͤdweſten⸗ vorbey Das Schiff fuhr jetzt ſehr langſam. Und dieß mag die Urſache geweſen ſeyn, warum fie fih nicht die Zeit lieſſen, felbiges, wie ſi ſie ſonſt pflegte, zu begleitend Denn es ſchien ihnen dieß vermutlich zu kangweilig. Bald had) Mittag näßerte‘ ſich ein gewaltiger Zug von den Boctlenoſen und hieit den Striche von Suͤdweſten nach Nordoſten. Sie "waren erſchrecklich groß, und gerne zwolf Söufe lang. Ihe Geſtalt und ihr Schwimmen fd wie bey den Dürpoifen: ſo daß kein Zweifel daft) daß Heide aneinem Geſchlechte gerechnet werden můſſen⸗ gIhre Schnauze glich einigermaſſen einer Buttel: und da⸗ her haben ſie den beſonderen Namen. Sie kamen auch dem Schiffe ganz nahe, ohne ſich dabey zu verweilen. Um den Mittag folgten uns zwar einige Delphinen. Nach einer kleinen Stunde aber verlieſſen ſie uns ſchon wieder. Die — zogen uͤberall auf dem Gewaͤſſer herum, 172 1748, im September "un herum, ihre Narung zu finden. Meerſchwalben wurden | wir heute nicht anfichtig. Die Medufen aber ‚oder Spa: niſche Kriegeſchiffe im Keinen, fegelten nur unterweilen vorbey, und vergnügten die Blicke, durch ihr hohes Vio⸗ keit, ‚oder bie ſchoͤne Purpurfarbe. N Min | ya A fil "Dom dreizehenten. ‚Schon geftern verficherte d Eapicän Lawſon, der, ‚einen groſſen Theil der Reife. üb "r — krank war, und ſich daher im Bette halten mußte, d J nach allen Anzeichen, dem Lande von Amerika Ght nabe waͤren. Da aber der Steurmann, nach ſeiner a asre nung, von einer anderen Meinung war; ; und die Me fen, weder am, Abend von dem. ‚oberften Maſtbaun ges Land ſahen, noch, bey dem Auswurf des Lotes, | le Klaftern, Grund finden konnten: fo mußte der, Capis ' tin feine Worte faft zuruͤcknehmen. Wir verfolgten — fd, in: der. ‚Nacht, unfere Reife, mit einem ‚gelinden $ de, nut, langfam. Um drey Uhr in der Frühe befal der Capitän, daß fi ie, mehrerer Sicherheit wegen, doch das Senkbley auswerfen moͤchten. Dieß geſchah: um nd, der Matros. rief, bey dem "erften Berfuche;- eben. Klafter Waſſers! Da ward ein derm auf dem Schiffe. Der Uns terfleurmann, ‚lief, dahin, um ſelbſt mit dem tote, bie.Ties | fe zu erforſchen. Er zälete bald zehen, bald perehes Klafter. Wie er aber ſein Meſſen verrichtet abe, weiß ich nicht. Denn es war ein wenig, nachdem er vierzehen Klafter rief, daß das Schiff gegen den Grund einen Stoß chat, und bald hintereinander noch vier ‚andere, die recht beftig waren. Es kann nicht beſchrieben werden, was fuͤr eine Beſtuͤrzung und Furcht uns alle dabey überfiel; da #9 wir I Das Serien Gucopa und Amerika 173 wir merkten, daß das Shi aufeine Sandbank getrieben worden. Dieß trug fih um halb fünf des Morgens zu, da es noch dunfel war, obgleich der Mond etwas fehien. Wie wußten nicht, wo wir uns befänden, und befürchteten auf dem Lande zu fiegen. Es waren über achtzig Perfonen am Borde; und das Schiff hatte nicht mehr als ein Bot. Schwerlich mag jemand von uns, ſo lange er gelebet hat, in ſolcher Gefchwindigfeit, und mit einer gleichen Suche fein Lager verlaflen haben, Einer und der andere fle⸗ hete, in diefer Befümmerniß, zum Herrn, Und unfer Ge⸗ baͤt ward erhoͤret. Denn das Schiff kam von der Sand⸗ bank wieder los. Wir nahmen den Weg etwas zuruͤck, und entkamen dadurch der Gefar. Wie es Tag ward, ſahen wir das feſte Land von Amerika vor uns: welches, nach dem Meere hin, niedrig liegt, mit einem weiſſen Strande, der etwas weiter hinauf meiſt mit Tannen bes wachſen iſt. Wir erkannten jetzt, daß die Bank, an wel⸗ che das Schiff ſich geſtoſſen hatte, auſſen vor Maryland ‚lag, in der nördlichen Breite von ſieben und dreizig Graben, funfjig Minuten, ungefär eine Feine Schwedi⸗ ſche Meile von dem feſten Lande ab, und zwar gerade ge⸗ gen Arkadien. So bald es hell geworden, ergriff ich die Bibel, um mich, nach dem Schrecken, wieder zu beruhi⸗ gen. Und wie ich fie eröfnete, fiel mein Blick zuerſt auf die Stelle des hundert und fiebenten Pfalmes, vom drey und zwanzigſten Verſe an. Worte, die ſich ſo ſehr zu un⸗ ſerem damaligen Zuſtande ſchickten, als wenn ſie gest mit : Fleiß dazu anfgefuchet wären, Der 74 1748, im S eptembenin nn Der Wind war, diefen ganzen Tag, dem Höchften | ſey danf! fehr gelind, und vortheilhaft. Die Wellen giengen fo niedrig, daß man, obue Gefar, auf einem Kleinen Bote, hätte rudern koͤnnen, wohin man gewollt, Das Waſſer zeigte eine lebhafte feegrüne Farbe, Voͤgel ſahen wir nicht. Allein einer Menge von Purpoiſen, die | ſich im Waffer taumelten, wurden wir in der Ferne ges war. Mur ein einziges Schiff fam uns zu Geſicht, ‚welches faft einerley Lauf mit dem unfrigen hielt. Wir 2 folgten jetzt der Kuͤſte von Maryland, und — — uns nicht weiter von ihr, als daß wir ſie mit den A igen ſtets erreichen konnten. Die Spaniſchen Kriegsſchiffe im, # Kleinen zeigten fich bisweilen noch, Won GSeefräutern aber, und andern Arten der Medufen, konnte ich nichts er⸗ blicken, Da wir, bis zum Abend, das Cape Henlopen nicht erreichen Fonnten, wo wir den Lotſen einzunehmen hatten: fofegelten wir in der folgenden Nacht, aufienvor dem Seebufen Dellaware, ab und zur Si —351 Es war, um die Abendzeit, ziemlich truͤbe: ſo daß es nicht anders ſchien, als daß wir, in der folgenden Nacht, — Regen haben wuͤrden. Nach dem Untergange der Son ne aber fiel ein ſtarker Than, fo daß die Kleider vom auffen ganz feucht wurden, Und an den Büchern, wer che die Seeleute, auf der Kafüte hatten offen fiegen las: fen, waren die aufgefehlagenen Blätter ganz naß, faſt als wenn jemand Waffer auf fie verfchütter hätte, Dennoch Lagen fie nicht über eine halbe Stunde, nach dem Unterz gange der Sonne, unter dem freien Himmel. ‚Die En: welländer erzälsten, daß wenn in ihrem Sande ein ſtarker Y | 0, Than’ RS IR 4 7 Der Meerbufen von; Dellaware 175 Than des Abends fiel, an dem naheſten Tage eine hefe tige Hiße folgte. Und die Capitaͤne, weiche ſchon oft im Amerika gewefen: Beten a nern, nm es Ro da 10 einträfe» —9 Die ——— gliegen A 9 die Rei⸗ ſe durch, in der Kajüte erhalten. Daher kann mit kei⸗ ner Gewißheit geſaget werden: ob in Amerika ihr Ge⸗ chlecht von Anbeginn geweſen; oder ob ſie erſt von Eu⸗ — dahin gebracht worden? — Vom vier zehenten. Mit dem —— su ges — wir unſere Fart, unter einem ſehr guͤnſtigen Winde, fort. Wir hatten jetzt, auf der linken Seite, o— der nach Weſten, beſtaͤndig Land: und dieß lag niedrig. Das Geſtade ſah ganz weiß aus, von dem feinen Sande, woraus es beſtand. Und etwas weiter hinauf war das Land ganz mit Tannen bewachfen. Um halbacht des Vor⸗ mittags: ‚flieg der Lots auf unfer Schiff, der ungefordert vom — — gelommen;e war. — u eine: Spiße, | ER 3 Sy Be feßer ein "Dorf —— Das ganze Sand auf diefer Sei⸗ te gehoͤret nach Penſylvanien: das aber auf der oͤſtlichen des Meerbuſen von Dellaware nach Neu Jerſey. Wir erfuren von dem Lotſen, daß der Capitaͤn Meſnard, mit dem wir anfaͤnglich im Fruͤhjahre nach America ſchiffen wollten, und der, ſchon im Maimonate, Engelland verlas⸗ ſen hatte, erſt vor achtzehen Tagen hier angekommen waͤre. Er hatte eine gar langwierige Reiſe gehabt: weil ber Wind bald zu ſtill, bald auch. ‚ganz swidrig geweſen war, Bon dem Cape Denon, wo der Lots fi ch bey M ns r — —* we 24 m | 1748, —* September ans einfand, werden hundert und Fang Egiſthe mwer len nach Philadelphia gerechnet: von der Muͤndung des Fluſſes aber nur neunzig derſelben. Wir ſegelten jetzt uͤ⸗ erden Meerdufen von Dellaware weg, in einem Waffer, . büpften unterweilen aus dem Waſſer hervor, Es fell. | Waldungen von hohen Bäumen. Und der Lots ſtimm⸗ welches eine Tiefe von vier bis eilf Klaftern hatte. Es liegen hier und da Sandbaͤnke, an mb m ‚nenn | | manches Schiff verunglücket iſt. | ee A — Jetzt ſahen wir weder Seegras, Hi ee. noch andere Gefchöpfe des Oceans mehr. Einige Fiſche auch uͤberhaupt dieſer Meerbuſen davon ſehr reich ſeyn. Das Ufer zeigte noch beſtaͤndig, in einiger Ferne, ſtarke te mit dem Steurmanne, der in Philadelphia geboren war, darin uͤberein, daß das Land rund umher, mit den ſchöͤ⸗ \ neften Hoͤtzungen befeßet wäre, die zum Schiffbaue die⸗ neten. Die Baͤume werden, wenn ſie gefaͤllet, in Floͤs⸗ de fen, nach Philadelphia, oder andern Dertern gefüret, wo Schiffswerfte angeleget find. Die Engelländer, insbe⸗ fondere die Handelsleute, laſſen, in diefen Colonien des nördlichen Amerika, ſehr viele ihrer Schiffe bayen. Dar her gefchiebet es, daß, in jedem Herbſte, gerneinigtich mehrere Eapitäne hieher reifen, um, den Winter, ‚über, den Bau neuer Schiffe zu beſorgen, mit denen ſi ie, ‚im Ans | fange des Frühlings, in die See gehen Finnen. Da nun den Engelländern , in dem letzten Kriege, nicht we⸗ nige Schiffe von den Franzöfifchen und Spanifhen Ka pern genommen morden: ſo kamen, in diefen Herbſte, verſchiedene Capitaͤne hieher, um dafür neue wieder bauer zu laſſen. | Eiwas | RL Der Meerbuſen von Delaware 177 Ant eh weiter bin am Tage, faben wir, auf beider Seiten fand, von derfelbigen Beſchaffenheit und Aus⸗ ficht: Andde Meerbuſen ward jetzt ſchmaͤler. Ein we: nig nach Mittag kamen wir an die Muͤndung des Flus⸗ fes Dellaware, der Dhiladelphia vorbeyflieſſt, und noch viel weiter hinauf feinen Urfprung hat. Er war bier 'gegen drey Englifche Meilen breit, ward aber ber: nach immer fehmäler, fo daft er bey Philadelphia nicht gänzlich eine völlige ausmacht: Das kand war auf heiden Seiten niedrig, und, bis an das Ufer, mit groß fen und dicken Wäldern don Eichen ,. Wallnußbäumen,* md anderem Holze bewachſen. Doch erblickten wir auch hin und. wieder Fleine ebene Felder, ben denen, zwiſchen dem Gebuͤſche, ein Landhof ſtand. So giengen auch derfchiedentlich einige Herden von Kuͤhen auf der Weide, In. einigen Orten ftanden Laubbaͤume von röthlichbrauner Farbe, fo wie im Herbfte die Sperberbäume ** in Schwer den. Diejenigen r welche hier woneten, berichteten, daß ie, “im vorigen Sommer, vom Blige befchädiget wären. Im Meere zeigten ſich bisweilen groſſe Stoͤren, und ſprungen aus dem Waſſer hervor. Hin und wieder fa: hen wie auch Fifchahren , weiche den unfrigen zu gleichen ſchienen. Neben den Höfen am Strande lagen kleine Aecker, und verſchiedentlich auch Gehaͤge, mit einer ger woͤnlichen Umzaͤunung. Hier und da waren Heuſtapel er⸗ Sr Vom Strande IA: uns der Wind Sa: ans 7 ug — ven Ka Hickory. | — \ nr Rönn: Sorbus folüs ‚Binpatis, Lian. Pas Su aa. Ä PO 10, a M * | —— — von den Wa — wieſe en, —J Kräutern des Feldes, zu.. RUN r - Wir fegelten bernach , mit einem erwunſchten * noch ziemlich weit in die Nacht, auf dem Fiuſſe forts In der Demmerung furen wir bey: Newcaſtle sorben, einer Heinen Stadt, die auf der weftlichen Geite der Dellar ware lieget. Es war bereits ſo dunkel, daß wir kaum = ſchahe zu der Zeit, da das Sand noch der Krone Schwe⸗ etwas von ihr erkennen konnten, als das Licht, welches durch einige Fenſter ſchimmerte. Sie ſoll zuerſt von den Hollaͤndern angeleget, und daher die aͤlteſte Stadt im ganz de feyn, älter als Philadelphia ſelbſt· In ißrem Handel aber ift fie mit diefer nicht zu vergleichen: ob fie: fon, durch ihre Lage verfchiedene Vortheile voraus. hat. Ru eines zu erwänen: fo gefchieheties gar felten, daß der Fluß im Winter bier zufrieren ſollte. Daher koͤnnen die Schiffe immerweg aus und einfaren. Hingegen ſetzet er, ber Philadelphia, meift in jedem Winter, Eiß: fo. daß ‚die Schiffart, auf einige Wochen, unterbrochen wird, Da a⸗ ber das Land in Philadelphia, und noch weiter hinauf, ſtark angebauet ift, und die Leute, alle ihre Wahren nach. diefer Stadt bringen; fie auch einmal den Vorzug. ae ten hat! fo muß Newceaſtle immer zuruͤckſtehen. Ich etwänete, daß die Holländer die erſten — waͤren, welche dieſe Stadt angeleget hätten. . Dieß ge⸗ den zugehoͤrete. Die Holländer aber drengeten ſich, aus Meid, hier ein, und wollten allmälig und unvermerft die Schweden ausſchlieſſen, als Leute, welche in ihr Eigen: tum eingebrochen wären, Dieß glücfte ihnen auch. Denn | * Der Meerbuſen en von Delaware 179 aan Pe ihrer Landfehaften von emden nicht länger ertragen konnten: fobrachesin eine | en Fehde aus; in welcher die, Holländer , ‚als die E on kurzer Daut. Denn wenige Jahre hernach kamen ie Engelländer,. ı und nahmen ihnen das fand wieder ab. Ind oo haben bis jetzt daſſelbe ruhig beſeſſen. Tiefer acht hinein ward unſer Anker geſenket: da der s fid ch nicht ı unterfland, im Finſtern, wegen der Sand⸗ aͤnke, die hin und wieder im ſluſe lagen, das Schiff veiter zu fůren. un "Dom funfsebenten. Sn ber Morgenbemmering oben" wir das Anfer wieder, und. feßten, die Fart nach em Laufe des Fluſſes forte. Das Sand, war faft überall uf beiden Seiten bewonet Doc, fagen. die Höfe ziem⸗ Ba voneinander. Um act Uhr vor Mittag ſegelten Cheſter vorben, einer Heine. Stadt, ‚an, der ‚weftlichen Seite, ‚des Fluſſes. In dieſer Zeit zeigtenn uns der Steur⸗ nann, der aus Philadelphia gebürtig war, alle die Stel en, wo noch Schweden woneten, Endlich gelangeten wir, um zehen Uhr des Bormit ai, gluͤcklich in Philadelphia an. Ich preiſe die oͤttliche Guͤte deswegen? Wir waren, von Graveſend * zu dieſer Stadt nicht laͤnger, als gegen ſechs Wochen, oder noch genauer, wicht willig ein und vierzig Tage, anterwegens geweſen. Und bier iſt die Zeit noch mit eingerechnet; welche wir in Deal zubtachten un und mit einem und dem anderen, ſo wir noch noͤtig hatten, und friſcher Koſt, zu verſehen. Unſere Sait ward daher Rn eine ber gluͤcklichſten ae Denn man er 2 onſt, 4 gaͤchtigeren, den Sieg bebiekten. . Allein ihre Sreudewar * u ‚180 "1748, im September fonft, im Winter, oft vierzehen, bie neunzehn, ja noe mehrere Wochen, zwiſchen Graveſend und Philadelvhi zu. Es kann ſchwerlich jemand über dieß groſſe Welt meer eine vergnuͤgtere Reife gehabt haben, als wir. € bekraͤftigte Sieß auch der Capitaͤn awſon zu verfehiebene Malen. Ja er verfiherte, daß er nie eine fo gelind Witterung, und die von allen Stuͤrmen fo febr befreiet ge weſen, auf dieſem Ocean geſehen hätte, fo oft er aud darüber gefaren wäre. Der Wind war mehrentheil nicht ſtaͤrker, als daß man mit einem maͤſſig groſſen Bo te, neben dem Schiffe, haͤtte ſegeln koͤnnen, ohne zu be fuͤrchten, daß die Wellen hereinſtuͤrzen wuͤrden. Ja oft waͤre in einem Kahne eben dieß zu wagen geweſen Die ganze Fart durch ſchlug keine Welle uͤber die ‚Kajüte "Und felbft bey dem Verdecke geſchah dieß nicht mehr, ale einmal, Es war aber nur eine Schwallwoge, und Wetter an fich fo beiter, daß eine groffe Zahl der mit reifenden Deutfhen, ruhig an der Sonne ſchlummette. Die Fenſter in unſerer Kajüte durften, i in aller der Zeit, , ga nicht, durch die Laden, oder auf eine andere Art, wer: waret werden. Lauter Umftände, ‚daraus man ſhüeſſen kann, wie guͤnſtig unſere Witterung geweſen. a . "Das Vergnügen hierüber , , ward bey mir, durch die Begegnung des Capitaͤns Lawſon noch oermeh⸗ ret. Denn derſelbe erzeigte mir alle die Liebe und Zaͤrt⸗ üchkeit, als wenn ich einer ſeiner * Aunverwandten geweſen waͤre a u ea * So bald wir an die Stadt a waren, und Sue Anker gefenfet hatten, kamen * viele von den Ein⸗ wonern digen. ı Sie: ‚nahmen auch! alle mit fi, welche fie Fonnz ten, entweder fuͤr ſi ich, oder ihre Freunde. Die uͤbri⸗ en, welche liegen blieben, ließ der Capitaͤn ans Land, und in ein Caffeehaus N wo ein jeder ſich darnach weiter befragen konnte. Denn ſo war er von der Be⸗ ſchwerde, ſelbſt allen Beſcheid zu ertheilen, loß. Al EB: tiefe wurden weggegeben, ohne daß der Capitän etz was für fi fie genommen hätte, Sch fuhr hernach mit ihm r Stadt, Vorher aber gab er noch, wegen der Deutz * Fluͤchtlinge, dem Unterſteurmanne ſtrengen Befehl, ihrer feinen an das Land zu laſſen, bis er feine Fracht bez jalet, oder ſonſt jemand ſie für ibn ausgeleget, oder E, Be hätte, Die Empfehlungefehreisen find für den, der in he Fremde veifer ſehr nuͤtzlich, ja auch nötig. Er wird dadurch um ſo viel eher bekannt. Man trauet ihm leich⸗ ter, und faſſt geſchwinder eine Zuneigung fuͤr ihn. Denn wie ſollte man gegen jemanden, von dem man vorher we⸗ der etwas geſehen, noch gehoͤret hat, gleich ſo viele Gefaͤl⸗ ligkeit aͤuſſern? Ich erhielt, bey meiner Abreiſe von Lon⸗ don, von dem Herren Abraham Spalding ‚dem Herren Peter Collinfon, dem Doctor Mitchel und noch anderen, an ihre hiefiegen Freunde Empfehlungsbriefe mil, Es war mir daher nicht ſchwer, fortzukommen. Der Herr Benjamin Sranklin, dem Penfploanien für fo ‚viele Verdienſte um fein Wolergehen, und die gelehrte Welt, für die vielen neuen Entdeckungen im der Eleetricität, verpflichtet ift, war der erfte, der mich bekannt‘ machte. er 2% | Er * * das Schiff, um ſich nach Seiefen zu Atan —— ne Gewogenheit auf eine mannigfaltige Art. * * A y Mi 182° 1748, im Geptember Er gab mir allen nötigen Unterricht, und erwies mir fei: ne — Ich gieng heute, in der Begleitung des Schwediſchen Kirchenratches Jacob Benatſon und des Schilderers SGuſtafs Heſſelius um die Stadt ‚ fie zu befehen, und 4 auf die Felder, die gleich auſſen vor derſelben lagen. Der letztere iſt ein Bruder des Herrn Andreas und Samuel Heſſelius, welche beide Prediger zu Chriſtiana, im Neuen Schweben, gewefen find, und Bee gleichfalls fhon ver ftorbenen Provingialarztes in Nerike und Wermeland, des Doctors Johann Heffelius. Mein neuer Freund war feinem Bruder, dem Magifter Andreas, ſchon im Jahre 7711, nach diefer Landfthaft gefolget, und hatte ſich ſeit⸗ dem beftändig bier aufgehalten, Ich fand, daß ich jetzt in eine andere Welt gekommen war. Denn wo ich mei: ne life auf die Erde hinwarf, trafen fie überall auf folche Gewächfe, die ich nicht kannte, und deren Arten ich vorher nicht gefehen hatte, Ward ich eines Baumes gewar: fo mußte ich ſtehen bleiben, und meine Beglei⸗ ter fragen; wie er hieß? Das erſte Kraut, welches mich gleichfam bewillfommete, und meine Augen zuerft an fich 309, war ein Undropagon, oder von der Örasart: dem⸗ jenigen Theile der Botanif, an welchen ich mein größs 168 Vergnügen jederzeit gehabt habe. Mir Fam ein Grauen an, wie ich bey!fo vielem Neuen und Unbefann; ten mich heraus finden, und alles gehörig entwickeln follte. Die erften beiden Tage giengen damit hin, daß ich die Pflanzen nur betrachtete, ohne es noch zu wagen, mich in ihre genanere Unterſuchung einzulaffen. Am ir ! j Pi # AN * Be DR A 4 * Br. i Pa —— . * —* ar ji PPeaenſylvanien Philadelphia 183 Mi Am Abend nahm ich meine Wonung bey einem Kraͤ⸗ ner, der ein Quäfer war; und id) fand in diefem Hau⸗ * fe ſehr gute und ehrlicheteute; ſo wie die meiften von dies _ ſer Sefte zu feyn mir gefchienen haben, Ich hatte, nebft meinem Jungſtroͤm, bey diefem Danne, Stube, Licht, Bett, ; Aufwartung, und des Tages dreimal Effen, wenn es us fo beliebte, für zwanzig Schillinge sach Venfilsanfhem | Gelde, inder Woche.” Allein Hot, Wäfche und Wein, wenn wir den verlangten, mußten befonders bezalet werden: — Vom ſechs zehenten. Ehe ich weiter gehe, will ich eine kleine Beſchreibung von der Stadt Philadelphia mittheilen: indem ich, in der Fortfegung meiner Meifeger ſchichte, derfelben oft ertwänen werde. Ich ſammle hier 4 verſchiedenes von demjenigen, fo ich, zu meinem Gedächtnif: Ei 4 fe, bey dem Aufenthalte an dieſem Drte, angezeihnethabe. h Philadelphia/ die Hauptftadt Penfploaniens, einer ” Landfchaft, die einen Theil des ehemals fogenannten Neuen ol Schwedens ausmacht /iſt eine der vornämftenStädte indem Er “ll | nördlichen Amerika, und nad) Boſton die größte. Sie liegt Fi I gleichfam in. dem Mittelpuncte ber Engliſchen Colonien : = | | dh und werden neun und dreisig Grade und einige funfjig IB Minuten für ihre Dolsböbe, und gegen fünf und ſieben⸗ 19 N zig für ihre wefkliche Entfernung von dem Meridian | ARE der Stadt Kondon gezaͤlttte. Es ward diefe Stadt, im Jahre 1683, oder, wie an⸗ dere wollen, fehon 1682, von dem befannten Quäfer Willjam Penn zuerft angeleget: der dieß ganze Land von dem Koͤnige Carl dem anderen in Engelland, zum Geſchenk Nr | 2 er „erhieltz * Diefe machen etwas uͤber vier Reichsthaler aus. N Pr, > “ah " F _ * — 184 1748, im September e \ erbielt; nachdem Schweden ſich feiner Anfprüiche darauf verziehen hatte, Sie follte, nach des Penns Entwurf, auf einem Stücke Landes, oder einer gewiſſen Spiße zu liegen Fommen, welche die beiden Fluͤſſe Delaware und Skullkil bilden, viereckig, zwey Engliſche Meilen lang, und eine breit ſeyn. Die Oeſtliche Seite wuͤrde alfo auf die Del: laware, und die weftliche an die Skullkil geftoffen haben, Es wurden auch würflich, an beiden Fluͤſſen, ſchon Haͤuſer gebauet. Denn man hatte acht Hauptſtraſſen, eine jede zu zweien Engliſchen Meilen, und ſechszehen Quergaſſen, von einer Meile jede, abgeſtochen, die alle anſehnlich breit, und in geraden Linien waren. Der Ort war damals meiſt eine Wuͤſte, mit einem dicken Gehoͤlze bewachſen, und hoͤrete dreien Bruͤdern von den Schweden, den Svens— fönern, zu, welche fich auch darauf angebauet hatten. Wer gen der vortheilhaften Lage, entſchloſſen fie fih, im Anfan⸗ ge, ſehr ungerne dazu, dieſe Gegend zu verlaſſen. Allein endlich wurden fie doc vom Penn dazu bereden indem er ihnen, einige wenige Englifche Meilen davon, zwiefach fo viel Sandes einräumere, Doch find deffen Gränzen ber: nach, fowol von ihm felbft, als feinen Erben, durch ver: ſchledene wiederholte Ausmeffungen, ziemlich abgefürzer worden: unter dem Vorwande, daß fich die Beſitzer mehr zugeeignet hätten, als ihnen wirklich zufäme.. Allein es fanden ſich nicht fogleich Einwoner genug, um einen fo geoffen Maß zu bebauen, Daber ließ man, bis die Umftände fich ändern würden, den erjten Anfchlag wegen des Fluffes Sfulffil ruben, und fürete die Gebäude nur längs der Dellaware auf. Dieſe flieſſt an der oͤſtlichen | Seite 5 —X a BR er f enfptoanien: Philadelphia 185 Seite der. Stadt vorbey, befördert ihren Handel ungez mein, und verfchaffet ihr eine ſehr angenehme Ausſicht. Die Haͤuſer, welche zuerſt an der Skullkil errichtet waren, wurden auch allmaͤlig von dort hieher verſetzet. Die Stade lieget alfo in einer vecht anmutigen Gegend, und erſtrecket ſich, nach dem Laufe des Fluſſes, meiſt von Norden gegen Suͤden. Sie iſt etwas mehr, als eine Engliſche Meile, lang, und, an einigen Orten, eine halbe, wenn nicht daruͤber, breit. Der Grund lieget eben, ohne beſondere Erhoͤhun⸗ gen, und beſtehet aus Sand, in einer geringen Vermiz fehung mit Leim. Die Erfarung bat auch — daß | die ka bier gar. gefund ſey. Die Gaſſen ſind —— ſig ſchoͤn, und cäumig, und die meiften auf fünfzig Englifche Schuhe breit. Arch⸗ ſtreet haͤlt deren ſechs und ſechszig, und Marketſtreet, o⸗ der die vornaͤmſte, auf welcher Maͤrkte gehalten werden, faſt hundert. Diejenigen, welche meiſt von Norden nach Suͤden, oder nach der Laͤnge der Stadt, laufen, ſind ſie⸗ ben an der Zahl: eine kleine nicht mitgerechnet, die am Fluſſe, ſuͤdlich vom Markte, lieget, und Waterſtreet gez nannt wird. Der jetzigen Quergaſſen, die von der Della⸗ ware nach der Skullkil fuͤren ſollten, ſind acht. Sie gehen beinahe von Oſten nach Weſten: denn ſie weichen ein we⸗ nig von dieſer Richtung ab. Alle Gaſſen, nur die bei⸗ den ausgenommen, welche dem Fluſſe am naͤheſten ſind, halten eine gerade Linie, und durchſchneiden einander nach rechten Winkeln. Einige ſind mit Steinen gepflaſtert, andere nicht. Es ſcheinet dieß auch, wegen der mit Sand vermiſchten Erde, welche die Feuchtigkeit bald in fich zie⸗ Ms het, 'h ler E ya RN: 1 186 1748, im September het, weniger nötig zu ſeyn. Hingegen iſt bey den meiſten die gute Einrichtung, nach Engliſcher Art, gemacht nacht, daß, an beiden Seiten, neben den Käufern, ein Dflafter von ebenen Steinen, in der Breite eines Klafters, und bier weilen noch weiter, geleget worden, und Pfaͤle, auſſerhalb gleich, in der Entfernung von drey bis vier Klaftern von einander, geſetzet find. Auf den Steinen geben diejeni- gen, welche zu Zuß find: und. die reiten, oder faren, müß fen in der Mitte der Strafe bleiben. Die Pfäle aber verhindern, daß die Gehenden, in Anſehung der Pferde und Wagen, ſicher find, und nicht Teicht von unvorſichtigen Reitern und Furleuten beſchaͤdiget, oder mit der Unrei⸗ nigfeit des Mittelmeges befprüßet werden Finnen. Unter den Dächern find Rinnen augeleget, und diefe wieder ber Hutfam abgeleitet. Dadurch werden die, fo im Regen, oder wenn der € bewaret. Wonungen hoch, und entweder von Ziegen, oder Fels: 5 E | > 2 * ſteinen erbauet. Die meiſten beſtehen doch aus Ziegeln, welche gleich auſſen vor der Stadt geſchlagen, und vor⸗ trefflich gebrannt werden. Die Felsſteine, die man zu anderen genommen hat, zeigten eine Bermifchung von einen ſchwarzen oder grauen wellenförmiglaufenden Ölimmer, und einem loſen ganz feinförnigen Kalffteine, der bier und da, mehr oder weniger, zwifchen den Kruͤmmungen lag, und meift greife war, doch bisweilen einzeln ein helles Sand: korn enthielt. Der Glimmer macht das meifte aus. Der: er Schnee ſchmilzet, darunter gehen, vor dem Verdruſſe, immerfort von dem Dache beträufelt zu werden, Ä - Sr « EN 94 wirt A Die Zäufer find von gutem Anſehen, oft mehrere 2 un 7 u m > a En u u nn nn En U 5 — * phinddelbhia 187 WVerſchiedentlich aber war auch die Vermiſchung von an⸗ derer Beſchaffenheit, wie ich weiterhin, unter dem eilften des Octobers, erzälen werde. Dieſer Stein wird im Lan⸗ de jetzt in Menge gebrochen, laͤſſt ſich leicht bearbeiten, und hat die gute Eigenſchaft, daß er bey einer feuchten Witterung die Naͤſſ e nicht in ſich ziehet. Man brennet a bier überall, einen ſehr feffen Kalt zum Maurwerke. Die daͤuſer fi nd mit Schindeln gedecket. Das Holʒ dazu wird von einem Baume genommen, ben die Schwe⸗ den den weiſſen Wachholderbaum, und die Engellander die weiſſe Ceder * nennen. Vor Zeiten iſt davon, in Suͤmpfen und Moräften gar viel gewachſen. Jetzt aber hat man dieſe Baͤume ziemlich weggehauen: und noch iſt nicht die geringſte Anſtalt gemacht worden, neue zu ziehen. Das Holz iſt ungemein leicht, und haͤlt fi, vor alten uͤ⸗ brigen in dieſem Lande, am laͤngſten gegen die Faͤulniß. " er dienet es vortrefflich zu Dächern. Denn es be ſchweret die Mauren nicht, und bauret ein ganzes menſch⸗ liches Alter durch. Allein es befürchten ſchon jet ver fchiedene, die weiter denfen, daß Diefe Dächer vom weiffen Wacholder, oder der weiflen Ceder, mit der Zeit dafür dürften angefehen werden, daß fie der Stadt ſchaͤdlich gewe⸗ ſen. Denn da ſie ſo ungemein leicht ſind: ſo haben die mei⸗ ſten, welche ſteinerne Gebaͤude, insbeſondere von Ziegeln, aufgefuͤret, ſich verleiten laſſen, die Mauren gar duͤnn zu machen. Jetzt aber iſt dieſe Art des Holzes ſchon mehren⸗ theils weggehauen. Wenn daher die Schindeldaͤcher mit den Jahren ar follten: — man genoͤtiget ſeyn, ein ſchwe⸗ Kr Cape thyoides. Linn, ee 1003. 3: ir I 188 1748, im Geptember ſchwereres Dach, entweder von Ziegeln, oder fonft aufzu⸗ ſetzen. Dieß aber werden die Mauren nicht tragen koͤn⸗ nen. Man wird daher entweder das Dach mit Säulen unterftügen, oder die Wände einreiffen, und neue auffür ven, oder auch, durch andere Mittel, für ihre Befeſtigung ſorgen muͤſſen. Einer und der andere hatte, in dieſen letz⸗ ten Jahren, ſchon angefangen, Dachziegelzu gebrauchen. Unter den oͤffentlichen Gebaͤuden, will ich der Kir⸗ chen zuerſt erwaͤnen. Es giebt aber derſelben verſchie⸗ dene. Denn Gott wird hier auf mannigfaltige Weiſe gedienet. 1. Die Engliſche Birche ſtehet in dem noͤrdlichen Theile der Stadt, etwas von dem Markte, und iſt unter allen die ſchoͤneſte. Sie hat einen kleinen, unanſehnlichen Turm, in welchem eine Glocke haͤnget, mit der zur Kir: che, und bey Feichenbegängniffen geläutet wird. Ferner befißer fie auch ein Uhrwerk, welches die Stunden ſchlaͤ⸗ get. Dieß Gebäude heifft die Chriſtkirche, und ift mit dem Schluffe des vorigen Jahrhunderts angeleget, vor einiger Zeit aber erneuret, und mehr ausgefchmücket wor: den, Es fleben zwey Prediger bey ihr, welche den groͤß⸗ ten Theil ihrer Befoldung von Engelland aus erhalten, Im Anfange unferes Zeitalters fand der Schwebifche Pfarrer, der Magifter Rudmann, faft zwey Sabre lang, ber Englischen Verſammlung, in der Abweſenheit ihres eigenen Lehrers, vor, — — ——— 2. Die Schwediſche Kirche, welche ſonſt auch bie von Wifafo genannt wird, iſt an dem füdlichen Ende der Stadt und faſt auſſer derfelben angeleget, an dem Fluſſe: | und penfyfvanien. Philadelxhia 189 und fie hat daher, vor allen übrigen, eine angenehme tage. Diefe werde ich hernach genauer beſchreiben! koͤnnen: wenn ich von den an diefem Orte ‚insbefondere‘ reden werde. Die — Evangelſhe Birche if Auf ber nern Bichen, | Seite der Stadt befindlich. Sie hatte, bey meiner. Ankunft in Amerifa, “einen; fleinen Turm; Da aber ein unverfländiger Baumeifter, denfelben aufge⸗ ſetzet hatte, ehe die Mauren recht durchgetrocknet waren: ſo draͤngete deſſen Schwere ſie hinauswaͤrts. Man muß⸗ te ihn daher endlich, im KHerbfte des Jahrs 1750, "wieder abbrechen,. Um die ‚Zeit erhielt. die Gemeine aus Deutfchland ein fchönes Orgelwerk. Sie bat nur einen Prediger: und der ſtehet noch dazu einer anderen Evangeliſchen in Germoantown vor. Ee prediget abwech⸗ ſelnd, an dem einen Sonntage in jener Kirche, und an dem anderen in dieſer. Der erſte beſondere Lehrer der hieſig gen Evangeliſchen Deutſchen war der Herr Muͤhlen⸗ berg, der auch, im Sabre 1743, den Grund zu diefer Kirz che geleget bat. Und da derfelbe zu einer anderen Ver⸗ ſammlung berufen worden: hatte er den Herrn Brunholz zum. Nachfolger, der aus Schleswig gebürtig ift, und bier noch ſtehet. Beide find aus Halle hergefandt ı wor den, und haben, durch ihre befonderen Gaben, erbaulich zu predigen, ſehr vielen Nutzen gefchafft. Kurz vorher, ehe diefe Kirche gebauet ward, hatten die Deutfchen noch feinen eigenen Prediger: fondern der überall fo beliebte Schwedifhe Pfarrer in Wifafo, der Herr Dylander, war zugleich ihr AIR Diefer prebigte daher, an je: dein — 190 1748, im September dem Sonntage, zuerſt in der Fruͤhe Deutſch, hernach i det Hauvepredigi Schwediſch und nach Mittag Engl. n Und dazwifchen reifete er noch ‚die ganze Woche ü ber, Er im Lande herum, und unterrichtete die zerſtreuet wonen⸗ he De den Deutfehen. Er hielt daher oft in einer Woche bey ENT; | ſechszehen Predigten. Es geſchah auch erſt nach feinem 40— Tode, der im November des Jahres 1741 erfolgte ‚daß Na die Deutfchen in Philadelphia einen eignen Prediger aus - Deutſchland verlangeten. Diefe Gemeine iſt jegt fehr | | zalreich: fo, daß es in der Kirche am Sonntage ziemlich z gedränge zu feynpfleget, Sie bat zwar Chöre, aber kei⸗ ne Safriftep. Vor dem Altar wird nicht gefungen, fer r dern alles hergeleſen. Die Predigt aber gefchieher won der Canzel. B6 u 2 EHEN us, 3 4 Diealte Presbyterianifche Virche iſt nicht weit: von dem Marfte entfernet, und zwar an der Suͤderſeite der Marketſtreet. Sie hat eine mittelmaͤſſige Gröffe, und ift im Jahre 1704 erbauet, wie die Auſſchrift an ih⸗ rem nördlichen Giebel zeiget. Das aͤuſſere Dach ift fat in einem halben Cirfel aufgefüret, "oder ſtellet doch die Hälfte eines Sechseckes vor, Das Gebäude ſelbſt ftehet von Norden nad Süden. Denn die Presbpterianer. eben fo genau nicht darauf, als in.andern &ändern wol zu gefcheben pflegt, daß ihre Kirchen nach einer gewiffen Himmelsgegend angeleget [cn Jolie, "> ve nren N | $ Die neue Presbpterisnifehe Birche ward, im Sabre 1750, in dem nordweftlichen Theil der Stadt, von den fogenannten YYewligbts, erbauet. Durch diefen Namen werden Leute bezeichner, welche, von einer oder Mi % ander RAR 27 2\ / Yenfpfvanien. ‚Philadelphia _ a9L * anderen Kirche, ſich zu dem bekannten Whitfield gewandt haben, der, in den Jahren 1739 und 1740, imgleichen 1744 und 17455 faſt durch alle Engliſche Colonien her⸗ um gezogen war. Seine Wolredenheit, ſeine angeneh⸗ me Ausſprache, ſein auſſerordentlicher Eifer, und andere groſſe Gaben im Vortrage, machten, daß er oft, insbeſon⸗ dere in den beiden erſten Jahren, in ſeinen Predigten, auf dem freien Felde, acht tauſend, ja bis zwanzigtauſend Zur boͤrer haben konnte · Seine Abſicht bey dieſen Reifen war, Geld für ein Waiſenhaus zw) fammlen; das in Georgien erzichtet worden. ‚Er nohm hier bisweilen; in M a einzigen Predigt, ‚gegen fiebenzig Pfund Sterlingein. Ja, inzweien, „bieer,. 1740, zugleich. an einem Sonntage, in Philadelphia ! hielt, waren hundert und funfzig Pfund, oder. ungefär dreihundert Ducaten, ‚eingefommen. Die Anhänger, dieſes Mannes, die gedachten Erleuchteten, ind jetzt nur bloſſe Sonderlinge von der Presbyteriani⸗ ſchen Kirche. ‚Denn. obgleich. Whitefield im Anfange ein Prediger von der Engelſchen Kirche war: ſo wich er doch allmaͤlig davon ab. Und da er, im Sabre 1744, nach Bofton in Neuengelland kam, ſtritt er fich fo lange mit sen Presbyterianern uͤber ihre Saͤtze, bis er fie efajt gang lich annabm. ‚Denn Whitefield war kein groſſer Diſpu⸗ tator, und konnte alſo von dieſen ſchlauen Leuten leicht geleitet werden, wohin ſie ihn haben wollten. Dieß ver⸗ urſachte auch, daß er, bey ſeinem letzteren Aufenthalte in Amerika; nicht völlig den Zulauf der Zuhörer, ‚als das er: ‚fie Mal, hatte, Die Erleuchteten erbaueten zuerſt, im Sabre * — * groſſes — in dem —— Thei⸗ Te ı er \ ; 192° 1748, im September Te der Stadt, für ihren Gottesdienſt. Da aber, nach der Abreiſe des Whitefields, eine Trennung unter ihnen ent: fand: fo wurde, auffer anderen Urſachen, das Gebäude, ungefär im Anfange des Jahres 1750, an die Stadt ver: Faufet, und zu einem Lehrſitze beftimmt, Darauf lieſſen die Erleuchteten die Kirche auffüren, welche: ich die neue Presbnterianifche genannt babe. An deren‘ oͤſtlichem Giebel find folgende Worte, in vergöldeten Buchftaben, . zu leſen: Kirche der Presbyterianer, die, unter dem göttlichen Segen, im ı7 soften Jahre des Berrn/ errichtet worden. * un, uvin orch 6. Die ältere Deutfehe reformirte Kirche lieget in der weſtnordweſtlichen Gegend der Stadt, ind ift, ih⸗ ver Bildung nach, der Kirche auf dem Ladugaordslande in Stockholm anlich. Sie ift noch nicht völfig fertig: obgleich ſchon mehrere Jahre darin geprediget worden, Es hatten auch diefe Deutſche, ſo lange noch der obener⸗ waͤnte Schwediſche Pfarrer Dylander lebte, keinen eigenen Prediger, ſondern woneten dem Deurfchen Gottesdienfte in der Wifafoficche mit bey. Da aber, nach dem Abſter⸗ ben diefes Geiftlichen, die Deutſchen Evangeliſchen einen Lehrer aus Halle kommen lieſſen, machten gleichfalls die Reformirten Anſtalt, einen aus Dordrecht zu erhalten. Der erſte, den man hieher fendere, war der Herr Slaughter. Und den traf ich auch noch, bey meiner Anfunft,an. Er ‚hatte aber, im Sabre 1750, den Verdruß, daß ein an ‚derer veformirter Prediger, der neulich aus Holland herz übergefommen war, fich, durch Lift, und alferley Nachrer — ———— ERTL PUTIN a den, *Templum Presbyterianum, annuente Numine, erectum, anne Dom, mocc;, 13 ; 2 ‚den, fo bey einen er * ubörer EM uf hehe als die Hälfte von. ihn Mi — ward: Die beiden Geiftlich ecſchi de, nach der R ibe, ü über den Geh uch der ——— * e e daß der Fremde, um ſie e zu behaupten, ſchon onnabend vorher, fie beſtiegen, und die ganze Nacht uf jug bracht hätte, Da alſo der andere ausgeſchloſſen Wr ten bie getheilten Zuhörer, wie zum Gelächter, To zum Aergerniß der Stadt, ſich geſchlagen, und fonft aller: leh Ausſchweifungen begangen: Die Sache ward von der Obrigteit unterfücht, und die Kirche dem Herrn Slaughter/ als dem fo unrecht geſchehen war, zugeſprochen. —— iz Die neue reformirte Rieche ward von den Anz Hängern des neulich angefommenen Geifttichen , nachdem fie ihre Sache verloren hatten, etwas von ber erſten ab, erbauet. Es wußte dieſer Mann bey dem Schluſſe des i7soften J Jahres es dahin zu bringen, daß er faſt alle Zu⸗ borer des erſten Predigers auf feiner Seite hatte. Das ber if, vielleicht, diefe Neue SR, bald minder ai ſehn. 8. 9. Die Oudter baben sep Kitchen, Br * nannte Meetings die eine am Markte, und die an⸗ ve in dem nördlichen Theile der Stade Sr dieſen finder man, nach der Gewonheit dieſer Leute, weder Al⸗ täre, noch Canjeln/ noch ſonſt einige ändere Kirchenjierar | ten: fondern nur die Sitze und einige Armleuchter. Sie verfammlen fich bier, an jedem Sontitäge , dreimal, und überdieß noch zu einer gewiſſen zeit in der Woche, oder jedem Monat. Sch werde von ihnen weiterhin meht reden. "Reifen in Su M 104 * mal bis dreimal an jedem Sonntage; ſond dem Werfeltage, des Abends, nachdem es dunkel geworden: er: Die Webertãufer Hakten kai Gottesdienſt dem eedlichen 1 Theile der Stadt * ig * * ‚1. Die Glieder der Römif hen Ritche gen Suͤdweſten, ein ziemlich groſſes — | ſchoͤn geſchmuͤcket, und auch mit Hab near | ‚12. Die Anhänger des Grafen Sinzendorf haben ſch ein groſſes Haus, in dem nördlichen Theile der Stadt, gemietet. Sie hielten i in felbigem ihren Öottesdienft, for wol in Deutfcher, als Engliſcher Sprache: nicht nur zweie n auch an je⸗ war. Allein i im Winter des Jahres 1750 wurden fie genoͤ⸗ tiget, diefe nächtlichen nach⸗ dem einige mutwillige junge Leute, durch einen ukukru dergleichen die Kinder zum Spielwerke zu bab et pfl kan, und der aus einem Fleinen h Blaſebalge beſtehet, ee dem Zufammendrücen, einen folchen Laut von ſi ch giebt, die Gemeine verſchiedentlich geärgert hatten, Denn mit. dies, ſem nachgeamten Vogelgefchreie ward, in einer dunfel, len, Ecke, nicht allein beh dem Schluffe der Strophen, m dern auch meiſt bey jedem Reime, eing eſtimmt. N Die von der Engliſchen Gemeine, die Erleuchtelen, die Quäfer und die Deutſchen Reformirten haben jetzt ihre Begraͤbnißplaͤtze, an einer Seite auſſerhalb der Siabt, und nicht bey ihren Kirchen. Doch machen die erſten biswei⸗ len eine Ausnahme. Die anderen begraben ihre tLeichen auf den Kirchhoͤfen: und die Herrnhuter, wo fie zukommen koͤnnen. Die Neger aber werden an einem gewiſſen Orte vor der Stadt beerdiget. ala — Penſhlbanien Philadeiphin 195 so Nun will ich noch die übrigen Öffentlichen Ges ande in‘ Philadelphia kuͤrzlich befchreiben. Das Stadt⸗ haus, ober das. Haus für die Berfammlungen, lieget in * nr Stadt, und ift ein groſſes ſchoͤ⸗ das derſelben die groͤßte Zierde macht, und einen Turm mit einer Glocke hat. In dem⸗ enfommen die Abgeordneten der Provinz, gemeiniglich ‚Detol 5 eines jeden Jahres, oder auch oͤfter, Y die Umftände es fo erfordern, zufammment? um ſich über: das Beſte des Landes zu berathſchlagen, und ihre — oder Reichstage zu halten. Hier wer⸗ Iter Geſetze uͤberſehen, und neue aufgeſetzet. ea RN - Seite diefes Gebäudes ſtehet die Biblio⸗ } hm im Sabre Era, erſt angeleget worden, er vermochte die J— keute, nr ändere bernd dazu, — ein j der im Anfange, vierzig Schillinge hergab, und verpflichtete, hernach noch järlic) jehen Schillinge zu zale I in Venfntoanifcher Münze, um allerley nutze * Bücher dafuͤr anzuſchaffen. Diejenigen, welche ſich hiezu verſtanden haben, koͤnnen den Vorrat frey gebrau⸗ chen. Den anderen werden zwar auch Buͤcher daraus, auf eine gewiffe Zeit, geliehen Sie muͤſſen aber ein Pfand zuruͤcklaſſen, und für jede Woche etwas gewiſſes be⸗ zalen : nämlich acht Pence für ein Werk in Folio, ſechs für eines in Quart, und vier für die anderen kleineren· Wenn die Zeit vorbey iſt auf welche das Buch ausge⸗ than worden: ſo muß es wieder gebracht werben, Sor Au man in Strafe: ge Gelder. werden ei jut v 2 j 7 8, 0 * ke von ee —— einander, Die meiften waren in EnglifcherSprache, vie le auch i in der Lateiniſchen und Franzoͤſiſchen, —— aber in einer anderen. Die Aufſeher daruͤber erzeigten mir die Gewogenheit, dem Bibliothekar zu ſagen: daß er mir, in der ganzen Zeit, da ich mich bier aufhalten wuͤr— de, ein jedes Buch, foich nur begehrte, ohne daß ich das geringfte dafür zalete, Teihen koͤnnte. Der Salwar, an jedem Sonnabend, des Nachmittags von vier bis acht Uhr, offen. Auſſer den Büchern fand man hier ‚auch verfchier dene Suftrumente zur Mathematik und Phyſik, if, imgleichen groſſe e Sammlungen. in der Naturgefchichte. 55 Ne uch einige andere Hleinere — in der adt an⸗ warf | Das ——— * ſtehet mitten auf — gleich weſtlich vom Marfte, und iſt ein ſchoͤnes Gebaͤude, mit einem. Fleinen. Turme, in dem eine Glocke baͤnget. Unter demſelben und rund umher Br an Wochenmärkte gehalten. are hl Das Gebäude der Akademie, — in emule, chen Theile der Stadt. Es war, wie ich vorher. erzaͤ let babe, anfänglich ein. Berfammlungshaus für die Ans ; hänger des Whitefields, ward aber, im Jahre 1750, ihnen abgekauft, und zum Sitze einer Akademie, oder der Sache am am⸗ * —— zu — oder einem In 1 ER Gymna⸗ * The * mente are fvanien. hitadehin 197 Gym naſio beſtimmt. Man richtete es Yale: zu biefen vecke ein. Die Jugend wird hier nur in ſolchen Din⸗ wieſen, u ‚bey uns in den niedrigen Schulen werden. - Man dent aber. mit der Zeit bier fol: un Br m 1 veranfltten, die auf wirllichen Aka: 2 RL Ben dem Schlufe d des letzteren rain ward hier, an de ber, Süderfeite. der Stadt, nahe am Flufe, eine 8 An, augeleget, u um den Franzöfifhen- und Engliſchen Kapern da 5 anden zu vermehren... Dieß geſchah aber erſt nach einem heftigen Streite. Denn die Quaͤker verwer⸗ fen alle Vertheidigungswerke; indem fie den Grundfägen ‚ihrer Religion zuwider find; die den Chriften feinen $ ‚Krieg, weder ich ‚zu beſchutzen noch zum Ungeiffe, erlaubet; und il man dem Herrn allein. vertranen Soll, , Man wechſelte da mals. verſchiedene Schriften fuͤr und wider dies Reinung. Nachdem aber. erſt die feindlichen Kaper einige Farzenge der Stadt auf! dem Fluſſe weggenommen "hatten, 9 fanden gar viele von den Quaͤkern, wenn nicht auch fuͤr ſich rathſam, die geſchwinde Auffuͤrung en. zu befördern 1. ‚Unter den Vortheilen welche die Stadt von Na: me 1 befißet, ift ihe angenebmes. Clima der vorzuͤglich⸗ fie: da der Winter nicht zu ſtrenge, und ziemlich kurz, und der ? Sommer nicht zu heiß iſt ; und da das Land rund „umber, in der größten Menge, die Früchte hervorbringt, mit „deren Anbauung und Pflege: der Sandmann fich beſchaͤfti⸗ ara Ihr September und October. gleicht dem An: Ba Be. R 3 fange 1 heidigungwerkes, wenigſtens durch ala er | Tage bes gebruars bey ihnen fo anmutig, als der unſeres Aprils und der Anfang des Maier Sei N faͤlteſten Wintertage ſcheinen, in verſchiedenen J nur einen ziemlich weit fortgeſchrittenen Herbft, * * tig einen Fehler in der Baukunſt der verurfache das natuͤrlich ſchoͤne Waſſer ‚an di Su * if eine von den: größten Fluͤſſen. Bey ihrer Min — hat ſie eine Breite von dreien Engliſchen Meiten, en‘ ‚pbia von dreien Vierten. Die "Stadt liegt ger e neun: 39 bis hundert Engtifche Meilen u vom Meere, oder der. — Sey tember Pen — Auguſt Und o fin die F mittleren Landſchaften von Schweden und den fi | * Finland, darzuſtellen. ac Ferner beſitzet Phila delphia e ein gutes ns beit — Denn obgleich in der Stadt t Feine Q Me werden, aus denen ſelbiges hervor floͤſſe: fo hat dennoch meiſt ein jeder Hof ſeinen Brunnen, FE x aufd dee Straſſe ſtehen auch verſchiedene; die ein vort reffliches Waſſer, ſowol zum Kochen, und Trinken ng en Waſche und anderem Gebrauche, geben. Gemeiniglich muß man dreizig bis vierzig Schuhe tief graben, he | in das Waſſer erreichet. Dasjemge, fo aus dem Th Dellaware geſchoͤpfet wird, iſt 102 nicht en ——— Man begehet aber, bey der Anlage der Brunn, , Bieffäte Stadt, ziemlich verdorben wird, ch ı un zu bemerfen, Gelegenheit finden. Die Delaware befordert den Handel um J Stadt Wilmington von zweier, und hier bey Philat Er entfernet, wo dien | gleiches nen Monat, und ad) Sisweilen ent, mit SEiB beleget, oder angefüllee wird. Denn unter der Zeit | "Das aber gefehiehet % und in der Skulkil, etwas von Philadelphia, bindern, daß man weiter hinauf im Lande diefe Fluͤſſe nicht nüßen Kann, die Waaren nad) Philadelphia zu fuͤren oder von dort abzuholen. Beidesmuß daher auf Karren und X den, mit der Zeit beide Fluͤſſe, wenigftens für geöflere Boͤte, und kleine Farzeuge, brauchbar zu machen. LE h N 4 Es gekauft: -in made Landſchaft daher die Wälder i vo / ; —— To oh „angel p 5 BE Be o —* ——— 2* 2.2 Fr * f 1 2 —2 Werd! Au “ * 4 a « "Die Stadt treibet.einen ſtarken Zandel, fswol mit den Bewonern des Landes, ‚Als nach anderen Orten Din: insbefondere nach Weftindien, oder dem fühlichen nmeita ‚und den Antillen; nach-Engelfand, Zerland, ortugall und verſchiedenen Engliſchen Colonien in der woͤrdlichen Amerika. Hieher aber dürfen keine andere, HEN FAN Pound 5 uud Den größten Vortheil ziehet Philadelphia aus dem Pr Gandet nach Feflindien, ¶ Denn dahin wich fafteägtich eine Menge von Mehl, Butter, Fleiſch und Rs maaren, von Zi ſchicket. Und dafür erhaͤlt man. entweder Zucker, Si⸗ IB" J mp, Rum, Indigo, Mobogonyhotz, und andere Waa⸗ gennbolz, weiches in Jamaika wächft, if jeSe Bald gänge. ch weggehauen, a — Mach Engelland werben theils ſolche Sachen gefande; bie aus Weſtindien geholet worden, theilsfolche, Fra Sand ſelbſt her vorhringet, als alferley Holgwerf, ingße fondes ve ſchwarzes Wallnußholz, und eichene Planken zuSchiffen, ferner ganz fertig bier. gebauete Schiffe, Eiſen, Fee, Fhrer, . Doch wird diefer eigentlich in Meu-SJerfen auf- I / el; # Pkın x * erh olz, Brettern und dergleichen ver⸗ J 7 f ir anna we a = dort gemachte — feine und groͤbere Laken, Leinewand, ge Arbeiten von Eiſen und nderen Metallen, ie oſtindiſchen Waaren. Denn es iſt zu merken, daß ellan fo. ‚alle Zeuge und Gewirke der Danufastus die hier wrsuchr: Re fern muß. Far | 9 X ach Seeland. gehet aͤrlich ei eine ‚Menge von feinen: „So ‚werden auch viele bier gezimmerte Schiffe or gefchidt,, Portugall empfaͤnget Weizen, Getrai⸗ de,. Mehl, und noch ungemahlten Mays. Und Spa⸗ nien nimmt bisweilen, rge Getraide . Allein. 94 FAR, N fo gleich nad) Engelland gefehicter a um. dig Maaren ; au bezalen, welche man daher. erhalten bat. Und dennoch fi ind dieſes Summen nicht aa Kae ale ulden zu tilgen, | Stat Damit man aber um ſo viel Beier fen koͤnne, was die Stadt und ganze Provinz, in verſchiede— nen Jahren, aus Engelland genommen ‚habe: ſo will ich hier einen Auszug‘ aus den n Englifchen Zollbuů ichern mittheilen den ich von dem J Ingenieur Lewis Evans in - —— — und der in ' der Sache alles ih don ebaken, ihm e ein u Berzeichnif von allen den Waaren zu verfchaffen, die von Engelland nach Penfplvanien, in mehreren Jahren, verfchicket worden. Und dieß erhieltier, Hier find zwar jene nicht ausgefeßet- E Wr dreird.r DE Tamara ylät sin u MER J > =“ = 8 Pu u E — Fig) Be > * — u Ten un = r — I... * im Geide Bere, h 9 Fr % — dergleichen Auszuͤge aus J Zol bůcherr Re Ale alle Provinzen des nördlichen Ainerifa, perfertiger: um ; Kr dadurch das Parlament in Engella ahemenaen Sa 4 : ——— Landſch Alla KEN ehe | nommen haben‘, nachdem ſe ihe eigenes € * eingerichtet. > ir — mer ie 41 — 1— * 4 Den Aufſatz habe ich von dem Original ſelbſt ab⸗ geſchtieben. oe ift nur daben zu merfen, daß er mit | der Weihnacht des Jahres 1722 anfänger, und 1747 um eben die Zeit ſchlieſſet. In der erſten Spalte iſt der Wehet der fremden Waaren angezeigt, welche fü on vorhero in Engelland verzollet waren. Die zweite tür | cet die Summen aus, fo diejenigen getefst —J welche in Engelland feisft gemacht, und u Penſyloa var nien geſchicket find. Und in der letztern Paten Br | "Summen zufammengerechnet. Unten aber it jede Bat te für ſich addire.* 4 Bern diefer Tabelle find demnach die Waren, wel⸗ I ihe von Schottland und Jerland/ j ͤrli in Menge, nd — Penſyloanien gef eſendet w und a — m“ - FR viele keinewand iſt nie: mit begin. » 1 e% | AB 119° 170 Pa — RR Das — Ir jede rag 5 h ’ = Groſchen, den ee su 7 gufen 5 * Er 4 >, Ei dur gutenPfennigen: fü we le Samen md co ) e Gele, herauskommen. mr, & —* Die ausländifchen Waaren — Eng — Sat. — — —— | 1725 A anf + ER Pe — * J— Für jene und dieſe zuſammen — 7,658,216 hl. 13 Gar, 6 Pf. An— | Bu | — ee. re 93 ; ee Kam * gesage uns — dieſe chifften Baaren. E (un 3. Kfeheine nötig ger, Bir erem. | habt haben. SR £ F | 37T — 175 41132 12077 9 er * fr4a58| — — DD nos | ae: Zaun J J — | 8 Ai — E — ni. | | Summe: er H * men, g ‚ oder 4 son ihr ausgefaren ſind. Ri Ay die Staͤ Eedes gamzen Bändels in Ph ilade — ungefaͤr aus der Zahl der geöfferen ven Schiffe beurtheilen, die järlich zu diefer —9 ein Verʒeichniß von einigen wenigen Jahren ei welches ic aus den politifehen Anzeigen diefer S tadt 4 —— habe. Die Zalung faͤngt nit dem fun und zwantzigſten Tage des ärzen in dem einen Jahre c an, u gebet bis aufeben def — | | Das Das Zapı [ engefemmens She [| 735 3740‘ 11 —J IT. — RER iR. | | | & it aber (ehr u befücchten, da ber Handel Philadelphia, und de — uͤbrigen Engliſchen Colonien, in der Zeit tfolge, mehr ab, als zunehmen dürfte: wofern | nicht andere Anftalten gemacht werden. et ich hernach deutlich zeigen. — Die Stadt verſiehet nicht allein die ßen Ei ⸗ woner Penſyloaniens mit den Waaren und Manufactu⸗ ven, Die fie brauchen: ſondern eg kommen auch taͤglich gar viele Leute aus ſe ce und Feißea PN 3 uf ‚fen Mandel, In einem Jahre worden zwey geögfe: Märkte ger haften: der erſte im May, der andere im November; beide am ſechszehenten Tage jedes Monats: Auffet den- felben ſaben aber ſind noch woͤchentlich zwe Penfpfoanien.’ Philadelphia 205 y Beine Maͤrkte, an der Mittewoche und dem Sonnabend. An dieſen Ta⸗ gen fuͤren die Landleute von ‚Penfplvanien und NeuJerſey eine enge on Eßwaaren und anderen Dingen, die das fand herv lie ‚herein. Dieß gereichet der Stadt zum groſſen Vortheile. Daher waͤre es zu wänfchen, daß eben eine ſo nůtzliche Einrichtung in unſeren Schwediſchen Städten gemacht waͤre. Man iſt bier verſichert, an den Marfttagen, alles, was won Landwaaren nur erfordert wird, anzutreffen. In der Zwiſchenzeit aber werden ſie auch vergeblich geſucht. Es darf daher niemand, in der Ungewißheit, nach dem Markte hinlaufen, oder bey den Zoͤllen lauren, um das Noͤtige für die Haushaltung zu finden, Man Fann bier alfo beftändig friſche Eßwaaren haben. Doher verſahen ſich auch die meiſten Einwoner in der Stadt n icht mit mehreren, als fie bis; sum naͤheſten Marfttage gebeäuchtett: an welchem fie aufs neue was > einfaufen Fonnten, Im Sommer wird hier faft täglich, ein folcher Marft gehalten. ‚Denn es wuͤrden die Waa⸗ ren, wegen der ſtarken Hitze nicht lange dauren. Fuͤr diefe wöchentliche Märkte find‘ zwey Plaͤtze in der Stadt beſtimmt. Doch iſt der bey dem Rathhauſe der vornaͤm⸗ ſte. Er faͤngt um vier oder fuͤnf des zo an, und M F > waͤret bis neun Uhr des Vormittags, Um die Stadt ift Feine Pfalhecke. Sie hat, ah feinen anderen Zoll, als den groſſen Segoll. Der Buvernör der ganzen Sandfchaft hat bier feinen Sig. Er wird zwar von den. Nachkommen des Deuns, ernannt, Er Fann aber feine Würde nicht eher antreten, | i bis - a ei Pi" % E # [| a f — Koͤnige in 5 die * daͤtigung worden. en ah Die Quaͤter, faſt aus allen Brent en des nördlicher Ai, halten, järfich einmal, ihre geoffe allgemeine. Verfammlung, in diefer Stade, sr — ERBEN Inm Jahre 1743 ward hier eine Geſellſchaft de Wiſſenſchaften eingerichtet. Selbige folfte fich mit all ley Merkwuͤrdigkeiten aus den dreien Reichen der Natur, mit der Mathematik, Phyſik, Chemie, der Haushaltungskunſt und den Manufacturen beſchaͤftigen. Allein der —* folgende Krieg hemmete die Unternehmungen gleich * Anfange. Und ſeitdem ſind bis * keine weitere an ten geraddht worden. 7 Die Abweichung des ——— ward bier, iur | Sahre 1750, am dreizigften des Octobers, nach dem al⸗ ten Kalender, von fuͤnf Graden, und fuͤnf und vierzig Minuten weſtlich befunden. Man unterſuchte ſie nach der neuen Mittagslinie, welche, damals, im Herbfte, Philadelphia gezogen ward, und etwas über eine Engliſche Meile ſich erſtreckte. Es haben die angeſtellten Er⸗ farungen erwieſen, daß dieſe Abweichung, ungefär in achtzehen bis zwanzig Jahren, um einen Grad ſi ſi ch ver⸗ ringerte. | * Der groͤßte Unterſchied i in allen und Set u - gen des Barometers ift, nach den Beobachtungen von vielen Jahren, die der Her James Logan angeftellet Br zu 28 "9 und 30" 78 befunden ‚worden, | m A se cu. A ee * Deep 2 Ducho a) ic Jet. ucte er find bier. Es kommen, wos dentuch einmal, zwoen ( En liſche — eine Deut⸗ ſche aus der Preſſe. Rn Im Jahre: 1732 — am fünft n bed —— bers, nach der alten Zeitrechnung, um den Mittag, ein kleines Erdbeben verſpuͤret. Und zu gleicher Zeit em⸗ | pfat d man es auch zu Bofton im Neuen Engelland, und zu Montreal in Canada :Dertern, bie über ſechsig und meh⸗ — bee Schwediſche Meilen v voneinander entfernet liegen. ri Im November. des Jahres 1737 Fam der Befatınte Prinz vom Berge &ibanon Schich Sidi hieher: indem er einen groffen Theil der Englifchen Colonien in Ameri⸗ ta durchreiſete. Und in demſelben Jahre bemerkte man abermals am fiebenten des Decembers, um eilf Uhr des Abends, ein ziemliches Erdbeben. Es waͤrete aber nicht uͤber eine halbe Minute. Dennoch ward es,in derſelben Stunde, i ‚in New- -Cofile, New-Jorf, New-London, Boſton und El Hertern des Neuen Engellands, wie die Zei⸗ tungen, berichteten, mwargenommen‘ Es Bere ſich ale auf, viele Meilen erſtrecket. * Der Graf Sinzendorf langte bier, ü un 1, Decembet, \ des 17421en Jahres, an, und verweilete fich bis zum nächfte folgendem. Fruͤhlinge. Seine ungewoͤnliche Auffuͤrung ‚hatte viele Engellaͤnder, auch von den Vornehmeren, auf die Gedanken gebracht, daß einige Verwitrung in —— Haupte geherrſchet haben müßte . Die Anzal der Einwoner von Phila —— * | * habe ich, mit aller Zuverlaͤſſigkeit, nicht herausbringen koͤn — nen.» Im Jahre 1248 wurden ihrer ſchon über zehentau — ſend * — — aceen Kicchen nicht vichtig genug: verfertiget. kb ill deſſen von denjenigen, die theils in den Zeitungen, theits 208 — — ſend geräte. Und feitdem hat die Stadt unglaı genommen. "Aus den Verzeichniſſen von; de n Todten aim auch nichts ficher gefchloffen werden : — iefelbe: befonders u ng * nur * anfüren. Kal SS URERA 2 ’ > — rlich Verjtorbene in —— Ja Jahr Jahr lh730 | 227 .|l-1Y4r. — 5 „1738 | 250 || 1742 | 409 || 17; „1739 | 350 || 1743 |»425 11.1749 1740 |.299, ||.1744 |.410 || ‚1750 — —— an denen die meifter Einwoner ſterben, d die Schwindſucht, Fieber, Convulſi ionen, Pleureſi ie, Sur sung und Waſſerſucht ſind. Wegen der jaͤrlich Gebornen war noch weniger zu beſtimmen: da bey einigen Kirchen faſt gar keine Ord⸗ nung in den Verzeichniſſen gehalten wird. Und die Quaͤ— | fer, welche bier die größte Zahl ausmachen, laſſen ihre Kinder niemals‘ taufen: ob fie ste die Gebornen ziem⸗ lich genau anmerken. Es gehet auch hier nicht einmal an, aus der Anzal, der järlich Verſtorbenen, auf die Menge der Einwoner in der Stadt einen Schluß zu machen: indem ſie alle Ja re, aus anderen Laͤndern, eine ſo groſſe Vermehrung * So kamen im Sommer des Jahres 1749 allein gegen — | Das Todte | Das — 4 Aus Biere Zodtenliften erf ehet man auch 506 die + 7 gegen zwoͤlftauſend Deutſche heruͤber: von denen überaus viele in der. Stadt blieben, In demfelben Jahre wurden auch die ‚Höfe * zei —— ale a” gefunden, | Die Si ift alfo jest init Siirohkmn gang ange⸗ bu die, ‚in Anfehung ihres Baterlandes, ihres Gottes ienftes und ihrer Ba von einander gar ſehr uns J find. Man hat bier faſt in allen Rünften 22 vortreffliche Meiſter: und viele Sachen werden hier ſo gut gemacht, als in Engelland ſelbſt. Doch ſind noch keine Fabriken, zur Verfertigung beſonders feiner taken, angeleget worden. Vielleicht iſt dieß die Urſache davon, daß man ſie ſo leicht von Engelland haben kann, und die hieher gebrachten Schafe alimatig in der Guͤte — men ſcheinen. An Eßwaaren ife EN 9 An Segen des Be ki eingröffer Ueberfluß, und ihr Preiß billig genug. Man weiß bier kaum Beifpiele von einer beſenteis teue ren Zeit zu geben. Bin jeder, der nur einen Gott, Kir Nr Schöpfe, ä Erhalter und Regierer aller Dinge, erfennet, und nichts, fo gegen den Stat, und die allgemeine Ruhe wäre, lehret, und unternimmt, bat die Sreiheit, bier fich anzubanıen; zu verbleiben, und feine erlernete Kunft zu treiben : er mag fonft eine fo wunderliche Religion haben, als er will. Niemand wird, wegen feiner unrichtigen Grundfäße in det Lehre, enter: woferne ee nicht uͤber die obenbezeich⸗ neten Graͤnzen ausſchweifet. Und ein jeder iſt, durch die Gefeße; für ſich und fein Eigentum fo gefichert; und genieſſet Reifen 10. Theil. D foiche # 210 1748, im Geptember ſolche Freiheiten: daß man in gewiſſem Verhaͤltniſſe ſaen kann: Ein Bürger in Philadelphia lebe, in feinem Haufe, wie ein König. Undesmüßte febr viel ſeyn, wenn jemand, in Anſehung feiner Freiheit, größe ere ee — oder erhalten kͤnnitie.. Wenn dieß alles, was ih behe kuͤrzuch angefüret Habe, genau erwogen wird: fo Fann man leichtlich ber greiffen, wie es möglich geweſen, daß dieſe Stadt, in einer ſo kurzen Zeit, aus einem Nichts, zu einer ſolchen Groͤſſe und Vortrefflichkeit erwachſen können ; oh⸗ ne daß ein mächtiger Monarch, entweder durch Beſtra⸗ fung der Widerſpenſtigen, oder durch ſtarke Vorſchuͤſſe am Gelde, das geringſte dazu beigetragen haͤtte, ſie in die Verfaſſung zu ſetzen, worin fie ſich jetzt befindet. Und dennoch giebt ſie, in dem praͤchtigen Anſehn, den guten Einrichtungen, der angenehmen Lage, den natuͤrlichen Vor⸗ theilen, dem Handel, dem Reichtume und Vermoͤgen, we⸗ nigen Staͤdten Europens, ſelbſt von den aͤlteſten, etwas nah. Es iſt gar nicht noͤtig geweſen, Leute mit Gewalt zu zwingen, ſich bier niederzulaſſen: ſondern es haben viel⸗ mehr Fremde von ganz verſchiedenen Sprachen, ihr Bar terland, ihre Häufer, ihr Eigentum, ihre Ungebörigen vers laſſen, ſich auf das ftürmifche Meer gewaget, eine fo wei⸗ te Reife unternommen, und fich gleichfam hergedrenget. Andere ſchon laͤngſt bewonete Laͤnder ſeufzen uͤber die gerin⸗ ge Zahl ihrer Buͤrger. Und Penfloanien hingegen, wel⸗ es um das Jahr 158 1 nichts anders, als eine Wuͤſte, war, und ſchwerlich über fuͤnfhundert Menfchen enthielt, ſtrei⸗ get jeßt, in Anſehung der Menge feiner Einwoner, mit manchen Penſylvanien Philadelphia ar manchem Königreiche in Europa, um den Vorzug. Es hat die Scharen von Leuten erhalten, welche andere Laͤnder, zu ihrem unerſetzlichen Schaden, entweder verſchmaͤhet, oder verſtoſſe en haben. Als ein Denkmahl, wie ſchlecht e es an dieſem Orte, Be hernach ein Philadelphia entſtanden, ausgeſehen haben mü if od, etwas nördlich von der Wikakokirche, auf m Serge am Fluſſe, ein altes elendes Gebäude von — erhalten worden: welches einem der Soens one ge⸗ hoͤret hat, von denen man den Grund zur Stadt kaufte. Ob es gleich jetzt das ſchlechteſte Haus unter allen uͤbrigen war: ſo verſchaffete ihm dieß doch ein beſonders Anſehen, daß zu der Zeit, da es in feinem beſten Zuſtande geivefen, von allen übrigen Gebäuden noch nichts gefehen worden, und der Stamm des Holzes, welchen man ju diefen hernach gebraucht, damals noch Felſen und Wald waren. In dieſer Huͤtte brannte bereits das Feur auf dem Heerde: da noch Hirſche, Rehe, Elende* und Bieber am Fichten Tage, auf dem Markte, den’ Gaffen, den Kirchhöfen und MWonplägen‘ von Philadelphia, ihr Lager hatten; oder viel mehr den Stellen, welche im kurzen fo genannt werden, Und praͤchtige Gebaͤude tragen ſollten. Hier ward ſchon das Geraſſel der Spinnrocken gehoͤret: da an die kuͤnſtlichen Fabriken, d die hier jetzt errichtet find, nicht einmal gedacht worden; ja da Philadelphia ſelbſt noch in der Zukunft war. Ben allen dieſen Vorzügen. aber iſt dieß Haus doch ſchon ſeinem Umſturze ganz nahe · Und es wird, had) einigen wenigen Jahren, eben fo ſchwer feyn, deſſen cher malige Stelle zu Anden, als es, bey feiner Erbauung, uns 1 > 1 ad ae N 5 *Mjockar, Eſpanor. 212 17487, im September Städte in Amerifa , in weniger Zeit, neben ibm BE | würde, Jetzt fehreiten wir zu anderen Dingen. Es war hier eine eingefuͤrte Gewonheit/ * daß, | glaublich geweſen ſeyn duͤrfte, daß eine der vornehmſten wenn man einem Frauenzimmer auf der Gaſſe begegnete, man derſelben gerne die Seite ließ, welche am naheſten nach der Maur des Hauſes war. Geſchah dieß nicht: ſo ward einer fuͤr ungeſittet und grob gehalten. Ich habe ſchon vorher bemerket, daß die Gaſſen hier von eben der Beſchaffenheit, wie in London, ſind: da in der Mitte nur ge⸗ faren wird; und auf beiden Seiten, längs den Häufern, ein Pflafter, ungefär in der Breite einer Klafter, geleget iſt, deſſen ſi ch die Fußgänger bedienen. Bon drauffen ſte⸗ hen dann Pfaͤle, um die Wagen und Karren deſto eher | abzuhalten. Spaßieret man mit einem Srauenzimmer anf der Gaſſe: ſo beobachtet man eben die Hoͤflichkeit, und gehet ſtets auf der aͤuſſern freien Seite. Man nahm dieß ſehr ‚genau in Ahr: auch fogar bey Mannsperz, ſonen. Denn war jemand vornehmer als ich: fo mußte, er, nach dieſem Geſetze der Wo olanſtaͤndigkeit, ſtets die Sei⸗ te zum Gehen haben, welche durch die Haͤuſer dedecket war. | Selbige bedeutet alfo das auf der Gaſſ ſe, was dep ung die rechte Hand. Ich habe Mannsleure geſehen, mei big fo. weit trieben, daß fie, um jemand, der mit ihnen gieng, die | gebürende Ehre zu bezeigen,, bald ihm zur rechten Hand | waren, bald nach der linfen hineileten, und bald wieder an jener ſich befanden: ‚nachdem fie entweder auf, der einen,oder der anderen Seite der Gaſſe gehen mußten. Diefe Gewon⸗ heit ſcheinet daher gekommen zu ſeyn, daß — der die Seite ——— Penſylvanien Philadelphia 213 Seite von der Gaſſe hat, leicht durch die Raͤder und Pfer⸗ de beſpruͤtzet werden kann. Daher hat man zuletzt geglaubt, daß jemanden nicht Ehre genug geſchaͤhe, wenn man ni da gehen lieſſe. | Vom ſiebenzehenten. Der FR eier So erzälete mic eine Begebenheit, die er in der vorigen Woche ſelbſt mit angefeben,daß eine Schlange einen Vo⸗ et. babe, Dieſer Vogel, den man hier von feiner Stimmne,den Katzenvogel nenne, flog in’ einem Baus me, von. einem Afte, auf den andern, hin und her, und that, nach ſeiner gewoͤnlichen Art, ſehr klaͤglich. Indeſſen lag unten am Baume, doch nicht an der Wurzel, ſondern um eine gute Klafter davon, eine von den groſſen ſchwar⸗ zen Schlangen, hielt den Kopf beſtaͤndig in die Hoͤhe, und die Augen auf dem Vogel gerichtet, der immerweg, bald auf einen, bald auf den anderen Aſt ſich niederließ. Am fanglich floge er auf den oberſten herum. Hernach kam er allmaͤlig tiefer herunter. Und endlich ſtuͤrzte er ſich gar auf die Erde nieder, und huͤpfte an die Stelle hin, wo die Schlan⸗ ge lag. Dieſe ſperrete ſogleich das Maul auf, erſchnapp⸗ te ibn, und fing.an, ibn zu verfchluefen. Allein indem; felben fehlug der Handelsmann Kock das Thier todt: da es eben den Vogel heruntergebracht hatte, Es verficher: ten mid, hernach auch andere, von dieſer Schlange gleiche 4 Erfarungenzu haben. Bon der RR * ſ 8 fe e wo vorher befannt, Sch fpaßierte heute, auſſer J Sobi, auf hei En — * um 8 wi den Kräutern Befannter ‚zu. machen. E38 3 ——— SEK Ich * Stlaerm TER VAR 214 17487 im September 3 fand unter denſelben viele Eurppäifche, RR | de, die in Schweden wachfen. Es war Anzal von denen weit gröffer, welche *— nur bervorbringet. * Der Virginiſche Ahorn * —— an den ei der Delaware in Menge. Er wird von den hiefigen Enz gelländern theils Buttonwood, theils und’ zwar meift Waterbeech, und von den Schweden Wattenboß, oder auch Wasbof, genannt. Er ftand zwar: überhaupt an . niedrigen Stellen, Doch ſchien vornämlich der Rand der Fluͤſſe und Bäche fein natürlicher undeigentlicher Boden zu ſeyn. Es ließ fich aber diefer Baum gar Teicht an trockene Derter verpflanzen, wo die Erde nur etwas gut war, Da er ein fehr groffes, und dabey häufiges Laub träge: fo pflanzt man ihn gar ſtark bey den Hoͤfen und Gaͤrten, um in den Sommertagen, gegen die ſtarke Sonnenhitze, einen am genehmen Schatten von ibm zu haben. In dieſer Ab⸗ ſicht waren auch, an vielen Orten, Baͤnke unter ihm ge⸗ macht, auf welchen man ſitzen konnte. Einer und der an⸗ dere von den Schweden beſaß groͤſſere und kleinere Schach⸗ teln, Wannen und andere Dinge, welche die Wilden aus der Rinde diefes Baums verfe rtiget hatten. Sie follen auch, da fie noch hier woneten, fchon Behaͤltniſſe daraus gemacht haben, Blaubeeren darin zu ſammlen. Die Rin⸗ de war gegen eine geometriſche Linie dick. Es ſtand die⸗ 5 —— vnen auch i in es kin ; ‚ oder rt Eye, foliis Tobatis. ‚Linn. — Up 447, ‚Gron. Flor. \ Virg. 119. vder Platanus occidentalis. — Hiſt. Ca röl, Vol.I. Sp, 56. t, 56. — | | penſyloanien Philadelphia 215 der. eigentlich-auf waͤſſerigen Wieſen, wo die Eichen und rothblůmigen Ahornbaͤume * zu- rl waren oft fo anfehnlich hoch und dich, Tanne bey uns färfer fegn fann. Ihre Feucht, oder ihr Same, bleibt bis zum Frühlinge figen: und die Huͤlſen oͤff⸗ nen ſich erſt in der Mitte des Aprils, um dieſe auszuſtreuen. Solte et" ol ie aa veif werden, und eher zum Aus füen sauglichfegn ? Man ruͤmet diefen Amerikaniſchen U hornbaum, beſonders auch wegen feines fchnellen Wachs⸗ tums, darin ev alle übrigen Bäume übertrifft. Auf den niedrigen Wiefen zroifchen Philadelphia und der Faͤre bey Glocheſter haben ſich, auf beiden Seiten des Weges, an einigen Orten, längs den Zäunen, fo viele davon eingewur⸗ gelt, dag man, im Sommer gleichfam dutch eine Allee hier färet. Und in demjenigen Theile von Philadelphia, dev an die Schwebifihe Kirche gränget, ftehen, längs den Ufer ‚oder der Erhöhung am Fluſſe, ganz groffe Bäume dies fer en Ich ſah im Sahre 1750, auf ihren Aeſten, die Knoſpen, noch am funfjehenten des Maͤrzen, ſitzen. Und im Jahre 1749 fingen ſie, am achten des Maien, zu blühen 'an. "Man findet bey Chelſea in London verſchie⸗ "Höhe von dieſen Bäumen gepflanzet, welche in Anfehung ihrer Höhe ſchon mit den größten Eichen um den Vorzug Gegen die rothe Ruhr ward folgendes Mittel als gar vortrefflich gerümet. Man kochet Kaneel im Waſſer. Von dieſem Waſſer wird hernach ein wenig in eine Schale. mit Brandwein gegoſſen. Daruͤber leget man ein Par I Ati — O 7: RE) HEN 398 Pfeif⸗ Aſk och roͤd blommige Loͤnnen. en pflegen. Sie aß ſchwerlich eine vs g rpr “ 2. N ‚gl Pfeiffenzöten nahe beyeinader, und e auf Dann wird der Brandwein angezüı t, und eis ne Weile in Flammen gelaffen ‚bis der. Zucker ziemlich ge⸗ brannt iſt. Bon demſelben nimmt der Kranke ein: und trinkt auch etwas von dem Brandwein und Kaneelwaſſer nach. Man verſicherte, daß mancher, der dieß nur ein einziges Mal gebraucht hätte, ſchon gefund geworden wär re. Öfeichfalls ward cs für ſehr heilfa gehalten: wenn man ein Stück von dem rothen Euglifchen ' Käfe näme, daffelbe braten lieſſe, und es danu auf einem Butterbrote, verzehrete. BIN nber “ , * r * 2.8 N e Abu, sat 4 NER ara R ET IRIN ro, jüg Som edhäebenten,. In der Frühe gieng ich.mit, dem Schwedifchen Schilderer Hefielius, nach dem. Land⸗ bofe des Herrn Bartrams, der vier Englifche Meilen von, Philadelphia nach Süden, und etwas von der Heerftraffe, — De aa Maind, Birgimin und Caro, fuͤret. Ich hatte alſo Bier die erſte Gelegenheit, die Beſchaf⸗ fenbeit des Landes genau fennen zu lernen. Es war felz, biges flach und chen, und mic alten tgußßdumen ber. wachſen. Die Erde war fandig, und, mit Seim vermiſchet. Doch fhien der Sand den-größten Theil auszumachen, war, und Landleute woneten, die ihre Hecker und Pflanz⸗ felder, rund um ihre Hoͤfe, liegen hatten. Das Gehoͤlz, war voll von Maulbeerbäumen Wallnußbaumen ver: ſchiedener Art, Kaftanienbäume, Saſſafraß, und dergleiz) hen. Die wilden Weitranken , und zwar von mehrern Gattungen, fhiungen ſich oft bis zum Gipfel der hoͤchſten Bäume berauf: und an andern Orten umflochten fie die told ns co Mine Hier und da ſabe man Pläpe, · wo der Wald megge hauen, M * penſyloaniem Philadelphia 217 Zaͤune ſo dicht, daß dieſe gleichſam "unter ihter Laſt ſinken mußten. Der Perſimon * wuchs bier auf den naſſen Wieſen, und um die Wafferquellen. Seine klei⸗ nen Aepfel ſahen ſchon anmutig genug aus. Sie taugen aber eher nicht zum Eſſen, bis der Froſt ſie durchgezogen be ee fe einen ganz lieblichen Geſchmack. yeffelius ſamm lete einige davon, und noͤtigte meinen Diener einmal zu verſuchen. Cs hatte aber dieſer Leichtglaͤubige kaum zwey oder drey Biſſe darin gethan: fo empfand er ſchon, welche Eigenſchaft ſie haͤtten; wenn ſie noch nicht zur voͤlligen Reife gelanget, und vom Froſte durchgebeitzet ſind. Der Mund war ihm ſo zuſammenge⸗ zogen, daß er ſchwerlich reden konnte. Und dabey ver⸗ ſpuͤrte er einen gar widrigen Geſchmack. Dieſer Vor⸗ fall machte ihm die Feucht fo: zuwider, daß er, bey allem Wolſe nacke, den ſie im ſpaͤtern Herbſte und ‚dem Anfange | de es Winters, hat, doch hernach, ‚unter unſerem ganzen Verweilen ‚in America, kaum dahin gebracht werden konn⸗ te,. fie um die Zeit zu koſten, da fie nichts mebr von ihrer Herbe beſitzet. Denn es kam ihm immer vor, daß ſie, er te ſie fruͤh oder ſpaͤt im Jahre eſſen, meiſt eben den widrigen Geſchmack ausfich Akten. Bau ee, enpfand hart fe er... u od gm Vergnügen reine he wiſſen hie, wie die Wälder in diefer Gegend befchaffen find, und obeſie aus eben den Arten vom Bäumen, wie die unſrigen, oder aus ſehr verfchiedenen , beſtehen · will ei * ein kleines a ‚ ‚von denjenigen einruͤ⸗ u „eLch, “ x ee ——— * ſpec. rag — —— 28 748, im Satemnhem jeder Art ſehen ſo, daß ——— F} cken, biein den naͤheſten Gehoͤlzen um Ph bie wild wachſen. Ich ſchlieſſe aber ſolche auß, — | driges Gebuͤſche ausmachen, and nie eine. groͤſſe erlangen. * Bey der Ordnung will ich auf die Me ge vorkoͤmmt, die erſte Stelle haben ſoll; und en fo. nacheinander ftehen, twie von ihnen mehrere, oder weniz gere, angetroffen werden. Daher wirdein Bann, von dem ich, in der Nähe der Stadt, mir einen, ‚oder den anderen, einzelngefunden habe, ganz zuleßt, oder BURGER legten erſcheinen. sans ‚Brain IHRE nun 2 a r Die weiſſe Eiche ne Sehe 2 Die Abuse Eiche. Be Eiche cine etwas verſchiedene Art von aͤch ergehenden 4. Hickery/ eine Art von Wällnußbäumen. "Won ders felben werden drey bis vier Abaͤnderungen angetroffen. x. Der Amerikaniſche Brommbeerſtrauch⸗ 6.Der Ahornbaum mit rother Blühte, in Moraͤſten. 7 Der glattblaͤtteriche Sumach/ in den Waͤldern auf hochgelegenen Waldtriften, und alten Aeckern. 8. Wein⸗ tanken, von verſchiedenen Arten. 9. Der Ameris kaniſche Holunderbaum, an den Zäunen, und auf den Waldtriften. 10. Die Sumpfeiche in Sims _ pfen. ‚21. Der Malen in den Waͤl⸗ hide BAR.) PUi» Hall, dern 7. Quereus älba, Lion, * — 996. 10. 2. Que J rubra. 996. 9. 3. Quercus Hiſpanica. 4, Juglans alba: BIT: 2 ‚Rubus, oceidentalis. 493. 6% ‚Acer zubrum, | 1095, 7. Rhus glabra. 265. 8. 203. 3, 4 a _ 1 "Lac, 9, Sambucus canadenfis, 269, Io an, Pheltos 1 Azalea lutea 150 ——— 7 ien. Philadelbhia “9 —** PAR Stellen. 12 Der banenfüffige Speierlingbsum, inden? dern. 13. Der Lands blaubeerenftrauch. 14: Die Caſtanieneiche, in gu⸗ ter Erde.) 15. Der Roenellirfchenbaum, faft in als fee Art des Erdreichs. 16. Der Tulpenbsum, auf jedem — 17. Der wilde Kirſchenbaum. 39 Der wi belföummigePeinosine si | Waſſerbůche. 21. Der Fiſcherbaum, auf den Fel⸗ dern und Bergen. "22. Der Storaxbaum / an den Waſſerquellen 23 Die Erle, eine Abänderung von der Schwedifhen, war nur ein Buſch. 24. Der Car 4 ftanienbeum , auf Aeckern, Feldern, und in kleinen Gehoͤlzen. 25. Der ſchwarze Wallnußbaum / an eben ſolchen Orten wie der vorhergehende, 26. Der ſich windende Sumach ſchlung ſich an den Baͤumen hin⸗ auf Der Ahornbaum mie Eſchenlaub, in Moraͤſten und ſumpfigten Oertern. 28. Der wilde amenbaum. 29: Die weiſſe Ulme. z0. Dee nftcand) , an niedrigen Stellen. z1. Der Sef — — einem are: Sand vermifcpsen, Erdreichen in. 2 — 32. — 24. Crategus crus galli 476. —————— 14. on * — 995. 15. Cornus florida. 17. 46. Lirioden⸗ dron.y35. 17. Prunus Virginigna, 473.28. Vaecinũ ſpe· cies. 119, brinos verticillatus. 330, 20. Platanus occis +. dentalis.999. 21: Nyſſa 1058, 22. Gyllentrae, liquidam- bar ſtyraciflua. 999.123: Alnus, 24. Fagus caſtanea. 997. 25. Iuglans nigra, 997. "36. Rhus radicans, 366. 27. Aces negundo. 1056 38. Prunus domeſtica. 475. 29. Vlmus Americana. 216. 30. Vepres. 31. Laurus, Saffafras, 37 —— en RR an niedrigen Stellen, undin Sümpfen. ; 33. Die Eſche in ‚niedrigen Gegenden. . 34: Die Srecbwind I 2 DINOE Lorbeerblaͤttern, im Möldern, und J den’ Zäus | sen. 35. Der Loͤffelhaum, au der: nördlichen Sei⸗ te der Berge. 36. Der Miaulbeerbaum; auf Fel⸗ dern, Hügeln und an den Höfen. 37. Der vergiftige Sumach a mn Plägen. 38. Die rothe Eis he,incinerbefonderen Abänderung, 39. Derzauberifebe Haſelſtrauch· 40. Der Derfimen. 41. Der Anz Ferbaum. 42. Die rotbe Wachholderſtaude, auf einem mageren duͤrren Boden... 43. Spicewood an naſ⸗ fen Orten: 194: Die Steinbüche, in gutem Erdreiche. 45. Die Hainbuͤche, auf eben dem Boden. 46. Die Büchey gleichfalls in guter Erde. 47. Der Butter: nußbaum; eine Arc vom Wallnugbaum, auf Anhögen an den Fluͤſſen. 48. Die Penſylvaniſche Sichte, auf der nördlichen Seite der Berge und inden Taͤerm 49. Die Birre mit dem Kopfenfebopfe, an dem ande dir Slüfe. 0. Der. weſtlandiſche Cepbalant; annaß un PAR fen Stelon, 57. Die Tanne von Jerfey, auf, dürren “32. The cumant tree, | ‚Ribes ‚Americanus , fructu nigro, - © 33. Praxinusvexcelfior, 1057.) 34. Smilax laurifolia' 703.0. 3Malmia latifolia, 39T. 36. Morusrubra. 986, : 37. Rhus vernix.' 765.) 38. Quereus rubra 996. 39, Hamamelıs, 124 “40, Diofpyros Virginianas 1057. ‘41. Pyrus coro- 0 naria, 1480.42, Tuniperus Virginiana.. 1039, 43. Lau- rus aeſtiualis⸗ 370. 44. Carpinus, Oftrya. 998. 49, Car- 6 Pints: botulus. 998. 46. Fagus fylvatica. 998. 47. But- gehn, 48. Abies Americana, 49. Berula'lenta, 98 3. $0. Cephalantus oceidentalis, 95. ę51. Pinus Taeda; 1600, Sande / ſylvanien. Philadelphia 221 Sandheiden. 52. Der Salatbaum, in in guter Exdei 53: Der Courbarill oder Heuſchreckenbaum, an den Aeckern. 54. Der Tulpenbaum mit Lorbeer: blattern auf einem fumpfigen Boden. "55. Die kinder in: — 56. Der Schorenbaum, in eben ſolcher Erde. 57. Der weftländifdhe Lorusbeum, auf freiem Selde. 58. Die Se BORD in sim — Fa | & Wir beſuchten Gil verſchiedene von den Schwe⸗ Be — ſich hier niedergelaſſen hatten und in ſehr guten Umſtaͤnden waren. Einer von ihnen hieß Andreas Rambo. Der hatte ein ſchoͤnes Haus von Steinen, zwey Wonungen hoch, und einen groff en Gar: ten darneben. Wir wurden überall gut aufgenommen, und blieben die folgende Nacht über, bey dem erwaͤneten Landsmanne. Man ſah noch gar kein Zeichen vom Herb⸗ ſte, als daß verſchiedene Fruͤchte dieſer Jahrszeit ſchon reif waren. Denn fonft ftanden alle Bäume fo grün, und, der Boden war mit fo vielfältigen Blumen noch ber feßet, als bey uns mitten im Sommer: In den Suͤmp⸗ fen und Baͤchen quackten die Froͤſche bey tauſenden, die ganze Nacht durch. Und in dem Graſe machten die Gril⸗ len und Heuſchrecken ein ſolches Schwirren, daß man faum einander vernehmen konnte. Die Bäume ſaſſen —* vol! von N N die Ken — mannigfaltiges ſchoͤ⸗ BE Salladırae. Cerfis —ED— 374. — Locun iree, Robinia, Pfeudö- Acacia, 722. 54. — * Magnolia. 535. 55. Tilia Americana. 514 56. Ho- ney Locujltree. Gleditſia. 1056. 57. Nöfsletrae. Celtis oc- cidentalis 1044: 58: —2 Anona murigata. 136 222 748, im September es Gefieder das Auge vergnuͤgten, und, durch die hellen Geſaͤnge ihrer unermuͤdeten Kehlen, die Luft von allen Sei⸗ ten zum Wiederhall brachten. Die Gärten, bey denen wie heute vorbeykamen, hatten kein anderes Gehaͤge, als niedrige Huͤrtenzaͤune. Dennoch waren fie mit allerley fehönen Fruͤchten angefülle, Wie entfeßten ung im Anfange ziemlich: da unfer Wegweiſer, über den Zaun, in einen von diefen Gärten flieg, und für uns verfchiedene ange nehme Früchte ſammlete. Unſere Verwunderung aber ward noch geöffer, da wir ſahen, daß die Leute darin ſo unbekuͤmmert dabey waren, daß fie nicht einmal die Augen auf uns richteten. Allein unfer Begleiter belehrete ung, daß man es bier, in Anſehung einiger wenigen Früchte,niche fo genau näme, als in vielen andern Sändern: da der Bos den diefelben in ſolcher Menge bervorbrächte, Wir fanden auch hernach mehr, als zu oft, daf der Sandmann in Schwes den und Finland bisweilen feine Rüben fchärfer bewar thet, als hier mit den ſchmackhafteſten Früchten geſchiehet. Vom neunzehenten. Inder vorigen Nacht war ein ftarfer Than gefallen, Dieß bemerkte ich da ich in der Frühe aufs Feld gieng: wo das Gras fo naß war; als wenn es vorher geregnet hätte Die Blätter an den Kräutern und Bäumen hatten fo viele Seuchtigfeiten ges ſammlet, daß die Tropfen nicht länger auf ihnen haften Fonnten, fondern, wegen ihrer Menge, abflieffen mußten, Hiebey fand id) ganz eigentlich, daß der Than nicht nur auf der oberen Seite der Blätter, fondern auch häufig an der Unteren ſaß. Sch betrachtete deswegen fehr viele derfelben, ſowol von Bäumen, als Kräutern, mit allem Fleiſſe: die mehr über die Erde erhoͤheten; wiedie, fo ihr | * — —— a gehfytoanien, Phildeiphie 223 näher waren. N Ich fand ſie aber. datin alfe ſi ch gleich, daß die untere Seite nicht vlel weniger mit Thau bedecket "war, als die obere, Nur bey den Blaͤttern des groſſen weiſſen Wollkrautes* war eine Ausnahme. Denn an fe bige hatte ſich der Thau zwar oben ziemlich angeſehet, un⸗ = ‚aber gar ma Ein jeder Sandmann, wenn er auch nur ein Baue an wäre, hatte geineiniglich bey feinem Haufe einen | geöferen oder Fleineren Gatten, in welchem allerley Zrüch? te, als Pferſiche, Aepfel, Kirſchen, Birnen und an⸗ dere in Menge wuchſen. Die Pferfiche waren um die⸗ fe Zeit meift reif, Gie find in Europa, und Befonders in Schweden, eine fehr rare Feucht, Denn man hält fie bey uns in ſolchem Wehrte, daß felten andere, als Vermoͤgende ſie zu eſſen bekommen. Hiet aber ſahen wir, bey jedem Bauren, ganze Gärten mit Pferfichbäu: men bepflanzer, und diefe fo voll von Früchten, daß die Erde unteribnen oft fo bedecfet davon war, daß wir ſchwer⸗ lich einen freien Platz finden Fonnten, den Fuß niederzu⸗ feßen. Es blieben aud) ſehr viele überall liegen. Denn man wußte, einen fo groffen Vorrat nicht zu verzehren, Ein Theil ward nach der Stadt zum Verkaufe geſchicket: und ein Theil roh gegeffen; von den Hausleuten nicht nur, ſon⸗ dern auch von Fremden. Denn ein jeder der vorbehkam, hatte die Freiheit, in den Garten zu ‚geben, und fo viel abs zupfluͤcken, als ihm anftändig war. Ja man warf von diefen fieblichen Aepfeln oft nicht wenige den Schweinen vor. Man hatte doch aber auch die Gewonheit, die Pfer⸗ ſiche auf den Winter zu verwaren. Dieß geſchah auf folgen⸗ — J——— latilolium iuterm. AB: — — 224 1748, im Geptember folgende Art. Man ſchnitt die Frucht in vier Theile, warf den Stein, ber in ihrer Mitte ſitzet, weg, und zog jene auf einen Zwirnfaden. An felbigem wurden.f e im Hofe, in der freien Luft, und dem Sonne ne eine, auf: vr gehangen: bis fie genugfam getrocknet waren. Dann 7 ) nahm man fie herein, und verwarete ſie, in einem Ge⸗ 4 faͤſſe, auf den Winter. Es war aber dieſe Art, ſie zu trocknen, nicht ſonderlich gut: indem der Regen der je⸗ tzigen Jahreszeit ſie leicht verderben, und faͤulend machen konnte, wenn ſie unter offenem Himmel hingen. Da⸗ her Be andere eine Art, die weit beffer war, Sie ſchneiden jeden Pferfich, ſo wie vorher, in vier Theis: le, und ziehen diefe hernach entweder auf Drat, oder legen fie auf ein Brett, und laſſen fie fo, wenn die Sonne ſcheinet, darauffen hängen, Nachdem fie hiedurch einiger maſſen getrocknet worden, oder einen Theil von ihrer Saft⸗ igfeit verloren haben: werden fie in einen Backofen ge⸗ ſchoben, aus dem man das Brod eben gezogen hat, und darin eine kleine Weile gelaſſen. Man nimmt ſie aber bald wieder heraus, und ſetzet ſie an die freie Luft. Hier⸗ auf werden ſie abermals hineingeſchoben. Und ſo wech⸗ ſelt man verſchiedentlich abr bis fie fo trocken find, als nötig ift. Denn wenn man fie auf einmal in dem. Ofen wollte austrocknen laffen: fo würden fie gar zu ſehr ein: ſchruͤmpfen, und einen Theil ihrer Lieblichkeit verlieren. Endlich werden fie, zum Gebrauche im Winter, gut vers waret, Man bacfer fie entweder in Torten und Pafte: sen: oder fie werden auch fo gefochet und zubereitet, wie wir in Schweden die Aepfel und Birnen zur Speife an: richten. Es find bier verfchiedene, welche die Aepfel auf eben die Art trocknen und aufbebalten, Die Def gig - Die Pferfichbäume find, wie man verficherte, zu: erfe von Europäern hier gepflanzet worden. Sie fommen aber, jeßt ungemein gut fort, und haben Feine gröffere Pflege nötig, als die Nepfelbäume und vimbapm⸗ in Schweden, und kaum ſo viel einmal. In den Gaͤrten waren ſelten andere Fruͤchte, als Pferſiche und Aepfel. Von Birnbaͤumen traf man, in dieſer Landſchaft, nur wenige an: und hatte fie jemand, fo ſtanden fie gleich: falls im Garten. - Rirfehenbaäume waren zwar biswei- Ien in den Gärten gepflanzet, doch gemeiniglich an bei: den Seiten des Weges nach den Höfen, oder längs den Zäunen. Die Miaulbeerbäume ftanden auf den Hügeln neben den Höfen, und bisweilen auch auf diefen ſelbſt. Die ſchwarzen Wallnußbaͤume * wuchfen theils auf den Anhoͤhen und Feldern, nahe bey dem Ho: fen, theils auch längs den Zäunen, am meiften aber in den Wäldern. Man hatte auch hier Feine anderen Baͤu⸗ me von der Art zum Gebrauche, als diefe. Die Ba⸗ ſtanienbaͤume waren auf den Aeckern gelafien worden. Hin und wieder ftand auch einer auf trocknen Zriften, o⸗ der im Walde. Die Okra,* eine Blume, wächfet zwar in Weſtin⸗ dien, oder den Amerifanifchen Inſeln, wild, Hier aber ward fie in den Gärten gepflanzer. Die Frucht, welche aus einer langen Schote Beh wird, weil fie noch grün * Juglans nigra. Linn, fpec, 997. ** In dem Gaͤrtnerlexikon des Seren Millers heifit fie: Ker- mia Indica, folio fıcus, fructu pentagono recuruo efculen- . to, graciliori & longiori, Reifen 10. Tpeil, v ylvanien. Philadelphia 225 226 1748, im September gruͤn iſt, zerſchnitten, und in Suppen gefochet: da fie felbige fo dief, als ein Gemüfe, mache. Dieß Gericht ; wird von einigen für etwas recht leckeres. gehalten, nämlich lieben es die Schwarzen ungemein A 2 Indianiſche Dfeffer* wird gleichfalls in FRE | ten fortgepflanzet, Wenn die Frucht veifift: ſo ſiehet ſie meiſt ganz roth aus. Man braucht fie bey dem Braten, oder gefochtem Fleiſche: indem man etwas weniges dar⸗ auf fireuet, oder unter die Bruͤhe miſcht. Dieß giebt eis nen angenehmen Geſchmack. Ferner werden die einge⸗ machten Gurken damit gewuͤrzet. Man ſchneidet oder ſtoͤſſt auch die Schoten, weil ſie noch zart ſind, ganz klein, vermiſchet dieß mit Salz, und verwaret es in einer Flar | ſche. Wenn dann gebratenes oder gefottenes Fleiſch, oder auch gebratene Fiſche aufzufeßen feyn: fo befteuer man das Gericht ein wenig mit diefem Pfeffer. Davon wird es fehr mwolfchmeckend werden. An fich aber ift die r Frucht barſch, wie der gewoͤnliche Pfeffer. — Von derjenigen Art der Baͤume, welche der Ritter Linnaͤus Rhus nennet, wurden verſchiedene Abaͤnderun⸗ gen gefunden. Die gewoͤnlichſte, und welche faſt uͤberall vor⸗ kam, war die mit den glatten Blättern. ** Die Engel: länder nannten dieß Gewächs Sumach. Die hiefigen Schweden aber hatten Feinen befonderen Namen darauf, und bedieneten fi daher des Englifchen. Die Beeren oder Früchte bei elben rs ind roth. Sie —F zur Ale . ges * Chpfteien annuum. Linn, hort. Cliff. 59. *%* Rhus foliis pinnatis ferratis lanceolatis, vtrinque nudis, Linn, Spec. 265, oder Rhus folüs ferratis, Gron, Flor. Virg, 148, enſylvanien. Philadelphia 227 gebraucht werden, und dent Zeuge eine Farbe mittheilen, die der ihrigen völlig gleich ift. Man hat bier diefen Bau, als ein Unkraut, anjufehen, Denn wenn ein Acker, auf einige wenige Jahre, brach liegend gelaſſen wirde fo koͤmmt dieſer Baum darauf in groſſer Menge hervor; indem die Voͤgel die Beeren uͤberall herum⸗ ſtreuen. Wenn dann die Erde umpfluͤget werden ſoll: fo halten die Wurzeln den Pflug gar ſehr auf, Die Frucht bleibe den ganzen Winter über figen, Sie laͤſſt aber ihe taub ziemlich früh im Herbſte fallen: nachdem es vorher‘ fo rörhlich. geworden, wie die Blätter unferes Schwediz ſchen Sperberbaums Wenn die Sträußgen mit deu Beeren gekocht werden: fo foll daraus eine ſchwarze Tinz te entſtehen. Die Beeren werden von den Knaben ge: geſſen: ohne da fie ihnen übel befommen ſollten. Gie ſchmecken ſehr ſauer· Wenn man den Stamm des Baumes durchſchneidet: fozeiget es ſich, daß er faft nichts, ale Mark, ſey. Ich habe es an verſchiedenen gethan, und gefunden, daß einige ſicher zehen Jahre, und die meiſten uͤber eines alt geweſen. Bey dem Durchſchneiden dringt ein gelber Saft, zwiſchen der Rinde und dem Baume, hervor. Sie werben felten höher, als wiertehalb Ellen. Einer oder zwey von den Äufferften Jahrringen find weiß: die übris gen inneren aber gelblichgrün: Es ift nicht ſchwer, die: felben von einander zu unterſcheiden. Sie umfchlieflen ein ungemein häufiges Mar, Denn e8 wird felbiges oft von einem halben Zolfe, und noch ftärfer, im Durchſchnit⸗ te gefunden. Un fi) ſelbſt ift es braun, und fo los, daß ss mit einem Stecken herausgeſtochen werden kann; wie | pa EN ng jetzt hauptſaͤchlich. Und wir fandten auch, noch in diefem 225 1748, im September es bey dem Sliederbaume, Und den Stauden der Hinz, \ beeren und Brombeeren angebet. Der Sumach waͤchſt an den Zaͤunen, um die Aecker und auf brachliegenden Feldern ſehr ſtark. Sein Holz ſchien, wenn es ing Feur geleget ward, gut zu brennen. Es ließ auch kein ſonder⸗ liches Gepraſſel hoͤren. haar 1 San Vom zwanzigſten. In der Früße giengen wir, auf den Geſilden, und in den Wäldern, nahe bey der Stadt, herum; theils um Samen zu fammlen,theils Kraͤu⸗ ter zum Einlegen. Denn diefe Arbeit befchäftigte ung Herbie, einen Theil unferer Aernde, über Engelland, nach | Schweden. n 2 la ar Eine Are vom Rhus, welche hier in den Simpfen | oft gnug vorfam, ward von den Engelländern und Schwe den der giftige Baum * genannt, Einige der erfteren ' gaben ihm auch den Namen des Schwanp- Sumad. Und meine Landesleute folgten ihnen darin, Verſchie⸗ dentlich aber hieſſen ſie ihn doch Körr- Saltenbraß Wenn in denſelben geſchnitten wird: fo quillt ein | weißlichgelber Saft zwifchen der Rinde und dem Holze hervor; der einen ſehr widrigen Geruch hat. Man weiß eben keine ſonderliche gute Eigenſchaften von dieſem Bau⸗ me anzugeben. Deſto beſchriener aber iſt er wegen ſei⸗ nes Giftes. Doch hat daffelbe eine fo befondere Wirkung, daß, wenn es gleich einigen Leuten ſchaͤdlich iſt, andere | doch * Poyfon- tree. — 25 Die Kraͤuterkenner nennen ihn auf Latein: Rhus folüis pin- natis integerrimis , petiolo integro, Linn, Spec. 265; oder kuͤrzer, Rhus vernix. i Penſylvanien Philadelohin 229 doch nicht die geringfte Ungefegenfeit davon empfunden. Daher Fann jemand damit: auf alle Art umgeben , darin ‚fchneiden,die Rinde abfchälen, fie,oder das Holz/ zwiſchen den Haͤnden reiben, daran riechen, den Saft auf die bloſſe Haut ſtreichen, und dergleichen mehr vornehmen: ohne das mindeſte davon zu verſpuͤren. Ein anderer hingegen darf ſich mit dieſem Baume im geringſten nicht beſchaͤftigen, ſo lange ſein Holz noch friſch iſt; oder eine fremde Hand, die ſelbiges angegriffen hat, beruͤhren; oder in den Rauch von einem Feuer gehen, daß damit angemacht worden: ſo wird er bald gnug die boͤſe Wirkung davon an ſich mer ken. Denn es ſchwillen davon das Geſicht, die Haͤnde, und oft auch der ganze Koͤrper, unter unleidlichen Schmerzen, entſetzlich auf. Dabey entſtehen bisweilen haͤufige Bla— fen: daß einer ausfi iehet, als wenn er die Kräße, oder den Aufl atz haͤtte. An verſchiedenen ſchaͤlet ſi ſi ch, nach ei⸗ nigen Tagen, die auſſ⸗ ere duͤnne Haut ab: wie zu geſche⸗ hen pflegt, wenn man ſich gebrannt hat. Sa, einige Leu⸗ te fönnen diefen Baum fo wenig vertragen, daß fie, fo bald fie e ſich dem Orte nur naͤhern, wo er waͤchſet, und der Wind ihnen deſſe en Ausdünftungen entgegen blaͤſt, ſchon von dem Geſchwulſte befallen werden, den ich eben beſchrieben ha⸗ be. An verſchiedenen ſchwollen die Augen ſo zu, daß ſie, in einem, zweien, und auch wol mehreren Tagen, nicht ſe⸗ hen konnten. Ich kenne Familien, i in denen ein Bruder, mit diefem Baume, wie er will, ohne Gefar, umgeben Tann: da der andere ſich nicht wagen darf, ihm im gering: fien zu nahe zu Eommen, ohne die fhlimmen Wirkungen davon zu erfaren. Oft weiß einer nicht einmal, daß er »3 dieß 230 1748; im Seotember: dieß ER Gewächs berüret bat, oder in deffen geweſen ift: wenn fehon Gefiht und Hände, irch ihr Aufſchwellen, es zu erkennen geben. Ich habe alte ner gekannt, die vor dieſem Baum furchiſamer, als vor einer Biper, gemwefen find. Ya, ich weiß, daß j nur allein durch deffen fchädliche Ausdünftungen, am ganz zen Körper, fo aufgefihwollen, daß er ganz ſtarr, wie ein Klotz, geweſen, und man ihn in Laken herumwenden muͤſſen. Da ich, im Winter 1750, meinem Jungſtrom, der mich auf der ganzen Reiſe begleitete, die ‚eig gen Ei⸗ | genfchaften diefes Schwanp- Sumads e erzälete: lachte er nur dazu; und hielt alles für ein ungegrundetes Ge: { dicht. In der Meinung ward er dadurch beſtaͤrket daß er, in dem vorigen Herbſte, mit demſelben ſo ‚oft. ſich be⸗ ſchaͤftiget, ſo manche Reiſer davon abgebrochen, diefe, ben | der Einſammlung der Samen, ange genug in den Händen getragen, ja viele in die Kräuserbücher eingeffeber. hätz te; ‚ohne das geringſte Un emach davon zu empfinden, Er. ‚wollte daher, als ein 2 hiloſoph in ſeiner Art, nichts für gültig, annehmen, t wovoner Feine Ginfänglichen Bewer TE fe fähe: vornaͤmlich da er durch eine Re, 5* theile varſihen zu ſeyn RR: Hin Allein in Gi folg enden. Sommer fing feine Weltiveisheit an, zu wanken. De feine Hände fihwollen, und die Augen empfanden ſiatke Schmerzen und ein ftarfes Jucken, fo oft er nur, etw von dem Baume angriff. Ja, er hatte dieſe — heit nicht nur von dieſer Art des Sumachs, ſondern auch von einer anderen, welche fi fi h um die Bäume fhlin: get, Penſylvanien. Philadelphia 231 get,* und. lange fo giftig nicht, wie jene, iſt. Durch die: fen Vorfall, ward er vonder Kraft des iftbaums fo über: zeuget, daß ich endlich Mühe hatte, ihn zu bewegen, mir fer⸗ ner Samen von ihm zu ſammlen. Er verſpuͤrete aber eine ſo ſchaͤdliche Wirkung nicht nur im Sommer, da er ſchwitz⸗ te, ſondern auch im Winter, wenn er ſowol, als das Holz, kalt waren. Hieraus erkennet man, daß jemand, der lange gegen das Gift gefichert geivefen, mit der Zeit, von demſel⸗ ben fowol, als ein ſchwaͤcherer, durchdrungen werden kann. Ich babe auch an mir felbft allerley Verſuche mit dieſem Giftbaume angeftellet , und faft Feine Art, deſ⸗ fen Wirkungen zu erforfchen, vorbeigelaflen. Ich hatte mich ſchon mit feinem Safte beftrichen, Zweige von ihm theils abgeſchnitten, theils abgebrochen, die Rinde ab⸗ geſtreift, und zwiſchen den Händen gerieben, daran ger rochen, die Stuͤcke lange ganz blos getragen, und bieß alles mehrmals wiederholet: und dennoch war ich von als ler fhädlichen Wirkung defelben freigeblieben. Allein ich mußte gleichwol einmal erfaren, daß das Gift des Sumachs nicht ganz Fraftlos gegenmich wäre. Ich ſchnit⸗ te einft, am einem heiffen Sommertage, da ic) etwas ſchwitzte, ein Neis des Baums ab, und trug es gegen eine ‚halbe Stunde inder Hand, und roch unterweilen daran. An demfelben Tage merfte ich zwar nichts, als nur am Abend etwas weniges, ‚Allein des andern Morgens er wachte ich von einem ſtarken Jucken auf den Augenwin⸗ pern, und rund umher: welches ſo empfindlich war, daß ich kaum die Haͤnde davon laſſen konnte. Es verſchwand | 5 2 E 3war: Rhus radicans. Linn. Spec. p. 166. — Toxicodendron am- ‚plexicaule , foliis minoribus glabris. Dill. elth. 390. % 22 1749, im September zwar: da ich die Augen, eine gute Weile, mit eisfaltem Waſſer gewafchen hatte. Die Wimpern aber waren, den ganzen Tag über, fehr ſteif. Gegen den Abend fülte ich das Jucken ein wenig. Am Morgen aber, bey dem Aufwachen, hatte ich es fo ſtark wieder, als am Tage ‚ vorher. Ich brauchte daſſelbe Mittel dagegen. Den noch hielt es faft eine Woche über an: und die Augen waren dabey gar roth, fo mie die Wimpern ſchwer zu be: wegen. Hernach verſchwand mein Uebel gänzlich. Dar mals ſtrich ich auch eine Menge von dem Safte, der aus den Bäumen gefloffen war, auf meine Hand, fo daß er ganz dick darauf lag. Hievon fliegen zwar, nach dreien Tagen, häufig Fleine Blattern oder Blafen auf. Sie giengen aber bald, ohne fonderlichen Schasen, wieder weg. Mehr habe ich von der Wirfung diefes Gewaͤchſes nicht erfaren, und auch Fein Verlangen darnach gehabt, Dieß fand ich indeffen, daß es nur, ger ich ſchwitzig waͤre, ſeine Kraft an mir aͤuſſern konnte. Ich habe noch niemals gehoͤret, daß jemand von deſſen Einfluſſe geſtorben ſey. Die Schmerzen verlieren ſich vielmehr nach einigen Tagen. Die Wilden haben ehedem ihre Roͤren oder Pfeifen, worauf fie blafen, aus diefem Baume verfertiget: weil es ein ftarfes Marf bat. Einige verficherten: daß, wenn jemand durch def: ſen giftige Ausdünftungen litte, derfelbe fich bald wieder beffer befinden würde; wenn man einiges Holz davon zu Kolen brennete ‚ diefe mit Schmalz vermifchte, und dann die aufgefchwollenen Stellen damit beftriche. Einer und der andere wollte dieß Mittel felbft verfucht haben. An „elelg ancisogm Neinigen Penſylbanien Philadelphia 233 ee Dt reutet — jene mit aus: Ich erhielt Bea. Berfihtebene Stite , aus "dem Steinzeiche, die im. Sande gefammlet waren, zum Ge—⸗ ſchenk. Aus felbigen. will ich die merkwuͤrdigſten bezeich⸗ nen. Das erſte war ein weiſſer und ganz durchſichtiger Bergkryſtall. * Dergleichen findet man in Penſylva⸗ nien viele, in verfchiedenen Steinarten, insbefondere in den lichtgranen Kalkfteinen, Die Stuͤcke find meift von der: Dicke und Länge eines Eleinen Fingers , und biswei⸗ len ſo durchſichtig, daß ſie es nicht mehr ſeyn koͤnnen. Ich habe aber auch ſolche hier erhalten, die gegen einen Schub lang, und fo dick, wie die Beine, einer Manns; perfon von mittlerer Groͤſſe, gewefen find. Sie waren nicht voͤlg ſo durchſi chtig, wie die kleineren. — Die wuͤrfliche Kießdruſe des Biſchofs Beomale lius * zeigte auch, in allen Stücken, eine genaue, Richtigkeit der Bildung. . Der Groͤſſe nach aber waren ſelbige ver⸗ fhieden. Denn bey einigem betrugen die Seitenflaͤchen nur | den vierten Theil eines. Zolles: an den größten aber zwey völlig es Einige. waren durchaus glänzend: ſo daß man überall erfennen fonnte,, daß fie aus einem Schwer felfiefe beftunden. An vielen aber hatte nur eine oder die andere Seite ‚ein ſo ſhinmerndes Ausſehen. Die uͤbri⸗ J ET ER gen *Er wird bon dem — Wallerius in ſeiner Mine⸗ ralogie auf der ıosten Seite genannt: Cryftallus hexagona, pellucida, non colorats xx Pyrites cubicus. — tatehunkee hexaddlicae- teffulares- - Wall. Min, pag, 211. * 234 1748, im September gen hingegen waren dunkelbrann. Doc die m fer Markaſite zeigten auf allen Seiten. — rbe. Wenn ſie aber entzwey geſchlagen wurden: ſo blickte man den reinen Schwefelkies in ib en. werden bey der Stadt Laucaſter in dieſer Provinz gefunden, and liegen bisweilen über der Erde ganz frey. Gemei⸗ J niglich aber graͤbt man ſie mit aus, wenn Brunnen und andere Gruͤfte ausgeſtochen werden: oft in einer Tiefe | don acht und mehreren Schuhen, unter der Erdflaͤche. Der Herr Heſſelius beſaß verſchiedene Stucke von dieſer Steinart, die er zu ſeinen Arbeiten mußte. Er brannte 1 Schwarze Bieſeln werden zwar im hefum ſie zuerft, ſtieß ober mahlete fie hernach zu Pulver, und rieb fi fie endlich, auf bie gewoͤnliche Art. ren erSiee er eine ſchoͤne rothbraune Farbe. i den: doch fi nd fü e ſehr var. Allein dafuͤr liefert die Pro⸗ vinz mehrere Arten von Marmor. Insbeſondere 4 wird einer, einige wenige Englifche Meilen von der Stadt, gebrochen, der von weiſſer Farbe, und mit beifgrauen, ins Bläufiche faltenden, Flecken beſetzet iſt. Derſelbe laͤſſt ſich gut bearbeiten: ob er gleich nicht unter die feineſten Marmorarten gehoͤret. Man hauet aus iht As Er Grabfteine, Tifche, Einfaffingen für Kamine un ven, Steine zum Pflafter in den Gemächern, je er⸗ gleichen, Bon diefen Sachen wird auch eine Mengean verfchiedene Derter in Amerika verfchicke. Das Marienglas wird bier an vielen Stellen ge⸗ funden: und einige Stücke davon find ziemlich groß, und ſoſchoͤn, als nur die Ruſſiſchen ſeyn koͤnnen. Ich habe ei⸗ nige ’ Penſy lwanien. Philadelphia 235 nige davon gefehen, die eine halbe Elle, und noch mehr, Tang waren. Und ich befige ſelbſt, in meiner Sammlung, forche, die neun Zolle in der änge haben, und faſt eben ſo breit ſind. Die Schweden haben bey ihrer erſten Anz kunft, ihre Fenſter aus dieſem natürlichen Glaſe gemacht. Ein hellgrauer feiner und dichter Kalkſtein, aus dem ein fhöner Kalf gebrannt wird, Tiegt an gar vielen Orten. Einige Stücen davon find fo vol von feinem durchſichtigen Bergkryſtallen, daß faſt der halbe Stein daraus beſtehet. Auſſerdem aber wird noch an der See— Füfte eine Menge von Kalk au Auſterſchalen gebrannt, und im Winter, in vielen Furen, hieher gebracht. Die fer letztere foll nicht fo. gut zum Mauren ſeyn, als jener, der aus Steinen gemacht wird, aber beſſer zum tuͤnchen. Sn ehr Stauden in den Gärten gepflanzet waren, und fehr gut nr fieben zwar häufig genug in den Wäldern: fie find aber nicht R angenehm, wie die Schwediſchen, ſondern ſaͤurli⸗ 3 ; EU = Gy: DE | ef: her« —Mee 236 1748, im September her. Hiernächft brauchte man die Amerifanifchen Bromms i beeren* zu diefem Zwecke. Denn fie wuchfen überall auf den Aeckern, in geöfferer Mengefaft, als bey unsdie Dor⸗ nen und Diſteln, und find fehr Tieblich, In Maryland fol auch aus den wilden Meintrauben, welhedie Waͤl⸗ der da hervorbringen, ein Wein zubereitet werden. End⸗ lich werden noch die Himbeeren und Birſchen, welche man mit Fleiß ziehet, dazu angewandt. Der Wein, den fe geben, it ſhoͤn. Ich habe nicht nötig, die Art, wie dabey mit den Sohannisbeeren verfaren wird, zu beſchrei⸗ ben. Denn man verftehet in Schweden diefe Kunft viel beſſer, als im nördlichen Amerika. OR. ui Kup Dom ein und swansigften. Zwiſchen den Gebuͤ⸗ ſchen und in den kleinen Hölzungen wuchs hie und da die gemeine Rainweide.** Ich kann aber, nicht. beftimmen : ob fie zuden Bäumen gehoͤre, welche von uralten Zeiten einz beimifche des Landes gewefen find ; oder zu denen,die erſt von Engelland hieher gebracht worden, und deren Fruͤchte her⸗ nach die Voͤgel uͤberall bingeftreuer haben, Man hat hier fonft, meift ducchgeends, zu den Zäunen und Gehägen um Hecker und Wieſen, zugehauene Pfaͤle und Planfen ge: nommen. Allein es bat doch einer oder der andere bez bachtfamere Haushälter, der den Wald auf die Folgezeit (honen wollen, ſchon angefangen, an einigen Orten Hekz fen um feine. ändereien anzulegen. Und diefe | eftehen gemeiniglich aus jeßtgedachter Rainweide: : welche in eis ner Fleinen dazu aufgeworfenen Erdbanf gepflanzet iſt. Der Boden in dieſer ganzen Gegend ift ein Leim, mit einem via ug —— ande * Rubus occidentalis Linn, - ‘ *# Liguftrum, Linn, Fl, Su. 4 Penfplvanien. Philadelphia 237 x Sande vermifchet, und, daher ziemlich locker. ‚Die Her cken aus diefem Gebüfche find da ganz gut, wo fein un: baͤndiges Vieh gefunden wird, Denn die Schwei⸗ ne muͤſſen bier überall ihr bölgernes Soch tragen, welches einem Dreiecke gleicher: und das andere Vieh war gleiche falls nicht fonderlich wild, Allein, wo daſſelbe durch die Gehaͤge zu brechen gewont iſt, wuͤrden Zaͤune dieſer Art es ſchwerlich abhalten koͤnnen. Nahe bey Philadelphia duͤrfen keine Schweine frey — eh alle werden eingefchlofien gehalten, Am Nachmittage ritte ich, mit dem Handelsmanne Peter Kock, der zu Karlskrone in Schweden geboren iſt, nach ſeinem Hofe hinaus, der ungefaͤr neun Engliſche Meilen von der Stadt, nordweſtlich lag. Das Land, auf beiden Seiten des Weges, zeigte, an den meiſten Orten, einen hohen Wald. Die Baͤume waren insgeſammt be⸗ laubt: und ich entdeckte keine einzige Tanne, oder Fichte. Die meiſten waren Eichen von verſchiedener Art. Doch wurden auch abwechſelnd Kaſtanienbaͤume, Wallnußbaͤu⸗ me, Kourbarillen, * Aepfelbaͤume, Hickery, Brommbeer⸗ ſtauden, und dergleichen geſehen. Nun war der Boden nicht mehr ſo eben, ſondern fing an, dem Engliſchen aͤnlich zu werden, und mit Huͤgeln und Taͤlern abzuwechſeln. Jetzt ritten wir eine langſam abhaͤngigen Anhoͤhe hin⸗ auf, und dann wieder in ein Thal herunter: und fo ging es immerfort. Berge und groſſe Steine trafen wir nicht an: und der Wald war unten ſo luͤckig, und der Boden ſo gleich, daß wir durch die Baͤume, in die Ferne ſehen, und ohne — ————— zwiſchen ihnen agieren und reis ten S Locuf- tree. 2338 1748, im September‘ ten —* Denn es war Hein Buſchwert da, ſo uns aufgehalten haͤtte. An einigen Stellen, wo die Erde auf⸗ gegraben war, und auch bin und wieder über derſelben, lagen kleine Steine, von der ſchimmernden Art, aus wel⸗ chen hier vielfaͤltig Haͤuſer gebauet werden, Ich 9 ke ſi — e fernerhin genauer zu beſchreiben. Wenn wir durch den Wald einen — Steich J kommen waren: fo ſahen wir gemeiniglich ein kleines freies Feld, wo man das Holz weggehauen, und entweder ei⸗ nen Hof, eine Trift, oder ſonſt etwas angeleget hatte. Die Höfe waren zum Theil ſehr ſchoͤn, und oft gieng eis ne Allee von der Landftraffe zu ihnen bin. Die Haͤuſer beſtanden insgeſammt aus Steinen, theils Ziegeln, theils den ſchimmernden, die hier überall gefunden werden. Ein jeder Landmann, wenn es auch nur ein Handwerker, ein Baur, oder ein Köter war, hatte, um feine Wo⸗ nung, oder neben ihr, einen Garten, voll von allerley Fruchtbaͤumen, die ihm Aepfel, Pferſiche, Kaftanien, Wallnuͤſſe, Kirfchen, Quitten, und anderes ſchoͤnes Obſt, in Menge trugen. Man ſahe darzwiſchen auch Weinran⸗ ken. In den Thaͤlern floß hin und wieder ein kleiner | - Bad), mit einen kryſtallhellen Waſſer. Die Hecker an beiden Seiten des Weges waren jeßt meift abgemähet: und es flanden nur noch von den Öetraideartender Mays und Buchweizen auf dem Felde. Der erfiere war meiſt bey jedem Hofe, in gröfferer oder geringerer Menge, ans zutreffen, wuchs ſehr frifch und lang, in der Höhe von fehs bis zehen Schuhen, und hatte an feinen Halme haͤu⸗ fige gruͤne Blaͤtter. Der Buchweizen war auch an vie⸗ no‘ Ten ud Wanien Germantown 239 den Orten geſtet: und At ke an einigen fihon ange: fangen, ihn einzuärnden, Sch werde in der Folge, von der Eigenfchaft und dem Gebrauche dieſer Getraidearten ausfütlicher handeln. | Rachdem wir ſechs En glifche Meilen geritten waren t kamen wir nach Germantown, einer Stadt, welche nur eine Gaſſe hat, dennoch aber gegen ein Par Engliſche Meilen lang iſt. Sie wird groͤßtentheils von Deutſchen bewonet, die, von einer Zeit zur andern, aus ihrem Bar terlande nach Amerika gekommen find, und ſich hier nies dergelaffen haben: da fie einer folchen Freiheit genieſſen koͤnnen, die ihnen ſchwerlich irgend ein anderer Ort auf der Erde zu ertheilen vermag. Sie ſind faſt insgeſammt Handwerker und verfertigen jetzt alles, in derjenigen Menge und Vollkommenheit, daß dieſe Landſchaft, im kurzen, überaus wenig von Engelland, ihrer Mutter, Brauchen wird. Die Häufer waren meift alle von dent \ fhimmernden Steine aufgefuͤret, der nach der Seite von Philadelphia uͤberall gefunden wird, ſonſt aber ſelte⸗ ner iſt. Zu verfchiedenen hatte man doch Ziegel genom⸗ men. Faſt alle waren ein Par Sockwerke hoch, einige auch noch höher. Die Dächer beftanden aus Schindeln von dem Holze der weiſſen Ceder, wie ein gewiſſer Baum bier genannt wird. Ihrer Geſtalt nach glichen fie theils den gemeinen Dächern in Schweden : da fie dann, nach ihrer Höhe.oder Ausdehnung, einen fpißigen , rechten 0: der ſtumpfen Winkel bildeten, Theils aber machten fie ein halbes Viereck aus, bald von vier, bald von fechs Seiten, die fi) mehr oder weniger gegen einander nei— | geten, 240 1748, im September geten.* Viele Daͤcher waren fo gemacht, daß man darz auffpaßieren gehen Fonnte: indem fie ein Gitterwerk um: ber hatten. Es waren auch Altäne auffen vor den obers ſten Stockwerken vieler Häufer angeleget, von denen man ‚in die Gaſſe ſehen konnte. Die Fenfter, auch fo gar im den höheren Stocfwerfen, wenn es auch das dritte geweſen wäre, hatten ihre Laden, welche zugemacht werden konn⸗ te. Bey jedem Haufe lag ein ſchoͤner Garten. Die Stadt hatte drey Kirchen. Eine gehörte den Evangelis fhen, die zweite den Reformirten, die dritte den Duär Fern. Der Einwoner waren fo viele, daß fie auf der Strafe wimmelten. Auch die Mennoniften haben ein Verſammlungshaus. Vom zwey und zwanzigſten. Nahdemichinder — Kirche geweſen war: wandte ich den übrigen Theil des Ta: ges dazu an, mich mit verfchiedenen angefehenen Leuten, die bier Tange gewonet hatten, zu unterhalten, um eines oder das — andere von den Merkwürdigkeiten der Gegend zu erforſchen. Der Herr Kock hatte gleich bey feinem Landhofe eis ne fihöne Quelle, die aus einem Sandhügel entfprang, und eine folche Menge Waſſers gab, daß ein Fleiner Bach davon beftändig unterhalten ward. Ueber diefer Quelle hatte er, aus dem Ölimmerfteine, ein Gebäude auffüren laffen, welches zur Verwarung der Speiſen beflimmet war. In dem Bache felbft aber, der neben einer Geite des Hauſes vorbeitiefelte, ftanden viele Krüge und ander ve irdene Gefälle, voll von HTilch. Denn diefe hielt fich, | we | in * Die andere Kupfertafel liefert, in der 4ten und sten Figur, einen flüchtigen Abriß von ihnen. : Peufsioanien. Germantown eh — Waſſer, bey der — Hitze, die hieri im Som⸗ ner iſt, ungemein gut. Ich fand hernach noch vielfaͤltig dergleichen Haͤuſer, die uͤber Quellen angeleget, a > Speifen friſch zu erhalten beſtimmt waren, Die Zäune. um die Aecker und Wiefen waren bier überall von horizontal befeftigten Planken. Nuran einem Orte ungefär erſob ich eine Hecke, die meiſt aus Rainweiden beſtand. Jene Zäune aber waren nicht fo, wie die unftigen, gemacht. Man hatte Pfäle, in der Höhe von vier bis fehs Schuhen, genommen, und in diefelben vier oder fünf Loͤcher geboret, fo daß, von einem zum anderen, jedesmal eine Weite von zweien Schuhen, und nod) et: was darüber, war. . Ein folcher Pfal leiſtet Bier eben das, wozu bey unfern Zäunen, wenigftens ein Dar Stangen, wenn nicht drey erfordert: werden. Die Pfäle waren, nad) | der Reihe, in der Erde befeftiget, ungefär in einer Entfer: nung zweier. oder dreier Klafter voneinander, Und ih te Löcher hielten die querliegenden Planken, , dieauf: neun Zolle, bis einen Schuh, breit waren, und uͤbereinander, von einem Pfale zum naͤheſten, lagen. Es ſah daher ein fols er Zaun, in der Ferne, fo aus, als unfere Hürden zur Einfperrung der Schafe, Sie waren auch nicht dichter, als diefe. Denn fie hatten nur den Zweck, das groͤſſere Vieh, als Kühe, Pferde und Schafe auszufperren. Die Schweine erden, in der Naͤhe von Philadelphia, meiſt daheim bey den Hoͤfen gehalten: und daher hat man auf fie, bey dieſem luͤk⸗ Figen Gehäge, nicht geſehen. Man nahm zu demfelben am meiften Kaftanienbäume, Denn deren Hol; hält fich am längften gegen die Faͤulniß: und ein Zaun daraus kann Reifen 10. Theil. — wol — | | 2 — s / im Scounsw \ —— war: —— man ch der. weilfen, 0 ‚der, ſchwarzen Eichen. Unter allem Holze dautet de | von der rothen Ceder am längften, Das meifte She | ber wird hier gefauft. Denn es waͤchſt, in der Nähe vom Philadelphia, nicht häufig genug, daß es zu den Zaͤunen hinlaͤnglich ſeyn ſollte. Doch ſind um die Stadt gar 59 le derſelben daraus verfertiget. * RE Das befte Holz zur Feurung, fo hier hefunden wird, giebt, wie alle einſtimmig ſagten, der Hickery, ein gewiſſer Wallnußbaum. Denn er heitzet ſtark. Aber: zu 7 der Umzaͤunung taugt er nicht: da er, unter freiem Hum⸗ mel, der Faͤule nicht lange widerſtehet. Hiernaͤchſt iſt auch die weiſſe Eiche, und gleichfalls die ſchwarze * zum Bren⸗ nen beſonders gut. Man ſollte glauben, da Philadel⸗ phia mit Waͤldern, faſt auf allen Seiten, umgeben if, daß das Holz daſelbſt nicht theur ſeyn koͤnnte. Allein es verhaͤlt ſi ch anders. Und dieß koͤmmt daher, daß die groſſer en und hohen Gehoͤlze, welche nahe bey der Stadt ſtehen, ge⸗ wiſſen angefehenen geuten zugehoͤren, die vermoͤgend ſi ſind, und das Geld nicht achten, ſo ſie draus loͤſen koͤnnten. Sie e gezämen fi fich nicht einmal, zu ihrem eigenen Gebrauche,genug 4 faͤllen zu laſſen. Und um fo viel weniger würden fie davon an andere verfaufen. Sondern fie laſſen die Bäume fies I ben, und für die folgenden Sabre wachfen, indem das Holz vielleicht noch theurer werden dürfte, Doch vers bandlen fie davon an die Tifchler, Wagner und andere Künftler: indem dieſelben dafür btav bezalen. Mau gab, | * black-oack, pen hlwanien. Germanteten 243 906, in 7 — Seit, für einen Stapel Hof vom Hickery, der acht Schuhe lang, und vier hoch war, und indem das Holz eben fo viele hielt, achtzehen Schillinge, im Penſyl⸗ vaniſchen Gelde. Fuͤr einen aͤnlichen Stapel von Eichen aber wurden nur zwoͤlf bedungen. Diejenigen, welche etzt Holtz auf den Markt furen, waren Bauren, die weit pon ber Stadt woneten. Man klagte überall, daß die Feurung um dieſe Zeit vielfaͤltig koſtbarer waͤre, als in den ang Sabren. Und bievon gab man folgende Urfachen 1 Die Stadt felbft hatte, in Furzer Zeit, fo anfehnlich — daß ſie jetzt vier bis ſechsmal groͤſſer und polfreicher iſt, als einige alte Leute fie in ihrer Kindheit jefeben haben. Ferner find hier viele Ziegelbrennereien ans jeleget, in denen eine Menge Holz verbraucht wird. Dann ft auch das Land mehr angebauet, Daher find ganze Wälder weggehauen, um Höfe und Necker anzulegen, Ind. diefe Höfe Brauchen auc ihr Holz. Endlich ſind erfihiedene Eifenhütten eingerichtet, und in beftändiger, Arbeit. Man ſchloß daher, daß mit den Jahren das Bot in Philadelphia gar theur werden müßte, Der Wein aus Brombeeren, welcher gar lieblich med, ward auf diefe Art gemacht, Man prefft aus elbigen den Saft, und ſammlet ihn in ein Gefäß, Zu iner Kanne * davon, nimmt man ein gleiches Maaß Waſſers, und vermifchet beides: wol mitetnanden Dar uf leget man nod) drey Pfund vom braunen Zucker bins in: und läfftes fo eine’ Zeic-ftehen, Dann iſt das Ga raͤnk ug a, Mit den PETE verfur man auf eine °P IE nl #4 # Gallon, I» Te _ . - — — — — * = re —— —— — ee = = Se ee —— — — ee — en J | ER 244 1748, im September sjeidhe ie, Mur ward, bey der Preffung, ** ER daß die Steine nicht mit zergsietfeht wurden. Denn das von bekoͤmmt der Wein einen Beifihmah, Aus den Pferfichen wird ein Brandwein, nach dier- fer Vorſchrift, gemacht. Man fchneidet die Frucht ent⸗ zwey, und wirft die Steine weg. Die Stüde werden in ein Gefäß geleget, und darin ungefär drey Wochen, bis zu einem Monate, gelaffen, damit fie vecht in die Faͤu⸗ le gehen koͤnnen. Dann ſchuͤttet man ſie in die Pfanne, und macht den Brandwein daraus: der hernach noch ein⸗ mal heruͤbergetrieben wird. Es iſt zwar derſelbe nicht von der Guͤte, daß er Leuten, die einen feinen Geſchmack lieben, vorgeſetzet werden koͤnnte. hei hr doch aber gut gnug für die Tagelöner, - Auf eben die Art, als jeht von den Pferſichen EN let worden, wird auch aus den Aepfeln ein Brand⸗ wein gezogen. Hierzu aber nimmt man insbeſondere ſol⸗ che, die von dem Baume — nd, ebe fie. völlig, | reif geweſen. Der Amerikaniſche achtfbatten* wuchs, bey den Höfen, an der Landftraffe, in den Hecken und Gebüfchen, i und hier und da auf dem Felde, in ungemeiner Menges tan mochte in diefen Gegenden binfommen, wo man wolls te: fo war, an den bezeichneten Orten, ein groffer Vorrat, davon anzutreffen. Die meiften hatten fchon rothe Beer ven: welche in Sträuslein wuchfen, und ganz angenehm een, ob fie er — * zum Eſſen taugten. Ver⸗ Kar) * Phytolacca foliis integerrimis. Linn, H, Cut. 7 Gron. Flor, Virg, 161. J m * * — ie ER Penſylvanien. Germanteon 245 ſchiedene aber bluͤheten doch nur erſt. An einigen Stellen, als in den Hecken, und neben den Käufern, erreichte dieſe - Pflanze oft eine Höhe von zweien Klaftern. Auf dem Felde aber fland fie allegeit niedrig. Dennoch fonnte man hitgends warnehmen, daß das Vieh davon gefrefien ha⸗ ben ſollte. Ein Deutfcher, der bier wonete, und Slei⸗ dorn hieß, ein Zuckerbecker, erzaͤlete, daß die Faͤrber die Wurzeln davon ſammleten, und eine vothe Farbe daraus zögen. Be: IB oe wi sr) in. Bon den Eichhörnern findet man hier mehrere Ar: ten. Die fleinen * werden vielfältig in eiu Baur ger feßet: weil fie befonders huͤbſch ausfeben. Doch find fie nicht fo gänzlich zahm zu machen. Die geöfferen thun oft in den Pflanzlaͤndern groſſen Schaden: vornaͤmlich an dem Mays. Denn ſie klettern auf denſelben herauf, na⸗ gen die Aere entzwey, und verzehren das bloſſe Herz, oder den loſen und ſuͤſſen Kern, der in ihrer Mitte ſitzet. Oft kommen fie, zu vielen hunderten, auf ein folches Feld: und dann Fönnen fie, faſt in einer ‚einzigen Nacht, die ganze Aernde eines Landmanns verderben. Daher iſt in Ma⸗ ryland ein jeder verbunden, jaͤrlich vier Eichhoͤrner aufzur weiſen, die er getödtet hat. Lind deten Köpfe werden dem Oberaufſeher zugefteller: damit Fein Unterfchleif daben ger fchehen koͤnne. An andern Orten wieder erhält einer für jedes Eichhorn fo er ſchieſt, zwey Pence aus der allgemei⸗ ne Caſſe, wenn erdie Köpfe einliefert. Ihr Fleiſch wird gegeſſen, und für etwas Leckeres gehalten. Den Boalch verkauft man. Er wird aber nicht fonderlich ger A ſchaͤtzet, Die Eichhörner find bier die bauptfächlichfte %, ground - fquirrels, \ — J9 — ; J | ala il 3 0 De FE re 245 1748, September’? Narung der Klapperfchlange und anderer, Es war auch ‚ein allgemeiner Wahn unter den Leuten: daß, wenn jene auuf der Erden läge, und ihre Augen auf ein Eichhorn ftare M 2... gerichtet hätte, diefes, folfte e8 auch gleich auf den oberſten Aeſten des Baumes fißen, dadurch fobezaubert wuͤrde, daf es allmälig. tiefer herunter hüpfte, und ee bis es der Schlange, in den Nachen gefprungen wäre, Gelbige belecket dann das Thiergen einigemal, und macht es mit ihrem Speichel naß, damit es defto beffer berun: ter glitſche. Darauf verfchluckt fie es, fo ganz wie esift, TR | auf einmal, Nachdem fie ein fo gutes Gericht verzehret, Mu Tegt fie fich hin zum Ausruhen: ohne um etwas weiter be⸗ —4 ſorgt zu ſeyn. a Ye - Das vierfüffige Thier, welches der Ritter Linnaͤus, ! in den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wie . fenfchaften , unter dem Namen des Baͤren mit dem lan⸗ gen Schwanze * befchrieben, nennet man hier Rak⸗ koon. Es wird in groſſer Menge gefunden, und ſtel⸗ let den Huͤnern ſehr nad. Man hetzet esmit Hun⸗ den. Wenn es dann auf einen Baum entlaͤuft ſo wird es von jemand, der ihm nachgeflettert iſt, heruntergeſchuͤt⸗ telt; umd fo ‚von den Hunden todtgebiffen. Das Fleiſch wird, als eine wolſchmeckende Speiſe, genoſſen. Das | Bein der Rute braucht man zum Ausſtochern der Tobackspfeifen. Den Balg Faufen die Hutmacher, und verfertigen aus den Haren Hüte, welche, nächft den von Dieberharen gemachten, die beften find. Der S hwanzwird um den Hals getragen, und hat daher auch feinen I J x VUUrſus cauda elongata. In dem Theile der Abhandlungen vom Jahre 1747: auf der zooſten Seite der Ueberſehung. — — A ENT —— — m —J——— A Er ri * ee a — Me - — Penſylvanien Germantown247 Es muß dieß Thier gleichfalls den chlangen oft zur Spei⸗ * Medien Einige Engelländer verficherten, daß bey dem Polo: N | —— F —2* — —— AS, 3 “ Pi Sie} EN or er — maksſtrome in Virginien, eine groſſe Menge von Auſter⸗ —1 Halen gefünden würden, und daß fie ſelbſt ganze Berge davon gefeben hätten, Der Drt foll ein. Par Engliſche Meilen vom Meere entfernet feyn. Der Beſitzer diefes Sanbftriches läfft Kalk daraus brennen. Sie liegen auf given Klafter tief, und noch weiter, Man hat dergleichen ‚Haufen von Schalen auch an anderen Stellen, insbeſon⸗ dere in New-Sorf, bey dem Aufgraben der Exde, anz Dee und itgendivo war man, mehrere Englifche Meis Ten vom Meere, aufeine ungeheure Menge, tbeils von Auſterſchalen/ theils aud) von anderen, geraten, Einige * mutniaſſeten , es müßten die Wilden an diefen Orten ge: . ivoner, und die Schafen von den Auftern, die fie verzeh- vet, in folchen Haufen, nach ſich gelaffen haben. Andere aber konnten nicht, begreiffen, wie es zugegangen, daß ſie gerade an eine Stelle, in einer ſo erſtaunlichen Menge, Alle ſtimmten darin uͤberein, daß die Wilden die ſes Landes ganz gute Leute wären, wenn man mit ihnen in Friede lebte. Niemand Fann die Treue und Zufogen höher halten, ‚als fies Wenn Fremde von iheen Bundes: S genoſſen dahin kommen, erzeigen fie. ihnen mehr Gutes, ad eine, geöffere Dienftgeflieffenbeit, als er von feinen eigenen Landesleuten erwarten koͤnnte. Der Herr Kock er⸗ zaͤlete mir, zum Beweiſe ihrer Aufrichtigkeit folgende Ger EN ſchichte. Es harte ſich, damals kaum vor zweien Jahren, N S | Bug DA. k zuge⸗ N \ Er "u 248 1748, im September zugetragen, daß ein Engliſcher Handelsmann, der unter den Wilden a theils zu verfaufen, und theils wieder einzuhandeln, dafeldft heimlich erfchlagen ward: ohne daß man fange entdecken Fonnte, von wem. Allein, wol gegen ein ganzes Jahr hernach, Famen die _ Wilden aufdie Spur, wer unter ihnen diefe fhändlihe That verübet hätte. Sie ergriffen ihn fogleich , banden ihm die Hände auf den Rücken, und fandten ihn fo, mit 3 einer Wache, nach Philadelphia an den Öuverndr. Da: bey lieſſen fie fagen: daß fie diefen Boͤſewicht, der ein ſol⸗ ches Verbrechen gegen einen Engelländer begangen hätte, für feinen Landsmann ferner erkennen Fönnten, und auch nichts mehr mit ihm zu fchaffen haben wollten ; fondern ‚fie übergäben ihn dem Guvernoͤr, um ihn, nach den Enge liſchen Gefegen, zu verurtheilen, und fo zu beſtrafen, wie es ſeine That verdienet haͤtte. Der Moͤrder ward hierauf a Von ihrer Scharffinnigkeie kann folgendes zei⸗ gen, welches gar viele Perſonen mir bekraͤftiget haben. Wenn fie in die Europaͤiſchen Cofonien ihre Abgeordneten ſchicken, um mie dem Guvernoͤr einige Dinge von Wich—⸗ | tigfeit auszumachen: fo feßen ſich Diefe, ſo bald fie vorifn gelaſſen worden, auf die Erde nieder, und hören feine Bor⸗ ſtellungen, auf: die er eine Antwort verlanget, bedächtlich an, Diefer find bisweilen ziemlich viele, Dennoch be ben fie nur einen Stecken in der Hand, und machen das auf, mit einem Meſſer, ihre Zeichen, ohne fonft etwas weiter aufzufchreibe. Wenn fie aber am folgenden Ta: ‚ge wieder kommen, um ihre Entfchlieffungen auf das Bor: * getra⸗ Penſylvanien Germantown 249 geteagene! zu überbringen : fo beantworten fie dem Guver: noͤr alle Punete, in derſelben Ordnung, wie er ſie ihnen vorgeleget, ohne einen denſelben auszulaſſen, oder von ih⸗ rer Ordnung abzuweichen, und das alles ſo genau und be⸗ ſtimmt, als wenn ihnen davon ein uicher Mei ** zugeſtellet worden waͤre · Sleidorn etzalete mir noch e eine Begebenheit die mie ſehr ergetzte. Cr war in New-Jork geweſen, da ſatte ſich, in einem Wirtshaufe, unter. anderen Wilden, auch ein ehrwürdiger Alter befunden, Diefer fieng, da ihm das ſtarke Getränfe etwas in den Kopf geftiegen war, an, fich in ein Geſpraͤch mit dem Steidorn einzulaflen, und ruͤmete ſich gegen ihn, daß er Engliſch leſen und ſchreiben konnte. Jener bat ſich daher von ihm aus, daß er ihm einige Fragen vorle en moͤchte. Der Wilde war damit zů⸗ frieden. Sleidorn fragte ihn alſo: ob er wol wiffe, wer fh zuerſt haͤtte beſchneiden laſſen? Der Greis antwortete ſogleich: der Vater Abraham. Er verlangte aber,daß auch ibm jeßt erlaubt ſeyn möchte, eine Frage zu thun. Man geſtattete es. Und er fragte ſogleich: wer der erſte Quaͤker ge⸗ beſen wäre? Sleidorn antwortete: man hielte den oder] je⸗ nen dafür. ein der ſchlaue Alte erwiederte: Nein! Mardochai w r der erſte Duäfer : denn der wollte den Hut ‘vor Haman nicht abnehmen. — ehr viele der noch heid⸗ niſchen Wilden ſollen auch eine dunkele Erkenntniß von der Suͤndflut beſi tzen. Bey allen aber wird ſie nicht an⸗ ‘getroffen. Denn ic) bin von dem Gegenpeils,dung meis ne eigene Erfarung, verfichert worden, ' Ds | Es 250 riss, im Sorten Es fanden ſich Seute, die mit aller Usberzeugung bes ke; daß in diefen Gegenden ehemals Niefen gewo⸗ net haben müßten. Und man hatte folgende Bewegungs: gründe, dieß zu glauben. Es war vor wenigen Jahren erſt geſchehen, daß einige Leute, die an einem gewiſſen Orte in der Erde en ur ein Grab — * und darm — geute, — die Anatomie — und — —* ‚ben, ‚haben bezeuget,. daß fie von Menſchen wären. Ein Zahn davon ift nach Hamburg, an einen Sammler nacht cher Seltenheiten, geſchickt worden, Berner erhält ſich un⸗ „ter den Wilden, die in der Nähe des Ortes wonen,. w dieſe Gebeine ausgegraben ſind, eine alte "Sage, ‚welche | ‚von den Väter uf die Kinder, durch viele ————— verbreitet worden. Diefe erzälet: daß daherum, an einenz Fluſſe, ein gar groſſer und ſtarker Mann, i in uralten Za ten, ſeinen Aufenthalt gehabt habe: der die Perfonen, ſe herůbergewollt, auf ſeinem Ruͤcken, durch das Waſſer tragen hätte; und ungeachtet es ſehr tie eweſen [4 dadurch gewadet wäre. Ein jeder, dem er diefen Dienft | ‚Teiftete, gab ihm dafür etwas weniges vom Mays, Thier⸗ 4 haͤuten, oder dergleichen. Kurz, er hatte feinen Unterh, ‚dadurch , und war gleichſam ein Furmann fuͤr diejeni | die über den Fluß wollten. | arme NN I Eee + vanien. Germanfoton 251 jeftehet bier. meiſt aus Sand. Doch de haben gemeiniglich eine bleiche Ziegelfarbe. Schon nach dem Auſehen zu urtheilen/ müßte die Erde nicht ber ſonders fett ſeyn. Und eben dieß befräftigten auch die Bewoner dieſes Landſtriches. Wenn ein Acker, drey Jahre nach der Reihe, mit einer Art des Getraides beſaͤet worden: fo bringet er nichts mehr von einiger Bedeutung wor; — wofern er nicht ſehr wol gedünget wird, oder auf ei⸗ nige Jabre brach liegen bleibt. Es iſt aber hier die Duͤnge ſchwer zu erhalten. a = jäler man Lieber das Mittel, das Feld feiren zu laffen, In der Zeit überwoächft es ann mit allerley — ——— Baͤurnen. Der fand manũ aber, bauet ſo lange einen Acker, der bisher brach ge⸗ legen, oder waͤlet, von dem noch ungebrauchten Boden, ei⸗ nen neuen Strich, zum Bearbeiten. Und in beiden Faͤl⸗ len kann er fi ch eine gute Aernde verſprechen. Diefe Ark gu verfären, laſſt ſich Bier’ noch gang bequem brauchen, Denn die Erde iſt los, daß fie leicht umpfluget werden | Fan. und ı ein jeder Landmann hat gemeiniglich für fein 3 tum eine’ weitgedehnte Granze. Die Gewonheit weiche bier eingefüiret ift, das Vieh i im Winter nicht da⸗ Bein zu behalten, oder es auf den Aeckern hüten; zu laſſen, verhindert die teute, eine Suingfame Dünge zu ſammlen· “ . Alles Dieb, ſo Bier — — im Anfange aus Europa hergebracht worden. Die Wilden haben vorher Feines gehabt: und noch jetzt befünmern ſich dierwenigften darum , einiges anzufchaffen. Es ars set aber das Vieh hier nach und * ab, und wird klei⸗ ner⸗ | —— RA mit Leim vermiſchet. Bei⸗ — —— 2 - —— rn * a ni —- - tr — —— om — 252 1748, im September ner. Denn die Rinder, Pferde, Schafe, und Schwer, ne find insgefamt in Engelland groͤſſer: und dergleichen werden doch hergefuͤret. Allein die erſte Zucht nimmt ſchon etwas ab, und die dritte und vierte iſt dem uͤbrigen Viehe, ſo man hier gewoͤnlich hat, in der Groͤſſe gleich. Der Himmelsſtrich, der Boden und das Futter werden zu — * Veranderung gemeinſchaftlich das ihrige dauagaen Es iſt auch. Basjenige. befonders merkwuͤrdig/ was man von den Einwonern des Landes einhellig erzaͤlete: daß ſie e gemeiniglich eher zu ihren. reiffen Jahren kaͤmen, eher Verſtand erhie en, aber auch eher alt wuͤr⸗ den, als in Europa. Es iſt hier nichts Seltenes, kleine Kinder zu ſehen, die auf die vorgelegten Fragen ſo lebhaf⸗ te und fertige Antworten ertheilen, daß man ſich nicht genug darüber, verwundern Fann : recht, als wenn ſie on alte Leute waͤren. Sie erreichen aber auch. diejeni⸗ Tr Jahre nicht, zu denen die ‚Europäer gelangen: . Und es iftein faſt unerhoͤrtes Beifpiel, daß ein bier Geborner | ‚achtzig oder neunzig Jahre alt würde, Ich rede doch aber nur von denen, die anfänglich von Europa. bergefommen find. Denn die Wilden, oder erften Einwoner des Lan⸗ des, ſehen oft ein hohes Alter. Doch es iſt auch bey ih⸗ nen dieſes jetzt ſeltener, als in vorigen Zeiten. Und man kann den ſtarken Gebrauch des Brandweins, den ſie von den Europaͤern gelernet haben, als eine Haupturſache da⸗ von angeben. Diejenigen, ſo in Europa noch geboren | find, und fich bier erft gefeßet haben, erreichen auch ge⸗ meiniglich viel mehrere Jahre, als die, welche von Eu: | —— Eltern hier erzeuget werden. In dem letzten Krie⸗ — Penflvanien. Germantewn 253 — hat man es genug erfaren, daß diefe neuen Ameri⸗ er bey weiten nicht fo gut in den Kriegsunternehmun: gen, bey DBelagerungen, und langen Seereifen, ausdau—⸗ ven, als die Europäer: fondern fie fallen, faft wie die Fliegen, bin. Es wirdihnen unglaudlich ſchwer, fi ich an einen fremden Himmelsftrich zu gewoͤnen. Die Frauen hoͤren auch hier eher auf, Kinder zu gebaͤren, als in Eu⸗ ropa. Es geſchiehet dieß, nach dem vierzigſten, oder fuͤnf und vierzigſten Jahre, faſt nie. Ja einige bleiben ſchon im dreigigſten ſtehen. Ich erkundigte mich nach der Urſache hievon. Man wußte mir aber keine eigentlich anzufüren, Einige beſchuldigten den Ueberfluß deswe⸗ gen. Einige ſchrieben es der unbeſtaͤndigen und fo unger mein veränderlichen Wirterung u. Denn fie glaubten, daß ſchwerlich ein Land auf der Erde waͤre, in welchem die Witterung, in einem Tage, ſo oft abwechſelte, als hier. So wie die ſtaͤrkeſte Hitze iſt: ſo kann innerhalb wenigen Stunden eine recht empfindliche Kälte einfallen. BR Al demſelben Tage, pflegt das Wetter bisweilen ſich vier, fünf, bis fechsmal zu verändern, En Die Bäume des Kandes follen von eben der Beſchaffenheit fepn, als deffen Einwoner. Die Schiffe, welche aus Amerifanifchen Holze gezimmert worden, find in der Daur mit denjenigen gar nicht. zu vergleichen, welche man in Europa erbauet hat. Dieß bezeugten alle einhellig. Wenn ein Schiff, das bier ger bauet worden, ſechs, acht oder zwölf Sabre alt ift, fo tauget es nicht viel mehr. Und findet man eines, fo noch älter; und doch — werden kann: ſo wird es fuͤr ein Wun⸗ erforfchen, woher dieß komme. Einige gaben \ glaube, daß Beide Urſachen fi vereinigen. Denn ich fand Eichenftämme, von denen die Bäume, erſt vor acht, hoͤchſtens zwölf Jahren, gefälfet worden, die oben eine harte Rinde überzogen hatte. Wenn ich diefe aber ab: brach: fo war das Holz darunter faſt verfantt, und einem Mehle gleich; fo, daß ich e8, zwifchen den Singern, zerrei⸗ ben konnte. Wie lange hingegen ſtehen unſere Europaͤi⸗ ſchen Eichenſtaͤmme nicht, ehe ſie auf ſolche Art vermodern? 254 J im & ertember Wunder gehalten. "Es iſt nicht fo leicht, | Holze die Schuld: andere der Art, die Schiffe zu bauen; da man ſi ſie e hier meiſt aus friſchgehauenen Baͤumen zimmert, und das Holz vorher nicht recht austrocknen laͤſt. sh Am Abend begaben wir uns wieder nach Phila⸗ delphia zuruͤck. Vom drey und zwanzigſten. Man rift hier | feine eigentliche Aafen an, fondern gewiſſe Thiere, wel⸗ che zwiſchen den unftigen, und den Kaninchen eine Mittel art find, und wenn fie auf den Feldern, wo Kohl und Ruͤben fichen, einbrechen, groſſe Verheerungen anrichten. Es haben ſich viele verwundert, woher es kaͤme, daß die Pflanzen des noͤrdlichen Amerika, welche nach Europa gefuͤret, und daſelbſt verpflanzet werden, groͤßtentheils fo fpär blüben, und felten reiffe Srüchte bervorbringen, che der Froft fie uͤber⸗ füllt: da doch aus den Meifebefchreibungen befannt ift, daß in Venfploanien, und noch mehr in Neu- Zork, in Neu-Engelland, und Canada die Winter recht fo firenge, als in Schweden, find, und daber diejenigen des * wi ? * wenhvanien Philadelphia 255 4§ des Europaͤiſchen Engellands merklich uͤbertreffen. Es trugen mir daher verſchiedene ſcharfſinnige Maͤnner auf, dieſe Sache, mit allem Fleiſſe, zu unterſuch en. Ich will aber, anſtatt einer Antwort, hier vielmehr einige Anmer⸗ kungen mittheilen, die ich uͤber das Clima und die Ge⸗ waͤchſe des noͤrdlichen Amerika gemacht habe, und meinen Leſern die Freiheit uͤberlaſſe ſen, die ——— daraus ſelbſt zu ziehen, Na Rh WE, Es ft wahr, daß die Winter in Penfploanien, und noch mehrin den Landfchaften, die weiter nach Norden lie: gen, die Winter oft fo firenge, wie in Schweden, und alfo viel älter, als in Engelfand, und den füdlichen Reiz Hen in Europa, find. Denn ich fand, daß in Phila deiphia, welches doch, über zwanzig Grade, weiter nach Süden liegt, als verfehiedene Provinzen meines Vater landes, das Thermometer des Herrn Eelfius, im Win ter, bis auf vier und zwanzig Grade unter den Gefrie: rungspunst, fiel. Und dennoch) verficherte man mich, daß die Winter in denen ich- mich hier befand, nicht von den Fälteften, fondern von den gewönlichen, wären, Dieß konnte ich auch daher ſchlieſſ en, daß die Dellaware, in der Zeit, da ich noch hier verweilete, nie mit ſo — Eiſe beleget worden, daß man bey Philadelphia daruͤber hätte faren koͤnnen. Denn dieß pflegt cft genug zu gez fhehen. Wenn man nun die Breite des Fluffes erwer get, die ich, bey der Beſchreibung von Philadelphia, ſchon angegeben habe; und ferner, daß der gewoͤnliche Unterſchied zwiſchen der Ebbe und Flut acht Engliſche Sant beträgt ; fo wird man ee finden, dag — — — > * — —— — — un / x De A a .- — — v ee — —— — — — er Ü J * 256 1748, im Se ptember daß — ſtarker Froſt kb erfordert werde, die Dit. laware mit einem ſo dicken Eiſe zu bebrücken. ig 2. Es ift aber auch zugleich wahr, ap; wenn die Ki * ter hier bisweilen hart find, fie dabey gemeiniglich nicht J 4 F * 1 nn. ‚Tange dauren, Man Fann mit Recht fagen: daß fi ie in — Denfpfoanien mehrentheils nicht über zivey Monate anhal⸗ ‚ten, und bisweilen nicht die einmal. Denn es ift eine ſehr ungewönliche Sache hier, wenn eine Zeit von drey Monaten darüber verftreicht. Dieß wird hernach in den Kalendern und Zeitungen, als etwas gar befonderes, anger zeichnet. Weiter nach dem Pole aber find die Winter etwas länger: und in dem nördlichen Theile werden fie ,, er. ir ui, unſeren Schwedifchen nichts nachgeben. Die von mir, bey meinen Aufenthalte in Amerika, täglich gemachten Mer — teorologiſche Bemerkungen, die ich, fuͤr alle Monate, am Ende eines jeden Bandes meiner Reifebefchreibung, an⸗ haͤngen will, werden hievon mehr Licht geben. RR 3 . Ferner ift die Hiße im Sommer bier überaus flarf, und anhaltend. Ich geftehe zwar, daß ich das Thermor meter, in Aobo, ziemlich nahe zu dem Grade fteigen gefer ben habe, den es in Penfyloanien hatte. Es waraber der Ynterfchied daben, daß wenn das Thermometer. des Cel⸗ fius in jener Finländifchen Hauptſtadt, in zweien oder dreien Sommern, etwa einmal, bis zum dreizigften Grade uͤ⸗ ber den Gefrierungspunet ſteiget: daſſelbe, nicht nur in Penſyloanien, ſondern auch in Neu-Jork, in Albanien, und einem groſſen Theile von Canada, meiſt taͤglich in dreien Monaten, auf eben dieſem Grade, und oft noch boͤher, ſtehet. Zu Philadelphia iſt es, in den Sommern, die Penſhlvanien. Philadelphia 27 die ich da zugebracht habe, zweimal bis dreimal, auf den fd sund dreizigſten Grad über den Punct des Gefrie⸗ ven 3 gefommen. Man fann daher, mit ziemlicher Zuver⸗ fiht, fagen, daß in Penfyloanien der größte Theil des Aprils, der ganze May, und. die folgende Monate, big auf den October, unferem Schwedifchen Sunius und Sur lius gleich find. Eine ſo ſtarke und anhaltende Hige muß notwendig viel ausrichten Fönnen. Hier berufe ich mich wieder "auf meine meteorologifchen Bemerfungen. , Die fer durchdringenden und langwierigen Wärme ift es alfo zuzufchreiben: daß die ordentlichen Melonen, die Waffer: melonen, * und die Kürbiffe von verfchiedenen Arten, auf dem freien Felde gefäet werden, ohne daß man Glocken, oder eine andere Bedecfung, darüber legete, und doch bis zum Julius völlig veif find; daß die Kirfchen in Philadel⸗ phia ſchon um den fünf undzwanzigften des. Maien Jeitig werden; und daß man oft, in Penſylvanien, ſchon in der Mitte des Junius den Weizen einaͤrndet. 4. Der ganze September und der halbe, "wenn nice‘ ganze Detober, machen in Penſylvanien die angenebinfte Jahreszeit aus. Denn die vorigen Sommermonate find. zu heiß geweſen. Jene aber ftellen unferen Julius, und die Hälfte des Auguſt, dar. Es ſtehen alfo die meiften Pflanzen, i im September,in befier Bluͤhte. Za,viele fangen erſt, tief in dieſem Monate, an, Blumen zu tragen. Und es iſt kein Zweifel, daß die unvergleichliche Jahreszeit, die ein aufgeklaͤrter Himmel und ein gemaͤſſigt heiſſer Sonnenſchein belebet, hiezu faſt alles beitrage. Allein, wenn gleich dieſe 4 he “ 2 Pflan⸗ * Arbufer. Bott su 7 Reifen 10. Theil, R ’ * J “ ; ra 1748, im September — | $ Pflanzen fo ſpaͤt ausbrechen: ſo werden ſie doch noch eher ge völlig, ebe der größte Theil des — verfloſſen iſt. "a — Warum ſie aber nicht eher, ſondern ſo ſpaͤt im Herbſte, — hervorkommen, kann ich nicht beantworten. Ich trage | * vielmehr die Gegenfrage vor: Warum blühen das Tau⸗ * ſendguͤldenkaut, die breitblaͤtteriche ſchwarze Flockenblu⸗ — mie, der Entzian, und bie gemeine Goldrute, * in Schwer“ —* —2* am Schluſſe des Sommers? Lind warum zeigen - egen das Leberkraut, bie wilden Veilgen, der Zeir — an und andere Blumen, fhon fo frühzeitig im tenzen, En ſich in ihrem Schmuce? Es hatdem Schöpfer aller Din⸗ ge gefallen, eine ſolche Einrichtung zu machen, Was fuͤr eine Witterung aber, zu Philadelphia, in dieſen Herbſte monaten fen, Fönnen meine dafelbft angejtelleten meteorolos sie Bemerkungen ausweifen. Sich habe bey denfelben alle Behutfamfeit angewandt, und ſtets, fo viel möglich ——— a geweſen, vermieden, das Thermometer an folchen Stellen Bu * — zu haben, welche die Sonne: befchienen, oder wo fie kurz J vorher die Wand, durch ihre Stralen, erwaͤrmet gehabt. ' a Denn font würden meine Beobachtungen notwendig unrich | N ) OR tig haben feyn muͤſſen. Die —— Wit⸗ Bi ER — im September und October iſt vorher befi | ur 5. Dennod) fü nd in Penſylvanien unter den. — bi wild malen, Arte r nicht alle Sabre ihren Sa⸗ * Centaurea, Linn, El. Su. AR * nigra * iatit c Gentiana autumnalis ramofa, C. B. Fl. Su, 6855. Solidago, J J ——— aurea vulg. latif. C. B. El.Su. 685- Su. FB. Dipkan —EDE ——— 311. Penſylvanien. Philadelphia 259 inen zur Reife Bringen, ehe die Kälte einbricht. Darun⸗ ter gehören einige Arten des Entzians, des Sternfrautes und mehrere, "Allein es hat auch hier die Weisheit des Schöpfers eines nad) dem anderen geordnet, Denn faſt alfe diefe Gewaͤchſe, welche die Eigenfchaft haben, fe foät ihre Blüte hervorzubringen, find beftändige,* o⸗ der folche, die, bey dem Mangel-des Samens, durch die Austreibung neuer Neifer oder Schöflinge, aus derfelben oder einer anderen Wurzel, fich fortpflanzen koͤnnen. Biel: leicht aber täfft tfich, von jener Verzögerung des Wachstums, noch eine gewiſſe natürliche Urſache angeben. Ehe die Europäer hieher kamen, ward das Land von wilden Bi Fern bewonet, welche faft Feinen, oder einen gar geringen Ackerbau hatten, fondern fich vornämlich durch das Jagen. und Fiſchen ernäreten, Daher find die Wälder vor ih⸗ nen gefichert gewefen: wenn nicht bisweilen ein ausge brochenes Feur einen Strich davon verheeret hat. Es ber zeugen auch die Gefchichtbücher, daß die Europäer, wel⸗ che zuerft bier angefommen. find, das fand überall mit hohen dicken Waldungen befeßet angetroffen haben. Datz aus folgt, dag, wenn man die gröfferen Bäume, und die Gewächfe, welche im Waffer, oder am Strande zu ſtehen pflegen, ausnimmt, die übrigen meiftentheils, vielleicht einige taufend Jahre durch, im Schatten, oder unter und zwiſchen den Bäumen, haben fortfommen muͤſſen. Daher gehören fi fie natürlich nur für das Gehoͤtze und ſchattige Oerter. Nun laſſen die Baͤume hier, im Herbſte, ihr $aub fo häufig fallen, daß fie den Boden unter ihnen, in der Breite einer Querhand, und noch ſtaͤrker, bedecken. R2 Und * herbae perennes, BD: nas/ im S APR ag Und diefes taub bleibt, weit in den näbeften Sommer her⸗ ein, liegen, ehe es verfaulet. Es kann daher nicht fehlen, daß es die Pflanzen, ſo unter ihm wachſen, gar ſehr am Aufkommen verhindern muß. Und dabey beraubet es ſie auch der wenigen Sonnenſtralen, welche die Baͤume noch etwa durchbrechen lieſſen. Dieſe Umſtaͤnde vereini⸗ get machen alſo, daß dergleichen Gewaͤchſe viel ſpaͤter bluͤ⸗ hen, als ſonſt geſchehen wuͤrde. Sollte man daher, wol ſagen fönnen: daß ſie, in ſo vielen hundert Jahren, end⸗ lich die Art an ſich genommen haͤtten, ſehr ſpaͤt auszuſchla⸗ gen; und daß jetzt eine geraume Zeit dazu erfordert wer⸗ de, ehe ſie dieſelbe wieder ablegen, und dagegen ſich gewoͤnen, ihr Wachſen zu befchleunigen du, Jdcd Dom vier und swansigften. Wir wahdten dies fen ganzen Tag an, Samen von allerley Pflanzen zu ſamm⸗ * und die, fo etwas ſeltener vorfamen, einzulegen, | Vom fuͤnf und ʒwan zigſten. Der Herr Heſſelius | ſchenkte mir ein kleines Stück von einem verfkeinerten Holze welches hier i in der Erde gefunden, worden. Je⸗ nes war Hier Zolle lang, einen breit, und drey fi ini, nien dich, | Man konnte ganz deutlich ſehen, daß es Hol; v vo rh e weſen Denn an den Stellen, wo man es gegl⸗ tet hat» | te, waren alle Dräte von den langlichen Zäfeı rlein genau zu erkennen: fo, daß man hätte glauben folen, J es wäre | ein Stuͤck Eichenholz, das glatt geſchnitten worde ‚€ war ein Theil eines gröfferen Stuͤckes. Man — es hier für ein verſteinertes Hickery. Mir wurde hernach noch mehr davon von andern verehret. Der Herr wie Evans erzaͤlete mir, daß man an den Graͤnzen Birginiens, | in Penſylvanien. Philadelphia 56 f in der Erde, einen ganzen verſteinerten Kloz vom Hickein gefunden haͤtte, an dem die Rinde noch zu ſehen are wen doch ‚gleichfalls in einen Stein’ verwandelt. its? "Di. re Johann Bertram war cin Engelläns der, der, ungefäe Wi Engliſche Meilen von ——— auf dem Sande Iebre. Er harte fi fi ch in der Phyſik und Ge⸗ ſchichte ber Natur eine ſtarke Einſi cht erworben! und ee ſchien fuͤr dieſe Wiſſenſchaften recht geboren zu ſeyn. In ſtiner Jugend hatte er keine Gelegenheit gehabt, in die Schule zu gehen um methodiſch etwas zu erlernen. "Als kein, durch den eigenen ‚Sleiß , und eineunermiidere Arbeit, war er, ohne eine fremden Anweiſung, im Latein ſo weit gefommen, daß er in dieſer Sprache, alle Bücher, fo ihm gefielen, leſen ‚und verſtehen Fonnte, ‚ja auch ‚diejenigen, welche mit botaniſchen Kunſtwortern ganz aͤngefuͤllet baren. y Ar in —— f ch [ee — a Die * er Billa te in fen eigenen hotaniſchen Garten geſetzet: theils die Samen und fri⸗ ſche Wurzeln | davon nach Engelland gefandt. Man iſt hm fuͤr die Kenntniß vieler der rareſten Gewaͤchſe ver⸗ pflichtet, die er zuerſt gefunden har, und die vorher nie⸗ mals bekannt geweſen ſind. Er hat einen ſcharfen Ver⸗ ſtand, und ſich als einen ſehr fleißigen Beobachter erwieſen, deſſen Aufmerkſamkeit nichts entwiſchen koͤnnen. Allein, bey dieſen Verdienſten, muß man ihn doch, als einen traͤgen und nachlaͤßigen Schreiber, anklagen, der ſich aicht darum bekuͤmmert hat, ſeine mannigfaltigen artigen ag > Bemer⸗ er 5 , 262 17487 im September Bemerkungen zu Papier zu bringen. Seine Freunde in: Lnden noͤtigten ihn cinft, ihnen eine zufanmengsjogene Beſchreibung einer ſeiner Keifen zu: überla Pia waren, zwar in guter Abſicht, doc) mit nicht gen — Vorfiheigkeit, ſehr allfertig, die erzwungene Handſcnft sum Drucke zu befördern. Dadurch ſchadeten fie dem, Manne merflih. Denn da er nicht dazu aufgeleger iſt, dasjenige anzuzeichnen, was cr weiß: fo fand man dieß kleine Werk zu mager an neuen Entdeckungen. ; Man | würde aber dem Herren Bartram ſehr Unrecht thun wenn. man ihn darnach beurtheilen wollte, _ Er hat in, dieſem Auffaße nicht den tauſendſten Theil der mannigfaltigen Erz kenntniß geäuffert, die er ſich in allen dreien Keichen dee Natur, und,in der Phyſik vornaͤhmlich in Anfehung des nördlichen Amerika, erworben fa. .Jch mufre mich oft, verwundern / wie er alle Die Dinge, fo ihm befanne wa. ren, erforfchen Fönnen. Sch habe ihm au & felbf vet, vieles zu danfen. Denn er befaß die rußmwihrdige eu oenfhaft, Dasimige, f e.mußte, mie für ih zu aha ten, fondern er heilte es andern gerne mit. Ich werde daher, in der Folge, dieſes Mannes verfhiedentlich gedene fen. Denn ich würde es mir voriuwerfen haben: wenn ich | des erften Erfinders Namen verſchweigen, und mir das jenige zueignen wollte, was ich von ihm allein gelernet habe. Duurch die Benennung von Weſtindien bezeichnet man hier das ganze ſuͤdliche Amerika, und die Inſeln dieſes Welt⸗ theiles, die unter dem heiſſen Erdguͤrtel liegen. Nach Weſt⸗ indien reiſen, war daher ſo viel, als eine Schiffart nach Cuba, Jamaika, Sanct Domingo, Barbados; und fo wei⸗ se — ter > genfofsanienShiadehi 263 ter füdlich, anıftellen. ı In eben der Bedeutung ward auch Weſtindien in London gebraucht. Von denjenigen, ſo nach Penſylvanien, Virginien, Maryland, und anderen En⸗ gliſchen Colonien hingedachten, erw nete man nicht, daß fie, ‚nach Weftindien. faren wollten. Man nannte entwe⸗ der den beſonder Y Namen der Landſchaft, nach der ſie ihren Lauf gerichtet hatten, oder es ward uͤberhaupt geſagt / el a dem nördlichen Amerikas nie Bist In den 1 Seimgruben, die man auf der ner Site der Stadt ausgeftochen, hatte, um Ziegel, zu fors men, 4 und die jetzt voll Waſſers ſtanden, das in ſie aus einem kleinen Bache, der unweit davon fioß,. ſich hatte wo \ en koͤnnen wurden viele Miufcheln * ‚angetroffen, ie fein, en dahin zuerſt durch die Flut, wenn das Waſ⸗ kei im Bache hoch geipefen,. gefuͤret worden zu ſeyn. Denn dieſe geimgeuben find ai alt, fondern in neueren, Zeiten erſt gemacht ‚worden. Es ſollen bisweilen bedürftige Kna⸗ ben aus der € S abe in das Waſſer waden, und von dieſen i Muſcheln eine gi Menge ſammlen: zu denen ſi cd) Käufer, | el le SEEN, AN etwas N SER : * Ru 4 SER ‚oblonga ouata longitudinaliter Subrugofs, pofü- o- — Linn. Fau. Su. 1332. h pſpaor Yagtorn. Crataegus foliis lan- ſabris ramis fpinofis. Lnn dpec.a7 6. Man —2 die + 264 1788, im September) Groͤſſe die Gefalt und den Geſchmack, wie bey unſe⸗ ven Hagedornen. Es ſcheinet doch aber dieſer Vaum nicht die beſte Hecke neben. ‚Denn es war ſchon dag Laub von ihm meift gefallen: da es doch auf allen den j übrigen Baͤumen noch faß. Sonſt aber hatte er entſetzlich lange und ſcharfe Zacken, zu ſeiner Beſchuͤtzung. Sie betrugen zwey bis drey Zolle. Man gab auch einigen Ge⸗ brauch von ihnen an: der aber gar nicht betraͤchtlich war! = Beere enthielt. zwey Steingen. rn Der Herr Bartram bekraͤftigte gleichfalls, daß die Biken; welche in Amerika wachſen, bey weiten nicht die Eigenfchaft! der Europaiſchen haben, der Faulniß ſo lan⸗ ge widerſtehen zu konnen. Daher ſind, auf dent Hudfongs fluffe, einem von den groͤſſeren in dieſen Gegenden, die Laſtboͤte welche‘ allerley Waaten, aus dem oberen ‚Sande, herunterfüren, von einer wiefachen Arc des Holhzes Er mert Zu dem Theile, der beſtandi unt ft, hat mar Polen von ſchwarzen @ | Der ob € Theil, aber, der ‚balo ı unter dem Maffer,, über‘ demſelben ſtehet, und daher deſto eher — 4 iſt aus der ſogenannten rothen eder* erbauet, deffe effer Holz, J vor demyehigen faͤſt aller übrig Ben al une —* für daw baurhaftefte Hefe rd. Den B oden 9 man deswegen aus ſchwarzen Eichen: weil fie’ ein zahes Holz habe. Denn da der Strom fehr fieinig iff, um: die Boͤte off daran offen: fo giebt dieſes nach und 2 koͤmmt daher nicht fo. leicht Ritzen. Die der aber wuͤr⸗ de dazu nicht taugen: weil ſi art iſt ‚und I: leicht in Stuͤk⸗ fen zerplatzet. Es wird auch das biefige Eichenholz nich Bei a Er: fo * hlperis Vest Lim, De a 1089... Penſylvanien· Philadelrhia 265 ſo leicht von der Faͤulniß angegriffen: wenn es beſtundig Ruhe dem Waffer ſich befinden, 3 mm u | Man konnte hier zwar im Habſtegu gute Bienenkau⸗ ha Es ward doch aber überall gefaget daß Me Seuche im tande nicht ſonderlich geraten welter tu Ah ab ich bey meinem Aufenthalte in mir, hä Klapperſchlange in Anſehung ihrer Art und ——— angemerket habe, ſtehet unter den Abs andhinigen der Königlichen S Schweißen "Akademie der‘ Wiffenfehaften. * Ich verweiſe alſo meine Leſer * — J s Die Bären werden, hoher herauf im — ziem⸗ it Menge, ‚gefunden, und. thun oft Schaden. Wie der Herr Bartram erzälete, fo foll der Bär, wenn er ein Stid Rind gefangen, daſſelbe auf die Art umbringen? daß er in die Haut ein Loch beiſſet, und hernach aus aller Kraft ſo lange hineinblaͤſet, bis das Thier davon entſetz⸗ ich aufſchwillet und ſtirbet. Denn die uft dehnet ſich, wiſchen dem Fleiſche und Felle ſehr ſtark aus. Ein alter Schwede Nils Suftafsfen, ein Mann von ein und neun⸗ zig Jahren ‚fagte: daß, in’ feiner Kindheit/ hier ungemein —— geweſen waͤren; ſie haͤtten aber dem Viehe ſel⸗ ten einigen Schaden jügefüger. Wenn einer davon ges (Hoffen worden: fo gieng man mit dem Fleiſche, wie mit demjenigen von Schweinen; um. Es ſchmeckte recht gut. Und noch jetzt wird, an dem Morizftrome, mit dem Baͤren⸗ fleifche, auf eben die Art, wie mit den Schinken, verfaren. Nun finder man in Phiiladelphia, und in der ganzen Pro⸗ Bu ' Ks vinz * In dem Theile vom Jahre 1752, auf der RER ‚Seite: und, in. NEN AO der 54ten. x / 2566 1748, im Septembert vinz überhaupt ‚; fehe wenige Bären: indem fie nach und nach vertilgee worden. In Virginien ‚wird ihnen, auf verſchiedene Art, das Leben geraubet. Und ihr Fleiſch eſſen ſo wol Reiche, ale Armes indem ſie glauben, es ſey voͤllig ſo gut, als dasjenige von Schweinen. Ans vielen Orten dieſer Landſchaft, wo ſie „wegen der Mer : von Bären, Feine Schweine ‚halten koͤnnen, legen ſie ſich recht darauf, dieſe Raubthiere zu fangen, und zu ſchlachten, und, Kate jener zu nuͤtzen. Es ſollen doch aber die Amerikani⸗ ſchen Baͤren nicht fo, grimmig und. gefaͤrlich, als die-Eur | ropaͤiſchen, fon. F ——9 Vonm ſechs und zwanzigſten. Der breite We⸗ gerich *, wuchs, an, den Landſtraſſen, auf den Triften, Wiefen, und in den Gärten, in groffer Menge. - Dir Here Vartram hatte diefe Pflanze, auf; feinen Reifen, an vie⸗ len Stellen angetroffen... Er wußte doch aber nicht, ob ſie zu den einheimiſchen Amerikaniſchen gehörete, oder von Europa zuerſt hereingebracht wäre. Dieſer Zweifel war daher, bey ihm entfianden, daß. die Wilden, welche, von, uralten Zeiten, eine geoffe Kenntniß von den Kraͤu⸗ tern des Landes gehabt ,: gegen ihn behauptet hat: sen, daß diefe Pflanze, vor der. Ankunft dee Europäer, bier nicht gewachſen wäre. Sie geben ihr daher auch ei⸗ nen Namen, der fo viel bezeichnet, als des — Suß.. Denn fie ſagen, wo ein Europäer gegangen wär re, da wüchfe diefe Pflanze, in feinen Fußftapfen. Die Mlelte mie ausgefchweiften Blättern ** fand in den Gärten häufig. Deſto eg aber war ſie J Piantago latifolia glabra. C. B. Linn. Fl. Su, 1224) Swinmaolla. Chenopodium folio finuato -cand. F. mn nn EEE a ER 3 2 EEE Penſylvanien Philadelphik 367 I an den Haͤuſern auf den Gaſſen, Duͤnghaufen und Aeckern a zu erbficken, Dieß ſcheinet zu beweiſen: daß ſie eben ſo —4 wenig) vom Anfange, in Amerifa geweſen; ſondern erſt, er unter anderen Samen, von Europa mit herüber gefüree # worden. So ward auch von dem Rheinfaren, der hin | und wieder an den Hecken, Wegen, und Haͤuſern wuche, u geſagt/ daß er, auf chen die — von — — | — ſey. erh un Be gemeine Enatraut,/ mit blauen Ye n,* ward mie von dem ‚Herren Bartram gezeiget, wie es RER von feinem Haufe, auf ı einer Fleinen Ebene ben Phi⸗ ladelphia ſtand Dieß wa die einzige Stelle, wo Er eg, in Amerika, ‚gefunden hatte. ‘Und daher wird eg gleiche falls, unter anderen Samen von Europa, Sie, mit ausge⸗ ſtreuet ſeyn. Er ‚Dee. Herr Bartcam. war. ech im Begriff. ein. * in Philadelphia ſich bauen zu laſſen. Daher war eben ei⸗ ne groſſe Gruft, für einen ‚Keller, ausgeſtochen, und die Erde d daraus heraufgeworfen worden. Hier bemerkte ich folgende Schichten. Die oberſte lockere Gartenerde war nur einen halben Schuh die, und von dunkler Ziegelfar⸗ be. Unter ſelbiger lag ein Seim, mit einem Sande ſtark vermiſchet, ſo daß dieſer faſt das meiſte ausmachte, in der Hoͤhe von acht Schuhen. Beide ſahen ziegelfaͤrbig aus. Hiernächft ſah man kleine Kieſelſtein⸗, die, wie Finger⸗ ſpitzen, groß waren, mit einem groben Sande ver iniget. Die Steingen beſtanden aus einem theils helleren, theils dunklerem Quarze, waren von auſſen sans glatt und ge ruͤn⸗ * Verbena eommunis, flore en. C. B, 268 17487 im September tündef ; und lagen cine halbe Elle hoch. Endlich kam der it Sand vrmifchte ziegelfärbige Leim wieder vor. Es war aber nicht zu. beſtimmen, wie tief er gehen mochte, 9 Sollte vielleicht der Strom, in den entferneten Zeiten, bie hieher ich ausgebreitet, und dieſe Schichten gemacht haben 2 Der Herr Bartram hatte nicht nur die Schalen von: Auſtern in der Erde vielfältig gefunden: fondern auch der⸗ gleichen Gehaͤuſe von Schnecken und Muſcheln / die fuͤr das Mor unfiseitig gehören „über hundert Engliſche Mii: Ien davon, angstroffen. Ja, felbft auf dem jebirge welches die Engfifchen Pflanzftädte von den Wonplätsen der Wilden unterfiheider, Gate ef wargenommen. Dieſes Gebirge * ift anfehnlich hoch / und erſtrecket fich, in einer befländigen Kotte, von Norden nad) Süden, oder von Canada nady Carolina. Doc) hat eg an einigen Stellen Deffnungen, die gleichfan mit Fleiß durchgebrochen zu ſeyn fheinen, durch welche die groffen Ströme, von den hör . heren Landſchaften des Gebirges, in dieſe niedrigen fichl er gieffen. Der Here Vartram verficherte, daß auf dieſen Bergen die Luft faft allezeit kalter wäre, als in den Taletny und den unten liegenden Gefilden. Die Caffia** wuchs auf den Waldtriften, und auch | bisweilen auf ungebaueten Feldern) vornämlich wenn fie mit Gebüfchen befeger waren. Fhre Blätter find denjenigen des Fülfrantes* ſehr aͤnlich, und haben auch eben die Ei⸗ * Die Engelländer nennen es, The blew mountain. ⸗ * Caflıa foliolis multiiugatis, olandula petioli pedicellata, fli- pulis enfiformibus, Linn, Hort. Upſ. 101, - Caflia Cha- | maecrifta, Spec, 379. 22, * ** Mimoſa. Penſylvanien. Philadelphia 269 genſchaft, daß, wenn man fie anruͤret, fie fü Bi ee . als bey den empfindenden Pflanzen. | Die hieſigen Kraͤhen find von unſeren gewoͤnlichen eden wenig unserfchieden. Sie haben dieſelbe Gröffe, als die unfrigen, und durchaus eine kolſchwarze Sarbe. Ihr Geſchrey iſt doch nicht gänzlich fo grob, fon» dern etwas Firrender: fo daß es fi ich demjenigen der Gate feähen* näherte, Ja eh hf heute i in ziemlich ſlatken Hau⸗ gr egen er Der Herr Bartram erzäfete: Di er, auf ſeinen Rei⸗ nach den nördlichen Engliſchen Colonien, bey den Fluͤſſen, gewiffe Hölungen , in den Bergen entdedet hätte; welche, nach feiner Befchreibung gänzlich folche Riefentöpfe ge wefen ſeyn mußten, als man in Schweden findet, und ih in einer eigenen, der Königlichen Schwediſchen Afademie der Wiffenfhaften vorgelegten , Abhandlung. befchrieben habe. DBartram hatte auch darüber mit der Engfifchen Geſellſchaft in London einen Briefwechſel gehabt. Denn es war, von anderen, diefe Urſache vom erften Urfprunge je⸗ ner Hoͤlungen verteidiget worden: daß die Wilden fie deg> wegen gemacht häften, um zur Zeit des Krieges , ihr Ge⸗ traide, und andere ihnen ſchaͤtzbare Dinge, darin zu verz Ben Er aber beſtritt diefe Meinung, und erflärete das Entfichen der aedachten Gruben auf folgende Art. In⸗ dem fih das Eiß leget: fo bleiben viele Kiefelfteine darin fiten. Wenn nun im Fruͤhlinge der Schnee ſchmilzt: fo ſchwillt das Waffer im Strome fo ſtark an, daß es über die Stellen erhaben iſt, wo diefe Hiefentöpfe, oder Berg⸗ kellen er werden. Das Eiß wird daher eben ſo hoch * ‚Cornix frugilega, w 270 ‚1748, im September Hoch ſchwimmen. Lind da geſchiehet es dann oft, daß eis nige der Kicfelfteine, welche darin Feftgefr oren gewwefen, da es ſich, im Herbſte, an den Rand der Fluͤſſe zuerſt ſetzte, aus dem Eiſſe, auf den Berg fallen, und hernach von dem Waſſer in eine Spalte, oder Ungleichheit gefürer werden, Dieſe find darauf von den Fluten, die auf fie ftoffen, ein Sri, ‚werden beftändig herumgetrieben, un hoͤlen das durch abmälig die Kluft aus. Zugleich ſchleift auch dag Waſſer, durch feine Freisförmige Bewegung um den Stein, denfelben ab, und Hilft die Höle ründen. Es iſt zwar ges wiß, daß, durch dicfes Schleudern und Anfioffen, der Stein endlich abgenüßer wird. Allein der Strom wirft gemeiniglic) im Fruͤhjahre, anſtatt deſſelben, andere Stei⸗ ne wieder hinein, die eben ſo herumgewirbelt werden. Das⸗ jenige, welches hiedurch von dem Berge und den Steinen abgenuͤtzet wird, iſt ein feiner oder groͤberer Sand. Den⸗ ſelbe aber ſpuͤlt das Waffer, wenn ce in Srühjahre, oder fonft, hoch ficher, und in diefe Hölen feine Wellen wirft, und wicder zurückicher, weg. Dieß waren die Gedanken des Herren Bartrams von der Art, wie die fogenannten Rieſentoͤpfe entſtanden waͤren. Die Koͤnigliche Geſellſchaft | der Wiffenfchaften in London fol diefelben fehr wol aufs genommen, und gebilliget haben. Es Fünnen die Bes merkungen, welche ich, im Sommer des Jahres 1743, bey meinem Aufenthalte in $andsort , gemacht habe, be; zeugen, daß ich fehon damals, in Anfehung diefer Höluns gen, von derfelben Meinung gewefen fey. Ich habe hu; auch, in einer Zuſchrift an die Königliche Akademie der Wiſſenſchaften, die unter ihren ungedruckten Schriften verwaret wird, noch weiter entwickelt, Man hat aber | groffe nn EEE EEE SEE EEE SEEN SE ⸗ m. G* r ” r _ 1 9 Penſywaniem Philadelphia 271 I groſſe Urſache, zu zweifeln, ne ale —— nulänge * 1 lich ſo erzeuget ſeyn ſollten. dab as und WE Bon dem — —— trifft man * — re Arten an, welche in den Wäldern, im nördlichen und ' 4 ſuͤdlichen Amerika, wild wachen. In dieſen Gegenden Oi find die vo N befonders häufig. Doch J verfü icherte de ‚Herr Bartram | daß er auch die weiffen wild wachfen gefehen habe; ob fe, gleich, ſeltener vorkommen. Ich fragte ihn, und andere? warum fie hier Feine Seia —5 anlegten; da ſie eine ſolche Menge von Maul⸗ beerbaumen hätten; und da chen diefe Bäume hier fo uns glaublich Teiche forfämen? Denn man har bemerket, daß wenn die Beeren auf die Exde fallen, wo fie los ift, bald darauf viele zarte Schößlinge hervorbechhen. Sie antz worteten mir aber: es. wäre der Mühe nicht wehrt, einige Seidenmanufacturen hier einzurichten; weil die Arbeiter leute fo gar teur find. Denn man ‚muß einer Mannsper⸗ fon anderthalb bis drey Englifihe Schillinge, und auch noch wol mehr, taͤglich geben: und die Frauensleute werden, nach dieſem Berhältniffe, gelonet. Daher glaubten fie: daß der Bau von allerley Getraide, vom Hampf, und Flache, fich beffer bezalt machte, und doch nicht fo viele Wartung erforderte, als die Auferziehung der Seidenwuͤrmer. Ins⸗ beſondere hätte das Getraide der Englifchen Eolonien, im füdlichen Amerifa, den beften Abgang. Daß aber die Seidenwürmer hier gut fortkommen koͤnnten, und diefe Maulbeerbaͤume ſehr dienlich für fie wären; ward durch die Verfuche eines Guvernörs in Connectitut erwieſen, eis ner Sandfchaft, die noch nördlicher als New-Jork lieget. Dieſer zog, 9 ſeinem Hofe, eine Menge von Seidenwuͤr⸗ mern, » rg ’ * J 9* * " » * Mer und ſelbige hielten ſich ſo wol, und ſponnen ihm ſo iel Seide, daß er für ſich, und feine ganze Familie, zur „ „ 2{uch von den Weinranken wachſen hier verſchiede— ne Arten wild. Wenn man nur etwas herumreifet; fo © = = =. » 5 == 29) an — = > 5 2 De ni 2 * 9 y A = g, =. > Kar) 5 & = > Ss > —% 8 ⁊* = — 2 fragete daher den Herren Vartram, und auch andere: warum fie bier Feine Weingärten anlegen, und, aus den enn die H opfenranken etwas zu umſchlingen pflegen. Sch wortefen mit aber: daß ſie eben die Urſache davon, als vom Seidenbaue, abhielte. Die Leute wollten zu teur be⸗ ſaͤchlich zu treiben, Allein die eigentliche Urſache iſt wol gepreſſt wird, ſaur und herbe iſt, und lange nicht fo an— und als etwas gar Liebliches, verzehreten. So lange die Veeren noch roh ſind, haben fie einen barſchen und beiſ—⸗ | | NR Du u *Arum acaule foliis haftato - cordati en V at . * Linn. fpec. 966, / 10: 15 — 5 — obtulis % Spadicem. E Ne * nr vanien . Philadelphia 273 l enden Geſchmack. Wenn fie aber gefocht * A gehet ihnen der größte. Theil davon. 9— er EEE N Sarothra* wuchs, auf Ben etdeen, und un⸗ ter den Gel uͤſchen, in trockner fandiger Erde, auffen vor Ä Philadelphia, in Menge ‚Sie glich unſerem Gebuͤſche | R von Blauberren gar fehr, wenn es erftauszufhlagenam: °— ꝛ fängt, und die Spigen der Blätter noch roͤchlich find. Der Herr Bartram hatte dieſe Pflanze an dett Dort > Dillenius geſchickt. Derſelbe aber hatte nicht gewuſſt, Bw zu welcher Ordnung oder. Gattung er diefelbe hinbringen ſollte. Sie ſoll aber fuͤr die Wunden gar heilſam ſeyn. So war ſie von dem Herren Bartram ſelbſt befunden * worden: da ihn einſt ein unbaͤndiges Pferd herunterge⸗ * worfen, und dabey fo geſchlagen hatte, daß beide Schen⸗ kel dadurch gar ſehr verletzet worden. Er kochte die Su rothra, und band fie über die verwundeten Stellen. Da: von verſchwanden nicht nur die. Schmerzen, die vorher gar heftig gewefen waren, in der Geſchwindigkeit: ſon⸗ " H dern er ward auch in kurzem völligiwieder bergeflelete , j 2... Da ich. in dem botanifchen. Woͤrterbuche des Herten a N Milers gelefen hatte, daß der Herr Peter Collinfon,: infeis | “ nem Garten, einenLerchenbaum**vonbefonderrlitge habt hätte, der ‚ihm von Amerika gefchiefe worden: ſo | fragte ich den Herren Bartram, ober ihm befannt- wär en te? Darauf ke, er mir ex — daß er jenen En | Bad — MR — —— Boum "* Sarothra. Gen, nov.1 075. Gentiana cauleramisgue emo imis foliis fübulatis minimis, Gton. Virg, 29, Linn, Spec, 272° , *%* Larix, a Beifen 10,Cprilor ie anregt — — ur, daß er von den Europäern erſt bergebracht worden, und, ‚ vor ihrer Ankunft, nicht bier gewefen wäre, In Anſe⸗ dere der Meinung, daß fie durch die Europäer erft bier gezogen worden, und man von ihnen vorher nichts ges vVom ſieben und zwanzigſten. Der Baum, den die hieſigen Engelländer Perfimon* nannten, hatte bei — — er 274 1748, im September | Baum an den Herren Collinſon ſelbſt geſandt haͤtte; und. daß er in dem oͤſtlichen Jerſey wild wuͤchſe; ſonſt aber, in den Engliſchen Pflanzſtaͤdten, nirgends ihm vorgekommen | wäre, ur ift von den anderen Arten des Lerchenbaums darin unterſchieden, daß er weit kleinere Zapfen hat, als ſie. Ich habe aber hernach, in Canada, dieſen Baum, in groͤßter Menge, wachſen geſehen. TE Bon dem Apfelbaume glaubte der Herr Bartram, bung der Pferfiche aber behauptete er, daß fie zu den einheimifchen Früchten geböreten, und in dem größten Theile von Amerifa wild wüchfen. Hingegen waren an⸗ wuſſt hätte. Allein die Franzofen in Canada ſtimmeren darin überein, daß, am Fluffe Miffifippi, und in den Gegenden daherum, die Pferfiche, in Menge, wild wach fend angetroffen würden, J— den Schweden den Namen des Miſpelbaums. Cr wächft am meiflen an naffen Stellen, und um die Wafa fergeuben. Ich habe fchon oben erwäner, daß die Fruͤch⸗ te diefes Baumes, ehe fie völlig reifen, gar bitter und anziebend find: fo, daß wenn fie um die Zeit gegefien werden, fie den Mund ganz zufammen fchrumpfen, und einen fehr widrigen Geſchmack haben. Wenn ſie aber zu ihrer * Dyoſpytus Virginiana, Linn. Spec. 1057. [ ihrer Reife gelanget find, welches nicht eher geſchiehet, als da der Froft fierecht: durchgebeiget bat: fo find ie recht lieblich zu effen, Hier genieffet man fie rohe, undfelten anf eine andere Art. Aus einem groffe Buche aber, wel: ches eine Befchretbung von Virginien enthaͤlt, kann mat, Penſylvanien. Philadelphia 275 ker unter der Aufſchrift Perfimon, ‚feben, daß die Mispeln auf | verfchiedene Art zubereitet werden. Der Herr Bartram ‚erzälete, daß man fie bier, auch als ein Beiſatz zum Nachtiſche* brauchte, und daß einige daraus einen Wein machten, der ungemein angenehm ſchmecken ſoll. Es waren bey ihm verſchiedene ſolcher Aepfel auf die Erde gefallen, und, da die Sonnenſtralen fie fo ſtark beſchienen hatten, faſt reif geworden. Wir laſen einige davon auf, undfos fieten fies Und ich mußte geſtehen, daß diejenigen ganz recht hätten, welche dieſe Frucht fuͤr ſehr angenehm Biel: ten, Denn fie verdiene gewiß. unter die fehmackhafteften von denen‘, die man bier findet, mitgezäler zu werden; - wenn fie erft von der Kälte recht — Ms Das groſſe weiſſe Wollkraut — ſtand in ‚überaus | groſer Menge, ſowol an den Wegen und Zaͤunen, als auf trockenen Aeckern, und hochgelegenen Triften, die ei⸗ nen mit Sand vermiſchten Boden hatten. Die hieſtgen Schweden nannten es uͤberall den Toback der Wilden Sie geftanden aber dabey, daß fie nicht wüßten, ob bie Amerikaner diefe Pflanze als Toback wirffich gebräuchten, Die Schweden pflegte, gegen bie Die im Fieber, die 63 | Blätter * Syeat meat. *x Verbaſcum folas xtrinque tomentoſis decirrentibus, Lin El, Su, 136: ı — * Fr 276 1748, im September Blätter um die Füffe und Arme zu binden, Einige mach⸗ ten fie, wie einen Thee, zurecht, wenn fie vom Durch⸗ falle litten. Gleichfalls belebrete ‚mich ein Schwede, | daß man die Wurzel davon im Waſſer ſieden lieffe, und das Eingefochte in die Wunden des Viehes, die vol von Würmern wären, fprüßte : wodurch diefe umkaͤmen und berausfielen. ir ER ee Vom acht und zwanzigften. Die Wieſen, wel⸗ che das Gehoͤlze umgab, und die jetzt abgemaͤhet waren, hat⸗ —— ten ein ganz gruͤnes lebhaftes Gras. Wenn ſie hingegen, an den Anhoͤhen, auf freien Feldern, oder an etwas er⸗ habeneren Stellen, insbeſondere gegen die Sonne, lar gen: fo fah das Öras auf ihnen meift bräunfich und tro⸗ een aus, Berfchiedene, die aus Virginien herwaren, erzäleten mir, daß dafelbft, wegen der groffen Hiße und Dürre, die Triften und Wieſen meift allezeit eine Braune, und gleichfam gebrannte, Farbe hätten. Es genieffen da: ber die Einwoner nicht das fanfte Vergnügen, welches wir bey dem Anblicke unferer grünen blühenden Wiefen, FX in Europa empfinden. Der Amerikaniſche Nachtſchatten,* wuchs auf den Triften, und unter den Bäumen, auf Fleinen Hügeln, gar häufig. Geine ſchwarze Beeren waren jeßt reif, Wie bemerften heute, daß Fleine Vögel von einem blauen Ge fieder, und in der Gröffe wie unfere Eitrinellen, ** von den oberen Bäumen herabflogen, fid auf den Nachtſchat⸗ 4 Ri ten feßten, und von ihren Blättern affen, - Um * Phytolacca, | ** Grönnig, Hortulanus, Citrinella, Penfylvanien. Philadelphia 277 Um den Abend gieng ich nach Den Sandpofe des Eu Bartrams hinaus. Vom neun und zwan zigſten Die Wieſenwol⸗ le mit breiten Blättern * ſtand, in entfeßficher Menge, auf allen unbebaneten Feldern, Waldtriften, Hügeln, und fonft. Sie war von verfchiedener Länge, nach der Befchaffenheit ihres Bodens, und der Sage ihrer Dexter, Bisweilen war fie gar äftig, und dann wieder fehr wenig. "Sie har: te einen flarfen, doch aber daben angenehmen Geruch Die Engelländer nannten fie Life everlafting , oder das immerwärende Leben. Denn ihre Blumen, welche, geoffentheils, aus trocknen, glänzenden, filberänlichen Blättern** beftehen, verändern fich nicht, nachdem fie ein? mal trocken geworden, Es ftand diefe Pflanze vielfältig hoch in ihrer beften Blühte, Ein Theil davon aber hat: je diefelbe bereits verloren, und fing an, den Samen fal: en zu laſſen. Die Englifchen Frauensleute hatten die Gewonbeit, die Wiefenwolle ftark zu ſammlen, und mit dem Stengel abzubrechen. Denn fie fegten diefelbe, unter. inderen ſchoͤnen Blumen, die fie theils auf dem Felde, heils in den Gärten, abgepflücket hatten, in Töpfe, mit der. ohne Wafler, und ftellten diefe hernach, in den Zim: nern, wo fie fich aufbielten, alseine Zierde, hin. Ueber: haupt waren die Engelländerinnen gar ſehr dafuͤr, den gan⸗ en Sommer durch, allerley, ſowol dem Anſehen, als dem Geruche nach, ſchoͤne Blumen, in den Kaminen, oder auf denſelben, bisweilen auch auf dem aaa oder vor — aMER EEE IE. Be en 2 * Gnaphalium Jatifolium Americanum, C. B. Gnaph, marga- ritaceum. Linn. Spec, 850. ** Foluis calycinis, 278 1748, im September den Fenſtern, zu haben. Sie nahmen gemeiniglich alle Sonnabend, oder auch öfter, die alten Blumen weg, und ſetzten neue an ihre Stelle: da jene zu welfen anfiengen, die Blumen fallen lieſſen, und ihre Farbe verloren. Die Wieſenwolle war eine von denjenigen, weiche fie, den gan: gen Winter über, in ihren Gemaͤchern flehen hatten : weil ihre Blumen immer diefelben blieben, Der Herr Bar: tram wollte noch einen Nutzen von diefer Pflanze wiſſen. Man folite ihre Blumen, mit den Stengeln, im Waſſer kochen, und mit dieſem, oder der Pflanze ſelbſt, die in ei⸗ nen Beutel gebunden worden, die Stellen des Koͤrpers, in denen man Schmerzen empfaͤnde, oder die ſonſt geſtoſſen waͤren, beſtreichen. | An ſtatt des Flachfes brauchten verfchiedene eine Are des Hundskohles, welcher durch die häufigen Blumen und. gar langen Schoten bezeichnet wird.* Gi jiengen mit dem Stengel der Pflanzen fo um, wir wi mit Hanf und Flachs. Man fpaun es, und webte daraus allerley Zeus: ge. Die Wilden follen ſchon, in alten Zeiten, darans Ben: tel, Fiſchnetze, Neifer und dergleichen verfertiget babe ch fragete den Herrn Bartram: ob er, auf feinen | Reiſen, bemerket hätte, daß das Waſſer gefallen, und da jet Land wäre, wo ehedem dns Meer geweſen? Er antwortete: daß er, nach den Erfarungen, die.er vor fich hätte, fich feft überzeugete,daß der größteTheifdiefesgans des, und zwar auf viele Meilen, vorher unter den Ba fer geftanden wäre. Die Urfachen, welche ihn bewogen, diefer Meinung heizupflichten, waren folgende, | ch Auf * Apocynum Virginianum, flore herbaceo, filiqua longiflima, Morif. prael. 23 2. Apocynum cannabinum, Linn. Tp. 213.4. — haben. 279 2. Auf dem fogenannten Blauen Gebirge, welches her dreihundert Englifche Meilen vom Meere entfernet ist, findet man,beim Nachgraben, bier und da lofe Scha⸗ len won Auſtern, imgleichen von anderen Muſcheln und und Schnecken. Und dergleichen werden auch in den * bey dieſem Gebirge angetroffen. , Man entdecfet ferner dafeldft eine erftaunliche Menge von verſteinerten Muſchelſchalen, in Kalkſteinen, Feurſteinen Sandſteinen. Er verſicherte, es wäre kaum zu glauben, wie viele tauſend von ihnen, in den verſchie⸗ denen Steinarten, aus dem das Gebirge beſtuͤnde, ſaͤſſen. 3. Eben ſolche Schalen von Auſtern, Schnecken und Mufcheln werden noch ganz und unverweſet, in Birginien und Maryland, ſo aud) in dieſer tandfchaft, und in New- ‚Su in Menge ausgegraben. - nv Man hat, “bey ber Anlegung neuer e Brunnen, nicht nur in Philadelphia, fondern auch fonft, in einer Tiefe von achtzeben Schuhen, Stämme, Baͤume und Wurzeln, ja auch Eichenlaub, noch groͤßtentheils unver⸗ fault, entdecket. * . Der fetteſte Boden, und die beſte —— fiegt bier in den Tälern. Diefe find gemeiniglid) von ei: nem Fleinen Fluffe, oder Bache, ducchfihnitten. Und an ihrer abhängigen Seite erhebet fich mehrentheils ein ‘Berg, der da, wo das Waſſer zwiſchen wegflieſſt, das Anſehen hat, als wenn er mit Fleiß durchſtochen worden. Da glaubte nun der Here Bartram; daß dieſe Täler ‚in v0: rigen Zeiten, Seen gewefen wären; daß das Waſſer all⸗ maͤlig den Berg ae und fich einen Weg durch S4 : ihn ; i # > ö 280 1748, im September ihn bin gentacht hätte ; und daß der häufige Schlamm, den die Fluten enthalten, und der fih auf dem Boden der See gefenfet hätte, die Erde der jegigen Gefilde wär te, die eine folche Fruchtbarkeit zeigte, Man findet aber dergleichen Täler und durchgeſchnittene Berge gar vielfältig bier im Lande. Wonder Art ift die fonderbare Oeffnung zwifchen zweien Bergen, durch welche ein gewiſ⸗ ſer Fluß, an den Graͤnzen von Penſylvanien und New. Jork, ſtroͤmet. Man fagt von ibe im Scherze, daß der Teufel fie gemacht babe, als er aus jener Provinz, nach diefer, hötte gehen wollen, Ä —— 6. Die ganze Ausſicht der blau Berge erweiſet deutlich, daß das Waſſer ehedem uͤber ihnen zum Theil geſtanden ſey. Denn viele ſind, auf eine ganz beſondere Art, abgebrochen: die hoͤchſten aber eben. IPn 7. Wenn man den Wilden erzälet, da ‚aufdieien hohen Bergen, Muſchelſchalen gefunden wi 1; und daß man daher Anlaß zu glauben haͤtte, es muͤßten ehemals die Fluten des Meeres ſich an dieſelben au, — ja theils über ihnen weggeſtroͤmt feyn: ſo follen fie ant⸗ worten; dieß kaͤme ihnen eben nicht wunderbar vor, da, von ihren Voreltern noch eine Erzaͤlung bey ihnen ſich erz hielte, daß das Meer ehedem dieſes Gebirge umfloffen haͤtte. u * — 8. Es nimmt au hier das Waffen den Bäche, und Strömen ab. Muͤlen, welche vor fechszig Jahren zuruͤck, an Fluͤſſen erbauet worden, und damals den groͤß⸗ ten Theil des Jahres durch, Wa er genug hatten, beſit⸗ ſelten gebraucht werden koͤnnen, ’ penſyloanien. Philadelphia 291 fönnen, als wenn es ftarf geregnet bat, ‚oder der Schnee „im Fruͤhlinge ſchmilzet. Diefe Verminderung des Waſ— fers entſtehet hier zum Theil davon, daß. fo viel Land ans gebauet, und ſo mancher Wald ausgereutet worden. 9. Auch ſelbſt das Geſtade des Meeres nimmt mit den Jahren zu. Dieß koͤmmt daber, daß das Wafler, aus feinen Tiefen, beftändig mehr Sand auf das Ufer wirft, und ſich alſo das Land immer weiter ausdehnet. Bey dieſen Warnehmungen hielt der Herr Bartram noch etwas einer befondern Aufmerkſamkeit wehrt. Die Muſchelſchalen, welche auf den noͤrdlichen Gebir⸗ gen verſteinert angetroffen werden, ſind von ſolchen Ar⸗ ten, welche jetzt im Meere, unter di Polhoͤhe von jenen, nicht mehr zu finden find. Man wird von ihnen Feine,“ an dem Strande, eher auffifchen, bis man ganz nach dem füdlichen Carolina hinkoͤmmt. Hiervon nahm der Na: turforſcher die Veranlaſſung, des Burnets Meinung zu verteidigen: daß die Erde, vor der Suͤndflut, eine ans - dere Neigung gegen die Sonne gehabt habe. Cr fragte auch: ob die groſſen Kuchen, welche unterieilen in Si birien ausgegraben würden, und von denen man glaubte, daß fie von Elephanten wären, nicht eben diefes erwie— fen? Denn jeßt koͤnnen, wegen derigroffen Kälte , in die— fen Gegenden, Feine Thiere von der Art leben. Wenn aber die Sonne, wie Burner will, vormals un unfere Erde ganz andre Zonen gemacht hat: fo hat auch.der E⸗ lephant gar wolin Sibirien feyn fönnen. Allein es fcheis net doch, daß alles, was bisher angefüret worden, fich “auch aus, anderen: Gründen erklären lafles Dabin ge⸗ — ee bboͤren⸗ 282 1748, im September hören, die allgemeine Sündflut, die Zulandungen, welche, die Zeit hervorbringet, und die Veränderungen der Flüffe, in ihrem Laufe, da diefelben, bey dem Schmelzen des Schnees, in groſſen Ueberſchwemmungen, ihren erften az Ä nal verlaſſen, und fich einen anderen bilden... .·. f In einiger Ferne von dem Landhofe des Herren Bartram, floß ein kleiner Bach durch den Wald, Der⸗ felbe lief auch über einen Felfen. Hier zeigte mir mein: aufmerffamer Begleiter. verfchiedene Feine, von uns fo genannte, Rieſentoͤpfe, welche in dem harten Berge | befindlich waren. Und wir Fonnten an ihnengar deut: lic) erkennen, daß fie, auf eben die Art, die ich vorher befchtieben, entftanden feyn müßten: da ein Kiefelftein in einer Hölung des Berges fißen geblieben ; darin, durch die Gewalt des Waflers, herausgewirbelt wor— den; und ſo, mit der Zeit, indem Felfen, eine folche Ruͤn⸗ dung gebildet hätte. Denn da wir die Hand in eine hin: einſteckten, befanden wir, daß fie viele Fleine Kieſeln ent. bielt, deren äuffere Fläche ganz glatt und fo rund war, als wenn man fie abgedrehet gehabt, Und dergleichen Steine trafen wir in einer jeden Vertiefung an. \ Der Herr Bartram zeigte mir eine Menge von eine gelegten Pflanzen, die er auf feinen Reifen geſammlet batte. Unter diefen waren folgende, die gleichfalls inden - nördlichen Ländern von Europa wachen, theils ganz, 24 in abgebrochenen Zweigen. 1. Die Birke mit zuge⸗ ſpitzten zackigen Blättern. Selbige hatte er auf dem Gebirge . Betula foliis acuminatis ſerratis. C. B. Linn, 'Fl. Su. 776. Penfylvanien. Philadelphia 283 Gebirge Catshill angetroffen. 2. Die Birke mit runs ven gekerbten Blättern, dieſe ftand, an verfchiedenen niedrigen Orten, gegen die Berge hin. 3. Das ſump⸗ fige rothe Fuͤnffingerkraut, von Wiefen, zwiſchen den Bergen im weftlichen Jerſey. 4. Der groſſe Ent⸗ zian, mit gelber Blume, von den Gefilden am Ge birge, Er fam gar fehr mit dem unftigen überein, hat: te aber nicht fo viele Blumen unter jedem Blatte, als diefers F. Die Linnaͤa, von den Bergen in. Canada.) Sie zog fi) längs der Erde bin 6. Der ſumpfige Yiprtenbaum, mit dem fpießformigen Blatte, von. der Gegend am Fluffe Suſquahanough, wo er auf einem naffen Boden ftand. 7. Das ſtaudige Sünffinger=- kraut, von den moraͤſtigen Feldern oder niedrigen Flu— ren, zwiſchen der Dellaware, und dem Fluſſe New-Jork. 8. Das Wintergruͤn, mit den Blättern der Alſine, von dem Gebirge Catshill. 9 Das kleine Binſengras, mit der ruͤndlichen Frucht, von den Salzquellen nad) dem Lande der fünf Nationen Bin. ‚Der Herr. Bartram zeigte mir einen Brief aus dem. öftlichen Jerſey, in welchen ihm von einem entdeckten Indianiſchen Begraͤbniſſe folgende Nachricht ertheilet ward. Es haͤtte, im Aprill des Jahres 1744, ein Kel⸗ ſa degthen werden ſollen; da waͤre es Leſchehen, au 2 Berula foliis u erenatis u 3 Bi Quinquefolium palufre rubrum. C. B. 422: 4. Gentiana maior lutea, C.B. 201. $. Linnaea. Campanula ferpylli= ' folia. C.B. 522. 6. Myrica fol. lanceol, fru&tu ficco. 817 ‘7. Potentilla caule fructicoſo. 416. , 8. Trientalis. 302. 9. Triglochin capfulis fox kocukaribus ouatis. 299, 284 A748, im September” man auf einen großen Stein, als einen Grabftein, ge kommen wäre. Man hätte ihm endlich, mit vieler Mir be, herausgebracht, und daranf, ungefär vier Schuhe tier fer, eine Menge von Menfchenbeinen , und einen ganzem Kuchen, der aus Mays gebacken worden, angetroffen. Der leßtere wäre noch unbefchädiget geweſen, fo daß ver: fhiedene der Anweſenden, aus Meubegierde, davon ge⸗ Fofter hätten. Aus diefen Umftänden ſchloß man, daß bier eine angefehene Perfon von den Wilden begraben worden, Denn ihre Gewonheit ift, Speife und andere Dinge, welche der Verſtorbene am liebften gehabt Kat, mit ihm in die Erde zu legen. Der Stein war acht Schus be lang, vier Schuhe und noch einige Zolle, an den ſtaͤrk⸗ fien Stellen, breit, und funfzehen Zolle an dem einen Ende, zwölfaber nur an dem anderen dick, Er beftand aus derfelben groben Bergart, welche in diefer Gegend gefunden wird, Buchftaben und andere Charaftere war ren darauf gar nicht zu fehen, * ee ‚Das Getraide, welches die Wilden vornaͤmlich bauen, ift der Mays. Dazu haben fie kleine Aecker. Auſſerdem aber pflanzen ſie auch eine Menge von gewiſſen Squashes, einer — Kuͤrbiſſe oder Melonen, welche fie ſeit un⸗ denklichen Zeiten ſchon gezogen haben. Die Europaͤiſchen beſitzen jetzt dieſe Frucht haͤufig in ihren Gaͤrten. Sie ſchmecket uͤberaus lieblich: wenn ſie wol zubereitet wird. Gemeiniglich kocht man ſie, ſtoͤſſt ſie hernach entzwey, wie wir * Die ſechste Figur, auf der anderen Kupferplatte, iſt eine Ab zeichnung von ihm. | % | Amerifaner haben fich den Samen davon verfchaffer, und = Penfploanien Philadelphia 285 wir mie den Rüben zu thun pflegen, wenn wir ein. Ger muͤſe ausihnen machen, und wirft endlich) etwas Pfeffer, oder andere Gewürze darauf. So iſt das Gericht fertig. Die Wilden füen ferner noch verfchiedene Arten von Bo⸗ nen, die fie. meift von den Europaͤern erhalten haben. Die Erbfen aber, welche fie gleichfalls bauen, haben fie, ſchon von den älteften Zeiten her, gefannt, und che Frem⸗ de zu ihnen gefommen find. | Die Squashes der Wilden, welche, die Europäer eben ſowol ziehen, gehören mit zu den Kuͤrbiſſen, welche zuerſt veifwerden, Sie find ſchoͤn zu eſſen. Zum Verwaren aber taugen ſie nicht: denn ſie dauren nicht lange. Ich habe doch aber geſehen, daß man ſie bis ziemlich weit in den Winter gut erhalten hat. Vom dreizigſten. Der Weisen und Roggen werben im Herbfte, um dieſe Zeit, gefäet, und gemeinige lich gegen das Ende des Junius, oder im Anfange des Julius abgemähet. Sie werden aber auch oft fo zeitig veif, daß fiein der Mitte des Junius eingeärndet wer: den Finnen. Ja man weiß Beifpiele, daß fie fehon im Anfange diefes Monates gefchnitten worden, Die Gers fie und den Haber füet man im April: und fie fangen gemeiniglich gegen das Ende des Julius, am, veif zu werden. Der Buchweizen wird in der Mitte, oder auch am Ende des Julius, gefäet: und ift um diefe Zeit, oder. etwas fpäter, zur Wernde tuͤchtig. Saͤet man ihn vorher, als im May, oder Junius: fo entſtehen nur lauter Blumen, und bleibt wenig oder gar nichts vom Korne, zurück, Der Herr Bartram verficherte, und andere bekraͤf⸗ nach es auch, daß die meiften Kühe, welche die Engel: länder — J 286 1748, im September —— 022 beigebracht ſeyn. Die Schweden wieder hatten ihr Vieh entweder mit fich von Haufe, oder fie erhandelten es von - den Holländern, die damals hier woneten, I WE Nahe vor der Stadt, fah ich, gegen die Wand eis nes Gteinhaufes, einen Epheu gepflanzet, * der diefelbe, nach feier gewönlichen Art, mit feinen lebhaften grünen Blaͤttern ganz bedeckte, daß man kaum die Maur ſelbſt davor ſehen konnte. Ohne Zweifel iſt er zuerſt von Eur lander hier haͤten, von denen ncch’Gerfänten, Biete von den Schweden gefauft haben, da fie Beſitzer diefes Lan⸗ des wurden. Von ihnen ſelbſt ſollen wenige nur heruͤ⸗ ropa hergebracht worden. Denn ich habe ſonſt, auf mei⸗ nen Reifen durch das nördliche Amerika, niemals an einem anderen Orte, diefe Pflanze wargenommen, Hingegen Da babe ic) wilde Weinranken gefehen, die man verfchier deutlich, an den Wänden der Häufer, mit Fleiß herauf⸗ gezogen hatte. | 6 Ich fragte den Herrn Bartram: ob er bemerket baͤtte, daß die Bäume und Kraͤuter um ſo viel klei⸗ ner würden, je weiter man nach Norden kaͤme; wie von Catesby behauptet worden? Darauf antwortete er: Man müßte hier einigen Unterfchied machen, und eine ges. nauere Beftimmung hinzufügen. Dann Fönnte dieMeis nung ihre Richtigfeit haben, Es find gewiffe Bäume und. Kräuter, dieam beften in den füdlichen Ländern gedeiben, und defto Eleiner werden, je näher man nach Norden koͤmmt. Die Vögel und andere Zufaͤlle Bringen ihren, Samen und Beeren bisweilen in diefe Fältere Gegenden, Sie nehmen aber in ihrem Wachstum allmälig mebr ab: | bis * Murgroͤn. Hedera. Linn. El. Su. 190. Penſylvanien. Philadelbhia 282 bis fie endlich gar nicht mehr fortwollen. en ME wieder andere Bäume und Kräuter, welche der weife Schöpfer für die nördliche Länder beſtimmt bat. Diefe wachen daſelbſt in einer bewundernswuͤrdigen Groͤſſe. Je weiter ſie aber nach Suͤden verpflanzet werden , deſto kleiner werden fier bis fi fie endlich fo abarten, daß fie nicht mehr wachfen wollen. - Andere Pflanzen Tieben einen ge⸗ maͤſſigten Himmelsſtrich. Und fuͤret man ſie daraus wei⸗ ter nach Rorden oder Süden: fo mißraten fie, und wer⸗ den immer Feiner, So find gewiſſe Bäume, welche in Penſylvanien befonders gut fortkommen, aber um fo viel mehr abnehmen, je weiter man Re im fear oder ai ——— * — Ich habe hernach, * meinen Reifen, iberflüfige Bewaãl⸗ von dieſer Warheit geſehen. Der Saſſefras, der in Penſhloanien unter dem vierzigſten Grade dee Breite, einem ziemlich hohen und dicken Baume ers waͤchſt, war bey Oswego und dem Sort Nicholſon, oder zwiſchen dem drey und sierziäften und wier und vierzigſten Grade, fo Flein, daß er kaum die Höhe von zweien bis vier’ ' Schuhen erreichte, und felten fo dick, als: der Feine Finger einer erwachfenen Derfon, Eben fo verhielt es ſich mit dem Tulpenbaum. Denn derſelbe ſteigt in Penſyl⸗ vanien zu einer Hoͤhe, mit unſern groͤßten Eichen und Tannen; und die Dicke iſt darnach beſchaffen. Bey Os⸗ wego hingegen war er nicht uͤber zwoͤlf Schuhe hoch, und | die Diefe, wie eines Marines Arm. Der Zuderahornbaum* iſt, in den Waldungen von Kanada, einer von den’ gemei⸗ neſten * Acer foliis quinquepartito = palmati⸗ acumimto- dentatis, Linn, Spec. ıosz. 4. . 255 1748, im October | * neſten Baͤumen, und wird überaus groß. In den ſuͤd⸗ licheren Landſchaften aber, als New- Jerſey und Peuſyl⸗ vanien, ſtehet er nur an der Mordfeite des blauen Gebir⸗ ges, und auf den fleilen Hügeln am Fluſſe, die nach Nor⸗ den bin gefehret find. Er- gelanger auch nie zum, dritten oder vierten Theile dev Höhe „welche er in Canada bat. Mehrere Exempel will ich verſchweige. — ‘ de a ee Dom erften. Die Muͤcken, welche ung bier in der Macht ſehr befchwerlich waren, heiffen Musquetoes, Sie glichen den gemeinen Mücken in Schweden völlig. Und die Beſchreibung, welche die Fauna des Ritter kinz naͤus von dieſen giebt, * Läfft fich gänzlich bey jenen brau- chen. Nur find die Musquetoes ein wenig kieiner ‚Sie zogen des Tages, oder am Abend, in die Haͤuſer. Und. wenn man fich niedergeleget hatte: fingen fie ihr unange⸗ nehmes Geſumſe an; kamen immer naͤher zu dem Orte, wo einer lag, und ſogen; nachden man eingeſchlafen war, fo viel Blut in ſich, daß fie Faum weiter fliegen Fonnten, Bey denen, die eine feinere Haut hatten, als bey dem Frauenzimmer, entfland, nach ihrem Stiche, eine Blatter, oder kleine Beule. Wenn die Witterung einige Tage über Fülgewefen war: fo fah man fie fo ſehr nicht. Nach dem fich aber diefelbe wieder, geändert hatte, und insbe: fondere nad) dem Regen, ſammleten fie fich oft; in ſolcher Menge, im Haufe, dab man daruͤber erſtaunen mußte, Die Schorfteine,der Engelländer, welche ohne Klappen ind, * — abdominis annulis fuſcis octo. Se u. 1116. | 2.7 3 * — — Penfploanien. Philadelphia 289 find I, geſtatten ihnen einen gar zu bequemen Durchzug. An ſolchen ſchwulen Abenden, begleiteten ſie das Vieh, in groſſen Schwaͤrmen, aus dem Walde, nach den Höfen, oder der Stadt: und wenn daffelbe bey den Haͤuſern vorbeyge⸗ trieben warb, flogen fie, wo fie zuerft zukommen konnten, hinein. Im heiſſen Sommer ſind ſie, an einigen Orten, ſo haͤufig daß die Luft des Abends gleichſam ganz ange: füllt. av Gegenden, ‚und ſtillſtehenden Waſſern, als am Moriz⸗ ſtrome in New Jerſey. Die Einwoner machen dann, am Abend, vor, ihren Haͤuſern, ein Feur, um durch den Rauch, dieſe verdrießlichen Gaͤſte wegzuſcheuchen. Die alten Leute unter den Schweden wußten zu ſagen: daß, in den vori; Jen zeiten, Bier weit mehr Mücken geweſen wären; dafs noch, in einer entfeßlichen Menge) am Geſtade des Mee⸗ 6, bey dem falgigen Maffer, hernmſchwaͤrmeten; und aß Ole) Aigen, welche, in diefem Hetbfte, uns in Philadel: hia eunruhigten, von einer giftigeren Art waͤren, als die ewonlichen Dieß letzte ‚Haben die kleinen Beulen zu tfennen, welche an den Stellen, wo die Mücken hinge⸗ tochen | attett,äuffiefen. In Schweden habe ich don ihrer Verletzung feine weitere Ungelegenheit erfaren, als einiges Jucken, indem fie das Blut ausſogen. Allein, wenn fie nich hierin: der Nacht flächen : ſo ward das Geficht, durch feine rothe Flecken und Blattern , ‚ To verſtellt, daß id nich faft ſchaͤmete, vor den Leuten mich ſehen zu laſſen. Ich habe ſchon vorher von den hieſigen Zaͤunen et⸗ is —— Jetzt ſete ich noch hinzu, daß 2 Yin ja x Auf der 24ıflen Seite, | "Xeifen 19. Theil, ir” ae! n zu ſeyn ſcheinet, insbefondere bey moraſtigen 290 1748, im Detober ja faft alfe Querplanken, aus denen ſie, um Philadelphia | zufammengefeßet würden, a aus der rothen Eeder gehauen waren, deren Holz man bier vor das dauerhaftefte hielt. Wenn aber daffelbe mangelte, nahm man entweder die weiffe oder fehwarze Eiche dazu Die Pfäle hatte man gleichfalls gerne aus dem Hole der rothen Ceder. Sonſt aber waͤlete man die weiſſe Eiche, oder den Kaſtanien⸗ baum: wie der Here Bartram mir erzaͤlete. Allein es feheinet, daß das Holz überhaupt bier nicht gut inder Er⸗ de daure. Sch fah einige Pfäle, die doc) vom Kaſtanien⸗ baume gehauen, und, i im ‚vorigen Sabre erft, ganz: neu in die Erde en —R unten ve. —— ver⸗ HE: — u PRATER Fust 2E 2E7127, 2 37.207 7777 £ ’JIH INH ihnen enrftehen —— arg er : einer: von den ei Bi | men mit, welche, hervorkamen, und. zwar. in the ge, als unfere Birken, auf alten ausgebrannten aldi. chen,* Der Boden, auf | dem der. Saſſafras wuche war eine trockene loſe Erde, von bleicher Ziegelfarhe, un d ber, | ftand meift aus Sand, mit einigem wenigen Lime ver⸗ miſcht. Er ſchien auch gar nicht ſonderlich fett, ſondern faſt mager zu ſeyn. Auf den Bergen ı um, Goͤtheborg im, F Schweden, wären viele Stellen. ‚für, diefen Baum gut genug. . Jch befürchte doch. ‚aber, daß der Grund daſe m noch zu fett feyn möchte. Hier wi a er an im PR + 4 * —— % 4 > or: Mi Penſylvanien. Philadelphia 291 % unter andern Bäumen, ſtehen, und noch öfter für fich allein, an den Zaͤunen. In beiden Fällen aber ſah er gleich friſch aus. Miemals bin ich ihn auf naffen und niedrigen Stellen gewar worden. Die Leute ſammleten hier feine Blumen, und gebrauchten diefelben, wie einem: Thee. Das Holz ſelbſt aber taugt in der Haushaltung zu nichts, Denn wenn es auf den Heerd zum Brennen gebracht wird: ſo erreget es ein unaufhörliches Geprafiel, —* ein beſonderes Feur zu geben, Es verbreitet feine urzeln gar fehr, und läfft bier und da neue. Reifer auf —* Allein dieſe ſind zum Verpflanzen nicht zu ge⸗ brauchen: weil ſie ſo wenig Fibern, auſſer der Stamm⸗ wurzel, haben daß fie in der Erde fi ch nicht recht feſt⸗ | ſetzen fönnen. Wenn man alfo den Saffafras ziehen will: fo muß, man feine Beeren zu überfommen ſuchen. Dieß iſt aber auch ſchwer genung: da ſi fie die Voͤgel gemeinig⸗ lich verzehren, ehe fi fie halb reif werden. „, Auf die zarten- Schoͤßlinge find. die He ſehr begteciz-— und fies berall auf. Die Rinde des Baumes lien die hieſigen Frau⸗ — der Wolle eine ſchoͤne Orangefarbe zu geben, welche ſehr dauchaft ift, und fich von der Sonne nicht ausziehen laͤſſt. Bey dem Färben. brauchen. fie feinen Alaun, fondern Urin, Und das Kochen gefchichet in ei⸗ nem metallenen Gefäffe: weil bie Farbe in einem eiſernen lange nicht fo gut gerät: Die Beeren vom Saſſafras hatte eine Frau in Birginien, bey einem empfindlichen Zu: falle, mit gutem Erfolge, gebraucht < wie es von ihr ſelbſt —* Herren Bartram erzaͤlet worden. Es waren damals De ſchon 292° 1748, im October fchon einige Sabre, da fie, in dem Gelenfe des einen Fufe } ſes, ſolche Schmerzen gefület hatte, daß fie kaum gehen konnte. Da viet man ihr die Beeren vom Saffaftas zu nehmen, in einer Pfanne zu braten, und, mit dem dadurch erhaltenen Dele, die leidende Stelle zu beftreihen. Sie that es: und in dem Augenblicke mußte fie fich ftarf übers geben, Dennoch fehreckte fie dieß nicht ab, der Borz fehrift noch dreimal nachzukommen. So oft fie. es aber verſuchte: ſo oft erfolgte einerley Wirkung. Sie hatte doch aber den Vortheil davon, daß die Schmerzen gaͤnz⸗ lich verſchwanden, und fie völlig wieder hergeſtellet ward. Ein ſchwarzer Specht, mit einem rothen Rop · fe, wird, in den Waͤldern Penſyloaniens baͤufig angetrof⸗ fen, und erhaͤlt ſich auch im Winter, wie wir ſelbſt her⸗ nach geſehen haben. Man zaͤlete ihn den Vögeln Bey, welche dem Mays ſchaͤdlich find: da er ſich auf die reifen Aeren ſetzet, und ſie entzweyhacket. Er ward von dem Schweden Tillfraoka genannt. Alle die übrigen Spech⸗ te aber, nur die mit goldgelben Fittigen ausgenommen, heiſſen bey ihnen Sackſpikar. Ich werde ſie insgeſammt, # in einem befonderen Werke, genauer befchreiben. Bier, merfe ich nur noch an, daß fiemeift alle dem Mays, wenn, ev eben reif zu werden anfängt, fehaden. ‚Denn da fie, i in das Bälglein um die Aere Löcher hacken: fo ziehet ſi ich. der Regen dadurch hinein; wovon die Nere, nei dem entz, ; haltenen Korne, verfaulen muß. | Vom dritten. In der Frühe reifte ich * will⸗ mington. Dieſer Ort ward ehedem von den Schweden Chriſtina genannt, und liegt dreizig Engliſche Meilen von Phila⸗ Penſylvanien. Reiſe nah Willmington 293 Philadelphia nach Südweften. Drey Meilen von diefer Stadt ließ — auf der Faͤre, über den Fluß Skull: kil bringen. Hernach ftellete die Ausficht meift eine ber ftändige Abwec felung von Höhen und Tälern dar. Ser ne fielen von allen Seiten erft allmälig ab. Und in den Tälern floß gemeiniglich ein flärferer oder kleinerer Bad), mit einem kryſtallhellen Waſſer. Der größte Theil des Landes war mit Wald bewachſen. Und der beſtand aus allerley Arten von belaubten Baͤumen. Denn von dem Tannengeſchlechte ward ich kaum eines einzigen gewar: wenn ich einige wenige rothe Cedern ausnehme. Das Gehölze war hoch, unten aber luͤckig: fo daß man zwi⸗ fchen den Bäumen in die Ferne feben, und unter ihnen bequem reiten fonnte. An vielen Gtellen wäre es an gegangen, auf. eine Viertelmeile, mit einem Wagen, yohin man gewollt hätte, unter den Aeſten herumzufa⸗ ven. So weit fanden fi fie von einander: und fo eben war der Boden. ‚Hier und da fah man Eleine flache Gefilde, son Wiefen, Teiften und Aeckern, die theils beſaͤet waren, theils brach lagen. An einigen wenigen Orten hatte man verſchiedene Hoͤfe neben einander gebauet. Die meiſten aber ſtanden für ſich allein. Ein Theil der Aecker war ‚mit Weizen fchon beſaet, und zwar auf Engliſche Art, oh⸗ ne Graben, doch mit ziemlich nahen Wafl erfurchen. Hin und wieder war der Sandmann eifrigft befchäftiget, fei- nen Roggen in die Exde zu bringen. Faſt bey allen Hoͤ⸗ fen lagen kleine Pflanzfelder vom Mays. Die Einwoner diefer Gegenden waren meiſt entweder Engellaͤnder, oder Schweden. T Den — rn = — — —— — —— — — a rn ine Pe * en — ——— Dee” — — eg > — — Ars — 294 17487 im Oenoben eh ‚Den ganzen Tag über ſah⸗ ich eine beſtaͤndige Pr J wechſelung von Baͤumen: Wallnußbaͤume, von mehre⸗ ren Arten, die jetzt von Früchten voll ſaſſen; Kaſtanien⸗ baͤume, mit ſchoͤnen Kaſtanien ganz beſezt; Maulbeer⸗ baͤume, Saſſafras, Liquidambar, nn * er viele andere. s% | Es wuchfen bier Weinranken von mannigfaltiger Art wild. Sie ſchlungen ſich bis zum Gipfel der Baͤu⸗ me herauf, und bedeckten ſi ſie von allen Seiten, mit ihren Trauben und Blaͤttern. Ich ſah, wie ſie bisweilen an Eichen, von fuͤnf bis ſechs Klaftern, ſich hinauf gewunden hatten. Der Boden war fo befchaffen, wie er hier herum geroönlich ift, und ich ſchon befchrieben habe: ein Leim, mit vielem Sande vermiſchet, und von einer guten Gartener⸗ de bedecket. Vornaͤmlich wurden dieſe wilden Weinran⸗ ken an Baͤumen, die einzeln auf den Aeckern zurůckgelaß | fen waren , und bey dem Ausgange der Gehölze, da fich die Satfelder, Wieſen und Triften anfingen, wargenommen: } und eben ſo am Gezaͤune wo fie ſich an den da ftehenden Bäumen hinaufzogen. Der Gipfel aber. trug ſelten eini⸗ ge Fruͤchte, weil er von dem Winde, und der Kaͤlte zu ſehr litte. Tiefer herunter aber faffen die Ranken voll von Trauben, die unter dem Laube wuchfen, jetzt meiſt reif waren, und einen angenehmen fäurlichen Geſchmack hat⸗ ten. Sie wurden daher von den Landleuten haͤufig ge⸗ ſammlet, und nach der Stadt, zum Verkaufe, gebracht. Man aß ſie ſo, wie ſie waren. Und wenn man jemand beſuchte, wurden fie, wie Zuckerwerk, auf einem Teller, vorgefeget, Die \ 1 | ; Ä Penſylwanien. Reife nach Willmington 295 M 7 Die Gartenerde ſ chien hier nirgends ſehr dick zu ſeyn. Denn es betrug dieſe oberſte tage von ſchwarzer Farbe kaum zwey Zoll. IH hatte Gelegenheit, dieß ſowol an ſolchen Orten zu ſehen, wo die Erde ausgegraben worden, als an anderen, wo das Waſſer, bey ſtarken Regenguͤſſen, Einſchnitte in ſelbige gemacht hatte, die hier ziemlich all- gemein waren. Wie die oberfte Gartenerde eine dunkle⸗ re Farbe hatte: ſo zeigte die daran liegende eine bleichere ziegelgelbe. Ich habe auch uͤberall, wo ich Amerika durchgereiſet, gefunden, daß die Dicke der Gartenerde, bey weiten nicht mit der Ausrechnung gewiſſer Leute überein gekommen ift. Und dennoch) konnte man faft verfichert ſeyn, daß fie, an einigen Orten, feit bet Suͤndflut, nicht gerüret war, Ich werde hievon weiterhin mehr reden. Die Datura, mit laͤnglicher ſtachlicher Frucht, und weiſſen Blumen, * ftand ber, allen Dörfern, in unglaubli— her Menge, Sie wat von verfchiedener Gröfle, nach der Beſchaffenheit des Bodens, der fie trug War bier fer fett: ſo flieg fie oft zu einer Höhe von acht bis zehen Schuhen. In einer harten und mageren Erde aber kam fie bisweilen nicht über ſechs Zoll. Diefe Datura nahm, nebft der Phytolacka, bier diejenigen Stellen, an den Häufern, Gärten, und Wegen ein, welche, in Schweden, die Neffeln und der Gänfefuß ** befegen. Diefe Euro: ‚päifchen Gewaͤchſe waren in Amerika gar felten zu fehen. Hingegen waren die Datura und Phylolacka das ſchlimm⸗ * Datura pericarpiis fpinofis erectis ouatis. Linn, EI, Su. 137. “ Stramonium fru&tu fpinofo oblongo , flore albo, Tournef ... De Stechapfelbaum. *#* Chenopodium. 296 1748, im October o fie Unkraut; von welchem man keinen beſondere anzugeben wußte. u 20 A Hin und wieder fah man ein Rübenfeld, Mitten auf der Landſtraſſe ward ich einer erfchlagenen ſchwarzen Schlange gewar: die yier Schube, fechs Zolle, in der $änz end utzen ge, und anderthalb Zolle in der Dicke hatte. Sie gehoͤrte zum Geſchlechte der Vipern. Am ſpaͤten Abend war ein groſſer Ring um den Mond zu ſehen. Die Leute fagten ‚ derfelbe bedeute ent; weder Sturm, oder Regen, oder beides zugleich, Je klei⸗ her der Ring iſt, oder je näher er den Mond umfchtiefk, deſto eher foll diefe Witterung da ſeyn. Allein Feines das von erfolgte: fondern der Ning hatte dießmal Kälte ver- Der Brlenkermes* war heute auf den Zweigendier fer Bäume in gar groffer Menge zu finden, Sie fahen da: von ganz weißlich aus : und es ließ in der Fernenicht anders, als wenn fie mit einem Schimmel überzogen gewefen wären, Dom vierten, Ich feßte meine Reife, in der Früs be, fort, und hatte faft eben die Ausficht deg Landes, als am Tage vorher, Es war eine beftändige Abwechfelung da, von etwas hohen langſam abfallenden Hügeln, die ſich nach allen Seiten hin verbreiteten, und Taͤlern dazwiſchen. Der Boden beſtand aus der ziegelfaͤrbigen Gartenerde, die mit Leim vermiſchet war, und bier und da Feine Kie⸗ fel enthielt. Ich ritte bald durch ein zehoͤlze von aller: ley belaubten Baͤumen, bald uͤber kleine Felder, oder nahe vorbey, wo der Wald weggehauen, und jetzt ent: weder Aecker und Wieſen, oder Triften, angeleget wor⸗ | den. * Chermes alni, Linn, Fau, Su, 698. * Penſylvanien. Reiſe nach Willmington 297 den. Die Hoͤfe ſtanden bier und da, theils am Wege, theils etwas von ihnen entfernet, fo daß den Zwifchenraum bis zur Landſtraſſe, Heine Aecker und Wiefen erfülleren. Die Käufer waren verfchiedentlich von Stein, oft ein Par Stockwerke hoch, und mit Schindeln von der fo ger nannten weiffen Ceder gedecket. Die meiften aber beftanz den ans Holz: und die Fugen waren, anftatt des Moof fes, den wir dazu gebrauchen, mit teim verwaret. In den Schorfteinen wurden nirgends Klappen gefunden. Ja man wußte nicht einmal, was ich darunter verftand. Die Backoͤfen hatten fie gemeiniglich, etwas vom Haufe ab, aufgemanret, Und da befanden fie fich entweder un: ter freiem Himmel, oder einem Obdache. Die Aecer waren befeßet, theils mit Buchweizen, der noch auf dem Felde ftand, theils mir Mays, theils mit einem neulich ausgefücten Weizen, theils lagen fie brach. An ver: fehiedenen: Bäumen hatten fich wılde Weinranten, bis an die Gipfel, hinaufgeſchlungen, und hingen fo von beiz den Seiten herunter. Noch andere waren von dem fünfz blätterigen Epbeu* ummwunden, der eben fo geſchmei⸗ dig ſich in die Höhe zog. Diefer hatte, in dem Jahre, ſehr viele Beeren getragen. Sie waren oben ſchon alfe weg: es fen nun, daß die Vögel fie abgepflückt gehabt; oder fie von felbft heruntergefalfen gewefen. Die Stech⸗ weide, mit den Lorbeerblaͤttern *vereinigte ſich ge⸗ meiniglich allezeit mit dem Epheu, und ſchlung ſich, mit — ihm zugleich, um die Bäume. An dem Epheu waren jetzt die meiſten Blätter roͤthlich: die an den Weinranken aber Ben 5 ſahen Nedera quinquefolia. Linn. Spec, 202, i *# Smilax laurifolia. Linn. Sp, 1030. 298 017487 im October. on ſahen noch ganz grün aus, Die Bäume, fo von dieſen Gewaͤchſen umfchlungen waren, zeigten fich in der Ferne, „fie. diejenigen bey uns, welche der Hopfen umgiebt. ° Man hätte daher leicht glauben: Fönnen, wilde Hopfen: ranken zu erblicken. Wallnußbaͤume und Baſtanien⸗ baͤume kamen überall vor, ‚bey den Zäunen, in Wäldern, auf den Bergen: und fie waren jeßt voll von Früchten. Der Perfimon ftand gleichfalls gar häufig, an den We: gen, und in den Wäldern. Er trug zwar Aepfel genug: fie taugten aber doch nicht zum Effen ; da der Froſt fie nicht durchgebeizet hatte. Etwas von Willmington ritt ich, bey einem Fleinen Fluffe, ‚der nördlich in die Dellaware fich ergießt, über eine Brücke, Für die Perfon und das Pferd wurden zwey Pence gezalet. Gegen den Mittag kam ich in Willmington an. | ha ehe, Millmingeon ift eine kleine Stadt, die von Phi: ladelphia, nach Suͤdweſten, ungefaͤr dreizig Engliſche Meilen ablieget. Sie iſt im Jahre 1733 angeleget wor⸗ den. Ein Theil von ihr ſtehet auf dem Grunde der Schwediſchen Kirche. Und an dieſe werden dafuͤr jaͤr⸗ lich gewiſſe Zinſen entrichtet: die man theils mit zur Be⸗ ſoldung des Predigers, theils ſonſt fuͤr die Kirche, anwen⸗ det. Die Haͤuſer ſind meiſt von Stein, und ziemlich zierlich erbauet. Sie ſtehen aber zerſtreut genug herum, ſo daß groſſe leere Plaͤtze zwiſchen ihnen angetroffen wer⸗ den. Die Quaͤker haben ein Verſammlungshaus hier. Die Schwediſche Kirche, von der ich hernach mehr reden will, ſtehet eine halbe Meile von der Stadt, nach Often. Das Haus des Predigers ift innerhalb derfelben, Neben | der Penſylvanien. Willmington 299 der Stadt laͤuft ein kleiner Fluß vorbey, der ſich endlich in die Dellaware ergieſſt, und den Namen Chriſtinen⸗ kiel fuͤret. Wenn man demſelben folget: fo hat man von Willmington, nach der Dellaware, ungefaͤr drey Engli⸗ ſche Meilen. Der Fluß ſoll tief genug ſeyn, daß die groͤßten Farzeuge ganz nach der Stadt heraufkommen koͤn⸗ nen. Denn er iſt, an ſeiner Muͤndung, da er in die Dellaware faͤllt, am ſeichteſten: und dennoch hat er, wie man ſagte, auch da noch, bey der Ebbe, eine Tiefe von zweien, bis drittehalb Klaftern. Weiter aber hinauf haͤlt er, an den meiſten Stellen, drey, an anderen vier⸗ tehalb, ja gegen vier Klafter. Die größten Schiffe ſol⸗ len daher, mit völliger Ladung, bey der Flut, fiher nah der Stadt, und von ihr zurückfaren Fönnen. Man fies bet vor Willmington ganz deutlich einen groſſen Theilvon der Dellaware, und wie die Schiffeauf diefem Fluſſe fer geln. An beiden Seiten des Chriſtinenkiels, faſt von der Schanze an, bis zu ihrem Ausfluſſe, liegen niedrige Wie⸗ fen, von welchen die Einwoner ſehr vieles Heu einbergen. Die Stadt treibt einen ziemlichen Handel. Und fie würz dennoch mehr zugenommen. haben: wenn nicht Philadel- phia auf einer Seite, und Mewveaftle; auf dee anderen, ihr fo nahe lägen; —— ed beide, älter, als fie, * Die Schanze, ot ober Art von Befeſtigung, an dem hriftinenfiel, ift, in dieſem Sommer erft, aufgeworfen worden: da man vernahm, daß bie Franzoͤſiſchen und Spaniſchen Kaper den Fluß hinanlaufen, und eine tanz dung unternehmen würden, . ie ſtehet, nach dem Be⸗ | richte, 300 Bin Oectober tichte des verftorbenen Paſtors Tranberg,, an demfelben Orte, wo die Schweden die thrige angelegt gehabt haben, Es ift merkwuͤrdig, daß da man, in diefem Sommer, in der Erde arbeitete, um die jeßige Schanze aufzufüren, ei ne Elle-tief, unter anderen Dingen, eine alte Schwedt: ſche Silbermuͤnze, von den Zeiten der Königin Chriftina, die nicht völlig fo groß, als ein Stück von zweien guten Groſchen war, gefunden worden. Der Paftor Tranberg verehrete mir felbige hernach. Auf der einen Seite iſt das Wapen des Hauſes Wafa zu fehen , mit der Umſchrift: Chriſtina, durch Bottes Gnade, ernannte Röni: gin von Schweden;* und neben demfelben die Jahr⸗ zahl 1633 getheilt. Und auf der Rückfeite werden die Worte gelefen: Eine nene Muͤnze des Reiches Shwe den.* Man entdeckte zugleich eine Menge von alten # b g | Eifengeräte, als Aerte, Schaufeln, Hacken und dergleiz hen. Die jeßige Schanze beftand aus einem Plankwer⸗ fe, und einem Erdwalle von drauffen. Das Pulvermas gazin war daneben, in einem Keller, den man mit Zie⸗ geln ausgemauret hatte. Ber der Auffuͤrung dieſer Flei: nen Feſtung war dieß beſonders, daß die Quaͤker, welche nach ihren Grundſaͤtzen allen Krieg, wenn er auch nur zur Verteidigung gefuͤret wuͤrde, verwerfen, hier mit gleichem Eifer, als die übrigen, bey dem Baue beſchaͤftiget war ve. Denn die Furcht, in. jedem Augenblicke von feindli⸗ chen Kapern uͤberfallen zu werden, unterdruͤckte alle an⸗ dere Vorſtellungen. Viele hatten zwar ein Bedenken, ſelbſt mit Hand anzulegen. Sie befoͤrderten aber die En | — — — 0 beit * CHRISTINA D.G. DE. RE, SVE, #% MONETA Nova REGNI SVEc. Penſylo. Ruͤckreiſe von Willmington ‚301 beit · deſto mehr durch ihr Geld, und du Hatbeiſchaffung alles deſſen, fo nötig ſeyn konnte. Dieß erzaͤlete mir der Paſtor Tranberg ſelbſt, MR: — * be a — mit enwaͤrtig geweſen· ENTER Sch SRH * die — nach Neu⸗ Jerſey mich zu begeben: um das La nd keunen zu lernen. "Da aber jetzt Feine Faͤre da war, auf welcher das Pferd herüber gebracht werden kon⸗ nen: 2 ſo begab ich mich auf die Ruͤckreiſe nach Philadel⸗ as Ich folgte theils der Landſtraſſe: theils wich ich auf einer, oder der anderen Seite davon ab; um die Ge⸗ genden genauer zu betrachten , und allerlch Bemertungen zur⸗ Natutgeſchichte zu ſammlen⸗ Der Mlays war, an verfchiedenen Drten, a Un einigen hatte mon die Stengel davon, etivas über der Aere abgefchnitten, fie trocknen laſſen und, in ſchmalen oben Staveln, aufgefeßet, um fie, im Winter, dem Bier 5 vorzuwerfen. Der untere Theil des Stengels hatte zwar auch Blaͤtter gehabt. Da aber dieſelben gemeinig⸗ lich von felbſt wegtrocknen: fo Braucht man fie nicht ger⸗ ne zum Sutter; da alle Kraft aus ihnen verflogen iſt. Die ‚oberen ‚aber PR — * 12 Rn se van * 22 In den Tälern, jüifgen den Sa) oft en mehr ehe Bäche. Sie waren aber nicht ſonderlich groß: fondern die meiften fo Flein, daß Feine Brücke, erfordert ward; fondern man ganz ſicher dadurch faren und reiten fonnte. Denn das Waſſer ſtand felten aͤbene einen halben Schub hoch. sn vom fünften. & war * meine Abſtch über 4 302 07748, im Detöber AP Das Laub war, faft an allen Bäumen, noch ganz | Saſſafras. Diebeiden letztern Arten wurden, an den Sei⸗ ten der kleinen Berggehoͤlze, auf den brachliegenden Ae⸗ gruͤn, als anden Eichen, den Kaſtanienbaͤumen, den fehmwarz gen Wallnußbaͤumen, dem Heckery, dem Tulpenbanm, dent Fern neben den Zäunen, und an den Wegen, in Menge, anz getroffen. Der Perfimon hatte zwar auch, zum Theil, noch feine Blätter: an einigen der Art aber waren, fie doch ſchon abgefallen. Das Laub an den Amerikaniſchen Brom⸗ ver si beerſtauden war num meiſt ganz vorh: be verfchiedenen, aber hatte es noch feine frifche, grüne Farbe. Auch der Kornellirſchenbaum zeigte, vermifcht, braͤunliche oder blei⸗ che Blätter, Das Laub des rothen Ahornbaums war gleichfalls vorh, N Ich feßte meine Reife nach Chicheſter fort, einem Flecken an der Dellaware, wo man auch), auf einer Zäre, ie. ber dieſelbe fich fegen läfft. Hier werden järlich verſchie⸗ dene Kleine Farzeuge, zum Verkaufe, gezimmert. Man, füret auch, von einem Eiſenhammer, der weiter herauf im. sande lieget, Eifenftangen hieher, und ſchiffet ſie ein. Canoen ſind Boͤte, oder aus einem Stuͤcke ge⸗ hauene Kaͤne, welche auf der Dellaware, und anderen keineren Gewaͤſſern, im Lande haͤufig gebraucht werden, und deren ſich die Bauren, und andere weniger Vermoͤgende, be⸗ dienen, Cs wird dazu ein recht dicker Stamm ausges, hölet: den man verſchiedentlich von der rothen Wachhol⸗ der, ober Ceder,* vonder weiflen ‚Leder, *vom Kaflaz, Ä nien⸗ “ern i * 13,3 J . 4 ar RR « ar 2 I 27 Dez * Juniperus Virginiana, Linn. Sp, 1039, ‚bad ## Cupreflus. thyoides 1003, LS Ye Penſhlv. Ruͤckreiſe von Willmington 303 nienbaume, "von der weiffen Eiche, und vom Tulpenbaume nimmt’ Die von der rothen oder weiſſen Ceder werden fuͤr die beſten gehalten: weil ſie ganz leicht auf dem Waf fer ſchwimmen, und gegen zwanzig Jahre dauren. Als len aber ziehet man die aus der rothen Ceder gezimmerten vor. Die aus Kaſtanienbaͤumen gemacht ſind, koͤnnen auch ziemlich lange gebraucht werden. Allein die von der weiſſen Eiche halten fi ſich nicht uͤber vier bis ſechs Jahre. Und: da fl ii zu ſhwer fü ind: ſo finfen fi f e auch zu tief, Der Guͤlden aum iſt zwar geoßs aber zu den Canon fange er nicht; weil er das Waſſer in ſi ch ziehet. Die aus dem Tulpenhotze werfertigten dauren kaum fo lange, als die von der weiffen Eiche. Dergleichen Canoen ſind geöffe Ter, oder Heiner: nachdem man fie brauchen will, Sie koͤnnen ſechs Perſonen tragen. Man muß aber in ihnen. nicht wild feyn, ſondern fein auf dem Boden fit. ſitzen: wenn einem Put darum zu {hun ift, daß fie nicht umtummelte ſollen. ‚Die Schweden, welche in Penſhlvanien und Reu⸗ Jerſey, an den Fluͤſen, wonen, haben felten. andere Boͤte nach Phila delphia zu faren; welches gemeiniglich, MWweimoli in der Woche, an den Marfitagen, gefchiehet : ob ſie gleich mehrere Meilen von der Stadt eutfernet fü ind, und jiemlich ſtarke Stürme einfallen. Doch vernimmt man eben wicht, daß viele Ung glůcksfalle ſich damit zus trügen: wie man doc) von einem fo kleinen unuoerläflt gen Farzeuge wol vermuten follte. Es gehöret aber vier le Borfichtigfeit dazu, fie zu lenfen: wenn es etwas heftig wehet. Denn fie find ſchmal, unten rund, und ohne Kiel, Daher Fönnen id, ſich leicht umwaͤlzen. Wenn daher der —— » Wind etwas fhärfer bließ: fo wagten die Farenden eg In wicht, auf der Dellaware lange zu bleiben, fondern ſuch⸗ ] n brach liegen gelaffen hatte: fo j J waͤchſe, die darauf hervorkamen. 9 wurden. Denn, wo ſie einmal 0 waren fie fo leicht nicht auszuren j | fo daß wenn man fie aufziehen will, an jedem Ende eine Wurzel angetroffen wird. Auf einige | ) l fihon fange unbearbeitet lagen, waren von diefer Art ſo in viele, daß es mehr ale zu beſchwerlich, und unficher war, | daberum zu geben : indem die Fuſſe unter. dieſen Aeſten leicht haften bleiben konnten. Und wenn man dann das Ungtück gehabt hätte, daben zu Händen, Oder gar dem Gefichte, zufallen: fo würde man bon feinen ſcharfen Zacken ungemein verletze v % W * Naſturtium hortenfe, 4 wg“ Br A y 3 | —9— Die gemeine Gartenkreſſe* wuchs verſchiedent⸗ —1 lich, an den Wegen in Chicheſter, und war ohne Zweifel 4 ausdem Samen entftanden, der, aus den vielen Gärten, 4 die rund umher lagen, entfüret worden % Die Amerikaniſchen Brombeerſtauden ſtanden J hier in groſſer Menge. Die Schweden nannten fie Chor hi i re, und einige auch Raͤnnthorn. Wenn man einen Acer _ Pr waren fie die erſten Ge Ja ich erblicte fie fo gar. oft aufden Aeckern, die jarlich umpflüget und beſaͤet ſich eingerourzelt hatten, ten. Eine ſolche Staus de läuft bisweilen, nahe an der Erde, bis zu vier Klaf⸗ tern, von ihrer Wurzel, fort, und erzeuget bier eine neue; 1 n alten Aeckern, die folpern; und mit den auf einen folchen Aſt zu⸗ haͤufigen, groſſen, und gar t worden ſeyn. Von den A i . ME 4 — HR Beeren wird ein Wein gemacht; wie ich ſchon vorher er: ziree - | | h PR 7 — J9 — A Penfylo. Ruͤckreiſe von Willmington 305 zaͤlet habe Sie werden auch ſonſt, ‚ wenn fie reif find, gegefien: und ſchmecken recht gut. Einen anderen Ge: —— aber wußte man von ihnen nicht zu machen. Vom ‚fechsten. Die Miälte mit ausgeſchweif⸗ Blättern* ftand gar haͤufig, ſo an dem Wege, als ı dei n Ufern des Fluſſes, doch an trocknen Stellen, in einer loſen fandigen Erde. Die Engellaͤnder, fo bier wor neten, nannten diefe Pflanze theils den Wurmſamen, theils die Jerufalemseiche**. Sie hat einen unanges nehmen Geruch. Der Sameaber wird in Penſylvanien und NeuJerſey den Kindern, zur Abfuͤrung der Wuͤr⸗ mer, eingegeben. Und dazu ift er vortrefflih. Die Pflanze ſelbſt wuchs, in beiden Landſchaften, wild. Bey Chichefter lagen gar viele Gärten. Sie ſtan⸗ den voll von Apfelbäumen: welche jeßt, unter der Laſt von unzäligen Aepfeln, die auf ihnen fallen, gleichſam feufzeten. Die meiften waren Winterobft, und zum Auf bewaren dienlih. Sie ſchmeckten daher um diefe Zeit noch gar ſaur. Dergleichen Gärten befanden fich faft bey allen Baurböfen, und um fo viel mehr bey den übrigen. Sie waren auch meift alle von ziemlicher Groͤſſe. Da: ber Fonnte der Befiger von ihnen, fowol zum Effen, als zum Öetränfe, eine groſſe Beihuͤlfe, für feine Haushal⸗ zung, das ganze Fahr durch, erhalten. Sch verwunz derte mich oft über das kluge Verfaren der hieſigen Eins svoner- Sobald jemand ſich einen Strich Landes erhan⸗ delt hatte, wo weder ein Gebäude ftand, noch einige Aek—⸗ fer * Chenopodium anthelminticum, Linn. ee 220 _ ** Wormfeed, Jerufalems Oak, Reifen 10. The, m 306 11748, im October HR fer aufgenommen waren: richtete er gemeiniglich feine erfte Sorge dahin, ſich junge Stämme son Apfelbäumen zu verfchaffen, und einen Garten anzulegen. Hiernaͤchſt nahm ex den Bau des Hauſes vor. Und. endlich. ward der, öde Boden zur Ausſat tüchtig gemacht. .. Denn man wußte, daß die Baͤume viele Jahre erfordern ‚ehe ſie zu ihrer Vollkommenheit gelangen, und daß man daher vor⸗ nämlich darauf bedacht ſeyn müffe, diefelben zu pflanzen.* Sch erblickte um diefe Zeit, neben den Höfen überall, - Mülen, Räder, Walzen, und andere Mafchinen wel⸗ che gebraucht wurden, die Aepfel zu zerquetſchen, und Preſſen, um hernach den Cider daraus zu verfer⸗ tigen. nd | N BE re TE Von Chicheſter reifete ich ‚weiter nach Philadelphia. Die Eichen machten, unter allen Bäumen in den Waͤl⸗ h dern, Die größte Zahl aus. Cs waren derfelben mehrere — Arten da: alle aber von den Europaͤiſchen unterfehieden, h Sch ſah jeßt groſſe Herden von Schweinen, in den Eis chenwaͤldern herumgehen, wo fie mit den Eichen gemäs ftet wurden, welche jetzt in Menge ſielen. Ein jedes Schwein hatte ſein hoͤlzernes dreieckiges Joch am Halſe: wodurch es gehindert ward, ſich durch die luͤckigen Zaͤune 2 zu wülen ; weiche aber daher fehr behänd,und leicht aufzu⸗ Hi feßen waren, und nicht viel Holz erforderte. Man brauchte bier Feine andere, alsdiefe, die den Schafhuͤr⸗ den gar ſehr glichen. In den Eichenwaͤldern liefen ah viele graue Eichhoͤrner herum, die bald auf der -Erdewar | | ven, * Eine gleiche Vorfichtigkeit Habe ich ſchon, im erſten Theile mei: ner Reiſebeſchreibung, auf der y r oten Seite, erhoben, — Penſylv. marriſe von Wilmington 307 ren, bald auf die hoͤchſten Aeſte ſnngen, und ſich Ist fich von den Eicheln ernaͤreten. | 5 Bon: üchen erblickte ic) nur etwan eine, Sie * da: fo, daß ſ ſie ziemlich ſelten ‚Konten, Die, ich aber fahr m Er Europaͤiſchen gänzlich überein, | zu den ae verhalf dienich era. | & | * Br ; "als * * TER wie Kolen, und von zwiefacher Arts einige ganz ein, wie die Fleineften bey uns; und ans dere von der Gröffe, wie unſere gewoͤnlichen roͤthlichbrau⸗ ven. Ich! hatte noch keinen Huͤgel oder Haufen entdecket, wo fü e zuſammen woneten ſondern nur „einzeln“ einige herumlaufen geſehen. An anderen Orten in Amerika bin ich gleichwel ı mehre erer Arten von Ameiſen gewar worden: wie ich, in der Folge, anzeigen werde, | a Die ‚gemeine Beinweider* war, an gar. wife — zum Gehaͤge um Aecker und Gaͤrten gebraucht. Ich ſah auch, auf dieſer ganzen Reiſe, nirgends, daß man ‚andere Bäume zu dieſem Zwecke erwaͤlet hatte: ‚obgleich die hiefigen Engelländer gar wol mußten } daß die Hage⸗ dornen hiezu weit bienlicher wären. Die, N cken von Rainweiden wachſen war dicht. Da ſie aber reine Dor: nen haben: fo koͤnnen die Schweine, ‚ und Andere Thiere⸗ leicht durchbrechen. Und wenn jie einmal ſich ein ch gemacht haben: fo vergehet eine gute Zeit, ehe dieſes wie⸗ der zuwaͤchſet. Mn bie — aus tigen An: — che Bau⸗ i EN. x 9— N Pr * Formicä aträ, Linn. Fit. 1 — — ALiguſtrum vulgare, 308 1748, im October 000 Bäumen: fo wird das Vieh ſchwerlich einen Verſuch wa gen, hineinzudringen. ER Um die Mittagszeit Fam ich durch Chefker, einen Meinen Flecken, der ander Dellaware Iiegt. in Fleiner Fluß, der aus dem fände herunterfirämete, 309 fich durch diefen Flecken, und ergoß fich darauf in die Dellaware, Ueber ihm war eine Fleine Brücke, Die Häufer ſtehen bier und da zerſtreuet. Die meiften find aus Stein gez bauet, und zwey bis drey Wonungen hoch: doch einige auch von Holz. In dem Flecken ift eine Kirche, undein Platz, auf welchem Marft gehalten wird. Bang Der Weizen war jegt faft überall gefüet. An ei? nigen Orten ftanden ſchon die Keime ziemlich, hoch her: vor: indem die Sat dafelbft vor vier Wochen bereits vol⸗ Iendet war. Die Aecker dazu lagen meift auf die Engli⸗ fhe Art: indem man Feine Graben gezogen hatte; fon: dern deito öftere Wafferfurchen, in einer Weite von vier. bis ſechs Schuhen von einander. Auf den Aeckern wa: ven, meift überall noch, groffe Steumpfe von abgehauenen. Bäumen zu erblicken : zum Zeichen, daß das fand, nur feit Furzem erft, zum Ackerbaue aufgenommen worden. Die Wurzeln der Bäume giengen bier nicht tief in Die Erde, fondern meift horizontal. Ich hatte Gele: genheit, dieſes an verfchiedenen Orten, wo man Stäm: me aufgegraben hatte, ganz deutlich zu ſehen. Denn ſel⸗ ten, oder faſt nie, fand ich einen, deſſen Wurzeln, uͤber einen halben Schuh, in die Erde gegangen waͤren: ob dieſe gleich ſehr fein, und locker war. Unge⸗ Ungefaͤr ein Par Englifche Meilen von Chefter, rit⸗ —* bey einer Eiſenhuͤtte vorbey, welche, gleich zur echten Hand am Wege, angeleget war. Sie gehoͤrete, wie man erzaͤlete, zweien Brüdern gemeinſchaftlich zu. as Erzt aber ward nicht bier, fondern dreizig big vier: ig Meilen davon, gebrochen, daſelbſt in dem Schmelz: fen abgefondert, und dann erſt hieher gefuͤret. Die Blasbaͤlge sie meift von Leder: und fie fowol, alsdie Hämmer und der Herd, im Vergleiche mit den unftigen, iemlich klein. Alle Mafchinen wurden vom Waffer ger tieben. Man fehmiedete das Eifen hier in Stangen. Ich merkte heute, und nachher noch oft, auf meinen Reifen in diefem Sande, daß die Pferde recht begie⸗ ig auf die Xepfel waren. Wenn man fie, in einen Gar: en, zur Weide gehen ließ, wo die Aepfel abgefallen varen: fo verliefien fie oft das grüne frifche Gras, und väleten das Obſt zum Futter. Man hielt doch aber daf elbe nicht fonderlich dienlich für fl fie. Und auſſe em s auch faft zu theur. Der rothbluͤmige Ahorn * ſtand, in dieſen Ge: jenden, gar häufig. Seine eigentlichen Stellen waren yornämlich moräftige und mäflerige Pläße. Er hatte ge: neiniglich die Erle zur Geſellſchaft. Aus dem Holze ſelbſt verden Teller, Spinnraͤder, Rollen, Fuͤſſe fuͤr Stuͤle ind Betten und allerley andere Arbeiten, gemacht. Mit der Rinde faͤrbet man, beides die Wolle und Sein: vand, dunkelblau. Sie wird dazu vorher in Waffer ger ocht, und etwas Kupferraud), dergleichen die A | u3 und. * Acer rubrum. Linn, Sp. 105g Penſylv. Nüdreife von Willmington 309 rer 310 101748, im Detober und Schufter zu brauchen pflegen , hinzugethan, ehe das Zeug in den Keſſel geſtecket wird. Man macht auch eine gute ſchwarze Dinte aus dieſer Rinde. Wenn man im Fruͤhjahre zeitig in den Baum hauet: ſo laͤuft daraus ein ſuͤſſes Waſſer; wie aus unſeren Birken. Dieſer Saft wird zwar hier zu nichts gebraucht: in Canada aber ko— chen ſie daraus ſowol Syrup, als Zucker. Man findet von dieſem Baume hier eine Abaͤnderung, welche der maſurirte Ahorn* genannt wird: weil dag Hol in: wendig gleichſam gemarmelt if. Es wird zu allerley Tiſchlerarbeiten ftarf gebraucht, Und das Hausgeräte, fo daraus verfertiget worden, hatte den Vorzug vor demje nigen, foaus irgend einer anderen Art des biefigen Holzes gemacht ward. Man bezalete dergleichen Sachen auch alle: seit theurer, als wenn fie aus dem Holze von ſchwarzen Wall: uußbäumen, oder wilden Kirfchenbäumen** beftanden, Am koſtbareſten aber waren fie: wenn dazu die Bretter von maſurirten ſchwarzen Walluußbaͤnmen* genommen wworz den. Denn dieſe ſind uͤberaus rar. Doch ward auch der maſurirte Ahorn ziemlich ſelten angetroffen. Und man findet oft Bäume, deren Auffete Seite gemarmelt ift, die innere aber nicht, Man u in den Baum hinein, ehe man ihn fället, um zu entdef: fen, ober auch durch und durch geadert fen. a a Am Abend langte ich in Philadelphia wieder at, ‚ Dom fiebenten. In der Fruͤhe furen wir, auf ei⸗ nem Bote, uͤber die Dellaware, nach ber anderen Geir * Curled maple, ER RATTE Bu on a “8% Prunus Virginiana. Linn, Sp, 473 * Curled black walnuttree, ee * Meu⸗Jerſey ‘gu we, die zu Neu Jerſey fchon gehöre. Die Perſon za⸗ te für die Ueberfart vier Pence. Das Land war von —* ganz anderen Beſchaffenheit, als in Penſhlvanien. Denn hier beſtehet der Boden meiſt aus lauter Sand. In jener Provinz aber iſt viel Leim darunter, und der Acker daher ziemlich fett. Die Warnehmungen bey den Pflanzen und Inſecten, welche ich heute gemacht habe, will ich, in einem beſonderen Werke, beſchreiben. Man haͤtte denken ſollen, daß auf einem ſolchen Bo: den, wegen ſeiner Duͤrre und Magerkeit, nichts wach⸗ ‚fen koͤnnte. Dennoch ſtand der Mays, der auf ihn ge: pflanzet war, ungemein ſchoͤn. Wir fahen ganze Felder damit befüet. Die Erde war von der Are, worin der Tos bak befonders gut fortfömmt, doc, lange nicht fo fett. Die Höhe der Stengel betrug insgemein acht Schuhe, ‚doch bisweilen etwas. mehr , oder weniger. Gie ſaſſen ‚ganz voll von Blättern. Man hatte den Mays, wiege: woͤnlich, ins Gevierte, und in Reihen gepflanzet: ſo daß gemeiniglich fuͤnf Schuhe, ſechs Zolle, zwiſchen jedem Haͤufgen, worin ſie ſtanden, wie in der Laͤnge, ſo in der Breite, waren. Aus jedem der kleinen Huͤgel kamen drey bis vier Stengel hervor. Man hatte fie hier noch nicht, zum | Zutter für das Vieh, befchnitten. Ein jeder Sten: ‚gel trug wieder eine bis vier Aeren, die geoß und voll Korn waren. Nie hätte ein fo fandiger Boden beſſer an⸗ gewandt werden koͤnnen. An andern Stellen war die Er⸗ de zwiſchen dem Mays aufgepfluͤget, und Roggen darin geſaͤet: ſo, daß wenn die erſte Getraideart abgeſchnitten worden, die letztere auf dem Acker zuruͤckblieb. u4 / Den 312 1748, im October Den Spargel ſahen wir, hier undda, an den Zäus nen, in lockerer Erde, auf ungebrauchten ſandigen Aeckern, wachſen. Er ſtand gleichfalls, in ziemlicher Menge, zwi⸗ ſchen dem Mays, und war jetzt voll von Beeren. Ich kann aber nicht ſagen, ob der Same aus den nahen Gaͤrten dahin gewehet worden. So viel iſt gewiß, daß ich ihn, auch an anderen Orten in Amerika, wild wachſen ge fehen habe. | BR Der Wurmfame wuchs gleichfalls Häufig, am den Wegen, auf einem fandigen Boden, als bey der Faͤre, gerade gegen Philadelphia über. ch habe fhon vorher erwaͤnet, daß derfelbe den Kindern, zur Abfuͤrung der Würmer, eingegeben werde. Man leget ihn in Brand- wein, nimmt ihn, nad) einer Stunde, wieder heraus, Täffe ihn trocknen, und giebt ihn endlich den Kindern ein, entz weder in einem durch Syrup verfüßten Biere , oder fonft in einem anderen Getraͤnke. Die Urtheife über deffen Wirs fung waren verfchieden. Einige ruͤmeten ihn, daß er die Würmer toͤdtete: andere Hingegen behaupteten, er ver: urfache ihre Vermehrung. Es hat mich doch aber meine eis gene Erfarung einigemal verſichert, daß er den Kindern gegen die Würmer, fehr heilfam gewefen, Die Portulack, welche wir fonft in den Gärten zu siehen pflegen, wuchs hier in gar groffer Menge, in der. bloffen lockeren Erde, zwifchen dem Mayfe, wild. Sie ftand, oder Froch dafelbft, mir ziemlich dicken und faftvols len Stengeln: da es doch (bien, daß man Urſache hätte, ſich zu verwundern, woher fie, an einem fo trockenen Orte, ihre Narung naͤhme. Man ficher fie aud) fonft, in eben x folder we Bf 3313 ſolcher Erdart, ‚ 5* RN in — * Landſchaft wild wachſen. i —— Bunigundkraut,/ mit dem igblatten hatte hier den Namen der Spaniſchen | Man fand cs hier nnd da, an den Höfen, Wegen, Zäunen, auf den Adferrainen, und dergleichen Stel; Ten. Es blühere zum Theil noch. Die meiſten Pflanzen aber hatten ihre Blumen ſchon verloren. Wenn deren Samen ſchon reif geworden: ſo war es recht verdrießlich, an ſolchen Oertern herumzugehen, wo ſie in einiger Men⸗ ge ſtanden. Denn der Same heftete ſich an die Kleider, und ſchwaͤrzte fi. Und es hielt ſchwer, dieſe Flecken wieder herauszubringen. Ein jeder Same hatte, an der Spitze, drey Stacheln: und jeder derſelben war mit vie⸗ len kleinen zuruͤckgebogenen Zacken beſetzet; durch a er ſich an die Kleider befeſtigte. In den Wäldern, und auf denAckerrainen / in deren Ni he, Erochen, hier und da, einige Fleine rothe Ameifen* herum, deren duͤlhoͤrner der a des Koͤrpers gleich waren. Am Abend Bis wir ung nd Philadelphia zuruͤck. Vom achten. Man findet, an dem Geftade von Penſylvanien, ungemein ſchoͤne Auſtern. Um dieſe Zeit fing man an, fie nach Philadelphia, zum Verkaufe, zu bringen. Sie famen von den Gegenden her; welche am u 5 h Aus⸗ * Bidens Americana, apii folio. Tourn. %* Spanish needles. * Formica rubra, antenna longitudine corporis, Linn. Fau, Su. 1022. 314 1748, im Detober Ausfluffe der Delaware liegen. Man hält fie für eben fo gut, als diejenigen, welche bey Neu-Jork angetroffen ‚werden, und von denen ich weiterhin reden werde Mir Fam es doch aber fo vor, als wenn die letzteren gröffer, fet⸗ ter, und fhmachafter wären. Die Auſtern follen hier durch alle Monate tauglich zum effen ſeyn, in deren Roͤmiſchen Namen ein r vorfömme. Dabey ward auch für merkwürdig gehalten, daß fie erſt zu der’ Zeit genieß⸗ bar würden: da die hisigen Fieber anfingen ‚ nachzulaf fen. Es [hoben jetzt Kerle ganze Karren voll davon durch dic Straffen,und riefen fie aus. Dieß gefchah hier fonft,bey an. deren Sachen, die zu verkaufen waren, gar felten. Hingegen war es in London defto gebräuchliche. Die Ark, wie hier die Auſtern gegeffen wurden, war gemeiniglich diefe. Mankießfie fo lange auf glücnden Kolen liegen, bis die Schalen fih ein wenig eröffneten. Hernach ward die Aufter felbft, mie einem friſchen Weizenbrote, das mit Butter beſchmieret worden, verzehret. Dabey hielt man in der linken Hand ein Leinentuch, um die Schalen damit anzufaffen, wels ehe von den Kolen ganz ſchmutzig worden waren, Dieſe warf man jetzt weg. Ehemals aber ward ein Kalk aus ihnen gebrannt, Daß es nun nichtmehr geſchiehet, Eimme daher: weil man theils die Ungelegenheit davon erfaren ; theils eine beffere Materie zum Kalfe gefunden hat. Man zeigte mie einige Steinhäufer in der Stadt, bey deren Erbauung man ſich des von Aufterfhalen gebrannten Kalkes bedienet hatte. Deren Mauren befaffen die Eigenz ſchaft, daß fie zwey oder drey Tage vorher, che noch eine regnigte Witterung einfiel, ſchon fo ſchwitzten und feucht ik iu Waren, Penſylvanien. Philadelphia 315 waren, daß man ziemlich groſſe Waſſertropfen an ihnen warnehmen konnte. Sie dieneten alſo anſtatt eines ſiche⸗ ron Hygrometers. Ueber dieſe Ungelegenheit, welche ein Gemäure, das durch einen Kalk von Aufterfchalen befeſti— ‚get worden, an ſich hat, klagten verfihiedene , die in fol ‚den Häufeen gewonet hatten. Sn Vom neunten. Erbſen werden jest, in Penſyl⸗ vanien, nicht viel gefäct. In den vorigen Zeiten hinges ‚gen hat ein jeder Baur fein Eleines Erbfenfeld gehabt. Das bezeugten einige bejahrte Schweden, Eben fo vers haͤlt es ſich mit Neu-Jerſey, und dem ſuͤdlichen Theile von Neu-⸗Jork. Denn auch in diefen Landſchaften iſt die Erbſenſat chedem weit ſtaͤrker gewefen, als jetzt. In dem noͤrdlichen Theile der letztern aber, oder um Albany, und in dem ganzen von den Franzoſen bewoneten Canada, legte man ſich gar ſehr darauf: und die Aernde geriet ungemein gut, Allein in jenen Colonien iſt man, durch ein kleines verächtliches Inſect, genoͤtiget worden, eine fo nutzbare Ausfat aufzugeben. Man hat von demſelben font nicht viel gewufle. In den legten Fahren aber hat es ſich übers aus vermehrer, und feftgefeget. Es paret fih im Som⸗ mer) um die Zeit, "wenn die Erbfen blühen und Schoten feßen. Da Iegt es dann ein Fleines Ey meift in eine je⸗ de der zarten grünen Erbfen. Wenn fienun ausgedroſchen werden, fo Fann ‚man ihnen zwar von auffen nichts ans ſehen. Schneider man fie aber entzwey: fo finder ſich ge⸗ meiniglich in ihnen ein ganz kleiner Wurm. Derſelbe lieget, wenn er indeffen nicht! geflöree wird, den ganzen Winter durch, und noch etwas vom Frühjahre, in feiner Erbſe, und verzehret in der Zeit, allmaͤlig das weile TE vo 365 01748, im October von ihrem Kerne, oder dem efbaren Theile. Es ift das ber im Lenzen wenig mehr übrig, als die äuffere dünne Haut. Endlich, verwandelt ſich der Wurm inein befchales tes Inſect: welches durch das Loch, ſo es in der Huͤlſe ge⸗ i macht hat, ausfricht, und davon fliege, um neue Erb⸗ fenfelder zu fuchen, bey denen es fich paren ‚ und feine Brut, mit einen hinlänglichen Sutter, verfehen Fann. Die ſchaͤdliche Inſect hat ſich, von Penſylvanien, immer weiter nach Norden gezogen. Denn die Gegenden von NeuJork, in denen es ſich jetzt aufhält, find, noch | vor zwölf bis funfjehn Jahren, davon frey geweſen: und 2 man fäcte dafelbft überall, ficher, und mir einem befons ders guten Erfolge, jaͤrlich eine Menge von Erbfen. As lein, nady und nach, haben fich dieſe Feinde, in der Menge, eingedrungen, daß die Einwohner endlich gezwungen wors A den find, allen Erbſenbau einzuftellen. Hieruͤber hörere A ich, an verfchiedenen Orten, die Leute Elagen. Der Land⸗ mann um Albany hat zwar jet noch die Befriedigung, daß feine Erbfenfelder von diefem Gefchmeiffe niche beuns ruhiget werden. Er ift aber in täglicher Furcht, daß es ſich auch dahin ausbreiten werde. Denn man hat bemers fer, daß es, Jahr vor Jahr, diefem Sandfteiche ſich nis bau 2 la. 8 Ich weiß nicht, wie das Inſeet in Europa fort⸗ kommen wuͤrde. Doch deucht es mir, daß die Schwe⸗ diſchen Winter den Wurm toͤdten müßten: wenn er auch noch ſo tief in der Erbſe verborgen laͤge. Allein es iſt oft in Neu-Jork, dem jetzigen Aufenthalte deſſelben der Froſt nicht gelinder, als bey uns. Und dennoch vers mehrer er ſich daſelbſt jaͤrlich, und ziehet immer —9— nach or⸗ Pemſhloanien. ndia 317 Norden. Ich haͤtte beynahe ſelbſt, mir unwiſſend, dieß Ungluͤck mit nach Europa gebracht. Denn bey meiner Abreiſe aus Amerika nahm ich gleichfalls einige Zucker⸗ erbſen mit mir, in einer kleinen Duͤte. Sie ſahen ganz gruͤn und friſch aus. Da ich aber, nach meiner Ankunft in Stockholm, oder am erſten des Auguſt, im Jahre 1751, das Papier eroͤfnete: ſo fand ich alle Erbſen aus⸗ gehoͤlet. Aus jeder derſelben ſteckte ein Inſect den Kopf vor. Und einige krochen ſchon heraus, um das neue, line; ju verfuchen. Allein ich eilete, meine Düte wieder, zu zumachen, und die Yusflucht eines fo fihädlichen Ges —— zu verhindern. Ich geſtehe, daß ich, bey ihrer erſten Erblickung, mich mehr entſetzte, als wenn ich eine Viper i im Papiere angetroffen haͤtte. Denn ich erkannte allen den Schaden, den mein geliebtes Vaterland wuͤrde erfaren haben: wenn nur zwey oder drey von dieſem ge⸗ faͤrlichen Inſecte entflogen waͤren. Die Nachkommen von verſchiedenen Geſchlechtern, und in mehreren Landſchaften, wuͤrden dann alle Urſachen gehabt haben, mich zu ver⸗ wuͤnſchen, daß ich der Urheber von ſo vielem Ungluͤcke ge⸗ weſen waͤre. Ich ſandte hernach einige dieſer Inſecten, aber ſehr wol verwaret, an den Herren Grafen Teſſ in, und den Ritter Linnaͤus: nebſt einem belgelegten Berichte von ihrer Schaͤdlichkeit. Der Herr Linnaͤus hat auch ſchon eine Beſchreibung von ihnen, in einer akademiſchen Streit⸗ ſchrift geliefert, die unter ſeinem Vorſitze, verteidiget wor⸗ den und von dem Schaden der Inſecten* handelt, Er nennet darin dag meinige, den Bruchus aus dem nördlichen Zinerika **, (Eg war beſonders, daß in der ganzen '* De noxa infeftorum, ** Bruchus Americae feptemtrionalis, Pag, 15. —_— 35 11749, im October 9 ganzen Duͤte, Feine einzige Erbſe gefunden ward welche nicht ausgehoͤlet geweſen wären. 0.00. tl "Wenn die Einwoncr in Penſylvanien ſich Erbfen von drauffen verfehrichen Haben, und fie ausfäent fo bleiben dieſe gemeiniglich, im erſten Jahre, gut, und von allen Wuͤrmern frey. Allein in dent naͤchſtfolgenden niſten ſich dieſelben ſchon ein. Es iſt ſehr zu wuͤnſchen, daß keines vonden Schiffen, weiche järlich von Penfolvanien, oder Meu⸗ Jork, nach verſchiedenen Europaͤiſchen Laͤndern faren, ſie mit ſich dahin bringe. Dan wird hieraus erken⸗ nen: was ein einziges verachtetes Inſeet zu thun ders mag; und daß die Wiſſenſchaft von der Oekonomie und den Eigenſchaften der Juſecten, nicht fuͤr einen muͤſ⸗ ſigen Zeitvertreib, und eine wenig nuͤtzende Beſchaͤftigung rat. AI —— a DER Fo | zu halten (ey. — — — aufgewunden hatte. Dabey ſchlugen feine Ranken übers all kleine Wurzeln aus, die ſich an den Baum hefteten ' und gleichſam in ihn hineinwuchfen. Wenn er abgehauen. wird: flieſſt ein gelblichbrauner Saft, von einem etwas widrigen Geruche, aus ihm heraus. Derſelbe iſt ſo durchdringend: daß die Buchſtaben und Züge, die mit ihm 24 * Bet: * Rlus radicans. ‚Linn, Sp. 266. Penfplvanien. Philadelphia 319 Mn auf beinwand gemacht werden, nicht wieder beranszubsingen find „ fondern um defto ſchwaͤrzer werden, je mehr man das * waſchet. Die Knaben pflegen daher mit die⸗ ſem Safte ihren Nomen in das Leinengeraͤte zu zeichnen. SH e ma it damit. auf Papier: fo verloſchen gleichfalls die Bu aben nie; bidern werden, wit N Zeit, im⸗ —3* * 9 IE RN J mer ſchwaͤrer · ar 2). Gufat spe Sumach eben die ſchlimme Eheeſchaſn an ſich ‚als jene Gattung, die ich ſchon oben beſchrieben has be: * daß er, auf gewiſſe Art, fuͤr einige Perſonen gift⸗ ig if, für andere aber nicht. Was daher von dem er⸗ fteren gefaget worden , \gilt auch von diefem, Doch ſchei⸗ niet jener noch ein etwas ftärferes Gift an fich zu haben. Gleichwol Habe ich Leute gefeben, welche, von dem Raus che des letztern, eben ſo aufgeſchwollen ſind, als von dem N erſteren. Es geſchah auch Bier, daß die eine Schwefter, ohne Öefar, mit dem Baume umgehen fonnte, » wie fie wollte: da die andere fogleich deſſen böfe Wirkung emp⸗ fand; wenn auch nur einige Ausduͤnſtungen von ihm ſie beruͤret hatten; indem ſie ihm, etwa auf eine Elle, zu nahe gekommen war, ja nicht einmal ſo weit, wenn der. Wind von dem Buſche herblies. Bey mir aber hat die⸗ ſe Art des Sumachs ihre Kraft gar nicht gezeiget: ob ich gleich, nicht nur mit kleinen, ſondern auch mit den aller⸗ groͤßten Stauden, mehr als hundert Verſuche, an mir gemacht habe, ja fo flarfe, daß der Saft ſelbſt darüber mir in das Auge gefprißer ift. Auf einer fremden Hand, die ich damit gar dick beſtrichen hatte, ward die Haut, an derfelben Stelle, einen Stunden tormadkı hart, faſt wie * AUnter den zofen des Sentembers, von: der zagen Seite Ale = ” * ni "® 320 1748, im October ) wie ein gegerbtes Jeder, und ſchalete ſich, in de den Tagen, ab, als wenn kleine Schuppen davon e une tergefallen wären, alt — ae, A Vom zebenten. In der Frühe begleitete ich den Herren Kock, nach deffen Sandhofe, der neun Engliſche Meiten von Philadelphia, auf der nördlichen Seite, Ing. Dbgleich, in den Wäldern von Penſylvanien, ſehr viele Eichen gefunden werden, und auch mehrere Arten derſelben, als weiter nach Norden: fo werden doch, in diefer Landſchaft, nicht fo viele Schiffe gebauet, als in den noͤrdlicheren, insbeſondere in Neu Engel⸗ land. Die Urſache hievon iſt dieſe: weil man durch die Erfarung verſichert worden, daß eben die Gattung des Holzes, um fo viel dauchafter, und gegen die Faͤulniß ge⸗ haͤrtet iſt, je weiter es im Norden waͤchſet: und dieſe Vorzüge, in den ſuͤdlicheren Erdſtrichen, allmaͤlig abneh⸗ men. Dieß lehret jeden der Augenſchein, daß die Baͤu⸗ me, in den letzteren Landſchaften, jaͤrlich ſtaͤrker wachſen, und dickere Jahrringe ſetzen, als in den noͤrdlicheren. Es haben auch jene weit groͤſſere Saftloͤcher, als dieſe. Daher koͤnmt es alſo: daß in Penſylvanien nicht ſo viele Schiffe gebauet werden, als in NeuEngelland; doch a⸗ ber mehrere, als in Virginien, und Maryland; und gar wenige endlich in Carolina, deren Handelnde faſt alle ihre Schiffe in Neu- Engelland zimmern laſſen. Die⸗ jenigen, fo bier, felbft von den beften Eichen, gebauet werden, dauren felten gegen zehen, höchftens zwölf Jah⸗ ve, da fie fchon fo durchgefaulet find, daß es Feiner mehr j wagen will, mit ihnen in die Gee zu ſtechen. Es faren Y * zwar arlich verfchiedene Seecapitaͤne, von Engelland, nach dem nördlichen Amerika hin, um ſich Schiffe bauen zu laſſen. Allein die meiften wälen doch Neu— Engelland dazu, als die Landſchaft, fo am meiften mit nad) Norden liegt. Sa, wenn fie gleich bisweilen, auf Schiffen, die nach Philadelphia beftimmet find, die Reife unternehmen: fo begeben fie fich doch gerne gleich, bey ihrer Ankunft in Penfplvanien, nad Neu -Engelland, Die Spanier in Weftindien follen ihre Schiffe, aus einer befonderen Art von Cedern, bauen, welche dem Waffer und der Faͤulniß ehr widerſtehen. Dieſe aber werden, in den Engliſchen Provinzen, auf dem feſten Lande, nicht gefunden. Von jen Eichen zaͤlet man bier zwar über neun verfchiedene Ar: en. Gie find aber, zufammengenommen, ihrer Daur: JaftigFeit und Güte nach, nicht mit der einigen Schwe: iſchen zu vergleichen Daher koſtet auch ein Schiff, welt bes aus Europäifchen Eichen verfertiget worden, weit nehr, als ein Änliches aus Amerifanifchen, Es hatten mehrere von denen, welche fich bier auf en Öartenbau legten, in verfihiedenen Jahren, gefunden : aß die rothen Bete, welche aus dem Samen erwuͤchſen, en fie ſich aus Neu - Korf verfchtieben, gar füß und wol: chmeckend würden ; allein järlich mehr bon ihrer Annehm⸗ chkeit verlören, went man fie aus den hier geſammleten Samen zoͤge. Die Leute waren daher gendtiger, alle i Sabre, fo vielen neuen Samen von rothen Beten, aus Neu · sorf, kommen zu laſſen, als ſie in ihren Gärten brauchten. Ran hatte auch ſonſt überhaupt bemerker: daß bie Pflanr on 2 J Reifen 10. Theil. 7 6: u — RE 0 | u ya ae, «17487 ds ctober — zen, und Gewaͤchſe, toelche a ——— kommen, der unmittelbar aus En: ‚Hand hergeſchicket wird, allezeit viel beſſ ſer, und lieblicher ſind; als die, ein hier gezogener Same erzeuget. 5 In dem Garten des. Herren Kock Bank ein — ‚tich , * der in der loſen Erde fo groß geworden war, daß ‚fein Durchſchnitt ſieben Zolle bielt, Ein jeder von den An⸗ ‚wefenden verficherte, daß es hier etwas feltenes wäre, fie ‚von einer ſolchen Dicke-anzutreffen. | 4 Diejenigen Zaunglocken, ** welche fonft * Namen Bata⸗ fuͤren, werden hier Bermudiſche Poteten genannt. Sowol Vornehme, als Geringe, pflanzen ſie jetzt hier haufig. Man verfaͤret dabey, und in ihrer Wartung, wie fonft bey: den gemeinen Poteten, Einige machte ‚gleichfam Heine Hügelvon Erde, worin fiediefelden ſetzten. Andere aber lieſſen die Beeten ganz flach legen... Der Boden muß aus einer mit Sand vermifchten Erde befichen, nicht zu fett, und nicht zu mager feyn. Bey dem Pflau⸗ zen felbft werden die Wurzeln, wie bey anderen Potetei in Heine Stücke zerfehnitten, doc) fo, daß man ein Nuge, ober ein Par, an jedem derfelben, das man einſtecken il, laͤſſt. Ihre Farbe gemeiniglich roth von auſſen, ins wendig aber gelb. In der Groͤſſe übertreffen fie mehre— theils die gemeinen Poteten. Sie haben einen ſuͤſſe und ſehr angenehmen Geſchmack, in welchem, meinem ee dünfen nach, die anderen Poteten, bie Artiſchocken, ja Sof alte übrige und befannte Wurzeln ihnen nicht zu ver gleiz. * Raphanus maior oblongus. C, B, | *#* Convolvulus radice tuberof2 efculenta, Sloan, Catesby, Linn. $p. 154. 7 * Penfplvanien; Germantown 323 ? % er gleichen find, Sie ſchmolzen Beinahe im Munde, Man Sat, nur vor wenigen Jahren, erft angefangen, fie Bier zu pflanzen. Sie werden, auf eben die Art, wie die gemeiz nen Poreten, zum Effen zubereitet, ‚und entweder für fich allein, oder mit jenen vermifcht, gekocht. Gemeiniglich Teget man fie, um den Hand der Schuͤſſel, zum gefottenen Bleifche, oder dem Braten, Bisweilen füllen fie aud) ei: ne Schuͤſſel allein. Sie wachſen hier gar geſchwinde, und werden ſehr gut. Die groͤßte Schwierigkeit aber bey ihnen iſt dieſe, fie über den Winter gut zu erhalten. Denn fie vertragen Feine Kälte, Feine ſtarke Hitze, feine Feuchtig⸗ keit. Daher muͤſſen fie, in Kaſten mit Sand, in einem Gemache, verwaret werben, welches man im Winter heit: jet. In Penſylvanien, wo Feine Klappen in der Feurmaue gebräuchlich find, werden fie, in einem folchen Sandfaften, in einiger Entfernung vom Heerde, hingeftellet: wo fie ſo⸗ wol vom Froſte, als der übermäffigen Wärme, geſichert ſtehen. Es gehet nicht an, ſie in einen trocknen Sand zu le⸗ gen, und, im Winter, wie andere Poteten, im Keller zu | verwaren. Denn die Feuchtigfeit, welche in foichen ung terierdiſchen Gewoͤlben ift, ziechet fich in den Sand, und macht, daß fie verderben, Vermutlich follte es in Schwer den gar leicht fenn, fie, in den warmen Stuben, die alten Monate riber;zu erhalten, Wie bekommen wir ſie a⸗ der her! Ich nahm zwar, bey meiner Abreife von Amerika, einen ziemlichen Vorrat davon mit, und bebbe ichtete auch alle moͤgliche Vorſichtigkeit, fie gut zu berwa⸗ en. Wir hatten aber aufder See einen gar heftigen Sturm mszuftehen, welcher unfer Schiff ſehr beſchaͤdigte, dafl ga ik | das 324 1748, im October das Wafler überall hereindrang, und unfere Kleider, Bet ten, und anderes Gerät fo anfeuchtete, daß wir es faft aus: winden konnten. Es war daher nicht zu verwundern, daf meine Bermndifche Poteten verfauleten. Da fie aber jegt gleichfalls, in Portugallund Spanien, ja in Engelland, ge bauet werden: fo kann es nicht fo ‚gar ſchwer feyn,fie auch nad Schweden bringen zu laffen. In Penſylvanien war es nicht gewoͤnlich, ein ſolches Getraͤnk aus ihnen zu verfertigen, als die Spanier, in ihren Amerikaniſchen Pflanzorten, zu be— reiten pflegen. * | Der Herr Kock hatte, an einem Fleinen Bache, eine Papiermüle, da allerley groͤbere Gattungen gemacht mu: den. Gie war jeßt, järlich für funfzig Pfund im 5 Deal vanifchen Gelde, verpachtet. Ich trug allerlcy Anmerfungen tiber die mie — menden Steinarten und Gewaͤchſe zuſammen. Veom eilften. ch habe ſchon erzaͤlet, daß meiſt ein jeder Baur, eine geringere oder gröffere Zahl von Apfel: baumen, um feinen Hof, gepflanzet gehabt hätte, Diefel: ben fragen ihm järlich eine groffe Menge Obft. Dieß vers Fauftertheilsz theils preſſt er Cider daraus: theils brauche er es zu allerley Gerichten, in Paſteten, Torten, als ein Zugemuͤſe, und auf andere Art. Er kann doch aber nicht alle Jahre, ſich einen gleich reichen Segen ver⸗ ſprechen. Man ſagte, daß beſonders das gegenwaͤrtige lange ſo viele Aepfel nicht haͤtte einſammlen laſſen, als die naͤchſt⸗ * Der Herr Miller beſchreibet daſſelbe in feinem Woͤrterbuche für die Gärtner unter dem Titel Convolvulus, bep der 17ten und ısten Sorte, Penfpfvanien. Germanteivn 325 naͤchſtvorhergehenden. Als eine Urſache davon ward die an⸗ haltende und ſtarke Duͤrre angeſehen, welche im Maimonate eingefallen war, und die Bluͤhten der Apfelbaͤume be⸗ ſchaͤdiget * verwelken gemacht hatte. Die Kraͤuter und das Gras auf dem Felde waren davon gleichſam wie weggebrannt geweſen. Das Baͤrenmooß* wuchs, auf den naſſen und niedrigen Waldwieſen, gar häufig: fo daß fie, an vielen een, damit ganz überzogen waren, wie unfere mit Mooß bedeckten Wiefen zuſſeyn pflegen. Gleichfalls hatte es ſich viel⸗ faͤltig, auf den Huͤgeln, ſtark eingewurzelt. Der Ackerbau war hier, an vielen Orten, ziemlich ſchlecht beſchaffen. Wenn jemand ſich eine noch wuͤſtes Stuͤck Landes gekauft hatte, auf dem die Erde, vielleicht ſeit der Schoͤpfung, noch nicht umpfluͤget worden: ſo ließ er einen Theil der Waldung weghauen, die Staͤmme mit den Wurzeln ausbrechen, die Aecker einrichten, und felbige befäcn. Diefe geben dann, im Anfange, cine reis he Aernde. Allein da fie, einige Jahre nach einander, ohne alle Dünge, bearbeitet werden: fo müffen fie endlich ihre Fruchtbarkeit verlieren. Ihr Beſitzer läßt fie alfo brach liegen, und fängt an, eine andere Stelle auf eben die Art, zur Sat zu bereiten. Und fo färet cr fort, bis er einen geoffen Theil feiner Laͤnderey in Aecker verwan⸗ delt hat: wodurch der meiften Erde ihre Kraft entzogen iſt. Hierauf nimmt er das Feld wieder vor, welches er zuerf hatte ruhen laffen, und, in einigen Fahren, ſich ziemlich erholer hat. Das wird wieder fo lange gebraucht, als es etwas trägt, bleibt aber, wann ihm die Kraft entzogen Ef wor; * Polytrichym, Linn. FI, Su. 868. Ar WE Br k Ra. F PN 926,“ "1748, im Dctobern D ———— worden, abermals brach liegen. Und indeſſen werden wie der neue Striche bearbeitiei,. 2, 0 ai ar And * Da man Bier überall die Gewonheit hat, das Wick, im Sommer und Winter, Tag und Nacht, auf den Slus von, und inden Wäldern, herumgehen zu laffen, um fein Fut⸗ ter zu ſuchen: ſo wird nicht viele Duͤnge geſammelt, wo⸗ durch der Acker verbeſſert werden koͤnnte. Indem aber die Felder mehrere Jahre durch, auf die beſchriebene At, ruheten: fo entſtand alferley Unkraut darauf, und ſetzte ſiich fo feſt, daß hernach eine geraume Zeit erfordert ward, 0. chees wieder ausgereutet werden konnte. Daher komme 88, daß daffelbe in erftaunlicher Menge zwifchen dem Ge⸗ traide ſtehet. Die überaus ferte Gartenerde, welche die erſten Europäifchen Anbauer vorfanden, und welche wars ſcheinlich nie umpfluͤget oder umgraben war, hat dieſe Nachlaͤſſigkeit im Ackerbau anfaͤnglich veranlaffee: und fie pPfflanzet ſich noch bey gar vielen fort. Diefe bedenken a er nicht, daß wenn die Erde endlich ganz ausgemergelt iſt eine ſehr lange Zeit, und eine erſtaunliche Arbeit darzu ers fordert werden; ehe ſie ſich recht wieder erholen kann | vornoͤmlich in diefen Landſchaften, welche von det Sonne und ftarfen Duͤrre, meiſt in jedem Sommer, fo Beftig ers hitzet und ansgejchret werden. Das Sand auf den ums pflügten Aeckern beftand oben aus einer diinnen Gartens erde, die fehr ſtark mit einem ziegelfärbigen Sande und Leime, fo wie mit einer Menge vom zermalmeten Glimmer, vermiſchet war. Dieſer letzte kam von den loſen Steinen her, die hier meiſt überall in der Erde, nad) einer Tiefe - von einem Schuhe, mehroder weniger, angetroffen wurden, Der⸗ \ Fr & ‚ " "ok v 2 J * * * henſyloanien. Germantown327 — — Dergleichen Stuͤckgen machten den Boden, wenn die Son⸗ he darauf firafete, ungemein glaͤnzen · Saft alle Zauſer in dieſer Gegend taten entweder von Feldfteinen, oder Ziegeln; erbauet. "Die meiften be⸗ landen alis’jetten." Germantoton ;" eine Stadt, welhe gegen ein Par Englifche Meilen in die Laͤnge ſich ers ſtrecket, hatte faſt gar keine andere Haͤuſer· "Und mie den Landhoͤfen, die daherum "einzeln lagen/ verhielt es ſich eben fo. "Die Steinart aber, welche hiezu meift ge braucht ward," zeigt einige Verſchiedenheit. Bieweilen beſtanden die Stuͤcke aus einem ſchwarzen, oder grauen, in Wogen laufenden Glimmer: der hier und da, mehr oder weniger, zwiſchen den Kruͤmmungen, mit einem grauen, loſen, gay feinförnigen Kalffteine, vermiſchet war / der fich leich herreden lieh Hin und wieder erblickte manauch in ihm ein helles oder graues Quarjforn. Doch machte eigentlich der Glimmer den größten Theil des Steins ang. Er war ziemlich gut zu Bearbeiten? daß man, mit "eis fernen Haden, und anderen" Werkſeugen, ihn gar leicht behauen, und in eine Form bilden konnte, welche ver⸗ Tanget ward. Bieweilen beſtanden die Stuͤcke aus einem ſchwarzen kleinkoͤrnigen Glimmerpreinem weiſſen kleinkor⸗ nigen Sandfteine, und einigen Quarſkoͤrnern ſvo/daß die verſchiedenen Theile wol durch einander gemiſcht waren. Bie weilen kamen auch breite Streifen, von dem’ weiſſen Kalkfteine) gang Lauter, ohne einigen Verſatz mie Glim⸗ mer, vor. Mehrentheils aber waren ſie doch gleich ſtark vermenget und brachten dadurch eine graue Farbe her⸗ vor. Endlich fand man noch / an einigen Stellen, die Stei⸗ nie ans ganz feinen, und ſchwatzen Glimmerſtuͤckgen und mau 4 einem 328 as, im October RE ER * einem “grauen, loſen und ſehr feinförnigen, Kalkſteine duſammengeſetzet. Cie lieffen fich gleichfalls ohne Schwie⸗ rigkeit behauen: da fie fo los und brüchig waren. MDieſe Abwechſelungen von einer Steinart wurden mehrentheils, bey dem Ausgraben, um einander gefun⸗ den. Sie waren zwar meift überall anzutreffen, wenn man cr; mas tief in die Erde kam: allein dennoch nicht in gleicher Menge, von chen der Güte, und mir einerley Leichtigkeit heraufzubringen. Wenn daher jemand ein Haus bauen wollte: forſchte er erſt an verfchicdenen Drfen nach, wo die Steine am beſten gebrocyen werden fönnten. Man fand fie, ſowol auf Aeckern, als ungebaueten Feldern, in ei⸗ ner Tiefe von zwein Schuhen bis ſechs. Die Stuͤcke wa⸗ ü ren gröffer und kleiner. Einige hielten acht bis zehn Schuhe I in Die Sänge, zweyſin der Breite, und einen in der Dicke; viel gröffer : fo wie Dies mehr oder weniger. Die Sänge und den, doch meiſt fo, wie vorher angezeigee worden. Ger ehe man auf die erfte Sage trifft. welche ‚oben. auflieget, . fire voll kleiner Stücke yon die⸗ ſer Steinart. Sie iſt keine and ge Gartenerde, die hier uͤberall an Vermiſchung eines Sandes und Leimes beſtehet, fo, daß von dem erſten das meiſte gefunden wird, Glimmerſtuͤckgen ‚aber, die darin fo haͤufig glaͤnzen, ſchei⸗ nen von den groſſen Felslagen abgebrochen zu ſeyn Wir fennen alfo die Steine , aus denen die Käufer hier auf: N gefürer Penfplvanien. Germantown 329 gefüret werden. Und ein jeder Sandmann trifft gemeinig? fi) ‚ auf feinem Eigentum, genug davon an. * Mir dem Aufmauren wird, wie gewoͤnlich, verfa— ven, Man fiehet aber darauf, daß die flache Seite des Steines auswärts geferet werde. Da dießaber nichtal: lezeit anı ehet indem derſelbe oft überall ungleich iſt: fo behauet und ebnet man ihn, mit einer Hacke. Dieß ger fehiehet ohne fonderliche Mühe: weil er an ſich wei, und leicht zu brechen ift. Dennochlſind die Steine von ungleicher Dieke: und daher Fönnen, bey ihrer Zufammenfügung, weder. die tagen von ihnen, noch die Striche von dem fie verbindenden Kalfe, fo genau nach der Waflermage, im, einer geraden Linie, erhalten werden, als bey unferen Zier gen. Co geſchiehet es auch bisweilen, wenn die Steine behauen werden, daß Stücke von ihnen abfpringen, und daher Gruben, in der aͤuſſeren Seite der Maur, entfteben. Allein diefe auszufüllen, werden die Fleinen Stüce, die matt eben nicht bey dem Gemaͤure brauchen kann, mit eis nem eifernen Hammer, zu einem feinen Pulver, zerſtoſſen, durch einen Mörtel wol verbunden, und jo in die Hoͤlun⸗ — gen geſtrichen. Hernach glaͤttet man die Stellen mit der Maurkelle. Und wenn ſie trocken geworden, kann man in einiger Ferne, ſie ſchwerlich von dem uͤbrigen Steine un⸗ terſcheiden: da fie aus eben ſolchen Theilen beſtehen. End⸗ lich werden, auf der aͤuſſeren Seite der Maur, ſowol quer⸗ laufende, als ſenkrechte Streifen von weiſſem Kalke, nach der Schnur gezogen: ſo, daß es das voͤllige Anſehen hat, als wenn hier lauter gleichgehauene gevierte Steine zuſammengeſetzet worden; und die weiſſen Striche die Ber: a & Ss bin⸗ 30 1748, im October r tuͤnchet. Man hat nicht gemerfet, daß diefe Steinart im Regen, oder ben feuchter Witterung, die Näffe in ſich jier | be, Sn Philadelphia ſelbſt find verfchiedene Häufer davon aufgefürer, und gar viele auf dem Sande rund umber In Anfehung der Engliſchen Bauart, in dieſen Landen verdienet folgendes noch eriwänetzu werden, 1. Die Häufer werden gemeiniglich fo eingerichtet,. daß die niedrigfte Wonung ganz unter der Erde fiebet. Deren Grundmauren beftanden faſt allezeit aus den bez H X ſchriebenen Glimmerſteinen: wenn gleich das Übrige Ges | 2 bindung vom Kaffe wären. Die inwendige Seite der Waͤnde wird gleich gemacht, mit Kalk beworfen, und über: f bäude aus Ziegeln aufgefürer war. Diefer untere Raum enthielt bisweilen die Küche. Mehrentheils aber war er für den Keller, zu Speifefammern, zum Holzgelaſſe be⸗ ſtimmt. Die Handelsleute beſonders nuͤtzten ihn, allerley % Waaren gut aufjubehalten, Di ——— 2. Ueber dem Hauſe war kein eigentlich ſogenann⸗ — — ter Boden: ſondern das Gebäude ſo eingerichter, daß Ger maͤcher, in denen man wonen fonnte, bis su dem böchften Dache, angeleget waren. Man fand alfo, an Rast des un⸗ brauchbaren Platzes, der bey ung zuoberft im Haufe, ift, eine Kammer, mebrentheils mit einem Kamine, obgleich das Fenſter, nach Art eines Erkers, herausſtand. Hier konnten wenigſtens die Dienſtleute, im Sommer; bequem ſich aufhalten. Oder man verwarete daſelbſt Kleider, und anderes Hausgeraͤte. gie GET ⸗ 3. In den Saͤlen oder Vorgemaͤchern, in denen der Kamin, mitten an einer Wand, erbauer worden, hatte man ; die > 3 ? Penſylvanien. Germantötwn 331 die Winkel, auf beiden Seiten deſſelben, nicht, wie bey uns, Teer gefaffen, und Stuͤle oder Holz dahin geſtellet fondern es wareh in ihnen, mit der Wand genau parallele, Schkaͤn⸗ ke erbauet, ‚in denen man allevten aufbehalten konnte. rn. 13 ZI ! rg Die enfter warenfo geniacht, daß, in jeder Oeff⸗ u zweh ſaſſen, das eine oben, das andere unten, Wenn man alfo das Fenſter aufmachen wollte; fo ward das un: tere in die Höhe geſchoben; daß es inwendig, mit dem oberen gleich, zu ſtehen kam. Dieß geſchah: indem es zwi⸗ ſchen zweien Einſchnitten lief, die auf den Seiten gemacht waren ;und Gewichte, die innerhalb den Pfoſten angebracht worden, bey einer geringen Huͤlfe mit der Hand, daſſelbe hinaufzogen. Oft waren die Fenſter auch ſo gemacht, daß das untere-in die. Höhe, und das obere: wieder herunter geſchoben werden Fonnte: nachdem man entweder eines, oder das andere, eröffnet haben: wollte. Es finder ſich, bey unferen gewoͤnlichen Kutſchenfenſtern, einige Aenlichkeit mit dieſem Hinaufſchieben und Herunterlaſſen. Und mir ſchien es wenigſtens, daß dieſe Art, die Fenſter zu eröffnen viel bequemer war, als die, fo bey uns insgemein üblich it, duch Gangeifen und Hafen. Denn man hat Bier nicht zu befürchten, daß ein geſchwinder unvermuteter Windſtoß, das aufgemachte Fenſter herunterwerfe, oder zerbreche. So wird auch die Ausſicht, auf den Seiten, nicht fo, ale bey den unftigen, gehindert: wo man, bis: weilen, wenn das Fenſter gleich offen ſtehet, dennoch, weil es durch die Haken aufgehalten "ih durch das Glag ſehen muß. * . In | 332 1748, im Dctober - 5. In Philadelphia waren die meiften Häufer aus Ziegelfteinen erbauer. Und man fing auch, auf dem Lan— de umher, fchon ſtark an, fie daraus aufzufüren: weil bier cin fo guter Leim zu deren Berfertigung gefunden wird, Ich erblickte aber in der ganzen Stadt Faum ein einziges Haus , welches von drauffen mie Kalf beworfen worden ; fondern die Mauren fahen fo aus, wie an einigen alten Ges bäuden und Kirchen bey ung; da die Ziegel ihre eigene Farbe behalten haben, und durch einen Mörtel verbunden find. Dennoch Eonnte ich niche merfen, daß das Gemäus te einigen Schaden von der Luft und der Witterung ſollte ges nommen haben. Eben fo wenig waren die Schornfteine in Philadelphia mit Kalk bezogen und uͤbertuͤnchet. Einer von den Schwarzen des Herren Kocks zeigte mir den Balg von einem Dachfe,* den er vor wenigen Tagen erfihlagen hatte. Nach demſelben zu urtheilen, muß⸗ te der Amerikaniſche unſeren Schwediſchen voͤllig aͤnlich geweſen feyn. Er ward hier Ground-Zug genannt. Am Abend Echrete ich wieder nad) Pbilsdelpbia zurüd, Dom zwölften. In der Fruͤhe begaben wir ung nad) den Gegenden am Skullkil: um theils Samen zu fammlen, theils Kräuter einzulegen, theils allerley Anmer- Fungen zu machen. Der Skullkil it ein fehmaler Flug, . ber indie Dellaware fälle, ungefär vier Englifche Meilen füdlich unter Philadelphia. So fchmal er aber auch ift: fo entfpringer er doch an der Weſtſeite der hohen fogenanns fen blayen Berge, und leget in feinem $aufe ein Par hun, dert Engliſche Meilen, wenn nicht mehr, zuruͤck. Es iſt | ein * Graͤfſwin. Penſylwanien. Philadelphia 333 An keträchtlicher Schade für das fand, daß, in diefem Sluffe, ſchon nahe bey Philade'phia, mehrere Waſſerfaͤlle find: wie dann des wegen Feine ordentliche Fark auf felbigem eingerich⸗ ger werden Fann. Ich entwarf heute verſchiedene Beſchrei⸗ bungen und Anmerkungen von den Kräutern und Gewäche fen, welche das Vieh entweder aß, oder beftändig ſtehen Es waren auf dem Felde hier und da, kleine Gäns ge zu erfennen, die, unter der Erden, in allerlcy Krümmnngen und Winkelzuͤgen, fortliefen. Die Hoͤ⸗ fung war fo groß, wie für einen Maulwurf. Die Erz de welche gleichfam ein Gewölbe über ihr machte, ‘und wie ein Eleiner Wall erhaben lag, war gegen zwey Zolle hoch, und eine gute Querhand breit, in der Dicke aber uns gefär von einem Zolle. Auf den ungebausten Fels dern Fam ich oft über groſſe Striche, welche von ſolchen Gängen überall durchzogen waren. Dieß konnte man an den aufgeworfenen Erhöhungen der Erde warnehmen. Wenn man auf diefelben trat, fo gaben fienah. Daher war es ziemlich beſchwerlich, an folchen Orten herumzugehen. Diefe Gänge werden von einer Art der Maulwuͤrfe gemacht, die ich, in einem andern Werke, genauer befchreiz ben werde. Ihre Speifen find vornaͤmlich eßbare Wur⸗ zeln. Ich habe an einem derfelben, der gefangen worden, folgende Eigenfchaften bemerket. Er hatte inden Beinen mehr Steifigkeit, und Stärfe, als fonft viele Thiere, im Berhältniffe zuihrer Gröffe, befigen. Wenn er fih durch⸗ graben wollte, hiele er allezeit die Fuͤſſe fchief, wie Ru⸗ der. Sch legte ihm mein Schnupftuch vor. Da fing er J * | Y ' 334 1748, im Detober Ei 2 er fogleih an, mie der Schanze, ſich in felbiges gleich⸗ fam hineinzuwuͤlen. Wie ich das Tuch wegnahm, um zu ſehen, was er gemacht hätte: fo fand ih, daß, faſt in der Zeit von einer Minute, gar viele kleine Scheer hineingeboret waren, &ie fahen fo aus, a's wenn man El das Schnupfeuch, mit einer Pfrieme haͤufig durchſtochen gehabt haͤtte. Den Deckel der Schachtel, in wel, er fi) befand, mußte ich, mit einigen Buͤchern, befchwerene fonft ſchmiß er ihn fo gleich herab. Er war fehr boshaft: fo, daß er, wenn ihm etwas indem Wege | bin geftellee ward , wo er durchwollte, Ah einbiß. Ich hielt ihm aber mein Federbehaͤltn Eh | welches von Stal war. Da biß er zwar N: ! recht ſcharf und hitzig hinein, Allein da er | hart cs wäre : fo konnte id) ihn hernach nic) azu bri gen, weder in felbiges, noch in font etwas, zu beiſſen Dieſe Maulwuͤrfe machen dergleichen Hügel nicht, ale manvon unſeren Euvopäifihen gewar wird, fondern nur ſolche Game ge, wie ich jege befchrichen habe. A | Yom dreischenten. Gewiffe Tamariefen*, aus | deren Beeren man eine Art des Wachfes oder Talges zie⸗ het, werden von den hieſigen Sweden Deswegen Tolg⸗ ſtraͤuche genannt. Die Engellaͤnder bezeichnen eben den Baum durch die Namen Candleberry tree oder Bapberrp-bufb. Und der Ritc— Einnäus heiffe ihn die wachstragende Tamariskenſtaude Er waͤchſt BE —_ = S = — > Zn 8. > =. — . Y i 4 \ an N * Porf. 7 #* Myrica foliis fanceolatis fubferrati 5; caule arboreftentes Myrica cerifera, Linn, Spec, plant. ‚1024, / lie. © Philadelphia 335 an einigen Out häufig, auf einem wällerigen Boden. Es ſcheinet auch, daß die Seeluft insbefondere für ihn ges Denn ich habe ihn nie, tief im Sande, und weit n Meer entfernet, angetroffen. Jene Beeren traͤgt ie weib ine Staude gemeiniglih, und zwar in Dienge, iefe haben von auffen das Anfehen, als wenn fie mie i a V chle beſtreuet wären. Man ſammlet fie, im fpi — J——— wenn ſie reif ſind. Hierauf werden ſie in inen Ref, oder Topf, mit fiedendem Waffer, geworfen. Datunch ſchmilzt die Fertigkeit von ihnen aus, ſchwimmt oben, und kann, in ein befonderes Gefäß, abgeſchaͤumet wer⸗ den. Mit ſolchem Abfehäumenfäree man fort, bis nichts mehr vom Fette übrig iſt. Wenn dieß geronnen: fo fi e— het es wie Talg oder Wachs aus, und hat gemeiniglich eine ſchmutzige gruͤne Farbe. Es wird daher wieder gez ſchmolzen und geläufert, und erhält dadurch ein ſchoͤnes und ziemlich durchfichtiges Grün. Dieſes Talg oder Wachs iſt cheurer, als ein gemeines Talg, wolfeiler aber als Wachs. In Philadelphia gab man jest einen Schil⸗ ling in Penfploanifcher Münze, für ein Pfund davon, Eben fo viel Talg koſtet nur die Hälfte. Hingegen ward für das Wachs doppelt fo viel gezafet. Aus diefem Talge werden Lichter, an vielen Orten diefer Landſchaft, verfertis get. Man mifcher aber dabey gemeiniglid etwas vom gemeinen Zalge mit unter, Die Sichter von folcher Art, laſſen ſich nicht fo leicht biegen. Sie ſchmelzen auch nicht fo bald, im heiffen Sommer, wie die anderen, brennen beinahe beffer und langfamer, und dampfen nicht fo fehr, fondern laffen vielmehr einen angenehmen Geruch nach fich, wenn fie ansgelöfcher werden. Ein Br ’ ”r RR. » i’ J * 336 1748, im October Ein alter Schwede, von ein und neunzig Jahren, erzaͤlete mir, daß ſeine Landesleute anfänglich dergleichen Lichter gar ftarf gebraucht Hätten. See aber giefjen fie diefelben nicht fo häufig mehr; wenn fie fonft das Talg von Thieren haben Fönnen: weil die Einſammlung der Beeren zu mühfam ift, Doch ſiehet man dergleichen Lich: ter genug bey Leuten von geringem Vermögen, diein folchen Gegenden wonen, wo der Buſch in Menge angetroffen wird, unddie, von dem menigen eigenen Viehe, nicht fo viel ſchlachten, um Binlänglich Talg zu erhalten. Man macht auch von dem ausgefochten Fette häufig eine Seiffe, die einen angenehmen Ei bat, und die befte ift, den Bart abzunehmen. Gleichfalls wird es von den Yerzten und Chirurgen ftarf gebraucht: die es zu einem Pflafter bey Verwundungen ungemein dienfich halten. Ein Handeles mann aus der Stadt fandte einft eine Menge von tichtern, g welche daraus verfertiget waren, nach den sandfipaften 7 in Umerifa, die dem Roͤmiſchen Bekenntniſſe zugethan find, und meinte, daß fie ihm gar wol bezalet werden - müßten, da in den Kirchen dafelbft Wahslichter gebrannt werden. Allein die Geiſtlichen wollten fie zu diefem Zwek⸗ | fe nicht Faufen. Ein Schwede von ‚einem überaus hohen Alter erwänete: daß die Wurzel diefes Talgbufches von den Wilden ehedem gegen die Zahnſchmerzen gebraucht wor⸗ den; und daß er ſelbſt, da er gar ſehr davon geplaget geweſen, dieſelbe zerſchnitten ‚ um den Zahn gebunden, und Linderung verfpürer hätte, Ein anderer verficherte, daß feine Pein einft darnach fchon verſchwunden mwäre,da von ihmdie Rinde der Wurzel abgeſchabet, und auf den Zahn le ne u ug j ”4 y Penfyloanien. Philädelphin 337 Bahn gigeirden. In Carolina Machen fie, aus dem Aus: Wachfe der Beeren, nicht a ae Lichter, fondern ack, mit dem man allerley verfü iegeln Fan, om — Penny Royal war eine Bee nem gar ftarfen und befonderen Geruche, . ee der geößten Menge, aufden durren Stellen im uch + Bon den Kräuterfennern wird fie die —* ge Meliſſe * genannt. Man rümete fi fie, daß * beiffam feyn follte, als ein Thee, getrunken zu wer: ; wenn man fich erfältet, oder fonftzu ſchwitzen nötig hätte: da fie ſehr Schweißtreibend wäre, Es ward auch gefagt, daß man, bey dem Schmerzen in irgend einen Gliede, bald Linderung verfpiten würde: went man die⸗ ſe Pflanze warm darauf legte. ee Die Waaren, welche man aus eu Engell and nach London verfehicket, find eigentlich folgende: Al lerley Fifche, die, fowol bey Mew-Foundland, als ſonſt, gefangen worden; Tran, von verſchiedener Art; Wall: fifchbeine, Teer, Pech, Maften ; neue Schiffe, von denen järlich eine Moe Zahl gebauet wird; einige wenige Häu: te, und bisweilen noch etwas Anderes Holzwerk. Die Englifchen Inſeln inAmerika, als Jamaika und Barbados, erhalten aus Neu-Engelland: Fiſche, Fleiſch, Butter, Kaͤ⸗ fe, Talg, Pferde, Rindvieh, allerley Holzwerk; als Zober, Kuͤbel, Eimer, Faͤſſer. Dafuͤr werden zuruͤckgeſandt Rum, Zucker, Syrup, und andere Producte des Landes; oder auch bare Summen. Hievon gehet das meiſte, und ins⸗ * Aeliſſa pulegioides; Lian. Spec; 594, Reifen 10. Theil, Y * N | A BEST ARE ziemlicher Menge, auf feuchten und niedrigen Stellen, un 338 „1748, im Octo ber. a insbeſondere das Geld, weiter nach Sonden : damit bie Waa⸗ ven zu bezalen, welche man daher empfangen bat. Und zu tilgen. dennoch teicht doch dieß alles noch nicht zu, die ganze Se Dom funfsebenten.: Die Erlen wuchfen bier, i S auch bisweilen aufziemlich hochgelegenen. Sie gelangten doch aber nie zu der Groͤſſe, wie in Europa, fonderh flanz den meift als Gebüſche, die felten über eine Klafter, und faft nie über ziwey hoch waren. Der Herr Bartram, und. andere, welche in diefen Sandfchaften viele Reifen umbe gethan hatten, wußten zu fagen: daß fieum fo viel kl ine würden, je weiter man nad) Süden kaͤme; und defio er: habener und dicker, je näher nach Nor en. Ich fa idauch hernach ſelbſt, daß ſie, an verſchiedenen Orten in Canada, unferen Schwedifchen in der Gröffe wenig nachgaben. Mi ihrer Rinde, ward hier roth oder braun gefärbet, Ein ji gewiſſer Schwedifcher Amerikaner erzäfete mir: daß er fich \ einmal in das Bein, bis auf den Knochen gehauen, und ein ſchon geronnenes Blut ſich innerhalb gefeßt gehabt hätte. Da wäre ihm geraten worden, die Rinde von Erz ien zu Fochen, und mit dem Waſſer davon die Wunde Be - fleiffig zu wafchen. Dieß hätte er gethan, und bald wieder f ein frifches Bein gehabt: ob es gleich im Anfang gefärlich damit geweſen wäre, N Die Phytolacca * ward von den Engelländern h Pofe genannt, Die Schweden hatten feinen befonder ten * Der. Amerifanifhe Nachtfchatten. Phytolacca foliis inte- eerrimis, Linn. Hort, Vpf, tor. mr Penfpfoanien. Philadelphia 339 ſtamen darauf ſndern bedienten ſich des Engliſchen, —9 mit einiger V raͤnderung in Paok. Wenn der Saft aus den Barren auf Papier, oder fonft etwas, ge: —— Me zeiget ſich eine hochrothe Purpurfarbe, Sr A daß ſchwerlich eine lebhaftere gefunden bh en kann Es iſt aber ein Ungluͤck, daß man noch kein Mittel endete hat, ‚eben, diefe Farbe auf Wolfe keinen daurhaft zu machen Denn fie verbleicht ch — — Der Herr Bartram erwaͤnete, aß er einſt den Fuß gegen einen Stein geſtoſſen, und davon gar hefti ige Schmerzen erlitten haͤtte Darauf waͤre es ihm eingefallen, ein Blatt von dieſer Pflanze auf die St telle zu binden. . Da dieß gefihehen: ‚hätte ſich die Pein ya einer Heinen Weile, verloren, und der 4 en, wieder. gebeſſert. Die Beeren werden, — on verfihiebenen Bögeln gegeffe: en. Und die geb auchen, im Frühlinge, wenn fie eben ſich wie haben, und noch weich und zart ſind, die Eng⸗ e länder, und gleichfalls viele Schweden, theils als ei⸗ ten | ‚geünen Kohl, theils anf die Art, wie wir den Spi⸗ na ‚Oft bereiten fie diefelben auch noch’ auf die erſte Kt, wenn die Stengel gleich Etwas laͤnger geworden ſeyn: indem ſie die oberſten gruͤnen Sproſſen abbrechen welche noch zart, und nicht holzhaft ſind, und dieſe ko⸗ chen. In dem letzteren Falle aber hat man ſich ſeht in acht zu nehmen. Denn “wenn die Pflanze zum Effen ge⸗ braucht wird, weil fie ſchon groB geworden, und die Blätter nicht mehr fo weich und zart find: fo Fann man feicht die ießte Mahlzeit hun. Den fi fü e hat dann die a en att legenbeit, gegeffen. che unter demfelben Clima lägen , die eigentliche, und 3490 1748, im October Kraft, den Leib überaus ſtark zu öffnen. Ich habe Leute gefannt, welche dadurch, daf fie die ſchon aus gewachſenen groſſen Blaͤtter gegeſſen, einen ſo ſtarken Durchfall ſich zugezogen gehabt, daß ſie beinahe das Leben darüber zus gefeßet hätten. Gie fönnen alfo, fo Tange fie noch im erſten Wachstume find, ohne alle Gefar, genoffen wer⸗ den. Wenn fie aber gröffer geworden, fo hat man fie fat als ein Gift anzufehen. Dennocd werden die F ren von den Kindern im Herbſte, ohne ſonderliche Unge⸗ rs —X BEE Durch) die Rinde von dem Hickery ward, auf die geroönliche Art, den wöllenen und leinenen Zeugen eine gelbe Sarbe gegeben. Dieß geſchah auch mit der Rin⸗ de von ſchwarzen Eichen. * Gleichfalls brauchte man, fo wol die Blumen, als Blätter des Springkrautes, + wie andere, alles, was von Wolle w F natürliche Heimat dieſer Pflanze wären. Denn weir ter nad) Süden war fie weder von ibm, noch von den Herren Clapton und Mitchel., welche beide letztere * Quercus Marilandica, folio trifido, ad Saſſaftas — Linn. ſp. 996. 8. ß» h NE * Impatiens. Gron, flor. Virg, 108. * Linn. Spec, 28. Penſylvanien. Philadelohin 341 auch Vitginien und. einen Theil. von Maryland. ziem⸗ * er ‚hatten, bemerket worden. Und — dlicheren Landſchaften konnte er ſelbſt, aus ei⸗ genug zeugen. Mir iſt fie gleichfalls nie⸗ — als ugete funfzehen Minuten, ‚über ier Sr we os use, im Denfplvanien ſelbſt, fofpät ein, daß ihr Same nur eben reif wird«, Da er feheinet es nicht, daß fie viel höher nach) Norden ger deihen Fönne- . — Herr Bartram iſt der erſte der, fi ‚fie, e ent⸗ decket und nach Europa überfchicket. bat.” ‚Sie ward von Ben Pre Juſſien, da er in Londen ſich aufhielt, und rad auch von dem. Hütter Uinnaͤus, ‚Eollinfonia J — den beruͤmten Quaͤker, Peter Collinſon, einem groſſen Handelsmanne in London, und dabey Mit⸗ gliede von der Engliſchen und Schwediſchen Akademie der Wiſſenſchaften. Es verdienete auch dieſer Mann die Ehre gar wol daß eine eigene Pflanze feinen Namen er: ‚biete: "Denn es find gar wenige, welche die Naturger ſchichte, und alle nüßliche Wiſſenſchaften, mit einem fol; chen Eifer, follten befördert 5und fo viel daran gewandt ha⸗ ben, allerley Pflanzen aufzuſuchen, zu ziehen, und all: gemein zu machen: als von ihm geſchehen iſt. Und hier⸗ in faͤret er noch eben ſon unermuͤdet forte Diefe, Eollinfo- nia hat einen gar beſonderen Gerud), der zwar angenehm, aber ſehr ſtark iſt. Bey mir äufferte fie daher faſt allezeit, wenn ich irgendwo vorbeylam, wo ſie in Menge ſtand, vornaͤmlich aber, wenn fie blühete, die Wirkung, daß ich ein ziemlichheftiges Kopfweh empfand. Der Her Bartram aber * eine vortheilhaftere Erfarung von diefer Plan: Di. ze Meere enrferheke ° IunM!ı 1, 342 1748, im Dotoben” je, nach der fie, gegen allerley Schmerzen inden Gfiedern, wenn diefe damit gerieben werden, und eben fo gegen die Verkaͤltung, unvergleichlich ſeyn ſoll. Ja ein ſicherer Con⸗ rad Weiſſer, ein Dollmetſcher der Wilden, in Penſyl⸗ vanien, hatte ihm einen Erfolg erzaͤlet, der noch wun⸗ derbarer war. Er befand ſich einſt unter dieſem Ameri⸗— kan ſchen Wolfe, da einer aus der Berſammlung von ei⸗ ner Klapperfihlahge geſtochen worden. Die Wilden ga⸗ Ben ihn verloren. Er aber verſuchte es dieſe Collinſo⸗ nia zu kochen, und das abgezogene Maffer, “den Ungluck⸗ lichen teinfen zu laſſen. ""Darnach erhofete er ſich ei was mehr nördlich, und in Neu-Fork, heiſſt dieſe Dahn | je das. Pferdekraut: * weil die Pfetde fie, din Fruhlinge er % 4 7 —e fa e eſſen, ehe andere hervorkamen.. han 2 BE HIRDRB Gr J 75 IHN ü rent 24 Br. HOSIM HUNTER: NID, 140 TI Vom ſechszehenten. Ich hatte den Herren — Franklin/ und, ſonſt verſchiedene, welche das Land gut kannten, geſraget: ob fie, „einige Merkmaafe, g | rj bätten, worans gefchloffenwerden koͤnnte / daß eheemdag Waſſer da geſtanden feyn müßte mp, jegt, Sand yäre?-Und ich ſammlete darüber. folgende Berichtes un: ih nd 2 Wenn man von gide Oi hide Hafer "ph koͤmmt man an eine gewiſſe Stelle: wo" der Lanbeg ſh wiſchen zweien Bergen, rief die Erde ſchneſde Da fießet man, auf beiden Seiten, nichts als StHafkh yon Sue Pernind Dufhetn, im uneublicper Menge, Ubereinander Kiegen. Und dennoch ift dieſet Ort gar viele Meilen vom TORE UT PORN PERT PT J 1 yt Ir ve a a ae ea IR + 4 Nee 2 az be ’ f Bin u? nt WEILS ya yyınrijt? 11a@ Yıızı # Horfe-weeg, 172 9 elle and AZ Penſylvanien· Philadelphin 343 2. Beiden Brunnen ; in der Stadt gegraben, oder ch 5* fo a je Als die‘ * des Meeres decken, und daſelbſt vom Waſſer chet und geebnet worden.“ Und hat‘ man ſich end⸗ ich durch den Sand gearbeiter; und eine Tiefe von vier⸗ eher, achtzehen, oder mehreren Schuhen serreichers fo ent becket man, an einigen Orten ; einen ſolchen Schlamm, ls das Meer auf fein Geſtade auswirft, und auf feinen Grunde, und demjenigen der Fluͤſſe, zu liegen pflegt, Und: zieſer Schlamm ift ganz:voll von. Bäumen, taub; Ae⸗ ten, Robert, Kolen von gebranntem Soße u und Baier hen Dingen. A aan don 96 „naillidt must zim mar Bu Es bat ſich bisweilen zugettagen/ in neue Haͤu⸗ Grund zum Gebäude zu finden: fo ift man endlich auf eine Menge non An fe und dergleichen: geraten "man nn nn or Sollte, man nun nicht Uefache Buck, hieraus we⸗ nigftens; zu folgern >. daß die Stellen in Philadelphia, wel⸗ che jetzt vierzehen und mehrere Schuhe unter der Erdfläche liegen, in vorigen Zeiten, ein Boden des Meeres gewe⸗ fen ſeyn, über den, durch allerhand Zufälle, Sand, Erde und andere Dinge gefuͤret worden ? oder, daß bie Della: ware viel breiter geweſen, als jetzt? oder auch, daß ſie ih⸗ Jren * Arundo, ge *— in ua Bone ach einiger Zeit, auf einet Seite'gefunfen find, und man daher genötiget geweſen, ſie “einzureiffen. · Wenn nan dann tiefer gegraben hat, um einen recht feſten —— 344 1748 im October a Vom achtzehenten. Jetzt fand ich nichtmehr, als zehen verſchiedene Arten von Gewaͤchſen, welche noch bluͤ⸗ beten ;* einen Entzian, zwey Abänderungen vom Stern⸗ fraute,die gemeine Goldrute,eine Gattung des Habichtkrau⸗ diejenigen, welche, im folgenden Fruͤhlinge, unter den er⸗ ſten mit ſeyn ſollten, die ſich gatteten, hatten ſchon ſo groſſe Blumenknospen für das naͤheſte Jahe ‚gefeßet 2. daß, wenn diefelben geöffnet wurden, ſchon alle Theile der Befruch⸗ tung ſich darin ganz deutlich zeigten; Kelch, Kränzlein, Faͤden, und Stempfel.*Es war daher ſchon ganz leicht, zu beſtimmen, zu welchem Geſchlechte ein ſolcher Baum ge⸗ hoͤrete. Dergleichen waren der rothe Ahornbaum, der ſommerliche Lorbeerbaum * und ander⸗ mehr. So ſchickts ſich die Natur gleichſam an, bei) der erften bequemen Wir: terung, im folgenden Jahre, die Blumen bervorbtingen zu Tonnen, Dieſe Knofpen waren jegt ganz Bart, und alle ihr Sa * u # Gentiana, Afteres, Solidago, vulgatifl, Hieracium, Opalis lut. Digicalis purp, Hamamelis, Achillea, fiue Millefol, vulg, Leontodon, fiue Dens leonis vulg. ER Calyx, corolla, ſtamina, piftillum, * Acer rubrum. Laurus aeltiualis, te * er: und in einander gepreſſet: RR, die Kälte dadurch , — er Be von ihnen ausgefofen mörhast a en er u e ch mehren ſhon größ tenitheils ihr —— fr F von ihnen ganz Er dere — die — zu — in is dreie eien Wochen, die Finger nicht wieder reinigen onnte; venn man ſich auch noch ſo viel gewaſchen hätte; Es war Baber e eben nicht ratſam die Nuͤſſe in ihren grůnen Schale, ben fi ch zu ſtecken: woferne einem fonft darum zu | u feine. Kleider nicht zu verderben. | I BER ven Do 6. et 3 | x blühende Rowmelbirfchenbaum*marp, von figen Schweden, Hundtraͤ und von den Engellaͤn⸗ de Dogwood genannt, und wuchs in den-Mäldern, äufig genug: , ‚Sein Anſehen iſt vortrefflich wenn er im Seühlinge, mit ſo vielen groſſen und ſchneeweiſſ en Blu⸗ men geſchmuͤcket iſt. Das Holz an ſich iſt ſehr bar rt, und wird daher zu Weberſpulen, Hobeln, Keilen, und derglei⸗ chen Dingen, ‚gebraucht. Wenn das Vieh, i im Frühlinge, aus Ohnmacht, tsumelt : fo binden ‚einige eine Rute von dieſem Baume, — ine Genic u — * koͤnne helfen. — ib De "Dom u, J——— — in den Wäldern diefes Landes, überall. Die —— ER 1 MER © * Cornus Norida, Linn. Sp, sız. 7 ® 316 1748, im Oetober nennen ihn Kiriodendrön,* und den tulpentragen⸗ den Baum: weil deſſen Blumen, ſowol in Anfehung ih⸗ rer Groͤſſe, als der aͤuſſeren Bildung, und auch der Farbe, auf gewiſſe Art, den Tulpen aͤnlich find, Die Schweden gaben ihm den Namen des Canoetraͤ, oder, in einen Verkürzung, des Bnutraͤ. Denn fo wol die Wilden, als Europäer, hoͤten ſich, aus: dem Stamme ‚diefes Baus nes, vielfältig, ihre Camoen,;.oder Heinen, Böte,. „die ich ſchon ‚vorher. beſchrieben habe. ** Von den Engels laͤndern in Peufploanien wird ex ſchlechtweg Poplar ‚ges nannt. de Man, hält ibn für ‚denjenigen. Baum ,. ‚der, önch, ganz mit Blumen bedecker fieher: welche, ihrer * a Bildung, Geöffe, und zum Theil auch der Farbe nach, das Hemd der alten Seau: * weil die Einbildung ; fich etwas änliches unter den Blaͤttern vorstellen kann. UL BUHEI FT E15] 1 NS ET PER IR HAN Man — — Bade? 23* ID u * Liriodendron, Tulipifera’ arber Virginjana, Linn Sp, g35. Auf der 2g1ten Seite. ! * Old Womans fmock, * Ds anien. Philadelphia 347 Penſylvar Te Man eande bi fin bon gar vielen Dingen: - zu Em 1,0 Brettern, Planken/ Bloͤchen aufı den Schif⸗ fen. „2 & aien Schuͤſſeln, Loͤffeln Thuͤrpfoſten, Fenſterp nnd allerley Tiſchlerarbeiten. Ich habe eine ziemlich. groſſe Kornſcheune geſehen, die gang | mi Dederund den Waͤnden, aus einem einzigen ſol⸗ me, gemacht worden, den man in Bretter zer⸗ N ie: . Es waren zifhler, die fein Holz für befs jielt als dag von Eichen: weil dieß lehtere ſi ich t und. winder, jenes aber nicht, und auch leicht "Bearbeiter 1 if. — wollten andere Re daß e wid t be onders khäßen, © ‚niet iſt feet boßes im trockn ven. Wetter ſo jufamimehiehet, SB eofff in den Brettern entſtehen ind in, feuchter Kia Fe A ahffhwilk, ‚daß es faſt dadon , J— chiü Biden? inan, wollte kaum ein Holz, in diefen Ges jet en, , ke inen, welches te Zufmmengiehent uns Ausdeh⸗ ei, fo feßt abwechſelte De — u Vſch⸗ ec genug ihr Arbe fen. Sie Aleten davon wey RL | Aber w dten nicht, rl "ben Ab. inde ungen! ine, ‚die inıseh dig, nie den Tasten, 'geth ie $ die andete’bo nt weiſſer Farbe. Some follein Ei EA als diefe, haben, "Die Rinde konnte re | — Blättergen jeetheifet werden, die fe ‚N anmenflebten : fo ste das Mariengias ſich fpatten täffte | Sie un daben meift fe ‚süße, wie Bat. J Ich habe aber — nirgende gefehen, daß manfte, auf eben die At, genäßer — 4 patee. "Das Laub — en die Kopfſchmerzen gut ſeyn. Man zerdrůckt es, und Binder es fo um die Stirne. Denn ” Br von ER BEN BON: wid *5 348 11748, im October die Rinde geſtoſſen, und ihnen trocken eingegeben. Vie: le glauben auch, daß die Schale der Wurzeln gegen. das Fies ber eben ſo heilſam fey, als die Chinarinde. Der Baum waͤchſet in allerley Erdarten, und ſowol aufı — kenen und hochgelegenen, als einem niedrigen Boden, Doch koͤmmt ww an gar zu feuchten Orten, nicht wol fon ca a | > 6 IN dr Eee 1111 718,°) sich Vom PN | Der Bieber bi n im warb, an verſchiedenen Stellen, in Denffeanien, 9 Reu- Jerſey, gefunden, und zwar. auf. einem mag eren * Boden, ‚oder naſſen Wieſen. Der, itter Lin naͤus giebt ihm den Namen der Magnolia, mie | d — — ſpießfoͤrmigen Blättern, * h ‚Bei en biefigen ( Schweden bieß er, Bafwertraͤ: ſon wie be be Soon — Die kl je: Bor EEE f —— cheils N = Sein, m N: Bar Laurel. Die : — ‚Be lien Daten, a an, zu Süßen. 4 Die Blumen den Re ſten —— der nur ſeyn ag, ü von A, — * F N * — ze %: # Magnolia * — Linn. Ch pag. 222. — nber ‚gar leicht vorherwiſſen, "ob dieſe —— in der am —— Denn es hi * ic faum Gore a ee es eit ſey, durch die Wälder hier zu reifen, insbes den Abend. Diefe Blumen erhalten ſich, Wochen, und bisweilen noch laͤnger: ſo wie —8 iſt, auf dem die Bäume ſtehen. Und die ganze Zeit über verbreiten fie ihre fo anmutigen Duͤf⸗ te, Die Beeren fehen gleichfalls ſchoͤn aus, wenn fie veif find, und’ an den Aeſten figen. Denn fie haben eine ange: 95 rothe Farbe, und ſcheinen, als Buͤſchel, auf ſchma⸗ Ten Faͤden, zu haͤngen. Man braucht fie gegen den Huften, und andere Bruftkranfheiten. Zu den Zwecke werden fie in einen Rum oder Brandwein geleget: wovon man einen Schluck des Morgens fi fi) nimmt. Dieß Mittel ward von allen geprieſen. a, einige verficherten, daß es auch gegen die Schwindſucht fehr gut wäre. Die Rinde foll, m ſie in Brandwein geleget, oder in einem anderen Ge⸗ tränfeg gekocht wird, nicht nur die jeßtgedachten Bruſtkrank⸗ heiten lindern, ſondern auch, bey allerley inwendigen Schmerzen, undStichen,fo wie gegen die Hitze, dienlich ſeyn. Man glaubte auch, daß ein aus denſelben gekochter Trank den Durchfall ſtillen koͤnnte. Gegen die Verkaͤltung, oder den Schnupfen, hatte man die Zweige im Waſſer abgeſot⸗ ten, dieß eingeſchlurft, und ſi ch darauf beſſer befunden. Ein Schwede, Lars Laͤck, erzaͤlete mir noch folgende Erfa⸗ rung. Einer von ſeinen Anverwandten, ein bejahrter van hatte.einen offenen Beinſchaden gehabt, der gar nicht 350 1748, im October nicht wieder zuheilen wollen. Er hatte dagegen bey ſeht pielen Huͤlſe geſucht, und auch manches verſucht. ‚Ar lein, alles war vergeblich geweſen. Endlich fand fich ein Wilder, der dieſes Mittel, mit einem guten Erfolge, * ihm brauchte. Er brannte etwas von dem Holze des Bieberbaumes zu Kolen, ſtieß ſelbige zu Pulver, vermife ge fie mit friſchem Schweinefett, und lieg die offenen Stel: len bamit verfchiedene Male ſchmieren. Davon trockne⸗ ten alle Loͤcher, die vorher faſt beſtaͤndig trieften, weg: und die Beine des Greiſen waren nachher, bis an ſein En⸗ de, ganz geſund. Das Hop wird auch ſonſt zu Hobe genuͤhettt— ale la Vom zwey und zwanzigſten. Man hat durch allerley Verſuche bey den Thieren und Vögeln, bie, i in den Wäldern des nördlichen Amerika y wild anzutreffen find, erfaren, daß folgende ziemlich zam gemacht werden koͤnnen ſo, dag ſie faſt den Hausthieren gleichen. Von den wilden Ochſen und Rüben, die in Caro lina, und anderen Landſchaften, ſo DER, ylva⸗ nien, liegen, herum ſtreifen, hatten verſchiedene Ztandes⸗ perſonen ſich junge Kälber verſchaffet und ſelbig ‚unter dem Übrigen zamen Viche, aufziehen laffen. Da fie groß % worden: find fie zwar ebenfalls gar zam geweſen: aber dabey überaus unbaͤndig; fo, daß Fein Öchäge vor ihnen ſtehen Fönnen, wenn fie irgendwo durchbrechen wollen Denn da fie, in ihrem Genicke, eine ungemeine Gtärfe be ſitzen: fo iſt es ihnen Leicht getvefen, mit ihren Hömen, den Zaun umzuwerfen, und auf die mit allerley Getraide beſaeten Aecker zu gefangen. Undfo, wieder Weg dur) hie Penſyl anien. Philadelphia 351 e 1: fo folgte das übrige zame Vieh nach. ſie ſich auch: und a} na L Neu- Serfen, — ein ——— eines: N il es noch febe jung gewefen, gefangen hate ‚und jeßt po zam war, daß es. des Tages in den Wald ief, ur fein Sutter aufzufichen, und am Abend wieder nad) Haufe zuruͤck kam. Da geſchah es oft, daß es ein wildes Reh, aus dem ſicheren Gebuͤſche, ihm zu folgen verleitete, und dadurch ſeinem Herren die Gelegenheit verſchaffete, ae zu ſchieſſer en. Es haben daher verſchiedene hier dergleichen Rebe, da fie noch jung geweſen, zam gezogen: ind bedienen ſich ihrer jetzt zur Rehjagd; oder auch ans dere wilde, vornaͤmlich in der — mit ſi ſi ach Haufe zu verleiten. . Wi Ü ap Die Bieber hatte man ſo zu zaͤmen get daß fie aufs Fiſchen a ausgegangen waren, und ihren Fang dem Herren heimgebracht hatten. Dieß geſchiehet hier auch oft mit den Ottern. Sch habe ſelbſt einige gefehen, die fo zant wie Hunde waren, und ihrem Hauswirte/ wenn er wohin gieng, nachfolgeten. Ruderte derſelbe aus: fo. begleites. ten ſie ihn in das Bot, ſprungen hernach ins Waſſer, und kamen, nach einer Weile, mit einem Fiſche, wieder herauf. Es kann auch der Opuſſum ſo kirre gezogen werden, daß er den Leuten, wie ein Hund, nachlaͤuft. Der Raccoon, den wir Sjupp nennen, wird mit der Zeit ſo gezaͤmet, daß er, auf den Gaſſen, wie ein anderes Hays; 32 1708, im Diss ® Hausthier, berumgebet. Es iſt aber nicht m öglid Ei dasStehlen abzugewönen. Cr ſchleicht ſich im Dun zu den Hünern, und bringt oft, in einer einzigen Nacht, | alleum. Der Zucker und andere Säffi gfeiten können nid forgfättig genug vor ihm verwwaret werden. Denn, wen man nicht jedesmal die Schränfe oder Kaſten gut ver ſchlieſſet: fo wird er bald hineinkriechen, den Zucker ver zebren, und den Syrup, mit feinen Tagen, auslerfen. Di Frauensleute haben demnach täglich über ihn zu flagen Und mancher entbehret daher lieber das Vergnügen, foi ein Thier bringen würde, das dem Affen ziemlich a iſt. Diegrauen Eichbörner, und fo auch die flieg den, werden von den Knaben ſo zam gewoͤnet, daß ſie au age Schultern ſitzen, und ihnen faſt uͤberall nachfolgen. In den hieſigen Waͤldern laufen auch wilde Ka ltucifehe “ner herum. Diefe find von unferen zamen auffer ihrer Wildheit, faft in nichts unterfchieden, als daf fie gemeiniglich etwas gröffer find, und ein roͤthlichere doch auch ſchmackhafteres Fleiſch haben. Wenn hi die Eier von folchen im Walde findet; und fie unter zame Hüner, diefer Art, zum Ausbruͤten, leget: ſo werden di ausgekrochenen Jungen mehrentheils gleichfalls zam. Dog gefchichet es bisweilen, wenn fie groͤſſer werden, daß fie den: noch davon fliegen. Daher befchneidet man ihnen gerne zumal in den erflen Jahren, die Flügel. Es find ab diefe zam gemachte erſt Kalitutifche. Hüner gemeinigli weit böfer, als die von Natur zamen. Die Wilden geben ſich gleichsfalls bisweilen damit ab, fie Fire zu ziehen, un bey ihren Hütten zu halten. Man en. Philadelphia 353 Man hat auch wilde Gaͤnſe gebaͤndiget. Dieß kann war nicht, durch 5* aus den Eiern, geſchehen. ie legen nun dergleichen in Penſylvanien nicht: und daher findidie/ausgeffeckten 3 ungen eben fo wenig zu ha⸗ * es: vielmehr ſo dazu. Wenn die wilden fe zuerſt, im Fruͤhlinge, herkommen, und fi) etwas ifgehalten haben: fo fücht man fie fo zu fchieffen, Dei von ungefär geſchiehet, daß ihre Flügel nur jequerfcht,fie aber fonft nicht weiter verleger werden. Dann udert man nad) dem Orte, wo fie niedergefällen, Bin, er⸗ yafcherifie, und hält fie, einige Zeit, im Haufe eingefper: et, Dadurch find viele endlich fo zam geworden, daß, wenn nan fie herausgelaffen, fie an jedem Abend, von ſelbſt wier er heimgeflogen find. Allein, um ihrer verfüchert zu fen, eſchneidet man ihnen doch die Flügel. Sich habe derglei: hen bezämte Gänfe gefehen, von denen der Befiger verſi⸗ herte, daß er fie fchon über zwoͤlf Jahre gehabt hätte, Al: in ober: gleich acht derfelben hielt: fü hatten fie ihm doch, der ganzen Zeit, nicht das Vergnügen gemacht, daß fie — — geparet, und Eier geleget haben. u Die wilden Rebbüner, deren viele im Sande fi np, | aſen ſich auch, durch die Zucht, dahin bringen, daß ſie, en ganzen Tag, mit den anderen Huͤnern, herumlaufen, nd, wenn die Wärterin locker, nebſt den. übrigen, herz eieilen, um ihre Speife zu erhalten. Eben fo habe ich uch wilde Tauben geſehen, die ſo zam geworden, daß e ausflogen, und von ſelbſt wieder in den Schlag jur uͤckkamen. Als wilde finden: fi ie ſich fonft, in gewiſſen Bintern, in unendlichen Haufen, in Penfploanien,. ein. Dem 3 Reifen ro. Theil, a“ * 334 AB m October ⸗ Vom vier und zwanzigſten. BEER ſel⸗ tenen Voͤgeln, welche das noͤrdliche Amerika vorzuͤg lich beſitzet, iſt wol derjenige, den die Engellaͤnder Summingbird * nennen, der ſchaͤtzbareſte, oder doch be— ſonders betrachtenswuͤrdig. Er duͤrfte, vieler Urſachen wegen, an wenigen Orten, ſeines gleichen haben. Die hieſigen Schweden geben ihm daher den Namen. Runge: fogel:** fo'wie er bey einigen Engelländeen Kingsbird heiſſt. Doc ift die Benennung von Humingsbird wol jetzt meift die gewoͤnlichſte. Der Herr Catesby bat ihn, in ſeiner natürlichen Groͤſſe, und mit lebendigen Farben, in der Naturgefchichte von Carolina ‚ abgefchildere, und das bey eine Beſchreibung von ihm hinzugefüget. * In der Gröffe uͤbertrifft er kaum eine groffe Hummel: ** und iſt da⸗ ber der kleineſte unter allen Voͤgeln. Wenigftens muͤß⸗ te es viel feyn, wenn eine noch Hleinere —— werben ſollte. Seine Federn find gar vortrefflich gefaͤrbet. Einige, und faſt die meiſten, ſind gruͤn, andere graut noch andere bilden ihm einen glaͤnzenden rothen Ring um den Hals: und der Schwanz ſpielt abwechſelnd mit gruͤ⸗ nen und kupferfaͤrbigen Federn. Dieſe Voͤgel kommen im Fruͤhlinge, wenn es anfaͤngt recht warm zu werden, in dieſe Gegenden, und machen hier im Sommer ihr Neſt: fluͤchten aber wieder, gegen den Herbſt, in die ſuͤdlicheren Land⸗ ſchaften von Amerika. Sie ernaͤren ſich nur allein von dem Honigſafte in den Blumen, den ſie, mit ihren lan⸗ gen * Der Bummelvogel. ** Der Rönigsvogel. * Natural-hiftory of Carolina. Voll. Pag. 65, tab, 65. *# Apis. Bee eagel 4 f da 9 * fen, mit dem Knoten: fo wie bey unſerer gemeinen wilden Muͤn⸗ ze, dem Hanfbaftard, Herzgefpann, und der tauben Reſſel*. Hier iſt es gar kurzweilig, zu ſehen, wie ſie den Schnabel erſt in eine Blume ſtecken, dann in die folgende, und ſo rund im Kreiſe herum. Wenn ſie mit einer Blume | fertig find: flattern fie zur andern, und halten es mit | | der eben fü. Wer es nicht gefehen hat, kann kaum glaus | ben, wie gefihwind fie ihr Köpfgen in allen Blumen eis, \ * Tubus. ** Impatiens. Pan‘ RR A %* Monarda floribus coccineis. ** Flores verticillati. #* Mentha, Cannabis ſpuria. —— ardiaca. Lamium, * — * 54 nd | 356° 1748, im October” * —* J % ne Pflanze gehabt haben. Wenn diefe groß find, ul von einem tiefen Halſe: fo ſiehet es, indem ein foflei er Vogel ſeinen Kopf hineinfteckt, nicht anders aus, als wen er ſelbſt halb Kineinfröche, RT 30 ar, = Bienen und Hummeln. Nachdem fienun, ohne zu ruhen, eine Weile, über den Blumen gefchwebet, fliegen fie auf ei⸗ nen ‘Baum in der Nähe, oder aufeinen Fleinen Pfal, und erholen fich wieder. Dann fangen fie ihr voriges Summ⸗ fen und Ausſaugen der Blumen von neuem an. Diefe Hummeloögel find nicht fonderlich ſchuͤchtern vor Mens ſchen. Ich bin mit anderen, nicht völlig fechs Schuhe, von dem Orte abgeftanden, wo fie herum flatterten, und die Blumen ausfogen. Wir fprachen zufammen, und regten uns dabey. Sie lieffen ſich aber dadurch im ge: ringſten nicht ſtoͤren. Wenn aber jemand auffie zugieng: fo flogen fie, wie ein Pfeil, davon. Woihrermehrere zu: gleich, auf ein Beet, fich niedergefaffen hatten, entftand oft ein beftigs Treffen zwifchen ihnen, indem fie einander auf | den Blumen antrafen. Denn die Mißgunft herrſchte auch bey diefen Fleinen Gefchöpfen. Sie fliegen mit einem fol: hen Eifer gegeneinander an, daß man glauben folite, der färfere müßte feinen Gegner, mit dem fpigigen Tangen Schna: ze Penſylwanien. ‚Philadelphia 357 Schnabel durchſpieſſen. Bey dieſem Kampfe ſcheinen e in den freyen duft zu ſtehen: indem ſie ſich, durch das abeſchreiblich ſchnelle Flattern mit den Flügeln, erhal⸗ en. . WenudieGenfter, gegen den Öarten zu, offen find: o fliegen ſie oft indie Gemaͤcher hintereinander her, hak⸗ — — herum, und eilen ſo wieder hinaus. sweilen geraten fie an eine Blume, welche ſchon zu ver⸗ tn, und in denen Fein Saft mehr für fie an⸗ etroffen wird. ‚Dann fi fiehet man bisweilen, wie fie, gleich: Im aus Unmut, dieſelbe abreiſſen, und auf die Erde werfen. Zo koͤnnen ſie doch gewiß weiterhin von ihr nicht mehr erleitet werden. Sind viele auf einmal in eben dem arten : ſo pfluͤcken ſi ſie e wol die Blumen ſo haͤufig ab, daß der Boden davon ganz bedecket ft. Und es fiheinet recht, [8 wenn fie dieß aus Neid gegen einander thäten. en pnen,. als das Summen mit den Flügeln, Wenn fie ber in der Luft, gegen einander anflattern, um fich zu Hagen: fo. laſſe en ſie ein Gekirre hoͤren, wie ein Huͤn⸗ en oder Spaß. Ich bin bisweilen mit anderen, in feinen Blumengärten, hinund her gegangen : und den: och find diefe Voͤgelgen, von allen Seiten um uns auf en geſchmuͤckten Beeten herumgeflogen; ohne ſi ch ſon⸗ erlich ſcheu zu zeigen. Sie find. fo klein, daß wenn nan fie um die Blumen flattern ſiehet, man leicht meiz ven Fönnte, es wäre eine geoffe Hummel, oder ein Schiet: erling. Es ift auch ihe Flug demjenigen der erfleren chr aͤnlich, und unglaublich ſchnell. Man bat. niemals jemerfet, daß fie Inſecten, oder einige Fruchte, gegeſ⸗ en haben ſollten. Daher ſcheint der Honigsfaft der Blu⸗ a 3 men Man vernimmt. gemeiniglich Feinen andern Laut von inwendig aus einer bräunlichen und ganz weichen Wolle: e m; R y * 132* yo: r 3817 Dee men alfein ihre Natung zu ſehn. Es Haben verſchiebenn einen und den andern ſolchen Vogel bisweilen’ gefangen und, wegen ihrer Schönheit, verfucht,fie in ein Baur zu fegen. Sie find aber, wegen des Mängels eine dienfi hen Narung, in kurzer Zeit geftorband! Doch hat de Herr Bartram, mehrere Wochen durch, ein Par inf i nem Zimmer erhalten: indem eriihnen Maffer'ge en in welchen Zucker aufgelöfet 'gewefen.: Mir Föntimt es vor, daß es in Penfploanich nicht fo ſchwet feyn'müßte, fie, in einem Treibhaufe, den ganzen Wi ter durch, zu halten. —— aM arm Den dr eh Es bauet diefer Vogel allezeit fein Neſt mitten in dem Aſte eines Baumes und daſſelbe iſt fo Hein’ da es von der Erde gar nicht geſehen werden Fans fondern man erſt deswegen zu dem Afte ſelbſt hinaufſteigen mu Daher wird es für die größte Seltenheit gehalten, wen man eines einmal finder : insbefondere : da auch di Baͤume, im Sommer , fo ftarf mit Laub bedecket find, Das Neſt muß ebenfalls unter allem das Meinefte feym Das, fo ich befige ift ganz rund gebauet, und beſtehe welche von den Blaͤttern des maͤnnlichen gelben Wollkrau⸗ tes geſammlet zu ſeyn ſcheinet die oft mit einer zarten Wol⸗ le, von der Farbe, beſetzet gefunden werden. Es waͤch⸗ ſet dieſe Pflanze hier in Menge. Das kleine Neſt wird von auffen, durch ein gruͤnlich graues Mooß, bedecket: dergleichen an allen alten Zaͤunen und Baͤumen zu ſe⸗ ben iſt. Der innere Durchſchnitt deſſelben betraͤgt oben kaum einen geometriſchen Zoll, und die Tiefe einen hal⸗ ben. *Verbaſcum mas Iatif. lut. CB. * Be, Penſylvanien. Philadelphia 359 sen. Man wußte doch aber, daß dieſe Hummelvögel auch aus Flachs, Hanf ‚Moog, Haren, und andern weichen Dingen, ihre Nefter zufammenfeßten. In ſelbige follen ſie zwey Eier legen, deren jedes ſo groß, wie eine Erb—⸗ fe, iſt. wann. Gr Vom funf und zwanzigſten. Ich war heute, und an dem folgenden Tage, beſchaͤftiget, die, in dieſem Herbſte, geſamleten Samen, von allerley Art, einzu⸗ hcken Denn ich hatte Gelegenheit, ſie, auf den Schif⸗ fen, die um diefe Zeit abfegelten, nad) Engelland zu ſchicken. Von da wurden ſie hernach weiter nach Schwe⸗ BES nen. "Dom fieben und zwahzigften. !Ym Morgen unternahm ich „in der Geſellſchaft des Herren Peter Kock eine Hleine Reife nach Neu Jork: theils die Gegen: N Meran den zu beſehen; theils den ſicherſten Weg, und die befte Art zu erforfchen , wie ich nach Canada, durch die Wildnif fe, gelangen fönnte, welche zwiſchen den Englifchen - Provinzen, und jenem Sande, angetroffen werben. 2 Der Steich, durch den wir Famen, war auf beiden Seiten des Weges von Engelländern , Dentfchen , und andern Europäern , ziemlich bewont. Bald zeigten ſich Ebenen, bald Huͤgel, von groͤſſerem oder geringeren Umfan⸗ ge. Berge und Steine wurde ich nirgends gewar, hin and: wieder aber einige wenige Kieſel. Faſt bey jedem. Hofe lagen groffe Gärten, von Pferſichen und Aepfeln. Diefe waren zum Theil noch voll Obſt. Theils aber batte man dafjelbe ſchon eingefammlet. 34 Die * — neun Engliſche Meilen von Philadelphia, kamen wir uͤber Stein war. Es find im Lande noch nirgends Meilenzei⸗ ger errichtet: fondern die Einwoner technen, wie fie un⸗ - 72 360 11748, im October ‚Die Zaͤune fanden an vielen Orten fo niedrig, da das Vieh ohne Schwierigkeit darüber, ſpringen Fonnte Dieß zu verbindern , hatten faft alle Schweine ein drei ediges hoͤlzernes Joch ums. Cine Gewonheit, die, wie } ich hernach gemerfet, faft überall in den Englifhen Pflan:, orten, eingefüret war, > Die Pferde trugen. inen Hals: N kloben, an den ein Stuͤck Holz bing, das, an dem unter, ren Ende vorne, einen Zacken oder Haken hatte : der in den Zaun baftete, und dadurch das Pferd u es eben die Borderfüfe indie Höhe hob, um über den, eun, wegzuſetzen. Ich weiß aber nicht,, ob dieß Mittel, in An ſehung der Pferde, wol ausgedacht ſey. Sonſt hatte man 3 fie auch, durch ein Stück Holz, ‚gefeflelt, von dem — * —— TEE ERTL das andere an den hinteren Fuß Ende an den vorderen, exen Fuß der rechten Seite, gebunden war. „Die Pferde mußten,” ben dieſer Saft, gnemlich Tangfanı gehen, Es warauch un? möglich, daß fie damit über einen Zaun hätten fpringen Fönnen, Mir Fam es aber doch vor, daß fie dadurch al lerley mißlichen Zufälfen unterworfen wären. “ 2 — ee) Bey Neu⸗ Frankfurt ritten wir über eine Fleine Briefe von Stein, Und etwas weiter weg, acht oder) eine andere Brücfe, die ziemlich groß, und gleichfalls von ee a > _ © sefär meinen, die Weite der Derter voneinander, - Hernach lieſſen wir uns, auf einer Färe, über einen Fluß fegen. Hier jalete die Perfon, für ſich und ihr Pferd, drey Pen. An Penſylvanien. Neu-Frankfurt 361 An einem Orte, wo unſere Pferde gefüttert wurden, hatten die Leute einen Mockingbird im Baure: der hier. für den ſchoͤnſten Singvogel gehalten wird: ſo unanſehn⸗ lich auch feine Federn find. Um dieſe Zeit des Jahres a⸗ ber ließ er ſich nicht hoͤren. Der Herr Catesby hat, in ſeiner Naturgeſchichte von Carolina, auch dieſen Vogel, nach dem Leben, geſchildert, und beſchrieben. *Man er⸗ ea er fein Neft in Gebäfchen und. Bäumen mar hez;'daben aber foeigenfinnig feyn fol, daß, wenn jemand: dahin! —8 und ſeine Eier betrachtet, er oft dieſelben —* verläfft; and ſich nie wieder einſfindet. Die Jungen wollen, bey ihrer Auferziehung, überaus gewartet ſeyn. Wenn fie von der Mutter genommen, und in:ein Baur; gethan werden: füttert fie-felbige zwar dren bis vier Ta⸗ ge uͤber. Siehet fie aber Feine Hoffnung mehr, daß man fie, wieder losgeben werde: fo: fliegt fie davon. Da gefchies, het es dann bisweilen, daß fi e gleich darauf fterben: ohne Zweifel, weil fie fich nicht ſo bald daran gewoͤnen fönnen, das zu effen, was die Leute ihnen geben. Dennoch glau⸗ ben viele, daß die Mutter ihnen, das legte Mal, einiges, Gift zugefüret babe, um dadurch ihrer Gefangenſchaft und; ihrem Jammer bald.ein Ende zu machen. Dieſe Vögel: halten fich, den ganzen Sommer durch, in diefen Gegen⸗ den auf. Im Herbfte aber ziehen fie wieder nach Suͤ— den, und. bleiben den Winter über weg. Gie werden: Mocingbirds, oder Spottvsgel, genannt: weil fie ſo gefchickt find, die Stimmen und den Gefang meift aller Bor gel, * ie on, anzunehmen. Sie fingen felbft vortreff⸗ 2-2 al Ba, lich, * Bobo, *%* Vol, I, pag. 27. tab. 27. % ER “ gr 3621748, im October 0 lich, und wechfeln, mit unzäfigen verfchiedenen Melodien, ab. Daher find viele bier in den Gedanfen;, ’ daß Fein 4 Singvogel, in der ganzen Natur, es ihnen gleich thun koͤn⸗ ne. Die muß man doch einräumen, daß ihnen wenige nahe fommen dürften. Sie find auch, ans der Urſache, ziemlich theur. Die Schweden geben ihnen einerley Nas - men mit den Engelländernsiu nd dan + Um den Mittag kamen wir durch Neu Briſtol, ei⸗ nen kleinen Flecken, in Penfplvaniensan dem Ufer der Del⸗ laware, der funfzehn Engliſche Meilen vom Philadelphia entferne: ifl. Die meiften Haͤuſer find von Stein er. Bauet, aber weit voneinander. ¶ Die Einwoner treiben ei⸗ nen Fleinen Handel. Doc Taffen die meiften alle ihre Waaren aus Philadelphia kommen. Auf der andern Sei⸗ te bes Fluſſes, faſt gerade gegenüber, liegt die Stadt Bur⸗ 7 lington, in welcher der Guvernoͤr über Neu Jerſey feiner De yN Art "eh a - * % Sitz hat. I are ” Wir ſahen hernach, zur Nechten und Linken des We⸗ ; ges, hier und da, Landhöfe, Dann kamen wir durch ei⸗ sie Gaſſe, wo auf beiden Seiten, Zäune ftanden, die jiemz Lich groſſe Aecker umgaben. Es folgte ein Wald u | wir faben, in einer Weite von vier Englifchen Meilen lau⸗ ter Gehoͤlze, und ein fehr mageres fand, Aufdiefem Bor } den wuchs die Iangwärende Wolfsbone * in geoffer Menge, und ungemein friſch. Sch freuete michfhonfehe, bier eine Pflanze zu erblicken, welche an den duͤrreſten Gtelz len fo gut fortfam, und überlegte ſchon, wie man dieſe Entdeckung, bey einem änfichen Erdreiche, nügen koͤnnte. Allein ich hatte hernach oft den Verdruß, zu ſehen, daß | Pfer⸗ * Lupinus perennis: Linn, fp. 72 14 Sn —— an Penſylvanien Trenton 363: pferde und’ Kühe meift alle übrigen Kräuter abweideten, die Wolfsbone aber, welche doch ſo gruͤn, und friſch aus⸗ ſah, und recht weich anzufuͤlen war, ſtehen ließ. Vielleiheas Ber konnte man noch ein Mittel ausdenken, fie dem Viehe atigenchim zu machen · ¶Am Abend langten wir in Tren⸗ ton an: nachdem r wir uns vorher, auf einer uͤber die Dellaware hatten bringen laſſe Yuadunie; (6); \ Vom acht und Woamigſten Trenton if ein, langer ſchmaler Flecken der etwas von der Dellaware ent⸗ fernet legt, auf einer mit Sand vermiſchten Ebene. Er, gehöret zu Neu-Jerfey:. und zälet man dreigig Enguiſche Meilen zwiſchen ihm und Philadelphia. Es ſtehen hier zwey kleine Kirchen, eine Engliſche, und eine Presbyterianiſche. | Die Haͤuſer fi find. zum Theil von Stein: dodhdie meiften, aus, Holz oder Planfen erbauet, gemeiniglich zwey Wonungen hoch, mit⸗ einem Keller, u ter dem Gebäude,und einer Küche, in der Erde, neben jenem. Die Höfe liegen in einer ziemli⸗ | chen Weiter ‚voneinander. Gemeiniglich ſind ſie ſo angeleget, daß auf einer ( Seite des Haufes die Galle vorbeilaͤuft, und auf der anderne ein Garten, von groͤſſe erem oder kleinerem Um, fange, an anzutteffen iſt. In dieſem ſtehet ein ——— aus dem das Waſſer, mit einem Schoͤpfeimer, heraufge⸗ zogen wird, Der Det ſoll ganz gefund ſeyn. Unſer Wirt — daß, da er — vor ‚swanzig a mächr, u — * Waͤnde von Seen gehe Die % “= — 364 1748, im October Die Einwoner des Fleckens trieben einen kleinen Handel: mit den Waaren, welche fie aus Philadelphia fich vers, ſchaffen. Das meiſte aber erwerben ſie durch die vielen Reiſenden, zwiſchen dieſer Stadt, und Neu- Jork, die beſtaͤndig hierdurch kommen. Es laſſen ſich auch ſelbige gemeiniglich, auf. den Jachten dieſes Ortes ſowol von Philadelphia herauf, als dahin bringen. Von Trenton aber faren fie weiger auf Wagen, die faſt täglich abgehen, nach Neu Braunſchweig: und fielangen auch, auf die Art, bier an. Endlich ernären ſich verſchiedene noch durch die Fracht, für allerleh Waaren, die täglich in Menge entweder von Phi⸗ ladelphia nach Neu-Jork oder gegenſeitig verſchicket wer⸗ den. Denn dieß gefchicher,zwifchenPhifadelphiaundz renton, zu Waſſer, und zwiſchen dieſem Orte und Neu⸗Braun ſchweig/ auf der Achſe: beides aber gemeiniglich durch‘ hleſige Leute. Auf den Jachten, die zwiſchen der Haupt⸗ ſtadt Penſylvaniens und Trenton faren, bezalet die Perſon gemeiniglich anderthalb Schillinge, nad dir. Münze des Landes, und für die Sachen, wilde fie mitnimme, beſonders. Effen und Trinfen haͤlt man ſich ſelbſt: oder man giebt dafuͤr etwas gewiſſes. Zwiſchen Trenton und Neu Braunſchweig pflegt die Perſon drittehalb Schillinge zu entrichten: und die Sachen werden gleichfalls beſonders bedungen, | Ho m. u Hape Wir ſetzten unfere Neife, noch an dem Morgen, fort. Das fand, durd welches wir famen, war zum Theil, und meiſt, ziemlich eben: theils aber zeigten ſich langge⸗ ſtreckte Hoͤhen. Einige Striche waren zwar mit Wald bewachſen, doch die meiſten ziemlich davon entbloͤſſt. Hin⸗ gegen wurden ſie ſo ſtark bewonet, als irgend ein Ort, den ich Neu Jerſey Trenton. 365 ich in Amerika, wenn ich die Staͤdte ausnehme, geſehen habe "Dennoch verſicherte ein Greis, der hierzu Haufe uhbrseitnib ung ein Stüd vom Wege begleitete: daß er fih noch entſi innen koͤnnte, wie nicht mehr, als drey zwiſchen Trenton und Neu-Braunfchweig, anzu⸗ treffen geweſen waͤren. Er ſchaͤtzte dieſe Zwiſchenzeit auf Fonfrig und einige Jahre. Wir hatten jetzt, den größten Theil des Tages über) gar groffe Satfelder, auf beiden Seiten des Weges. Das Land zeigte gemeiniglich gegen Suͤden einen Abfall. Faſt bey jedem Hofe war ein ge raͤumiger Garten voll von Dferfihen und Xepfeln, und in ‚einigen fo viel Obſt abgefallen, daß ee den Boden faft bes deckte. Man ließ es auch zum Theil liegen, und faulen: da 18 nicht alles untergebracht und verzehret werden konn⸗ fe. - Wo wir vorbeyfamen, durften wir frey in die Gaͤr⸗ sten gehen, und den Hut und die Taſchen mit, den ſchoͤne⸗ ſten Früchten anfüllen. Denn die Beſitzer gaben nicht eins. ‚mal acht darauf, Die Kirſchenbaͤume flanden in der Naͤhe der Höfe, neben dem Wege , und umher a | pflanzen Die Scheunen hatte man hier auf eine —9 Art gebauet. Ich will ſie kuͤrzlich beſchreiben. Das ganze Gebaͤude war ſehr groß, faſt wie eine kleine Kirche: das Dach ziemlich hoch, mit Schindeln bedeckt, und auf bei⸗ den Seiten abhaͤngig, doch etwas langgeſtreckt. Die dar⸗ an ſchlieſſenden Mauren uͤbertrafen, nur um ein weniges, die Laͤnge einer erwachſenen Mannsperſon. Hingegen war die Breite der Scheune deſto anſehnlicher. In ihrer Mitte lag die Tenne. Und oben, wo der Boden ſeyn ſoll, ver⸗ warete man das noch unausgedroſchene Getraide, oder | Stroh - — 366 1748, | im Octob en Stroh, oder fonft allerley, nachdem es die Jahretzeit mit ſich brachte. Auf einer Seite ſtanden die Pferde, und auf Ä der anderendie Kühe. Und für das Fleine Vieh, das etwa ‚gehalten ward, hatte man auch eigene Ställe, Sn den beiden Giebelmauren waren groffe Pforten: angebracht: daß man mit Pferden und Wagen, durch die. eine hinein, und die andere wieder hinausfaren konnte. Man hatte als ſo hier , unter ginem Dache, die Tenne, die Scheune , die Stallungen, den Strohboden, die Wagenſchupfe, und noch mehr, beieinander. Dieſe Art der Scheunen iſt beſonders bey den Deutſchen und Hollaͤndern gebraͤuchlich. Denn man hat zu merken, daß, zwiſchen Trenton und Neu-Jork, faſt überall, nicht viele Engellaͤnder wonen, fondern entwe⸗ der Deutſche oder Hollaͤnder, und ode dicke der . letzteren. Far Ehe ich weiter ache, finde ich nötig ‚in Anfehung der Wilden, oder alten Amerikaner, eines zu erinnern. Denn es koͤnnte meine Befchreibung vielleicht gefer finden, die in eben der Meinung wären, welche ich von vielen vernommen habe: daß das nördliche Amerika, fat durchaus, von wil⸗ den oder heidnifchen Völkern bewonet würde, Man dürfs te fi) daher verrwundern, wie ich in meiner Erjälung bis⸗ her derfelben faft gar nicht erwaͤnet habe, Es Fönnten ſich auch einige vorfiellen: daß, wenn ich, in meinem Tagebus buche,angezeichnet, wie das fand vielfältig ziemlich anges bauet gewefen, und ſchoͤne Haufer von Stein oder Holy da geflanden wären, mit Accern und Gärten umher; ich von dem Eigentum der Wilden geredet hätte, Gegen diefen Mahn ertheife ich daher folgenden Beſcheid. Das fand iſt in a BR Colonien, insbeſondere nad) den Kuͤſten hin, Men Jerſey. Trenton 367 ‚hin, von lauter Europaͤiſchen Voͤlkern beſetzet, ja an einigen ‚Orten fo ſtark, daß es, in den meiſten Gegenden unſeres Welttheiles, nicht ſtaͤrker ſeyn kann. Die Wilden haben den’ Europäern ihr Sand verfauft, und ſich tiefer hineinge⸗ fluͤchtet. Faſt an den meiſten Stellen, kann man zwanzig, dreizig und mehrere Schwediſche Meilen vom Geſtade des Meeres reiſen, ehe man an den erſten Ort koͤmmt, wo die Wilden wonen. Und es iſt moͤglich, daß man, in Phila⸗ delphia, und anderen Seeſtaͤdten, ein halbes Jahr geweſen fen, ohne einen Wilden einmal 'gefehen zu haben. Ich werde weiterhin eine umftändlichere Befchreibung von dena felben mittheilen, und von ihrer Religion, ihren Sitten, ihe rer Haushaltung und anderen Dingen , diefie betreffen, bes ſonders handeln, Jetzt eile ich wieder zu meiner Reiſe. Ungefär neun Englifche Meilen von Trenton fing die Erde an, ihre Farbe zu verändern. Denn bisher hat: ‚ten wir ziemlich vielen hellgrauen Leim gehabt. Jetzt aber "war die Exde roͤthlichbraun, fo daß fie Bald mehr violet, bald “wie Brafilienholz ausſah. Diefe Farbe entftand, durch ‚einen rothen Kalfitein, der demjenigen uͤberaus nahe kam, welcher auf dem Kinnefulle in Weftgöthland angetroffen wird,und eine befondere Schichte im Zelfen ausmacht.* Es fcheinet daher der Amerifanifche nur eine etwas veränder: derte Art von dem Schwedifchen zu feyn, Der Stein lag bier in Schichten: und. jede derfelden war gemeinig: lich zwey bis drey Querfinger dick. Er ließ fich aber noch in weit mehrere und dünnere Tafeln zerfälfen : deren Ober: fläche felten flach und eben, fondern meifl raub war, Die | far ® Wie ich, in der Befchreibung meiner Reife nad) HR efigöthland i - und Bohuslan, angemerket habe, * 368 1748, im October Lagen felbft wurden oft, durch horizontale Spe * abge⸗ Schnitten. Wenn dieſe Steine in die Luft, famen, —* terten fie allmaͤlig entzwey, erſt in kleine Stücke, und her⸗ nach i in einen Staub. Die hier herum Wonenden wuß⸗ ten gar keinen Gebrauch von ihnen zu machen. Die Er⸗ ‚de über denſelben ift bisweilen fett, bisweilen mager. Da, | wo neulich Brunnen gegraben worden, Fonnte man war: ‚nehmen, daß der größte Theil des herausgemorfenen Schuttes aus einer folhen Steinart beftand. Wir hat: ten diefe fo. gefärbte Erde faft überall bis nach Neu-Brauns ſchweig. Und fie war um diefe Stadt befonders häufig anzutreffen. Sa, das Ufer des Fluffes zeigte, an vielen ‚Stellen, nur allein folde Schichten von Kalffteinen. Sie lagen aber dafelbft nicht horizontal, 8 ſehr ab⸗ ſchuͤſſig. | Um zehen Uhr, vor Mittag, — wir peince Town, einen Flecken, der auf einem ziemlich ebenen Fel⸗ de lag. Die Haͤuſer waren meiſt von Holz erbauet: und die Höfe weitgenug voneinander entfernet; fo, dab Gaͤr⸗ ten und Teiften zroifchen ihnen lagen, Da diefe Gegen: den eher, als Penfploanien von den Europäern beſetzet worden find: fo war auch das Gehölze mehr — — und das Land ſtaͤrker angebauet; daß man haͤtte glauben koͤnnen, in einer Provinz unſeres Welttheiles zu ſeyn. Wir gedachten, unſere Reiſe fortzuſetzen. Da es aber jetzt fo ftarf zu regen anfing, daß das Waſſer ei} | der zu flieffen fhien; und es den ganzen Tag fo anbielt, ja einen Theil der folgenden Macht durch: fo waren wir genoͤtiget, hier ſo lange zu verweilen. Ki - pw Nen-erfey. Neu Braunſchweig 369 Vonm neun und ʒwanzigſten. AmMorgen begaben Dir uns wieder auf den Weg. Das Land war gut genug bewonet: doch fanden an vielen Orten noch groſſe Wät: der. Diefe enthielten Tauter | Laubbaͤume: und wir wir den keinen vom Tannengeſchlechte eher gewar, als wir nach Neu⸗ Braunſchweig kamen. Der Boden war meiſt eben, und ſchien nicht uͤberall von der fetteſten Art zu ſeyn. An inigen Orten hatte er zwar ſeine Erhoͤhungen. Dieſe ber verloren ſich faſt unmerklich in die Tiefen. Durch elbige Hiefelte verfchiedenelich ein Fleiner Bach. Faſt bey jedem Hofe Tagen groſſe Apfelgaͤrten. Die meiften Hau: fe waren nur von Hol, Yır einiger Ferne von ihnen, ſtanden die Backöfen ‚für ſich abgefondert, die man faft uch nur Aus Leim zuſammengeſetzet hatte. 1a —E Auf einem Huͤgel, der mit Wald bewachſen war, Ind Kochill genannt ward, lagen ziemlich viele Fels⸗ feine, i in der Groͤſſe, daß die meiften, von dreien oder vier erlen, hätten weggewälzet werben koͤnnen. Sonſt aber var das Land ziemlich frey von Steinen, wenigſtens von roſſen. Denn die meiſten, die wir ſahen, konnte eine Per⸗ ſon leicht i in die Höhe heben, An einem andern Orte erz blickten wir eine Menge von kleinen runden Felsſtei⸗ nen. Berge und Felſen aber wurden wir gar nicht 1 ſchtig. RN Unm den Mittag erreichten wir Reu⸗ Braunſa hei Dieß iftı eine Fleine artige Stadt, die in der Provinz Neu⸗ Jerfei) ‚lieget, in einem Thale, auf der weſtlichen Seite des Fluſſes Rareton. Da fie alſo eine fo nigdrige lage hart. ſo ” Reifen Io Theil. Ya 379 1748, im Detober, cn fo kann fie, wenn man von Philadelphia f mmt, nicht eher gefeben werden, bis man ſich auf dem Berge, ganz nahe bey ihr, befindet. Sie erſtrecket ſich von Suͤden gegen Norden, luͤngs dem Ufer des Fluſſes. Die Deutſchen Ein⸗ woner beſitzen zwey Kirchen, eine von Stein, die andere von Holz. Don der letztern Yet ift auch die Kicche der Englifhen Gemeine. Die Presbyterianer aber lieſſen fich eine fteinerne bauen. Das Rathhaus der Stadt hatte gleiche falls ein gutes Anſehen. Unter den übrigen Häufern find zwar einige-von Ziegeln aufgefüret: die meiſten aber ent⸗ weder ganz von Holz, oder von Ziegeln und Holz zugleich, Die hölzernen beſtehen nicht einmar aus einem ftarfen Zim⸗ merwerke, ſondern nur aus Brettern, die inwendig durch Latten verbunden worden. An den vermiſchtgebaueten wieder ſiehet man nur von vorne, nach der Gaſſe, eine Maur von Ziegeln: ihre uͤbrigen Seiten aber ſind von Brettern zuſammengefuͤget. Hierdurch konnte ein Fremder, der durch die Stadt nur fluͤchtig reiſete, leicht betrogen wer⸗ den, zu glauben, daß der groͤßte Theil ihrer Haͤuſer ganz von Stein wäre. Eine beſondere Art der Pralerey! Die Dächer waren von Schindeln geleget. Bor den Türen der meiften Käufer ftand eine Bine, zu der einige&Stuf, fen von der Straſſe füreten. Cie ftellete einen klei⸗ nen Altan vor, und hatte auf beiden Seiten Bänfe, Hier pflegten die Leute des Abends zu ſitzen, um frifche Luft zu ſchoͤrfen, und das Vergnügen zu haben, die BVorbeigehen: den zu ſehen. Die Stadt bat nur eine Gaffe in der Laͤn⸗ ge, und, an ihrem noͤrdlichen Ende, noch eine Quergaſſe. Beide ſind ziemlich lang. Mi Ei Der D 2 Neu-erfp: Neu äh Der Nareton n flieſſt dicht worben, und iſt fo tief, daß auch — achten, ganz heraufſegeln koͤnnen. Seine Breite bey der Stadt möchte, etwa einen Mußſketenſchuß betragen. Ex wechſelt, noch einige Engliſche Meilen bö- ber ins Land, mit der Ebbe und Shit ab. Und dieß ber fördert die Schiffart bier. nicht wenig. Die Jachten la⸗ sen, — an der Bruͤcke. Der Fluß hat ſonſt, ufbeiden Seiten, hohe und ziemlich ſteile Ufer. Bey der Stadt aber nd — nicht: ſondern ſie ſtehet in einem nie⸗ drigen Thale. Eine von den Gaſſen in der Stadt wird BY allein. Bas Belländen bewonet, die von Albany hie⸗ her gezogen find : und fie heiſſt daher die Albanygofſſe. Diefe Leute halten nur unter fich einen Umgang: Zu den ibrigenEinwonern aber kommen faft fiegar nicht, fendern fe: sen als abgefondert von ihnen. Neu⸗Braunſchweig gehoͤret igentlich zu Neu-Jerſey. Dennoch treibt es ſeinen mei⸗ ten, wenn nicht einzigen, Handel mit Neu-Jork, wel: hes ungefär vierzig Englifche Meilen davon entfernet iſt. * verſchicket dahin Getraide, Mehl in gar groffer Men⸗ je, Brot, verſchiedene andere Efiwaaren, einen beträchtliz en Vorrat von Leinſat, Bretier, Bauholz / hölzerne Ge: äffe, und fonft allerley Zimmerwerk. Es gehen auch aͤg⸗ ich verſchiedene kleine Jachten, zwiſchen beiden Städten,bin | ind her. Ferner müffen die biefigen Bürger zum Theil von en Reiſenden was anfehnlicheswerdienen,' welche die all: emeine Landſtraſſe ſtuͤndlich hierdurch füret. REN SER Die ſteilen Ufer Beftanden eigentlich Als dem rothen Natel, den ig fon Ey ee babe, ae * Auf der ʒ⸗eften Seife, 372 :.01748,: im Detober 7 * konnte man deutlich erkennen, wie die Schichten a nicht wagerecht; fondern fehr abſchuͤſſig, und zwar gegei Süden, Die Witterung und Luſt hatten auch bier den Stein ftarf aufgelöfer. Ich erfundigte mich , ob’ fie dem felben gar zu nichts anwenden fönnten? Man verficherte aber, daß er zum Bau der Häufer ganz untauglich wäre, Denn ob er gleich in der Exde feſt und ftandhaftiftz und gut ausfichet: fo gefchiehet es doch, daß, wenn er ausge: graben, und einige Zeit, in der freien Luft, gelaffen wirt er anfänglichin geöffere, und nachher in kleinere Stuͤcke jew fällt, bis er fich endlich in einen Staub verwandelt. Ein biefiger Bürger verfuchte es gleichwol, ein Hausdavon ſich bauen zu laſſen. Der Stein aber fing bald an, auf den ufferen Seiten, die der Luft ausgeſetzet worden, ſo zu ver⸗ wittern, daß er ſich genoͤtiget ſah, die Maur mit Brettern beſchlagen zu laſſen, damit ſie nicht in kurzer Zeit zerfiele auf Beeten in Gaͤrten. —6 Gegen den Abend traten wir die Reiſe wieder am, und liefen ung, und unfere Pferde, über den Fluß Nas veton, in einer Färe, bringen. Wann im Sommet eine recht trockene Witterung, und im Sluffe eben Ebbe iſt: fo foll das Waſſer oft fo niedrig fiehen, daß man ohne Ge⸗ far dadurch reiten fann. An dem gegenfeitigen Ufer wuche der rothe Wacholderbaum ziemlich häufig. Das Sand | i durch J NeuJerſey. Neu Braunſchweig 373 Bra heine der Weg Teitere; war ganz gut bes wonet: ſonſt aber an den meiften Stellen voll Eleiner a ee Delgleichen Zuͤner, als man aus Guinea bein? get, fahen wir an vielen Orten, wo wir vorbeifamen‘ Siegiengen bisweilen, weit von den Höfen weg, auf dem Ungefar acht Engliſche Meilen von Neu-Braunfehtweig, theilere ſich der Weg. Wir namen denjenigen zur Sins Een. “ Der auf der rechten Hand fürete nach Amboy, wel: ches die vornehmfte Seeftadt in Nen-Jerfey iſt Das Sand erhielt jet eine angenehme Ausſicht. Denn ei⸗ nige Striche lagen hoch, andere bildeten Täler: und als fe waren wol angebaut. Bon den Höhen ſah man cis ne Abwechſelung von Häufern, Höfen, Gärten, Aek⸗ kern , Gehölen, Sen, Jnſeln, Wegen, und Die Sarbe dee Erde war an den meiften Stellen, 109 wir Heute teifeten, eöchlich. Ohne Zweifel find unter ihr Schichten, von dem vorher erwänten rothen Kalkſtei⸗ ie, befindfich, geweſen. Bisweilen ſah der Boden einem Zin⸗ nobererzte diemlich aͤnlich. Eee 3 $ 1 Woodbridge hieß ein Fleines Dorf, daß in einer Ebene ſtand, und einige wenige Gebaͤude haft. Wir Tieffen hier unfere Pferde ein wenig ausruhen. Die Hau fer waren, an den meiften Stellen, von Holz: nicht aber von Zimmerwerf, fondern nur von Brettern. Von auſ⸗ ſen hatten die Waͤnde eine Bedeckung von Schindeln: die an dem Ende abgeſtutzet, und, in jeder Reihe, ſich alle Ya 3 gleich a3 greihwaren, Einige Hauſer hatten ein Italieniſches Dach; andere , und zwar die meiften , das ihrig mit einem Gies bel. Saft alle waren mit Schindeln legt. Brunnen wurden an den meitten Orten gefunden, nebſt den Schoͤpf⸗ eimern, das Waſſer herauf zu ziehen. Ru ER Eliſabettown war. eine Eleine Stadt, die etwa zwanzig Englifche Meilen von Meu-Dro unfchtveig ent ferner lag. Wir Famen, dahin, fogleich nach dem Unter⸗ gange Per Sonne . Die Häufer waren meift umher zerz freut, Doch Qurgebauet; die meiften von Drettern, mit e⸗ 2 ben Dache von Schindeln, und eben fo befe Hlagenen Wän- zur ® den. „Hin und wieber ſtand doch ein ſteinernes Gebaͤude. 2 — Der das Städsgen läuft ein kleinen Fluß, von Waffen nach Oſten?: der bey der Ebbe ſich meiſt verlieret; bey dev er Jachten herauflaſſt. Es ſtanden hier zwen ſchoͤne Kirchen, von denen eine jede faſt beſſer ausſah, Die Engliſche war von Ziegels h feinen erbauet , mit einem Turme, Öloden, ‚und, einem he ER Bi #23 de AU 341 Aus, und hatte auch einen Turm ö Yri?. »- Ausatasie as — on dem roͤthlichen Kafkfteine, roth e N f . u SUR ee REIT Malt , gefärbe. Sowol in der Stadt, alg umher, lagen ar vie⸗ * / Neu⸗Jerſey. Elifabettown 375 Die Gaͤnſe trugen, an einigen Orten, wo wir heute, a) und an dem folgenden Tage, durchreifeten, zwey, drey bis vier ſchmale Sproffen, von der Laͤnge eines Schuhes, um den Hals, die faſt kreuzweiſe befeſtiget waren und ver⸗ hindern ſollten / daß fie nicht durch die luͤckigen Zäune Frös chen. Sie ſehen, in dieſem Aufzuge, gar kurzweilig aus. Am Abend nahmen wir unfere Herberge, für die Nacht, in lifabertownpoint, einem Wirtshaufe, ungefär zwey Englifhe Meilen von der Stadt! welches der lettte Hof, auf diefer Seite, war, der noch zu Neu- Jerſey J— Pr gehörete:) Der Mann, fo ihn jetzt, nebft der daͤre daben, gepachtet hatte, fagte, daß er dem Veſitzer järlich hundert und zehen Pfund , in Penfylvanifhem Gele, dafür entrichten müßte. | mom dreisigffen. Wir waren des Morgens, mit dem Aufgange der Sonne, ſchon wieder zur Reiſe fertig. Nahe bey dem Wirtshaufe, in welchem wir die Macht zugebracht hatten, mußten wir über einen Fluß; und man brachte uns, und unfere Pferde, auf einer elenden und meiftverfauleen Faͤre, hinüber. Dieſes Gewäffer ſtroͤmete einen ziemlichen Strich vom Lande herunter: und fonnten Fleine Farzeuge, auf demfelben, ganz gut hinanlaufen. Dieß war für die Einwoner der umliegenden Gegenden gar vortheilhaft. Dennfie hatten dadurch die Gelegenheit, ihre Waaren nach Neu-Sorf ganz leicht zu verfenden. Ja fie bedieneten ſich derfelben, felbft nach) Weſtindien zu handeln. Auf beiden Seiten des Fluſſes war das Sand niedrig, und zum Wieſewachs verwandt. Es fland aber hier Fein anderes Heu, als was an fumpfigen Stellen zu wachfen pflegt. Denn da, in diefem Sluffe, Ebbe und Ä "4 Flut 4745, im October | Flut abwechſelten: fo. wurden dieſe Flächennbism ilen, wenn. das Waſſer hochſtieg, berſchwemmet. Die geufe hierherum jollen , im Sommer, ‚die, Beſchwerlich⸗ keit haben, daß gewiffe Mücken, oder die hier ſogenann⸗ ten: Musquetöcs, in unendlicher Menge, herumſchwarmen und fie, und. ihr Vieh, beunruhigen. Dieß ſchrieb man den tieftlegenden und moräfligen Wieſen zuauf denen dieſt Zafesten, ihre Eier legen, welche hernach die War⸗ angebauet iſt. Hier faͤngt die Landſchaft Neu Jort an, Die Leute, die fich hier niedergelaffen hatten, waren meiſt 4’ Fr SCHE aber waren fie hier under Engelländern und anderen Europäern vermifche, "nd: fprachen meiſt Englifch Die Ausfichten des Landes Maren überaus angenehm. ‚Denn es ward dag Auge nicht durch ſo viele Mäder aufgehal⸗ ten, ſondern fand mehr angebauete Felder. Sonſt aber wechſelten, wie gewoͤnlich, Huͤgel und ler ab. Die Höfe Tagen nicht weit von einander. Die meiz fien Häufer waren von Holz. Doch ſahen wir auch unter⸗ weilen einige von Stein erbauete. Faſt bey jedem Ho⸗ fe lag ein groͤſſerer oder Fleinerer Garten mit Apfelbau⸗ J men. Das Obſt war ſchon groͤßtentheils eingeſammlet, und verwaret. Ich bemerkte fo wohl hier, als auf der ganzen Keife vorher, faſt bey jedem Hofe, eine Cider- preſſe; die auf eine oder die andere Art gemacht war; durch a = —— By. “N, —2 theils ſchon den Moſt aus dem Aepfeln aetſchet hatte, theils damit in voller Arbeit ſich beſchaͤft⸗ pen Unter anderen brauchte man hierzu ein Rad, von dicken eichenen Planken, welches, um eine hoͤlzerne Achſe, von einem Pferde, ‚berumgsjogen ward; auf eben die wie es ſonſt bey dem Waide zu geſchehen pflegt; * nur daß das Rad hier auf Planken läuft. Die Birſchenbaͤu⸗ ne, fanden. gieichfals, aes den Kl ‚um FrA ea en chen Koma. more DIR NIT » Die Aecker lagen: iii) * — entweder mit Weizen oder Roggen beſaͤet, oder bereits abgemaͤhet. Sie hatten keine Graben an ihrer Seite, ſondern nur Waſſerfurchen, auf Engliſche Art, die, in, einer geringeren oder groͤſcren ORG von ARE zogen worden. re mind. u IB VRk, An einer — eine DOaffermile fo. angeleget; daß, wenn die Zeit der Flut da war, das Waſſer in einen Teich ablief, Bey der Ebbe aber ward der Schlegel auf⸗ gezogen, . die Miüle ei dem ee — er: getrieben. | IN Wir — um * ube vor Mid, at w Orte» an, wo die Ueberfart nach der Stadt Neu Jork war. Hier lieſſen wir unſere Pferde ſtehen, und ſtiegen in die Jacht. Wir hatten neun Engliſche Meilen, aufder See, zuruͤck zulegen. Dennoch) landeten wir, ſchon um eilf Uhr vor Mittag, in Neu⸗ Jork. Auf dem Waſſer ſahen wir eine —— Mengen von gewiſſen Enten: ; a Blew- Hat "pille * Der Herr Ritter —* hat, in der Seföreiung feiner Weſt⸗ goͤthiſchen Reife, auf der 128ſten Seite, eine a da⸗ von geliefert. ur 378 TAB bills genannt wurden, : und mit unſeren Spitzſchwaͤn⸗ | gem *einerlep zu ſeyn fchienen; allein fehe chen onen; An dem Geſtade des feſtenandes erbrickten wir ſehe ſchoͤne abhaͤngige Aecker: welche jetzt von den hervorgeſtoſſenen Satkeimen ganz gruͤn ausſahen. Hier und da trafen wir viele Boͤte anz in denen die Fiſcher ſich befehäftigen, die Auſtern / auf dem Grunde des Megres, zu fangen. Hiezu bedieneten fie ſich gewiſſer Rechen, oder Kraͤtzer, mit Tanz gen einwärts gekruͤmmeten eifernen Zacken: entweder! ei“ zeln; oder zweier, fo verbunden, dag die Zäne gegen einander gekeret waren. I, ne 1 171080.270707) Dom ein und dreisigften, Um Neu-Jork wird eine überaus groſſe Menge von vortreffllichen Au⸗ fern gefunden, die, indem angenehmen Geſchmacke/ an wenigen Orten, ihres gleichen haben dürften, und dabey uͤberaus groß ſind. Sie werden eingemacht, und nach Weſtindien, und fonft, verſchickt. Mit dem Einmachen wird es ſo gehalten. So bald die Auſtern gefangen, oͤffnet man ihre Schalen, und waͤſcht das Fleiſchige rein. Hier⸗ auf gieſſt man ein wenig Waſſer in einen Topf, wirft die ausgeftochenen Auſtern hinein, und laͤſſt fie fo eine Weile Fochen. „Man hebt das Gefaͤß wieder vom Feur, ſchoͤpft die Auſtern heraus, und legt ſie auf eine Schuͤſſel, bis ſie etwas trocken geworden. Dann nimmt man etwas Muſkat, Gewuͤrzpfeffer, Pfeffer, und Weineſſig, fo viel einem gut deucht, um. einen fäurlichen Geſchmack hervorzubringen. Dieß wird alles, ‚mit der Hälfte der Brühe, die von den Auftern abgefocht worden, vermifchet, und wieder aufs Feur geſetzet. Bey dem Sieden iſt der dicke Schaum wol ‚hd abzu⸗ * Ablor. Anas cauda cuneiformi acuta. Linn. Fau. Su,96, abzufchäpfeit. ') Endlich gieſſt man alles zuſamimen in ein glaͤſernes, oder —— — die —— her⸗ nach dazu / und macht einen gute die Luft nicht hieindringe. rl Ss en die, Auftein, 8 Jahı ‚at nn aa in er entlege⸗ hiefigen. andelefeuce Hang sich au, eine Meng on Auftern, J verwaren ſie auf die erzaͤlete Art, ÄRA fo nah Weſtindien. Davon haben ſie oft nen groſſen Vortheil. Denn für die Aufern, welche ihnen in Ne u-Jorf fünf Schillinge, im hiefigen Gelde, koſten / erhalten fie gemeiniglich eine Piſtole wieder. Dieß beträgt unge r ſechsmal ſo viel, als ſie ſelbſt dafuͤr gege⸗ bet jaben. Und ‚bisweilen zalet man ihnen hoch mehr. Die Aı fern, welche fo. eingemacht find, fehmedfen ſehr | hin. | he konnen "aber * ich weiter habs #3 EN und. PEIRENK NER? Eine and exe. Art, ‚fie, ee ei "befiehe, darin, Man nimmt fie aus-den, Schalen/ brätzt, ſie in ciner Pfan⸗ ne wit Butter ſ hůttet ſi ehernad)i in ein gläfeenes. ‚oder irdenes Gefaͤß, und gieſſt die gefihmolzene $ Butter darauf, ſo daß fie, wol davon bedecket werden, und Feine, ‚Suft, ‚hinzudtins gen. Be * — Kae) —** * — e ua: m. Theil u mie Weinefig, und-Pfeffer. Doch war dieß nicht fo gewoͤnlich. Sie wur⸗ den meiſt mit Butter, in einer Pfanne, gebraten, nach⸗ dem die Schalen weggeworfen worden: oder auch, in die⸗ se | fen nn. — ni J \ Y Y ’ L 4 KR 3 A l mi u t I —V + J 3— ; M: N J „ % J I — Di f ; J 1 7) 9 t i J [4 1 Ä ’ J j g E N e AB er x j N . \ wm 1 49 a ii \ : | \ J A] \ AH: en. : N F ö ” Ha = II IM x ni: r 4 J HE u: IH j —14 + N AV fi 9 Wil H FAR | A i } N " ) 1 N 7 70 nm AN A J ! ER ; 2% ö \ j | hf IV. IM r N) 4 ur, BB — — — — — u — — TER r — — * PR J nr 3 Be r u — 390° ma, im Dctobert fen felbft, auf Kolen; da man fie daniı eröffnete, und das Fleiſth herauenahm Verſchiedene kochten auch die Auftern, in ihrem eigenen. Waſſer, welches ſie in Menge von ſich gaben, fo bald fie in die Waͤrme kamen. Und es ward behauptet, daß ſie dann viel fibticer ſhm · um als wenn ſie in einem andern Waſſer gel Man hielt hier die Auſtern für einefihe gef inde Speiſe. Ja, einige verſicherten | daß fie nie die geringſte Ungelegenheit davon emp] unden!, ‚wenn fie auch. eine ziemliche Menge von ihnen gegeſſen haͤtten. Man hatte hier gleichfals die Htegel angenommen: daß die Auſtern in den Monaten am beſten waͤren, die in ihren. Lateiniſchen Benennungen, ein r enthielten, als im September, Dctober;, in den übrigen, aber nicht fo gut. Doch wurden arme Lute gefunden, welche, faft das. A über, ter das vn ernaͤreten: indem ſie * die? Auften, mit etwa 8 afſen. Die See bey Neu⸗Jork verſtattet jaͤrlich den a Fang von ihnen. Vornãmlich aber werden fie auf einem fhlammigen Grunde gefangen, wo fie in den Moder — gen. Auf dem Sande ſind ſi ſie nicht ſo haͤufig an | Klippen und Steine aber kommen in diefem —— vor. Die Auſterſchalen werden, im groſſen Haufen, ger ſammlet, und zu einem Kalke gebrannt. Denfelben nüts zen zwar einige zum Haͤuſerbau. Er wird doch aber nicht ſo gut gehalten, als derjenige, den man aus den Kalkſteinen ſelbſt verfertiget. Auf der Herreiſe ſahen wir, bey den Hoͤ⸗ fen, die dem Geftadenahe lagen, hohe Haufen von dergleis. hen Schalen. "Und um New. York bemerkten wir,owie man fie über viele Aecker die jetzt Weizen trugen, umher geſtreu⸗ = wIpiregorknT 381 deſtreuet hatte. Doch waren fe 2 gan und nicht jeus ——— hͤer, an dem Geſiade des Meeres gewonet, haben —* luſtern und Muſcheln, zu ihrer Speiſe, hauptſaͤchlich mit gebraucht. Sie fangen auch noch dieſelben gar aͤmſig, wenn ſie an einem geſalzenen Waſſer ſich aufhalten, darin fie gefunden werden.Und fie verkaufen ganze Laſten davon an andere Wilde, welche tiefer im Sande leben. Man ſiehet daher bis jeßt, an folchen Stellen, von denen man ſicher weiß, daß ihre Hütten da geftanden find, ungemein viele Schälen ı von Auſtern und Muſcheln aufgetuͤrmet. Ein Umft ind, der uns behutfam machen muß, nicht gleich zu behaup ten: daß, an allen den Steilen am Meere, oder ‚weiter binauf i im Lande, wo dergleichen Haufen gefunden Äverden, | dieſe ſeit der Zeit gelegen haben, da das Gewaͤſ— fer, u mit feinen Fluten, noch daruͤber weggeſtroͤmet ift. Die Zummer werden gleichfalls in diefer Gegend häuf gefangen, faft auf eben die Are, wie die Auftern, eingemacht, und ſo an verſchiedene Oerter geſchickt. Es ward mir davon ein beſonders merkwuͤrdiger Umſtand erzaͤlet: den ich hernach von gar vielen noch vernommen babe. Die, Kuͤſte von Neu-Jork war ſchon lange von Europäern bewonet geweſen: da noch gar Feine Hummer bier, gefunden wurden. Denn ſo fleiſſig man auch fiſchete: ſo war doch nicht das geringſte Anzeichen von ihnen zu bemerken. Deswegen wurden damals beſtaͤndig groſſe Fiſchkaſten vol Kummer, von Neu⸗ — hergefuͤret, an deſſen Geſtade man ſi fie in Menge fing · e⸗ Betas, ei) vor der Ankunft Br | —— — — We in > Darin gefunden werden. 1748, im Nonember Es trug ſich aber einft zu,daß einer dieſer Kaften E £ ellgate, welches gegen zehen Engliſche Meilen von 9 ork entfernet lieget, zerbrach, und alle enthaltene, mer entfamen. Seitdem follen fie ſich fo, in diefem wäffer, vermehrer Haben, daß fie jetzt in ‚größter M 2 A > Im Hovember welche die hiefigenEngelländer Feber and Ague nennen,ift, an verfihiedenen Orten, inden Englifchen Colonien, ſehr gewönlich, Hingegen find Ve andere‘, in denen die Leute faft nie etwas davon erfar uf — die Eigenſchaften derſelben Krankheit weiterhin umſtaͤndli⸗ cher beſchreiben. Verſchiedene angeſehene Perſonen in dieſer Stadt verſicherten: daß ſie lange nicht ſo ſehr in der Landſchaft Neu-Jork, als in Penfplvanien, herrſche; ja, der Unterfchied hierin wäre faft fo groß, daf ‚ wenn dort hundert Perfonen vom Fieber litten, hier Faum zehen da: vonangegriffen würden. Gie glaubten daher : daß dief Uebel größtentheils durch die Dünfte verurfachet würde, welche aus dem ſtehenden füflen Waffer, den Moräften, und Fluͤſſen, aufzufteigen pflegten; und dag es hingeger in den Landſtrichen, die an dem ſalzigen Meerwaſſer la⸗ gen, ſich nicht ſo leicht ausbreiten koͤnnte. Man hielt doc) aber auch dafür, daß die Unvorſichtigkeit, mit der man im Sommer, fo viele Melonen, Waffermelonen, Pi erfiche, und dergleichen faftvolle Früchte Affe, hierzu gar ir es bei trügee Und die öftere Erfarung beftätigte die ſe Gedanten Ich NE Ba‘ ’ Dom erften. Eine gewiſſe Art des kalten Fiebers, Isa Ib F i haben, Ich werde U nn —— or. .383 Ich will Pr dießmal: u Urfachen der Krankheit nicht länger verweilen. Man hielt die Rinde der Chin⸗ 2 china bisweilen für ein gutes Huͤlfsmittel dagegen. Man bat aber auch oft. gefunden, daß fie fchädlich gewefen: es fey nun, d daß man fievsrfälfehet gehabt; oder, daß ein Fehr fer ben ihrem Gebrauche begangen worden. Der ‚Hanz delsmann Davis von Horne erzaͤlet, daß er, nicht nur ſich, ſondern auch anderen, das Fieber, durch die Blätter der Gartenſalvey, Ben babe, Man ftampftfie, zudies fer. Abſicht, entzwey, und druͤcket ihr den Saft aus. Dar mit wird ſo lange fortgefaren, bis man einen. Löffel davon voll bat, und dann der Saft von einer Citrone oder Li⸗ mone darunter gemifchet. Dieſe Arztney nimmt man um die Zeit ein, ‚wenn der Froft koͤmmt. Und nachdem man fie dreimal oder viermal eingenommen * ſe bleibt gu — das Fieber weg. Die Rinde von der weiſſen Eiche * tönt von gar hr; als das befte Mittel, gepriefen, das man noch ge gen den Durchfall gefunden hatte. Sie wird zu Pulver geftoffen, und fo eingenommen, Einige betbeureten, daß in Umſtaͤnden, da nichts mehr anfchlagen wollen, jene Rin: de eine fichere und unfchädliche Hülfe verfchaffer hätte. Die Leute an diefem Orte brauchen fie auch fonft noch auf die gewoͤnliche Art, der Wolle eine bräunliche Farbe zu ger pen. Diefe gleichte dem Theeboy, und laͤſſt fi ich von det Sonne in ausziehen. ume * Saluia hortenfis, vel Germanica. Linn, ‚Hoc, Vet, pag. 16, Ip. 1. ’ / an Mr % Quercus alba, Linn. Sp. 996, —1* y. f RR dr see k , * 384 1748, im er unseren vielen Mufcheln, die hier am Strande i Alan werden, find auch einige, welche die Engellaͤn⸗ bil | der einzeln Clam, und in der mehren Zahl Elams nen Im ; » * — Deren Schalen haben mit einem menſchlichen —4 * SOhre einige Aenlichkeit. Sie find auch ziemlich dich, und, an den meiften Stellen, ganz durd) von weiffer Farbe. UN fi a - Mur zeigte das ſpitzigere Ende, ſowol von auſſen als in: 275 Ehe hen, ein Blau, welches fich theils dem Violett, theils dem Prurpurrothen näherte, Sch werde, in einem andern Werke, diefe Mufcheln ausfürlich befchreiben, und zugleich ihre Abbildung mittheilen. Man findet fie, in einer groſ⸗ fen Menge, in dem geſalzenen Waſſer, an den Ufern von — Neu⸗Jork, Long Iſland, und anderen mehr. Die Scha⸗ 9 len faſſen vieles Fleiſch in ſich: welches nicht nur die Wi a den, fondern auch die hier wonenden — * ** gerne eſſen. * Mit den Wilden, die tiefer im HEN ſich J— wird deswegen eine ziemlicher Handel getrieben. Zu der Zeit ‚da fie noch die ganze Seckuͤſte beſetzet hatten, © konnten fie die Clams felbft fangen: und fie machten auch | einen geoffen Theil ihrer Narung aus. Jetzt aber. iſt es | | das Gewerbe verfchiedener Holländer und Engeländer, die | in Song-Sfland, und anderen Landſchaften, am Meere | und hängen fie in die Luft, und an die Sonne, zum Zock⸗ liche Gefaͤſſe geleget, und, auf dem Hudſonsfluſſe, nad ver beften Gerichte halten. Auſſer den Europaͤrrn kommen 3 auch * wonen. So wie die Mufiheln gefangen werden : neh⸗ N men fie diefelben aus den Schalen, ziehen fie auf Drat, nen Wann dieß geſchehen, wird das Seife i in dien⸗ Albany gefuͤret: wo fie die Wilden Faufen, und fuͤr eines ih⸗ ZEN | IRA. Sort 385 auch noch PER BRETT jaͤrlich an den Strand. herunter, um dergleichen Mufcheln zu fangen, Hk un geben fie mit ihnen, fo um, wie ich, erzälet babe. . " Die Europäer 6 bereiten das Fleiſch dieſer Elams; auf online Art, zum Effen. So wie man mit den Au⸗ ſtern verfaͤret: ſo laſſen ſich auch diefe zurichten. Bald werden ſie, in der Schale, auf heiſſer Aſche, gebraten: bald in Buner geſchmoret: bald gekocht und in die Suppe ge⸗ bald⸗ wieder geſotten, und um den Braten, oder an⸗ iſc auf den Rand ber Schuͤſel, geleget. Man 3 von die fen Arten der Zubereitung, eine waͤlen welche man wil v werden fi fie immer eine leckere Speiſe ſeyn. | babe fe ie, auf meinen Reifen, oft gegeſſen. Doch kam es mir vor, daß fie: etwas hart zu verbauen waͤren · BANN Die Schalen werden nicht weggeworfen, ſondern dar⸗ Anablefogenannten Wampum der Wilden gemacht: wel⸗ che theils ihr Geld ſind, theils von ihren Frauensleuten im Schmucke gebrauchet werden, wenn ſi ſie ſi ſich recht aus⸗ putzen wollen. Es werden aber die Wampum eigentlich aus dem viofetten Theile der Schalen verfertiget: , Denn diefe dunkelblauen Stüce haben, bey den Wilden, einen weit höhern Wehrt , als die weiſſen. Wenn daher ein Reiſender fich mit dergleichen gut: verforget , und ſich dann mitihnen ineinen Handel einläflt: fo kann er etwas anſehn⸗ Tiches gewinnen. Nimmt er aber ordentlich gepraͤgtes Geld, oder rohes Gold und Silber mit: ſo wird er dabey leicht gar merklich verlieren. Denn die Wilden, die tiefer im Lande wonen, — entweder en ‚oder einen überaus ge Reifen 10. Tel, U ringen 38556 1748, im November ringen Wehtt auf diefe von uns fo hochgeſchaͤtzten Metall Dieß habe ich, auf meinen Reiſen, zu mehreren Malen erfaren. In alten Zeiten machten die Wilden dergleichen Wampum, mit vieler Muͤhe, ſelbſt. Jetzt aber werden ſie meiſt von Europaͤern verfertiget. Insbeſondere beſchaͤft⸗ igen ſich die Einwoner in Albany damit, und ziehen ei⸗ einen betraͤchtlichen Vortheil daraus. Ich werde die Art, wie dabey verfaren wird, in der Folge, erzaͤlen .. Vom zweiten. Auſſer den Chriſten von vetfehie? denen Bekenntniſſen, hatten ſich aud) viele Juden in Neu- Jork niedergelaflen. Sie genoflen Bier groſſe Freiheiten. Sie hatten eine Synagoge: beſaſſen ihre Käufer eigen: tuͤmlich: waren auf dem Sande mit groſſen Guͤtern verſe⸗ ben: durften, in der Stadt, ihre Laden offen Baben: und. hielten verfchiedene Schiffe, die ihnen Allein zugehoͤreten, und die fie, für ihre eigene Rechnung, und mir ihren age ven befrachter, verſendeten. Kurz, ſie genoſſen hier aller der Gerechtſame, welche die übrigen Einwoner in der Stade und Provinz nur haben konnten. Die Tochter eines der teichften Juden hatte ſich neulich mit einem Chriſten vermä: let: nachdem fie von ihrer Kirche abgegangen war, Und ihre Schwerter wollte gleichfalls fich mit feinem Juden vers ehligen, fondern reifete nach London, um mit einem Manne von unferem Glauben in eine Verbindung zu treten. Ich bin, bey meinem Aufenthalte in Neu Jork, ſowol dießs mal, als in den beiden folgenden Jahren, oft mie Juden in Gefelffehaft gewefen. Da vernabm ich, unter anderem; | von ihnen: daß fie niemals einige Speiſen für fi, am Sonnabend, Fochten; fondern dieß geſchaͤhe allezeit am Tage 23 Neu: ee orher : ſie haͤtten doch TEE —— 2 sin ter, Feur im Hauſe · ‚Die Juden eſſen gemei⸗ ein Schweinefleif..., Dennoch habe ic, van ver \ . , au ‚ihren Reifen, Suden, ‚insbefondere aber. von en jün: jeren: € efeben, die fich nicht das geringſte Gewilfen — hätten, Schweinefleiſch und alle uͤbrige | die iht n vorgeſetzet worden, mit zu ef en; und noch En Inder Örfeeon Chriften. Geſtern Abend war nm ern Mal, in ihrer Spnagoge: und heute vor Nittag g befuchte | ich fie wieder, - „Es ‚war. darin.e ein beſon⸗ erer Platz wo zu fißen, die Fremden, oder Chriften, ‚die reibeit hatten. Ein junger, Rabbi, verzichtete den Gets dient, theils in SHebräifher, theils in Nabbinifcher Sprachen ‚DieMannsperfonen und Frauensleute waren —* auf die Engliſche Art, gekleidet. Die erſteren Bat: lite vielleicht. einen Sack vorſtellen. Ich merkte) aber;- aß die Reicheren ein viel praͤchtigeres Zeug umhatten, ale ie Aermeren. Berfchiedene der Mannsperfonen hatten He⸗ raͤiſche Bücher, aus denen fie bald füngen, bald laſen. Der Rabbi ſtand mitten in der Synagoge, und. lası indem er a8 Antlig gegen Dften kerete. Dieß geſchah aber, mit ei⸗ er ſolchen Eilfertigkrit, als wenn er ſich gefuͤrchtet hätte, aß der Feind hinter ihn waͤre. Es war faſt unmöglich ap jemand einen, Gedanken mit demjenigen haͤtte ver⸗ Be follen, was er daher raffelte, — — J Aen⸗ ——— Männern, vernommen: daß ef immt rag ga ne vr} v unter | ch ve bein: — DM FR Urdalnsäßniigen er 1 ie Manusperfonen ein weiſſes Tuch über den Kopf Dieß 388 1748, "im Noveniber Neu Jork, die Hauptſtadt ber Landſchaft von e | dem Namen, liegt, unter dem vierzigften Grade, und wie zig Minuten, nördlich über dem Aequator: vier und fie benzig Grade, und vier Minuten, weſtlich vom Meridian der Stadt london: und ungefär fieben und neunzig Engli fhe Meilen von Philadelphia. “Die Lage felbft ift für der Handel überaus bequem. Denn die Stadt fteher auf ei her Spiße, die von jiveien Meerbufen gemacht wird: in deven eine der Hudfonsfluß, nicht weit davon, ſich ergiefft Es ift alfo Neu-Jorf, auf dreien Seiten, mit Waffer um: geben. Der Grund, aufdem es erbauet worden, ift ai einigen Stellen eben, an anderen etwas bergig. Cor hält man den Ort für gar gefund. A er 7 J * — — AR Va" Maren) ©. Die Stade ward zuerft von Holländern angelegt, Dieß foll, im Jahre 1623, gefchehen feyn: da fie: Herren des Landes gewefen. Sie nannten diefelbe Neu⸗ Amfterdam, fo wie das fand felbft Neu-Holland. Nach⸗ dem aber die Engelländer, gegen das Ende des Jahres 1664, unter der Anfuͤrung des Cartes, ſich deſſen bemaͤch⸗ tiget hatten; und es auch, durch den naͤheſten Friedens⸗ ſchluß, behielten: gaben ſie ſowol der Stadt, als. der ihr unterworfenen Provinz, den Namen Neu-Jork. In der Groͤſſe duͤrfte ſie jetzt Boſton und Philadelphia, un⸗ ter den Englifchen Pflanzftädten im nördlichen Amerifa; am näheften fommen, In Anfebung der ſchoͤnen Haͤuſer aber, des Reichtums, und des ſtarken Handels, ſtreitet fie mit ihnen um den Vorzug. Sie wird jegt ungefät an derthalbmal fo groß, als Goͤtheborg in Schweden, ſeyn. | Die ü 31aV Ne it 23 KA 339 > Die Baffen laufen zwar nicht fo gerade, als in Phi⸗ ladelphia, fondern bisweilen: ziemlich gekruͤmmt. Doch find fie, nach ihrer Art, fehön genug: und faft alle gepfla— fiert; ausgenommen an den erhabenern Stellen, wo es nicht nötig gewefen. Auf den Hauptſtraſſen ſtehen Baͤu⸗ me anden Haͤuſern gepflanzet: die, im Sommer fowol eine anger ebme Ausficht verſchaffen; als, bey der groffen Hitze, ze che um die Zeit bier herrſchet, einen kuͤlen Schat: ten von fich werfen, Mir Fam es vecht anmutig vor, in der Stadt herumzugehen. Denn es wat nicht anders, als wenn id) mich in einem Garten befunden hätte, Die Bäur Y me, welche hierzu gebraucht worden, waren insbefondere von zwiefacher Art. Die Waſſerbuͤchen *machten wol die ihr. groſſes und häufiges taub, einen lieblichen Schatten. Der Heuſchreckenbaum "7 Fam nicht viel weniger vor. & Seine ſchoͤnen Blaͤtter, und der überaus angenehme Ger such, den feine Blumen ausdufteten, find Eigenfhaften, durch die ex wol verbienet, auf den Gaffen, neben den Haͤu⸗ een, und in den Cten, häufiggepflanzet zuiwerben. Cs ftanden zwar auch Kinden und Ulmen in diefen Alleen, allein in der Menge doch nicht, wie die Übrigen Bäume. Sie waren wechfelsweife umeinander gefeßet. | Bu Auſſer den fingenden und fehtwigernden Vögeln von allerley Art, hielt fih gleichfalls eine befondere Gat⸗ tung von Froͤſchen in diefen Bäumen, des Sommers, häufig auf. Selbige erfuͤlleten, an den Abenden, und in * pjiatanus occidentalis. Linn. Spec. 999- *%* Locuft-tree. Robinia, Pfeudo- Acacia. Linn. Spec. 722. mehreſte Zahl aus, und verurfachten, im Sommer, dur) ‚den 390 1748, im November den Nächfen, vornaͤmlich wenn die Tage heiß waren, od ein HNegen zu kommen ſchien, die Luft mit ihren vielfaͤlt gen Geſchrey, und ſtritten gleichſam mit den Vögeln i die Werte. Dadurd) erregten fie oft einen ſolchen Lern daß einer auf der Gaſſe kaum recht verſtehen konnte, wa der andere ſagte. RENT TER ER Die Haͤuſer find groͤßtentheils von Biegeffkeinen und zwar die meiften feſt und fehr fehön Gebauer, "uni mehrere Wonungen hoch. Einige derſelben harten noch nach der.alten Bauart, den Giebel gegen die Gaffe geke ret. Bey den neueren aber war dieß geändert. Bey vie len Haͤuſern war oben auf dem Dache cin Altan: auf dem die $eufe, an den Sommerabenden, ſaſſen, und fih er getzten; und von dem man eine angenehme Ausſicht nicht nur uͤber einen guten Strich von der Stadt, fon- dern auch über einen Theil des nahen Gewäffers, und dar- an floffenden Sandes hatte. Die Dächer der Käufer find gemeiniglich entweder von Ziegel, oder Schindeln, Die letzteren werden ans der weiſſen Tanne* gemacht, welche weiter hinauf im Sande wachfen. Und man glaubt, daß ein Dach, fo von ihnen "geleger worden, in der Daur denjenigen völlig zu vergleichen fey, die man in Penſhl⸗ vanien, aus der fogenannten weiſſen Eiche, verfertiget. Die Waͤnde in den Haͤuſern waren uͤbertuͤnchet. Ich ſah nirgends in einem Zimmer Tapeten: und man wußte auch überhaupt nicht viel davon im Sande: Die geweißten Waͤnde waren verſchiedentlich mit allerley Zeichnungen und Gemaͤlden, in kleinen Taͤfelgen, ganz behaͤnget. An beiden Re: - Seiten: — * Pinus ſtrobus. Bin Spec. 1001. Ä * Cupreflüs thyoides, Linn, # Sp. 1003, * NeuJork — 391 Seiten des Kamins hatte man Schraͤnke befeſtiget, und Die Maut, unter den. Fenſtern, mit Brettern beſchlagen, und Baͤnke darneben angebracht; aufdenen man ſitzen konn⸗ Se: Die Schraͤnke und * uͤbrige eh war Plane — fnkbens * — ———— Es find verſchiedene Kirchen in der Stadt, Ste —— verdienen. 1. Die Engliſche, die, im Sabre 1695, erbauet worden, liege an dem weſtlichen Ende der Stadt. Sie iſt von Stein, und hat einen Zum, ‚mrßısiner Glocke: darin, 2. ‚Die neue Hollaͤn⸗ ft ziemlich groß, gleichfalls. von ‚Stein, und mit einem Ölodenturnn verfehen. Auſſerdem hat fie auch noch «ine S Schlaguhr, welche die einzige in der Stadt ſeyn wird. Es ſtehet dieſe Kirche meiſt nach der Richtung von Suͤ⸗ den gegen Norden. Man hat hier auch überhaupt, bey den heiliger Ge cbaͤnden keinen gewiſſen Himmelsſtrich beobach⸗ Kit, „Di eine Kirche fichet, auf die ſonſt gewwönliche, Art, m. Oſten nach Weſten, die andere von Suͤden gegen Norden: und die uͤbrigen weichen eben ſo ab. In dieſer | olandiſchen ı war Fein Altar, feine Sakriſtey, kein ‚Chor, Fein. ein Hangleuchter, , fein Bildniß,oder Gemälde. Umdies felbe aber fanden, verſchiedene Baͤume, welche machten, daß fie. gleichfam i in einem Gehoͤlze erbauet zu ſeyn ſchien. daß J Die alte Zollaͤndiſche Birche if, wie die neue, ſtei⸗ nen, nicht aber ſo ‚groß. Diefe war inwendig bemalet, doch ohne Bilder, und mit einer Fleinen Orgel gezieret, welche der Guvernör Burner dahin verehret hatte. Die Mannsperfonen ſaſſen faſt ale auf den Chören, und die Srauthsfenne‘ unten in der Kicche. 4 Die Rice der Db4 Press 392 1748, im November Presbpterianer war neulich erſt aufgefuͤret, ziemlich groß, von Stein, mit einem Zurme, und der Glocke dar⸗ in. 5. Die Deutſche Evangelifche, 6. Die Deut: [be Reformirte. 7, Die Fraͤnzoͤſiſche, für die, der Religion wegen, aus Frankrich geflüchteren Reformirten 8. Das Verſammlungshaus der Quaͤcker. Hiezu kann man noch die Juͤdiſche Synagoge zaͤlen, von der ich kurz vorher geredet habe. — sa Gegen das Meer iſt auf der auſſerſten Spitze der Erdzunge, eine ziemlich gute Feftung angeleget ‚ welche Georgs Fort, heiſſt. Sie Fann den Hafen völlig ber fireichen, und die Stadt wenigftens vor einem ploͤtzlichen feindlichen Anfalle, von der Seeſeite, beſchuͤßen. Auſſer⸗ dem iſt ſie auch gegen Norden, oder von der Landſeite, durch ein Pfalwerk, verwarer: welches doch, da man, in ; langer Zeit, fich vor einem Feinde nicht fehr zu fuͤrchten gehabt Bat, an verfchiedenen Stellen, merflich verfallen j iſt. EEE a J In der Stadt ſelbſt wird kein ſonderlich gutes Waſſer 5 gefunden, Etwas auffer derfelben aber ift eine fchöneund ergiebige Quelle anzutreffen, aus der die Einwoner a es Waſſer ſchoͤpfen, das ſie zum Thee, zum Getraͤnke, u beſſeren Bereitung der Speifen, brauchen, Doc) bedienen ſich diejenigen, die hierin weniger zaͤrtlich find, ‚des Ir E ſers, das die Brunnen in der Stadt geben ‚fo ſchlecht es auch if. Bey dieſem Mangel am guten Waſſer leiden auch beſonders die Pferde der einkerenden Fremden ſehr: da ſie dasjenige nicht gerne ſaufen wollen, ſo aus den hieſigen Brunnen koͤmmt. J u Der meer 20 Doer Hfen it ziemlich gut. Die größten Schiffe Fönnen bier auf die Reede, und faft dicht andie Brücke,legen. Das Waffer deffelben aber ift, weil das Meer feine Fluten beftändig hineinmälzet, ſehr gefalzen. Daher bleibtesauch faſt alle Winter, wenn nicht eine ungetwönliche frenge Kaͤl⸗ te. einfällt,offen. Dieß oerſchaffet der Stadt, und ihrem Han⸗ bel,feinen geringen Vortheil. Denn esfönnen die Schif⸗ fe, das ganze Jahr durch, wenn fie der Wind daran nicht Su ndert, in ‚den Hafen, und fo wieder aus demfelben laufen. Eine Bequemlichkeit, die Philadelphia, wie ich. oben ange⸗ merket habe entbehren muß. Die groſſe Inſel Long Is⸗ land, die gerade vor der Stadt wegliegt, ſichert den Ha⸗ fen, vor heftigen Stürmen, aus diefen Gegenden. Es find daher nur Diejenigen, welche aus Südweften wehen, den Schiffen, J die hier vor Anker liegen, beſonders gefaͤrlich: weilt von dieſer Seite der Hafen offen iſt. Die Einfart hat dennoch ihre Fehler. Einer ift, daß hier Feine Kriegsfchiffe einlaufen! Fönnen. Denn obgleich das Waffer fonft iemlich tief‘ ift: ſo kann es doch ſolche Laſten nicht tragen. Ja, es haben bisweilen groſſe Handelsſchiffe, bey dem ſtarken Schwanken der Wellen, indem fie zwiſchen denfelben niedergefunfen find, kleine Stöffe « an den Boden, obgleich ohne Schaden, gethan. Ferner iſt der Canal ſchmal : daher find ſchon manche Schiffe hier untergegangen: weil fie leicht aufeine Sandbank gera⸗ ten, wofern das Steurruder nicht recht gefüret wird. Bon diefem Canale haben alte Männer, die zeitlebens hier gefas ren hatten, mich verfi chert, daß derſelbe jetzt weder tiefer, noch ſeichter wäre, als er in den Jahren ihrer Jugend geweſen. "Ebbe und Flut ſollen ſich bey Neu-Jork fo ver Ks daß der gewwönfiche Unterſchied zwifchen dem hoͤch⸗ Bb 5 fien 394 1748, im Sovember fien und niedrigſten Waſſer, ungefär: ſechs Engliſche Schu⸗ he beträgt. In der Zeit des Monates aber, da bie Flut am meiſten ſich erhebt, ſteigt fie gegen fieben Schuhe üben. sie Ebbe. A ee Weoas den Zandel betrifft: fo iſt Nen Jotk vielleicht diejenige Stadt, in den Engliſchen Provinzen des nordli⸗ eben Amerika, welche ihn vor den übrigen am flärfeften treibt. Wenigſtens kann man ſagen, daß ſie keiner darin etwas nachgebe. Doch kommen Philadelphia und Boſton ihr ziemlich nahe. Sie hat ihren Handel auf verſchiedene Or⸗ te. Es ſollen von hier weit mehr Schiffe, als von Phi⸗ ladelphia, jaͤrlich nad) London gehen. Sie füren dahin: allerley Haͤute die von den Wilden erhandelt worden; Zucker, Logwood, und anderes Faͤrbeholz, Rum, Mohogony, und noch mehrere Waaren welche die Inſeln des ſuͤdlichen Ameri⸗ ka liefern; nebſt allem Gelde, ſo der hieſige Handel eingebracht hat. So bauet man auch hier jaͤrlich verſchiedene Schiffe, die nach London geſchicket, und da verkaufet werden. In dieſen letztern Jahren hat man auch angefangen, eine Men⸗ ge Eiſen nach Engelland zu verſchiffen. Von London werden zuruͤckgenommen: nicht nur allerley da verfertigte Zeuge und andere Engliſche Producte; ſondern auch alle Waaren, die in den Handelsladen verkauft zu werben pflegen. Es gichet alſo Engelland, und vornaͤmlich London, von den Colonien in Amerika einen unglaublichen Gewinſt. Denn nicht nur Neu- Jork, ſondern auch alle uͤbrigen Engliſchen Pflanzſtaͤdte, auf dem feſten Sande, nehmen ſo viele Sachen daher, daß alle die Gelder und Waaren, die ſie an verſchiedenen anderen Or⸗ ten, durch ihren Handel, verdienen koͤnnen, insgeſammt nach wo e Engels 2 Ei eu - Jorekoacı 395 abgehen, um die gemachten Schulden zu tilgen, — einmal dazu hinlaͤnglich. J X —* Ri | * — un Yan ie Mutitlandes, — J9—— ih Zee dene aneten ei n em FB —— — werden, Baer von —* Jork gar viele Schiffe ab. Sie bringen hievon dahin: and Getraide, Zwieback; Zimmerholz, Säffer; Bretter; SRH, Siehe, Butter, und andere Eßwaren; wie auch eini⸗ —8 wenigen, die hier wachſen. Manche ge⸗ hen nach Boſton in Neu⸗ Engelland: fuͤren Getraide und Mehl dahin; und nehmen dafuͤr Fleiſch, Butter, allerley Holzwerk, verſchiedene Fiſchwaaren, und andere Dinge, zu⸗ ruͤck; welche fie weiter nach Weſtindien verhandeln. Gleich⸗ Falls holen fie vielen Rum daher, der daſelbſt in Menge diſtil⸗ liiret, und hier, mie gutem Vortheil, verfaufet wird. Bis⸗ weilen "werden von Neu Jork Jachten nach Philadelphia mit Waaren befrachtet; und ein anderes Mal kommen ei⸗ nige von dort hieher: nachdem aus den Zeitungen erſehen wird, daß einige Dinge fuͤr dasmal an einem Orte begierig geſuchet werden, und theurer find, als an dem andern, Nach Irrland gehen jaͤrlich verſchiedene Farzeuge ab: die mit al lerley Weſtindiſchen Waaren beladen ſind; vornaͤmlich aber mit Leinſamen / der hier im Lande geſammlet wird. Man vers ſicherte mich, daß, in gewiſſen Jahren gegen zehen Schiffe nad) Irrland ‚ausgelaufen ſeyn, die Feine andere Fracht; als keinfamen gehabt haben. Hievon: würden folgende Urſa⸗ then angegeben, Theils, fol der — *— in . feinen ° guten % j 1 y | x 296 1748, im November guten hinlänglihen Samen erzeugen. Theils; und dieß iſt wol das hauptſaͤchlichſte, hat man daſelbſt die Gewonheit, um einen guten Flachs zu erhalten, ihn auszureuten, ehe der Same noch reifen koͤnnen. Dieſen Zweck zu erreichen; bedie⸗ net man ſich des im Lande ſelbſt geſammleten Samens nicht, ſondern laͤſſt ihn lieber von auswaͤrtigen Orten kommen. Daher iſt der Leinſamen hier eine gute Waare in der Hand⸗ lung. Um dieſe Zeit koſtete ein Buſhel davon acht Schil⸗ linge, in dem Gelde von Dean oder gerade ein aß von Adıten. Für die Sachen, welche nach den Amerikaniſchen * ſeln verſchicket worden, erfolget die Bezalung entweder in barem Gelde, oder in ſolchen Waaren, die fir hervorbrin- gen. Diefe werden theils erft hieher gebracht, theils unmit⸗ telbar nach Engelland oder Holland geſchicket. Sollte jemand, bey der Zurückkehre, etwa feine Waaren mitnchs men wollen, oder niemand dafeyn, der das Schiff befrach? tete: fo kann er nach Newcaſtle in Engelland faren, Steins kolen, an ſtatt Ballaft, einladen, und die mit nach Haufebrins gen. Denn fie werden hier ziemlich gut bezalet. Daher Fam es auch, daß ſie, invielen Haͤuſern der Stadt, fid) der Steinfolen, fowol in der Kühe, als zum Kaminfeure, ber dieneten. Denn man glaubte, fie wolfeiler, als das Holz, haben zu koͤnnen: da von felbigem jet die Klafter dreizig Schillinge, in der Münze von Neu-Jork, koſtete. Wie groß aber eine Klafter hier feyn müffe, habe ich ſchon oben ange zeichnet. * Die Stadt hafte auch einiges Verkehr mit dem füdlichen Karoline. Man fandte Getraide, Mehl, Zucker, —7* und andere Dinge, dahin: und erhielt dafür Reiß zuruͤck; * Auf d der ee Seite, | | meer 9397 a der fo das einzige iſt ß Al ——— verſenden —7— BR ea ER) ( Krk ae Eh Die Waaren mit — die Provinz Neu⸗ Jork handelt, find gleichfalls nicht gar mannigfaltig. Haupt⸗ ſachlich werden verſendet: Haͤute von verſchiedenen Thie⸗ gen, die don den wilden Amerikanern, meiſt um Oswego, gekauft werden; Bretter in Menge, die größtentheils von Albany kommen; Zimmerholz, und ſchon fertige Gefäffe, fodie Gegenden am Hudfonsfluffe liefern; endlich Weizen, Mehl, Gerſte, Haber, und andere Öetraidearten, die man fo wol aus Neu- -Serfen, als den, ‚angebaneten Landftrichen die: fer Provinz, berbeyſchaffet. Ich habe Jachten von Neu⸗ | Braunſchweig geſehen, die theils mit Weizen beladen wa⸗ en, der los im Si ie lag, ‚theils mit Mehl, welches in an, fand, theils mit einer Menge Leinfa: men... Man ſchiffet zwar auch von Neu-Sorf etwas Sleifch undandere Efwaaten q aus; esift aber nicht viel. Eben fo gering ift der Vorrat von Erbſen, den die Einwoner um Albany mittheilen. Allein deſto mehr Eiſen kann verſchik⸗ t twerden. Denn es wird, an verſchiedenen Stellen diefer Provinz, i in Menge, und von ziemlicher Güte, gefunden. Die: übrigen Produkte haben nicht viel zu bedeuten, Der meiſte Wein,den man fowol hier, als in den aͤbti⸗ gen Colouien des noͤrdlichen Amerika braucht, wird von der Sa Madera genommen, und ift gar ftarf und hitzig. ‚ Sabriten, von einiger Bedeutung, waren hier noch ae Pi tu : fondern manläflt faft alle Sachen, die darin ger N. macht zu werden pflegen, als Tuch, Leinwand und dergleis chen, von Engelland, und befonders von London, fommen Die 398° 1748, im November N ¶ Die Bequemlichteitd des Handels in dieſer Stadtwird durch den Hudſonsfluß gar ſehr befördert. Denn es iſt derſelbe gegen hundert und“ funfjig Engliſche Meilen i ing sand hinein ſchiffbar, und falle univeit von der Stadt, an ihrer weftlichen Seite, in den Meerbufen. — gerne acht Monate im Jahre, voll von Jachten, und anderen groͤſſeren und kleineren Farzeugen: die entweder nach Jork hinſollen, oder von da zuruͤckkommen; und — * den Waaren des ae at * fremden befrachtet ſußgg jun sn rn RE TATE Sch kann zwar he fin ie he Schiffe unge ⸗ faͤr jaͤrlich zur Stadt kommen, oder davo on auslaufen. habe doc) aberii in einer von den Penſhlva niſchen Zeitungen gefunden: daß von dem erſten December des Jahres 172 2 bis zum fuͤnften eben dieſes Monates, im folgenden Jahre, der erfteren 211, und der letzteren 222 geweſen feyn. Und feit der Zeit hat der Handel, an vieſem Bet ſich gar anſehn⸗ lich erweitert. RR: RATE Es wird in der Ei weimal —— = e n Markt gehalten, faſt auf eben die Art, wie ich d en vi Philadelphie erzäfet ‚dabe. * ; Hier iſt doch aber dien sr ter dadurch dere es, daß man nicht allepeit, — Orte, das kauffen kann, was man verlangt, erw; | get if esan —— * —* —F ku na SG —J —— * Auf der aosten Seite, Ver: or 399 Bi er voraadern Willz m Burnet ein immerwaͤrendes Andenken. "Er war ein Sohn des Engliſchen Biſchofs, der "Geteßefankeit, und beſonders wegen ſei⸗ Erde / ſo beruͤmt iſt Der Sohn ſchien e Wiſſenſchaften ſeines groſſen Vaters geerbet zu haben. m an meiſten verehrungswuͤrdig machte, war ie ungemeine Gefliſſenheit, ‚mit der er fuͤr die Aufname und Wi tfart dieſer Provinz ſorgete. Es halten daher die Einwoner derſelben ihn noch jetzt fuͤr den vortrefflichſten | von allen Guvernsren, welche Neu Jork jemals gehabt hat, und deſſen Verdienſte fie nicht genug preiſen koͤmnen. Sei⸗ — ——— Bemerkungen,dieerin. dieſen en angeſtellet hat, ſind in verſchiedene Engliſche Bi ‚eingeräcet,‘; Sm "Jahre 1727 aber, da der jetzige — — Georg der andere, die Regierung antrat, ward er zum Guvernoͤr von Neu-En: gelland verordnet. Er legte daher feine hieſige Ehrenſtelle a gieng nach Boſton. In dieſer Stadt iſt er, im Jahre 1729, am ſiebenten des Septeinbers, — und fein Verluſt ward von allen überaus bedauret . h In Neu⸗Jork wird, gemeiniglich einmal: oder‘ zwei⸗ mal des Jahres, eine Derfemmlung * von den Abge⸗ ordneten aus allen beſondern Gebieten der Provinz gehal⸗ tens Man kann fi ſie als ein Parlament, oder einen Reichstag im Kleinen betrachten. Hier wird über alles, was dem Lande nuͤtzlich ſeyn kann, gerathſchlaget. Der Guvernoͤr berufet die Abgeordneten, und hat auch die Macht, die Verſamlung wie⸗ der zu trennen, wenn es ihm gefaͤllig iſt. Dieſes Vorrechtes jedienet er fi ſich: wenn En ag ———— weiter RO nötig & the Ally, > 400 1748, im —B noͤtig ſind; oder, wenn er die Glieder nicht IRRE NE ften desKöniges,und desLandes findet, als er wünfcherz*oder auch, wenner ſich von feinem Eigenfinne und den Abſichten auf feine befondere Vortheile fo beherrſchen täfft, daß er die Wolfart der Provinz darüber vergifft. ** Es haben die Co⸗ lonien bisweilen einen Guvernoͤr gehabt, die mit den Ein— wonern in ſolche Uneinigkeiten geraten: daß ihre Abgeord⸗ neten hernach, auf den erwaͤneten kleinen Verſammlungen, aus Verdruß und Rache, ſich beſtaͤndig gerade gegen alles geſetzet haben, was er ihnen vorgetragen; wenn es auch noch fo nuͤtzlich geweſen. Ben fo verzweifelten Umſtaͤnden bat derfelbe das Mittel gebraucht: ganz nahe, und das folgende Mat, gleich nad) dem erften, die Glieder zufammen zu rufen; und fie, fo balb er ihren Widerfinn gemerfet, fo: gleich wieder auseinander gehen zu laſſen. Dadurch hat er ſo viel ausgerichtet: daß fie allmälig der vielfältigen Ausgaben, die fie fo gefhwinde hintereinander tragen mut fen, uͤberdruͤſſig geworden; und endlich froh gewefen find, fich mit ihm über die VBorfchläge, zum Beften des Landes, zu vereinigen.* Man weiß aber auch von ſolchen Guvernoͤren zu reden, welche die Abgeordneten der Colonie zuſammen berufen, und gleich wieder getrennet haben: nur allein des: ‚wegen, weil fie nicht nad) ihrem Gutdünfen handeln, und bie Einwilligung zuallen den Anträgen geben wollten, wel ehe die Guvernöre an fie gethan hatten; ſo ſchaͤdlich fie auch dem Lande, und dem allgemeinen Beften, waren. RR Der *.* Diefe Stellen fi adim Driginafe ——— Hinge: gen ftehen fie in dem Verzeichniffe der Druckfehler, Sollten abet diefe Druckfehler nicht vorfegliche ſeyn? Oder hat vielleicht ; der Bit 401 ee ür * — 1 baber Beifpier | ? Be als anderen land⸗ — En ande e ehren ann Und 1Bder && nich — koͤnnen, dieſelbe zu entrich⸗ aber ein ( Guvernoͤr, unter dieſen Um⸗ gezwung. a ſeyn, entweder ſeine Bedienung nie⸗ en; r ſich mit einer gar zu elenden Einnahme auch, in allen Stüden, nad) dem Gut: Einwoner, zu handeln: wenn er nicht dabey ige andere Auswege hätte, fich feinen Unterhalt 1. Diefe find vornämlich folgende, 1. Es d, im ganzen Sande, ohne die Bewilligung ' rnoͤrs, eine Wirtſchaft anlegen: ſondern ein je⸗ | der: felbige treiben will, muß dafür an ihn etwas ger | re zalen; nachdem dielimftände jedesmal beſchaffen l. Dahı : haben gewiffe Guvernsre, wenn die Eins 9 woner ihnen den Beitrag zu ihrem Unterhalte verweigert, gemeiniglich das Mittel erwalet die Zahl der weis | der Berfaffer hernach ki ef feinen Aufſatz mangelhaft bes funden ? Doch, es kann auch ſeyn, daß die Handſchrift bier be⸗ 4 onders unleſerlich geweſen. — Reifen ı ID Er : J 402 1748, im November fer in ihrer Provinz zu verdoppeln. 2, Die mehreflen vo denen, welche fich zu verheiraten gedenfen, haben, wofe ne fie nicht aͤuſſerſt bedürftig find, die Gewonheit, ihr Verbindung von der Kanzel nicht abkuͤndigen zu laſſen ſondern verſchaffen ſich, von dem Guvernoͤr, einen Scheit daß es ihnen zugelaſſen ſey, mit dieſer oder jener Perſo in eine Ehe zu treten. Wenn ein ſolcher Zettel aufgewie fen wird. : fo hat ein jeder Geiftlicher, von den Evangeli fen, oder Reformirten, die Erfaubniß, die Trauung }ı verrichten. Der Schein aber wird dem Guvernoͤr unge fär mit vier Reichsthalern bezalet. Es Finnen alfo dief Vergünftigungen, über die ganze Provinz, fchon einanfehn fiches eintragen. 3. Endlich müffen auch alle Päffe de Keifenden, insbefondere derjenigen, die zur See abfaren von dem Guvernör felbft unterfchrieben werden. Und if alfo bier eine neue Gelegenheit, Geld zu machen. Di übrigen, deren noch verfchiedene find, übergebe ich. ‚Ben den oben erwäneten Zufammenfünften, ‚oder Heinen Reichstägen, werden die alten Geſetze überfehen und verbefiert, neue geftiftet, Einrichtungen wegen der Min: ze und ihres Umlaufs gemacht, und andere Dinge von der Art vorgenommen. Denn es ift zu merken, daß eine jede Englifche Colonie, in dem nördlichen Amerifa, ganz unabhängig von der anderen ift: fo, daß fie ihre eigenen Gefeße, und ihr eigenes Geld befißet; und, in vielen Stüden, alsein befonderer Stat, angefehen werden kann. Daher gefchiehet es, daß, in Kriegszeiten, es bier ga unordentlich und langfam zugehet: fo, daß wenn die eine tandfchaft gemiffe Rathſchlaͤge faffer, die andere das. Ge gen⸗ u 5m er 4 p I Nen- — 4 Den uch, — in einer Provinz die Abſich⸗ Verſammlung ganz verſchieden. Mon darf ſich alfo are : daß, in der Zeit, da Biefer Zuwiß; über die befte, und am wenigften koſtbare Urt, den Krieg zu füren, bier die Gemüter zertheilet ; der Feind einen Ort, nach dem anderen, einnimmt, Es ift jemeiniglich geſchehen, daß, wenn die Landfchaften, an-den Sränzen, von dem Feinde gelitten baben, , die entferneten aber ganz ruhig gewefen find, als wenn es fie gar nie ingienge. Oft find zwey, drey und mehrere Sabre dark: jer verfloffen, daß fie fich bedacht haben, und fo gar da vider geiwefen find, einer bedrängten Colonie Hülfe zu eiften. Ja, man hat wol Erfarungen vor ſich: daß, wenn inige Provinzen angegriffen, und verheeret worden ; eine indere, in der ganzen Zeit, nicht nur feinen Theil dar: m genommen; fondern zugleich einen ſtarken Handel mit em Feinde getrieben hats Bey diefer Auffürung haben ie Franzoſen in Canada, die nur als eine Hand voll Leute, jegen die Engelländer, zu betrachten find, dennoch, in Rriegszeiten, fo groſſe Vortheile über die letzteren erhalten oͤnnen. Denn wenn man, nach der Menge des Volkes, nd dem Vermögen, fehliefiet: fo fcheinet es, daß die Enz jelländer, die Sranzofen in Amerika leicht würden unters rücken koͤnnen. Allein, ſo unordentlich es hier auch in ce en zugehet: fo ift doc) nicht zu leugnen, daß die Engl he Krone gar groffe Vortheile davon hat, daß das Frans öfifche Canada, an ihre Colonien im nördlichen Amerika, rraͤnzet. Mai wird Anlaß genug zum Zweifeln finden, &: 3 dag . 404 1748, im November. daß der König, im ganzen Ernſte, die Franzofen aus ih rem Befige dafelbft follte vertreiben wollen, wenn es gleid gefchehen koͤnnte. Die Gründe diefer Meinung find Teich einzufehen. Es haben die Englifchen Pflanzftädte in die ſem Weltiheile, an der Menge der Einwoner, und gu Keichtümern, fo zugenommen, daß fie dem Enropäifchen Engelland wenig nachgeben werden. Es ift ihnen aber um den Handel diefes ihres Mutterlandes, und deffen Macht zu erhalten, fo wie wegen anderer Urfachen, unter: faget: neue Fabrifen und Manufacturen anzurichten, wel: che jenem zum Schaden und Verfalle gereichen würden, Sie dürfen ferner Feine rohe edlere Metalle aufnehmen: wofern fie diefelben nicht gleich nach Engelland ſchicken. Sie haben auch Feine Freiheit, nach anderen Dertern zu handeln, als die der Krone von Großbritannien zugehoͤ— ten, einige beftimmte Pläße ausgenommen. Eben fo wenig ift es den Fremden erlaubt, mit diefen Engliſchen Colonien einiges Verkehr zu unterhalten. Und derglei⸗ chen Einſchraͤnkungen ſind noch mehrere. Dieſe Bedruͤk⸗ kungen aber machen, daß die Einwoner der Engliſchen Landſchaften, gegen ihr Europaͤiſches Mutterland, weniger zaͤrtlich ſind. Eine ſolche Kaltſinnigkeit wird, durch die vielen Fremden, die ſich hier angebauet haben, da Deut: fche, Holländer, Franzofen, mit den Engelländern, vermiz ſchet wonen, noch mehr unterhalten. Denn felbige haben meiftentheils Feine ganz befondere Zuneigung für das alte: Engelland. Aufferdem find viele Menfchen fo gefinnt:” daß fie niemals mit demjenigen fich befriedigen, was fie ber figen, wenn es auch noch fo gut wäre; fondern y me be vielmals von. en — ai, — nur von hen, dein ‚Amerika, geboren worden; - fondern ‚anderen, die aus: Europa erft dahin gekommen fa en gehoͤret: daß die Englifchen Pflanz⸗ lichen Amerifa, nad) dreizig bis fünfzig :jonderes s Königreich ausmachen dürften, das a ne land. ‚ganz unabhängig wäre. Da r s ganz welches ſich laͤngs dem Geſtade des Meeres erſtrecket, von dieſer Seite offen iſt; und von der ndfeite, im ee. ‚von. den Franzoſen beunruhiget i nen dieſe gefärlichen Nachbaren genug ver: Liebe diefer Colonien gegen ihr Mutter: nicht gänzlich. abnehme, und endlich gar verlöfche. Es bat Sie die Regierung von Engelland Bewe⸗ zgruͤnde genug, die Franzoſen i im noͤrdlichen Ameri⸗ fa, als die beften Antreiber zu betrachten, ihre Colonien der gehörigen Pflicht und Unterswürfigfeit, wie fie es ‚zu erhalten. "Doch, ich habe mich faft zu weit, von meinem Zwecke, entfernet. Ich will daher, ohne $ Bern g meine noch * OFEN won —— ig ze AR sen Ba 37 —— ——— ai Y By in biefer Stab, h — der Oberkriegsbaumeiſter uͤber die Provinz Neu⸗ Jork, Philipp Well, im Jahre 1686, zu acht: Graden, a. en eg nad — — | Du a RO 406 1748, im November Im Jahre 1723 aber betrug fie, nach den Warnehmunger ‚des Önvernsrs Burner, nur fieben Örade, zwanzig Min ten. Hieraus Fann man alfo ſchlieſſen: daß der Magnet, in acht und dreizig Jahren, ungefär einen Grab; und fünf und zwanzig Minuten, ober jaͤrlich um etwas mehr alsziveg Minuten weniger, von der wahren Mittagslinie, abweiche. Der Herr Alexander, ein Mann, der ſowol in der Groͤſſen⸗ lehre uͤberhaupt, als insbeſondere in der Aſtronomie, viele Staͤrke beſaß, verſicherte mich, im Jahre 1750, am achtzehenten des Septembers: daß, nach mehreren von ihm angeſtelleten Bemerkungen, damals, für die Abwei⸗ chung des Magneten, ſechs Grade, und zweh und zwan⸗ * zig Minuten, zu rechnen wären. U nr ungund Man zälete zwey Buchdrucker in der Stat. Wo⸗ chentlich werden Engliſche Zeitungen ausgegeben, in de⸗ nen aus allen Welttheilen Nachrichten vorfommen. * 1 99 a Die Winter find bier viel kaͤlter, als in Penſylva⸗ nien. Ja, ſie ſind, in einigen Provinzen von Schweden, Faum ſtrenger. Allein fie dauren bey weiten nicht ſo lan⸗ ge in Neu-Jork, als bey uns. Der Frühling teitt das ſelbſt fchon zeitig herein: der Herbſt koͤmmt erſt ſpaͤt: und im Sommer iſt die Hitze uͤberaus ſtark. Daher pflegen hier die Waſſermelonen, die auf freiemFelde geſaͤet worden, ſchon im Anfange des Auguſt, voͤllig reif zu ſeyn: da wir, unter dem Glaſe, auf Treibbaͤnken, fie ſchwerlich fo weit bringen Finnen, Wie ſtark eigentlich die Kälte hier im B Winter fey, Fann ich fo genau nicht beftimmen: da die Beobachtungen der Witterung, welche mir mitgetheilet morden, insgefamme nach unrichtigen Thermometern bez rechnet r Bi | Mer 30 rk— 407 rechnet waren; und diefe noch dazu, im Haufe, fo gehangen —* die Luft ſie nicht frey beſtreichen koͤnnen. Der Sch u der Erde, einige Monate duch: und rauch ei er, wie in Schweden, Schlitten; aber von einer etwas. unfdrmlichen Groͤſſe. Der Hudfonsfluß ift wenden ündung, ungefaͤr gegen « eine Schwediſche telmeile breit: der Unterſchied zwiſchen dem hoͤchſten ind niedrigſten Waſſer, in der Flut und Ebbe, betraͤgt daſelbſ ſechs, bis ſi ieben Schuhe: und das Waſſer iſt dar⸗ in überaus geſalzen. Dennoch erhaͤlt ſich das Eis dar auf nicht nur einen, fondern mehrere Monate. Ja es un oft die Dicke von zweyen Schuhen, und noch daruͤber. Im Sommer find die Einwoner bier bisweilen ge: * von Muͤcken geplaget. Dieſe folgen theils mit dem eingebrachten Heue, das nahe bey der Stadt, auf den nie eigen, und vom falzigen Waffer duchdrungenen Wiefen, geſchlagen wird. Theils, begleiten fie des Abends, das Vieh, beim Eintreiben, nach Hauſe. Ich habe ſowol ſelbſt erfaren, als an anderen geſehen, wie ſehr dieſe Thier⸗ gen einem das Geſicht, in der Nacht, verunſtalten koͤn⸗ nen: daß man ſich ſcheuen mußte, unter die Leute zu ge ah da die Haut, von den vielen — Blattern, | so bedecfet war. NN ’ Die Woafermelonen N in der Nähe beh der Stadt, ungemein groß und ſchmackhaft gezogen,, ja, faſt beſſer, als an anderen Orten des nördlichen Amerika. Den: noch pflanzet man fie nur auf freiem Selbe, und feßet fie auch) nie vorher in eine Treibbank. Bey bein Guvernoͤr Clinton ſah ich, im September des Jahres 1750, eine & 4 Waſſ er⸗ —— — 468 17437. im November Waſſermelone, die fieben und vierzig Engliſche Pfund wog, und, bey einem Handelsmanne in der Stadt, eine an⸗ dere, yon zwey und vierzig Dfunden, Doch wurden auch felbige unter die größten gezälet, die in diefer Gegend ans zutreffen find. Te Im Jahr 1710, reiſeten von hier fünf Konige oder Sachems der Iroquois, nach Engelland ab, um die Königin Anna zu einer Verbindung mit ihnen, gegen die Franzoſen, zu bewegen. Ihre Namen, ihre Kleidertracht, ihr Empfang am Engliſchen Hofe, ihre Reden an die Königin, ihre Urtheile von Engelland, und den Sitten det Europäer, und noch mehrere Umftände von ihnen, find aus anderen Schriften vorher genug befannt. Es wäre daher etwas unnötiges, die Erzaͤlung davon hier zu wie⸗ derholen. Ein ſolcher König, oder Sachem der Wilden, bat gemeiniglich tiber feine Untertanen nicht mehr zu far gen, als ein Schulz, bey einer Verſammlung des Kirch⸗ N fpiels, ja kaum fo vier; ‚Untere meinen Reifen durch die Länder diefer Wilden, hatte ich niemals nötig, meine Aufs 4 wartung bey ihren Sachems zu machen: fondern die Her⸗ ren fanden ſich ſelbſt ungebeten, in meiner Wonung, ein. 4 Und dieß geſchah meift, wegen eines, ober des "anderen Schlucks Brandwein, den fie über alles fo fie nur ken⸗ h nen, fchäßen. Von ben gedachten fünf Sachems foll eie ner in Engelland geftorben feyn, Die übrigen aber find 4 glücklich wieder zurückgefonmen. 109. Hin ua ; Die erſten Anbatter in Feu-Torfwarendollän der, Wie nun die Stadt, mit dem dazu gehörigen Lan⸗ de, von den Engelländern eingenommen, und, bey dem erfolg: wogerenn 409 erfolgten Friedensſchluſſe ihnen, gegen Surinam, übers —— te — er die Freih erſte. Bau — * a Fer anne fo Be — ihr unterwuͤrfigen Provinz, noch jetzt geößtentheils Hollaͤnder ſind, und unter ſich faſt beſtaͤndi ihre Mutterſprache reden, ingbefondere von den 4 Alten. Allei n ſie fangen doch allmaͤlig an, einerſanderen Denkungsart zu folgen: vornaͤmlich in der Stadt,und den mdfteichen, die ihr nahe liegen. Denn bier reden die — rn blos Engliſch, ge⸗ ben auch faſt allein in die Engliſche Kirche, "undinehmen ah übel, en fi —— a ride” —— “ind: arofer —* — | ord 9 —* a em 5 — ig es Bo e adg ft hier ebenfalls. ziemlich gut, 5 Kl Irfache.davon angg * s 3. t will, „ Unter ° der, Regierung, der. gin Anna, ungefari im — kamen hier viele Deuiſche ber, ‚denen ; die Regierung ein St uͤck Landes a wo ſie ſich ——— koͤnnten. Nachdem ſie alſo eine ʒen hier gelebt, Haͤuſer und Kirchen gebauet, und Yorker Ce5 | und 410 1748, im November und Wiefen angeleget hatten‘ fo fing man an, ihre Freiz heiten einzufchränfen; und, unter allerley Vorwand, ih⸗ nen einen Strich, nach dem anderen, zu entreiſſen. Dieß brachte die Deutfihen auf. Sie brauchten Gewalt ger gen Gewalt, und fhlugen diejenigen , weiche ihnen ihr Eigentum nehmen wollten. Allein ein folches Verfaren ward von der Negierung fehr ungnädig angefehen. "Man feßte die Hauptanfürer der Deutfchen gefangen, ging fehe hart mit ihnen um, und beftrafte fie nach aller Strenge: Hierdurch aber wurden die Übrigen fo erbittert, daß faft alle Haus und Aecker verlieffen;, und fich nach Penſylva⸗ nien binbegaben. Hier empfing man fie überaus’ wol, räumte ihnen ein beträchtliches Stück Landes ein, und feflelte fie. durch groſſe Freiheiten, welche ihnen. auf im⸗ merdar zugeſtanden wurden. Die Deutſchen waren aber damit noch nicht zufrieden. Sie ſchrieben auch an ihre Anverwandten und Freunde in: Deutſchland, und gaben ihnen ‚den Rath: „daß, wenn. ſie nach Amerika hinuͤber gedächten, fie ſich durchaus nicht, in Nen- Jork niederlaß⸗ ſen ſollten; wo die Regierung ſich gegen ſie ſo gehoͤſſi 4 bezeiget haͤtte. Dieſe Vorſtellungen hatten den druck, daß die Deurfepen, ‚welche nachher, i in erſtaunl cher Menge, nach Amerika ſich begaben Reu⸗ Jork ha, Fohen, und Penſy banten zum. Aufenthalte baleten “ Bisweifen trug es fi ch zu daß ſte genoͤtiget waren, auf Schiffen heruͤber zu reifen, die nach Neu-Jork furen. Sie traten aber kaum ans fand‘, da fie ſchon, vor dem) Augen der Einwoner von Neu⸗ Jork, weiter nach Penfit | ‚Yänien, Hang i% 7 —38 ’ 414 4 \ * Re" JY3 HB * a. dir “ a9) Es wis. f | mei -Fork au Es kann aber noch eine zweite Urſache, von * — ſtatt finden. Da die erſten Hollaͤndiſchen Anbauer derſelben, bey dem Friedens⸗ ſchluſſe mit Engelland / die Freiheit erhielten, hier zu bleiben; ge Er; * * von ihne gar g * Pla * ** Hausve ————— ſich zum Herren und Beſitzer einer Laͤnderey, von einem fo weiten Umfange, au einem! —— —“ ja groͤſſern Kirch Engelländer fie dahin, ihnen Fein Stüfgen Sand zu ver⸗ faufen/ woferne es ihnen nicht recht theur bezalet wuͤrde. Und was die Vaͤter damals gethan, wird von: den achkommen, bis auf dieſen Tag, noch aufs genaueſte eobachtet. ¶Die Engelländer koͤnnen daher ſo wenig, als eute om; andere Nationen, Luſt haben/ hich hier zu fesen. “Hingegen finden: fie, in den übrigen Provinzen, Gelegenheit genug Bis einen weit gelinderen Preig, und mit meh⸗ werte Sicherheit, ein Eigentum zu erkaufen. Darf man ſich alſo wundern, daß ſo viele Stellen in Neu⸗ Jork noch umbebauet liegen / und Wuͤſteneien aͤnlich ſind? Man er⸗ kennet aber hieraus, was ein kleines Verſehen der Regie⸗ “zung dazu beitragen fönne, daß das Land an Einwonern — RR ind eh Anh en Vom dritten. Um den Mittag traten 4 die he NeuJork an, ‚und fegten fie ſo fort, daß wir in Philadelphia, ſchon am fuͤnften des —2 eintrafen. mar ni Berne \ 204 —un— ni B Fans kei — “fo wi die Mißgunft g gear | 412 1748, im November Unm dieſe Hauptſtadt Penſylvaniens hatten die Leute, vor einem Monate, und faſt noch laͤnger, ihren Cider ſchon verfertiget. Hiezu ſahen fie ſich gezwungen: weil die Aepfel ſchon ſo reif waren, daß fie von ſelbſt von den Baͤu⸗ men abfielen. Auf unſerer Reiſe nach Neu-Jork aber, bes merkten wir, daß fie, in dieſen Gegenden, noch in voller Ars beit fich befanden, den Cider zu preffen. Hierdurch wur⸗ den wir verſichert, daß die Aepfel um Philadelphia eher von den Baͤumen fallen, als in Neu- Jork: es mag nun die Erdartoder cine ſtaͤrkere Hitze des Sommers in Phila⸗ delphia ‚oder ſonſt etwas, die Urſache davon ſeyn Man fand aber hier feinen Vortheil dabey;, daß man den Cider fo zeitig machte. Denn eine: lange Erfarung hatte die Haus haͤlter gelchret, daß er. um ſo wiel ſchlechter gerate, als er frühe verfertiget wird. Denn die ſtarke Waͤrme im Sommer ſoll verhindern, daß der Moſt nicht ſo gut ausgaͤren kann, als wenn er ſpaͤter gepreſſet worden. Ein gewiſſes vierfuͤſſiges Thier, welches ziemlich allgemein anzutreffen, nicht nur in Penſylvanien, ſon⸗ N deren auch in andern Landſchaften, ſowol des ſuͤdlichen als nördlichen Amerika, wird von den Engelländern Polcar genannt... In Nen-ork heiſſt es mehrentheils Skunk. Die hieſigen Schweden ſchalten es Fiskatte, wegen des unleidlichen Geſtanks, den es bisweilen von ſich giebt, wie ich gleich an zeigen werde. Und die Franzoſen in Cana⸗ da geben ihm, aus eben der Urſache, den Namen des ſtinkenden Thieres; oder des Teufelkindes. * Doch pflege - iten auch einige es Pekan zu nennen. Der Here Cates⸗ by hat es, in feiner Naturgeſchichte von Carolina, beſchrie⸗ ben, 1,3% Bete puant. Enfant du Diable. h Penſylvanien. Philadelphia 413 ben, und nach dem Leben abgebildet. * Diefe wilde Kat⸗ je koͤmmt ihrer ° Art nad), dem Marder am näheften. Sie iſt auch faft eben fo groß, und. gemeiniglich ſchwarzer Farbe. Auf dem Ruͤcken aber hat ſie, nach der Laͤnge, einen weiſſen Streiffen, und ein Par andere auf jeder Seite, die mit dem erſtern gleichlaufen. Verſchiedentlich, obs gleich felten, laſſen ſich auch ſolche fehen, die faft ganz Auf unferer Ruͤckreiſe nach Philadelphia ers blicken wir, nicht weit. von der Stadt, nahe bey einem Hofe, eine ſolche Kae, welche die Hunde todt gebiffen hatten. Und nachher hatte ich auch noch, bey meinem Aufenthalte in — eine und das andere Mal, die Gelegenheit ſchaften kennen zu lernen. Es haͤlt ſeine Jungen, ſowol in holen Baͤumen, als in Gruben in der Erde. Denn es verbleibet nicht etwa nur auf dem Felde, ſondern es klettert auch, mit ungemeiner Behendigkeit, auf die höchften Aeſte. Die Voͤgel haben an dieſer Katze einen groſſen auf. Und kann fi ſie in einen Huͤnerſtall ſich — Tepe fie bald ein greuliches Würgen an. Dooch iſt fievornämlich, wegen einer befonderen Eigen ſchaft, befanne. Wenn fie, entweder von Hunden, oder $euten, gejaget wird: fo braucht fie zwar, um ihnen zu ent kommen, gemeinigfich zuerjt ihre Fuͤſſe und Klauen. Sie läuft fo fehr fie kann, oder klettert auf einen Baum hin⸗ — * Sm zweiten Theile, auf der 6eten Seite, und der beten Kupferplatte, unter dem Namen des Putoriu⸗ Americanus ſttiatus. Thier zu ſehen, und ſeine Eigen⸗ Feind. Sie zerbricht ihre Eier, und friſſt ihre Jungen 414 1748, im November auf. Nachdem fie aber von ihren Berfolgern’foreinges ſchraͤnket iſt, daß fie Feinen Ausweg, ihnen: zu eneflichen, mehr vor fich fiehet: fo wenden fie noch ein Mittel an, welches ihr übrig iſt; und fpriger ihnen ihren Urin entge⸗ gen. Dieß fol fie, wie einige wollen, dadurch thun, daß fie ihren Schwanz damit anfeuchtet, und denfelben zurück fhläget: andere aber glaubten, daß fie ihn fonft fo weit werfen Fönne. Doch finde ich das erſtere warfcheinlicher. Denn es haben einige glaubwürdige Leute erzälet, daß ih⸗ nen, von diefer fhändlichen Feuchtigkeit, dag Geficht ganz befpriger worden, da fie noch, gegen achtzehen Schuhe, von dev Katze ſelbſt weggeweſen wären. Dieſer Harn hat ei⸗ nen fo unertraͤglichen Geruch, daß Fein fhlimmerer ges dacht werden Fann. Er ift ungefär fo beſchaffen, wie bey dem Ruprechtskraute *, aber viel ftärfer und empfindlis eher. Wenn jemand der wilden Kage nahe iſt, da ſie diefen Geſtank verbreitet : fo kann er, auf eine Weile, fh wers lichOdem holen; fondern es iſt einem zu Murhe,alswennman erfticken follte. Ja, koͤmmt etwas von dem verpefterenHarne felbft in die Augen: fo fol man nicht ohne Gefar ſeyn, das Geficht zu verlieren. Und ausden Kleidern, die damit beſpritzet worden, iſt der giftige Geruch faft nie fo völlig h wieder herausjubringen, daß man nicht noch etwas davon { verſpuͤren Fönnte. Viele Hunde, - welche die Kake aufs eifrigfte verfolge, laufen eben fo cilig davon, fobald diee fer Guß fie trifft. Sind fie aber rechte Fänger: fo hören fieniche cher auf,der Fluͤchtigen nachzuſetzen, bis fie ihr das geben genommen haben. Um daher den Geftanf einigera maſſen zu vermeiden, der fie umgiebt, reiben fie die Schnaus . je * Geranium Robertianum primum. C. B. Linn, Hl. Su. 578. Su Penſylvanien Philadelpyhia ars ‚bey dem Jag en, unterweilen ein wenig an die Erde, und en der. Katze immer nach, bis fie felbige erhaſchen undtode — 5 ‚fs I. Ss Werte. dx — DH unge für, liegen bleiben : fo verlieren fie doch das meiz In Eben fo pflegen Diejenigen, denen das Geficht mit loſer Erde, zu reiben, Sa, einige hielten die letzteren, eine gute Stunde lang, darin: indem das Waſchen mit Waſſer ihnen nicht fo bald helfen konnte. Ein gewiffee ängefehener Mann, der unvermutet von diefer Katze ans gefeuchtet worden, roch darnach ſo greßlich: daß, wie er ein Haus zu ſeiner Zuflucht ſuchte, die Leute entweder vor ihm flohen, als wenn ſie angeſteckt zu werden befuͤrchtet aͤtten; oder, fo wie er die Thuͤre öffnete, ihm, mit Uns geſtuͤm, den Eintritt verſagten. Kurz, er hatte ſich, in ſei⸗ nem ganzen Leben, nie in fo verdrießlichen Umſtaͤnden be⸗ funden, als damals. Die Hunde, welche eine ſolche Katze aufgetrieben haben, duͤrfen ſich, in einigen Tagen, im Hau⸗ ſe nicht finden laſſen. Ich ſah einſt, an einem Marktage, in Philadelphia, wie faſt alle Leute, mit groſſem Lermen, nach einem Hunde warfen: der ohne Zweifel kurz vorher einer wilden Katze zu nahe gekommen war, und daher gar ſcheuslich ſtunk. Niemand wollte ihn, auf eine ganze Strecke, bey fich leiden. Wenn man, in einem Walde, teifet, oder berumgehet: fo Läffe fich oft der Geruch) gar weit fpüren. Sa, bisweilen koͤmmt man an Stellen, wo die d die Hände fo verunteiniget worden, diefe Theile ſtark, 416 1748, im Novem ber die Luft davon fo ſtark ducchdrungen ift, daß man die Mar fe zubalten muß. Dieß iſt ein gewiffes Zeichen ‚da eis ne folche Kaße entweder noch in der Nähe fih aufbalte, oder furz vorher da geweſen ſey. Wehet dabey der. Wind aus biefer Gegend, oder ift er, an den Abenden fpät, gar fill: fo breitet fich der giftige Geruch noch weiter aus. im Eine folche Katze Fam, in einer Winternacht des Jah⸗ tes 1749, ganz nahe zu dem Hofe, woich mich damals aufbielt: ohne Zweifel aus Küfternheit nach einem todten Lamm. Die Hunde aber waren wach, und verfolgten dieſelbe. Da erregte ſie ploͤzlich einen ſolchen widrigen Geſtank, daß es mir, wo ich im Bette lag, nicht anders vorkam, als wenn ich erſticken muͤßte. So gar die Kuͤhe bloͤckten, aus vollem Halſe, darnach. Da das Thier weit genug weg war, verſchwand endlich der graͤßliche Geruch allmaͤlig. Am Schluſſe eben des Jahres hatte ein ander tes von diefen Gefchöpfen fich in unferen Keller eingefchliz; chen. Man verfpürete aber nicht das geringfte von eini gem Geſtanke. Denn dieſen hinterlaͤſſt es nur, wenn es geaͤngſtiget und verfolge wird. Die Köchin merkte, it verſchiedenen Tagen nacheinander, daß im Keller das vers warete Sleifch benafchet worden war. Daher verfperrete, fie die Zugänge, damit Feine Katzen bineinfommen moͤch⸗ ten. Allein, in der folgenden Nacht, erwachte ſie, von ei⸗ nem Lerm unten im Keller. Sie gieng hinunter, und fab, im Dunfeln, ein Thier, mit zweien glänzenden Augen, welche wie ein Feur zu brennen fehienen. Dennoch faßt fie einen Muth, und ſchlug daffelbe sodt. Indem aber die wilde Kage in diefer Aufferften Noch ſich befand: er⸗ füllete Penfplvanieh: Philadelphia Ar füllete fie den Keller mit einem fo abfcheufichen Geruche, daß nicht nur die Magd, einige Tage über, Frank war; fondern auch Brod, Fleifch und andere Eßwaren, die man hier aufbehalten hatte, fo davon Öurchdrungen und tinfend wurden, daß wir nicht das geringfte davon geniefr en Fonnten, fondern alles wegwerfen mußten. Aus einer Begebenheit, die einem von meinen Ber annten in Neu- Jork wiederfaren, fehlieffe ich: daß die pilde Katze nicht allezeit ſo leutſchen ſeyn, oder auch in der Rache ſehr hart ſchlafen muͤſſe. Dieſer Mann gieng, an inem Sommerabend, in der Demmerung, aus demWalde, ac) Hauſe. Da ſchien es ihm, als wenn eine beſondere oflanze vor ihm ſtuͤnde. Indem er fich alfo buͤckete, um e auszureiflen: fo ward er aufeinmal, von dem Harne eis er wilden Kae, befprüßet. Denn diefe faß dafeldft, auf er Erde, und hatte den Schweif in die Höhe gerichtet ehabt. Dadurch war der gute Mann verleitet worden, ihn iv eine Pflanze anzufehen. Er hatte hernach viele Müs 2, den verwünfhten Geruch wieder [os zu werden. So manchen Verdruß aber auch diefe Thiere, auf ei⸗ 2 folche Art, machen; fo pflegen doch bisweilen die En⸗ länder, Schweden, Sranzofen und Wilden ‚in diefen jegenden, fie zam zu ziehen. Da follen fie den Leuten, ie ſonſt ein Hausthier, nachfolgen, und ihre haͤßliche prüße nie brauchen, woferne fie nicht ſehr geängftiger, ser gefchlagen werben. Wann die Wilden eine folche aße gefchoffen, oder ſonſt getoͤdtet haben, eſſen fie alles it das Sleifch davon, Indem fie aber den Balg abs u dig ziehen; Reifen 10, Then. Do 48 1748, im November ziehen : ſchneiden fie gleich die Blaſe weg, damit das Slei 4 feinen Nachſchmack daher annehme. Ich habe auch foz wol mit Engelländern, als Franzofen, gefprochen, weiche verficherten, daft fie felbft davon gegeffen, und es von qus tem Geſchmacke befunden hätten. Sie verglichen: es mit dem Fleiſche von einem Ferkel. . Die Haut, welche ziem⸗ lich grob und langharig ift, wird von den Europäern zu nichts gebraucht. Die Wilden aber bereiten fie fo, d aß die Hare.daran ſitzen bleiben, und machen daraus Tobaksz Beutel, welche fie vorne am Leibe tragen . 1.0.0.0 Vom fechsten. Am Abend giengich m — * n Bartram hinaus. Ich traf bey ihm einen Mann an, der in Carolina zu Hauſe gehoͤrete, und erhielt von demſelb n verſchiedene Nachrichten von dieſer * * will dießmal nur folgende anfuͤren. Teer, Pech und Reiß ſind die hahnſihligen pe o⸗ ducte von Carolina. Das Erdreich iſt ſehr ſandig Dar ber wachfen viele Tannen und Fören dafelbft, / woraus Teer gebrannt wird. Die Foͤren, die man hiezu nimmt, find gemeiniglich folche,welche von felbft verdorretfind. Es wiffen die Leute nicht überall, die Tannen, auf eine ſolche A | zum Teerbrennen zu bereiten , als in Defterbatten gewoͤn⸗ fich ift, da die Rinde an einer Seite, oder auch an mehr reren, abgefchäfet wird. An einigen Stellen in Carolina fol man auch die Nefte dazu brauchen. Das ‘Brennen befchrieb der Mann gänzlich ſo, wie man es in Finnland anftellet. Den Pech machen fie aus dem Teere : indem fie eine Grube in der Erde ausftechen,, diefelbe inwendig ftarf mit Leim überziehen, den Teer bineingieffen, das ! . Feu Penſylvanien. hitadelphin 49 Zu anzuͤnden, und fo lange brennen laffen, bis.der Teer d dick ift, wie ein Pech feyn muß. Genauer zu reden: fo wird, in den Englifchen Colonien des nördlichen Ame: fa, zweierley Teer gebrannt. Der erfteift der gemeine Teer,* den ich oben befihrieben habe,und der von den Stäm: nen, Aeſten und Wurzeln der Foren gemacht wird, da as Holz vorher meift fehon ausgedorret geweſen. Diefe Art en Teer zu brennen, ift auch die gewönlichfte imLande. Die indere beftehet darin, daß man die Fären, auf einer Sei⸗ e, abfchälet, und hernach, beinahe ein ganzes Jahr noch, vachſen laͤſſt, da das Harz aus den Ritzen quillet. Dann vird der Baum umgehauen, und zu Teer gebrannt. Die⸗ er heiſſt der grüne Teer.** Die, Farbe ift, an beiden Arten, doch faft diefelbes Der letztere aber hat die Beten: tung daher, weil er von grünen und frifchen Bäumen ger rannt wird: da man den gemeinen aus fehon ausgedor eten verfertiger: Bey dem Brennen wird.es faft gaͤnz⸗ ich ſo, wie in Finnland, gehalten. Von den Tannen nimmt nannur die ſogenannten ſchwarzen dazu. Denn die weiße en taugen zu dieſer Abſicht nicht. Hingegen ‚find fie zu Brettern, Maſten, und dergleichen, vortrefflich. Der geiz je Teer iſt theurer, als der gemeine. Man klaget ſchon | es überall, daß die Tannenwälder faſt ganz. veroͤdet find Der Reiß wird in Caroline: gat ſtark gepflanzet. Sr gedeihet, aufeinem moraftigen und fumpfigen Boden, um beften, ‚der, wenn man will, unter Waffer gefeßet‘ wer⸗ den kann. An ſolchen Stellen wird er auch zuerſt reif * * ſeblen, waͤlet man ein — — Dd 2 —A + Mei, ER Common * =“ Gieen * —— — — 420 1748, im November Allein, da will der Reiß nicht fo gut geraten. Das Sand, worauf man ihn bauet, foll niemals gedünget ei In Carolina pflanzet man ibn, in der Mitte des Aprils und er wird gemeiniglich im September reife. Man ſoll u ihn in Reihen pflanzen, wie die Erbſen, und mehrentheits funfzeben Zolle, von einem Korne zum anderen, Platz laſ⸗ ſen. Wenn die Keimen hervorgekommen ſind: ſo wird⸗ etwas nachher, das Feld unter Waſſer geſetzet. Dieß bes fördert nicht allein den Wachstum des Reiſſes ungemein, fondern verzehret auch alles Unkraut, daß man nicht nö tig hat, felbiges erft auszujäten. Das Stroh davon fo für das Vieh unvergleichlich feyn, und von felbigem auc begierigft gefreffen werden. Der Reiß fordert ein heiſſes Elima. Daher kann man ihn ſchon in Virginien nicht gut ziehen: weil der Sommer daſelbſt zu Furz, und die Witterung zu Faltift. Noch weniger wird er in Penſylva⸗ nien gedeihen. Man verfteher in Carolina die Kunft noch nicht, Arack daraus zu brennen, Es ift eigentlich dee füdfiche Theil diefer Landfchaft, wo der meifte Reiß ger pflanzet wird. In dem nördlichen bingegen brenner | man wol den meiften Teer. Vom fiebenten. Der Fremde aus Carolina j eff. ich bey dem vorigen Tage gedacht habe, Hatte in dem Grunde eines Brunnen, derficbenzig Englifche Meilen vom Meere, und vier von einem Sluffe in der Gegend entfernet war, viele Aufkerfchalen gefunden. Sie lan gen, in einer Tiefe von vierzehn Englifehen Schuhen, unter: der Erdflaͤche. Das Waffer im Brunnen ſchmeckte gefals zen. In dem Fluſſe ſelbſt aber war es ſuͤß. Eben die Ä — * 17 N Penfyloanien. Philadelphia A421 fer Mann hatte, ‚bey der Anlegung einer Sägemüle, andert⸗ halb Englifche Meilen von einem Flu uffe, in der. Erbe, erſt Sand, und hernach einen Thon angetroffen, der ganz mit Aufterfchalen beſetzet geweſen· Unter dieſen fand er, wie er ſich ausdrücte, verſchiedene Schnaͤbel von Seevoͤgeln, welche ſchon ganz verſteinert waren. E ſind vermut⸗ ic) Zungenfteine, geweſen* ui er „Bon Süchfen hatte ‚man in. den. 5— Co⸗ nien eigentlich zwey Gattungen, naͤmlich graue, und che. Weiterhin aber werde ich noch mehrere bemerfen, welche Mn ‚bisweilen in Canada zeigen. Die grauen Süchfe h at man hier zu allen Zeiten gehabt. Sie ‚find in ‚Penfyloanien. und den füdlichern Provinzen gar gemein ; in den nördlichern hingegen ziemlich ſelten; ; und werden das er-von den. Franzoſen ü in Canada. die, Virginiſchen ge —* In der Groͤſſe gleichen ſie unſeren Fuͤchſen nicht poͤllig. Den Laͤmmern thun ſie keinen Schaden: mit den Hi men Enten Gaͤnſen und Kalikutiſchen Hunern aber gehen emörderifch um, wenn fie zu ihnen fommen Fönnen. Doch die den groͤßten Schaden thun. Denn man hat keinen Preis darauf geſetzet, wenn einige erleget werden. Ihr Balg wird von den Hutmachern ſtark geſucht welche die Hare davon zu ihrer Arbeit brauchen. Man laͤſſt auch Kleider damit fuͤttern. Das Fett wird gegen allerley Schmerzen in den Gliedern genuͤtzet. Es ſollen dieſe duͤchſe nicht ſo geſchwind, als die rothen, laufen fönnen. Sie waren bieweilen zam gezogen. Doc ließ man fie nicht los herz umgehen ſondern fi fü e wurden angebunden. Der Herr Dd 3 | meh “* Gloffopetrae. fepeinen fie hier nicht als ſolche Thiere angefehen zu werden, — 422 1748, im November Catesby hat, in feiner Naturgeſchichte bon Carolina, einen Suche von dieſer Art beſchrieben, und mie feinen Farben abgebildet, unter dem Namen des afdyaranen Amerikas niſchen Fuchſes. * Für einen Balg davon’ zalete man, in Philadelphia, drittehalb Schillinge, in Penſylvaniſcher Manea· 5 Br Von ben rothen Fuͤchſen werden hier nicht gar viefe gefehen. Sie find gänzlich von der Art der Euros päifchen. "Der Herr Bartram, und auch andere Perfonen verficherten: daß die Wilden darin übertinffinmten , diefe Gattung fey im Sande nicht geweſen, ehe die Europaͤer fich hier niedergelaffen Hätten. Don der Art aber, wiefie hieher gekommen feyn follen, habe ich zweierley Erzäfun? gen gehöret, Der Herr Bartram, und — andere, hatten von den Wilden nicht nur vernommen, daß diefe Füchfe erſt in den fpätern Zeiten fich hier eingefunden hätten, fondern auch daß es bald nach der Ankunft dei Europäer, nach einem ungewoͤnlich Falten Winter, ges fihehen wäre; da das ganze Meer nach Norden juges feoren gewefen. Hieraus wollte man ſchlieſſen, daß fie vieleicht, auf dem Eife, von Grönland, oder den noͤrd⸗ lichen Theilen von Europa und Aſien, nach Amerika ge⸗ laufen wären. Der Kriegsbaumeiſter Evans aber, und noch fonft einige, verſicherten, daß folgende alte Nachricht ſich noch unter den Leuten erhielte. Es hätte ein gewiffer angefehez nee Mann, in Meu-Engelland, dereine groffe Neigung zur Jagd gehabt, auf einem Schiffe, aus Europa, eine ganze Menge Füchſe fommen ; und fie hernach auf dem Sandftricher den er hier befeffen, Taufen laſſen: um ſich mie ihrem Ge Re 4 hetze Vol, I. Pag. 78, tab, 78. PR Fe Me 3 N ** Philadelphia 423 ie, ou il: 1ist N Bon den ölfen find bier weyaibanderungen die doch yon einerley Gattung zu ſeyn ſcheinen. Denn einige ſehen gelblich, oder faſt hellgrau aus, und die anderen ſchwarz, ober ganz.dunfelbraun. Ale alte Schweden berichteten; daß, in ihrer Kindheit, und noch mehr bey der erften Ankunft ihrer Väter, ‚entfeglich viele, Wölfe im Sande gewefen wären, fo daß man ſie Damals, ganze Mächte durch, heulen und pellen-gehöret hätte... Sie,zerriffen auch oft , Schafe Schiveine , und anderes Junges und kleines Vich. Um dic Zeit, oder bald darauf, nachdem fih die Schweden und Engelländer, hier feſtgeſetzet hatten ‚wurden, die Wilden von den Dlattern angegriffen. Diefe Krankheit befamen a | IE fe 424 1748, im November" fie von den Europäern: denn vorher hatten fie‘ nichts das von gewufft. Daher vaffte fie viele Hundert von ihnen weg: fo,daß die meiften von den Eingebornen des Sande, in dem damaligen neuen Schweden, ausſturben. Da kamen die Wölfe, die der Geruch von fo vielen geichen, in der Nähe, reizete, in fo groffer Menge ‚Herzugelaufen? daß fie nicht nur die todten Körper vergehreten; fondern auch die anderen anfielen, die, in ihren Hütten und Hoͤ⸗ len, franflagen. Die wenigen Gefunden hatten genug zu thun gehabt, dieſe Raubthiere, mit Knuͤtteln und Stangen, wegzujagen., Seitdem aber find fie fo verſchwunden: daß man jetzt ſelten einige antrifft; und noch weniger hoͤret, daß fie Schaden thun follten. Hiervon wurde zur Urſache angegeben: 'theils daß das Sand mehr angebauet worden; theils daß man die Woͤlfe ausgetilget, und verjaget hat. Weiter hinauf aber, wo die Gegenden nicht fo ftarf bes wonet find ‚halten fie ſich noch genug auf. Anden Kü⸗ fien hingegen, laͤſſt man fowol in Penfylvanien, als Neu Jerſey, die Schafe, Nacht und Tag, das ganze Jahr durch, auf dem Felde herumgehen: ohne daß man ſon⸗ derlich diefer Thiere wegen beforget wäre, Um aber doch, für die Zukunft, ihre Vermehrung zu verhindern: fohat man, in Penſylvanien, zwanzig, undin Neu-Yerfey dreis sig Schillinge, zu einer Belonung für jeden "Wolf auss geſetzet, den einer todt liefert. And dabey kann der, fo es gethan, noch die Haut des Thiereg behalten. Für eis nen jungen Wolf aber werden, in Penfylvanien, nur jehen Schillinge, in der Landesmuͤnze, gezalet. Man hat Erfa⸗ „9, daß diefe Woͤlfe faft fo zam, wie Hunde, gezogen. worden. — a. | | Die ſylvanien. Philadelphia 425. . Diewilden Ochfen und Vuͤhe haben vornaͤmlich, in be [dern von Carolina, die tieferim Lande find, ihren nthalt —— Del —* Sonn gegen fie —— Ren es on gar u — e Schweiß: loͤcher, als daß es zu Schuhen gebraucht werben könnte. Doc pflegen arme Leute in Carolina dergleichen Felle, auf % Erde an ſtatt der Betten, auszubreiten. Der faͤſigere Miftel* wird, in Carolina, in Menge —— Die Einwoner brauchen ihn als Stroh, in den Betten, und zum Pferdeſchmuck. Das Vieh ſoll ibn ger⸗ ne eſſen. Wenn etwas, in Kaſten, oder in einen Ver⸗ ſchlag, einzupacken iſt, welches ziemlich weit weggefuͤret wer⸗ den ſoll: ſo wickelt man es darin ein, und ſtopfet die lee⸗ ren Stellen damit aus, damit die Sache ſelbſt, vom Schuͤt⸗ teln, oder Stoſſen, keinen Schaden leide Der beſenartige Pfriemen** wuchs in * Gar⸗ ten des Herren Bartrams, aus dem Samen,den er von Enz gelland erhalten hatte. ‚Er fagte:. er hätte, verſchiedene Stauden davon gehabt; die meiſten aber wären, durch den Soft, in den biefigen Falten Wintern, ausgegangen. Sie ſtehen dennoch wild, an verfchiedenen Orten ; in Schweden. Der Herr Bartram beſaß Erdmorcheln *, welche et, aus einer fandigen Erde, in a wo fie in Dis. N ‚ee x Vifeum filamentofum. Sloane * x Spartium fcoparium. Linn. Sp. 709. El, Su. sr * Tubera Terrae. Linn. FL. $u, 1116 hu fe —— 426 1748, im November Menge wachfen, genommen hatte" Diefe jeigte et ſeine m Ga⸗ ſte aus Carolina, und fragete ihn dabey, ob dieſe vielleicht das Tuckahoo* der Wilden wären? Er verneinete es aber, und feste hinzu: dieſe Erdmorcheln würden auch da gefunden? doch hätte et nie gefehen, daß fie ſonſt wozu gebraucht wor: den; ale daß man fie, gegen den Durchfall, in Milch ein? genommen hätte. Bon dein Tuckahoo aber machte erfol gende Beſchreibung. Es waͤchſet, in verſchiedenen Suͤmpfen und Moräften, ind zwar oft in Menge. Die Schweine wülen, an diefen Iren, die Wurzeln davon begierig aus. Und die Wilden, welche in Carolina wonen⸗ füchen, indem ſie die Wälder ducchftreifen, felbige gleichfalls auf, dörren fie an der Sonne , mablen fie, und baden . Brod davon. So lange die Wurzel noch feifch ife, hat fie einen ſehr barfchen und brennenden Geſchmack. Wenn fie. aber erft getrocknet wordens’ fo verlieret fie ihre meifte 4 Kraft. Machdiefen Eigenfchaftenzu urtheilen, dürfte das Tuckahoo die Dirginifche Aronswarzfeyu. . Nach Mittag begab ich mich wieder nad) der Stadt. Vom achten. Verſchiedene Haushaͤlter, Schwe⸗ den, Engelländer, und andere, hatten ihre Bienenſtöcke von denen jaͤrlich ihre Beſitzer eine reichliche Schatzung hoben. Denn die Bienen kommen bier gemeiniglich fehe gut fort. Das Wachs ward’ meift an die Handelsiente verfauft. Den ‚Honig aber brauchten die Eigehtümer ſelbſt, auf verſchiedene Art, bey den Speiſen. Man war 2 a. — vu Dr 1 STE hier *Gron. Fl, Virg. 2o5. ** Arum Virginicum, Linn. Spec. 966. Gron. Flor. Virg. ııa, Damit veröleiche man das, fo weiterhin. von dem Tabim und Tuckah angefüret werden fol. a — Penſhlvanien. Philadelphia 427 ker darin einig: daß die Bienen, in dem nördlichen A⸗ tetifa, vor der Ankunft der Europäer, nicht geweſen; inderin von ben erſten Engelländern, die fich hier nieder: elaſſen hätten, aus ihrem Vaterlande hergefchaffer waͤ⸗ on. Es ſollen auch die Wilden einhellig geſtehen: daß pre Väter niemals einiger Bienen gewar worden finds eder in den W Pa, noch fouft wo ; ehe die Europaͤer, ot mehrere Sabre, im. Sande. fü $ ‚befunden ‚hätten, 8 * in den 1 Wäldern des nsedlichen — in Menge ,. wild herum. - Doch hat man hier eine allgemei⸗ e Erfarung:, daß die Bienen, faft allezeit, bey ihrem Bee. ſich nach Suͤden, und nicht nach Norden, breiten. Cs ſcheinet, daß ſie die lehztern Gegenden cht ſo gut für fi ch finden. Daher Fömmt es auch, daß n keine ſi ch halten: ſondern die, fo. dahin gefuͤret vordent,. find. alle, im Winter, geftorben., Mir kam es or, als went die Bienen in Amerika faſt ein wenig klei⸗ 1er waren, als unſere Schwediſchen. Bis jest hat matt 1och f feine i in den Waldern bemerket, die nördlich, oder )intenden hohen fogenannten blauen Bergen, fiegen. Dieß seftätiget gleichfalls die Sage, daß fie erft, in einem juͤn⸗ jeren Zeitalter, in dieſe Gegenden verſetzet worden. Dem Herren Bartram hatte ein getwiffer Mann. erzaͤlet: daß bu, auf feinen Reifen, in den Waͤldern des noͤrdlichen Ameri⸗ ieh wirde dadurch noch weiter ‚eftätfet: daß die Wil⸗ ih a REIT, RUN Namen für die | 428 11748, im November Amerika, eine andere Art von Bienen’ vorgekommen wär re, toelche, an ftatt ihren Honig und ihr Wachs: in Cellen vertheilet zu haben, beides vermifchet, in einen groſſen Beutel zuſammengetragen gehabt haͤtten. Es dürfte aber, diefe Nachricht noch etwas mehr Licht, und mehrere Ge⸗ wißheit nötig haben. | : Dom neunten. Bon den Schweden fonol, ale Engelländern, die hiet geboren, und zu einigem Alter gefommen waren, bezeugten alfe, die ich darüber ſprach: daß, zu diefer Zeit, bep weiten nicht fo viele Vöge mebr, alsin ihrer Kindheit, gefehen würden, welche zum Effen taugten; fondern man koͤnnte augenfcheinfich mer⸗ fen, wie fehr fie abgenommen hätten. Ya, diefe Klage batten fie, tie fie fagten, ſchon von ihren Vätern gehoͤret. In deren Kindheit waren die Meerbufen, Fluͤſſe und Bär che, von allerley Arten der Geevögel, als wilden Gänfen, Enten, und anderen, oft faft ganz bedecket. Jetzt aber iſt bisweilen kaum ein einziges Geflügel darauf warzunehmen. Man Fonnte, vor fechszig bis fiebenzig Jahren, in einem Vormittage, gegen achtzig Enten fchieffen. Sept aber ger ſchiehet es wol, daß man nur auf eine vergeblich Iauret. Ein alter Schwede, der fhon fein neunzigftes Jahr übers ſchritten hatte, verficherte, daß er, in feiner Jugend, einſt drey und zwanzig Enten, in einem Schuſſe, erleget haͤtte. Dieß Gluͤck aber duͤrfte jetzt ſo leicht niemand mehr ha⸗ ben; da man einen ganzen Tag herum ſtreichen kann, oh⸗ ne drey oder vier von ihnen zu ſehen. Die Kraniche yor gen damals, im Fruͤhlinge, zu Bunderten bieher. Nun aber zäler man nur einige wenige, Die wilden Puter⸗ huͤner Penſhlvanien Philadelphia 429 hüner, und die Bier, von den Schweden, fogenannten Hafz - eelhuͤner und Rebhuͤner * ſchwaͤrmeten, in ganzen Heeren, eh) herum. Set aber kann man fich ver chiedentlie ze genug geben, wer man en De eins og TRF von dieſer Verminderung ſi nd nicht löse, zu erforfchen. - Bor der Ankunft der Europäer, war das and unbebauet, und voll von geoffen Wäldern. Die menigen | Wilden, die hier ſich aufhielten, beunruhig⸗ ten die Bögel nicht fehr. Sie trieben feinen Handel unz ter ſich. Es waren ihnen Eiſen und Pulver unbekannt: und noch u fie von dem Gebrauche des Geſchuͤtzes. Der hundertefte Theil von den Bügeln, die das mals in diefen Gegenden fo gar häufig herumzogen, wuͤr⸗ de dieſe geringe Zahl der Einwoner, bis zum Ueberdruſſe, aben ernären koͤnnen. Wenn man nun noch erwaͤget, ef fe ihre Fleinen Mansfelder gebauet; fich der Fiſcherey befliffer en; und Hirfche, Bieber, Bären, wilde Dchfen und Kühe, auf der Jagd, brav. gefangen haben, deren Fleiſch ebenfalls e eine leckere Speife für fie war: fo wird man bald. erkennen, wie felten die Bügel von ihnen beunruhiget wor: den. Allein, nachdem ganze Scharen von Europäern hier her gekommen find: haben ſich die Umftände ſehr geaͤn⸗ dert. Das Land iſt mit Menſchen ſtark beſetzet, und die Waͤlder ſind ausgehauen worden. Da ſich die Leute ſo vermehret, haben ſie, durch das Jagen und Schieſſen, die Voͤgel theils vertilget, theils weggeſcheuchet. Im Fruͤh⸗ linge werden noch die Eier, und Muͤtter, und Jungen, ohne *Bierpar och Rapphoͤns. 43° 1748, im November Bedenken, weggenommen. Denn Feine Gefeße find. da⸗ gegen gemacht. Und wenn man gleich einige verfaſſet hätte: fo würden fiedoch, bey der Freiheit, die im Lande herrſchet, weniger Gehorſam finden. Haben ſich aber die Voͤgel, die zum Eſſen taugen, unglaublich hier vermindertz fo find hingegen andere, deren Zahl, feit der Ankunft der Europäer, eber fi) vermehret, als abgenommen hat. Dieß kann man insbefondere von einer Gattung der Dolen ſa⸗ gen, welhe die Engefländer black Birds, und bi Schweden Maystjufwar *nennen. Und mit ihnen zu: gleich haben fich, unter den vierfüffigen Thieren, die Eich Börner, in ihren verſchiedenen Arten, ausgebreitet. Den i diefe ſowol, als jene ‚ leben größtentheils vom Mays, oder find doch am begierigften auf ihn. Se mehr alfo das Land bevoͤlkert wird: defto mehr Mays wird auch gep i zur Koft gebraucht werden, noch jeßt faft eben fo viele, ale vormals, bier anzutreffen ſeyn. H Klagen über die gar ſtarke Abnahme des eßbaren Gefli? gels, nicht nur in dieſer Landſchaft, in dem nördlichen Amerifa, wo ich nur bingefommenbin, Bon der Verminderung der Sifche hatten alte Leu⸗ te eben die Erfarung, welche ich gleich jegt von den Bis geln angefuͤret Habe. In ihrer Kindheit, war die Menge derfelben, in den Meerbufen » Slüffen und Baͤchen, noch fo ! groß * Maysdiebe. Penfplvanien. Philadelphia 432 groß geweſen, daß, wenn in den Fruͤhſtunden ein Zug geſchahh soft ſo viele ſich fangen lieſſen, daß cin Pferd Faun, fie mach Haufe zu ziehen, vermochte: Soft aber hat ſich die Sache fehr verändert. «Man kann, zu mehrern Ma⸗ len/ mit aller Unverdroſſenheit, ſein Fiſchgeraͤte ausſtellen: und wird dennoch oft zu ſagen genoͤtiget ſeyn/ man has be die ganze Nacht vergeblich gearbeitet. Die Urſachen von dieſer gar merklichen Verminderung der Fiſche ſind, zum Theil, eben diejenigen, welche ich bey den Voͤgeln an⸗ gegel en habe: da man fie, in den fpätern, Zeiten, auf ei⸗ ne vielfältige Art/ weit mehr vertilget, als vorher. Theils ſind auch die häufigen. Mülen Schuld daran, die jest, in den Flaffen und Baͤchen ſtehen. Denn man hat hier bemerket, daß die Fiſche, im Fruͤhlinge y den Strom hinanſchwim⸗ en, um ihren Ram, in einem feichten. Waſſer abzulegen. au fie. daher, in. einem Fluſſe dergleichen Werke finden, ie fie weiter zu ziehen verhindern: fo keren ‚fie zuruͤck, und ner wieder. Hievon verſicherte mich ein gewiſſer an⸗ ſchener Mann in Boften. Es wurde in einem Fluſſe, au dem, Gute. ‚feines Vaters allezeit im Winter und meiſt den ganzen Sommer. durch , eine Art von Heringen, in groſſer Dienge, gefangen. , Nachdem. aber der Vater in dieſes Waffer eine Muͤle, mit einer Berdämmung, bau⸗ en N verloren fie fid). , So hoͤrte man hier, und an allen rten, über, die Abnahme der Fiſche klagen. Und in Neu Jorfbehaupteten ‚alte Leute eben dieß von den Aus Sie bezeugten, daß man, in ihrer Kindheit bey der Stadt eine weit. ‚geöffere Menge derfelben ‚gefangen hätte, als nun zu geſchehen pflegte. Denn ob ſi ſie gleich noch, in anfehnlicher Zahl, und fo groß. und wolſchmek⸗ im + Fond 432 1748, im November kend, als man fie nur wünfchen kann, heraufgesogen wer⸗ den: fo gefichen doch alle Aufterfänger, daß fie järlich uns gemein fi) vermindern. Hiervon iſt die natuͤtlichſte Urfas he, daß man fie, ohne ale Mäßigung, aufbringt, und fait zu Feiner Zeit des Jahres damit einhält. Viele alte Eeute machten diefen Unterſchied in der Menge der Sifche, dieman, in ihrer Kindheit, hätte fangen fönnen, und die man noch fängt, fo groß, als der zwifchen Tag und Nacht if. Der Herr Franklin erzälete mir folgende Begeben⸗ beit. In der Gegend von Neu-Engelland, wo fein * ter gewonet hatte, fielen zwey Fluͤſſe ins Meer, die von der Beſchaffenheit waren, daß in dem einen ſehr viele Zes einge * gefangen wurden, und in dem anderen gar kei⸗ ne. Dennoch) lagen die Mündungen beider Fluͤſſe nicht gar weit von einander. Nun hatte man bemerker, das wenn | die Heringe im Srühlinge ihren Nam abzulegen hatten, fie jederzeit den einen Fluß hinanliefen, wo man fie ſonſt zu fangen pflegte, den andern aber nie. Diefer Umſtand brachte den Vater des Herren Franklins, der zwiſchen beiden Fluͤſſen ſich angebauet hatte, auf den Einfall, 4 verſuchen: ob es nicht zu machen waͤre, daß die Heringe gleichfalls in dem anderen Fluſſe ſich aufhielten? Als ſie daher eben auf dem Zuge begriffen waren, für ihren Kam & einen dienlichen Ort zufinden: ſetzte er feine Netze ſo gur, daß einige gefangen werden. Aus felbigen nahm er den Nam, fürete ihn , mit aller Behutſamkeit, über das fand, nach dem anderen Fluſſe hin, und legte ihn Hinein. Er ward. ausgebrütet: und die Folge davon war, daß, nach dee Zeit, järlich immer mehr Heringe in diefem Fluſſe gefuna | | ir * Herring. Penſylvanien. Philadelphia 433 Bert wurden. So fol es ſi ch auch noch verhalten. Dieß giebt Anleitung, zu glauben: daß die Fiſche diejenigen Derter, wo fie ausgebrütee worden, und von denen fie zuerſt in die See ausgeſchwommen find, gerne wieder fürs chen, um ihren Nam da zu verwaren. Denn fie haben fih einmal daran gewoͤnet. So werden jetzt, in jenem Fluſſe, viele Heringe gefangen, in welchem, ehe der Ram, auf die beſchriebene Art, dahin geleget worden, gar fiir * finden geweſen. | Noch eine andere fonderbare nn war diefe. Niemand hat,in vorigen Zeiten, davon ge⸗ hörct, daß, unten bey Caps, Doͤrſche anzutreffen wären. hr Fang war auffen vor der Mündung der Delaware, = aber werden fie dort in Menge aefangen Daraus ann geſchloſſen werden, daß die Fiſche gleichfalls von - die am verändern, in denen fie fih au alten. Ein Sciffeapitän, 8 der nach Grönland gefaren wat, ns aus eigener Erfarungs daß, wenn man über den fiebenzigften Grad der nördlichen Breite käme, die Hige im Sommer hernach viel flärfer würde, als man fie, unter eben diefem Grade, befunden hätte, Dats aus folgerte er: die Wärme müffe, um diefe Zeit, an dem Nordpole felbft, noch weit flärfer feyn 5 weil die Sonne dort fo lange, ohne unterzugehen,, oder die Nacht, wie den Tag durch, leuchtete. Eben diefe Erzälung, und die data aus hergeleiteren Schlüffe, harte der Herr Franklin auch von Seecapitänen in Boſton gehöret ' welche i in die noͤrd⸗ lich⸗ Reifen 10. Theil, € e 434 1748, im November’ lichſten Sandfchaften diefes Welttheiles Reiſen gethan Kate ten. Moch wunderbarer aber iſt dasjenige, was ein’ ges wiſſer Schiffshauptmann, Henrich Atkins, der noch in Boſton wonet; ihm berichter hat. Diefer Seefarer wat, einige Zeit, längs dem Strande von Neu-Engelland, auf der Fifcherey gewefen. Da er aber hier nicht fo viel fing; als er wuͤnſchte: fegelte er immer höher gegen Norden, big nad Grönland. Endlich Fam cr fo weit, daß er Leute entdeckte, die nie einen Europäer gefehen hatten, und, was noch mehr war, die gar Feine Borfielung von dem Nutzen des Feures, welches fienie gebraucher hatten, be= ſaſſen. Allein, wenn fie auch diefelbe gehabt haͤtten: fo würde es ihnen doch nichts geholfen haben 5 weil Feine. "Bäume im Sande wuchfen. Sie affen aber Vögel und. Fiſche, die fie gefangen hatten, voß. Der Capitän Ars kins faufchte, für einige nichtswuͤrdige Dinge, allerley ra⸗ ve Selle von ihnen an ſich. Er hat aufs hoͤchſte betheu⸗ ret, daß diefes Volk überall nichts vom Feure gewuſſt haͤt⸗ te. Es iſt zwar, aus mehreren Reiſebeſchreibungen, ſchon bekannt, daß, weit im Morden, weder Bäume, noch Gebuͤſche, oder andere hoͤlzige Gewaͤchſe gefunden werden, welche zum Brennen taugen. Sollten aber jene Einwoner eis nes fo unglüdlichen Erdfiriches nicht, wie ſonſt unter den Voͤlkern gewoͤnlich ift, die man als dienördfichften Eenner, den Tran von Fifchen, und anderes Fett, auf die Are wie Sampen brennen: theils um ihr Effen zu Eochen ; theilsihe ve unterirdiſchen Hölen, im Winter, zu erwärmen ; theils in - den Nächten, und der dunfleften Zeit des Jahres, Sicht zu ha⸗ { ben ? Sonft wuͤrde ihre Sinfterniß gar zu unerträglich, und der aͤuſſerſten faft gleich feyn. | Doin % wir von einem ſehr Tere ‚welches, in, Deu En — | — Stich farı ng e und äftige Hörner aus. der Erde gegraben: daß an), entweder da, oder ſonſt itgendivo in der, t ‚ein hier fennete, welches. ſolche Hoͤrner haͤtte hat viele ‚bewogen, zu glauben: das, in dem noͤrd⸗ die ie gefundenen Hoͤrner waͤren von Thieren dieſer Art, ie zwar in den entfernetengeiten, auf der Inſel gelebet, ende ich aber ſich ganz verloren hätten, Ja, man bat noch weiter araus geſchloſſe en: Irrland muͤſſe entweder ſelbſt in den ent⸗ erneten Johrhunderten, mit dem noͤrdlichen Umerifa ver⸗ unden geweſen ſeyn; der. es hätten wenigfiens viele Teine Ru In, die jetzt nicht mehr angetroffen werden, eine dette daſ viſchen gemacht. Dieß gab mir die Beranlajlung, efen Landſchaften, ein Thier, mit fo erftaunlich groſ⸗ en Hörnern, gefehen hätte, als dem Mooſedeer zugeeignet vuͤrden? Der Herr Bartram antwortete: daß er ſorg⸗ altig darnach gefraget hörte, niemand aber babe ihn jez nals eine zuverlaͤſſige Nachricht davon geben. Finnen, Das jer war er gänzlich von det Meinung, daß ein ſolches Thier nirgends, in dein noͤrdlichen Amerila⸗ gefunden verden muͤßte. Der ‚Herr Franklin erzaͤlete zwar, daß er, n feiner Jugend, cin Dar von den Zhibten, weiche biee Moofedeere heiſſen, gefehen harte: ee wußle aber ſich ioch wol zu erinnern, daß ſie lange nicht die Groͤſſe ie ge? ; Er 2 IR babt 435 vom. eitften. Su en Schriften leſen eyn ll. "Nun e.. bisteifen in Yerland ent icher Amerika, fo berüfene Mooſedeer muͤſſe es ſeyn; ch red t genau zu erkundigen: ob man nicht, irgendwo 4356 1748, im November. habt, welche diejenigen befigen müßten, denen „die in Seeland ausgegrabenen Hörner gerecht feyn follten. Die beiden Thiere, die er geſehen, waren nad Boſton ges bracht worden, um an die Königin Anna nad) Engelland gefhickt zu werden, it jeder, der fie fehen wollte, mußte zwey Pence zalen. Da fand fich ein Handelsmann, dee für alle Schulfnaben das Geld gab: und unter dieſen war Franklin auch einer mit. Die Hoͤhe des Thieres, bis zum Ruͤcken, war derjenigen eines groſſen Pferdes gleich: der Kopf aber, mit den Hoͤrnern, war noch hoͤher. Der Herr Dudley bat von dieſem Moofedeere, * welches im noͤrdlichen Amerifa angetroffen wird, eine eigene Befchreibung verfertis get. Auf meiner Reife durch Canada, fragete ich die Franz zofen oft: ob im Sande jemals ein fo gar groſſes Thier geſehen worden, als einige von dem noͤrdlichen Amerika erzaͤlen, und welches ſo ungeheure Hoͤrner haͤtte, als man bisweilen in Irrland ausgraͤbt? Ich erhielt aber immer den Beſcheid: daß fie nie davon reden gehoͤret, und noch weniger dergleichen geſehen haͤtten. Einige ten hinzu: daß, wenn ſolche Thiere hier zu finden wären; fo müßten fie gewiß diefelben aufgefpürer baben, weil fie. die Wälder in diefen Gegenden fo oft ducchfteichen. Man bat aber Elende hier : welche entweder von eben der Art, wie unfere Schwedifchen,, oder eine Abänderung davor find. Von diefen werden bisweilen einige aufgejager, die eine ungetwönliche Gröffe haben. Es kann alfo fen, daß die Sage von den ungeheuren Thieren im nördlichen: Amerika, welche fo erftaunliche Hörner haben follen , dar \ ee * In den Philoſophical Transactions, N, 368, von der ‘m Seite an. | 2, Penſylvanien. Philadelphia 437 ber zuerſt entſtanden iſt. Dieſe Elende werden, von den Franzoſen in Canada, Orignal genannt, mit einem Na⸗ rule fie von den Wilden entlehnet haben, Vielleicht bat Dudley, durch fein befchriebenes Sergei Feine andere, als fie, gemeint. Der. Her Franklin gab mir ein Stuͤck von einem Steine : den man in Neu-Engelland braucht, die Schmelz: oͤfen aufzumauren, und eben fo bey den Schmiedeaͤſſen; teil er fo daurbaft im Feure ift. Er befland aus einer Vermiſchung vom Serpentinfkeine* und Asbeſt. Denn der größte Theil davon war ein grauer Serpentin⸗ ſtein, der, bey dem Angreiffen, ſehr fett und glatt ſchien, und ſich gut ſchneiden und bearbeiten ließ— Hin und wie der aber ſchimmerten einige Sterngen, bie ein Asbeft bil; dete, deſſer en Faͤſergen, aus dem Mittelpuncte, wie Stra⸗ ten, fi ſchoſſen. *Dieſer Stein ſoll nicht, aus einem Selfen, auen, fondern bin und wieder, auf dem Felde, zer ar gefunden worden. "Ein anderer Stein ward, von verfchiedenen Schwe: — &saohfken® genannt: da er von auflen fo glatt, wie eine Seife, ift. Sie brauchen ihn, unter anderem, vor: nämlich dazu, die Flecken aus den Kleidern zu reiben. Man Eönnte ihn einen Talf, mit vermifchten Theilen von Spate und Granate,** nennen. Geine genauere Ber ſchreibung verſpare ich für ein anderes Werk. Jetzt mer: fe “ nur an, daß feine Grundfarbe Hellgrün ift: bin und a wieder Weg J ** Asbeſtus ſibris e centro radiantibus. Der Seifenſtein. ** Saxum taloſum particulis fpataciis granatisque immixtis. * 4 3 4748, im Novembers wieder aber dunkelblaue Stellen, und bisweilen ERREGER ä ie wi, Y PART a g * ‚Bige, bie ins Örtine fallen, darin ſich zeigen Er iſt ben dem Aufiten,febr glatı, und Läuft buschaisin Togen. Ferner ‚Fälle er ſich auch ziemlich ſchneiden und fügen: ob er gleich nicht ſonderlich eben, ſondern etwas gruͤbig ich, ch habe groſſe Steine davon geſehen, die eine Klafter, un noch doruͤber lang waren, eine Breite nach dieſem Ver batniffe, und gemeiniglich eine Dicke von ſechs Zollen, bis einen Schub, hatten, Ich kann aber hierin nichts'ges wiſſes beſtimmen: weil ich den Stein nicht an den Orten gefehen, wo er ausgegraben wird; fondern nur fo, tie e nach Philadelphia gebracht worden, da er mehre eils ſchen gefüget iſt. Der Talktheilgen in demſelben ſind etwa breizigmal ſo viel, als vom Spare und Granate. Man findet ihn, an vielen Steffen im gande, unter anderen in det Gegend von Cheſter. Die Engelländer geben ihm auch den Namen Soapſtone. Es ift daher warfcheinlich, daß die Schweden den ihrigen von ihnen‘ augenon men haben. 159 mania una, Man machte von dieſem Steine bauptfächtich fol genden Gebrauch. Zuerſt wurden duch ihn Flecken. aus den Kleidern genommen. Hiezu taugt aberider gan⸗ ze Stein nicht: fondern er umſchlieſſt, in den helleren Thei⸗ len, einige dunkelere, die ganz aus einem Serpentinſteine beſtehen, und ſich leichtlich, mit einem Meſſer, oder ſonſt geſchaͤrften Eiſen, ſchneiden laſſen. Wenn nun einige Fettig⸗ keit ſich an Seide, oder ein anderes, Zeug, geſehet hatte: ſo ward etwas von dem loſen Steine, als ein Pulver, abe geſchabet. Dieg ſtreuete man auf den Schmutzflecken. Dann zeg ſich dag Fett hinein. Endlich vieh man das | / Pulver, ’ ** Penſylvanien. Philadelphia 439 on * der übrigen die Een dataus ufheſinee 1% #7 14 a J 34 — vi —— we) 3 ſieden. Ich werde weiterhin Gelegenheit haben, „einige, — 0 Ee 4 davon J 440 1748, im November davon zu befchreiben, Der Herr Franklin urtheilete: daß fie um fo viel eher, aug dem Meerwaſſer bey Penfplvanien, ein gutes Salz müßten Fochen Fönnen; da man, in Neus Engelland, aus demjenigen, fo dort an den Küften ges ſammlet würde, bisweilen ein Salz verfertigte: weil jene Landſchaft viel Höher nach Norden läge, Die ur | Ein Bleierzt ift zwar in Penſhloanien entdecket worden. Weil es aber in keiner Menge vorhanden ger weſen: fo hat niemand es zu nüßen gefucher, Man hat auch Magneten von’ ziemlicher Güte gefunden. Ich befige felöft einige ſchoͤne Stücedavon. — ———— 2 y Das Lifen micd, in Penfloanien fowol, alsin den anderen Amerifanifchen Landſchaften der Engelländer, in 32 einer überaus groffen Menge, gegraben : fo, daß fie damie nicht allein das alte Engelland fondern auch faft ganz Eur ropa; ja vielleicht den größten T Fönnten, Das. Erzt ift Bier gemeiniglich vielfältig leichter, in den Gruben zu brechen, alg unfer Schwebifches, Denn, ' Hacke, einem. man fann, an vielen Stellen, mit. einer | Brecheiſen, und einer höfgernen Keule, eben fo Leicht dieß, Erzt losarbeiten, als man bey ung ein Erde macht, Sie wiſſen, an manchen Drten, nichts vom, Boren, Sprengen, Brennen. Und daben laͤſſt fich das, Erzt gar bald fchmetzen. Ton diefem Eifen wird ein fol: er Borrat gewonnen: daß nicht nur die unzäligen Eins woner, welche in dieſen Colonien jetzt ſchon leben, daran ſelbſt genug haben, und ſo viele Schiffe hier jaͤrlich damit ausge⸗ ruͤſtet werden ſondern auch nach den Amerikaniſchen Inſeln vieles verſchickt wird, Sa, feit einiger Zeit, hat man auch an⸗ ge⸗ Theil der Erde verſorgen e Grube in harter / / Penfplvanien. Philadelphia 441 efangen, nach Europa damit zu handeln. Es wird dieß Eiſen im Schiffbaue fuͤr beſſer, als das Schwedifhe,j ja als alles ndere, gehalten : weil es, von dem falzigen Waſſer, ſich lan— e nicht fo verzehren Täfft, als das unfrige. Einige glaub⸗ n, daß fie, ungeachtet der Fracht, ihr Eifen, nach Engels nd, für einen geringeren Preiß, verfaufen-Fönnten, als ndere Nationen: insbefondere, wenn das Land noch mehr ngebauet Baden, und daher die Atbeitsleute nicht ſo yn ſollten. — — Der Berglein, oder die Steinart, welche der 637 vof Browallius, den Amiant, mit den leicht abzuſon⸗ ernden weichen Faͤſern* nennet, wird in Penfylvanien, 1 jiemlicher Menge, angetroffen. Einige Stüde find a ı muͤrbe: und andere wieder ziemlich zaͤhe. Der Here ranklin erzaͤlete: er ‚habe, da er, vor zwanzig und einiger jahren, nach Engelland eine Reiſe gethan hätte, einen Fleis er, Beutel mit ſich genracht, der aus dem Berglein dies 8 Landes verfertiget geweſen wäre; und ihn dem Baronet loane verehret. Ich habe gleichfalls Papier gefehen, das 18 diefem Steine gemacht worden. Man hat mir ‚auch nige Fleine Stüde davon mitgetheilet, die ic) in meiner Sammlung von Naturalien aufbeware. Der Herr Franß⸗ n hatte von anderen gehoͤret: daß wenn ein ſolcher Berg⸗ in, im Winter, in die freie Luft geleget, und dafelbft, 1 der. Kälte und, Raͤſſe, gelaſſen wuͤrde; derſelbe davon iher, und zum Spinnen tauglicher werden follte. Er ſelbſt ber getrauete ſi ſich nicht, zu entfiheiden, wie ferne dieß Vor⸗ u — — — —— | ‚geben kanns Abe Teparabilibus molliufeulis. In feinen Borlefungen über Die Mineralogie, welche er, im Sabre 1739, geichrieben , herausgegeben hat. — — y er 442 17487 im Novembern geben gegründet wäre, Bey der Gelegenheit erzaͤlete t einen kurzweiligen Vorfall, der ihm mit den Vergleine be gegnet war. Er hatte, vor. mehrern Jahrern, eini Stüde davon erhalten. Die gab er einem feiner. Bud) drudergefillen, um, in der Papiermüle, einen Boge | daraus verfertigen zu laffen, Wie diefer ihm gebracht ward, wickelte ihn der Herr Franklin zuſammen, warf ihn ins Feur, und ſagte dabey zum Geſellen; er ſollte hier ein Wunder ſehen, einen Bogen, der nicht verbrennete Det Unerfarene behauptete das Gegentheil. Er erſtaune te aber nicht wenig, da er ſich uͤberzeugt ſahe. Der Her Franklin erflärete ihm alfo die befonderen Eigenſchoften des Papieres, doch nicht ſo gar deutlich. Wie er Ki ‚gegangen war: , fraten einige feiner Freunde hinein, die das Papier fogleich erfannten. Da meinte, der Gefelle ihnen etwas recht Unerwartetes zu zeigen, und fi fie in ein groſſe Berwunderung zu fegen, Ex erzälere ihnen alfo, w e er einen Bogen Papier ſo kuͤnſtlich zubereitet hätte, daß er denfelben ins Feuer werfen koͤnnte, „und er dochen nich verbrennen follte. Sie fielleten fi, zum Spaſſe, als wenn ſie es fuͤr unmoͤglich hielten. Um ſo viel eifriger aber ver⸗ theidigte er fein Vorgeben. Endlich Fam es zur Wetter Allein indem er das Feur anzuſchuͤren beſchaͤftiget tar J beſtrichen die anderen fein Papier unvermerkt mit Fett, Der Gefell, der ſich nichts verfah, warf es zuverſi ichtlich ins Feur. Und in dem Augenblicke war es in voller Slams me. Der gute Menſch ward darüber faft fprachlos, Diez ſes beluſtigte die anderen fo, daß fie ſich des Lachens nich 4 ‚Jänger enthalten Fonnten. Sie entdeckten ihm alſo die egare Sache. JIn Pen ſylvanien⸗ whiladewhia 443 nie Birne der Stasr lieffen gar viele eiſen herum; die ihren Aufenthalt, ſowol unter Boden alsi in einigen Söchern, der Maur, hatten. Die Länge ihres ganzen Körpers. betrug eben eine geometeifäe finie, „Und der, Fare nad) waren fie entweder ſchwarz, nn Ket S ‚hatten, dieſelbe Art an ſi ic welche ſigkeite Be denen fommen Fnnen , ———— Der Her Sranffin,be ezeigte fü ich ſehr geneigt, zu glaubens daß dieſe igtgen, fih ‚einander, auf, einige. Weife, ihre Gedanken, J oder ihr Verlangen, y entdecken koͤnnten. Er berief ſich deswegen auf einige Erfarungen. Wenn ei⸗ ne Ameiſe etwas s Zucker, in einem ‚Schranke, findet ;, ſo i fü e sogleich, unter die, Erde, oder. nach ihrer Hölung in Kann hat fi is ſich daſel bit ‚ein, ‚wenig verweilet: [9 ich ein ganzes, Volk daraus hervor „das, vereiniget, Er dem, Schraufe hinehet, wo der Zucker ans eu üft ,.. und ſogleich ‚anfängt. denſelben ſtuͤckweiſe a Fr "Es darf auch nur eine auf eine todte Si ege, ſo irgendwo lieget, geraten, die fie nicht, alein v egbringen Fann: fo wird fie bald nach, ihrer Wonun, 3,eileı Lind, ‚nach einigen 2 Augentlicken, fü ſie het man mehrere null hervorkricchen:. die ‚ihren Sauf nach der todten Fliege ‚hehe men, ‚und, fie gemeinfehaftlich wegfüren. Nur einige Zeit vorher, 4 hatte der, ‚Bert Franklin ein kleines irdenes Ge⸗ irrx mit S geup ,. „ in. einem Schranke, ſtehen gehabt, er daffilbe., waren „gat viele Ameiſen geſchlichen * und verzehreten die Süfigkeiten g ganz geruhig Da er es aber merkte, ſchuͤttelte er fie heraus, und band den Topf, mit einem dünnen Faden an einen Macth. den er in die Dek⸗ a N. IE Wr 444 1748, im November kedes Zimmers ſchlug: fo daß das Gefäß, an dem Strik— fe herunterhieng. Es hatte ſich aber von ungefär zuge— fragen, daB eine einzige Ameife darin zuruͤckgeblieben war. Diefe aß fich fat. Da fie aber wegwollte, befand fie fih in Feiner geringen Verlegenheit, davon zu Eommen, Sielief Tange, unter dem Boden des Sefäfes, und faft übers all, herum: allein vergeblich. Endlich gelangte fie doch, nach vielen Verſuchen, auf den Weg, an dem Stricke hinauf, bis an die Decke, zu gehen. Nachdem fie diefe er⸗ reichet hatte, lief fie, laͤngs derfelben Kin, und fo weiter, die Wand herunter, auf den Boden. Kaum war eine halbe Stunde darüber verfloſſen: fo brach ein groffer Schwarm hervor, zog nach der Dede hinauf, und ges tade auf das Band zu. An felbigem krochen ‘fie weiter in das Geſchirr, und fingen wieder an, jueffen. Dieß festen fie fo lange fort, als noch etwas vom’ Syrup d4 war. Indeſſen lief der eine Haufe an dem Sticke hina ), und der andere hinunter: und diefes wärete den Tag. k Dom zwölften. Ein gemwiffer angefehener Mann, der fich fehon lange in diefer Landfchaft aufgehalten hatte, verficherte: tie er, num beinahe feit zwanzig Jahren, faſt beftändig durch die Erfarung beftätiger gefunden habe, was auch von andern bemerfet worden; daß die Witte⸗ rung im Winter, hier gemeiniglich, durch diejenige vor⸗ gebildet wuͤrde, die am erſten des Novembers, nach alten Kalender, * geweſen waͤre. Iſt dieſer ganze Tag beiter: fo ſoll, im folgenden Winter, nicht viel Schnee ‚und .. * Den die verbefferte Jahrrechnung zälet eben den Tag als den zwölften des Monate, Denfpoanien bey Germantown 445 und Regen fallen. Zeigt ſi q wieder die erſte Haͤlfte auft geklaͤrt, und die andere truͤbe: ſo ſoll der Anfang des Win⸗ ters ſchoͤn; ſein Schluß aber, und der Fruͤhling, rauh und unangenehm ſeyn. Von derſelben Art waren auch die uͤbrigen Deutungen. Ich habe gleichfalls an andern Or⸗ ten von aͤnlichen Merkmalen der zukuͤnftigen Witterung genug gehöre. Allein, wie ein reifes Nachdenken ſchon das Zutrauen zu ihnen mindert: fo haben auch die mer xorologiſchen Bemerkungen fattfam erwiefen, wie unendlich oft dieſe Vorherverkuͤndigungen gefehlet haben. Nach der Mahlzeit begleitete ich den Herren. Kock nach feinem Landhofe. / ; Penfplvanten ift gar reich an Quellen. Man wird gemeiniglich, entweder an einer, oder der anderen Seite ines Berges, und bisweilen auch an mehreren, eine fols he Quelle finden, aus denen ein helles Waffer hervorries felt. Die leute daherum nügten daffelbe, auf alle Art, wie man ein ſchoͤnes Springwaſſer zu nüßen * pfleget. Auffer: dem hatten fie noch, neben der Quelle, wenn fie nahe bey dem Hofe befindlich war, ein Eleines Gebäude von Stein auffüren laſſen, und das Wafler dadurch geleitet. Hier fonnte man feinen Ausfluß, nach Gefallen, hemmen: fo, daß es tiber den ganzen Boden austrat. Darin wurden alfo, im Sommer, nicht nur die Gefäffe mit Milch gefeger, fondern auch Buttel mit Wein und anderen Getränken. Denn es mußte fich alles Fül und frifch erhalten, wegen des beftändigen Zufluffes von neuem Waſſer, das aus der Quelle dahin lief. In verfchiedenen Landhäufern hatteman auch die *8 * Einrichtung Habe ich ſchon oben, auf der 240flen Geis 446 1748, im November yed die Rüge, oder die Speifefammer, fs angeleget, daß me hai den Bach darunter wegleiten, und DAB Baffer al, nahe | ee haben Fonnte, — ‚Nicht nur leute vom Stande, fondern auch andere . bon h einigem Vermögen, hatten gemeiniglich Sifehteiche, | be i ihren Höfen, auf dem kande, Dabey waren fie alles geit darauf bedacht, daß ein frifches fliefi endes Waſſer, durch den Teich, laufen möchte. Denn davon follen die Fiſche fi 9 gut befinden, Deswegen ward der Teich gerne fo angeles- get, daß eine Quelle, auf einer Anhöhe, wicht weit davon ihren Urſprung hatte, 2. Dom dreisehenten. Ich ſah, an ai Orten in diefer Landfihaft, eine behaͤnde Ark, auf den. Wieſen ein häufiges Gras zu ziehen Hier muß mar, ſich wieder an das erinnern, was ich kurz vorher von den vier. ien Quellen angemerfet babe, die, an den Seiten der An⸗ hoͤhen, und bisweilen in den Taͤlern, angetroffen werden. Die Wieſen liegen bier mehrentheils inden Tiefen, zwie— fihen den Hügeln War ihr Boden zu fumpfig und naß gewefen: fo hatte man, durch verfdjiedene Graben, das. meifte Wafler abgeleitet. Alfein, es ift.der Sommer in, Penfylvanien fehr heiß, und die Sonne verbrennet oft das Gras fo ftark, daß es ganz wegtrocknet. Daher find ſorg⸗ ſame Haushälter darum befümmert gewefen, dieß auf ih⸗ ren Wieſen zu verhindern. In ſolcher Abſicht hatten ſie alle Quellen aufgeſucht, die, in der Naͤhe, bey einer von je⸗ nen ſeyn konnten. Und, da vorher der Bach, durch den kuͤr⸗ zeſten Weg, in die Täler floß: fo hatten fie das Waſſer fo | ‚hoch, als thunlich gewefen, und fie es nötig Beiuaheng auf . die Penſhlvanien. bey Germantoton 447 die erhabeneren Seiten der Wieſe hingezogen; und von dem Haupteanale, zum öftern, durch ausgegrabene ſchmale Rinnen, indie Fläche herunter laufen Taffen, fo, daß ſie faſt überall bewäffere ward. Kam etwa eine etwas tiefe Stelle vor: fülagen oft hoͤlzerne Rinnen darüber, in denen das: Waſſer nach der anderen Seite flieffen mußte, Und von dort harte man es wieder, durch ganz fehmale Graben, an alle die Pläße, wo es einem dienlich gefchienen, gefuͤret. Damit das Waſſer um ſo viel hoͤher getrieben, und zu de⸗ ſto mehreren Stellen hingeleitet werden koͤnnte: ſo waren, bey den Quellen ſelbſt, erhabene Daͤmme aufgefuͤret, in denen ſich daſſelbe ſammlete, bis es zu einer ſolchen Hoͤhe ſtieg, daß es durch eben den Weg abflieſſen mußte, den man wuͤuſchte. Ja, oft waren das Nachdenken und der Fleiß noch weiter gegangen: wenn ein Bach im Walde gewefen, dev einen ganz anderen Weg, als nach der Wie⸗ fe, genommen hatte; und man doch dutch das Wafferwär gen, und die genaue Erforſchung des dazwifchen Tier: genden Landes, gefunden, daß fich das Waſſer dorthin lei⸗ ten lieſſe. Da hatte man einen Dammı errichtet, der den vorigen Lauf deffelben hemmete, und es darauf, rund um die Wiefe her, auf viele Hügel, bisweilen in der Länge ei⸗ rer Engliſchen Meile, ja noch weiter, und zum Theil über Täler, durch hölzerne Rinnen, gefüret: bis man es end⸗ ich an die Derter gebracht, wo man es Binhaben wollte, ind, auf die ſchon erzälete Art, verbreiten Fonntes Einer, er dieß nicht felbft gefehen hat, Fann kaum glauben, was ür eine Menge von fehönem Graſe, auf folhen Wiefen, _ land; insbeſondere nahe bey den kleinen Canälen: da “# 54 hinge⸗ J J 9 — J 4 I 4438 1748, im November hingegen andere, mit denen nicht fo umgegangen worden, gar elend ausfahen, Die Wiefen lagen hier gemeiniglich in den Tälern, und eine, oder mehrere ihrer Seiten was ven abſchuͤſſig. Cs Fonnte daher das Waſſer leicht dahin gebracht werden, in fie herunter zu laufen. Diefe Wies fen, welche mit fo vieler Sorgfalt gepfleget werden, mehete man gemeiniglich, in jedem Sommer, dreimal ab. Es ift aber auch zu merfen, daß derfelbe hier fechs bis ſieben Monate lang iſt. Wo nur eine Quelle, oder ein flieſſen⸗ des Waſſer in der Naͤhe einer Wieſe, oder doch nicht weiter davon weg war, als daß es dahin geleitet werden konnte: da unterließ man nicht gerne, es auf eine fo vore theilhafte Art zu nüßen. J Die Blätter waren jetzt von allen Bäumen abger fallen, ſowol von den Eichen, als den anderen, welche, in diefer Landfchaft, die ihrigen im Winter, zu verlieren pfle gen: und bedeckten, in den Wäldern, den Boden, in einer Höhe von fehs Zollen. Dieß häufige taub, das jaͤrlich abfaͤllt, ſcheinet notwendig die oberſte ſchwarze Erde anſehnlich vermehren zu muͤſſen. Dennoch war ſie, in dieſen Waͤldern, nicht uͤber eine Handbreite dick: und folgte darauf ein ziegelfaͤrbiger Leim, mit einem Sande von eben dem Ausſehen, vermiſchet. Es iſt doch merkwuͤrdig, daß ein Boden, der warſcheinlich, ſeit der Suͤndflut, nicht geruͤret worden, von fo weniger ſchwarzer Erde bedecket ward. Doch ich werde weiterhin mehr davon reden. J Bey einem Deutſchen ſah ich ein nutzbares Baus⸗ geraͤt, welches um dieſe Zeit gebraucht wurde, den Bol Penfplvanien. Ben Germantown 449 den Rolentzwep zu febnreiden, * der ſaͤurlich eingemacht werden ſollte. Da es hiebey mit der Arbeit geſchwinder gehet, als mit den gewoͤnlichen Meſſern die einem Latei⸗ niſchen ©: aͤnuch finds fowil ich die Einrichtung des Wert zeugs beſchreiben. Es war ein flaches wolgeebnetes Brett, mit erhabenen eingekerbten Leiſten, auf beiden Seiten. Die Länge davon betrug drey Schuhe, die innere Breite fieben Zolfe,und die Hoͤhe am Rande zwey. In der Mitte befand. ſich ein groſſes viereckiges Loch, welches beinahe dieſelbe Brei⸗ te, wie der Boden von | innen, hatte, und ungefär eine Laͤn⸗ ge von vier Zollen. Ueber demſelben waren drey Meſſer Hintereinandergefeget „nideren jedes anderthalb Zolle hielt Sie ſaſſen völlig ſo ſchraͤg, wie das Eiſen in einem Hobel; und noch wol mehr, und waren ſo geſtellet, daß der fkumpfe Theil der vorderen, von dem geſchaͤrften der folgenden,.ber deckt ward· Dazwiſchen aber war eine ſchmale Oeffnung gelaffen, die zwey Drittel einer geometrifchen Linie aus machte, durch welche der. ‚Sol fallen mußte. Die Meffer hatte man, mit ihren beiden Enden, an die Seiten det tenne befeſtiget. In dieſer Reume konnte ein viereckiger innen, zehen Zolle lang, und ſechs bach war; zum Kole fhneiden, bin und her geſchoben werden. Deſſen Seiten⸗ bretter hatten unten ihre hervorſtehenden Leiſten, welche in die gekerbten Einfaſſungen der Renne ſchloſſen: daß der Kaſten wie ſonſt ein — a Biefelleng beweg⸗ Gh war. . Wenn J Man Fan diefen heia in Se: fonf: ſehr ges. broaͤuchlich iſt, auf der. anderen Surfenlasein der * sr gut, abgebildet ſehen. * ie io Theil, h ar Mi —2 V—— — 33500 —3 aſten ohne Boden der ſo breit, wie das untere Brett von. 450 17497 im November Wenn nun der Kot gefchnitten werden EIER ſo warddiefes Werkzeug auf eine Torine, oder ein anderes dienliches Gefaͤß geleget, ſo, daß der Ausſchnitt, welcher durch die Meffer bedeckt war, mitten darüber zu liegen Fame Hierauf preßte man den Kolfopf in den bodenloſen Ka⸗ ſten, und druͤckte ihn, mit der einen Hand, hinunter: da indeſſen, mit der anderen, ‚der Kaſten, in der Rene, Sir. und her geſchoben wärd; s als wenn ‚man gehobelt haͤtte. Dei Kol mußte alſo gegen die Schneiden der dreien Meffet, als gegen fo viele Hobeleiſen, anſtoſſen und ward dadurch in ganz dünne ſchmale Streifen zerſchnitten; welche, wie zar⸗ te Spaͤne, in das darunterſtehende Gefaͤß fielen. Auf dieſe Art, kann jemand eine Menge von Kolldpfen zum Einmachen, gar geſchwind entzwehſchneiden. Bon den beiden Seiten des’ Kaftens, welche uͤber die Meſſer weg: faren iſt unten fo viel abgenommen worden, als nötig iſtz den freien Lauf deſſelben zu erhalten. Dieſer Abſtand des untern Theils des Kaſtens, von dem Boden der Renne/ beträgt ein Par Linien. Die Abzeichnung; welche ich von dieſem Hausgeraͤte mittheile wird meine Beſechreibun deutlicher machen. Man kann daſſelbe gar⸗ wol ein Kolhobel nennen: obgleich das Schneiden eigentlich burch die Meſſer geſchiehet, welche fo ee ‘das. Brett, worin ſie figen, bemeget werden. — 1 Vom vierzehenten. Die Eichhorner du⸗ in den Waldene in ungemeiner Menge, herumliefen, waren von verfchiedener Art Ich will * gerufen genauer bezeichnenn d mind.) 1 * Die grauen Bichbörner öiseh die Hoͤthungen nicht nur in Penſhlvanien, dJ auch in den übrigen Land⸗ And ei ſchaſten Penſhlvanien Bey Germantown 451 ſchaften des noͤrdlichen Amerika, gar ſtark beſetet. Cie soaren, in ihrer Bildung, unſeren gemeinen Schwediſchen Eichhoͤrnern ganz aͤnlich. Darin aber unterſcheiden ſie ſich von ihnen, daß ſie, das ganze Jahr durch, wie im Sommer, fo auch im Winter, ihre graue Farbe behalten, und auchmiehrentheils etwas gröffer find, Die Wälder in allem diefen Provinzen, und insbefondere in Penfplvas nien, beftehen gemeiniglich ganz aus befaubten Bäumen. Und in ſolchen halten diefe Eichhoͤrner ſich am Tiebften aufs Der Herr Catesby hat fie, unter dem Namen des Vir⸗ giniſchen aſchgrauen geöfferen Eichborns, * befchries ben, und ihre Abſchildung, nach dem Leben, beigefüget: Die Schweden nennen das Thiergen grao Ickorn, und die Engelländer grap Squirrel. Sie haben ihr Neſt mehrentheils in holen Bäumen, und tragen Mooß, Stroh, und andere weiche Dinge, über die fie kommen koͤnnen, dahin. Ihre Speiſe find hauptſaͤchlich allerley Nuͤſſe, als Haſelnuͤſſe, Chinquapins, Kaſtanien, Wallnuͤſſe, Hike⸗ rynuͤſſe, und die Eicheln von allen den verſchiedenen Ar⸗ ten der Eichen, die hier wachſen. Allein der Mays wird dennoch von ihnen am begietigften geſucht. Der Boden in den Wäldern, ift, zur Herbfizeit, mie Eichen, und al ferley Nüffen, die von den unzäligen Bäumen herunter fallen, faft ganz bedeckt. Hievon ſammlen die Eichhörs ner einen guten Vorrat, zurZehrung auf den Winter, ‚graben ſichLoͤcher, und verwaren einen Theil hier, den andern dort, Doch eoghn, — e auch eine Menge davon in ihre Neſtert — Wenn : ® Sciurüs Vireinlanis — inaior, Rai, Syn. Quadr, pag, | 215. Catesby natural hiftery of Catelina, Vol, II, pag, 74, tab, 74, * 24 452 1748, im November. Wenn der Winter da ift, und Schnee · und Kalte einfallen, liegen ſie oft mehrere Tage uͤber, ganz ſtill in ihrer Wonung: insbeſondere wenn die Witterung ſehr rauh und ungeſtuͤm iſt. Indeſſen zehren ſie von dem klei⸗ nen Vortate, den fie hier zuſammen gebracht haben. So bald aber das Wetter etwas gelinder wird, kommen ſie aus ihren Neftern herab, und graben einen von dem verz fharreten Haufen aus. Davon effenfie einen Theil; gleich auf der Erde: und das Uebrige tragen fie in ihr Neſt, auf den Baum Wir bemerften oft, in den folgender Wintern: daß, wenn eine gelinde Witterung geweſen war, und hernach eine ftrenge Kälte erfolgte; die Eichhörner, einen Tag, oder etwas mehr, zuvor, häufiger, als gewoͤn⸗ ich, im Walde herumliefen: um fish theils recht fatt zu effen, theils ihre Nefter, mit einen neuen Vorrat, bey der ftarfen Kälte, zu verforgen, in der fie fich nicht getraue⸗ ten herauszugeben, fondern ftille lagen. Man fonnte dar her, wenn fie, in einer fo merklich geöfferen Zahl, die Wälz der uͤberall durchftreiften, ziemlich ficher vorberwiflen, daß eine ftarfe Kälte einfallen würde, » Die. Schweine, wels che hier, fo lange der Boden vom Schnee noch nicht. bes decket ift, -ausgetrieben werden,und, in den Wäldern, ihre Haft fuchen muͤſſen, thun oft den Eichhoͤrnern groſſen Schaden; indem fie ihre Vorratsbehaͤltniſſe aufwuͤ— fen, und daraus ihre Winterzehrung rauben. Es pfle— gen auch die Europäifchen Amerifaner fowol , als die urs forünglichen, diefe Verwarloͤcher fleißig aufzufpüren: fie mögen nun in der Exde, oder in holen Bäumen, anzutref? fen ſeyn. Denn alle die Nüffe, die darin gefunden wer— | den, a. u Penſylvanien. Bey Germantown 453 den, ſind gemeiniglich die ausgefuchteften, und nicht nur völlig veif, fondern auch von Feinem Wurm durchftochen. Don folcher Beſchaffenheit ſind auch die Eicheln und Nuͤſ⸗ fe, welche die Waldmänfe, *im Herbfte, zufammenfchleps pen. Die Schweden erzälen: daß, in dem langen Winter, der im Jahre 1741 hier geweſen, eine folhe Menge Schnee gefallen wäre; daß die Eichhörner zu ihren Vorratshaͤuf⸗ gen nicht hätten kommen koͤnnen, und daber viele — ev muͤſſen. NT TUN, rt r Den REN, den dieſe Thiere Sen Daysfeldern | hüten habe ich fchon oben ** befchrieben. Sie verdere ben fie um fo viel mehr, da fie nicht das ganze Korn auf: effen, fordern nur den inneren und füffen Theil, und alles übrige gleichfam abfchroten. Im Frühlinge, gegen das Ende des Aprils, da die Eichen in der beften Blähte ftan: den, ſah ich einft eine Menge von Eihhörnern in ihnen figen, bisweilen fünf, fechs und mehrere in einem einzigen Baume, welche die Stengel, ein wenig unter den Blumen, abbiffen, und auf die Erde fallen Tiefen. Ob fie etwas davon gegefien haben, oder fie fonft wozu fammleten, kann ich nicht fagen. Der Boden aber war mit der Eichen: blühte ganz beftveuet, an der noch ein Theilvom Stengel faß. Daher koͤmmt es, daß die Eichen ‚lange nicht fo vie: le Früchte für die Schweine und andere Thiere tragen, als gefchehen würde, wenn die — Blumen ro fo häufig abbiflen. Sie laſſen ſich unter den wilden Thieten des * am erften mit Au machen : insBefonbere, wenn man fich ara}, mo HR 3 H * Hs J dieſe * Samfter, ** Aunf der 245ſten Seite. 454 101748, im November dieſe Mühe ben ihnen giebt, weil fie noch ganz jung finds Ich habe felbft fie dahin gewoͤnet gefehen, daß fie den Kna⸗ ben, fo gar in den Wäldern, überall nachgelaufen find, und, wenn fie nicht mehr gehen gewollt, fich auf ihre Achfel ge feet haben. Oft giengen fie auch nur, einen Strich ins Gehölze mit, Fereten wieder um, und.eileten nad) dem Hofe zuriick: wo fie fich in das Gehaͤuſe legten, das für fie gemacht war, Wenn fie eſſen: fißen fie meift geras de, und halten ihre Speiſe zwiſchen den Vorderfuͤſſen, und den Schwanz gekruͤmmt in die Hoͤhe. Gab man den zamen mehr, als ſie verzehren, fonnten: fo trugen fü e es in ihr Häusgen, verwareten es unter der Wolle, oder dem anderen Zeuge, welches man ihnen untergeleget hatte. Und wenn fie hungrig wurden, fuchten fie ihren erfpareten Bors rat wieder hervor. Solche Zuͤchtlinge ſchienen auch nicht ſcheu vor jemand zu ſeyn; und ein jeder, fo gar ein Fremder, konnte ſie angreiffen, ohne daß ſie zu beiſſen verſuchet haͤtten. Ja, ſie ſprungen bisweilen auf die Gaͤ⸗ | fie, krochen ihnen zwifchen ‚die Kleider, und blieben ftille fiegen, um zu fehlefen. In den Höfen, wo fie gehalten | wurden, ſpielten fie mit den. Sagen, und Sanden Sie Affen auch Brod. ET r Wk Die noch wilden grauen — — * fie ſaſſen, ihren Schweif eben ſo in die Höhe. Wenn fie dann einen Menfchen gewar wurden: fo wedelten fie uns aufhörlich damit, und fingen dabey an, mit den Zänen ju klappern , und, ein ſtarkes Geraͤuſch zu erregen. Und es war ſchwer, ſie zum Stillſchweigen wieder zu bringen. Daher koͤnnen diejenigen, welche darauf ausgehen, Voͤ— gl N Fi De Penſywanien. Bey Germantown 155 gel, oder andere Thiere, zu ſchieſſen, recht zornig auf. fie werden : indem fie. diefer Lerm entdecket, und dem Wilde eine Warnung iſt. DB fie. gleich, nicht gar ſchau zu ſcyn feinen: fo iſt es doch nicht ſo leicht, ſie zu ſchieſſen. Denn ſo bald ſie jemanden erſehen: klettern fie auf einen Baum; und waͤlen hiezu.gemeiniglich den groß⸗ gen, den fie in der Nähe finden Fönnen, Sie fuhen dar ben gleich, fich hinter, demfelben zu verbergen: damit der, fo fie ſhieſſen will, ſie nicht im Geſichte Habe. Der Jar ger mag dabey um den Baum herumgehen wie er will: fo. ift das Eichhorn. eben fo geſchwind, wenn nicht geſchwin⸗ der, ſeinen Platz beſtaͤndig nach der Seite des Baumes zu ver⸗ ändern, welche ihn decket. Es ift daher ſchon ſchwer, es nur mit den Augen zu erreichen. Wenn etwa zwey Aeſte eine Kruͤmmung gegen einander machen: fo kegt es 1% mitten in diefe; und klemmt ſich fo ſtark an, daß es kaum zu ſehen iſt. Man mag den Baum ſchuͤtteln; oder mit Stocken und Steinen nach der Stelle werfen; oder darauf ſchieſſen: fo liege das Eichhorn doch gemeiniglich ſtille, und reget ſich nicht. Saufen drey Aeſte zuſammen: fo flůchtet es zwiſchen fie, und ſchmieget ſich ſo forgfältig daran, als es nur möglich ifl. Und dann iſt cs ‚genug geſichert. Bisweilen entflichet es auf, einen Baum, auf dem noch alte Nefter von Eichhoͤrnern oder groffen Vögeln anzutreffen find. Dann ſchluͤpft esin felbige hinein, und kann auffeine Art wieder herausgebracht werden, man mag dahin werfen, fehieffen, oder fonft anfangen, was man will. Selten aber ſiehet man diefe grauen Eichhörner von einem Baume zum andern fpringen? es müßte dann die auſſerſte Moth fie darzu treiben. Gemeiniglich laufen ſie U a gerade 456 1748, im November gerade den Baum hinan, und fo wieder denfelben Weg herab, indem fie den Kopf voraus halten. Verſchiedene die ich im Walde geſchoſſen habe, ſind ums einer — vom Floͤhen beſetzet geweſen. Ich habe ſchon vorher erwaͤnet: daß dieſe Eichhoͤr⸗ ner von denjenigen Thieren find, welche hier jetzt, in weit gröfferer Menge, als chedem, gefunden werden; und daß der ungleich flärfere Bau des Mays, der ihre angenehmfte Speife if, davon vornämlich die Urſache fey. Dennoch iſt etwas befonderes, daß, in gewiffen Sahren, nach Pens folvanien, und andern Engliſchen Eolonien eine vielfältig gröffere Zahl vondiefen Eichhoͤrnern, als fonft gewoͤnlich iſt, aus den erhabeneen Gegenden, herunterfömmt. Es geſchiehet gemeiniglich im Herbite, daß fie ſich fo häufig ein⸗ finden. Und dann find fie überaus gefchäftig, im den Wäldern, allerley Nuͤſſe und Eicheln einzufammlen : welche fie in hole Bäume, oder andere Verwarlöcher tragen, um auf den Winter genugfam verforge zu feyn, Hier in find fie fo fleiffig : daß, wenn gleich ein folches Fahr ander? gleichen Nüffen ſehr fruchtbar gewefen; cs dennoch fihwer - genug fällt, einen etwa beträchtlichen Vorrat davon zu⸗ ſammen zu bringen. So viel haben diefe räuberifchen Thiergen davon in ihre Schlupflächer getragen. Die Leute wollten hier,aus einer TangenErfarung,gefunden haben ; daf wenn die Eichhoͤrner, in einer ungewönlichen Menge von dem höheren Sande, herabfämens; gemeiniglich ein gar firenger und Falter Winter darauf zu erfolgen pflegte. Dar ber fehen fie auch beftändig einen folhen Vorfall, als ein Anzeichen, davon an, Doch hat diefe Sache nicht aller mal | Penſhlvenien. Bey Germantown 457 mal ihre Nichtigkeit. Die h habe ich ſelbſt, i im Herbfte des Jahres 1749 erfaren. Denn damals zogen. fich zwar erftaunlich viele Eichhoͤrner nach den Engliſchen Colonien hin: und dennoch war doch der folgende Winter ziemlich gelinde, und nicht Fälter, als er fonjt hier järlich zu ſeyn pflegete. Man fand aber, daß fie damale deswegen fo häus fig herunfergefommen waren; und alte Leute wußten, wie ſich dieß ſchon ehedem zugetragen haͤtte: weil weiter hin⸗ auf im Lande, in demſelben Jahre, ein groſſer Miswachs und Mangel an allerley Eicheln und Nuͤſſen geweſen war; ſo daß der Hunger ſie noͤtigte, hier ihren Unterhalt zu ſuchen. Daher keren ſie auch gemeiniglich, im folgenden Jahre, groͤßtentheils, nach der Gegend wieder zuruͤck, von der fir zuerſt ausgezogen find. Das Fleiſch der Eichhörner wird von einigen gegefs in, und für eine leckere Speife gehalten: die meiften aber machen nichts daraus. Das Sell taugt nicht viel. Doch ſchneidet man verſchiedentlich kleine Riemen daraus: weil es etwas zaͤh iſt. Andere brauchen es, bey dem Mangel eines beſſeren, zum Futter. Es wird auch bisweilen zum ra bey den Schuhen der Frauensleute gebraucht. So hurtig aber folhe Eihhörner find: fo werden fie dennoch oft cin ‚Raub der Klapperfchlange, welche fie bis⸗ weilen faſt lebendig verſchlucket. Dieß unbehaͤnde Geſchoͤpf ſoll wie man ſagt, ein ſo fluͤchtiges, blos durch ihr Bezau⸗ bern, fangen. Ich habe zwar nicht Gelegenheit gehabt, mit eigenen Augen zu ſehen, wie es damit zugehet. Allein es haben mich fo viele glaubwuͤrdige Perſonen davon verſi⸗ chert, welche bezeugeten, Laß fie felbft babe gegenwaͤr⸗ Ff5 tig 458 „2748, im November e tig — und genau darauf acht gegeben härtens daß ich faſt gezwungen bin, ihren einhelligen Beric em. Glauben zuzuſtellen; fo ungereimt, mir Die Sade fon vorkoͤmmt. DieBezauberung ſoll alſo auf ——— ge⸗ ſchehen. Die Schlange fieget auf der Erde, unte Baume,daraufdas Eichhorn ſitzet. Sie —— ier⸗ gen mit ſtarren Augen an. Und ſo, wie ſie dieß hut, hat es das Vermögen nicht mehr, zu entlaufen. Es faͤngt aber ein beſonders klaͤgliches Gewinſel an: * wel⸗ ches ſo kennbar iſt, daß jeder, der, um die Zeit, = der Nähe vorbeigehet, fehon daran merken kann, daß es von der Schlange bezaubert werde, Das Eichhorn läuft hier⸗ auf den Baum etwas hinan, dann wieder herunter: a bermals hinauf, und fo noch weiter herab. Da ibey mer⸗ ket man: daß es jedes Mal tiefer an dem Baum Ge R terkoͤmmt; und das letztere Mal, da es hinanlaͤuft, nicht die Hoͤhe erreichet, ehe es wieder umkeret, welche es das vorige Mal erkletterte. Indeſſen lieget die Schlange, an der Wurzel des Baumes, und hat ihre Augen unverwandt auf das Eichhorn gerichtet. Sa, fie ift fo aufmerkſam darauf, daß jemand, der von ungefär dazukoͤmmt, ein ziemliches Geraͤuſch machen Fann, ohne daß fie fich Zeit Laffen follte, darnach umzufeben. Das Eichhorn rückt, in: dem es fohinauf und herunterläuft, wie erzälet worden, immer tiefer hinab, und thut endlich einen Sprung zur Schlange, die ihren Nachen ſchon ganz aufgefperret hat. Jetzt ftürzet fich das arme Thier, mit einem bangen Winſeln, binein, und wird, wenn es nicht zu groß ift, ſogleich verſchlucket. Kann dieß aber, wegen feiner Groͤſ⸗ ſe, nicht geſchehen: ſo belecket die Schlange daſſelbe eini⸗ * Prenſylvanien · Bey Germantown. a459 einigemal, und macht es dadurch glatt; und ſchlucket es ſo allmaͤlig herunter. Was bey dieſer Bezauberung noch ſonſt merkwuͤrdig iſt, habe ich, in einem Aufſatze, un⸗ ter den Abhandlungen der Königlichen Schwediſchen Aka: demie der Wiffenfchaften,* befchrieben. Ih will daher bier nicht weitläuftig ſeyn. Eine gleiche Kraft des Be⸗ zaubern wird auch der, im nördlichen Amerifa fogenannz sen, ſchwarzen Schlange zugefihrieben: und fie foll, auf eben die Art, die Eichhörner fangen, und vers zehren. ee | . ESs thun aber dieſe Thiergen an dem Mays groſſen Schaden: nicht nur ſo lange er auf dem Acker ſtehet, wie ich vorher ſchon angemerfet habe; fondern auch zu Haufe, auf dem Kornboden. Denn, wenn ſie ungehindert dahin kommen koͤnnen: ſo ſind ſie vermoͤgend, in einigen weni⸗ gen Nächten, eine ganze Tonne, und noch mehr, in ihre Shlupfwinfel wegzuttagen. Daber ift die Regierung, faſt in allen Engliſchen Colonien des nördlichen Amerika, veranlaſſet worden, etwas gewiſſes feſtzuſetzen, ſo aus der allgemeinen Caſſe, fuͤr jeden Kopf eines Eichhornes, der aufgewiefen wird, bezalet werden ſoll. Cs ſcheinet faft ‚allen Glauben zu übertreffen, „was, nur in Penfplvanien allein, für ſolche Köpfe „.theils von grauen, theils von ſchwarzen Eichhoͤrnern, in,einem einzigen Jahre, naͤm⸗ Lich) vom erften des Jenners 1 749, bis zu eben dem Tage im Sabre 1750, ausgezalet worden. Denn wie die Ab— geordneten aus allen Fleinen Landſtrichen diefer. Provinz, mit dem Anfange des Jahres, zufammen kamen, um über dieingelegenheiten derfelben zu rathſchlagen: fo wurden von * In dem Theile vom Jahre 1753+ allen — 460 1748, im November 7 alfen Ringen vorgebracht, daß ihte Caffen, durch das viel⸗ } ausgezalete Schießgeld für die ——— tet wären. Denn damals hatte das Geſetz noch drey Pence, zur Belonung anfjeden eingefieferten Eichhornfo 70 geſetzet. So weit war bie Rache gegen dieſe Thiergen, doch namentlich gegen die grauen und fehwarzen, gegan⸗ gen. Man fand, aus den zuſammengezogenen Rechnungen, daß, in dem einzigen Jahre, zu dem Zwecke allein, acht⸗ taufend Pfund, in Penfplvanifchen Gelde, verthan worden Diefe machen, im Deutſchen ungefär fechs und dreizig tau⸗ ſend Reichschaler. Sch habe dieß von einem Manne, der ſelbſt die Rechnungen mit uͤberſehen hat. Und er fuͤgte au die Urſache hinzu, warum ſo viel darauf gegangen wäre Denn weil für jeden Kopf drey Pence gezalet wurden? fo war es der Mühe wehrt, diefen Thieren im Walde nach⸗ zujagen. Daher uͤbergaben manche, insbeſondere von jungen Leuten, alle andere Arbeit, und liefen nur ins Gehoͤlze, um brav Eichhoͤrner zu ſchieſſen. Nach dieſer Erfarung fand die Regierung fuͤr noͤtig, an ſtatt der vor⸗ ausgeſetzten drey Pence uur die Haͤlfte —9*— einen Bo zu beſtimmen. * Sliegende Eichhörner o von den hieſigen Schweden, einige von beſonderer Art genannt: welche mit denen einerley zu ſeyn ſchienen, die, wir in verſchiedenen Gegenden von Finnland, haben, und der Herr Ritter Linnaͤus, in ſeiner Schwediſchen Fauna, die, mit den breitenHypochondern, fliegenden Eichhoͤrner netter. Wenigſtens das Amerikaniſche Eichhorn nur eine Ab⸗ aͤnde⸗ eiurus = pochondtüis prolixis volitans. Fau. Su. $.2 26 Er. m Bi Philudelphia · Vey Germantown 461 inderung davon. Die Engellaͤnder nennen daſſelbe Flying Squirrel. Es iſt ‚von dem Herren Catesby, im weiten. Theue ſeiner Tee von: Carolina, bes chrieben, und, mit feinen eigentlichen Farben; vorgeftellet. Ex bezeichnet es gleichfalls, durch den Namen des fliegen⸗ en Eichhorns.* Man fieber dergleichen zwar in den Waͤl⸗ een biera doch ſind ſie ziemlich ſelten. Des Tages ſoll man fi ſie nie, erblick aa es, A dann au daß fü Be e von Run en aufg; — en! be ber sa ara ju werben, ‚Foupmen fs ie Ära, san BETEN isweilen, wenn. * ſi ich fügt, dab ein — a um⸗ bauen w In) Wied, wol ſieben und mehrere beieinander, an ei⸗ em Oue, 8, 0 ntteffen. ; Durch), ‚den Zuſatz vom Felle mit 5 ——— ſie, an beiden ‚Seiten, verfehen hat, oͤnr ſich ziemlich, als wenn fie flögen, von einem In zum anderen, forsheifen, - Sie breiten, auf dieſer ucht, ihre hautigen Seitenlappen, wießittige, aus: und zie⸗ ben fie, fo bald ſie ſich an dem gegenuͤberſtehenden Baume feſthalten koͤnnen, wieder zuſammen. Einige. wollten bemerft haben, daß fie eine Horizentallinie im Fliegen hielten, Andere aber fagten daß fie fich.erft etwas herz unterfenften, und dann, in der Nähe des Baums, nach dem fie hinwollten, ſich wieder ein wenig in die Hoͤhe ſchwuͤngen. Sie ſollen aber hoͤchſtens nur vier bis fünf Klafter fliegen- fönnen, Unter allen Eichhoͤrnern des Landes laſſen ſich dieſe beſonders * sieben, Die Kna⸗ vn. ben * Sciurus wohne, Vol, II, pag, 76, um tab. 16,&77: —— | Mh 462 ‚1748, im November ben pflegen fie, den ganzen Tag, nach der Schule, ober wo fie J ſonſt hingehen, mitſich zu ſchleppen, ohne daß ſie Ihnen zu ent⸗ fliehen,verfuchenfollten. Ja, wenn fie ihr Eichhorn wegſetzen⸗ ſo ſpringet es doch gleich wieder auf ſie, und kriecht ihnen ent⸗ 8 weder in den Buſen, oder in den lermel, oder ſonſt wo in die Falten der Kleider; und leget ſich bin zum "Schlafen. Ihr Futter iſt eben daſſelbe, was die grauen Eichhörnet haben. Die Erdeichhorner wurden, von den hieſtgen Schwe⸗ den, Roͤſſelwißlar genannt, und machten eine andere ganz feine Art aus, die in den Wäldern dieſes ande, groſſer Menge, fich aufhält. Die Engelländer heiſſen ſie Ground Squirrels. * Der Herr Catesby hat fie A ⸗ falls beſchrieben, und, in ihren natürlichen Farben, ab | bildet. Er nennet fie geftreifte Eichhoͤrner. *Die “ halten ſich eigentlich nicht i in den Bäumen auf, wie "ande: von ihres Geſchlechts: fondern fi fie graben fi ch Sher J die Erde, faſt anf eben die Art, wie die Kaninchen; in de nen fie wonen, und wohin fie ihre Zuflucht nehmen, wer fie einige Gefar vermerken. Dieſe Ginge gehen ef um weit, unter der Erde, fort, "und theilen ſich gemeiniglich, etwas länger hinein, in verſchledene Aeſte. Dabey ſind die Thiergen ſo ſchlau gewefen‘, "es fo einzurichten, daß mehrere der letzteren fich, mit einer Deffnung © an —* endigen. Hiervon haben ſie den Vortheil, daß, wenn fie umberftreifen, ihre Narung zu ſuchen; und jemand | indeffen ihnen das Loch verfperret, aus welchem ſie hervor hetrochen ſi ſind: fie deswegen ſich BEN laſſen | fon, Ag Erdeichhätner, N en x Sciurus ſtriatus. Natural Ve of AN Vol, I, J rn di 10 rar Philadelphia. Bey Geräten. 463 ſondern ſogleich ein ‚anderes. offen finden an welches fie entwiſchen koͤnnen. Allein, im Herbſte, wenn das Laub von den Baͤumen fälle,; oder auch bald hernach, iſt es ei⸗ nevechte Kurzweilzu feben, in welche Beunruhiung fie bis⸗ weilen geraten, wenn man. ihnen. nachjäget.. Denn da, theils — Menge der, Blätter, theils durch den Wind, Mh fi. beruntseibet, A ihre, gemachten, Loͤcher leichtlich edecket wer den; ſo baben fü e ‚genug; zu thun „.ebe fie diefe 1b. Sefchtwindigfeit, nieder finden, Fönnen, Dann lau⸗ fen fen, als wenn ſie ſich verirret hätten, ab und zu. Sie Peek © een * ARE * fie ihre — und * dabey i in bie are . fo ift Zr gemeinigtich fein anderes Mittel übrig. ) fi ich zu retten, alsdaß fie au einen. Baum klettern. Denn es ift zu merken: daß die Eichhoͤrner son dieſer Art ſich ſonſt allezeit, unter der Er⸗ de aufhalten; und nicht eher auf die Baͤume klettern, bis fie gejaget werden, und, in der Angſt, ihre Schlupf⸗ höher nicht entdecken koͤnnen. Diefe Art von Eihhörnern Ward, in Penfploanien, in einer weit gröfferen Anzahl, ans getrofſen, als in den übrigen Landfchaften won Amer rika durch welche ich gereifet bin. ihre Länge beträgt genreiniglich fechs Zolle, ‚ohne, den Frummen Schwanz: und dabey find fie gar ſchmal. Das Fell ift röchlich braun und mit fünf ſchwarzen Streifen beeichnet : von denen einen längs dem Rücken lauft, und zwey auf jeder Sei⸗ te beſindlich ſind. Ihre Speiſe beſtehet in allerley Getrat. de,als. Rogen, Gerſten, Weizen, Mays, in Eicheln, in Ruͤſ⸗ ſen, und anderen Dingen. Sie ſammlen, im Herbſte, ihren 464 ...1748, im November ihren Minteroorrat, auf eben die Art wie die grauen. Eichhörner, ein, und verwaren ihn, in PIE Loͤchern unter, der Erde, Wenn fie in einen Getraideftapel ſich eins ſchleichen: fo thun fie eben den Schaden, als’ Maßen. und Mäufe. Man hat oft geſehn: daß wenn fie Rog⸗ gen gegeflen gehabt, und hernach dahin oem A, wo Weizen zufinden geweſen; ſie den erſten, der ihnen nicht fo gut gefchmecket, wieder von fich gegeben! und den Mas gen dafuͤr mit Weizen angefuͤllt haben. Wenn der Maps, Auf den Aeckern, gefchälet worden , , find fie ar ge ſchaͤftig, die Aeren abzubeiſſen und das Maufı Rom anzufuͤllen, daß ihnen die Baden davon ganz ausgeftonfet ‚ find. Und, mit diefem Naube, eilen fie indie Ka die fie a 2 in ber Erde, gemacht haben. aka — | | ost Da einft jemand von dem Schweben‘; hatin Hab» fie, in einem Hügel, nach Erde zu einem Milendantine, geub: traf er. auf, einen Gang von diefen -Eichhötnernd Er verfolgte denfelben eine Weile „ und entdeckte hierauf einen Seitengangy, der , wie eim Aſt, "won dem’ erften ab? wich. Derſelbe war gegen zwey Schubelang, und, an dem Ende, mit einer groſſen Menge recht ausgeſuchter Eicheln, von der weiſſen Eiche, -angefüller,o welche das vorfichtige Thiergen, zu feiner Winterzehrung, geſammlet hatte Bald bernach Fam ein änlicher Geitengang, der einen ziemli⸗ chen Vorrat vom Mays enthielt. In dem folgenden was von Nuͤſſe vom Hickery anzutreffen, Und in dem letzten, und am meiſten verborgenen, Tag endlich eine Samm⸗ tung von vortrefflichen —— welche wol ein co Ya » i W Indy — az Penfolvanien, Bey Germantown 465 Par Hüte hätten ausfüllen Finnen, Der Schwede ud feine, Segeite lieſen ſich dieſelben recht. gut ſchmecken. Man wird ſich die verſchiedenen Gänge u ungefär vorftellen: : wenn man auf.die Abbüdung* ‚einen Be wirft, ‚die ich davon entworfen habe. Im Winter ſiehet man dieſe — nicht viel: ſondern fie halten ſich, in der Jah⸗ yon dem henigen. fo fie vorber eingeſammlet haben. Wenn boch aber ein beſonders warmer und heiterer Tag iſt ſ kommen fie wol bisweilen hervor. Verſchiedentlich grar Ben fie fi, durch die Erde‘, in die Keller hinein, in de⸗ nen die Landmaͤnner ihre Aepfel aufbewaren. Hier eb fen fie den Vorrat theils auf, theils verderben fie ihn: fo; daß dem Wirte nicht viel übrig. bleibets Eben fo ſchlimm verfaren]fie in den Maysfpeichern. Sie werden: aber auch fehr von den Kattzen verfölgt: die ſie bald ſelbſt verzeh⸗ een, bald zu ihren Zungen nach Haufe ſchleppen. Sonſt wird ihr Fleiſch von Leuten zur Speife nicht ‚gebraucht, und ihr Fell nuͤtzet man auch zu nichts. Unter allen Arten von Eichhoͤrnern, in dieſem Sande, laſſen ſich Feine forums gern zam machen, als dieſe. Denn wenn man ſie gleich, weil fie noch ganz jung find, ſich werfhhaffers: ſo darf man es doch nie recht wagen ſie, mit bloſſen Haͤuden, anzugreiffen; indem fie, ehe man es ſich verſiehet, ſcharf zubeiſſen. Ver⸗ ſchiedene Knaben, welche viele Jeit mit dieſen kleinen Thier ren verdorben hatten, geftanden, daß ſie Fein Mittel wuͤßten, a er m Kap pa werben ſie nie | nt I. hei Sepp P * See macht dielehe Fig, auf det in Apr vi, — Reiſen I Tpeil, Ga r% i % eszeit, in ihren täcjen unter der Eide, auf, undleben ds 78) im November Whalt ale andere. Wean man dochaher endas Perth dien Atrichten Witt? (O’nniffen fie gefangen werben, DEI ubch ganz flein ha, "Einige vleten fi, Tage Reich fo beſchaffen, weit fie dantı Sefonders habſch usfeßeh, einen Gebaut zu halten. — — —— 33 „A en in MSnG sap zip Bin Fre — "Ban den fhmanen, und — nern,die gleichfalls im Sande gefunden, werden, wil ich, bey einer, andern Gelegenheit, FON ara is ya a Te Dom funfzebenten: F In der Frühe begab ich mich wieder nach Philadelphia. Der Herr Kock erzaͤlete heug te, und hernach, bey verſchiedenen Gelegenheiten, folgen⸗ den Vorfall; der ihm ſelbſt begegnet war, und ein be⸗ fonderes Anzeichen von einem bevorſtehenden Orkan fehe zu beſtoͤtigen ſchien. Ex ſegelte nath den Amerika⸗ niſchen Inſeln, auf einer kleinen Jacht sand: hatte, unter anderen, einen alten Mann mit ſich gm Bord, der, eine lange Zeit, das Meer, in dieſem Theile ber Erde, befaren hatte· ¶ Da trug es ſich zu, daß der Greiß, indem er mit dem Senkbley die Tiefe erforſchete, dem Steurmanne zu⸗ rief. Er moͤchte doch dem Herren: Kock ſagen, daß; man die Boͤte geſchwinde ins Waffer, und Leute gnug hineinſtei⸗ gen lieſſe; um das Schiff, bey der Windſtille, mir Anz dern fortzubringen: damit ſie, je eher je lieber, zu der Ins ſel gelangen koͤnnten, welche vor ihnen läge." Denn ſie wuͤrden, innerhalb vier und zwanzig Stunden, einen ſtar⸗ fen Orkan babens Der Herr ‚Kock ſragete ihm: sing Veranlaſſung er hätte, denfelben zu verfündigen? De Alte antwortete darauf, er, hätte, da ex den Bleiwurf in das Waſſer gefenker aehabt, denfelben, in einet Tiefe von Cr BIQD O8 weit Penſylvanien. Philadelphia 467 beit mehreren Klaftern geſehen, als ſonſt jemals: das Waſſer wäre daher, in der Geſchwindigkeit, ſo klar ge⸗ worden: und dieß hielte er für ein fi cheres Zeichen, daß ett, in der Tiefe, die Vorbereitung zu einem Orkane geſchaͤ⸗ be. Der ‚Here Kock fah auch ſelbſt, daß das Waſſer aufferordentlich klar war. Daher machte er ſogleich die Anſtalt, daß die Boͤte heruntergelaſſen wurden, und die seute, mit Rudern, die Fart des Schiffes beföͤrdern muß⸗ fen: fo daß es, noch vor dem Abend, in einem guten Has fen anlangete. Ehe ſie aber noch denſelben erreichten, fingen die Wellen an, ſich immer mehr zu erheben: und das Woſſer ſtand, wie in einem ſiedenden Topfez obaleich kein Wind in der $uft zu bemerken wars ' Und inderfolß genden Macht traf der Orkan felbft ein? und wuͤtete ſo heftig, daß nicht nur viele Schiffe untergiengen, und die Dächer von den Haͤuſern geriſſen wurden; ſondern auch die Jacht des Herren Kocks, und andere Farzeuge, ob fie gleihin einem guten Hafen lagen, dennoch durch den Wind, und das heftige Auffteigen der. Fluten, ſo weit aufdas Land getrieben wurden, daß einige, Wochen’ —— * — e * ins Meer gebracht werden konnten .· RT 187% | Ein alter hollaͤndiſche r Seife fagte: ap er ei; in dem Meerbufen vor Neu⸗ Jork einen Aal gefangen haͤt⸗ te. Wie derfelbe, aufgefchnitten ward ſo fand n man, in ſeinem Magen, eine groſſe Menge Yet —* Vom achtzehenten In der Frühe, ‚eng. ich m bem Herren Bartram hinans kam aber er * den Abend, wieder nach der Stadt zuruͤck. ! 633 Der * Pr; x 468 1748, im Novemberr Der Here Bartram zeigte mir einen groſſen irdenen Topf, der, in der Erde, gefunden worden, in einen Gegend, wo die Wilden ebedem gewonet hatten. Derje⸗ nige, der ihn zuerft ausgegraben, brauchte ihn, Fett dar⸗ in aufzubewaren, um Leder damit einzufehmieren. Bon dem Manne hatte ihn der Herr Bartram gefauft.. Der Topf war noch ganz und unbeſchaͤdiget. Ich Eonnte fei: — ne Glaſirung oder Farbe daran erkennen. Sonſt aber war er von auſſen ſehr bunt, und ganz wol gemacht. Der Herr Bartram zeigte mir auch, noch auſſerdem, verſchiede⸗ ne Stuͤcke von entzweigebrochenen irdenen Gefaͤſſen, wel⸗ che die Wilden vor Zeiten gebrauchet hatten. An allen denſelben war deutlich zu ſehen: daß ſie dieſelben nicht aus bloſſem Thone verfertiget; ſondern allerley ander Zeu⸗ darunter gemiſchet haͤtten, welches an dem Orte zu finden geweſen. Diejenigen, zum Exempel, welche nahe am Strande des Meeres gewonet, haben Schalen von Schnek⸗ fen und Mufcheln zerfioffen, und mit dem Thone vermis- ſchet. Andere wieder, die weiter hinauf im Lande ſich aufgehalten, wo Bergkeyftalle gefunden worden, "haben diefe Flein gemacht, und unter die kette getban, Wie man aber fonft mit der Verfertigung diefer Gefaͤſſe ums gegangen, weiß niemand mehr. Dieß war dennoch) deutz lic) an ihnen zu erkennen, daß fie nicht ſehr gebrannt wor⸗ den. Denn fie waren noch fo los, daß fie mit einem Meffer gefehnitten werden Fonnten, Dieß ungeachtet: muß i die Arbeit an fich felbft von guter Daur gemwefen feyn, Denn es werden, noch zu diefer Zeit, theils ganze Ger fäfle in der Erde gefunden, theils Stücke davon, welche noch J Penſylvanien. Philadelphia —— 46 Bor | & oh unbefchädiget find: ob ſi egleich, viele — n der Erde gelegen haben. Ehe die Europäer ſich in ieſen Landfchaften: feftfeßeren, hatten die wilden Amerika⸗ 1er Fein anderes Gefchirr, ihre Speife zu Fochen, als diefe | vdenen,welche fie felbft verfertigten. Seitdem aber jene hiee jeweſen find, haben die ‚Einheimifchen beftändig Töpfe, Reflel, und andere nötige Gefäffe eingetaufcher, und fich nicht weiter darum bekuͤmmert, dergleichen ſelbſt zu ma⸗ hen. Dadurch iſt ſo gar die Kunſt unter ihnen verloren vorden, wie fie dieſelben herausbringen ſollen. Es wer: je daher ſolche Geſchirre, wenn fie noch ganz find, für ine gar groffe Seltenheit, ſelbſt unter den Wilden, ger ‚alten. Denn es trifft fich nicht leicht, daß jemand daruͤ⸗ er koͤmmt. Ich habe dergleichen alte Toͤpfe und Stuͤcke avon gefeben, die aus einem Pfannenfteine * beftand: U Der Herr Bartram legte mir gleichfalls tenes Is ieh fbwarsenSchieferfteine vor,der,in Mens e, an einigen Orten, am Fluſſe Skullkil, gefunden = 5 follen daſelbſt Stuͤcke anzutreffen ſeyn, die zwey Ellen, ind noch mehr, in der Länge und Breite halten. Die Farbe und Bildung ift, wie bey dem Tafelfehiefer: nur af derfelbe etivas dicker iſt. Die Leute, bie in der Ge⸗ end wonen ‚bedienen ſich deſſelben, die Haͤuſer damit zu dek⸗ en. Der Herr Bartram verſicherte, daß er ein Haus ii jefehen hätte, deſſen ganzes Dad, aus vier ſolchen She —- J— erplatten, zuſammen geſetzet geweſen wäre. Es ſollen die u Stralen der Sonne, Hiße, Kälte und — dem Su \ | * feinen Schaden thun. J—— a, x 633 dene — € N li RR 3 : — 4 * Taͤlgſten. re | \ } “ Mr I 470 r 1748, im November £ Ferner erzaͤlete der Herr Vartram noch: * * de, an manchen Stellen, Hoͤlen oder Gruͤfte, tief in den Bergen, angetroffen wuͤrden. Er war ſelbſt in ver⸗ ſchiedenen geweſen. Da hatte cr, in mehreren‘, an der Decke, oder dom Gewölbe, eine Menge von Tropffkeis nen,* oder Eiß apfen, aaa sr denen einige groͤſſer, andere Fleiner gewefen waren. Sie hatten eine verſchiedene Farbe. : Dasjenige aber fo dem Naturforfiher am merke wuͤrdigſten fbien, war, daß er, in einigen dieſer Gruͤfte, ſolche Tropfſteine geſehen hatte, deren äuffere Seite, vo oben noch unten, wie gewunden.gewefen wären... Erb te einige Stuͤcke davon nach — * sahkeassfe daß er jetzt keine mehr fuͤr ſich beſaß. 4 ee # vVom neunzehenten. Unter — — gerichten, welche die hieſigen Engellander zu machen p 3 gen, war auch eines gewoͤnlich, daß ich jetzt beſchreiben will. Sie ſchaͤlen einen Apfel: und machen darauf’ einen Reich, ‚von Waſſer, Mehl und Burter ) den fie dünne vollen, und den Apfel damit umgeben. Dieſer wird, ſo eingehuͤllet, in ein reines leinen Tuch gewickelt, in einen Topf aeleget, undgefocht. Wenn dieß geſchehen, entwik⸗ kelt man den Apfel, und ſetzet ihn auf den Tiſch. In⸗ deſſen, da er noch warm, wird die Rinde auf einer Seite abgeloͤſet. Man hat Butter und Zucker, mit einander vermiſchet/ bey ſich ſtehen. Dieß ſtreicht man in den Apfel hinein, und ruͤret alles wol unter einander.‘ So iſt das Gericht fertig. Einige nannten es Apple Dum⸗ pling, andere Apple Pudding. Es — — Haus?) 9 — gut. *8Staladclites. —VV TR, ride Benfgloanien. R D Reeiſe nach Racoon 471 gut. ‚Ss. viele Aepfel da find Aſo viele, — Fi Puddinge werden, gemacht. RWLE TIL: SEIT Vom zwan ʒigſten. An dom Morgen rufe Pr Ai der Begleitung eines guten Freundes, nah Racoon Een Jerſey. "hier wonen viele Schweden, die auch ihre eigene Kirche haben. "Wir: hatten drey Engliſche Meilen ungefaͤr zuruͤck zu legen/ ehe wir zu der Faͤre ka⸗ ten auf der wir uns, ‚über die Delaware, ſetzen fieffen. Das Land war hier an einigen Stellen ziemlich" niedrig. Und die Ebeneit); welche an den Ufern des Fluſſes lagen, mußten, bey hohem Waſſer, oder der ſogenannten Flut/ notwendig uͤberſchwemmet werden: wenn ſie gleich bey der Ebbe wieder frey, und trocken wurden. Dennoch) waren die Leute/ die hierherum ſich angebauet hatten, darauf ber dacht geweſen, dieſe Flaͤche zu nuͤtzen. Sie hatten da⸗ her, an verſchiedenen Orten, gegen den Fluß, Wale von Erde aufgeworfen, wodurch das Waſſer abgehalten, ward, das Land zu uͤberſchwemmen. Dieß dienete jetzt zu Wieſen. ‚Auf derſelben waren vielfältig, an beiden Seiten des Weges, Waſſerbuͤchen, ganz nahe bey einander, gepflanzet: welche im Sommer, durch ihr groſſes und dichtes Laub, einen holden Schatten verurſachen, und den Weg uͤberaus angenehm machen; indem es nicht anders iſt, als wenn, er. durch eine ſchoͤne Allee gefuͤret waͤre. Die Dellaware if, i in dieſer Gegend, ungefär chen fo breit, als bey. Philadelphia. An dem Orte der Ue⸗ berfart waren, auf beiden Seiten, huͤbſche Haͤuſer erbau⸗ etz in denen —— fuͤr ihr * — Gg 4 *— Si, ge ui platanus occidentalis, Linn. ſp. 99 472 1748, im November ” gen haben konnten. Da wir von Penfülvanien nach Deu Jerſey reiſeten: wurden wir, auf einer Färe, —* gebracht, welche der Wirt, auf dieſer Seite, unterhielt. Auf dem Ruͤckwege aber mußten wir die von dem anderen Geſtade gebrauchen. So bald wir uͤber den Fluß gekom⸗ men waren, befanden wir uns in einer anderen Landſchaft, Denn die Dellaware macht die Scheidung zwiſchen Pens folvanien und Meu-Jerſey: ſo, daß alles, was gegen Wes fen lieget, nad). der erfien Provinz ‚gehöret, und was öfte lich ift, nach der letzteren. Beide haben, faft in ‚allen Stuͤcken, ganz. erh Geſetze, * ee Münze | ae Wir ſetzten jetzt ** Reiſe weiter * * IP merften gar bald, daß das Sand, anf diefer Seite, viel⸗ fältig ein ganz anderes Ausfehen hatte, als auf jener, Denn in Penſylvanien befichet der Bodenmehr aus $eim, und fchwarzer Erde, und wird gar fruchtbar befunden. In Deu-Serfey aber ift er mehr fandig) und tiemlich mas ger: fo, daß die Pferde an vielen Stellen, auf dem Wege, tief im Sande waden mußten. Nahe an dem Otte der Ueberfart , und noch etwas von dem Ufer weg, ſtand ein ziemlich ſtarkes Tannengehölze. Die Bäume aber waren nicht fonderlich hoch, fondern meiſt ganz niedrig: allein im beften Wachstume. Zwiſchen ihnen fam doch mans ches Fleine Gebüfche von Eichen vor. Nachdem wir a⸗ ber gegen drey Englifche Meilen zuruͤckgeleget h hatten; hoͤ⸗ rete der Tannenwald auf: und wir ſahen keine Bäume diefer Art mehr, che wir bey der Kirche in Racoon anlan⸗ geten. In N habe ic, wo ich nur herumges * reiſet Neu⸗ gerſey Um Gloceſter 473 ie bin, gar felten einiges Tannengehöle angetroffen, Hingegen wird es / in Meu -Jerſey, und zwar insbeſonde⸗ re in dem untern Theile dieſer Landſchaft, genug geſehen. Wir hatten hernach, den ganzen Tag uͤber, lauter laub⸗ tragende Baͤume auf dem Wege. Die meiſten derſelben war ren Eichen von allı y Art, und ziemlid) bo. ‚Sie ftans rall luͤckig genug: foPdaß wir, zwifchen ihnen: im Walde, mit Ziner halben Kurfche zu faren, nicht viele Schwierigkeit fanden, und faft durchgehende bequem reiten konnten. Dennes kamen, unterden Bäumen, felten Fleine Gebuͤſche vor; die dieß verhindern konnten. Das Laub war jetzt von allen ſchon — und bedeckte den Boden, über eine Handbreite Dieß ſchien die obere ſchwarze Erde fehr vermehren zu müffen. Un einer und der anderen Stelle floß ein Fleiner Bach. Das Sand war mehrentheils eben: hin und wicder aber bildete es doch allmaͤlig abfallende Erhöhungen. Berge wurden gar nicht geſehen/ und von Steinen , an einigen wenigen Stellen, | nur Heine, die, wie eine geballete Fauft, groß waren. Hin und wieder zeigten ſich einzelne Höfer und an einem Or⸗ te lag ein Feines Dorf. Doc war das fand mehr mit Wald. bewachfen , als aufgebraucht: daß wir ung, a unſerer Reiſe, meift.im Gehölze befanden. ) Wir famen heute, und an den folgenden Tagen, über verfchiedene hier fogenannte Kiele oder Fleine Stüffe: : welche, aus dem Lande, fih in die Dellaware herabzo⸗ gen. Sie hatten feinen farken Fall, ſondern liefen ‚fehr eben: und das Waſſer floß in ihnen ziemlich langſam. Wenn die. Blut in der Be war: fo flieg fie urn 95 — chere Graͤntze geſetzet. Wenn daher die Flut. voll war — 4 74 ı7asr m Nov emb wo in einigen dieſer Fluͤſſe, einen weiten 55 | wenn in jener wieder Ebbe ward, und das ufiel: ſo wurden biefe auch nierklich ſchmaͤler. Sie werden, in vo⸗ rigen Zeiten, ‚bey der, Flut, ‚oder: dem aufchroillenden € G waͤſſer, anſehnlich breiter geweſen ſeyn. Jetzt aber la: Wieſen auf beiden Seiten von Sn: mies ftanden find, daß man, bey der Ebbe, feſte Waͤlle von Er de, an dem Rande des Fluſſes, ſo nahe,als — aufgeworfen, und fo das Waſſer vom: Austreten abge hal⸗ ten hat. Dergleichen Baͤnke, oder Dimmer en jetzt faſt an allen Fluͤſſen gemacht, und dadurch dem Gewaͤſſer fa fo ftand das Waſſer in den Fluͤſſen viel höher, als auf den Wieſen. In den Waͤllen waren Dammthuͤren angebracht⸗ welche man öffnen. konnte, nachdem man das Waſſer von den Feldern ablaſſen, oder es hinein leiten wollte. Diefe Thuͤren hatte man an einigen Orten an der äufferen Sei— te des Dammes eingeſetzet: fo, daß fie ‚durch das Waſ— fer, welches von der Wiefe abfloß, von felbft seröffnerg und hingegen von demjenigen — et —* doe aus dem Fluſſe bineindeingen wollte. 1. | misnn! B ° Um den Abend Fereten wir * einem & vede * Peter Rambo hieß, ein, und wurden die en von ihm behjerbeiger. a‘ Die Taͤnnen, die wir ges faben, und von den ich eben geredet habe, waren von der Art mit gedovype ten Stadein, und — * —— ‚dertängfichen * * Pinus foltis ein fquimis cı conorum oblongorum cheats: s Gron. for. Virg. pag. 190, get man es, am Orten, wo zu anderem Holge Fein Zugang | "Und an verfchiedenen werden Schmie⸗ 476 1748, im November 4 als die Fören oder Tannen. Und wenn das Vieh die letz⸗ feren, mit jenen zugleich, an einem Orte antrifft % fo wird es faft allegeit die Fören und Tannen, vor den befaubten Bäumen, wälen, darunter bedeckt zu fliehen; obgleich dies fe vielmehr Schatten geben fönnen. Ya, wenn auch nur eine einzige Tanne, an ſolchen Stellen, gefunden wird: fo follen doch fo viele, als vonder Heerde nur Platz haben, fi) um ihn herzudrengen. Hieraus wollten verſchiede⸗ ne fchlieflen: daß die harzigen Ausdünftungen, welde von diefen Bäumen auffleigen, dem Viehe ſehr gut be Tämen ; und fie daher bey denfelben lieber, ale J— den uͤbrigen, ſich aufhielten. ' ‚Der Köffelbaum, der nur Flein bleibt, war in Pen⸗ fofoanien allgemein guug anzutreffen. Und ‚heute faben wir ihn gleichfalls an verfchiedenen Stellen. . Die hieſi⸗ gen Schweden haben ihm einen ſolchen Namen gegeben: | weil die Wilden, die ehedem diefe Landſchaften inne hat: ‚ten, ihre Loͤffel und Kellen daraus zu verfertigen pflegtei, Ich befiße, in meiner Naturfammlung, einen Löffel aus dier ſem Hole, welcher von einem eingebornen Amerikaner ge ſchnitzet worden, der viele Hirfche und andere Thiere, auf dem Plaße gefchoflen hatte, wo jetzt Philadelphia ftehet. Denn derfelbe war, zu. der. Zeit dieſes Wilden, noch mit ‚einem dicken Walde bewachfen geweſen. Die Engellänz der nannten diefen Baum Laurel: weil feine Blätter denjenigen gänzlich gleichen, die der Kirfchlorbeer* hat, Der Nitter Linnaͤus bat, nach feiner befondern Gewogen: ‚beit gegen mich, die ——— — ihn die Balmia, . mit * Lauro- ceraſus. Neun - Jerſey. Racoon. 477. mit den laͤnglichrun den Blaͤttern, und den Blumen⸗ buͤſcheln am Ende / oder kuͤrzer, Die breitblaͤrterige Kalmia* zunennen. Er ſtehet am liebſten an den Sei ten der Hügel, insbefondere am den: nördlichen, wo ein Bach hervorrieſelt. Wenn daher auf ibnen, gegen den Bad), etwo s abſchuͤſſige Stellen waren, oder auch eine gaͤhe Seite des Huͤgels gegen einen ſumpfügen Boden lag: -fo konnte man ziem ich, ſicher ſeyn, fie mit dem Loͤf⸗ felbaume beſetzet zu finden, Doc) waren auch oft genug viele Büchen unter ihnen anzutreffen. Je hoͤher ſie aber auf der nördlichen Seite des Hügels ftanden;, defto klei— ner waren fic. Ich habe fie nicht nurin Penſylvanien und Men-Ferfey, fondern auch in ber Landſchaft Neu-Jork, wachſen geſehen. Doch fangen ſie in derſelben ſchon an, * etwas ſeltener zu werden. Ueber dem zwey und vierzigs fen Grade der noͤrdlichen Breite ‚aber habe ich fie nie ent⸗ decken koͤnnen 3 wie fleißig ich auch darnach geſucht habe. Sic befigen die Eigenſchaft, daß fie auch im Winter ihe fihönes grünes Laub behalten: fo, daß wenn faft alle ans dere Bänme’hier,, ihren Sommerſchmuck abgelegerhaben, und ganz nackend fichen ; fie die Wälder verzuͤglich / durch ihre pet grünen Blätter, beleben. Sie fangen, in diefen Gegenden, um den drey und zwanzigſten des Maien, an, zu blühen: und ‚dann flreitet ihr Schmud, mit den mehreften Bäumen, diein der Natur gefunden werden, um den Vorzug. Die Blumen figen in groffen Bir ſcheln, uud zugleich in ungemeiner Menge, daran. Ehe fie ausbrechen , haben fie eine ſchoͤne rothe Farbe, Nach⸗ * een * Kalmia, foliis ouatis, corymbis terminalibus; +. Kalmja la» iſolia. $pec, plant, pag. 391. Ä KA :) F J 478 1748, im November dem fie aber fich entwickelt Haben, werden fievon der Son⸗ ne ausgebleicher: daß einige zuletzt faſt ganz weiß werden. y Viele find auch wie Nofen gefärber. Ihre Bildung ift fonderbar. © Denn fie find den Schenfnäpfen‘ der Alten) . oder den Schalen, gar änlih. Doch iſt der Geruch von ihnen nicht eben angenehm. An einigen Orten hatte man die Gewonheit, an dem Meihnachtsfeite, und dem Neu⸗ jahrstage, die Kirchen mit den ſchoͤnen — — dieſer Baͤume aus zuputzen. LEST wäh: hi 3 ,ı ‚Allein fie find noch wegen einer „Sigenfeaft Befanng, die ‚hier merkwürdig iſt: da ihre Blätter fir einige Thies. ve ein Giftfind; anderen aber wieder zum Futter, dienen, Es hat eine vielfältige Erfarung gelehrt, daß, wenn die Schafe von diefem Laube effen, fie entweder gleich fterben, | oder auch ſehr krank werden, und mit vieler Mühe, erſt zu retten ſind. Die noch zarten Schafe duͤrfen nicht viel davon eſſen, da fie ſchon das Leben einbuͤſſen. Die älter ven aber Finnen wol etwas mehr vertragen, Doch wird das Futter ihnen gleichfalls todtlich ſeyn: wenn fie das Maag überfchreiten. .. Eben dieſe fchädliche Wirfung aͤuſt fert füh bey den Kaͤlbern, die mit dem Laube, fi überlas den haben. Sie ſterben entweder dayonz oder erholen ſich fehwerlich wieder. Ich weiß felbft, daß, im Sommer des Jahres 1748, einige Kälber von den Blättern gegeflen hatten; und darnach ganz frank wurdens fo, daß fie aufs fhwollen, ihnen der Schaum vor dem Maule ftand, und fie nahe waren, umzufallen, : Man brachte ſie aber doch; durch den Gebrauch des Schießpulvers, und andere Heilungs⸗ mirtel, die man ihnen — wieder zurechte. Die Schafe Ze Nam 479 4 werden , insbefondere im Winter'ausgefeget. Denn da nman ſie dann einige Zeit zu Haufe gehalten hat; und fie jetzt herausgelaſſen werden, da der Schuee ned auf dem Felde liegt:m ſo ſind ſie auf alles Grüne überaus begierig und koͤnnen ſich daher nicht gerne enthalten, won dieſen chaengiftigen Blaͤttern zu eſſen. Es hahen auch Pferde, uder und Kühe, die uͤber ſie geraten ſind, ſich ſehr übel arnach befunden.“ Sie waren zwar nicht davon geſtor⸗ ben Doc glaubten meiſt alle, „daß, wenn aud) dieſe groͤſſeren Thiere won dem Laube ein wenig zu viet eſſen ſoll⸗ gen, ſie gewiß davon umkommen wuͤrden. Denn man hatte bemerket, daß, da ſie nur etwas geringes davon ge⸗ —— An ‚benen,bergleicjen taub angetreß ‚Daben, eine Angelsgenbeit Dascn veriplirsg find diefe Blatter, bey der Jahreszeit, gleichfalls eine Speifg gewiffer Voͤgel, welche die Schwediſchen Amerikaner PERL — fuͤr Haſſelhuͤner erklaͤret* Haben, und die den ganzen Win⸗ kun mtszunfe eonad art ungen e din fer Bierpar. DE 480 1748, im November | ter hierbfeiben, “Denn wenn man fle Wcieſt: ſo wird ihe Kropf vol davon gefunden. 'ya3 neder Das Hol ſelbſt iſt ſehr hatt; Daher walen es nige zu Achſen in den Rollen der Bloͤche. Vornamlich aber wird es, vor allem anderen; zu Weberſpulen gebraucht? und halten die Weber dafür , daß Fein Holz hierherum ge⸗ funden werde, ſo dazu beffer wäre. Denn es iſt feſt, laͤſſt ſich gut glätten, und ſpringt nicht leicht. Die Tiſchler und Dreher verfertigen auch ſonſt allerley Arbeiten daraus die von dem beſten Holze nur gemacht werden. Insbeſond re nehmen fie die Wurzel dazu: weil ſie durchaus gelb Das Holz an ſich aber hat eine ſolche Haͤrte und Feine, als man es nur wuͤnſchen kann. Von dem Mittelpunkte deſ⸗ ſelben laufen gleichſam kleine Stralen aus. Doch ſind ſie etwas weit von einander entfernet. Wenn das Laub eines ſolchen Baumes in ein Feuer geworfen wir: fo trreget es ein Sepraffel,als haͤtte man Salz hineingeſchmiſſen Aus den be⸗ laubten Zweigen davon werden, im Wi inter, Befen getwunden, wenn man feine andere haben Fann, um die Scyorfteine das mit zu fegen. Da, im&ommer des Jahrs 1750, geroiffe uͤr⸗ mer, das Laub, faſt von allen Baͤumen in Venſylvanien ver⸗ jebreten: wageten fie fich doch nicht an das von dieſen Ban men; fondern lieſſen ſie unberuͤret ſtehen. Einige wolle ten willen, daß, wenn, im Sommer, bisweilen. Feur, in dem Gehöfze, entftünde, daſſelbe, fo wie es Bisan d UÜffelbäume fih ausgebreitet hätte, nicht weiter gienge, fondern bey ihnen aufbörete. —4 Vom ein und zwanzigſten. Sowol die —— ben, als bie übrigen Einwoner des Landes, pflanzeten gar s vier Neu· Jerſey Ran. 488 vielen Mays, nicht nur fire ſich, ſondern auch fuͤr ihr Vieh, Man behauptete, daß, unter allem Futter, dieſes für die Schweine das befte wäre: weil fie gar feift darnach wuͤr⸗ den; und auch ein lieblicher ſchmeckendes Fleiſch davon erhielten, als nach einem anderen. Ich habe der Koͤnig⸗ lichen Akademie der Wiſſenſchaften zwey Aufſatze von dies fer Getraideart uͤbergeben, die, unter ihren geſammleten Abhandlungen, — Auf wenn re id ein meine Leſer. Die Barrenraͤder, die hier gebraucht wurden waren aus zweierley Holz zuſammengeſetzet. Zu den Felgen hatte man es von der Spaniſchen Eiche, und zu den Speichen von der weiffen genommen, h Der Saſſafrasbaum wuchs, an dieſem Orte, uͤber⸗ all. Ich habe bereits eines und das andere von ihm bemer⸗ ket. Jetzt will ich noch etwas hinzufügen. Die biefigen Schweden nennen ihn bald Sultenbras, bald Salſen⸗ fras. Doc) ift der erfte Name ben ihnen mehr im Ge: brauche, Wenn man etwas von deffen Holze in das Feur wirft: fo praffelt es, als wenn Salz hineingeftceus et wäre, Hiervon haben, ohne Zweifel, die Schweden ihre Benennung hergenommen, und den eigentlichen Nas men Gaflafras fo verdrehet. Das Holz ward zu Pfoften oder Pfälen, bey Planfen und Zäunen, gebraucht. Denn s 6 foll fi, in der Exde, lange gegen die Faͤulniß halten, | Ku ‚Saft * Der erfte Befindet fi , in dem Bande vom Sabre 1751, im # bi Quartale: ber andere im erſten Quartale des Jahres Reifen 1% Theil, 6 PETE v 71.70 115 * Sonſt aber glaubte man, daß nicht leichtlie He we gefunden werden dürfte, das, in ——— ger dem bloſſen Himmel, ſo ſehr von Wuͤrmern an ge fen würde, als dieſes. Denn fie follen. es —* gar kurzer Zeit, ganz durchfreſſen haben. Die Sim; den erzäleten, ‚daß bie Wilden, die ehedem dieſe 2 bewonet, daraus Schalen verfertiget hätten. . man von dem Baume, oder den. jungen Schöflingen feiner Art, etwas abfchneidet, und es an Die Nafe.päl fo bat es einen zwar. ſtarken, doch angenehmen Gern; Einige fhälen bie Rinde von den Wurzeln, und i en fie mit dem Biere, fo fie brauen : weil fie ‚glauben, da 3.6 ſehr gefund ſey. Eben dieſe Rinde wird auch in en Brandewein geleget, entweder da man ihn noch bif lfieet oder da er ſchon fertig ” und man kan dabey ein mer ; —— ———— * * A Ein alter Schwede erinnerte eh noch, dab fin Mutter vielen, welche die Waflerfucht gehabt, geholfen hätte: indem fie die Wurzel vom Saſſafras, im Waſſer fo fange gefocht, bis das Getränfe far genug geweſen wäre. Dieb hätte. fie herna in Flaſchen abgegoſſen, und den Kranken vorgeſchrieben, alle Morgen davon zu trinken. Sie pflegte aber dabey, ihnen die Fuͤſſe zu ſchroͤp⸗ fen. Der Mann verſicherte, er hätte geſehen, daß vers fchiedene durch dieſe gebrauchten Mittel wieder — 9 worden wären, die man, in Laken eingehuͤllt, feine Mutter gebracht hätte. Wenn ein Platz zum ker uf⸗ genommen wird, ſo laͤſſt man dieſe Baͤume gemeit ih Neben; weil fie Faubreich find , und, bey det Hiße, deu Blehe rc ern, Raeoon. 483 .i $ — Schatten ‚geben: -Berfihiedete Bon den S eden lieſſe en, mit dem von ‚der, Rinde oder den Wurzeln — zaſer, die Gefaſſe e waſchen und Kheuen, in dreh, fie € ie Cider, Bier oder Brandwein auf: be ten fi ni teil, fie. meindten , daß dieſes dazu | — Gerrän ike weit heilſamer zu, machen Man Tanne einige, welche, die Wanjen m vertreiben, die Yfo nu ibten Borten, aus dem Hole, vom Saffafras, hatten machen n laſſen. Denn dieß ſoll, bdurch ſeinen ſtarken verhindern ſich einzmſteln. Man h zwey bis drey Jahre über, eine ‚gute Wirkung Faden verfpüret, oder ſo lange, als. BE Set; feinen ſtar⸗ ken gewuͤrzten Geruch bebatt ten hat. Nachher aber hat man nicht weiter beimerfet, daß es jur Sache "Stel thaͤte. Ein Tiſchler zeigte mir ein Ber), dag er fur fich "gemacht hatte, an welchen die Pfoſten vom Saſſafras waren. Es hinen abet jetzt, da es bereits jehen bis zwölf Sabre alt war, fo viele Wanzen ſich darin auf, daß ſie einen gewiß nicht ruhig ſchlafen lieſſen. Einige Engelländer Lezaleten: es waͤre, vor verſchiedenen Jahren, in London, eine Zeit über, ſehr gewoͤnlich gewefen, die Spinnen oder Blumen des Saft afras Als eine Art vom Thee zu bereis zen; weil man das Getkanke fuͤr beſonders heilſam ‚gehatein. ii Da man ſich aber beſonnen daß es gleich falls ſtark bey der Venusſeuche gebraucht wuͤrben ſchaf⸗ fete man es bald abs weil man zu befuͤrchten hatte, in den Verdacht einer ſo ſchaͤdlichen Krankheit zu geraten; In Penſhlvanien pflegten einige die) Spaͤne vom € zaſſe⸗ ſrae in die garni und Schraͤnke Ge in denen fie EEE —F Are BER aller⸗ 484 1748, im November allerley woͤllene Zeuge verwareten : um dadurch die Mote ten zu vertreiben, welche ſich, im Sommer, gerne darin ® feſtſetzen. Die Wurzel des Baumes behiele doch ziemlich b fange ihren Geruch. Ich habe eine gefehen, welche, fünf bis fehs Jahre, in der Schublade einer Liſches, gelegen war, und gleichwol jetzt faſt noch eben fo ſtark roch. yo | Der Schwede Nambo erwänete, daß die Wilden ji dem allerley Leder, mit der Rinde von der Kaftanieneiche, roth gefärbet hätten. Und einige alte Leute wußten ſich zu entfinnen, daß, im Jahre 1697, hier ein fo harz ter Winter gervefen wäre, daß das Eis in der. Dellaware cine Dicke, von zweien Schuhen, gehabt haͤtte. Wir furen hier weg, und begaben ung zu dem Vors ficher der Schwebifchen Kirche, Eric) Kagnilsfon, In deffen Haufe blieben wie ein Par Tag. 0.0. Dom zwep und zwanzigſten. Aoke Selm hieß einer von den angefehenften Schweden an diefem Orte, defe fen Vater fich, zugleich mit dem Schwedifchen Guvernör Prinz, hieherbegeben hatte. Er felbft war jet ſchon über ſiebenzig Jahr alt. Dieſer Greiß erzaͤlete ung: daß, in ſeiner Kindheit, in den Waͤldern daherum, ein ungemein dichtes Graß gewachſen waͤre, welches faſt uͤberall eine Hoͤhe, von zweien Schuhen, gehabt haͤtte. Jetzt aber waͤ⸗ re es ſo verringert, und ſtuͤnde ſo niedrig: daß das Vieh ſein Futter knapp genug faͤnde; und daher vier Kuͤhe nur ſo viele Milch gaͤben, als vormals eine einzige. Allein es iſt niche fehwer die Urſachen hievon zu entdecken. In der Jugend des alten Helms war das Land noch gar weit- fhichtig bewonet, und es ward Faum der zehente Theil des Neu Jerſey. Racoon 485 des Viehes, als jetzt, gehalten. Daher hatte eine Kuh für ſich allein fo viel Futter, als zu dieſer Zeit ihrer zehen haben. Ferner find die meilten Grasarten hier folche, die nur järig* dauren, und nicht, aus derfelben Wurzel, vers ſchiedene Jahre durch, wachfen, wie unfere Schwediſchen gtößtentheile. Sie müffen vielmehr ſich jaͤrlich aufs neue fäen! weil die Pflanze vom vorigen Jahre, ‚in jedem Herbſte, gänzlich wegſtirbt. Dieß Säen aber verhindert die Menge des Viehes: welches das Gras abweidet, ehe: es Blumen und Früchte tragen Fann. Man darf fi) alfo nicht verwundern, daß, aufden Feldern, Hügeln und Zriften, in diefen Landſtrichen, das Gras fo dünne ſtehet. Dieß ift auch die Urfache, warum die Neifenden, wie in Neu Jerſey, fo auch in Penfylvanien und in Maryland, mit ihren eigenen Pferden fortzufommen, Schwierigkeiten genug / insbefondere im Winter, finden. Denn das Gras iſt in diefen Landfchaften gar nicht Häufig anzutreffen: weil es vom Viehe meift abgemäher wird, che es fich befamen kann. Weiter gegen Norden aber, als in Canada, hat man genug von den beftändigen Grasarten.* So weife hat der görtliche Schöpfer alles angeordnet! Jene kaͤlte⸗ ren Erdſtriche muͤſſen, von Natur, ein daurhafteres Gras hervorbringen: weil die Einwoner, wegen des langwaͤ⸗ renden Winters, mehr Heu zum Futter für ihr Vieh brau⸗ chen. Lind diefe füdlicheren Sandfchaften befigen von ders gleichen weniger: da. das Vieh hier), meiſt den ganzen Winter durch, auf dem Felde herumgehen Fann. Den noch haben vorfichtige Haushälter fih, aus Engelland, 7 Hh 3 und * Gramina annua. ne a ee . *%* Gramina perennia. 436 1748, im Rovember und anderen Europiſchen Staten/ den eu fändi; gen. Grasarten verfehricben , und ihn auf 2 fen ausgeſtreuet. Und fe ie ferienen, darauf ganz gut fort⸗ % Aa ne "Drau } zukommen. FIR Ki a urhr ar inf smdsrhr 1 Der Perfimon,* oder der von, ben Schweden ſoge⸗ nannte Mispelbaum, wucho hier ziemlich a uf Ich habe ſchon vorher von ihn geredet.*Jetzt will ich noch etwas hinzufuͤgen⸗ Einige ſeiner Frůchte fingen, um biefe Zei, an, zu reifen, und zum Eſſen tauglich zu werden. Denn es geſchiehet dieß nicht eher, als im ſpaͤten Herbſte. Und dann werden fie von den Leuten hier, wie einander res Obſt, genoſſen. Sie ſchmecken fehr ſuͤß und klebig. Doch merket man etwas Anziehendes dabey. Ich aß oft einen guten Borrat davon : ohne einige Ungelegenheit dar⸗ nach zu empfinden. Wenn man aber dieſe Sruchtiiffeen ſaugt man nur ihr weiches und klebiges Fleiſch ab, und wirft die Steine oder Kerne weg. Bon den Mispeln brauen viele, ſowol Schweden⸗ als Engellaͤnder, und an⸗ dere, ein rſchoͤnes Mittelbier. Ri Darbiyverfäret man auf die | Art Spaͤt im Herbſte, wenn die Frucht, vondemtofle, ſchon durchgebertzet worden) and daher fig und lieblich ſchmeckendoiſt/ ſammlet man davon fo viel /als man· fuͤt gut befindet. Und dieß kann leicht geſchehen · da jeder Baum gar ſtark beſetzet iſt. Die eingeſammleten | werden in einer Kieie von Weizen, (oder einem anderen Mehle, zuſammen geknetet, sth Kuchen gebildet, und fo in ER: — —* Di fie fo fange, bisfie recht Kim . * Diofpyros Virginianus. Linn. Sp. 1057, *Auf ber z176en and 274flen Seite, Mer Bram. a87 id trocken finden Dgnmntint man ſie wie e un nun das Bier ge et, werden foll: | “ einen, " I a ie Ku mit falten Mate ß 1.9 Is ee — Dieſe er⸗ ie das Waſſer langſam 9— Amaig arm y 5 ih. ssfeingnd .. Sterauftoted der Ton ao en, ind.d & Waſſer a umgeruͤret: damit enen Miepe ich damit, ‚eben. vernuſchen⸗ ieſſt u nu mmen, in, AR ‚Ss Yon dert wer H Beige, uns sranet auf bi — 44 fe B * jer vd fü — e — — vieles Sn ge More geſammlet: fo —* ke A in a 6. Fe tetz And · Breiben’ darimteine Woche, oderletwas Känigen, aber) Sie ſibecht dubchgeweichet ſind . Dang wird Waffen darauf gegoſſenr So werden ſie ruhig gelaffen, und er er dieß, durch einigẽ hat; befärderte: — — auf die gewoͤnli⸗ ¶ Duſer ſoll recht ſchon neraten· | —— Mispeln noch Weintrauben wie ſie hler wild werfen, ihnen: von derrfäffen Mrs vermiſchet wer⸗ den Einige Mispeln find ſchon, am Ende des Septem⸗ bers, er Ä Die meiſten aber werden es ſpaͤter: u ſchiedene nicht eher juafs im November; oder — daß auch der Froſt erſtſie durchbeitzen muß: > dieſes — ſehr dienlich zu: allerley 2 ei ar NOU MAIER, EL 6 sa DT N nd der yoch 488 1748, im November v > der Tifiher, als Kobein, Meifeifihaften und deegteichek, Wenn man es aber, nachdem es gefaͤlet worden, drauffen, 2% 23 — 8 Br 3 — —— 2 3 — — =: 8 — — —— En [4-7 nn = — ra m = ⸗ © P, 9 Br) 3 = 8 —⸗ — SS‘ — — — 2 — — * — — * = I; 2 = Dir Me FR 20 — & = 3 et — * — — ut; EE Ei TE — te fie, faft den ganzen Winter über, verwären, und guter: halten. Cs find gewiſſe andere Kürbiffe,welche eben. die fe Eigenfchaft haben, Und noch andere werden iin Sit cke, oder Schnitte, zertheilet, auf Drat gezogen, und ſo zum Trocknen aufgehangen, Man Fochet oder ftofet fie her⸗ nach, wenn man will: und Finnen fie das ganze Jahr ik ber dauren, Sonſt werden alle diefe Kürbiffe, von wel: her a Sn * Meu · Jerſey. Nacdon 489 cher Art ſie ſeyn moͤgen, auf verſchiedene Weiſe, zum Eſſen angerichtet, wie auch bey uns gewoͤnlich iſt. Mancher Ne ein siemlich groſſ es Feld damit beſetzet. Die Squasbes fi find eine Art von Kürbiffen, welche die Europäer ziert von den Wilden follen erhalten haben. wother einiges von ihnen angemerfet.* ti ⸗ entweder. allein, oder aud) mit Fleiſch. 3 dem lehten Fa Falter werden fie gemeiniglich, aufden Rand Br üfel, um das Gerichte, geleget. „Sie find hier i im gering un nicht zärtlich. "Denn man mag fe ie in eine Er: fäen, in welche man ı wit: fo geben | fe auf, und gedei⸗ hen gut. Wenn man den Samen von ihnen, im Herb? fie, aufidas Feld ſtreuet: ſo erzeuget er, im naͤheſten Fruͤh⸗ jahre;amderfelben | Stelle feine Squashes; ober gleich, den ganzen Winter, über, Soft, Sähe * * Er FEW. — PORN pi Nat % it venst Die Calabaffer find gleichfalls Sebi, die nd ya von denSchweden / und andern Einwoneren, gepflan: jet werden: "Allein man ziehet fie nicht zum Effen, weil —— find: ſondern, um allerley Geſchirre daraus’ zu verfertigen. Dieſe beſitzen weit mehr Zaͤrtlich⸗ keit, als die Squashes. "Denn ſie werden hier nicht einmal sale Zapre reif: woferne die Witterung nicht defto wär: mer iſt. Wenn man Gefaͤſſe daraus bilden will: ſo täfft man ſie erſt recht gut trocknen. Hernach graͤbt man die Kerne, nebſt der fleiſchigen und ſchwamartigen Ausfuͤl⸗ dung, in der ſie ſtecken, heraus, und wirft es zufammen DR 58 — San aber“ werden inmwendig recht Hr —— rein u. —* der — 40 1748, im November rein geſchabet. Und fo koͤnnen Schöpflöffel, Teichter⸗ Schalen, Schuͤſſel, und ſonſt allerley Geſchirre, etwas darin aufzubehalten, daraus gemacht werden. Insbe⸗ Geber find, fie „fehr gut, ‚Samen von Bi . afangen „wenn ie tiber dag. Meer werfhisker — Denn ſie behalten , in ‚ihnen f Ib: n | gende Kraft, als wenn ouft w orin ewi elt werden, ei ea a 173 1, L ne iR — ah gi — met, u h lee ben „und edaranf. n a ugt: en... Davon w ER 6 ie 1 u rn * nn J —* Hg fen A eher. daß fie ih nei fee wife jarbe, im s mer bepatten, EN Der Buchweizen'wirdihter,faft von allen Lande⸗ geſaͤete Dieß geſchiehet, in der Mitte des Julius. Und es darf nicht viel ſpaͤter vorgenommen werdenn weil der Buchweizen ſonſt oft vom Froſte Schaden lejdet. Saͤet man ihn aber, vor dieſem Monares, ſo haͤlt er ſich zwar, uud, blühet den ganzen, Sommer-durch. Allein die, Blumen trocknen herugch;ab,, daß keine Feucpe,dars i aus entſtehet. ‚Einige umyflůgen den Aecker zweymal ehe fie. Buchweizen darin ſaͤen: andere nur einmal; und das zwar ungefaͤr zwey Wochen vor der Aueſat . Wenn die⸗ ſe vollbracht, wird das Land gleich geeget. Die Erſo⸗ rung hatte gelehret „daß, der Fe chweizen bier, in naſſen Jahren, beſſer geriet. M ihn anf. dem Felde ſie⸗ hen, bis der Froſt —— Wenn das Gluͤck gut iſt: fo, koͤnnen ſie, von einem Bufel, zwanzig, dreinig „big vierzig, einaͤrnden. So viel hatte der Kirchenvorſteher Ragnilsſon, bey dem wir ung —* OR einges ſamm⸗ len, zu verwarer 4 Neu⸗ gerſey. Racoon } 498 füinmfet "Man machte hier, aus den Buchweizen, bei⸗ des Pfannkuchen und Pudding. Insbeſondere werden, des Morgens Kuchen Daraus Beteitet, und ordentlich, in der Pfanne oder auf einem Steine) gebaden. Wenn fie gar geworden, und noch heiß find?" beſchmieret man ſie über und über mie Butter, und laͤſſt fie dieſelbe gut ein: ziehen. "Mufdiefe Art, werden fie, noch warın,' des Morgens, ben die Engellander ein geröftetes Brod, mit Butter · beſtri⸗ chen, daben ſu verzehren⸗ pflegen. Die Buchweigenku⸗ ſchmecen vecht gel Wie man fie hier zum Srähftüßs ke aß · ſo waren ſie auch / in Philadelphia/ und ſonſt in den Srigtifchen Colonlen gewoͤnlich Man Hatte fie aber ins⸗ Befonbere'im Winter In Philadelphia waren einige, die fie. backeten und / des Morgens, noch ganz war, RA nen Fuͤr dieHühertft der Buch⸗ Weizen’ ein’ Biehficheres'Fitter"atsfän ein anderes," Gie effen ih dere und legen darnach beſſere Eier‘, als bey einigen Frafte ſonſt. Man möftet auch die Schweine das init, "Das Buchweizeinfteoh ſoll gu nichts zu gebrauchen ſon Boher lieg man es; an den Stellenwo es aus— gedronien vorden anf bein Mater Tiegen oder man ſtreue⸗ 106, m die Afelgärten, "daß es / zu einer Duͤn ge⸗ Fir ten ſollte Gs wollen weder die Rinder, "noch andere "Color fufeus, * Corpus lineare conftans ‚vndecim articul acutiufculum, Lon N 9 is, ante & poft gitudo a capite ad caudam gtlin, Geom. Articuli difpofiti eodem modo, ac Onifei. Antennae breues, lineares, Pedes fex, fiti ad anteriorem corporis partem, ** Lampyris, No&iluca, Linn, Fauna Su. 584, Neu⸗-Jerſey. Racoon 493 Nom vier und zwanzigſten. Die Stecheiche* wuchs, am wäfferigen Orten, hier und da im Walde, Doch gehoͤrete ſie unter die ſeltenen Baͤume. Ihr Laub erhaͤlt ſich nicht nur im Sommer, ſondern auch im Win⸗ ter, friſch und gruͤn. Die Schweden pflegten die Blaͤt⸗ ter davon zu trocknen, ſie entzwey zu ſtoſſen, in Schwach⸗ bier zu kochen, und gegen das Seitenſtechen einzunehmen. Man färbet bier roth mit Braſilienholz, und ‚gleichfalls mit einem gewifien Baummooſſe; blau mit Indigo. Die ſchwarze Farbe zu erhalten, werden die gruͤnen Blaͤtter vom Feldampfer** abgepfluͤcket, und mie dem Zeuge gekochet. Dieß wird darauf getrocknet, und nachher abermals, mit Logwood, oder Campeſcheholz, und Kupferaſche, gekocht. Es ſoll dieſe Schwaͤrze gar daur⸗ haft ſeyn. Die Leute ſpinnen und weben einen groſſen Theil von ihrer alltaͤgigen Kleidung ſelbſt. Und ſo faͤr⸗ ben ſie dieſelben auch im Haufe. Der Flachs ward von vielen gebauet, und geriet ſchoͤn genug. Der Gebrauch) des Hanfes aber war nicht gewönlich. Roggen, Weizen, und Buchweizen werden, mitder Sichel, abgefhnitten. Zu dem Abmähen des Habers a- ber bedienete man fich der Senfe. Die Sicheln, die hier gebraucht werden, find ziemlich lang und ſchmal, und die Schneiden an der unteren Seite, mit Fleinen Ker⸗ ben, dicht befeßet. Der Acker lieget ein Jahr brach, und in der Zeit hat das Vieh die Freiheit, darauf zu weiden. | Alle * Ilex foliis ouatis acutis ſpinoſis. Aquifolium. Linn. Sp, 125, ** Bergſyra. Acetofa arvenfisminima, non lanceolata, Bauh, pin. 114. Rumex Acetofella, Linn. Fl. Su, 296, Y \ 494 1748, im November Alfe Landleute an diefem Orte, wenn fie'gleih ſonſt nicht viel vermochten, ja auch diejenigen, mweichefiir hung als Köter, angefehen werden konnten, hatten, neben ihren Höfen, oder Hütten, einen gröfferen oder he Garten, der mit allerley nüßlichen Fruchtbaͤumen erfuͤl⸗ let war. Unter dieſen machten die Pferſichbaͤume, vi bäume, und Kirfchenbäume die größte Zahl ausf “ Ein wenig vor Mittag furen wir von bier we und feßsten unfere Reife, der Schwedifchen Kirche in —* vorbey, nach Peilsgroves fort. Das Land war, auf dieſem Wege, an vielen Stellen, fandig, und gentie Ä eben. Hin und wieder, doch etivas fparfam, wurden einzelne Hoͤfe geſehen. Es waren aber noch gar weitlauf⸗ Y tige Striche mit Sauter Wald bewachfen, von welchen ver⸗ ſchiedene Arten der Eichen, und hiernaͤchſt der Hickerh das meiſte ausmachten. In dieſen Schätzen fonnte mark dennoch fehr gut fortfonmen: da zwifchen den Baͤumen gar wenige Gebuͤſche und Steine angetroffen wurden. = m I pn Ze u Es war nicht nur leicht, mit einem Pferde faſt überall durchzureiten, fondern auch, an den ineiften Stellen, fie eine Fleine Kutfche, oder Karre Platz genug, zum Durch⸗ faren. Hin und wieder verurſachten doch einige liegende Baͤume, welche entweder der Sturm, oder ihr — * um⸗ geſtuͤrzet hatte, einige Berbinderung = — Vom fünf und zwanzigſten. Unter ua uf | enthalte in Racoon, ſuchte ich, ſowol jeßt, als in dent ganzen folgenden Winter, von! den bejaßreten Schweden alle die Warnehmungen zu erforſchen, welche von den zZu⸗ * Man vergleiche biemit basienige, * 5 ion, anf w ** Seite, angezeiget habe. ng Meu ⸗Jerſey. Racoon 495 Zulandungen, oder dem Abnehmen des Waſſers on diefen Orten, zeugen koͤnnten. Ich will daher die Antworten, welche mir, auf meine Frage, ertbeilet wor⸗ den, hier einruͤcken. „ Sie, bleiben ſo, wie ic} fie erhalten habe und ich werde nur einige Anmerkungen einftreuen, spelche dienlich ſeyn fönnen,, die, Sache, etwas mehr aufs I Sn f RE De A : i äufläten. Der keſer behält daher bie. Freiheit, hieraus kası ‚ „Einer von den Schweden, mit Damen Bing, der ſcon über funfzig Jahre alt war, hielt ich ganz überzeugt zu ſeyn, daß, um diefe Zeit, in den Eleinen Seen, Baͤ⸗ hen, Quellen, und Slüffen daherum nicht” fo viel Waſ⸗ Fer mehr, als in feiner, Kindheit, gefunden würde. Er wuß⸗ tt mande Sanfsn ju nennen, auf denen man, in fü nee Jugend, mit, einem geöffen Boote gefaren war, und die, ſeloſt in den heiſſeſten Sommern, tech noch Waſſer gehabt hatten. Jetzt aber waren fie entweder ganz ausges trocknet, ‚oder wenigſtens groͤßtentheilz. Und auch in den feteren verlor fih, in jedem Sommer, alles Waffer. Er atte es felbft gefehen, wie die Fiſche in ihnen endlich vers chmachtet und ausgeftorben waren. In den Bächen und Slüffen ſchien ihn gleihfals, weniger Waſſer zu ſeyn, ale vorher. Ja, er glaubte faft, daß jegt, im Sommer, nicht fo viel Regen mehr. fiele, als in dem Fruͤhlinge feines Le⸗ bens. Einer von feinen Anverwandten, der, ungefär acht Engliſche Meilen von der Delaware, doch auf einer Ans höhe, neben einem Eleinen Fluſſe, gewonet harte, ließ ‚einen Beunnenauf feinem Hofe graben. Da fand matt, nach einer Tiefe von etwa vierzig Schuhen, nicht nur eine Menge Schalen von Auftern und Muſcheln, fondern auch Fr 496 1748, im November * auch vielen Schilf, * und Stuͤcke von zerbrochenen —* ſten. Ich fragete: was man wol fuͤr Urſachen von die⸗ ſen Entdeckungen angaͤbe? Und man erthielte mir den 3 fi ſcheid: einige glaubten, ſolche Dinge haͤtten da, feit der Suͤndflut, gelegen; andere wieder, die Erde wähle, | Peter Rambo, ein Mann, der gegen fechssig Jahre hatte, verſicherte: er haͤtte ſelbſt geſehen, daß, an vie⸗ len Stellen in Racoon, wo entweder Brunnen gegraben oder ſonſt tief in die Erde gearbeitet worden, Schalen von Muſcheln und anderen Seegeſchoͤpfen, in groſſer Menge, ge⸗ funden waͤren. Bey der Anlegung neuer Brunnen, iſt man, in einer Tiefe von zwanzig und mehrern Schuhen, auf Sude von Holz gekommen: und nicht nur auf der⸗ gleichen, die verfault geweſen, ſondern auch die wie ange⸗ brannt ausgeſehen haben. a, man hatte einſt, in dieſer W Tiefe, einen groffen Loͤffel entdecke. Sollte aber das weggebrannte Holz, fo ausgegraben worden, nicht etwa nur von einem unterirdiſchen Mineraldampfe angelaufen gewe⸗ ſen ſeyn, der daſſelbe geſchwaͤrzet hat? Dennoch haben die Leute, aus dem, ſo ſie bemerket, geſchloſſen, Amerifa fey ſchon, vorder Suͤndflut, bewonet worden. Fernererzälete diefer Mann, daß man au) Ziegelfteine, tief in der Erder angetroffen hatte. Sollte man aber für ſolche nicht ei⸗ ne Vehaͤrtung der ziegelfaͤrbigen Erde gehalten haben, aus welcher das Land hier meiſtentheils beſtehet, und die eine Vermiſchung von Sand und Lette iſt? Ich habe hier der⸗ gleichen Verhaͤrtungen geſehen, die jemand, der nicht ges hau darauf acht hatte, Teiche für einen Ziegelftein hätte nehmen follen. Sonſt behauptete er daß das Waſſer | in * Arundo. in den Fluͤſſen vi jetzt noch eben’ fo hoch ſtuͤnde, als zu der Zeit, die. er am Tängften zuruͤckdenken Föhnte: allein Heine Seen, Teiche, und die Gewaͤſſer auf Möräften hätten ſehr merklich (abgenommen; fo daß auch viele von — ausgetrocknet wären | mMaons Keen, der fein fiebenzigftes Jahr ſchon Sberfehrieten hatten, bepeugte: daß er ſelbſt, da ein Brun⸗ hen gegraben worden, gefchen, wie, in einer Tiefe von pierzig Schuhen, nicht nur ein groſſes Stuͤck Kaſta⸗ nienholz, ſondern auch Wurzeln und Stengeln vom Schilfe, gefanden wären; nebft einer ſolchen leimich⸗ fen Erde, als die iſt, welche deh Strand der Meerbufen zu dek⸗ fen pfleget, die in das Sand hineinlaufen , und ein ſal⸗ jiges Waffer enthalten. Diefer Leim hatte auch eben den Geruch), und einen gefalzenen Geſchmack. Er, und meh⸗ per? andere, folgerten hieraus , daß diefer ganze Strich andes, wo Racoon und Pennsncck jetzt liegen , in hralten Zeiten, vom Meere uͤberſtroͤmet worden Es war nen auch bewuſſt, dag man, tief in der Erde, cine fols fe Kelle, als die urſpruͤnglichen Amerikaner zu gebrau⸗ hen pflegen, ausgegraben hätte. — Sven LKock und Wilhelm Cobb,, die beide ſchon ber fünfzig Jahre waren, Famen darin wölig überein: daß man hier, an vielen Orten, wie ſie es ſelbſt geſehen, wenn Brunnen anzulegen 5 nach einer Tiefe von wanzig, dreizig, und mehreren Schuhen, eine groſſe Men⸗ ge Schilf, welcher doc) meiſt ſchon verfaulet war, angetrof⸗ habe Da Cobb fir m dh einen Brunnen vers ferti⸗ Reiſen 1ö, Theil, | ss Oberfläche der Erde, eine groffe Menge von allerley. $ 498 1748, im November fertigen ließ, Famen die Arbeiter, nach) einer‘ Tiefe: von zwanzig Schuhen, auf einen fo dicken Aft, daß möglich weiter graben fonnten, bis derfelbe, an. zweien Stelä fen, abgchauen worden. Das Holz war noch ganz hart⸗ Es foll etwas gewoͤnliches feyn, daß man, weit unter, der das noch nicht völig verfauft gewefen, entdecket hat, | hier, vor einigen Jahren, ein Milendamm, an Kai fe, neben welchem die Kirche von Racoon ſtehet, gebauet ward; und man deswegen eine Bank, oder einen bahn, nen Erdrücken, durchftochen: fo fah man, daß der! größtentheils aus zuſammengehaͤuften Aufterfihalen befiandz, obgleich diefer Dre, von dem näheften Strande, an wel⸗ chen jetzt noch Iebende Auſtern gefangen werden, „über hun⸗ dert und zwanzig Meilen entfernet iſt. Hieraus machten dieſe Maͤnner, wie faſt alle uͤbrige hier, von ſelbſt und oh⸗ ne daß jemand ſie darauf geleitet haͤtte, den Schluß: dieſe Laͤnder muͤßten vor vielen Zeitaltern zuruͤck, vom Meere bedecket geweſen ſeyn. Sie bekraͤftigten auch: daß viele kleine Landſeen, die, in ihrer Kindheit, beſtaͤndig voll Waſ⸗ ſer geweſen, auch ſelbſt in der heiſſeſten Sahrjeit; jetzt ſo ſeicht waͤren, daß in ihnen, des Sommers, kaum ein ſchmaler ac rieſelnd gefehen würde, ausgenommen nach einem ſtarken Degen. Hingegen fehien es ihnen nicht, daß die Stroͤme / und andere flieſſende Gewaͤſſer, abgenommen hätten. . — * Aoke Helm, ein Greis von ſiebenzig, und mehrern Jahren, fand, da er ſich einen Brunnen graben lich, zu erſt Sand und kleine Steine, in einer Hoͤhe von acht hen, darauf einen hellen Thon, und hiernaͤchſt einen ſchwar⸗ zen. Meu Jerſeyn Racoon 499 len. Nach einer Tiefe, von funfzehen Schuhen traf er auf ein Stuͤck hartes Ho) und verſchiedene Schwefel⸗ ieſe. Er eraͤlete aucht daß er seine und die andere Stelle in der Dellawar ennete, woruͤber er in ſeiner Kindheit, auf einem Boote, haͤtte faren koͤnnen; da jetzt klei⸗ ne Inſeln entſtanden waͤren, die, zum Theil, gegen eine Englifihe Meile, in der Lan ge, hielten. Wenn eine ſolche el gebildet wird: ſo Ken ſich erftlich eine Sandbank; mn. fpülee das Gewäffer einen Leim dahin; darauf fommen Dinfen hervor; . und. ſo ee ‚Pa und. — das Bat tn iR. Pin ben A » “ E 9 | ticchfp d iele ‚von Racoon erhielt Ich folgende Anwereen, | ‚meine Sr agen, die ich ihneh, über dieſe Sache, vorlegte. an ‚mag hier. einen Brunnen graben, wo man will: fo verden lleſeit / in einer Vefen von zwanzig, bis dreizig | Schu en, viele Schalen von Auſtern und Clams gefun⸗ e ‚werden... Die Clams find, wie man ſich aus dem vos gen nnern wird, eine Art von groſſen Muſcheln, die ran in den Meerbufen fängt, und aus, deren. Schalen e Wilden ihr Geld machen, An gar vielen Orten wie nter groſſen Huͤgeln, ſo auch, ſonſt, hat man, wenn Brunnen. gegraben worden, eine Menge von Binſen und chilf* angetroffen, welche, noch meiſt unbeſchaͤdiget ſich halten hatten. Einft 308 man, bey folcher Öelegenheit, y in ganjes Bund Flachs, au aus einer Tiefe zwiſchen wan⸗ g und dreizig Schuhen, bervort welches noch eben fo unver⸗ hrt aus ſah / als wenn es neulich erfi d dahin. ‚geworfen % | 1 30 2 worden, * Arunda et Seispus, 1. #- I) KEN einer © Behanling der Me Schweden, aus ſeren ‚Flache, weder von den Eingebornen des Landes ge von in die Erde gefommen? Sollte vieleicht, vor vieler 500 1748 ı im November worden. Ein jeder hatte es mit Verwunderung Be trach⸗ tet: da man nicht begreiffen koͤnnen wie es dahin gek om— men waͤre. Sollte es aber nicht etwa geſchehen ſeyn: daß die guten Leute, einige andere Amerikaniſche Pflanzen als den Virginiſchen wilden Flachs,“ den Orant von Cana⸗ da ‚** und andere, welche dem getwönlichen Flachſe fehe gleichen, dafür angefehen haben? Doch iſt dieß etwas bes ſonderes, daß das Bund umwunden geweſen ſeyn ſo l. Die Europäer fanden, bey ihrer Ankunft in Amerika, um: bauet, noch wilt wachfen. Wie ift alfo jenes Bund das hundert Jahren huruͤck, hier ein Volk gelebet habe, da ß ſich ſchon des Flachſes bedienet haͤtte? Ich bleibe abe er bey der Meinung: daß man eine von den gedachten Ame⸗ rikaniſchen Gewaͤchſen, oder andere änliche, für einen or dentlichen Flache, gehalten habe? Gebrannte Kolen, und Kolenbränder hat man, an gar vielen Stellen, ausge» graben. Der Kirchenvorſteher Erich Ragnilsſon fag e daß cr ſelbſt einen groſſen Vorrat davon geſehen, welcher, ben der Anlegung eines neuen Brunnen, heraufgebracht worden. Den änlichen Vorfaͤllen, haben fie oft, in Tiefen von zwanzig, bis funfjig Schuhen, groffe Aeſte und Klötze gefunden. Ein par Stellen waren gewefen, vd man, bey zwanzig Schuhen unter der Erbfläche, ſolch Kellen, wie die Wilden gebrauchen, entdecket hatte Aus fo vielen Warnehmungen fchloffen fie einhellig von felbft : diefer ganze Strich Landes müffe in uralten Zeiten, ein Boden des Meeres gemwefen ſeyn. * i * Linum Virginianum,. ** Antirrhinum Canadenfe, Neu · Jerſey. Racoon 501 ſt noch zu merken: daß faſt alle bisher angelegte Brun⸗ en, an ſolchen Stellen gegraben werden, wo jemand ine neue Pflanzung angeleget hat ; und, das Gehoͤlze erſt veghauen zu laſſen, ſich genoͤtiget geſehen, welches vielleicht ehe. hundert Jahre daſelbſt geſtanden haben mag... Nach iefen Erfarungen, welche bisher angefüree worden, und die chin der Folge, noch durch aͤnliche beſtaͤtigen werde,fann man fo, mit giemlicher Gewißheit ‚annehmen: daß ein groſſer heil der Landſchaft Neu Jerſey, in Zeitaltern, welche der R proele verborgen find, ‚den Grund ‚des Meeres mit beten Mr * ; und nachher allmaͤlig von dem Schlam⸗ ne, ‚der Sole und dem vielfältigen anderen Zeuge wel⸗ es die ware hrlich von dem oberen Lande, mit ſich te uͤret, entſtanden fey. Doch ſcheinet die Erdſpitze — May, einige Zweifel hlegegen zu. veranlaſſen: von ene „an ihrem Orte, reden werde. om ‚fieben. und. zwanzigſten. Die Baͤume bier: ihr Laub beſt aͤndig behalten, und im Win⸗ ie im Sommer, gruͤn bleiben, find folgende. 1. Die ER che iche, 2. Der. Höffelbaum,, oder die. breit= terig e Relmia... Fee fehmalblärterige Bal- nn Der. Bieber aum. Es ‚behielten, doch, aber nur eine is wenige, v r ‚den, jüngfien feiner Art, ihre Blät et. J üb rigen hingegen lieſſen dieſelben fallen. J Die gemer ine Miſtel/ mit weiſſen Beeren. Die wuchs a an dein Sifherbaume * dem Gütdenbaume,** der —— BE eg .. Cie — ‚Hex, Aquifolium, Linn. Spec. 125. PR Rail larifolia, "391. 3. Kalmia anguftifolia. 391. 4. Magnolia glauca, #35. 5. Mifleltoe, Vifcum album. 1023. * Nyſſa, föliis ‘> integerrimis. Hort. Cliff, 462, ** isn age Linn. Spec. 499. ’ ang — = 2 > — — — er a FE en a 2 —— —— — * Eichẽ und Lindeſo daß finden Bipfelid im Winter, davon zu geuͤnen fehlen. * buſch· "Doch beſaß nur einer und ·der anderen A jüngeren, noch etwas Laub. Die meiſten aben hatter tige ſchon verloren, "AN Ddie Fiches oder göre — — ben 10.Die wothe Wachholderſtaude der Verſchiedene Eichen —*—— 2 bier‘, im Winterihre Blätter faͤllen: vie’ welter Fe ‚Staa ode z Cirorina, fer Res Si — 5* gi! 19 ih heit kin) Estonikn, “ eine ——— iſth nern, vweche Europg Shrek Engegänser, D entweder ſelbſti in — m tk part en wChtein yerifa ul. ts feäbe, ind vor eh aa ie une ger — die Ne n Ue termorfen : und, die Marnsper] — e viel. „Rah Hr fb, D eben. nicht ſelter zig ME die Ha — rechte Er bie Ne ir 1) Zaͤnen — So viel iſt gewiß, * die uslo STEN M * — ar rare e: 4 or its | ei * ———— — ——— — — ———— FI. Su.in 88.9. Cuprellus Aug 1003.10, Iuni- perus Virginiana, 1039, 348 ua | Witterung kaum mehreren und ſchleunigeren Veraͤnderun⸗ gen unterworfen ſeyn kann, als hier. Denn eben der pur ee Falt: und fo verhaͤlt es ſich wieder umge⸗ indlich 1* kert. Allein dieſe Abwechſelung kann dennoch als Feine Urſache won dent; ruͤhzeitigen Verluſte der Zäne angeſe⸗ hen werden. Denn das Beiſpiel der alten Amerikaner, oder der wilden Einwoner des Landes, bezeuget das Ger dar in derſelben Luͤft leben und dennoch fehr choͤnen unbeſchoͤdigte, und weiſſe Zaͤne bis an ihr Ende, behalten. ¶ Dieß habe; ich felbft: fo befunden: und man bekraͤftigte es uͤberall. Andere gaben die Schuld darauf, daß man hier ſo vielerley Früchte ; und ſuͤſſe Speiſen aͤſſe⸗ Ich habe aber auch gar viele gekannt, welche dazu gat reine Luſt hatten und denkoch faſt otzne Zaͤne waren · — mes as ara ne gm —— haben. der hier, insbeſondere von den Frauen⸗ jeuten, fruͤhgund ſpaͤt getrunken, wirdz und jetzt ſo im Veerouche n. doh man kaum eig Vaurweib ja., ſelbſt unter den aͤrmeſten Leuten, wenigefigden dürfte, die ihren maſſung ward ich noch mehr heſtaͤrlete da ich, in‘ einige ndſtriche der moch wilden Amerikaner / eine Reiſe unter⸗ sr I Han DERTTT Acer 3 4 nahm Deon der jehige Generalmajor Johnſon erzaͤlete mir damals te daß verſchiedene derſelben, welche den Pflanz⸗ ſtaͤdten der Europaͤer am naͤheſten geweſen wären, von dieſen gelernet haͤtten, des Morgens Thee zu trinken Da haͤtte man bemerket daß Diejenigen Frauenperſonen unter, den Wilden/welche ſich das neue Getraͤnk gar zu ſehr wid Ji 4 ge⸗ II ® N | —9 } N 1) u 4 504 1748, in November gefallen laſſen, ihre Zäne, eben fo wie die Turopderinnen, vor dev Zeit, zu verlieren angefangen’ hätten: da fie doch vorher ganz fefte und unbefchädigte gehabt. Hingegen empfünden die übrigen von ihnen, welche dem fremden Geſchmacke nicht gefolget wären, von einer folchen Ungele⸗ genheit nichts, ſondern behielten ihre ſtarken und zuverlaͤſ⸗ ſigen Zaͤne, bis in iht Hohes Me on . x 30 0 5% ı FINE ee wat Ich fandaber hernach, daß dem Theetrinken nicht gänzlich die Urſache dieſer Verwuͤ ſtung zugeſchrieben wer; den koͤnnte. Verſchiedene noch ziemlich Junge. Frauen⸗ simmen, die jetzt hierlebten, in Europa aberıgeboren worden, beklagtem ſich x daß fie die mehreften ihrer Zäne verloren hätten, ‚nachdem ſie in Amerika gefommen wa ren. Ich fragete ð ob fie nicht glaubten; daß dieß von N dem Öfteren Gebrauche des Thees berfäme; daman wüßte, daß er, wenn eb recht ſtark wäre; gleichſam in die Zäne biſſe?Sie ertheilten mie aber die Antwort daß ſie " ihre‘ Zäne ſchon verloren ehe ſie noch angefangen hätten] Seo zu teinfen, ¶ gndem ich · nun · fortfur, Imich’genauee bey aͤhnen zu erkundigen, worin ſie es etwatverſehen ha⸗ ben koͤnnten: kam ich auf eine ziemlich hinlaͤngliche Urſa⸗ Her Alle dieſe Srauenperfonem geſtanden daß fiejede zeit die Gewonheit gehabt hätten; alfesgangheiß'zuielen: Sie pflegten die gebratenen Aepfel, wie ſie von den Ko⸗ len Famen,zuwerzehrens und eben ſo / bey allen uͤbrigen Spei⸗ en, zu verfaren. Nichts ſchmeckte ihnen wofern ſie 68 wicht recht warm, wie es vom Feure gehoben werden] elle konnten. Eben dieß gillt auch von den Anderen Frauen⸗ leuten im Sande; die ‚ihre Zäne eher und: häufiger „rate ; die Na gerſey Racoon" 565 Sie Mamnsperfonen, verloren. Sie trinfen mehr und ofter The, ſowol am Morgen, als nach Mittag: da den Mannsleuten ihre Geſchaͤſte nicht erlauben, fich dabey zu verweilen Ohne dieß halten auch wenige von den En? gelländern befonders auf den Thees Eine Schale Pundy ſchmecket ihnen beffer.! Wenn aber die Englifchen Frauen? perfonen Thee trinken: fo gieffen fie ihn nicht vorher, aus dem oberen Schaͤlgen, in das untere ; ſondern ſie trinfen ihn gleich aus dem erſteren ſo heiß, als er aus der Kanne koͤmmt. Man ſollte wenn man, das zufehen‘, nicht gewont tft, glauben, ſie muͤßten ſich inwendig werbtlihen. Gar we⸗ nige von ihnen laſſen ihren Thee, in dem Unterfchälgen, nachamenden Amebifanerinnen dieß Getränfe ein. Hin⸗ gegen pflegen die Wilden, welche fo ſchoͤne Zaͤne beſitzen, ſelten eine Speiſe heiß zu eſſen ſondern entweder gang kalt, oder doch laulichwarm. 1 Rerik, eure an lerne Kug ELLE 211° TERR Ton IE KA uoung 30 fi ) ltadelph — 24 NED a N h) Al a a J * sp So Ba eggete, den, Schwediſchen Kischenvorfteßer, in nien;vormal Ku wären... als ihnen ? Sie antworteten mir aber; daß ieng, die ihrigen „„bis juß hohe Alter, ſeht gut gehabt, und geſehen, wie ſein Vater da er ſechszig Jahre alt gewe⸗ ſen, die Steine aus den Pferſichen, und die ſchwarzen Wallgüffe; die doch forunnemein Hart wären, aufgebiſſen hätte; welches je&t, in demfelben Alter, gewiß niemand wagen dürfte. Dieß beſtaͤtiget dasjenige, was ich vor: ig m 0 her ilade Ban: engefon, ‚und andere bejahrte Schwedens ihren, Eltern und dandegleuten, in dieſen Amerilani⸗ chen Colonien voxmals ihre Zaͤne eben ſo früb ausgefalt — — ze — ee rn rue A ec — — = g — cr Ye ———— > J J 9] DA L i se i \ j 506 1745 im November ber geſaget habe. Denn, zu der Zeit, wußte man/ im dieſem Lande, noch nicht, was Thee zu trinken waͤre · Unter allen Krankheiten herrſchet hier diejenige faſt am meiſten, welche die Engellaͤnder Feavre and Ague nennen. Sie iſt keine andere, als die, welche, in Schwe⸗ den, durch die Mamen Frofſa und Skaͤlfwa* bezeich⸗ | net wird: oder ein kaltes Fieber, welches verſchiedentlich ein; achttägigesysdveitägiges;, oder viertaͤgiges iſtz nach dergeitfeiner Widerkehr, da man es/ entweder jeden Tag o⸗ der um den zweiten/ oder am dritten hernach, wiederbe⸗ koͤmmt. Es geſchiehet aber oft: daß wenn jemand das dreitaͤgige Fieber gehabt, undnes, ſeit einer Woche, oder I 1 —⸗ * — — zweien, verloren hat; er von dent alltaͤgigen befallen wirdd/ und’ wenn auch ·dieß verſchwundennnach einiger Zeit; das dreitaͤgige ſich wieder einſtellet. Das Fiebet greifidieteun geigemeiniglich, gegen odas Ende des Auguſt/ oder auch im September, zuerſt an: und dauret mehrentheils, dem ganzen Herbſt und Winter EN bis gegen den Früh ling/ Fort?” da0es ſich · gewoͤnlich verlletet Cs fühge or: dentlich mie Hauptſchmet en an· Saraufentehen Ehe tetühgen: dann folgt der Froſt. und bleſer virt endlich mit einer ftatfehl Hihe beſchloſſen. Der Floſt 6b eigentliche Fiebet/iſt oft ſo ſtark Ida alles womit man den Krauken bedetket) Jugleich mit dem Hetze Bette aufs heftigſte erſchůttert witde duß es Fiir liegen bleiben Fahr) Unter dem Fieberund ebenfalls zwifcheu den verſchiede⸗ nen Anſaͤtzen / empfindet der Kranke ſtaͤrke Ruͤckſchmerzen⸗ —— bisweilen, wenn dev Anfall ſelbſt da iſt entwe⸗ Banned SR mar — srklauirgaigk , * 3: era ar Ü MEER er t i * oder, im ihrer Ausſprache, Fewer· aͤn aͤge. tat NIDRR tr Froft und Beben. - ;; 507 ee ade sense. Die Seemden wälche erſt hieherlommen, pflegen: gemeinigr lich, win exſten oder anderen Jahre von dieſem Fieber uͤber⸗ fallen ji werden zuund es ſetzet ihnen haͤrter zuals den borne —B—— Adaßſie auch bisweilen das eben arůber einbuͤſſen/ Kommen fie aber das erſte Mal Me ae Bahrtfie’den Borciit, daß fie, in dem fol⸗ Dahre cund faſt alle zeit, Davon befreiet ‚finds Moanſo get hier gemeiniglich die Fremden bekaͤmen as / um ſich an das Elünd zii gewoͤnen. Allein, auch die, welche im Lande geboren ſind⸗ haben, an gewiſſen Orten⸗jaͤrlich deſſen Anfälle zun befuͤrchten · ¶ Sie dauren aber bey allen nicht gleich lange: ſondern manche werden eherwieder davon befreiet· Viele haben das Fieher ein ganzes halbes Jahr, auszuſtehen : und} bey verſchiedenen wechfelt es ſo lange ab), bis es ſie in das Grab bringe 1 Sälbftidie Wilden mäfjen von dieſem Uebel leiden, obgleich nicht ſotſehr/ wie die Europaͤer.⸗ Kein Alter ſichert· dagegen. cin benen Orten¶ modiesjärlich wuͤtet Aſiebet man nicht allein abge⸗ lebte Gretfen und Weiber ndie daven: gequaͤlet werdenn ſondern auch gaugntleine Kinder, die noch in der Wiege liegen/a die mũcht über zwey bis durh Wochen alt find; muͤſſer ſich ebenfalls ſo zeitig/ an dieſe Landylage gewonen. Es wag vecht erbaͤrmlich anzuſehen wie die kleinen Ge ſchoͤpfe gemariekt wurden, wenn das Fieber ſich einſtelle⸗ te) und ihr Stoͤnen und Winſeln zu vernehmen. Einige dieſer Saͤuglinge hatten es awie Leitte von Jahren alle en. andere um den zweiten, ober: nr Bon re en a an ui ae ae sog 1748, im November In dieſem Herbſte tobte das kalte Fieber hier ſtaͤr⸗ ker, als es: ſonſt gewoͤnlich ſeyn ſoll. Es machet die beute, welche es haben, ungemein bleich, daß ſie wie Leichen ausſehen, und entkraͤftet fie gar ſtark. Bey den mehreſten aber war eb doch nicht heftiger /Nals daß ſie ih⸗ re Arbeit, in der Zwiſchenzeit, da es nachließ, einiger? maſſen thun konnten. Es iſt merkwuͤrdig:d daß: groffe Landfteiche „alle Jahre davon geplaget werden; und. man hingegen, an anderen; fein Exempel weiß, daß je⸗ mand daran krank geweſen waͤre. Auch dieß war beſon⸗ ders: daß, an einigen Oertern, wo die Einwoner, bei; Menfhengedenfen;n vom Fieber ganz frey gelebet hatten, daſſelbe ſich allmaͤlig einzufinden anfing. Demi man konnte ſonſt keinen merklichen Unterfchied:i zwiſchen dent. Oertern ſelbſt entdecken⸗Alle alte teure ‚: Schweden, Engellaͤnder, Deutſche / und von anderen Nationen, bes haupteten einhellige daß, in ihrer Kindheit, das Fieber nie ſo ſchwer und folternd geweſen wäre, auch nicht halb fo lang angehalten haͤtte als jetzt. Die meiſten von ih⸗ nen glaubten auch: daß in jenem Fruͤhlinge ihres Leben, o der um das Jahr 1680, von dieſer Krankheit lange nicht ſo viele angegriffen worden, als jetzt. Andere Hingegen, die eben ſo weit zuruͤckdenken konnten, erklaͤreten ſich: daß das Fieber zwar, im Verhaͤltniſſe, damals ‚ı eben: fo allge: mein geweſen ſeyn duͤrfte, als zu dieſer Zeitznman hätte es aber nicht merken koͤnnen, daß fo viele daran krank ges legen waͤren; weil die damaligen wenigen Einwoner des Landes ſich zu entfernet vom einander angebauet gehabt haͤtten. Es kann daher ſeyn, daß die Wirkungen des un | Fie⸗ Vo Nen-Ferfey, Racoon 669 Sieber), in dieſer Zeit, ſich immer gleich geblieben find. Allein deſſen Anfälle muͤſſen jegt den Alten, nad) der fhwächeren Befchaffenbeit ihresKörpers, empfindlicher vor⸗ Fommen : da fiefelbige, in den Jahren ihrer Jugend, wie ihre Kräfte noch frifch waren, beffer ausftehen gekonnt ha⸗ ben. Die ift aber gewiß, daß das Fieber noch jeßt jaͤr⸗ lich den einen weit heftiger mitnimt, als den anderen. Ja es geſchiehet/ dag jemand, der es in einem Jahre gehabt, und in dem folgenden davon wieder angegriffen wird, einen groffen Unterfehied zwifchen beiden Malen finder. rn Kahn For yiihıl' area Hr Es duͤrfte ſchwer fallen, die Urfachen von diefer rankheit recht zu beſtimmen. Ihrer fiheinen mehre⸗ te und ſolche nicht allezeit von einer Art zu ſeyn. Bis— weilen, und vielleicht mehrentheils, werden verſchiedene ſich vereinigen. Ich, habe mir alle Mühe gegeben, die Meinungen der biefigen Aerzte darüber zu erforfchen. Und hier find ihre mannigfaltigen Urtheile davon Einige glaubten, das Fieber würde, durch die bes fondere Eigenfehaft der Luft in diefem Lande, erzeuget. Die meiften aber behaupteten, daß ftillfiehende und faͤu⸗ lende Gewäffer die hauptfächlichfte Urfache davon wären, Eben dieß feheinet auch, durch eine vielfältige Erfarung, beftätiget zu werden. Denn man hatte hier bemerfet: daß Leute, welche neben Moräften wonen, oder in fol: chen Gegenden, wo ein fiehendes ftinfendes Waſſer an getroffen wird, felten ein Jahr vom Fieber frey bleiben, und auch eher davon angegriffen werden, als andere: Und zwar geſchiehet dieß vornämlich zu der Zeit des Jah⸗ res, — — EN —i —— — — 2 = - = — — — ———— — 5: 17487nim November res da ein folches Waſſer, von der brennenden Sonnen ⸗ hitze beftig ausdamofet, und die Luft mit den unreinſien Duͤnſten erfuͤllet. Gleichfalls find diejenigen der Gewalt des Fiebers gar ſehr unterworfen, welche an ſolchen Stel⸗ len wonen, wo das Land gar niedrig lieget, und wo das ſalzige Meerwaſſer, bey. der Flut, die hier, alle vier und zwanzig. Stunden, zweimal eintritt, ſich mit dem ſtilleſte⸗ henden, oder langſam flieſſenden friſchen Waſſer, in den Gegenden, vereiniget. Wenn jemand, der es nicht ge· wont iſt, im Sommer, über dergleichen geſenkte Stellen veifet, woxin friſches und gefalzenes Waffer fich miteinane der vermiſchen: fo muß er oft, wegen, des fhändlichen Geruches, der daher. entſtehet, ſich die Nafe zuhalten. Deswegen werden die meiften Einwoner zu Pennsneck und Salem, in Neu-Jerfey, wo der Boden die erwär nete Befchaffenheit bat, jürlich vom Sieber gequälet, und zwar weit flärfer, als in anderen höher gelegenen Gegen: den. Wenn jemand aus den oberun $andftrichen ‚wo fie von diefer Krankheit frey find, fich in diefe — zu wonen begibt: fo kann er gewiß feym znzu ber gez soönlichen Zeit, davon befallen zu werden z und hernach jüclich wieder daſſelbe Uebel ausftehen zu muͤſſen, folan: ge er fih da aufhält, - Es’ find Leute ganz friſch, und mit der lebhafteften Gefichtsfarhe, hieher gekommen: ſie haben ſie aber, nachdem einige Zeit verfloſſen geweſen, ganz verloren, und find blaß und todtenaͤnlich geworden, Doch, es fann auch diefe Urſache nicht als die einzigeans | zuſehen feyn, welche das Sieber erzeuget. Denn ich bin, an mehreren Stellen im Lande, geweſen die niedrig tagen, und ein ſtilſtehendes Waſſer hatten und wo dem noch Meu⸗gerſey. Racoon. SU noch die Leute verſicherten daß ſie von der Krankheit fe ten litten. Es waren aber dieſe Oerter zwey bis drey Gras de wener nach Norden befindlich · LEE a ss, a 333 th i Si IHR DET ED I 36 nd} — he glaubten, daß bie Diät, Oheräns Berfat ten ſen und Trinte nicht weniger Dazu, beitrüges Snsbefon * ‚eigneten fie die Schuld, dem unbedachiſa⸗ men und, unmöfligen, Genuffe je ſo vieler Fruͤchte zu. Vor⸗ nämlich, ch gil It dieß von den Europaͤern, die erſt hieher kom⸗ men, und an das Clima des Landes, und die Fruͤchte a nicht. gewoͤnet find... ‚Denn die. Leute, fo. hier ge⸗ — koͤnnen ſchon etwas mehr vertragen. Doch ind fie deswegen nicht, vor den ſchlimmen Wirkungen des Sbſteſſens ‚gänzlich gefi hert, Ich habe, viele. Engellaͤn⸗ er, Deutſche, und andere, ſich auf ihre eigene Erfarung — gehoͤret. Sie bezeugten: daß ſie es oft verſucht haͤtten, und gewiß wuͤßten, daß, wenn, fie nuͤch⸗ tern, einmal oder ein parmal, eine Waſſermelone ge⸗ geſſen gehabt; fie. innerhalb einigen Tagen, mit dem Fals Fieber, behaftet. geweſen wären... Es verdienet dabey dasjenige, eine befondere, Aufinerkfamfeit; was ich vonder. Sranzofen in Canada, zu mehreren Malen, vernommen habe: daß die Fieber, in ihrer Landſchaft fich weniger ges soönlich zeigten; ob ſie gleich, in jedem Sommer, Waſſer⸗ melonen in Menge pflanzeten, die fie äffen. Sie hätten auch faſt nie gemerket, daß jemand das Fieber davon ſich zugezogen haͤtte. Wenn ſie aber, in der heiſſen Jahres⸗ zeit, zu den Illinois gekommen waͤren; einem wilden Vol⸗ ke, das beinahe, in einem Grade der noͤrdlichen Breite, mit Penſylvanien und Neu⸗-Jerſey, wonete: fo haͤtten ſie 512 1748, im November fie kaum einigemal von den Waſſermelonen eſſen duͤrfe die daſelbſt gepflanzet wuͤrden, da ſie ſchon Erſch a f gen vom Fieber verfpüret hätten. Daher pflegten auch die Wilden die Zürforge gegen fie zu äuffern, fie vor dem Genuffe e einer fo gefärlichen Koft zu warnen. "Sollte Fr daher nicht auf die Gedänfe geraten: daß die as Hige in Penfploanien, und der Landſchaft der d He welche beide, ungefär fünf Bis ſechs Grade, weiten gegen Süden, als Canada, liegen, auf einige Net, das fe eſſen ſchaͤdlcher mache? In den Engliſchen — Amerika ziehet ein jeder Landmann eine Menge von Waß fermelonen. Und fie werden, bey dem Heuſchneiden, nd der Satärnde, ganz nüchtern, und auch fonft, ai | lung in der heftigen Hitze, die befonders in der —* | zeit hier iſt, gar häufig gegeffen: indem diefes faftige Obf eine gar zu angenehme Erfeifchung zu verfchaffen ie | Auf eben die Art genieffet man hier, im Sommer, fehe viele andere Früchte, als Melonen, Gurfen, Kuͤrbiſſe, Squaſhes, Maulbeeren, Aepfel, Pferfiche, Kirſchen, und dergleichen noch mehrere, die ———— etwas s zit Erzeugung des Fiebers beitragen werden. 2 Ron Daß aber die tebendart fiberans)iidlee ab: * muͤſſe, kann man, aus den einhelligen Berichten recht al⸗ ter Leute, von den Zeiten ihrer Kindheit, ſchlieſſen. "Nach denfelben, find damals die Einwoner diefer Gegenden lan⸗ ge nicht fo vielen Kranfheiten unterworfen geweſen, als jetzt: und man bat ziemlich felten jemand bettlägerig geſehen Es ſtimmten auch alle bejahrte Schweden darin überein! daß ihre Landesleute, die zuerfi bieher gefommen wären; meift * Neu · Jerſey. Racoon 513 meift insgefammt ein hohes Alter etreichet hätten. re Kinder waͤren ihnen ziemlich gleich geweſen. Allein die Enkel, und Urenkel, gelangten nicht mehr zu dieſen Jah⸗ ren ihrer Eltern, und haͤtten auſſerdem auch die ſtarke und daurhafte Geſundheit nicht, welche ſie begluͤckte. Allein die Schweden, die ſich in Amerika zuerſt niederlieſſen, lebten ſehr ſparſam. Sie waren arm, und hatten das Vermoͤgen nicht, fih Rum, Brandwein, und andere ſtarke Getraͤnke zu kaufen. Und ſelbſt verfertigten ſie nur ſelten inige: weil gar wenige von ihnen eine Pfanne dazu mit⸗ gebracht hatten. Doch befaflen fie bisweilen ein gutes tarfes Bier. Gie verftanden die Kunft nicht, den Cir er zu prefien, der nun im Lande fo ſehr gebraͤuchlich iſt. Thee, Coffee und Chocolate, Getraͤnke, welche jeht, elbſt bey den Landleuten, theils ein tägliches Fruͤhſtuͤck | ind, waren. ihnen unbefannt. ‚Die meiften hatten nie mals Zuder ı oder Punch geſchmecket. Der Thee, der, u dieſer Zeit gemeiniglich getrunken wird, iſt entweder ehr verlegen, und untauglich, oder auch mir allerley anz deren Kräutern fo vermifchet,, daß er Faum ben Damen es Thees mehr verdiener. Er kann daher nicht viel gus es ben denen würfen, die ihn fo fleiſſi ſig brauchen. Auf erdem Fann es auch nicht fehlen, daß wenn er beftändig, or und nach Mittag, geteunfen wird, und zwar kochend⸗ ei, die Eingeweide ziemlich fehlaff davon werden müfz en. Was ich jeßt angefüret habe, beftätigen auch bie yilden Amerikaner, diefe Abkoͤmmlinge der urſpruͤngli hen Bewoner des Landes. Man weiß, daß ihre Vor⸗ zren bey der erften —— — Europäer, ein unge Veiſen 10, Theil. — mein sra | 1748, im NOW eniber mein hohes After erreichet Haben. » Es ſoll, wie die S ſich noch erhaͤlt, damals nichts ſeltenes geweſen ſey te unter ihnen zu finden, die hundert und mehrere Jahre zuruͤckgeleget hatten. Sie lebten aber foocfn, und trans fen nur klares Wollen Brandwein, Rum, Wein, und: die übrigen ſtarken Getränfe waren ihnen ———— als die Haͤlſingiſchen Runen des nordiſchen Altertums. Seitdem aber die Chriſten ſie, jene zu brauchen, geleh⸗ vet, und die Wilden, mehr als zw viel, | gefunden haben ; fo erreichen diejenigen, welche ihre Ei ſternheit darin pi ER ſigen kaum noch das halbe Al ihrer Vater. ue N: RR 0”. ken] Endlich —— are einige: daß ber au p- nd vieler wolriechenden Kräuter ; welche, beh der BA er erſten Ankunft, in den hieſie gem Wälder, gefu wor den, jetzt aber von dem Viehe meift vertilget ſind —F falls als eine Urſache angeſehen werden koͤnnte/ wart das kalte Fieber, zu dieſer Zeit, hier mehr — Die Menge fo kraͤftiger Pflanzen machte, daß anjer dem Morgen und Abend, ein fo lieblicher Gauchm 16 Höfze zu merfen war, als wenn man in dem beſten * mengarten ſich befunden hätte. Es iſt daher nicht unwar ſcheinlich: es ſey hierdurch das Schaͤdliche, in den Wiek dünftungen ſtockender Feuchtigkeiten, gemildert worden, a" fie nicht fo gefaͤrlich "> Ns J en des Landee weſen nd — ef Man brauchet verſchi⸗ dene Zalfsmittel * € ſes Uebel. Anfänglich ward es durch Die —— fi cher gehoben, Sekt a will diefe nicht allzeit i ihr Eure Ferſey. Racoon 515 fung. jeigens.. wenn fie-gleich, für gut, ja-auserlefen, verkauft worden. Viele beſchuldigten dieſelbe, daß ſie etwas Schaͤdliches im Körper nachlieffee: Doch fand man hier gemeiniglich: «daß wenn; die Rinde ſelbſt taugte; ind. jemand ſie einnahm,/ ſo bald er das Fieber bekom⸗ men hatte, und noch Kräfte genug beſaß: ſie ihn meh⸗ ꝛentheils gewiß davon beftreiete z ohne daß der Froſt wie⸗ er ‚gekommen wäre, und einige Schmerzen, „oder, Steis €, in den Gliedern, nach ſich gelaſſen hätte. Wenn a: er die Krankheit erſt eingewurzelt war, und die ‚Kräfte ʒer Menfchen ſehr mitgenommen, hatte; oder jemand von Raturfchwach war: fo verlor er zwar gemeiniglich, nach em Gebrauche der. Rinde, das Sieber, ; ‚Es; fand fi ſi ch a⸗ er, nach ſi ieben oder vierzehen Tagen, wieder. ein: und Be waren aufs neue genoͤtiget, die China einzuneh⸗ n; bis ſie endlich von ihrem Uebel beſreiet wurden, Kein, die Folge davon mar bisweilen diefe,; * daß ſie, lan⸗ je hernach, in allen ihren. Gliedern, und auch wol in u Eingeweide, Schmerzenund eine ſolche Steifigkeit ver⸗ puͤreten, daß fie oft desmegen kaum geben fi konnten. Die⸗ e Beſchaffenheit daurete, oft mehrere Jabre duch, und lieb. bey einigen, bis an ihr Ende Die Schuld einer v- ſchlimmen Wirfung ward theils der. Rinde ſelbſt bei⸗ jemieffen, die man bier felten. unverfälfcht, erhält, theils em Kranken, der fie nicht, mit aller nötigen Behutfams Feit, brauchte. Ein gereiff er Mann, nit | dem ich umgieng, yefaß eine worzügliche Geſchicklichkeit, das kalte Sieber, zurch die berufene Chinarinde, zu vertreiben. eine At, abe ju verfaren ‚war dieſe. * es sgefhegen konnte: * —1& — Iar3 % Berg u \ — U cu — SE 1 im November ge Thee, und ließ fich Hierauf wol zudecken, damit er in ſp muuhte der Kranke das Huͤlfsmittel, gleich um Anfange des Fiebers, brauchen, und ehe daſſelbe in dem Koͤrper ſich rec * fefgefeßet hatte. Vorher aber füllte er zu ſchwitzen ſuchen: weil dieß als gar heilfam befunden worden. Da nun ad ber das Fieber hier oft von der Befchaffenheitwar, daß es, ſelbſt bey der Hige, feinen Schweiß brachte: fo war dieſer, durch andere Mittel, hervorzutreiben. Zu dem Zwecke nahm der Kranke feine Arztney, an dem Tage, ein, dader Froſt fich einfand: und, am Abend diefes Tages, durfte er auch nichts genieffen. An dem folgenden Morgen aber blieb er, in einem warmen Bette, liegen, tranf eineMen eine ftarfe Ausdünftung geriete, In diefer Wärme ruhe⸗ te er, bis fein Schweiß mehr ausbrechen wollte, Hier nächft ftieg ex auf, in einen heiffen Zimmer: und wuſch den ganzen Körper, mit lauem Waſſer, ab, damit die Unrei⸗ nigfeit — welche, durch das Schwitzen, hervorgetrieben wor⸗ den, abgeſpuͤlet würde, und die Schweißloͤcher nicht ver“ | fiopfen koͤnnte. Dann teodnete er ſich wieder rein abe Endtich nahm er die Chinarindeein, und zwar, an dem⸗ ſelben Tage, einigemal. Dieß ward, am den Tageıt, welche auf diejenigen folgten, da man das Fieber gehabt hatte, noch zweimal bis dreimal, twiederholet. Davon pfleget dieß Uebel meift allezeit auszubleiben, und auch nicht zuruͤckzukeren. Und die meiften wurden dadurch ſo tiederhergeftellt, daß fie, nach der Kranfheit, feine blaſſe Haut behielten... hd, it A Andere wurden: von ihrem Fieber dadurch befreiet, | daß fie die Rinde von der Wurzel des Tulpenbaus mes, Neu⸗ Zerfey. Nam: SIm meo,* auf ebem die Art, wie die von der China, eins nahmen. . RrEsnier ee EI Le: U ana nu «1.1 Werfchiebene ſchaͤleten, in derſelben Abſicht, die Wur⸗ zeln von dem bluͤhenden Bornelkirſchen baume/*Rund gaben dieſe Rinde dem Leidenden ein. Ja vielen, welche die ‚Chinarinde gebraucht hatten, und von ihrem Fieber dicht befreiet worden waren, ward durch jene, geholfen. babe auch geſehen, wie einige dadurch wieder beſſer ge‘ oeden find: daß ſie Schwefelganz fein, mie Mehl, ende wenn ſie zu Bette giengen und des Morgens; ehbe ſie aufſtanden, etwas einnahmen. Sie thaten dieß drey/ oder viermal, in der Zeit, da ſie vom Fieber frey waren : und trunken jedesmal etwas Warmes darauf, das Pulver abzuſpuͤlen. Ben anderen aber, die eben dieß verſucht, hatte es Feine ſonderliche Wirlung. 50 Manche ſammleten die gelbe Rinde von dem Pferfichbaume, inobeſondere die welche unten / an der Wunel ſaß, und kochten ſie im Waſſer/bis die Haͤlfte Mon ungefaͤr eingeſotten war.‘ Davon mußte der Kran? ges etwa ein Weinglaß voll, ale Morgen, müchtern ein⸗ nehmen. Dieſer Trank ſchmeckt ſehr übel, und zieherden Mund und die Zunge, faſt wie Alaun, zuſammen. Es wurden aber, in Racoon, dadurch gar viele wieder geſund⸗ die vorher verſchiedenes vergeblich gebraucht hatten.i; 1» Einige kochten die Blätter, entweder von dem krie⸗ chenden Luͤnffingerkrauteoder der Canadenſi⸗ iA CT TER Kaps \ $ % Liriodendron. Linn. Sp. 535. Ä %%* Cornus florida Linn. Spt. a un de OR * * Potentilla reptans. Linn. Fl. Sec ame 9 x —— * — — — —— A — * ee — 5 Du ne E nzsihn mit Zucker vermiſchten/ und davon , des. 518 1748, im Rovember ſchen, Hin Waſſer, und lieſſen den Kranken davon, wer eben das Fieber eintreten ſollte, trinken. Und man wei daß manche adurch. ihre‘ Geſundheit wieder erhalten habru. nusd EEE We Herd hmmachrzdd man kaum wo) einige: Zeichen vom sebensan:ihe: bemerken konnte.i Alle in,¶ mach dem Wett laufe zweier oder dreier Stunden, erholte ſie ſich wieder, $ das Fieber blieb ans, Tund ſie ward geſund. Dieß konn⸗ te man eine ſchwere ind abendteurliche Arztney nennen. Die Einwoner am Mohaksſtrome in Neu⸗Jork/ ſo⸗ wol wilde, als vom Ehropätfheh Urſprunge, ſammleten die Wurzel vom Flußſarnickelt und ſtieſſen odet rie⸗ den ſie faſt zu Pulber entzweyr Dieß kochten einige in Waſſer bis ein ziemlicher Saft. daraus ward. Andere goſſen nur kaltes Waſſer darauf, uud lieſſen es einen Tag ſtehen. Noch andere: vermiſchten es mit Brandwein. { sul, „NO | a Von * Potentilla Canadenſis. Linn. Spec, dogihirof zu) %#* Geum riuale, Linn, FI, Su, 461. 1493 elliänssof # N Nu Jerſey. Nacoenıı 519 Bon dieſet Arztney Hatte der Kranke, sein Spißglas voll, des Morgens an dem Tage, da ſich das Sieber nicht einftelken „nüchtern einzunehmen. Man verficherte, dieß Mittehfen;eines von; ben: zunerläfligfien.. und füherer, als die Chinarinde. sid sahen. > apa 155. nn A Die Leute," die nahe bey den’ Eifengeuben lebten, bezeugten / daß ſie niemals, ‚ober überaus felten, vom Fieber befallen würden. Wenn fie aber davon litten: fo wäre ihre Arztney⸗ das Waſſer aus ſolchen Quel⸗ len zu trinken/ die aus dem Eiſenerz te ſelbſt ent⸗ ſpringen, und ſtark nach ſolchem Metalle ſchmeckten. Und ſie verſicherten, daß dieſes Mittel eine gewiſſe Huͤlfe beachte. Deswegen pflegten auch andere, die nicht weit Den ſolchen Quellen entfernet abwoneten , wer ſie die er⸗ ſten Anfälle des Fiebers empfanden, ſich dahin zu bege⸗ Bei, und) einige Tage, bon dem Waſfer zu trinken: wo⸗ duch fie mehrentheils von hrem Uebel befreiet worden. Vie pie Sahey mit dem Citeonfafte vermifebt, zur Tilgung des Fiebers gar heilfam befunden worden, Babe ih (dem koiber Bey Men-Jonf angegiget. —*— a basis —6 ig "> Sonft merkte man.ben dieſer Kranfheit überall, daß ge, weiches oft ein gewi ſes Hilfsmittel für ben dasjeui | Cinen war, ben dem Anderen fo gut als feine Wirkung Die Pleureſie iſt gleichfalls eine Krankheit, der hier die Leute deſonders unterworfen find. Die Schwes den in diefer Provinz nennen ſie Stick och Braͤnna: und wenn ſie ſagen, jemand empfinde Stiche und Brennen, ae en I EA a a OHR | unter den erfien des Novembers, auf der 383ſten Seite. * 520 1748 im November oder er fen daran geftorben: fo verftehen fie allezeit Diefe Krankheit, Verſchiedene vom den bejahrten Schweden | an diefem Orte erzäleten mir: daß fie, in ihrer Kindheit, nicht viel davon gehöret haͤtten; und noch minder ihre EL tern, in der ihrigen: jetzt aber waͤre die Pleureſie hier ſo gewoͤnlich, daß jaͤrlich verſchiedene daran ftüchen Doch bat man bemerfer: daß fie, in gewiſſen Jahren die Leu⸗ te mehr ſchone, und nicht ſo viele angreiffe, und aufopfe⸗ ve: da fie, in anderen, eine groſſe Zahl derſelben ums Leben bringt. Ferner herrſchet auch dieſe Krankheit an einigen Orten mehr, an anderen wenigen .. — rn r In Yuan —— Geis ‚ Im Herbfte des Jahres 1728, wuͤtete fie gar er⸗ ſchrecklich in Pennsneck, einem Orte unter Racoon, und naͤher an der Dellaware, wo eine kleine Schwediſche Ge⸗ meine ſich angebauet hat. Es ſtarben damals faſt alle Schweden, deren doch gar viele. waren, Daher: ift.es gefommen, daß ihre Kinder, ‚die fie, ineinem fo zarten AL: ter, zurücküeffen, und die hernach unter den Englifchen auf gewachfen find, die Sprache ihrer Voreltern, das Schwer difche, fo vergeffen haben, daß wenige von ihnen jeßt etz was davon verſtehen Fönnen. Geitdem find zwar, meift ‚in jedem Sabre, einige, in Pennsneck, an der Pleure⸗ fie geſtorben: von einer ftarfen Zahl aber bat man nicht gehoͤret. So ruhete die Krankheit gleichfam aus bis zum Herbfte des Jahres 1748. Da fieng fie wieder an, ent feglich um fich zu greiffen. In jeder Woche ftarben dar: an, über fechs bis zehen, von den bejahrten Leuten. Das Uebel war fo heftig, daß jemand, den eg überfiel, fel: ten Über zwey bis dren Tage leben blieb, Und von de; nen, Neu · Jerſey · Racoon Sat x ‚ die daran hiederlagen, Famen nur gar wenige wie: er. auf. Wenn die Krankheit in ein Haus fich einge: rungen hatte: fo brachte fie meiſt alle von den ältern Der: onen darin ums Leben. Sie war zwar eine rechte Pleu⸗ efie doch hatte fie auch etwas befonderes an fich. Denn ie fing- gemeiniglich, mit: einer ſtarken Schwulft, unter em Halfe, und im Genicke, * mit einer Schwierigkeit twas niederzuſchlucken, an.’ Einige hielten fie für an eckend. Ja, andere wollten im Ernſte behaupten? daß, denn fie in eine Familie kaͤme; nicht allein diejenigen da? on "angegriffen würden,‘ welche Hausgenoffen wären, ondern dl Anserwandte ‚ die weit'von jenen entfernet ‚oneten. In Penusneck waren vberſchiedene gewefen, eiche ihre kranken Freunde nicht beſucht hatten, und ennoch die Pleureſte befamen, und ihnen im Tode fol⸗ en mußten. Ich beſtreite diefe Erfarung nicht: wennich ki den allgemeinen Schluß nicht annehme. Sm Nor ember war d die Pleureſie am beſtigten Doch ſtarben ud, in dem Folgenden Winter," einige ältere Perſonen aran. 2* De Kinder aber blieben en davon frey. da die Kälte etwas ſtrenge ward, ließ die Krankheit ah Die Aerzte konnten Pe" dieſelbe nicht finden, der Hütfe dagegen ſchaffen. op Es iſt ſchwer, die Urfache von * getwaltigen Zufäts en genauer zu erklaͤren. Ein alter Englifcher Wundarzt, er hier wonete, gab diefe an: die Leute im Lande näh: nen, des Sommers, wenn es überaus heiß wäre, gar iel Punch, und andere ftarfe Getränke zu fih. Dadurch ögen fich die Adern im — zuſammen, und das Kk5 Blut 522 1748, November Blut würde dick. Nun pflegte, gegen dem Schluffe bes Oetobers, und im Anfange des Novembers, ſich das Wet⸗ ter oft ſehr ſchnell zu verändern: da auf Hitze K Alter and: auf Kälte, wieder Hitze, und dieß zu verſchiedene Malen „an einem Tage, erfolgete. —— abwechſeln den Witterung, die, Leute ſich — u aufhielten; fo zoͤgen fie. ſich dieſe Krankheit gemeiniglichz Es iſt auch gewiß, daß die Luft in einem Jahre geſun⸗ der, als in einem anderen; iſt ————— Sonne, und von, ‚anderem : Umſtaͤnden herkoͤmmt. D fe beſondere Beſchaffenheit def u N ehe der. Pleureſie ſehr befoͤrdern. Etwas merkwurdiges w es: daß, ſowol im Jahze,1728,.al8;in dem gege tigen „da beide, Mate ſo viele in Pennsneck ar Di | reſie „farben; gar wenige. in Racoon ‚davon shingerifa fen, oder angegriffen wurden. ‚Denn be De en unweit von einander: und ihre, Erdart und Gege | ſcheinen foßt-diefelben zu ſeyn. Allein: es iſt doch dern ; tetſchied zwiſchen ihnen, daß ganz Pennsneck merklic niedrig liegt, da hingegen Racoon einen ziemlich erhal nen Boden hat. * Ferner haben f fih auch dort Die feute, wi⸗ (pen; Sümpfen und Moröften, angebaut, auf, ae ſer ſtehen bleibet, und faulet. Und ‚bie,meiften bi fer Pläße find dazu mit Wald bewachfen: wodurch Di Feuchtigkeit noch meht zurückgehalten wird. Neben * chen Moraͤſten, und um dieſelben her, liegen die Hofe) Endlich hält man das Waffer in Pennsneck für lange nicht To gut, als das in Racoon: fondern es hat einen gewiſſen — — da, in — — fen \ Penſhlvanien. Philadelphia 1 ſen, ſalzig wenn die Dellaware bey der Flut," feige, und ihr Waſſer in jene ergieſſet. An diefen Si ſen aber wonen viele vonder ‚Gemeine ‚und —2** aus ihnen das Waſſer, welches ſie brauchen · en N dam bgkban Bas nina nr — vie: Decembre Bi „ade Bei fe ich nach Philas lzem waren Die wilden Weinsankem denge,, und ‚yon mehreren; Arten, zu ſehen⸗ Eh ganifeaktng Del, welche ihre Groͤſſe vornaͤm⸗ lich unterſcheidet Da in, Moraͤſten, und ward von dem ehwaͤnten Bären! begierig aufgeſucht. Man nannfefis dgh al Sg up p ftrauben. A "Die Engellaͤnder aber gaben ihnen euſer —— weil ſie keinen ſonderlich angenchmen Ge⸗ hmack haben, Diejenigen wilden Trauben Hingegen; elepe man hier ‚gerne mag, ſind Hein, „und wachſen auf einen trockenen Boden. Wenn ficz.fpät i im Herbſte, ihre Reffe erhalten haben ta ſo iſſet man ſie ſo roh, wie ſie find: Und ſie ſchmecken ziemlich gut, in einer angenehmen Vermi⸗ ſchugge des Suͤſſen und Sauren, Einige ſammlen ‚die Trauhen dieſer Art, doͤrren ſie, und brauchen fie in Torten und anderem Backwerke: welches ſehr angenehm ſchmecket, Man pflegte firsauch,, ſo getrocknet, auf einen Teller zu le⸗ gen„und dem Frauenzimmer, und anderem Fremd en, wie ſonſt mit eingemachten Sachen zu geſchehen pflegt, voryufeens Aeleien ann Schmden * run einen Wein, . 2949 920 4 N: MM m bt A f 6. aus Hu Eopar Be Urfis * ar Linn, Syſt. 4. ap Me benddafeloft an, — * men. Sog Grapes. ‚Sie; werden nicht gerne von 524 1748, im December | ausdiefen Trauben, gepreffet, der von ziemlicher Güte gewe⸗ fen. Jetzt aber thun fie.es nicht mehr. Von den Engels laͤndern hingegen verfertigen noch einige daraus einen ein, der lieblich genug ift, und von dem fie verſichern, daß er feinem a etwas nachgäbe, und fich —— ve Jahre friſch erhielee.in so 5 mu 1 Die Art / einen fi dichen Wein zu machen ki ini einem Kalender dieſes Landes vom Jahte 1743, / ausfiich 8 fehricben. - Man hat dabey folgendes in Acht zu nehmen. Die Trauben werden, vom ein und zwangigſten des Septem⸗ bers, bis zum eilften des Novembers üngefär, nach der Zeit naͤmlich, wie fi fie e reifen, eingeſa mmlet Dieß muß beh trockener Witterung geſchehen, und nachdem det au der ſchwunden. Man reiniger die Frucht von den Spin weben, den duͤrren Blaͤttern, und anderem Zeuge) das ſich daran geſetzet hat. Hierauf bereitet man ein groſſes Ochs⸗ hofd / in welchem entweder Syrup, oder Brandwein / enthal⸗ ten geweſen. Es wird gut ausgewafchen, der eine Boden herausgefihlagen ‚' und: der andere, auf untergelegte Bloͤk⸗ fe, oder ein befonderes Geſtell, in einem Keller, oder ſonſt warmen Gcmäche, ungefär zwey Schuhe vonder Erde/ ges feet. Man füllet das Gefäß mit Trauben an: und/ ſo wie fie allmaͤlig ſinken, werden, in den naͤheſten drey oder vier Ta⸗ gen, immer mehrere nachgeleget. Nun ſteiget jemand, mit bloſſen Fuͤſſen in das Ochshofd, und tritt die Trauben, ſo lange, bis der Saft anfängt, an den Beinen hinaufzuquel⸗ len, Dieß gefihicher gemeiniglich in einer halben Stuns de. Nachher verläffer der Kerl das Gefäß, und ziehet die Trauben hervor, die dem Boden am —* gelegen ha⸗ ben, Ben, und tritt fie, auf eben die Art, ungefär eine Viertel: Funde durch. Dieß ift hinreichend, den guten Saft herauss judrüdfen. "Denn ein mehreres Preffen würde auch die uns reifen Beeren zerquetſchen, und dadurch allem einen übelen Geſchmack geben. Hierauf verhuͤllet man das Ochshofd mit einer dicken rauchen Decke. Hat man aber feinen Keller, "oder iſt die Witterung kalt: fo werden ihrer zwey dariiber geleget. Unter dieſer Verwarung laͤſſt man den Moſt alſo/ zum erſten Male, gären. Es wird derſelbe, in den naͤheſten vier oder fünf Tagen, in heftiger Arbeit ſeyn. Wenn die Gärung nachzulaffen anfängt: boret man, ſechs Zolle von dem Boden, ein Zapfloch; umd laͤſſet dadurch), ein Parmal des Tages, von dem Mofte etwas herauslau⸗ fen. So wie dieß Flar wird, giefft man «8 in ein reines Anker, von gemäffer Gröffe. Denn von zwanzig Bufhel Meintrauben, erhält man zwanzig Gallons Saft. Das Anker bleibt einige Zeit ſtehen: und der Moſt gerät in die zweite Gärung. Dabey ift nötig, daß das Gefäß anges fülleefey. Der Auswurf, der ſich oben um das Spundloch gefegerhät, muß abgefhäumer, und das Gefäß mit neuem Mofte angefüllet werden, der dazu eigentlich aufbehalten wird Hiemit faͤret man bis zur Weihnacht fort: da das Anker verfpunder werden Eann, Endlich ift der Wein im Sebruar fertig, und wird auf Burtel gezapfet. Sonſt pflegte man noch hier, meiſt uͤberall, im Herbſte, wenn die Trauben reif geworden waren, einige davon in Geſchirre zu legen, und ſo ftehen zu laffen, damit ein Eflig daraus würde: Derſelbe ward ganz gut. Verſchiedene zogen auch einen Brandwein von diefen Trauben ab, der fehr ſchoͤn ſchmeckete, noch lieblicher aber, wenn man die Fruͤchte M von 2‘ 526 51748, im December. vom Perfimon darunter, miſchte. Das Holz der Ranken ſelbſt war zu nichts zu gebrauchen. Es iſt ſo ſproͤde / daß es gar nicht zu Ruten dienet. Wenn man in den Stamm bauer: ſo laͤuft, nach einigen Stunden, ein weiſſes ſchmack⸗ u loſes Harz heraus. An manchen Orten werden die wilden Reben, mit Fleiß, in den Gaͤrten gepflanzet: damit ihre Blaͤtter die Luſthaͤuſer uͤberdecken, welche man aus Latien errichtet hat. Dazu find fie, in der That, vortrefflich, Denn ihr groffes und häufiges Laub uͤberziehet alles ſehr dicht: ſo, daß die Leute darunter, in dem angenehmſten Schat⸗ ten, und vor den brennenden Stralen der Sonne geſichert, ſitzen Eönnen. Und wenn dieſe Ranken, im May und Junius, hier bluͤhen: ſo duften die Blumen einen ſtarken, dabey aber ungemein lieblichen und erquickenden ‚Gen vonfih. Diefer ift fchon, in ziemlicher Ferne, zu merken. ern man daher, um diefe Zeit, durch ein Gehölze koͤmmt: fo kann man ſchon, aus den füffen Düften,, die von der Dlühteder Neben entſtehen, vorher erkennen, daß dergleis hen in der Nähe ſeyn muͤſſen, che man fie ſelbſt noch ge⸗ ſehen hat. Es moͤgen die Winter hier noch fo ſirenge ſeyn: ſo nehmen die Ranken doch keinen Schaden davonz Die Beeren der Trauben ſind nicht groͤſſer, als Erbſen. Weiter gegen Suͤden aber ſollen ſie die Groͤſſe der ordent⸗ lichen Roſinen haben, und anmuriger ſchmecken. Tiefer im Lande ſind ſie, eine Zeit des Herbſtes uͤber, die haupt⸗ ſaͤchlichſte Speiſe der Baͤren, welche, ſie abzureiſſen, die Baͤu⸗ — nn — ne u me hinankfettern. Ferner dienen fie auch gar vielen Voͤ⸗ geln zum Unterhalt. Man meinet, wenn man dieſe wilden: Reben, mit mehrerm Fleiſſe, zoͤge: fo würden die Trauben davon gröffer und wolſchmeckender werden, 3 ot Ein Penſylvanien. Philadelphia 527 — J Ein Schwediſches Frauengimmer verſicherte? es waͤ⸗ te, unter den beſten Hülfsmitteln, den Huſten, das Kei⸗ chen, und allerley Bruſtkrankheiten zu vertreiben, dieſes; daß man ein Stuͤck Stalins Feuer legte, es glüend werden lieſſe, hernach in eine Schale mit ſuͤſſer Mitch wuͤrfe, und dieſe, wenn fie ſo laulich geworden, daß man ſie vertragen koͤnnte, austruͤnke. Man muß es aber, zu mehreren Malen, wiederholen. Die Kinder dier fer Frau hatten einen gefärtichen Keichhuften gehabt, daß ihnen der Odem ganz wegblieb, und fie als todt ſchlenen. Da war iht von einer Bekannten geraten worden, jenes Mittel > vetſuchen: unter der Verfiherung, daß ihre Kinder, in zweien oder dreien Tagen, wieder beſſer ſeyn worden. Eh hatte es gethan, und, in dem Erfolge, die Warheit der Verttoͤſtung gefunden. Und nachher war fie ſelbſt vielen anderen, zur Wiedererlangung der Ge ſundheit durch eben die Entdeckung, behuͤlflich geweſen. „Na "vom fünften. Ich will bier ein Der Merkmah⸗ le von der zukuͤnftigen Witterung von denen man viel machte, anfuͤren. Einige wollten vorherwiſſen, daß der Winter. dießmal nicht ſehr ſtrenge ſeyn wuͤrde. Dieß ſchloſſen ſſe daraus: weil, um die Mitte des Octobers, die wilden Gaͤnſe, und andere Zugoögel, aus diefer ande fehaft, nad) einer füdlicheren zwar weggeflogen; vor einiz gen Tagen aber, in groſſer Menge , zuruͤckgekommen ee und fo gar weiter nach Norden fich begeben haͤt⸗ Es war auch wirklich der a Winter einer von | pe gemäffi figten. Gleichfalls serficherten einige, daß wir, vor or send bes folgenden Tages, Regen haben muͤßten. Und dieſe 528 1748, im December" _ diefe Mutmaffung rechtfertigen fie dadurch: weil, andem Morgen, bey dem Aufgange der Sonne, aus ihren ent ſtern, alle Sachen, auf der anderen Seite des Fluffes, überaus deutlich) zu erkennen gewefen wären; fo daß fie ihnen weit näher, als gewönlich, zu feyn gefchienen gan) ten. Dieß aber pflege, faft allezeit, Negen ficher zu bedeu⸗ ten, Es traf diefe Verfündigung ziemlich genau ein. Die wilden Nordamerikaner befaflen, PB Tat ’ ften Ankunft der Europäer, Feine Kenntniß von dem Ge brauche des Eiſens: obgleich das Erzt diefes Metalles, in ; größter Menge, zu finden war. Hingegen wußten ſie doch, auf einige Art, das Kupfer zu nuͤtzen. Einige Holländer, die im Lande woneten, hatten noch die alte Nachri ht: | daß, da ihre Boreltern zuerft in Neu-Jork fich niederges laſſen hätten, ihnen dafeldft, von den einheimifchen Wik j den, verfchiedene vorgefommen wären, die Tobackspfeifen von Kupfer gehabt, und fo viel hatten andeuten fönnen, | daß es in der Nähe von ihnen geholet worden. Endlich entdeckte man die ſchoͤne Kupfergrube am SecondRiver, zwiſchen Eliſabetstown und Neu-Jork. Da traf man, unter dem Graben, nicht nur Löcher an, die indem Berz ge ausgearbeitet worden, und aus denen Kupfererzt gebros hen war: fondern auch einige Werfjeuge, deren die Wil⸗ den vermutlich dabey fich bedienet haben; da fie Zeug zu ihren Nören zu erhalten fuchten. Dergleichen KHölungen in den Bergen hat man auch, an einigen Stellen in Pen⸗ ſylvanien, und namentlich unter Neweaſtle, nach der See bin, gefunden, und zugleich jedesmal: einige Anzeichen vom Kupfererzte, Einige Haben gemutmaffet: daß die | ii: Spani⸗ Penſhlvanien. Philadelphia 529 Spanier, nad) der Entdeckung von Merico, längs dem Geſtade des noͤrdlichen Amerika, hinauf geſegelt, und hier und da ans Land geſtiegen waͤren; um zu erforſchen, ob einige der edleren Metalle da — * würden: da: mals hätten fie vielleicht jene Löcher im den Bergen ger nacht, Allein, wenn fie auch eine folche Reife, kängs dem Strande, angeſtellet hätten: fo haben fie doch diefe Kupferminen nicht gleich entdecken fönnen. Und fie würs den ſich warſcheinlich nicht die Zeit gelaſſen haben, bey em Sprengen ſolcher Erzte ſich zu verweilen: da ihre janze Begierde auf Gold und Silber gerichtet war. Es ft daher faft nicht zu zweifeln, daß die einheimifchen Wil—⸗ en felbft diefe Höltingen ausgegraben haben. . Ober dllte man der Mutmaffüng fich überlaffen dürfen: daß infere alten Mordländer, Tange vor den Entdeckungen des Solumbus, in diefe Gegenden gefommen wären, und diche Kupferadern bemerket haͤtten: da ſie ihre Schiff— arten nach dem Winlande, dem vortrefflichen angeſtellet, on ‚welchem unfere alten Sagor teden, und welches un: har das nördliche Amerika gewefen? Doch hierüber werde ic weiterhin meine Gedanken beffe er Auffern koͤnnen. Etwas Merkwuͤrdiges war es: daß, an len den Orten, do man, in ſpaͤteren Zeiten, ſolche Löcher i in den Bere gen jefunden bat, weiche augenſcheinl ich von Menſchen ver⸗ ertiget worden; dieſe jedesmal, mit vieler Erde, bedecket eweſen, als wenn man gleichſam, mit Fleiß, geſuchet in, fe vor Fremden zu berache a a Vom fecheren. ’ Per langwierigen Serreiinge ie es bisweilen, daß ſolche Fiſche gefangen werben, — 10. Theil, 21 | ‚bie 530 1748, im December die Feiner von den Schiffleuten Fennet., Weil fie aber nach feifcher Koft ſehr begierig find: fo enthalten fie ſich nicht gerne, diefelben zu eſſen. Dieß ift aber etwas yı 9 viel gewaget. Und die Erfarung hat gezeigt, daß nanche dieſe Unvorſichtigkeit mit dem Leben gebuͤſſet haben. Denn man faͤngt unterweilen giftige Fiſche. Es iſt aber ein Mit⸗ tel da, dieſelben zu erforſchen: wie ich von vielen ver⸗ ſuchten Seecapitaͤnen, und anderen alten Schiffleuten vielfaͤltig erzaͤlen gehoͤret habe. Man pflegt naͤmlich, wenn dergleichen unbekannte Fiſche gekocht werden, einen ſil⸗ bernen Knopf, oder ſonſt ein Stuͤck Silber, in den Se fel zu legen. Iſt dann der Fiſch giftig, fo foll das Sie ber davon ganz fchwarzanlaufen. Wenn er aber unſchoͤ ‚a lich, fo bleibet diefes unverändert, Einige ‚von den Ser leuten beruften fich dabey auf ibe eigene ae : farumg. | Ba 2 i Die Fran Robeſon, eine Schwedin, Die bier in Philadelphia wonete, hatte beſtaͤndig eine Butter, d Sie 41 in der Guͤte, und dem Wolſchmacke, viele — | die man bier fonft vorfand, übertraf. Diejenige, w che fie im Winter: verfertigte, war eben fo angenehm, als die im Sommer: und ob fie gleich ſchon einige chen alt war; ſo ſchmeckte ſie doch, als wenn ſie eben erſt gemacht worden. Man verſicherte auch, daß ſie ſi chweit laͤnger, als eine andere Butter halten muͤßte. Die Frau Robeſon hatte dieſe Kunſt von einer Quaͤkerin, die dem Lande ſeßhaft war, gelernet. Es wird darzu zwar erfordert, daß die Kühe, mit gutem Heue, gefuttert 0 den, und der Nam, aus dem man butin will, — Ab⸗ ICE | Penſylvanien Philadelphia 531 Abſchoͤpfen, nicht alt geworden ſeyn. Doch ſoll eigenes lich der Vortheil darin beftehen, daß die Mil, aus der friſchverfertigten Butter, nie durch Waſſer, fondern blos durch das Herumarbeiten, und Kneten, herausgebracht werde. Dieß erfordert zwar mehr Zeit und Muͤhe, als die andere Art. Der darauf verwandte Fleiß aber wird, durch die Fr Güte der Butter, veichlich bezalet. Ein jeder, der es verfuchen will, Fann ſich ſelbſt uͤber⸗ un: un die Vorſchrift gegruͤndet ſey. aM D et Hert Franklin, und verfchiedene andere erzaͤ⸗ mir, mehreren Malen :, ‚daß ein angefehener Wil⸗ det, det di gel ändern, ‚ für ein Dar Augenglifer, verkauft hätte, Sie fe fo groß, als ein kleines Fuͤrſtentum, und macht e teine Beföndere tandshauptmannfchaft aus. Diefer ide‘ Dt den rechten Üebet auf eine Brille zu ſet⸗ en. Denn gewiß, wenn dergleichen Öläfer nicht, in ſol⸗ h er Menge, angetroffen würden, und nur einige wenige auf getrieben werden Fönnten: ſo müßten fie, wegen bes grofe — Rutzens, den ſie haben, den koſtbateſten Edelgeſte en im Preiſe gleichen. Die ‚Erziehung der Rinder war 4 ben, den En jelländeen, in diefen Amerifanifchen Colonien, auf ver⸗ ſchiedene Art, wol eingerichtet, Sie. hatten, für die Knaben befondere Säulen, und andere für, die Töchter, e* Wenn die Knaben oder Madchen etwas Über drey Jahre ale waren: ſo wurden ſie täglich, beides des Mlorgens, und nach Mittag, in die Schule geſchicket. Man hatte war dabey die Abſicht picht, daß ſo zarte & inder daſelbſt 4 as ode Iſland beſeſt en, dieſelbe Inſel den En⸗ 32 1748, im December etwas-fonderliches lernen ſollten. Es gefchah aber deswe⸗ gen; damit die Eltern von ihnen, im Haufe, feinen germ haben möchten; und fie felbft an allem Umfuge und Mut⸗ willen verhindert würden, und immer mehr Gefallen dar⸗ an fänden, unter den übrigen Kindern, hier —* zu lernen. | Die Engelländer brauchen nur eine Art der Buche ſtaben zum Schreiben, disjenigen, welche wir die Latei⸗ nifchen zu nennen pflegen. Daher Fonnten die Kinder fie. eher faffen, als bey uns geſchiehet, wo man ‚ fowol für dag Sateinifche, ale Schwediſche, befondere Lettern hat. Dieß macht unſere Schrift ziemlich buntſcheckig: weil wir viele fremde Woͤrter beſitzen, die wir den Auslaͤndern abgeborget haben, und ſie mit Lateiniſchen Buchſtaben zu ſchreiben gewont ſind. Es wuͤrde daher recht gut ſeyn, daß wir gleichfalls anfingen, uͤberall die Lateiniſchen Zuͤge anzuneh⸗ men. Denn ſie ſind an ſich ebener, und haben ein beſſe⸗ res Anſehen. Sie ſind auch leſerlicher, geſetzter und dik⸗ ker: welches ſchwachen und alten Augen eine groſſe Er⸗ leichterung verſchafft. Gemeiniglich iſt die Shrift der Engellaͤnder ſehr rein und gut zu leſen. Ja viele F Frauen⸗ zimmer unter ihnen ſchreiben gleichfalls ungemein ſchoͤn. Wenigſtens mahlen ſie nicht ſolche Hanenfuͤſſe, wie einige der unſrigen, und auch wol manche von unſeren Manns⸗ perſonen. Man wird faſt, mit gleicher Mühe, ſchoͤn als übel, fehreiben Ternen. Dasjenige aber, mas den Engelländern nebft der fleiffinen Uebung, zu einer ſolchen Fertigkeit be fonders verhilfe: ift dieß, daß fie verfehiedene Bücher haben, die, auf ihren Blättern, allerley Vorſchriften, ungemein rein und Penſylvanien. Philadelohin 533 und deutlich, in Kupfer geſtochen, zeigen. Dieſe Bücher find in Quart. ge enthalten nur die Buchflaben des Alphabets: wie die groffen, fo auch die Eleinen. In an= deren find einzelne Wörter verzeichnet. Und noch in ande⸗ zen ift, oben auf dem Blatte, eine ganze geſchriebene Meis he zu finden. Kurz, man hatte hier alles, nad) eben der Ordnung, wie es den Kindern fonft, mit der Feder, vorges ſchrieben zu werden pfleget. Allein, dieß unterſchied ſich da⸗ buͤrch gar fehr,daßes ganz unvergleichlich in Kupfer geſtochen war. Hiebey zeigte ſi ch noch der Vortheil: daß alle, wenn fie ſchon in verfehiedenen Schulen unterrichtet wurden, gleichfam nach einer Hand fehreiben lerneten; und faſt ſo ſchoͤn, alg der ihnen vorgelegte Kupferflich. Man konnte auch dieſe Vorſchriften fuͤr einen ziemlich gelinden Preiß kaufen. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß dieſe Art des Unterrichtes im Schreiben / auch bey uns mehr uͤblich wuͤrde. Die Dienſtleute, welche in den Engliſchen Colonien gebraucht werden, find entweder Freie, oder az und | ene wieder von zwiefacher Art. 1. Die ganz Freien werden jaͤrlich gemietet. Sie * nicht nur, nach dem Verlaufe des Jahres, ihren Dienſt verlaſſen, ſondern auch faſt zu jeder Zeit, wenn ſie ſich mit ihrer Herrſchaft nicht vertragen. Doch ſind ſie da⸗ bey in der. Gefar, den Sohn zu verlieren, um den fie ſich verglichen haben, Derſelbe iftziemlich groß. Ein brauch⸗ barer Knecht bekoͤmmt järlich fechszchen bis zwanzig Pfuns de, in Penſylvaniſchem Gelde. Ein Pfund aber wird nach dem jetzigen Wechſellaufe, auf fuͤnftehalb Reichsthaler ge⸗ — ‚Es betraͤgt alſo der voͤllige Sohn zwey und ſieben⸗ 3, zig, a — — [| R 2 ’ | z — — J F * * SR — —* — = Pr — en ET — * — —N ——— — Pose — — — De ẽ — u. 1748, im December” % zig, bis neunzig Reichsthaler. Doch empfangen die, Knech⸗ 2 te, auf dem Sande, nicht fo viel, » Einer Magd giebt man järlich acht bis zehen Pfunde, Diefe Dienftboten haben, 4 auſſer dem järlichen Lohne, auch ihr Effen. In Kleidern aber muͤſſen fie fich felbft halten. Daher haben fie es der befonderen Gewogenheit des Herren, oder der Frau, zu vers danken, wenn fie ihnen dergleichen ſchenken wollen"... RE re — — 2. Die andere Gattung der freien Dienſtleute beſtehet aus Perſonen, die jaͤrlich, aus Deurfehland, En⸗ gelfand, und anderen Ländern, hinuͤberkommen, um fi bier niederzulaffen, und anzubanen. Dieſer Ankömmz linge ift, faſt in jedem Jahre, eine groffe Zahl. Es find alte und junge, und von. beiderley Geſchlechtern. Einige haben dadurch dem Drucke und Zwange entflie⸗ | ben wollen, unter dem fie fih zu befinden geglaubet. Und manche hatdie Berfolgung, wegen der Religion, ausihe vom Vaterlande vertrieben. Allein die meiften davon find arm, und befißen nicht einmal fo viel, die Fracht fuͤr hre Ueberfart zu zalen: welche, bey der Derfon, ſechs bis 1 acht Pfunde Sterling ausmacht. Daher vergleichen fie fich mit dem Schiffscapitän, daß fie, bey ihrer Ankunft, fih, aufeinige Jahre, verfaufen laſſen wollen. In die | fem Balfe erleget derjenige, der fie erhandelt, die Fracht. 1 für fie. Oft aber Fommen auch alte Leute eben fo heruͤ⸗ ber, fuͤr welche niemand gerne die Koſten zalet. Dieſe verkaufen alſo ihre Kinder, def fie einige Jahre, ſowol für fich ſelbſt, als fie die Eltern dienen. Endlich geben noch verfhiedene dem Capitän einen Theil ihrer Fracht, Und die werden nur auf cine kurze Zeit verfauft, Aus dieſen Um Penſylvanien. Philadelphia 535 Umſtaͤnden erhellet: daß der Preiß fuͤr die unbemittelten Freinden, welche nach den Engliſchen Colonien hinfaren, | ungleich feyn müfle; und daß einige fänger zu dienen ver: pflichtet ſeyn, alsandere, Wenn bie Zeit vorbey ift, um die man fich vertragen hat! fo empfangen fie von dem Hausherren noch ein neues Kleid, und einige andere Ga: chen. Und in ihren Dienftjabren felbft muß er fie bekoͤ⸗ ftigen, und leiden. Viele der Deutfchen, die hier ankom⸗ men, bringen zwar wol Geld genug mit, daß fie ihre Fracht bezalen Fönnten. Sie laſſen fich doch aber verfau: fen: und zwar in der Abficht, daß fie, in der Zeit ihres Dienftes, die Sprache des Landes, deſſen Befchaffenbeit, und andere Dinge mehr Fennen lernen mögen; und deſto beſſer uͤberlegen koͤnnen, was ſie vornehmen ſollen, wenn ſie frey geworden ſind. Dergleichen Dienſtboten nimt man vor den übrigen gern: weil fie nicht fo theur find. Denn einen ſchwarzen Sklaven, oder fo genannten Neger, zu Faufen, wird zu viel Geld aufeinmal erfordert. Und Knechte und Maͤgde, denen man einen järlichen Lohn geben muß , Foften auch zu viel. Hingegen find diefe Ankoͤmmlinge für das hal: Ge Geld, undeinen noch geringeren Preiß, zu haben. Denn wenn man für die Derfon, vierzehen Pfunde, in Penſylva⸗ nifcher Münze, zalet: ſo muß fie gemeiniglich vier Jahre dienen. Und darnach ift das übrige Berhältniß zu berech—⸗ nen. Es beträgt alfo der Lohn nicht viel mehr, alsdrey folche Pfunde im Sabre, Diefe Dienftleute nennet man im Englifchen Servings. Wenn jemand eine folche Pers fon, auf eine gewiſſe Zahl. von Jahren, gekauft hatı und hernach wieder verhandeln will: ſo ſtehet es ihm frey. Cr iſt aber verbunden, wenn die geſetzte Zeit des Dienens 1— 14 um \ — 536 1748, im December 4 um iſt, — das ſonſt gewoͤnliche Kleid zu verehtene N wofern er, mit dem neuen Käufer, es nicht ausgemacht 1 bat, daß diefer dafür forgen fol. Die Engelländer und Jrrlaͤnder verfaufen ihre Dienfte gemeiniglich auf vier f' Sabre, Mic den Deutſchen aber iftes oft fo befchaffene daß fie, vor ihrer Abfart, fich mit dem Capitäne vers Ei glihen haben, ihm, für eine gemwiffe Zahl von Perſo⸗ nen, ein beſtlirmtes Geld zu entrichten. Wenn ſie nun y in Amerika angekommen find: fo gehen fie umber, und erkundigen fich, wer Diefe bedungene Fracht bezalen moͤchte. Dafür follen, nach den Umfländen, eines oder mehrere von ihren Kindern, eine feftgefeßte Zahl der Jahre, dies I nen. Endlich ſchlieſſen ſie mit demjenigen, ber ihnen das Ge meifte bietet, den Vergleich, | 2 3. Die Neger oder Moren machen die dritte Gattung von Dienftleuten aus, die man bier unterhält, Diefe find, auf gewiffe Art, SHaven. Denn wenn ein 1 Schwarzer einmal gekauft iſt: ſo iſt er zeitlebens ein $eibeigener feines Heeren; woferne diefer ihn nicht einem 4 anderen abtritt, oder ihn loslaͤſſt, daß er, nach feinem Ga falfen, ſich fonft wohin begeben kann. Es ſtehet docha⸗ ber nicht, in der Freiheit des Herren, den Reger, wenn 1 er gleich etwas verbrochen haͤtte, umzubringen: ſondern N ec muß es der Obrigkeit überlaffen, darin, nach den.&er feßen, zu urtheilen. Ehedem wurden die Schwarzen aus Afrika hergebracht, und faſt von allen Vermoͤgenden au kauft. Nur die Quaͤker machten ſich damals noch ein Gewiſſen daraus, einen Sklaven zu beſitzen. Allein nun find fie fo zaͤrtlich nicht mehr; und man findet faſt eben fo Penfplvanien: Philndelbhia 537 ſo viele Neger bey ihnen, als bey anderen Leuten. Al⸗ lein manche koͤnnen doch die Bedenklichkeit noch nicht uͤber⸗ winden, daß es den Geſetzen des Chriſtentums zuwider ſey, einen Sklaven zu halten. Man ſiehet auch, in der Stadt verſchiedene freie Neger, die ſo gluͤcklich geweſen ſind, etwa einen recht eifrigen Quaͤker zum Herren zu erhalten, der ſeinem Sklaven, nachdem er ihm einige Zeit recht treu enet die Freiheit geſchenket hat. Jetzt werden felten mehr einige Neger, in die Colo⸗ nien der Engellaͤnder, uͤbergefuͤret: ſondern die, welche vormals dahin gebracht worden, haben ſich gar anſehn⸗ lich im Lande vermehret. Bey ihrer Verheiratung wird es ſo gehalten. Wenn ein Herr nicht nur Neger, ſon⸗ dern auch Negerinnen hat: ſo laͤſſt er ſie, ſi ſich unterein⸗ ander ehlichen. Und dann ſind alle ihre Kinder ſeine Leibeigene. Beſitzet man aber nur einen Neger; und die⸗ ſer will ſich mit einer Negerin verbinden, die einem anz deren Herren zugehoͤret: fo läfft man dieß zwar gefchehen, um dem Sklaven, in einer fo zärtlichen Sache, nicht zuwi⸗ der zu fen. . Allein man hat felbft feinen Nußen davon, Denn alle. Kinder, die in folchen Ehen geboren werben, gehören dem Herren , dem die Negerin zuftändig. if: Daber ift es vortheilhaft, Megerinnen zu befigen. Wenn ein Herr feinen Schwarzen todtfchläger: fo hat er das geben verwirket. Man hat doch aber fein Exempel hier, daß ein Weiffer deswegen den Kopf verloren hätte. Vor einigen Jahren trug e8 fich zu, daß ein Herr einen fol hen Sklaven umbrachte. Da rieten ihm feine Freunde — ‚ja auch ſelbſt die Oberen im Geheim, daß er ſich auf el 5 die 339 1748, im December” die Flucht begeben möchte. Denn man Fönntefonft ı vermeiden, ihn gefangen zu fegen: und dann würde er, nach den Gefegen, zum Tode verdammt werden; ohne daß einige Rettung für ihn zu hoffen wäre. Diefe Gr wogenheit wiederfur ihm: damit die Meger die Freude nicht hätten, zu fehen, daß ein Herr, wegen feinesSflar ven, hingerichtet würde. Denn dieß dürfte fie zu aller ley fhädlichen Gedanken gegen ihre Herrfchaft, und zu einer gar zu groffen Meinung von fich felbft verleiten. N Die Neger wurden, wie ich ſchon angemerfet, ehe⸗ dem gerade aus Afrika hergebracht. Jetzt gefchiehet dieß aber felten: fondern man Fauft fie gemeiniglich aus Weſt⸗ indien, oder den Amerifanifchen Inſeln, nach welchen fie, aus ihrem Vaterlande, zuerft bingefüret worden. Denn iman bat gefunden: daß, wenn man fie, in diefe nördlis chen Länder, von Afrika, gleich herüberbringen laͤſſt, fie nicht fo gut ſich befinden; als wenn fie die Derter ie res Aufenthalts allmälig verwechfeln, und daher zuerft nach den nähern Amerifanifchen Infeln, und hierauf nach dem nördlichen Amerifa bingefüret werden. Man bat bier auch, mehr als zu oft, erfaren, daß die Schwarzen, in der Kälte, nicht fo gut ausdauren Fönnen, als die Weif fen. . Denn wenn diefe nicht den geringften Schaden da⸗ von nehmen: ſo verfrieren bey jenen nicht ſelten Finger und Zaͤhen. Es aͤuſſert ſich aber nicht weniger unter ihnen ſelbſt darin ein groſſer Unterſchied. Diejenigen, welche unmittelbar von Afrika hieher kommen, koͤnnen die Kaͤ te lange nicht ſo gut vertragen, als ſolche, die entweder im Lande geboren ſind, oder ſich wenigſtens eine geraume Zeit Penſylvanien. Philadelphia 539 Zeit hier aufgehalten haben, Denn da die Ankoͤmmlin⸗ ne, bey dem Froſte, leicht an Händen und Fuͤſſen befchär diget werden; oder fonft, in dem ganzen Körper, oder eis tigen Theilen deffelben, heftige Schmerzen empfinden : 0 fülen die andern, welche lange hier gewefen find, fo gut als nichts davon. Man bat öftere Erfarungen vor ich: daß, wenn die Neger, ‚unmittelbar von Aftifa, zur. Winterszeit, hergefuͤret worden; ihnen, auf dem Schiffe, sen einer nicht befonders ſtrengen Kälte, die Gliedmaſſen herfeoren find: da die Seeleute und andere, um die Zeig kaum nötig gehabt, ihre Hände zu bedecken. Sa, man berficherte: daß einige Neger bier gefehen worden, die, bon der Kälte, anfänglich ganz erftaunliche Schmerzen, in den Beinen, gehabt hätten; und bey denen diefe end: fich von felbft mitten abgebrochen, und, mit dem Sleifche, gänzlich von dem Körper gefallen wären. So geſchiehet hier eben das mit den Menfchen, was man , in dem Pflan⸗ zenreiche, bey den Gemächfen ber füdfichen Laͤnder, oft Be: ehe ſ ie ſich an ein kaͤlteres Clima gewoͤnen. Der Preiß faͤr einen Neger iſt verſchieden: — fie Jahre haben, geſund find, und was verſtehen. Man zalet fuͤr einen erwachſenen Neger / vierzig bis hundert Pfunde, in Penſylvaniſcher Muͤnzart. Sa, man hat Exempel: daß je⸗ mand, fuͤr einen ſolchen ſchwarzen Sklaven, in Philadelphia, hundert Pfunde gegeben hat; und, ungeachtet, dieſes theuren Kaufes, ihn doch hernach, fuͤr eben das Geld, nicht wieder verhandeln wollen. Ein Knabe oder Maͤdchen aus den Megern, von zweien oder dreien Jahren, koͤnnen ſchwerlich, unter acht, bis viergehen Pfunden, i in Penſylvaniſcher Muͤn⸗ J ze 540 1748, im December" ae, angefchaffer werden. Zu diefer Zeit ertheilen nicht nur die Quaͤker, ſondern auch recht ſo viele von andern Glau⸗ bensgenoſſen, den Negern unterweilen ihre Freiheit. Dieß geſchiehet auf die Art. Wenn ein Herr, oder eine Fran, ei⸗ nen getreuen Neger gehabt hat, der ihnen recht gute Diena fie geleiſtet: fo erklaͤen fie ihn bisweilen, bey ihrem Abe ſterben, für einen freien Dienfchen. Es find doch aber hies mit einige Koften verbunden. Denn fie müffen dabey ei» niges Geld, zu feinen Unterhalte, wenn er alt. wird, auss ſetzen: damit die Noth ihn nicht ereibe, Böfes zu thun; oder er anderen zur Saft ſey. Denn gemeiniglich werden ſolche freigelaffene Neger hernach ziemlich faul. Die Kins der aber, welche der Schwarze, vor der erhaltenen Frei⸗ heit, erzeuget, müffen dennod Sklaven bleiben, obgleich der Vater Feiner mehr iſt. Hingegen find die, welche nach⸗ her von bereits freien Eltern geboren worden, ebenfalls frey. Die Neger genieſſen, in den Engliſchen Colonien, eine weit gelindere Begegnung, und werden beſſer gehalten, und bekoͤſtiget, als in Weſtindien. Man giebt ihnen eben das Eſſen, wie den anderen Dienſtleuten. Und ſie beſit⸗ sen, faſt in allen Stuͤcken, einerley Vortheile: nur daß fie zeitlebens dienen muͤſſen; und keinen anderen Lohn empfan⸗ gen, als den ihnen die Herrſchaft, aus eigener Güte, giebt. Man hält fie auch in Kleidern, Hingegen gehet man, in Weſtindien, und vornämlich bey den Spaniern, mit ihnen recht graufam um, Daher ift auch, bey einen hiefigen Me⸗ gern, meiftentheils Feine Drohung ftärfer, alsdie: daß man ‚ ihn, woferne er fich nicht beſſerte, nach Weftindien zu vers faufen gedächte. Dieß aber hat man, aus einer vielfältiz gen Erfarung, gelernet: daß, wenn man gegen ſolche Me— ger Penſylvanien. Philadelphia 541 ger zu viele Nachſicht bezeiget; ſie bald ſo halsſtarrig und tigenfinnig werden, daß ſie oft zu nichts weiter gebracht werden Fönnen, als was fie felbft thun wollen. Daherift ine feharfe Zucht ihnen fo noͤtig, als die halbe Narungt voferne der Herr Dienſte von ihnen * * mit denen er zuftieden ſeyn kann. > Sm Jahren 620 wurden auf — einige Neger, ı nad) dem nördlichen Amerifa ‚ uͤberbracht. on denen kaufte man in Virginien zwanzig. Diefe ſol⸗ en die erften feyn, welche hieher gefüree worden find. Als die wilden Amerifaner, die damals noch häufiger im Sande woneten, dieſe ſchwarzen Menſchen zuerſt ſahen: glaubten nicht anders, als daß ſie eine warhafte Brut des böfen | eiſtes fyn müßten, und daß man eine Sehfladung mit Tufeln hergebracht harte. Sie nannten fie daher fange. Mianitto, Ein Wort, welches, i in der Sprache der Wilder, icht nur Sort, fondern auch den Satan, bezeichnet. Eis nige Zeit vorher hatten ſie das erſte Europäifihe Schiff an ihre Küften landen gefehen, und ich feft überreder: Gott ſelbſt muͤſſe ſich datauf befinden. Dieſes haben mit eini⸗ ge Wilden ſelbſt von ihren Voraͤltern erzaͤlet Daher ſchien ihnen/ bey der Ankunft der Neger, alles verwechſelt zu ſeyn⸗ Allein ſie haben ſeitdem auch von denſelben mildere Ge⸗ danken gefaſſet. Denn jetzt wonen verſchiedene von den Schwarzen unter ihnen. Ja, fi e find auch bieweilen mit einander verheiratet: wie ich dieß ſelbſt geſehen habe. Man hatte folglich jetzt ſchon, uͤber hundert und drei⸗ zig Jahre, Neger im Lande gehabt. Es ſind aber die Winter bier, insbefondere in Neu-Engelland und Neu⸗ | Jork sur 11748) im December” Jork oft eben fo ftreng, als in Schweden. Daher ers kundigte ich mich fleifig, und mit aller Sorgfalt: ob bier nicht bemerfet worden, daß die Kälte auf die Sara be der Neger gewirfet, und fie verändert hätte; ſo daß Diejenigen, . welche von den Ankoͤmmlingen, im dritten oder vierten Öefchlechte, abflammeten, nicht eben ſo ſchwarz mehr waͤren, als jene? Man antwortete mir aber. überalle daß man hierin nicht den gerinſten Unterſchied antreffen koͤnnte: ſondern ein Neger, der hier jetzt von Eitern ge⸗ boren wuͤrde, die beide im Lande erzeuget worden; ja deſ⸗ ſen Voreltern, ſowol auf maͤnnlicher als weiblicher Sei⸗ | te, bis zum dritten oder vierten Gliede hinauf, lauter ein⸗ heimiſche Schwarze gewefen wären; gliche, in feiner Far⸗ be, folchen Negern völlig, als man bisweilen ‚son Afril unmittelbar herbraͤchte. Daraus ſchloſſer en viele: daß die Schwaͤrze eines Negers, weder ‚bey. ihm, noch ſeinen Nachkommen, ſich veraͤndere; ſo lange ſie auch i in einem kalten Clima ſich befaͤnden. Eine andere Sache aber iſt es: wenn ein Weiſſer ſich mit einer Negerin abgiebt, o⸗ der ein Neger mit einer weiſſen Frauenperſon. Um da⸗ her zu verhindern, daß keine unangenehme in der Weiſſen und Schwarzen erfolge; und daß die Neger nicht zu hohe Gedanken von fich felbft, zum Schaden ihe ver Herrfchaft, faffen: fo fell bier ein Geſetz gemacht ſeyn ; nach welchem faſt der Verluſt des Lebens damit vetbunden iſt, wenn eine weiſſe Perſon ſich, mit einer ſchwarzen, von welchem Geſchlechte ſie auch ſeyn mag, verheiratet; und derjenige Geiſtliche, der ſich gewaget hat, ein ſo unglei⸗ ches Par iufatminenpigeben, Gefar Täuft, u nur ſein amt, Benfplvanien. Philadelphia 543. ur Amt, fondern auch noch mehr, zu verlieren. Daß aber Dennoch die Weiffen und Schwarzen ſich unterweilen zu nahe Fonımen , verraten die daher: erzeugten Kinder, von vermiſchter Gefi chtaſarhe. me dann, ünd wann * VER, werden. Hang up id Beh diefen Negern ie Fuer Mer zu m uf ihre Herrſchaften, auch in den Engliſchen Eofonien faſt überall, um die Geiftfiche Wolfart derſelben fich ſehr ſel⸗ fen bekuͤmmern; fondern fie, in ihrer heidniſchen Fin⸗ fterniß immer weg leben laſſen. Ja, es duͤrften wol gar viele geſunden werden, die ſehr über damit zufrieden ſeyn, und vielleicht, auf alle Art, es verhindern möchten‘? wenn ihre Neger einigen Unterricht in dei Lehre des Chris ſtentums zu erhalten hen follten, Daʒu verleitet ſie cheils der falſche Wahn, daß es ihnen eine Schande waͤ⸗ je, ‚einen. Bruder, oder eine Schwefter, von einem ſo derachteten Volke, durch die gemeinſchaftliche Religion, pi erhalten: theils die Vorftellung‘, daß fie den Neger hernach nicht ſo hart mehr würden Halten Fönnen,) As pörher:: theils die Furcht, daß fie dadurch zu aͤbermuͤtig werden moͤchten, wenn ſie funden, wie ſ * im ei 9 Herren gleich waren „Ans E⸗ ſu nd auch verſchiedene Shin bekannt: das 7 Neger, im. ſuͤdlchen Amerika, eine. Art des Giftes haben, wodurch. fie, einander ‚des Lebens berauben; und Var nicht fogleich; _ fondern eine, lange Zeit nachdem derjenige, dem ſie den Tod zugedacht,,. daffelbe einzuneh⸗ n verleitet worden. Eben dieſe ſchaͤndliche Kunſt des beſihen auch die Neger, welche in den Engli⸗ finds: — hat man * a Dennoch iſt sicht allen, fondern nur einigen, das Ge heimnih bern ekannt fe Und eben diefe, welche es kennen, wiſſen auch das Mit⸗ teldagegen: nicht aber, oder doc) (een andere, daher ein Neger merket, daß er Gift —— — * ſich auf den Feind beſinnet, der es ihm beigebracht ha⸗ ben möchte: fo gehet er zu ihm, und. ſuchet ihn, duch Geld, oder gute Worte, zu bewegen, ihn von —2 gefloͤßten Gifte wieder zu befreien. ‚Wenn aber der J ger boshaft iſt: ſo verleugnet er nicht nur daß er ihm et was Boͤſes beigebracht habe; ſondern auch daß er ein Mir sel dagegen wiſſe. Dieß Gift toͤdtet nicht gleich: sondern es verflieflen ‚bisweilen mehrere, Jahre darüber; cheden | Kranke ſtirbet. Von der Stunde an aber, da er das | Gift erhalten hat, fängt er an, allmaͤlig zu ſchwinden· und er genieſſet wenige geſunde Tage mehr. Ein ſolcher Ungluͤcklicher kann oft, faſt in dem Augenblicke, da ihm das Gift, eingeflöffee worden, es merken. Gemeinige lich brauchen die Neger, welche damit umzugehen wien, dieſe hoͤlliſche Kunſt, dem ſie gehaͤſſig ſind, das Leben zu rauben. Insbeſondere ſtellen ſie damit, einem, ſolchen Neger nach, der ſich gar wol auffuͤret, der von feinem Herren fehe geliebet wird, der fich gleichfam von ſeinen übrigen Landesleuten trennen will, ind nicht gerne mie ihnen umgehet. Oft find auch a nbere Urfahen dee Feindſchaft. Selten aber hat man ein Erempel, Aid | fie es gewager hätten, durch ihr Gift, der Hertf Amin ſchaden. rege hält fe F ‚Jeiabe Begegan Di 3 u PR Philadelphia fe bier gemeiniglich genieflen, davon ab. Ober Ina fürchten fie fi, daß man es: bald merfen möchte, und dann Feine Strafe fo fehwer feyn. — —— einen je Sflaven nicht treffen wuͤrde. NEE Sie entdecken niemand, worin dieß Gift Befkebe, ſondern halten es unglaublich geheim. Es ift aber war: ſcheinlich daß es eine Sache ſey, die febr allgemein iſt, und an allen Orten in der Welt gefunden wird: indem fie es ſo leicht, wo fie ſich aufßalten,, haben Fönnen, Aus der Urfa e kann es nicht die Pflanze feon, welche. ver: ſchiedene Gelehrte dafuͤr gehalten baben. Denn dieſe iſt, an den meiſten & Stellen, nicht zu erhalten. Ich babe bier verſchiedene Erzaͤlungen von Negern gehoͤret, die von an⸗ deren, auf diefe Urt, umgebracht worden. Ich will ae ber r nur eine einzige Begebenheit anfüren, die fh, un: fer meinem. Aufenthalte „. in diefem, ande, zufrug. ‚Ein gewiſſer Mann hatte einen Neger, der ihm ungemein treu dienete, und fü ch ſo auffuͤrte daß er ihn gegen zwangig andere nicht vertauſcht haben wuͤrde. Sein Hert bezeig⸗ te daher ebenfalls gegen ihn eine beſondere Zuneigung, Diefer Sklave konnte, in ſeinem Verhalten, von dem beſten Chriſtlichen Knechte nicht übertroffen werden. Er gieng auch fo wenig, als es nur feyn konnte, mit anderen Negern um. Aus diefer Urfache warfen fie auf. ihn ı eis hen ungemeinen Haß. Da er aber faft nie mit ihnen in Geſellſchaft war: fo fanden fie feine: ‚Gelegenheit, ‚ ibm das Gift beizubringen , wie fie ſchon oft verfucht hatten. Allein da er einft; bey, einem Jahrmarkte, ‚indie; ‚Stadt am ; weil er fonft meift ‚auf dem, Lande ſi ich aufhielt: noͤ⸗ Reifen 10. si Mm tigten 546 ag! im Detenber — tigten * einige andere Neger zu ſich hinein um mit ihner 4 zu trinken. Er wollte anfänglich nicht. Aberer Fam nicht lo: Ä ſondern mußte fich endlich dazu verfteben, — —J A erfüllen. Da er in das Gemach Fam : nahmen die anderen F 6 / ‚eineKanne,, die auf der Maur ftand, ‚herab, trunken ihm zu, ur? und baten ibn, ihnen wieder Befcheid zu thun. ‚Ertranf, Rx Indem er ‚aber, das, Kae vom. Munde nahm⸗ ſagte er dabep: "was iſt das für'e in Bier? Es ift ja voll von; J Ms | Bi: Ich ſetze mit Fleiß hier basjeuige nr aus A: wa u | ngnng * Denn es jeint um teitig, s’ Gift 9 eweſen fenn, womit die vorhaften Reger —— n hun und welches faſt an allen Orten g efü nden wir 2 wo man hinkoͤmmt. “Ein nichtswuͤrdiger Den, fönnte | daſſelde gar febr, zum, Verderben anderer, mißbrau⸗ hen. Es iſt alſo beſſer daß sticht befannt wird. I 1 | Den den Klagen d des gehaſſeten Landontngs fingen die —— und Regerinnen zu lachen an an ſprungen ie Erde, fangen, und tanjeten als wenn fie, Fate vobtteff⸗ | (ar? That peräbet, und endlich den Zbett erreichet haͤt⸗ nad) dem fie ſo lange "geftreßet. Der unſchuldige Sie and — vbeg — Mi ya dep feiner H eim⸗ | "r w m nd Vom ſi pie In der « Seie — * | —* eine Reiſe nah Racoon in Neu-Jerfey- —RX Es ſcheinet nicht ſchwer zu ſeyn, die Urſachen u ch, warum fich * zent bier vermebren, a DER Di 8 als Neu⸗Jerſey. Racoon 547. als in Europe. Man kann, in dieſen Provinzen, oh⸗ ne Furcht oder vieles Bedenken, ſich fo bald verheira⸗ ten, als man nur das dazu gehörige Alter erreichet hat. Denn es liegt eine ſolche Menge von gutem Lande noch unbearbeitet, daß ein Neuvermaͤlter, ohne Schwierigkeit, einen Platz erhaͤlt, auf dem er ſich, ſeine Frau, und ſeine "Kindes hinlaͤnglich ernaͤren kann. Die Auflagen find gar geringe/ und er darf ſich deswegen nicht beunruhigen. Endlich iſt die Freiheit ſo groß, daß er ſich, auf feinem Eigentume, als einen König betrachten Fan. Jetzt will ich / durch einige deutliche Exempel, — was eine ſolche Verfaſſung wirken koͤnne Maons Keen/ einer von den Swen In eh war jetzt gegen fiebenzig Jahr alt. Er hatte viele Kinder, Enkel und Urenkel: ſo, (daß; wenn er alle zuſammen rech⸗ nete/ die von ſeinen Nachkommen noch lebten, ihre Zahl * fuͤnf und vierzig Perſonen betrug. Auſſer denſelben ab ‚sparen, bereits. viele von feinen Kindern , und Enkeln rben: theile, da fie noch ‚ganz jung. gewefen; theils, ar 113 ihe reifet Alter ſchon erreicht gehabt hatten. Dieß war zwar — gemeines SldE⸗ iſt doch aber mit ir mjenige ch nicht zu betigleichen was folgende Bei⸗ ee e die ich aus, ‚den Penfotoanifägen Zeitungen ausgeihn et Babe, “ — In Jatee 1732, am ofen wan digſten des Jen⸗ ners, ſtarb zu Ipſwich i in Neu Engeliand/ Sara Tuthil, eine Wittwe don ſechs ind achtſig Jahren. Sie hatte drei⸗ zehen Kinder zur Welt gebracht, und, nur von ſieben allein, —* ‚fiben m und „Mebenig Enkel und Urentt er⸗ lten = 8% u | Mm a m u = * — J J 548 1748, im December Im Jahre 1739, am dreizigſten des Maien, waren, bey dem Richard Buttington, in dem Kirchſpiele Che⸗ ſter in Penſylvanien, ſeine Kinder, Enkel und Urenkel ver⸗ ſammlet: und dieſe machten hundert und funfzehen Per⸗ ſonen aus. Der Stammvater ſelbſt, der in Engelland ger boren worden, gieng damals in: fein. fuͤnf und achtzigſtes Jahr, und befand ſich noch ganz friſch, geruͤrig, und bey gutem Gedaͤchtniſſe. Sein aͤlteſter Sohn, der, zu der Zeit, bereits ſechszig Jahre hatte, war) der. in Penſylvanien 4 geborng Engelländtr. uns in imarımini? WR" Terug A Im Jahre 1742 , am achten des Jernero eneſchlief/ zu Trenton in Neu-Jerſey, die Wittwe Sara Furman, in ihrem ſieben und neunzigſten Jahre⸗ Sie war in Neu- Engelland geboren: und hinterließ jest fuͤnf Kinder ein und ſechszig Enfel, Hundert zwey und achtzig Urenkel und zwoͤlf Enkelenkel; folglich ‚are Aare und ſechsig Nach⸗ j fommen, die damals alle noch lebten. 5 An Int tun Sm Fahre 1739, am Acht und — higſten dab ners, verſchied, zu South- Kingſton in Neh-€ Eau Maria Has zard in ihrem hunderteſten abe ale ion. Sie war in Rhode Iſland gebören, und ‚sine Gloß 0 Ernte des damals neulich geftorbenen Vicegunerndrg diefer n | Georg Haszard. Sie hatte zufammen fünfhundert &i I Enkel, Urenfel und Enfelenfel jälen Fönnen, ‚on den ein ; lebten, ben ihrem Tode, noch zweihundert und fünf perfor nen. Eine Tochtertochter von ihr war damals ſchon 2) funfjzehen Jahre Großmutter. ” 4J— Auf dieſe Art iſt der gewoͤnliche Wunſch ohren] in unfeer Trauungscollecte, daß die Neuvermaͤlten ihre Enfel, Heu-Zerfey. Nacon 549 Enfel, bie i in das dritte und vierte Glied, ſehen moͤgen, an inigen der vorgedachten ki stemlich — erfuͤllet a Dom neunten. - Sn u jeden Sande findet man jemeiniglich eine Menge von Inſecten: von denen ver: thiedene die Eigenfchaft haben, daß fie, fo Flein und ver: chtlich fie auch zu ſeyn feheinen, den Einmwonern groffen Schaden zufügen koͤnnen. Dergleichen balten ſich auch- jenug im nördlichen Amerifa auf. Einige davon gehören em Lande befonders zu: andere wieder hat es mit Euro: a gemeinfchaftlich. Sch habe ſchon vorber* von den Nusquetoes, als einer Art von verdrießlihen Mücken 1 diefen Provinzen, geredet, und auch ein anderes ſchaͤd⸗ ches Inſect beſchrieben, welches ganze Erbſenfelder Pa: Jetzt will ich noch einige hinzufügen. Es find gewiſſe Seufehrecken ‚ die, ungefär in dem fiebenzebenten Sabre, in einer unbefchreiblichen Renge, fi ſich einfinden. Sie friechen dann, in ber Mit: > des Maien, aus ihren Löchern in der Erde, hervor: nd erregen, etwa fechs Wochen durch, mit ihrem Ge: hreie, einen folchen Lern in den Bäumeh und Wäldern; aß, von zweien Perfonen, die an folchen Stellen, zufam: ü senfprechen, die eine Faum vernehmen Fann, was die andere get, woferne fie nicht deſto flärfer vedet. Gie boten . ann, mit dem Stadel an ihrem Schwarze, Loͤcher, in: ie weiche Rinde der Fleinen Aefte an den Bäumen: wo: on diefelben oft verdorren. Sonſt aber fuͤgen ſie weder Mu den * Auf der 288ſten Seite, und den beiden folgenden. ** Auf der zısten Seite, und einigen folgenden, N = —— — 550: 1948 im December % den Bäumen, noch anderen Gemwächfen, einigen Schaden, zu. Zwifchen dem gedachten Jahre, da * in 5 ungewoͤnliche Menge, ſich einfinden, ſiehet und hoͤret man. nur einige einzelne in den Wäldern. Gie werden von den hiefigen Engelländern Locuſtes genannt. N Ein anderes Gefchmeiß in diefen Landſchaften in ei R ne Art von Würmern, welche das Laub von den Bäumen frefjen. Auch diefe finden fi, in gewiſſen Jahren, unendlich häufig ein. In der Zwifchenzeit jeie gen ſich gemeiniglich nur einige wenige von ihnen. Wenn fie aber hereinbrechen: fo zehren fie die Blätter von den Bäumen fo gänzlich rein ab, daß die Wälder, mitten im Sommer, fo Fal ausfehen, als wenn es Winter wäre. Sie benagen dann faft alle Arten von Bäumen : und es find nur einige wenige, an welche fie fich nicht wagen, h und die daher vor ihnen unberürt bleiben. Da nun, um eben die Zeit des Jahres, hier gemeiniglich eine unge⸗ meine Hitze ift: fo hat dieß Abfreſſen der Würmer die fhädliche Folge, daß die vom Laube entblöffeten Bäume gegen die heftige Wärme nicht dauten Fönnen, fondern verdorren. Auf diefe Art geben bisweilen groffe Striche 1 vom Gehoͤlze darauf. Die Schweden, welche hier wor i neten, zeigeten mir, bier und da, in den Wäldern, wei: te Pläge: auf denen jegt junge Bäume, anftatt der alz ten, wuchfen, welche, einige Jahre vorher, von diefen ſchaͤdlichen Würmern, verderbet worden. Die Engel: länder geben ihnen den Namen Caterpillars. Sie vers wandeln fich hernach in einen nächtlichen Schmetterling, der weiterhin, an feinem Orte, beſchrieben werden fol. Neu⸗ Jerſey. Nacon 55% Der Graswurm thut hin und wieder, in anderen, tl Jebten ſowol auf den Wiefen,alsan den Satleimen wenn ev dahin kommen kann, groſſen Schaden. Denn die Fel: f ‘ \ — 4 * der werden von ganzen Heeren ſeiner Art, wie von den erſterwaͤneten Inſecten, zu einer gewiſſen Zeit, eingenom⸗ men. Doch iſt, bey dieſen mannigfaltigen Plagen, noch ein Gluͤck, daß ſie nicht alle in einem Jahre eintreffen. Denn in denjenigen, welches eine ſo erſtaunliche Menge von Heuſchrecken herfuͤret, erfaͤret man weder von den. Raupen, noch den Öraswürmern, etwas fonderliches. Und. fo verhält es ſich auch mit den legteren: fo, daß nur eine Art auf einmal ihren Zug ausfuͤret. Ferner verfloſſen bis⸗ weilen mehrere Jahre, da von keiner Gattung eine auſ⸗ ſerordentliche Menge geſehen wird. Bey den Graswuͤr⸗ mern hatte man angemerket, daß ſie vornaͤmlich, aufei⸗ nem fetten und fruchtbaren Boden, ſich feſtſetzen. So bald aber ſorgfaͤltige Haushaͤlter fie nur entdecken: laſſen fie ſchmale Graben, mit foft fenfrechten Seiten: rund um den Platz ziehen, den fie eingenommen haben. In felbige ſtuͤrzen ſie dann, bey dem fernern Fortkrie⸗ chen, und koͤnnen ſich nicht wieder heraushelfen. Es ward von vielen beſtaͤtiget: daß die erzaͤleten drey Arten von Inſeeten fi, ziemlich nahe auf einander, folgeten ; und daß, wenn in. dem erften Jahre Die Heuſchrecken da gewefen wären, in dem anderen die Raupen kaͤmen, und, 9 in dem dritten, die Graswuͤrmer den Beſchluß machten. Ich habe auch ſelbſt erfaren, daß diefes zum Theil merk: lich eintrifft. —4 AN ——— An Motten, welche die Kleider zernagen, iſt hier gleichfalls kein Mangel. Ich habe ſelber geſehen, daß Tuch, — Mm 4 vpoͤlle⸗ . | a! | —* Be a * On 552 1748, im December den Europäern hergefommen fe. 2 — 2% ee woͤllene Handſchuhe, und anderes Zeug von Wolle „wel⸗ ches, in einem Schranke, den Sommer über, verfchlofe fen gehangen hatte, und nicht fo genau in acht genom⸗ J men war, gegen den Herbſt von dieſem Geſchmeiſſe ſo | zerfchnitten worden, daß oft ganze Stücke von felbft ber: Hi ausfielen. Bisweilen waren die Kleider fo übel zuge — richtet, daß man fie kaum wieder ausbeſſern konnte. Die Pelze und anderes Fellwerk, die man auf dem Boden hat: 5 te hängen gehabt, waren oft, durch den Wurm, fo be: 2 fhädiget, daß ganze Fluͤſche von Haren, Losgiengen und von felbft abfielen. Ich kann aber nicht fagen, ob dieß Geſchmeiß von Anbeginn im Lande geweſen, oder erſt mit — EIER, Die Slöhe wurden, in diefem Erdtheile, auch nie vermifft. Viele taufende find zwar, ohne Zweifel, ausden alten befannten Ländern, mic den Menfchen, herübergefoms men. Es werden aber unzälige, von undenffichen Zeiten ſchon, hier gewefen feyn. Ich habe diefe Euftfpringer auf den Hafen und grauen Eichhörnern des Landes gefunden, welche in Wüfteneien geſchoſſen worden, wo fein Menſch fih aufgehalten hat. Wie ich hernach fiefer ins Sand reis fete; und, in den Hütten und Betten der Wilden, ſchla⸗ fen mußte: ward ich von einer fo abfeheulichen Menge die ſes Ungeziefers geplaget, daß ich auf einer Folter zu fon glaubte, Es trieb mich von meinem Sager, und ich war reche froh, daß ich auf den Brettern, die unter dem Dache diefer Koten lagen, ausruhen konnte. Man darf fich aber auch. darüber nicht wundern. Denn die vielen Hunde, welhe die Wilden Halten, müffen dieß Ungeziefer überall auffamm: ⸗ len, und ernären. In ſolchen Hütten ſchlafen Hundeund | | Men Er“ niedergeleget haben; und die Augen ein wenig zuthun: da er ſchon i in der Gefar ifi, von acht bis zwoͤlf Hunden, ja wol mehreren, zerdruͤckt, o oder erſtickt zu werden; die ſich theils um ihn her, theils auf ihn niederwerfen, um eine gute Nacht⸗ ruhe zu finden. Denn ſie glauben vermutlich, daß derſel⸗ be fi ich nicht unterſtehen werde, fie ſo abzuklopfen, und weg⸗ — als ihre Herren und Frauen es zu thun pflegen. Won der unruhigen Art der Heimchen, welche man, in Sn; bisweilen in den Häufern hat, bin ich Feine, weder in Penſylvanien, noch Neu-Jerſey, an einem Orte, gewar worden, Es wußten auch andere, die ih darum befraget babe, mir nichtzu fagen, daß fie hier jemals einige gefehen hätten. Zwar fah man, im Sommer, auf den Fels de gewiſſe ſchwarze Grillen, die eben ein ſolches Geſchrey machten, als die, welche bey uns, in den Mauren und Herden, ſich feſtgeſetzet haben. Sig hielten ſich aber faſt als Ieeit nur auf dem Selde auf: und wenn der Winter, oder eine Fältere Wirterung, einbrach ; fo fehwiegen fi. Es fol . doch aber bieweilen gefchehen , daß diefe ſchwarzen Feldgril> Ion, gegen den Herbſt, ihre Zuflucht nach den Häufern nehmen, und dafelbit beftändig fehreien ; weildas Werter, oder die Gemächer warm find. Wenn aber die Kälte fih einftellet: fo höret ihre Muſik auf einmal auf. Hingegen waren, an einem und dem anderen Orte in der Landſchaft Neu-Jork, und in Canada bey den Franzofen, in einem jeden Baurhaufe,. wie auch in den meiften Häufern der Städte dafelbft, fo viele ſolcher Heimchen, wie bey ung gewönlic) find, anzutreffen, daß in feiner Baurwonung bey uns mehr — werden koͤnnen. Sie ſetzten dort ihre Muſik im Mm 5 Min; Neu · Jerſey Racoon63 Menſchen um einander. Und ein Fremder kann ſich kaum 354 1748, im December 1$ | Hinter und Sommer, fort: und fie hatten ebenfalls bie ſchlimme Art an fich, bisweilen die Kleider und allerley Zeug zu zerfchneiden. 0000.00. — Ferner haben die Wanzen ſich hier ſtark eingeniſtelt. — Ich Habe, an gar vielen Orten, ſowol bey Engellaͤndern, als Sranzofen, vonihnen genug ausgeftanden. ch befine ne mich aber nicht, daß ich jemals einige bey den Wilden gefehen hätte. Da ich mich in dem Fort Friedrich aufs hiele, erzälete der Commendant dafelbft, Herr von four fignan: daß bey den Illinois, und anderen wilden Ames rikaniſchen Völfern, welche die noch weftlicheren Gegenden inne haben, niemand von diefem Ungeziefer etwas wiffe- Und er feste Hinzu, daß er dieß, aus feiner eigenen Erfas tung, ſicher fagen Fönnte: weil er ſich fo lange unter ih⸗ nen aufgehalten hätte. Ich kann aber nicht befiimmen: ob dich Geſchmeiß durch die Europäer zuerft hergebracht worden; oder ob es allezeit im Sande gewefen fey? Viele hielten cs für einheimiſch, und füreten dieß zum Beweiſe an: daß oft, unter den Flügeln der Sledermäufe, Wanzen gefunden worden, die fih ganz fief cingefreffen gehabt. Man glaubte daher, daß fie diefelben, in hofen Baus men, oder fonft wo befommen, und hernach in die Häufer gebracht hätten: weil fich diefe Thiere an die Mauren haͤn⸗ gen, und in die Fleinen Spalten, die fie etwa antreffen Fönnen, kriechen. Da ich aber felbft, an den Fledermaͤu⸗ fen, dieß nicht gefehen habe: fo Fann ich nichts davon fas gen. Vieleicht hat man eine andere Laus oder Milbe,* die ſich unter den Flügeln der Lichtſcheuen eingefogen ges habt, für eine Wanze gehalten, Allein, wenn es aud) wirk⸗ | lich * Acarus, Neu⸗Jerſey. Racoon 555 lich eine geweſen waͤre: ſo hat es leicht geſchehen koͤnnen, daß ſie an die Fledermauß ſich geheftet, da dieſe in die Rit⸗ zen ſolcher Haͤuſer ſich — hat, in denen — geweſen ſind. Weil dieß Ungeziefer hiet den Leuten eben ſo uner⸗ traͤglich war, als bey uns: ſo brauchte man allerley Mit⸗ tel,es zu vertreiben. Ich habe ſchon vorher* angemer⸗ ket: dag man deswegen die Bettgeſtelle aus dem Hole von Saffafras habe verfertigen laſſen; daß fie aber nicht für beftändig zu dem Zwecke dienlich gewefen. Einige vers ſicherten: fie hätten, aus ihrer eigenen vielfältigen Erfa⸗ rung, gefunden, daß Erin Mittel zur Vertreibung der Wan⸗ zen gewiſſer wäre; als wenn man, in alle die Fugen und Ritze, in denen fie fich feſtgeſetzet hätten, Fochendheifles Waſſer fprügte, und damit auch die Bettſponde überall brav auswüfche. Nachdem dieß zweimal bis dreimal ges fehehen, fol das Ungeziefer fehon gänzlich vertilger feyn koͤn⸗ nen. Wenn aber Häufer in der Nachbarſchaft find, in welchen die Wanzen fich gleichfalls eingeniftelt Haben ; und ein ftarker Umgang zwifchen den $euten ift: fo kann man nicht lange frey bleiben. Denn das Gefchmeiß wird fich bald an die Kleider hängen, und mirfolgen. In den Penſylvaniſchen Zeitungen vom Fahreı 730,** iſt noch) ein anderes Mittel bekannt gemacht worden, ein fo verdrießfiches Ungeziefer auszurotten. Man hatte es aus dem Sondener täglichen Sournal,* von eben dem Jah⸗ ve, genommen. Und es war in Engeland ſelbſt fo geſucht A wor’ * Auf der 483flen Seite, ** Es war die 78ſte Nummer, oder vom ı4ten des Maien. * Londons daily Journal, of Jan, 26, 556 1748, im December worden, daß man den Auffas, in wenigen Tagen, zweimal umdruckete. Ich weiß zwar, daß daffelbe zum Theil ſchon in Schweden befannt if. Dennoch will ich das Weſent⸗ liche davon hier anfüren. Man verfichert voraus: daß ein gewiſſer Arzt, zu mehreren Malen, und an verſchiedenen Or⸗ sen, dadurch die Wanzen gänzlich vertilget habe ; und daß von: anderen, nach feiner Anweifung, eben das, mic gleich glückliz . hemErfolge,verfucht worden. Hierauf koͤmmt die Vorſchrift. Man nimt von dem ſtaͤrkeſten diſtillirten Brandwein, ungefaͤr etwas mehr, als ein halbes Quartier. Es muß aber derſelbe ſo ſtark ſeyn, daß, wenn man ihn anzuͤndet, er ganz verbrenne, ohne daß einige Feuchtigkeit zuruͤckblei⸗ bet. Hiezu gieſſt man ein gleiches Maaß vom Terpentin⸗ geiſte, und miſchet beides wol untereinander. Darauf wirft man eine halbe Unze Campher, in kleine Stuͤckgen zerbro⸗ chen, hinein: und dieſe loͤſen ſich, in einigen Minuten, auf. Alles wird noch einmal gut umgeruͤret. Nun hat man ei⸗ nen Schwamm, oder eine Buͤrſte, bey der Hand. Dieſe tunkt man in die Vermiſchung, und uͤberſtreichet damit die Bettſponde, oder das Hausgeraͤt, ganz genau, in welchem die Wanzen ſich feſtgeſetzet haben. Dadurch werden ſo wol ſie, als ihre Niſſe, unfehlbar getoͤdtet, wenn es auch noch ſo ſehr davon wimmelte. Es iſt aber noͤtig, daß dieß Bettgeſtelle, und uͤbrige Geraͤte damit brav angefeuchtet werde. Doch hat man vorher den Staub abzuwiſchen. Bey dieſer Vorſichtigkeit, wird das Beſtreichen, in dem fei⸗ neſten Seidenzeuge und Damaſte, wenn etwa die Vorhaͤn⸗ ge des Vettes daraus beſtuͤnden, keine Flecke verurſachen, oder demſelben im geringſten ſchaden. Das angegebene Maaß iſt für ein Bett zureichend: wenn auch noch ſo vieles Unge⸗ Neu - Jerſey · Racoon 557 Ungeziefer darin ſaͤſſe. Denn wenn nur ein Tropfen von der Mirtur auf die Wanze fällt, fo muß fie fogleich ſter⸗ ben. Sollte man, nachdem dieß Mittel einmal gebraucht worden, noch ein zuruͤckgebliebenes Ungeziefer entdecket: ſo iſt dieß ein Anzeichen, daß man nicht alle Stellen ger nugfam beſtrichen habe, die damit beſetzet geweſen. Dar - ber ift das Anfeuchten noch einmal zu wiederholen. Und wo etwa. eine, Fleine Ritze entdecket wird, in die man, mit der Buſten nicht dringen kann: ſo muß dieſe Vermiſchnug hineingetraufelt oder geſpruͤtzet werden. Dann iſt nicht zu zwelfeln daß das Geſchmeiß gänzlich werde vertilget ſeyn. Einige Bertfponden , die aus mehreren Stuͤcken befteben koͤnnen ſchwerlich davon befreiet werden ehe man ſie & auseinander ſchlaͤgt. Bey folchen aber, welche auszu ichen ſind/ und zu denen man uͤberall kommen kann, ift dieſe Müpe nicht, nötig. Der Geruch den dieſe zixtur verürſochet, verſchwindet in zweien "oder dreien EA n "Er iſt auch gar gelind und mang en Perfonen Ä ehr a ngenehm, Man muß nicht dergeffen, "die, Vermi⸗ jedesmal, tool umgufchüitteln, ehe man fie brauchet. Dieß darf aber nicht anders, als am Tage gefchehen, und ‚durdjaus nicht bey einem ihrer damit, die feinen Dinfte‘, welche v von der Mirtur auffteigen, i ne man *— Bediener, nicht, dag deur an ſich ehen ‚und Schaden vertkfüchen. — Ich laſſ⸗ e dieſe —— Mittel in ihrem Mut: \ da ich fie ſelbſt nicht verfücht habe. Davon abet. binich, durch mehrere Erfarungen gerfichert worden: - daß der Schwefel, wenn es angehet, ihn auf die gehörige Art zu gebrauchen, die. ae / —* alle ihre Eier, ſo⸗ se re" wol 558 1748, im December, wol in den Bettfponden, als Wänden, gänzlich wertile. ge; wenn fie auch zehenmal * da — ————— den, als Ameiſen in ihren Huͤgeln. la “ua nö ” Die Brotfihaben* find eben ſowol eine Dig: den neuen Welt, Sie haben. ſich, in vielen fand Net - Jork, ‚ meinete zwar: daß dieſes Inſeet eigentlich, in "Weftindien, oder den Amerifanifchen Snfeln, heim wäre: und daß die Btotſchaben, die man jekt, i in, dem nördlichen Amerika, fände, auf den Schiffen, von dort hergebracht worden. Er berief ſich, um dieſe Mut⸗ maſſung zu beſtaͤtigen ‚auf die Erfarung: da man, ‚noch täglich fähe, daß, NE Scife, aus jenen. Inſeln mis Waaren beftachter, nach dem nördlichen — ſie ſolche Brorfehaben, in groffe er Zahl, mit ſich füreten. Nach den Beobachtungen aber. die ich, Bier, ‚argeele babe, und mittheilen werde, a id), yiele Anlein ſchlieſſen: daß dieß Inſect, au dem feſten Sande, — lichen Amerifa, Thon feit den. älteften „Zeiten, — sg ſey. . Denioch leugne ich nicht, „daB, järlich, ſehr viele da⸗ von, „mit den Scifen,, von den OCT chen Sm; ion Int, Saft in in allen Häfen, 4 bi: Biefe a ee sEgee, AL TI FEN AZ * rn Hennen a, in rocher mod die Hollaͤnder Backerlack. — * * Auf —— Torater cha en derfsiben, feſtgeſetet. Der gelehrte Doctor Colden in * 1 Meu ⸗Jerſey. Racoon 559 Schweden gaben ihnen den Namen Broͤdaͤtare, wegen des Schadens, den ſie am Brote verurſachen/ und den ich gleich‘ beſchreiben werde. Der Herr Ritter Linnaͤus | zaͤlet ſie zum Gefehlechte der Schabent.* Verfchicdene von den Schweden gaben ihnen gleichfalls den Namen Kaͤcketlack. Sie werden nicht nur oft/ in den Haͤuſern bemerket ſondern man ſiehet fie auch, im Sommer, auf und unter den abgehauenen Staͤmmen in den Waͤldern, genug umherlaufen. Da man, in dieſem Winter, in der Mitte des Februars, allerley alte verfaulte Strump⸗ fe, zum Verbrennen, heimfuͤrete: entdeckte ich verſchie⸗ dene Brotſchaben, die ſich darin feſtgeſetzet hatten. Sie waren aufaͤnglich wie erſtorben. Als ſie aber eine Wei⸗ le, in der Stube lagen, erholten ſie ſich wieder, und wurden ganz lebhaft, und ſchnell auf den Fuͤſſen. Ich fand hernach auch, im Winter, gar oft, wenn altes aus gefaultes Holz nah Hanfe gebracht, und adaſelbſt, zur Feurung eutzwey gehauen ward, daß viele ſolcher Brot⸗ ſchaben hineingekrochen waren, und im Schlummer Iar gen. Ein Kerl hatte, in eben dem Winter, seinen hohen verdorreten Baum gefäller, und war darüber, aus, ihn zum Brennen zu ſpalten. "Da bemerfieich, in einer Rit⸗ je, die doc) einige Klafter von der Erde: entfernet gewe⸗ ſen, verſchiedene Brotſchaben, nebſt den ſonſt gewoͤnlichen Ameiſen. Sie waren alſo ziemlich hoch hinauf geklettert; um einen ſicheren Aufenthalt gegen die Kaͤlte zu finden, Da ih, in der Mitte des Octobers, im Jahre 1749, 7 die gi Be. Be. — den Engliſchen und * Blatta — ak fulco euato —* s. Fau. Su. 617, “ « * 3 “ 560 17487 im December und Frangöfifhen Colonien liegen; und wies des U bends, bey einem dicken angefaulten Stamme, an dem Strande des Gees Champlain, ein Feur anmachten: feochen ſehr viele Brotſchaben aus dem Holze hervor, welche das Feur und der Rauch aufgewecket, und aus ihrer Ruhe vertrieben hatten. Die, Franzoſen, die. ſich damals in meiner Gefelifchaft befanden, fannten fienicht, und wußten ihnen auch feinen Namen zu geben. Undin Canada fonnte man ſich eben fo wenig befinnen, fie je ‚mals in den Häufern gefehen zu haben. In Penſyloa⸗ nien ſollen ihrer unzaͤlige, bey ber Aernde, unter dem Garben, berumlaufen. Sonſt halten fie fich, in. den En gliſchen Pflanzorten, vielfältig in den Häufern aufs und da fißen fie gemeiniglich in den Ritzen; insbefondere in 7 ‚folden, die in den, Balken der Decke , gerade, vor dem Herde, befindlich ſind, wo es, wegen der Nähe des Feurs, ziemlich warm iſt. | Be Sie verurfachen dadurch gar vielen Berdruß, daß fie das weiche Brot, wozu fie gelangen koͤnnen, verzehr ren. Wenn fie ſich erſt eingenaget haben: fo fönnen fie, im kurzen, alles Weiche darin wegefien; daß wenn man das Brot anfchneiden- will, davon nichts mehr, als die äuffere harte Ninde, übrig gefunden wird, Man fagt, daß fie auch andere Eßwaaren benafchen follen. Bi sweir len beifjen fie, die Leute, im Schlafe, in die Na 2 und Fuͤſſe. Ein Greißunterden Schweden, Sven Laoch, ein Eufetdes Laockenius, eines der erften Schwedifchen Pres diger, die nach Penfploanien gefommen find, erzäleter daß er einmal, in feinen jüngeren Jahren, wegen einer Brotſchabe, in eine rechte Angft geraten wäre, “ 7 acht, Meu· Jerſey Pennsneck 561 Macht, und er ſchlief ‚ganz ſanft. Da; erwachte er ploͤtz⸗ lich davon, daß ihm ein ſolcher Wurm in ein Ohr gekro— chen war. Er ſprang gleich aus dem Bette, und merk te, daß das Inſect, ohne Zweifel aus Furcht, mit allen Kräften, ſich ‚weiter hineinzuarbeitem ſuchte. Dieß Be⸗ ſtreben verurſachte ihm einen fo empfindlichen Schmerz: daß ihm nicht Anders zu Muthe war, als wenn ihm der Kopf ſogleich jerplagen ſollte und er ſich kaum mehr be⸗ ſinnen Fonnies "Doch eilete er zum Brunnen, zog einen Eimer: mie Waſſer herauf, und goß davon etwas ins Ohr. Da die Schabe hier die nahe Gefar fuͤlete, zu erſticken: ſuchte ſie ſich zu retten‘, und ſtieß fh, mit ihren Fuͤſſen ruͤcklings wieder aus dem Ohre mann * sr war alſo glůcklich gehoben u m an | Fe ns Pt RR ie Waldlauſe ſind ein en indie das, aufge gewiſſe Art, Noch. ſchlimmer ift, er als die vorher enannten.” Ich babefi fie aber, in einem eigenen Aufſatze, beſhtieben der, Wi den — der den fer Darauf RR la! J DE Vom eilften "Kurz vor dem Mittage engines ch eine kleine Reife nach ‚Pennsnee und: fo. weiten, iber die Delaware, nach Willmington. Das sand um Pennsneck hatte. eben die Beſchaffenheit, als an anderen Orten in diefem ‚Steihevon Neu-erfey: Denn der Boden, beſtand meiſt ausSand, mit einer duͤnnen Bedeckung von. ah Eoon al war auch aan ſehr mic Huͤgeln be⸗ ſehet, J—— ——— * Su dem Shi som Sabre 17546; | wi R 2 19. Theil, Rn 562 1748, im December feßet, ſondern meift flach, und, an den meiften Stellen mit einer Tücfigen Waldung von laubtragenden Bäumen Bd wachfen, unter denen die Eichen, von verfchiedenen Arten) } die größte Zahl ausmachten. Hier und da fand im Hof einzeln, mit einem Eleinen Ackerfelde umher. Dazwiſchen fah man, hin und wieder, feine Moräfte, und bisweilen einen Bach, mit einem langfam flieffenden Waſſer. Ind Die Wälder in’diefer Gegend beftanden aus aflera ley Arten von belaubten Bäumen, doch meiſt aus Eichen/ und Hickery. Dieſe Gehoͤlze waren, zum Theil / gewiß von der Beſchaffenheit, daß fie nie von Leuten ausgehauen wor⸗ den, fondern ungehindere hatten wachfen koͤnnen. Hier⸗ aus ſollte man ſchlieſſen: daß in ihnen Baͤume von ei⸗ nem gar hohen Alter hätten gefunden werden muͤſſen. Als fein es verhielt fich doch, nicht ſo: fanden. es war vielmehr — fhwer, einen Stamm ju entdecken, der dreihundere 5 1% | 7 I oder einige wenige darüber y gehabt hätte... Die mei waren Faum von zweihundert Jahren. Ich ward alſo 2 N. 8} i ia SU RD 1 berzeugt: daß die Bäume eben die Eigenfihaft befigen, die die-Einwoner des Thierreichesz und wenn fie cin gs 4 Alter erreicht haben, von felbft ausiterben. So fianden hier zwar groffe Wälder, Wenn aber die Baͤume darin gegen hundert undfunfzig, oder hundert und achtzig Jahre erreichet hatten: ſo vermoderten fie entweder inwendig, oder fie verloren ihre Krone, oder das Holz ward ganz muͤrbe⸗ oder die Wurzeln konnten Feine hinlaͤngliche Narung mehe — an ſich ziehen, oder fie. gieng fonft aus einer Urſache ausd Daher gefehah es wenn die flarfen Stürme weheten / wel⸗ che hier bisweilen einzufallen pflegen: daß die Bäume ab gebrochen wurden; theils gleich über der Wurzel, theils uß Jnds ‚oı pin Neu-Jerſey. Pennsneck 563 in der Mitte theils an dem Gipfel Manchen Stamm hob auch der gewaltige Wind; zugleich mit feinen Wurzeln, ganz heraus. Die Stuͤrme richten daher hier, in den Wäl- dern, groſſe Verheerung an. Man ficher uͤberall firgende Däume, welche davon umgeftürzer worden? nachdem cine oder die.andere vonden erſterwaͤneten Urſachen fie zu fehr gez ſchwaͤcht gehabt, um die Gewalt auszuftehen. Dieß geſchie⸗ het auch bisweilen durch das Feur, welches in den Wäldern ausbricht, und die Bäume, an der Wurzel, bis zur Hälfte ‚abbrennt. Denn da werden fie von einem etwas deftigen Sofminbe ‚gleich umgeworfen. Da ich durch dieſe Waͤlder reifete, gab, io. mie Fleiß pe“ daraufs ob ich aus der Sage der umgeſtuͤrzten Bäume nicht erkennen koͤnnte, welche Winde hier die flärfeften gez weſen wären? Es ließ fih aber nichts ficher daher: ſchlieſſen. Denn die Staͤmme waren von allen Seiten her umgefal⸗ len. Daher mußte ich vielmehr urtheilens) daß der Wind, der von der Seite wehet, wo die Wurzeln des Baumes am kuͤrzeſten und ſchwaͤchſten find, und der. ‚Stamm alſo am wenigſten widerſtehen kann z denſelben abbrechen, und nie⸗ — derſchlagen muͤſſe Auf dieſe Art ſterben beſtaͤndig die al: ten Baͤume aus, und laſſen den jungen, Platz, an ihrer Stelle aufzuwachſen. Die umgeworfenen liegen auf dem Boden, und vermodern: entweder geſchwinder oder lang? ſamer, und vermehren dadurch die ſchwarze ‚Erbe. In ſelbige verwandelt ſich endlich auch das &aub,, welches, int, Herbfte, in, Menge abfällt, vom Winde eine, Zeitlang hers umgetrieben wird; endlich aber. gemeiniglich,; an beiden Schr ten der eingeſtuͤrzten Baͤume/ ſich haͤufet, und groͤßtentheils uichen bleibt. Es gehen aber Pe Jahre darüber hin, Mi an ar eh 564 1748, im December ehe ein ſolcher Baum gänzlich in einen Staub zerfällt. Wenn der Windeinen Stamm, mit den Wurzeln zugleich, heraus⸗ reiſſet: fo folget gemeiniglich eine Menge fofer Erde mit, die auch einige Zeit daran figen bleibe. Endlich aber fälle ſie doch abs und dann macht fie einen Fleinen Haufenz der hernach von dem Laube nod) vermehret wird, das ‚bey dee Wurzel ſich geſammlet hat. Dadurch entſtehen, in den Waͤldern, viele Ungleichheiten von kleinen Gruben und Er⸗ höhungen. Dadurch muß auch die obere Gartenerde ſich, an, einigen Stellen, ftärfer häufen. ee Zum Bermodern waren einige Bäume mehr geneigt, ale andere. Der Fifcherbaum, * der Tulpenbaum, und dee Güldenbaum ** verfaulten gar bald. Mit dem Hickery gieng es auch ziemlich gefhwind. Und die ſchwarze Eiche zerfiel eher, als die weiſſe. Es kam aber auch dabey auf gewiſſe Umſtaͤnde an. Wenn die Rinde auf dem Holje: gelaffen ward: fo war es, innerhalb feche, acht, bis zehen 2 Jahren, mehrentheils durchaus verweſet, und inwendig von Würmern ganz jerfreffen; daß man faft nichts, als ein Mehl, oder einen Staub von rörhlihbrauner Farbe vor⸗ fand. Ward aber die Rinde abgelöfer: fo Eonnten einige: Stämme gegen zivanzig Jahre liegen, che fie ganz vermos derten. Der gefihwinde Wuchs eines Baums, die gar groffen Schweißlöcher deffelben , und die ftarfe Hige und Naͤſſe, welche im Sommer abwechfeln, verurfachen, daß er um fo viel eher faulen muß. ‚Dazu aber koͤmmt noch dieſer Umftand, daß allerley Inſecten die niedergeworfenen Baͤume voll Loͤcher boren, und dadurch) eine Menge Oeff⸗ nungen machen, in welche die Feuchtigkeit und die Luft n hinein⸗ * Nyſſa. ** Liquidambar. Neu⸗ Jerſey. Pennsnet 565 hineindringen. Denn dieß muß die Verweſung unftreitig befördern. Die meiften Baume in diefen Wäldern find Laubbaͤume. Viele von ihnen fangen ſchon an, inwendig faul zu werden, da fie noch) ſtehen und blühen. Daher werden die holen Bäume: in welchen viele Thiere des Sans des ihre Nefter anlegen, und ihre Zuflucht ſuchen. | Die Breite der Dellaware, gerade gegen Wilming- fon über, ward auf anderthalb Enalifche Meilen geſchaͤtzet. - Doc) fehien das Augenmaaß niche fo viel zu verftaften. Die Tiefe des Fluffes, in der Mitte, fol hier bier bis ſechs Klafter betragen. ’ Dom zwölften. Es ward von Tiſchlern geſagt, daß die Bäume des Landes, welche fie zu ihrer Arbeit vor: nämlich brauchen Fönnten, die ſchwarzen Wallnußbäume, die wilden Kirfhenbäume, und die gemaferten Ahoenbäu= ne wären. Bon den ſchwarzen Wallnußbaͤumen* iſt hier noch ein genugſamer Vorrat. Die Unbedachtſam⸗ keit aber arbeitet doch genug daran, ſie zu vertilgen: ſo daß auch die Bauren, an einigen Orten, ſie zur Feurung nuͤtzen. Das Holz der wilden Kirſchenbaͤume ** ift ſehr ſchoͤn, und fichet vortrefflihaus. Es hat eine gelbe Farbe: und je älter die Sachen find, welche daraus verfertiget worden, defto beffer wird ihr Anfehen. Man finder aber jet ſchon Schwierigkeiten, dazu zu gelangen. Denn es wird über: all gefällee, und nirgends wieder gepflanzer. Der mafe- richte Abornbaum,* eineAbänderuna von dem rothbluͤmi⸗ gen, ift gleichfalls unvergleichlich ſchoͤn, allein auch fehr fhwer, zu erhalten. Man kann in viele Bäume hauen, | ka ehe *jugslans nigra, Linn, Spec. 997. ** Prunus Virginiana, 473. * Acer rubrum. 1055% 566 1748, im December ehe man das rechte Holz , fo. man verlanget,. findet Das Holz vom Büldenbsum * wird zwar auch zu allerley Tiſch⸗ Ierarbeiten „als Tiſchen, und anderem Hausgeräte, genoms men. Man fol aber damit dem Feure nichts zu nahe kom⸗ men duͤrfen: weil es fih ſonſt ziehet Der Foͤren und der ſogenannte weiſſen Ceder** bedienen ſich die Tiſchler gleichfalls, verſchiedenes zu verfertigen. Ci Der Möller bey der Müle, die hier ftand, —* daß man in dieſer Gegend die Achſen 3 zu den Muͤlraͤ⸗ dern, ans der weiſſen Ziche zu hauen pflegte, und fie vier bis ſechs Jahre dauren koͤnnten, ehe fie verfaulten. Das Foͤrenholz ſoll ſich nicht ſo lange halten. Die Zak⸗ ken an den Rammraͤdern und. die Rollen werden, aus dem Holze des weiffen Wallnußbaumes, gemacht: weileg das härtefte unterallem feyn foll, das hier gefunden wird; Das Holz von Maulbeerbaͤumen wird, vor allem übrir gen, zu den en in em und — vorneſſii gehalten. Am Abend fuhr * von Willmington, uͤber die * | laware, nach der Färftätte auf der Seite von Neu-Jerfey. | Dom dreischenten. In der Fruͤhe Ferete idw vie der nach Racoon zuruͤck. An vielen Baumen in den hieſigen Wäldern m wa⸗ ren, theils auf einer ihrer Seiten, theils in der Mitte eines Aſtes, oder rund um denſelben, bald groͤſſere, bald klei⸗ nere Bnorren, oder Auswuͤchſe, welche „fich daran Hefeger hatten. Bisweilen war nur ein einziger an eis nem Baume zu ER etwa an einer Seite. In der \ EURER Groͤſſe + en ** — ah ü_ Neu⸗Jerſey. Ras 567 Groͤſſe fand fih ein gar merklicher Unterfchied. Denn einige glichen gerne einem Menfchenfopfe, und über trafen ihn noch wol: ‚andere aber waren nut Flein. Sie fanden, wie eine Beule, an dem Holze hervor. Oft hatte ein Baum eine ganze Menge, davon. Sie fallen nicht nur etwa an einer Seite: ſondern bildeten auch bisweilen einen Cirkel rund um einen Aſt; ja auch wol um den dik⸗ ken Stamm ſelbſt. Es waren nicht allezeit groſſe Bau me, welche dergleichen Knorren zeigten, fondern auch Heine, die kaum die Höhe einer Klafter hatten. Diefe Gewaͤchſe ‚befanden gemeiniglich aus eben ‚dem dichten Zeuge, wie die Bäume feldft, und hatten inwendig meh: rentheils das Anfehen wie Mafer. Zum Theil aber wa: ren fie auch hol. Wenn ein folder Knorren an einen Fleinen Baume aufgefchnitten ward: fo entdeckete man ge⸗ wönlich'eine Menge von Würmgen darin. Und dergleiz chen lieſſen fich auch bisweilen in den groffen Auswüchfen finden. Hieraus erfennet man, woher fie entftehen. Der’ Baum wird von Juſecten geftochen, die unter der Rinz de ihre Eier legen, aus denen hernach Würmer hervor⸗ kriechen. Davon läuft der Gaft heraus, wird dick, und endlich zu einem Knorren, von der befchriebenen Urt, Es find nur Laubbäume, auf denen diefe Gewaͤchſe ge: zeuget werden, vornaͤmlich Eichen, und unter denſelben insbeſondere die ſchwarzen und Spaniſchen. Doch ſind ſie auch genug auf Eſchen* und den rothbluͤmigen Ahorn⸗ haͤumen** zu ſehen. Ehedem hatten die Schweden, doch noch mehr die Finnen, welche hier ſich angebauet gehabt, Schuͤſſel, Schalen und Kellen aus ſolchen Knorren ger { Er a An pe euere . * Fraxinus excelſior. ..%* Acer rubrum. 568 1748, im December drehet, welche an den Eſchen figen. Diefe Gefäffe fob fen bübfch genug, und mie gemafert, ausgefehen haben. Die Auswüchfe an den Eichen haben dazu nicht getaugt: weil fie gemeiniglich inwendig verfault und voll Würmer gervefen. Jetzt aber brauchen die Schweden dergleichen Schuͤſſeln und Schalen nicht mehr: fondern bedienen fich), theils irdener Gefäffe, theils folcher, die aus anderen Holze gedrehet worden, Einige diefer Knorren find un gemein groß, und machen, daß der Baum ziemlich unge? ſtaltet ausſiehet. Dergleichen Bäume werden, in den Wäldern des Landes, allgemein genug angetroffen. Die Wege find von der Befchaffenheit wie der Bo⸗ den, Wo diefer fandig ift, da ſind fie trocken und gut: da aber ſchlecht, wo er aus Leim beftehet. Es find bier auch die Leute in ihrer Verbeſſerung gar nachläffig. Wenn ein Bach nicht defto gröffer iſt: fo befümmern fie fih nicht darum, eine Brücke anzulegen. Der Reifende mag zufeben, twieerdarüber koͤmmt. Daher nerät auch man? cherin Gefar, at folchen Orten, wo das Waffer, von einen ftarfen Regen angelaufen if. Wenn ein Baum etwa uͤ ber einen Weg Binfällt: fo wird er felten abgehauen, uns die Bahn frey zu behalten; fondern man gehet, in einer Krümmung, um ihn hin. Und dieß kann Leicht aefchehen : indem der Boden eben und nicht fteinig iſt; und die Baͤu⸗ me fo gar fückig ſtehen, und nicht mit Fleinem Buſchwer⸗ fe unterwachfen find. Daher laufen. die hiefigen Wege in fo viele kleine Kruͤmmungen. Wenn man auf der ordentlichen Straſſe bleiber: fo wird man nie durch das Gatterthor eineg Gehaͤges, oder über einen Acker Fommen. | Die Neu Jerſey· Racoon 569 Die Satfelder liegen oft auf beiden Seiten. Und da die ‚Zäune fie umgeben, und dem Wege folgen: fo bat man fie.dafelbft, ſowol zurrechten, als linken Hand. Will man nach einem Hofe hin: ſo kann es zwar bisweilen geſchehen, daß man durch einen Acker, nahe bey dem Hauſe, färet. Da find aber keine Gatterthoͤre* gewoͤnlich, fondern nut leichte Hängethücen** Die Höfe ſtehen faft alle einzeln: und man findet felten zwey, und noch weniger mehrere, zufammen; auffer in den Städten, oder folhen Plägen, welche dafür gelten ſollen. Daher fiehet man bier nicht viele Dörfer, Ein jeder Hof batfeinen Acer, fein Feld, feine Wälder, feine Triften und Wiefen befonders für fi. Sollte dieß etwa dazu geholfen haben, daß jeßt die Wölfe fo fehr vertilget find: da faft überall Häufer don ihnen angetroffen worden, und Leute, die nach ihnen hoffen? Zwey oder drey Höfe Finnen wol bisweilen eine Trift, oder ein Gehoͤlze, gemeinſchaftlich befißen: gar felten aber mehrere. Die meiften aber haben ihr Eigene tum befonders und abgetheilet, Vom achtzehenten. Nach den Englifchen Geſet⸗ zen kann fein Geiſtlicher einige Brautleute trauen: che entwe der ihre Verbindung dreimal, von der Kanzel, abge⸗ kuͤndiget worden, auf eben die Art, wie es in Schweden zu geſchehen pfleget; oder fie eine Verguͤnſtigung vom Gnvernör erhalten haben, und diefe dem Prediger vor: * zeigen, ber den Schein, zu feiner Sicherheit, verwaret, Wenn ber Geiſtliche das nicht in Acht nimt; ſondern, aus eigener Bewegung, einige Perſonen zuſammengiebt, die es ——— ſo kann er leicht in eine ſcharfe Strafe ns ver⸗ * Grindar. “ro, 570 1748, im December * verfallen, fo bald Klagen: uͤber ihn entſtehen. Gemei⸗ niglich laſſen nur arme Leute i in der Kirche ſich aufbieten. Diejenigen hingegen, fo etwas mehr im Vermoͤgen ha⸗ ben, ſuchen von dem Guvernoͤr einen Erlaubnißſchein, o⸗ der ſogenannte Licence, zu erhalten. In demfelben bejeus | get er: daß er die Sache unterfucher habe, und Feine Hinderniffe fände, welche die Heirat: aufbielten; daher gäbe er fie nach. Ein folder Schein ift gemeiniglichige: druckt, und darin fo viel Platz gelaffen, daß die Namen derjenigen, die fich verheiraten wollen, hineingefchrieben werden fönnens ‚Es pfleget auch gemeiniglichder Guverr noͤr den feinigen. ſelbſt darunter zu ſetzen. Ehe er aber die⸗ ſe Verguͤnſtigung ertheilet: muß der Bräutigam, in Ges feltfchaft eines oder zweier vechtfchaffenen befannten Maͤn⸗ | ner, zu ihm: geben; die für ihn Bürge werden, daß kei⸗ } ne gefeßmäflige Verhinderung fich finde, welche feiner Ex he mit der Perfon, die er zur Frau zu nehmen gebdenfet, > zuwider waͤre. Dieſe Buͤrgen muͤſſen einen gedruckten Verſicherungsſchein unterſchreiben, von dem Inhalte: daß ſie ſich verpflichten, fuͤr allen Schaden zu ſtehen, und alle Verantwortung zu tragen; wenn einige Klage von den Anhoͤrigen der Perſonen, die ſich verehligen wollen, den Vormuͤndern, der Herrſchaft, oder denen, mit wel⸗ chen ſie ſich ſonſt etwa verſprochen gehabt, angebracht wer⸗ den ſollten. Denn es iſt nicht möglich, daß dem Guver⸗ noͤr alle Umſtaͤnde bekannt ſeyn koͤnnen. Ferner bezeus gen auch die Buͤrgen, daß nichts die verabredete Verbin⸗ dung aufhalte, oder deswegen noch zu befuͤrchten ſey. Fuͤr ſolche Verguͤnſtigung werden, in Philadelphia, fuͤnf und zwanzig Schillinge, in —2 Gelde, ge Jalet. Bene. —— * * t Neu Jerſey. Racoon 571 zalet. Von denen behaͤlt der Guvernoͤr zwanzig, oder ein Pfund. Die uͤbrigen fuͤnf Schillinge gehoͤren fuͤr ſeinen Sekretaͤr. Es iſt aber der Freiheitsbrief nur an evangeliſche und reformirte Geiſtliche gerichtet. Denn denen von der roͤmiſchen Kirche iſt es nicht verſtattet, ein Dar zu trauens Und die Quaͤker haben eine beſondere Berwilligung zu den Chen, welche ſie ſchlieſſe ene 39 Nach den Engliſchen Gefeßen ift eine Dannsper Ton, fo bald fie ein und zwanzig Jahre hat, und ein Mädchen mit dem achtzehenten, mündig. Und dann kön} nen fie ſich verbeiraten, wenn die Gelegenheit da ift, fo bald fie wollen : ‚ohne ihre Eltern um Erlaubniß zu bie ten. Allen, vor der Zeit, dürfen fie, ohne die Geneh⸗ migung ihrer Eltern, oder Vormuͤnder, in keine Ehe ſich einlaſſen. Daes, insbefondere fie die, welche weit won dem Sitze des Guvernoͤrs abtvonen, beſchwerlich ſeyn wuͤrde, erſt dahin zu reiſen um die Verguͤnſtigung zu holen, und ihre Buͤrgen mir ſich zu bringen; wenn fie ſich vermaͤlen wollen: ſo iſt es hier gewöhnlich, daß die Prediger auf dem Lande, fo-viele Fteiheitsfcheine,von dent Guvernoͤr, ausnehmen, als fie nötig zu haben glauben; nebſt den Verſicherungsſcheinen für die Buͤrgen. Wenn dann der Bräutigam, mit denen, die für ihn gut fagen ſollen, zu ihm koͤmmt: ſo ertheilt er ihm Die verlangte Genehmigung, ſo bald die letzteren ihren Schein unter: ſchrieben haben. Dafuͤr werden ihm die fuͤnf und zwan⸗ zig Schillinge entrichtet, die für den Guvernoͤr und def‘ fen Secretaͤr ſind. Und feine Mühe wird ihm aufferdem | bezalet. Dieſe eingefammleten Gelder liefert er, fo bald “er 572 1748, im December er fich nach der Stadt begieht, ab, und zugleich alle bie Derfiherungsfiheine, welchedie Bürgen, mit ihren Ra: men, unterfehrieben haben, Darauf empfängt er, wenn es nötig ift, noch mehrere Freiheitsbriefe für die, fo fich ver: heiraten wollen. Hieraus Fann man abnehmen, daß der Guvernör in den Englifchen Colonien in Amerifa, auffer feiner gewönlichen Befeldung, noch ganz beträchtliche et des Jahres haben koͤnne. Es iſt aber in dieſen Pflanzſtaͤdten ‚eine grofe Vers mifchung von alferley Leuten: ſowol von folchen, die erſt neulich aus Europa hergefommen find; als von anderen, die noch Feinen gewiffen Aufenthalt haben. » Daher ift es bisweilen geſchehen: daß, wenn der Prediger ein fol: ches Brautpar zufammengegeben; der Bräutigam fich ent: ſchuldiget hat, er hätte diefesmal fein Geld, die gehabte Mühe zu verguͤten, doch wollte eres mit dem eheften zu thun ſuchen; darauf aber mit feiner neuen Frau, davon gereifet iſt, ohne daß der Geiftliche etwas erhalten hätte, Dieß Berfaren hat zu einer Gewonheit Öelegenbeit ge geben, welche in Maryland herrfchet: daß, wenn ein Prediger ſolche Leute zu trauen bat, die nicht vom Stans de, oder fonft bemittelt find; er die Hälfte der Trauungs: rede vorlieft,, da abbricht, und nach der Bezalung feiner Mühe, mit den Worten, frägtz wo ift meine Gebür?* Dann muß der Bräutigam mit dem Gelde hervorruͤcken. Und wenn der Prediger die erhalten hat: fo färet er mit der Trauung fort. Hat aber der Bräutigam Fein Geld bey ſich: fo bricht der Rn die Handlung ab, und vers ſchiebet * Where i is my Fee? Neu⸗-Jerſey. Racoon 573 ſchiebet ſie, bis auf ein anderes Mal; da der neue Cher mann fich, mit einer fo unumgänglichen Waare, beſſer vers ſehen hat. Er kann alfo Feine Einſegnung eher hoffen, bis er ſeine Schatzung gehoͤrig abgetragen hat. Hinge⸗ gen haben Leute von Anſehen und Vermoͤgen, von denen der Geiſtliche verſichert iſt, daß ſie ihm das Schuldige nicht entziehen werden, bey ihrer Trauung eine ſo ver⸗ Dreh Anfrage nicht zu beforgen. | SET. di Wenn aber gleich der Prediger fotche Greißeitsfeir ne. von dem, Öuvernör erhalten hat, die Leute, die fich bey ihm melden, zufammenzugeben: fo kann er doch in eis nen groffen Verdruß geraten, wenn er fi ch nicht wol vor⸗ ſiehet. Denn es iſt an vielen Orten im Lande ein Geſetz gemacht, welches ihn, be) der Vollmacht, die er von dem Guvernoͤr hat, in gewiſſen Fällen, einſchraͤnket. Er darf keine Leute trauen, die noch ihr muͤndiges Alter nicht er⸗ reichet haben: woferne er nicht von der Einwilligung ih⸗ rer Eltern gewiß verſichert iſt. Ferner darf er auch ſolche Fremde nicht trauen, die ſich verpflichtet haben, fuͤr ihre Fracht, von Europa hieher, einige Jahre zu dienen: ſo lange er nicht die erforderliche Erlaubniß ihrer Herrſchaft dazu erhalten hat. Wann er gegen eine von dieſen Stuͤk⸗ ken handelt: ſo muß er, in Penſylvanien, funfzig Pfun⸗ de, in dem Gelde des Landes, buͤſſen; wenn er auch gleich Buͤrgen und des Guvernoͤrs Vollmacht gehabt hätte, Denn die Eltern und Herrſchaften füchen den Prediger, und befümmern fich nicht um die Buͤrgen. Jener bat hernach die Sreibeit fich andenleßteren, wegen feines Scha⸗ bens, wieder zu erholen, Hat er aber die Einwilligung ber 574 1748, im December der Eltern und der Herrfchaft: ſo kann er die. Trauung, ohne Gefar, verrichten. : Endlich ift auch feinem Prediger zugelaffen, einen Neger oder Moren, mit einer. Weiſſen, oder vom Enropäifchen Urfprunge , zu verbinden.) Ders jenige ‚fo! dieß nicht in Acht nimt, verfäle,umäch dem Be 130 Ge * in eine en ——* Pfunden. oh near A Yin IR anf SH Ar 29114 Es ift bier 5* — wet ein uirsroeiliger Ge⸗ brauch, bey einigen Heiraten: wenn eine Wtitwe, vom ihrem Manne, in groſſer Armut und Schulden⸗ zuruͤckge⸗ laſſen wird, oder fo, daß fie zwar noch etwas übrig. hat) älfein ſo wenig, daß es lange nicht hinlaͤnglich iſt die Forderungen der Glaͤubiger zu befriedigen; und, ben dieſen Umftänden, dennoch) jemand ſich findet, der fie heiraten wills Da beftchet oft, bey der Trauung/ ihr ganges praͤchtiges Brautkleid, an ihrem Ehrentage, in dem bloſſen Hemde So tritt ſie vor den Prediger. Dadurch Taf fie den Glaͤubigern ihres erſten Mannes die Freiheit, ihre Kleider, und alles uͤbrige, was ſie in feinem Haufe finden, zu ſich nehmen. Hingegen iſt fie nicht weiter verbunden, davon etwas zu bezalen: weit fie ihnen alles, auch ihre taͤglichen Kleider, uͤberlaſſen, und nichts mehr zurücfbehalten hat; als ein dünnes Gewand, ihre Bloͤſſe zu bedeckenz ‚welches mitzunehmen, die Geſetze ihr nicht verfagen koͤnnen, da fie fonft gegen alle Anftändigkeit handeln muͤßte. Wenn die Traing vorbey iftz und fie alſo ihrem erften Dane ne gar nicht mehr angehöretis: fo ziehet ſie die Kleider am, welche ihr der andere geſchenket hat. Die hieſigen Schwe⸗ vr Prediger haben verſchiedentlich es fich muͤſſen get fallen Neu · Jerſey · Racoon 575 fallen laſſen die Wittwen bey ihrer anderen Ehe, in einem fo gar ſparſamen und leichten Brautſchmucke, vor ſich treten zu ſehen. Dieß bezeugten ſowol die Kirchenbůcher/ als ihre ei⸗ genenErzälungen. Ich habe auch, in den Englifehen Zeitun? den, dieinden Colonien ‚gedruckt worden, oft genug derglei⸗ chen Begebenheiten angezeiget geleſen, da man dieſen ſonderbaren Gebrauch beobachtet hat?" Unter andern er⸗ innere ich mich folgender Geſchichte. Eine Braut gieng, in bloſſem Hemde/ in der Begleitung ihrer naͤheſten An⸗ gehörigen aus ihres erſten Mannes Haufe, nach demje⸗ nigen ihres neuen Braͤutigams, um ſich trauen zu laſſen. Des RA nen Kleidern entgegen, ſagte in aller Gegenwart, daß er ſie ſeiner Braut liehe; und zog ſie ihr ſelbſt an. Es ſcheint, er habe blos deswegen vom Leihen geredet: weil, wenn er ſich herausgelaſſen haͤtte, daß er feiner Braut die Kleider wirklich verehrete; die Glaͤubiger ihres erſten Mannes vielleicht duͤrften gekommen ſeyn, und ſich dieſelben zuge⸗ eignet haben; unter dem Vorwande, dag fie, vor der Si; noch als die Wittwe des — Mannes SR ſehen waͤre. no —— ah zigſten. Daß, de vorder Ankunft der Schweden, [bon Europaͤer in diefer Kandfehaft gewefen fepn, ſcheinet, durch folgende Be⸗ merkungen, ziemlich warſcheinlich zu’ werden. Und weiter hin wird man noch mehrere Beweiſe finden. ‚Eben der’ ſiebenzigjaͤrige Greiß, Maons Keen, deffen ich ſchon oben’ erwaͤnet, erzälete mir zu verfchiedenen Malen : daß, da’ die oe im vorigen Jahrhunderte, zuerſt hergekom⸗ wen 76 1748 im December men wären, und eine Pflanzftätte, unter; dem Ramen Helfingburg,.an der Delaware, etwas tiefer, als jetzt SM lem lieget, hätten. anbauen wollen 5..fie dafelbit alter. ger maurete Brunnen, ‚in einer Tiefe von zwanzig Schuben, entdecket. hätten. Dieſe haben kein Werk der einheimie ſchen Wilden ſeyn koͤnnen: indem ihnen, ehe die. Curopaͤer, am Schluſſe des funfzehenten Jahrhunderts ſich hier nier dergelaſſen, die Ziegel gaͤnzlich unbekannt geweſen find; und fie alſo noch weniger dieſelbigen haben gebrauchen koͤn⸗ nen. Die Brunnen befanden ſich damals auf dem tanz de: doch in einer ſolchen Gegend, an der Dellaware,ıwek che bisweilen unter dem Waſſer find, und Disweilen trok⸗ ken war. Machher aber ift die Erde daſelbſt ſo fortge⸗ ſpuͤlet worden, daß jetzt dev Fluß daruͤber wegflieſſt nnd ſelten ſo tief faͤllt, daß die Brunnen noch geſehen werden koͤnnten. Da die Schweden, um eben die Zeit, in eini⸗ ger Ferne davon, fuͤr ſich neue Brunnen gruben: ent⸗ deckten ſie, in der ‚Erde, nicht nur. entzwey gebrochene ir⸗ dene Gefaͤſſe; ſondern auch faſt noch ganz unbeſchaͤdigte Ziegelſteine. Ja, fo gar bey dem Pfluͤgen, haben fie ders gleichen bisweilen mit herausgehoben. BR Aus dieſen Anzeigen ſcheinet die Lolgerung zu ent⸗ fiehen: daß, in gar alten Zeiten, entweder Europaͤer „nr der fonft Leute, aus den längft befannten Erdtheilen, dutch einen Sturm, oder andere Zufaͤlle, hieher gefommen ſeyn/ ſich, bey der Mündung des Fluſſes, niedergelaſſen, Ziegel gebrannt, und ſich ordentlich angebauet haben; nachher aber mit den Wilden, durch wechſelhafte Heiraten, ver⸗ miſchet, oder von ihnen. erſchlagen worden. ſeyn. Sie ; fönnen Neu Jerſey. Racoon 577 koͤnnen allmaͤlig, durch den Umgang mit den Einheimis ſchen, ihre Denkungsart und Sitten ganz angenommen haben. Werden doch die Schweden beſchuldiget, daß fie bey der Ankunft der Engelländer, im Jahre 1682, ſchon wie halbe Wilde gewefen wären, Und noch) täglich ſiehet man: daß die Franzofen, Engelländer, Deutfche, Holländer ‚(und andere Europaͤer, welche mehrere Jahre, unter den Wilden ; im’ abgelegenen Landfteichen, wonen; ahnen, in ihrer Auffürung, und den Öefinnungen, fd äns dich) werden, daß fie kaum weiter, als durch die Farbe, von einander unterfehieden werden Finnen, Daß aber die Europäer, weder um die Zeit der Entdeckung des Cor lumbus, noch bald nachher, die erwäneten Brunnen ge graben, und Ziegelfteine ‚gebrannt haben: bezeuget for wol, die Gefhichte, als die fortgepflanze Nachricht unter den Wilden, daß jene Brunnen, lange vor folcher Zeit, dafelbft befindlich gewefen wären. Eben diefe Erzaͤlung von. en Brunnen, die mit Ziegelfteinen ausgemauret gez wefen, und von den Ziegelfteinen, die man, an mehre⸗ ren Stellen in der Erde, gefunden haͤtte, habe ich hernach von: verfchiedenen andern alten Schweden noch gehoͤret. Vom zwey und swansigfken. Ein alter Baur verfündigte, daß wir bald ein anderes Wetter zu er⸗ werten hätten: weil es jetzt, um den Mittag, fo warm in der Luft wäre; da es doch, an dein Morgen, ganz kalt geweſen. Dieß ſchloß er gleichfalls, aus der. Warneh⸗ mung, daß die Sonne anfinge, die Wolken um ſich zu⸗ ſammenzuziehen. Daß feine Sage richtig eingetroffen ſeh⸗ erweiſen die Beobachtungen des Wetters, welche, am En⸗ de diefes Theils, angehaͤnget werben follens "Reifen 10, Theil, Oo Yon — u 578 1748, im December Dom ein und dreizigften. Der Mittel gegen die Zahnſchmerzen find fo viele, als Tage im Jahre. Es iſt ſchwerlich ein altes Weib, das nicht ein ganzes Schock derſelben hererzaͤlen koͤnnte: von denen heilig verſichert wird, daß fie eine fo unzweifelhafte und gefhwinde Hilfe vers ſchaffen follen , als ein monatliches Faſten bey Waſſer und Brot, gegen einen überläftigen Schmeerbaud). Dennoch geſchiehet es mehr, als zu oft, daß diefe empfindliche Plage ale die gepriefenen Heilungsmictel verhönet. "Nichts des ſtoweniger kann ich, um die Zahl der vorigen nicht zu ver⸗ mindern, nicht unterlaſſen, diejenigen anzumerken, welche man, in dieſem Lande, gegen eine ſo unleidliche Pein un⸗ terweilen bewärt befunden ha. 00m seen Wenn die Schmerzen daher entſtehen, daß die Zäne hol find: fo fol das folgende eine gute Wirkung herdorges Grace haben. Man feget ein wenig Baumwolle auf den Boden einer alten Tabadspfeife, ftopft den Tas Back darauf hinein, zündet ihn an, und raucht fo langt, big er meift auggebrannt ift. Indem man fo ſchmauchet, zichet fich das Del, aus dem Tabade, in die Baumwolle. Endlich nimmt man fie heraus, und ſteckt fie, fo heiß als man es nur leiden Fann , in den holen Zahn. HH Das vornehmſte Aülfsmittel der Iroquois gegen die Schmerzen, welche von holen Zaͤnen verurſachet werden, erlernete ich von der Frau Capitaͤnin Lindſey in Dswego: und fie verficherte, daß fie von deffen Zuperläf figkeit, aus eigener Erfahrung, zeugen Fönnte. Man pflücfet die Samenfnofpen von der Virginifchen Anemont, wenn der Same reifift, und reibt ſie entzwey. Dann 1 | | rauch, Neu Jerſey, Racoon 579 rauch, und einer Baumwolle aͤnlich ſeyn. Dieſe Wolle tunket man in einen ſtarken Brandwein, und ſteckt ſie dar⸗ auf in den holen Zahn. Davon verſchwindet die Plage gemeiniglich gleich. Det. Brandwein iſt beitzend. Und der Same von der Anemone iſt, wie bey den meiſten Pflan⸗ zen vom vielmaͤnnerigen und dabey vielweibigen Geſchlech⸗ te,! gleichfalls barſch. Beides hilft alſo dazu, den Schmer⸗ zen zu, betaͤuben. Es iſt dieß Mittel von einer Art mic den vorigen: Und auſſerdem koͤnnen wir auch bey uns gnug Samen haben, welcher eben die Eigenſchaft der Anita niſchen Anemone heſitzen. Fo Bar ini mar: EGegen die Zahnſchmerzen, welche mit einer Geſchwulſte vereiniget find; ward folgendes geruͤmet. Man kochet eine Gruͤtze aus Maysmehl und Milch. Zu dieſer wird weil ſie noch auf dem Feure ſtehet, Schmalz oder anderes’ Fett gethan, und wol umgeruͤret, damit ſich alles gleich miteinander vermiſche. Hierauf breitet man die Gruͤtze uͤber eine Serviette aus; und bindet ſie, ſo heiß man es vertragen kann, an die geſchwollene Backe. So behält man fie um; bis ſie wieder kalt geworden. Ich has be felbft gefunden, daß diefes Mittel bey einer Geſchwulſt unfehlbar geholfen hat: indem es den Schmerz linderr, die Geſchwulſt niederfihlägt und zur Neife bringet, und macht, daß, wenn eine Art einer Beule da iſt, fie aufgehet, und der Eiter hefäieiee ER Mittel iſt Hier fehr im Ges brauche. A Bisweilen entſtehet die Pi von meiſt — nen Zaͤnen. In ſolchem Falle fol am rathſamſten ſeyn, Oo 2 daß * Polyandria & Polygynia. Linn, Li 580 1748, im December * daß man fie ganz ausreiſſen laſſe. Dabey aber iſt Vor⸗ ſichtigkeit noͤtig· Denn die Pein ziehet ſich ſonſt gerne in den naͤheſten Zahn. Daher muß man, ehe der ſchmer⸗ zende ausgebrochen wird), am Morgen vorher, etwas zu ſchwitzen einnehmen. Eben dieß ward auch, als das beſte Huͤlfsmittel/ gegen die Zahnſchmerzen geprieſen, die durch die Verkaͤltung erzeuget worden. rund elıyalrl Abel TER ee) Die Iroquois habe ich ſelbſt die innere inde vom Canadiſchen gliederꝰ kochen / und auf diejenige Stelle der Backe legen geſehen unter welcher der Schmerz am heftig⸗ ſten war. Dieß ſoll oft Linderung verſchaffen Bengn den Iroquois, die am Mohaksſtrom wonen, ſah ich eine junge Wilde, die ſich, durch das oͤftere und viele Theetrinken, heftige Zahnſchmerzen zugezogen hatte. Dieſe, zu heben, kochte ſie die Blätter von dem Myrtenbaume, ‚mit dem Laube der Milzwurz/N und band fie, fo warn, als ſie «8 nur leiden konnte / uͤber die ganze Backe. Sie ſagte, die Pein waͤre dadurch, ſchon oft vorher, vertrieben worden. Var G ni 9: RADIO Ei BEER 1 0% Sambucus Canadenfis. Linn, Sp, 269.1 —R Myrica aſpleni · folia, Linn, Sp. 10230·. a aan en ee Ara ern‘ Frpıp “A 34 = > * —— syn r WIE #27 ’ ” tınar Yard % u TE A E 2 au 1533 ä N . a au Weis A * —DVie— ĩ F — Mel Me ‚Beobachtungen des Wetters im Sabre ma Einige, Borerinnerungen, Ben diefen Tabellen, welche einige Warnehmungen ber das Wetter enthalten, hat man zu merken! daß, in er erften Spalte, die Tage des Monates * angejeichnet ind; in der zweiten die Zeit, oder bie Stunde, da die Beobachtungen angeftellet worden ; in der dritten das Stei⸗ en und Fallen des Thermometers; in der vierten der Bind; und in der fünften das Wetter überhaupt, ob 8 heiter, truͤbe, tegnig, oder von einer andern Bei haffenheit, geweſen. Das Thermometer deſſen ih mich bedienet war as ſogenannte Schwediſche, oder vom Herren Celſi us: veiches ich, in der Vorrede zum erſten Theile meiner A⸗ nerifanifchen Reiſebeſchreibung, ſchon angegeben babe, Im die Grade, welche über dem Puncte des Gefrierens find, on denjenigen zu unterfcheiden, die fich unter demſelben efinden: habe ich den Froſtpunet ſelbſt, durch 80 , aus? edruͤckt; und allen Graden unter ihm ein 6 vorgefeßen ie Zalen aber, vor dein dieß Zeichen nicht ſtehet, beftim: nen die oberen Grade, Einige Exempel werden es deut⸗ ich machen. Bey dem irren des Decembers ift ange: nerket, daß ne et um * Uhr vor Mittag, 9 auf * Dieſe werden nach der verbeſſerten Zeitrechnung gezaͤlet, die uͤberhaupt in dem zweiten Theile A worden. In dem erſten hingegen hat man ſich nach dem alten Calender ge⸗ vrichtet. — PM Aa — J — 1 * EN j * | u i a Var * A J ER SUR Kr ) Er * — ER. | anf 02. 5 getviefen habe. Es iſt alſo auf. 2 Grade, und 30, oder einen halben Grad, unter dem Froſtpuncte, geee fallen geweſen. Allein, um zwey Uhr nach Mittag, an * eben dieſem Tage, war das Thermometer. auf 00. 0, oder genau bey dem Froſtpuncte. Gtünde 00. 3 da: ſo ber deutete es, daß das Thermometer bis auf fo eines Öras des, unter dem Puncte des Gefrierens, fich gefenft gehabt habe; 0. 3 aber würde anzeigen, daß es, um eben fo viel, über diefen Punct geftiegen geweſen wäre. Ymıstendes Decembers, war daffelbe, um acht Uhr vor ‚Mittag, bey 03. 0; oder genau drey Grade unter dem Froftpuncte : um zwey Uhr nad) Mittag aber auf 4. 0; oder völlige 4 Grade über demfelben. ' — » Die Zeichen in der Spalte für die Winde haben dieſe Bedeutung: © bemerket eine gänzliche Stille: I, einen gelinden Wind: 2, einen etwas flärfern: 3, einem heftigern: 4, einen tobenden Sturm. Wenn, in den bei⸗ den letzten Spalten für die Winde und die Witterung, diefe, bey einem Tage, nur einmal angezeichnet worden: fo "giebt dieß zu eufennen, daß fie, den ganzen Tag über, ſich nicht verändert haben. Go fiehet, zum Beifpiel, bey dem aıflen des Decembers: N, o. heiter, Dieß zeiget an: daß dem ganzen Tag über, die Wetterfanen zwar von Norden nach Süden geferet gewefen find; fonft as ber Fein Wind verfpüret worden ſey: und daß der Him⸗ 3 an dem Tage, beftändig aufgefläver ſich erhalten abe, | | Im— 14 : — —— — — s * u Im Auguſt a EN % a 4 4 J ————————— — Tag. En I; — | Wind | die Witterung N .d ur 20m. EP. 5 u . * 2 u 22 ‘ol 15 I: 2 EN are e ee Ge. Io. ? ' —* ⸗⸗0 | * % : J2n. M. 25. | SSW.1 trůbe, mit einigem Regen h | 4 | 5.0.) 22. 0 S. 1 |abiechfelnd trübe, heiter. 9 Hang] dh a 5 regnigt, den ganzen Tag WE — 4. UM re 1 © | 1 Aa te 9 1 5 N je 17.0 —— rat Regen N I7v.M.| 17.0 & 19, | ar m | 2n.M. 19, 0 Sl Änastribe, och meiheit, BL, N Iso. m.| 15. 5 SSW.⸗ heiter u.trübe,abtechfelnd | J— SEM SL. : heiter, den ganzen Tag IN | ZEMIIM OEM. o| | o| 1 9.160. W. 17. WNyW. a den ganzen, Tag 9 | I 35 CR PR} a ⸗ 1 Tal 215 OWTRUW 3 2 h { j 10 6v. M. 185 —* IR. heiter Ri u > tik, P N % SM | 17 0DND. er at etwas pollig — n. M.18. Bi SW 1 A ia ER 21 ⸗ J——— je hä uni. al RE. a % li, mite 6, „ki bisw. J um 10. | I hei f.in.e. Stau, abiv. 13 |60.M.| ı7. o on. 2 ir. mit * rign· Neb. bisw. ⸗2n. M. 18. 5 —10 eiter 14 15v. Eee Vwemw ol etwas Bil: von ır v. - PB ER ON I» M. Bar. De LS E00 —44 trübe 15 Is9.M. 18. o BER. o früße: bisweilen heiter, tm | 20. Del‘ le er aofiel, ein 5 1 it“ | NT 1 ” ——— — — — — — = Y & - ; x * Er ————— ——— Mic EEE ARE TEE — — V 1) 24 n —E '0 der | die bean hr Zug — Mind * ZINND 2 * Mi — i9. 5| 22 truͤbe. In d. Ra t Regen us. 510NO. 2 |trübe; it, Staubregen. 19. 5 ” 2 Staubregend. ganz. Nachm. — — — * 2 2 Di 2 trübe } 2 eifreeQlten 19 eine te 2 | jerfir Wolfen; bisw. Regen. 1lctwas woͤlkig: n. 9 «heiter, ı| ein dünnes Gemölfe 7 | 4 heiter Um 12 ward es trůbe. J truͤbe serfirete Tr Mi Isefir. 8 ——— Ab.ribe 0 a hin Regen ⸗ * Um 17 Miet es It) ruf, jerfreiete Wolfen © or J Wolken | EBSABL Br 11 * heiter. mt u. ein . : I groffer Hofum die ib 5) SW. 2] trübe: F ‚fe Abendröt c. fieng es zu reg⸗ 7 * * 31 den ganzen Tag. * CART fe MD Regen & N. — 1 Y 3 ‚2 gerſtreũ te Boll In. |ferfirdu 8 Wolken eg. d. Ab.Staubr.niBliß. geht oo ſehr Fül, Oz a —* IM ir P RE 7 v. M. 2n. M. 6 v. M. an. DM, < Et, gr: Ev.M.| PIE heit. n DR Iind eh an tihhe ZUM 25. 0] >| zumerden, Am Ab. folg. | | Blitz heft. Res Regu. e Don. Don. ge je er ÖRfE | any 1 truͤb übe. Un ; P ⸗ nen an, und dieß daurete I 2 | der |; die | Be 3 | Tag Stunde] Term. |. | gerfirenete — ziehende Wolken, mit Re⸗ gengüffen,u. ſtarken Win⸗ de, d. ganze Rahm. . 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NM. £rübe bo: 110% erfreute offen Windſtille ._ .- heiter.: - AND: NE heiter den ganzen Tag PD. 1] zerfireuete Wolfen RD. el Be — Sn: 3 = \ .# N RD 2 ur 4 A — En NND. 1 heiter DR | 10: 1 Kup or ‚ rl U 22.3 heiter. al Ri 28: 0) ” Es ward trübe: am Abend kam Regen, der in die J söhrtle, ‚Nacht daurete. “ li. R. 18. 10 2 « Tjtrübe: um 8 serfir- Wolfen Meg] RD- I gzerſtreuete Molfen. 5 6 16 Ms AND | heiter „a. » 128 zu. I. a 5 ⸗ 2 in 6v. M. 17. 0 NDI a trüße: "Hlar um um 8, und dend _ ee —— ganzen Vorm. 2 2n. M. 27. 9 ja “| truͤbe 6 | 14 0| NOr 1 heiter und truͤbe, abnehh 2n. M. 20. 0) = | felnd. 2. M. 15. SI NOKIA truͤbe un. M. 20. 5 + a ‚ feiner Staubregen 7.M.| 16 0] NO. o here und krübe, nd — ſelnd. 7 frage Wolfen | am 8. |. ? zerfirenete‘ Bolten: gegen d. { Ru rüße, ‚al 1% 0| NW, 1] fe IE —1 Ve ii — Wolken. mg ; » | bend.fpät war eingtofer “a a R * RE ae: 1 Hof um den Mond. & Gr | er —4 5,0 MIR m th | of um den Mond: |zo ——— truhe klar um Nund Kl I ie Lo ie; sen Tag...) > are IND. ı trũ * serfreet | A: > | 868. 1 — ..r tape .#8) vs Rec und: ago 9* heiter 41: 88 | IE. T J —2 — EDEN — — 1] Beiterden dien —* Iiuu u 1 er d pe * Slheren erlangen: 6 2 4 heiter 2 a a DD. trübe ). Se ol RD, I: trübe j "N ’ R.| 18, 0 = =Ifrübe. ‚Am Abend folgte Re⸗ weh 6 gender war a Be] ——— dur ſehr ſtark ET he — un, der ganze Tag war Alan) * Haren” — ocrober er | bie ‚da 5 der. 2a | Stunde] pam. 5* 9 12.0| M.| 4. © 100, © fiehendem Waffer, | Boden weiß vom Reife: der Se den gan ‚an Tag heiter. — Hr — heiter Li hi | 4 4 — Y 1 — Nor ua tn. ; — —— asye.,. = BB nn ws D frübe | Im wos emder 489 ber h die, dag 9 14 Tag | Stunde] Tperm. | ind die aeg | Iı ruml Bi heiter 2 J6H.M| 4 5 19 Ti heiter I BmM|ıs. aa, rohe ee 3 17. M-| 7. 1 48 feier .e I1n.M.] 14. Helj"io'gm; I "4 179.1 1. o] Yın Morgen lag dere mean m u ‚1: auf dem Selde. enM.lın «} Der Zag war heiter TED] 4. 1) Bi —J 14— hur | I}. ! s 5 s je Statbregen | Be fiarfer Regen > um Mälte es Nah auf: | zerſtreutte Ki übe tm te zu sh E 9 eiter truͤbe 1Am Morgen hatte ſi 5 Eis auf das Waſſer geſetzet. Der Himmel zeigte ſich 3heiter. heiter 2 ⸗ ⸗* ⸗ 2! eine ſtarke Morgenroͤthe. Der Tag war trübe, und ein ck ee Beni — — —— heite heiter fi trübe abe 1 Bisweilen Staubregen. Ye “_ 3 Ei Gegen Abend etwas trůbe. Di u, N k — J 9 BB ovember — die. b dos | Tag | Stunde] Sherm. | 19 .M. 0o3. 0 Kin $ ol, [e] AD din rn u Gr a — — — — — * a J nat a u I an DIL 1* —F— Em Bi ee ee ’ NEE. in2 ⸗ "Bei ! .# I 51 ) "heiter | | Besen den gan Tag = IE übe ei‘ nebelig ‚und‘ 5 dtgen | WNW: 3 NW. 0 in der vorigen Naı es fer Falt; der er io heit X“ bmeifein, heiter Indset: was wei var ziem⸗ #3 lich Fa Falt ——— heiter, nebftzerfireuet tWol⸗ ken: ziemlich warn 4 uft.— ar SR Ir N nig trübe = 7 Beer und: —— kalt ya F w In . ih — und ganz = 5 * > % - ai ee . der | die I das der ‘ Im December 91 | * | k 2 E f Lag — Ka. STIL | Er 2 4 7v. M.— ⸗3n. M. 5 pr». M. Ju M. 6 I79.M.| .: |.1.M. 17v. M. 2n. M. 7v. M. nm.) 7. | 12, 2 * M. a: M. 2n. M. 7v. M. 2n. M. 8 v. M. 2n. M. — — —— — — ——— —— —— — ER 2n.M. 8v. M. 2n. M. 8 v. M. 2n. M. 8 v. M. 2n. M. HM, 2n. M. u v a — — — — — — — —— a heiter IWSW, heiter und kalt. Am Ab. um⸗ et gab d. Mond ein gr. Hof. WEM: ı 1 nr Dennoch war d. T. heiter. o Som, ER beiter o "x 8 e sINND. ı heiter 5 P} zZ; 6 “N 8 s IS, ı früße o| =: siefwas heller. In der folgen- | den N. ab. vegn, es ſtark. I SW. nl. trübe ol > ⸗ — el ©. 1 rübe Be ⸗ die — Nacht brachte Wind und Regen. o| SW, 2dicke, bob jerfir. Aaolfen OIINW. 2 ⸗ IWNW. 2 jerfiretete Wolfen. SEM, 1 —heiter 5 z 2 S z 5; NO. sjtrüße: Regen u 9U. an, s| > =) unddenZag über, mit ei⸗ nem Nebel. 51 SW o neblig und trübe | ei >: ⸗in der folgenden Wacht tive: bete der Wind ſtark ang NM. 2 "jerfirenete Wolken oO z 2 ⸗ 2 s 2 SI TENMW. 1 heiter u. truͤbe, abwechfelnd [0] ⸗ ⸗ ⸗ 2 ⸗ o W.1 heiter 5 2 ⸗ Wr) 8 f SI NW. Itruͤbe. Dazwiſchen fiel einig. ol +» s| Schnee, Erwarder erſte von diefem Winter, of WW, ı heiter ol. € sI-. 8 ° 492 Im December | der | die T der | die | das der hl \ Tag \etınne| Term. | Wind | di img | lu ol W. ribe AN. * 2 il, M. 8. o ° heit J 20 18 v. Ml on $ BER. 2 * Golfen. Um 6 des an. M. ı) Ab. waren, in Norden, gang rothe Streifen a am Himmel. | 21 48v. M. o7. 0 N. 0 heiter 2 et, M. A © s s c s l 5 | | 22 135% M. 04. 5 SD. © heiter ei zn. of .ie n. M.mard esetwagtrübe.) | 23 18 0.M:]| 13.0 — ol ftarfer Negen » |2u.M.| ıg © «| trübe und neblig B | 24 180.M.| 13. 0 ‚BER. 0 fiarfer Nebel Br: . an Mlı7. 0| SW. ılheiter. Am ipäten Ab. aber regnete es ziemlich. x 2: 48v. M-] 18. 0) ©. 3] In der Nacht vorher waren — Sturm, Regen, Donner | I ! und Blilgen vereinige- ' s |2n.M-| ıg. 5] SSD. 2|DenganzenTag überpälein $ Ton) ftarfer Regen. | 26 18 ,M| 3. 0) W. 3 | DievorigeNacht dur tob- B* 9 te ein heftiger Starm aus S. u. W. unter einen ſtar⸗ Fon Regen. DerBm. war | | trübe: und es fiel biswei⸗ | \E 4 len Schnee. ‘ | »e |2uM.| 3. SI WRNW. 3 „aufgeflärt A | 27 18 v. M. 04 0 WRUW 3 heiter 1 28 18v. M. 07, 0:W. o heiter J rent je. 1.190 G8 f 25 18v. M. 3: 0INND. ı etwas trübe: mit einem uns J am Mlız. 7terbrochenen Regentraͤu— J | | feln. J 6 30 18v. M.| 8 0NNO. Atrube und neblig den gan⸗ y s |2n.M.|ıa 0| » ol 1 Teg | ss so M| 6 sm. 3], beter ’ In M| 4 0| NW. ıjım Abend hatte der Mond J | | einen Hof. | L. 28 PR" ——— WW) N N) N DELHI Im m AM) N DD, h m / ri N VL RAR Hr. „ ZEN N) RR RN \ a NN ER ZN NN R Sean —VG ——— — NUN Bet — sag, ) . - 2. I ., N N fl a rail JIMDMINI — — — * N EHEN — Al fl | IF X